Ein wildes Leben

Disclaimer:

Dies ist eine Fanficiton
Alle Figuren und Orte gehören Tolkien (die hab ich nur geborgt), außer die, die ich erfunden habe. Ganz besonders: Natila, Callendil, Eirien … die gehören mir. Ich verdiene kein Geld damit.

Autor: S.E.

Die Geschichte von Eirien Dawanor, die eigentlich Theowyn von Rohan ist. Verliebt in einen Elben aus Bruchtal (nein nicht Glorfindel!) der aber für sie unerreichbar bleibt?!
spielt vor,Während und nach dem Ringkrieg.
Schauplatz: Mittelerde! Sie kommen viel rum
Romantic/Drama
Raiting: PG 13 ...
Hinweis: Diese Geschichte basiert auf der Kurzgeschichte von Eirien: I Still Remember

***********************************************************************************************************************************

Kapitel 1
Bruchtal

Sie rannte durch den Wald, gefolgt von ihren Häschern. Immer ihren Blick nach hinten gerichtet, flüchtete sie durch das Dickicht. „Ihr werdet mich nicht kriegen!" gibt sie sich selber Mut.
Gerade, als sie dachte die Horden abgehängt zu haben rannte sie jemanden direkt in die Arme. Starr vor entsetzten blieb sie stehen. Sie wurde hochgehoben. Ihre Starre löste sich und sie wehrte sich mit Händen und Füßen. Sie kratzte und biss. „Was haben wir denn hier?" fragte eine andere Person, die hinter ihnen auftauchte. „Das ist ein Kind! Aber was für eins. Schlimmer als eine Wildkatze. Wir nehmen sie lieber mit. Orks treiben sich in diesen Wälder rum!" „Bitte, nein nicht, jagen, der Herr mich töten". Wieder schlug sie um sich und biss Tesarion in die Hand. Instinktiv schlug er das Kind bewusstlos. „Das kannst du doch nicht machen. Das ist ein kleines Kind!" kam eine Frau angerannt und nahm das bewusstlose Mädchen hoch. Es ging ihr gut. „Da schau dir meine Hand an! Kleines Mädchen... Das ist Orkbrut, wenn du mich fragt." „Nein sieh nur, sie hat das Zeichen Angmars aufgebrannt bekommen. Sie ist eine Sklavin!" „Natila, wir sollten sie liegenlassen. Sie hat es jetzt so weit geschafft von Angmar hierher nach Arnor. Sie wird ihren Weg machen. Komm wir sollten doch sofort nach Bruchtal!" sagte Tesarion. Aber Natila gab nicht auf. „Halbarad sag doch du auch einmal was dazu! Wir können das Kind doch nicht den Orks überlassen!" „Du hast Recht Schwester. Wir sind Dúnedain, Waldläufer des Nordens, wir lassen keine Unschuldigen in den sicheren Tod gehen. Wir werden sie mit nach Bruchtal nehmen. Die Elben wissen sicher was mit ihr gemacht werden soll."

So trugen die Waldläufer das Kind über viele Tage bis nach Bruchtal, zu Elrond, dem weisesten Elben, der noch in Mittelerde verweilte.
Die Reise war nicht einfach, jedes Mal, wenn das Kind erwachte schrie es und brachte die Gruppe so in große Gefahr. Jovenor, einer der Männer war einmal soweit, das Kind zu erschlagen. Doch Tesarion konnte ihn davon abhalten. Mit einem Kraut aus dem Wald betäubten sie das verstörte Mädchen die meiste Zeit.
Als die Gruppe Waldläufer das Tor zu Bruchtal durchschritten hatten waren sie alle erleichtert. Herr Elrond und seine Kinder erwarteten sie und betrachteten das Mitbringsel misstrauisch. „Ihr bing ein Menschenkind zu uns?" fragte Herr Elrond. „Sie ist eine entlaufene Sklavin aus Angmar. Wir konnten sie noch nicht den Orks überlassen!" Da kam die Tochter des Hauses und nahm das Kind in ihre Obhut. „Ich werde mich um das Menschenkind kümmern!" Man brachte das Mädchen ins Gästehaus. 3 Elben mussten sie bändigen. Sie schrie nur Unverständliches. Eine Elbenfrau namens Esarian versuchte 3 Stunden beruhigend auf das Kind ein zu reden. Mit etwas Erfolg. Das Kind verkroch sich in eine Ecke und hörte den Gesängen der Elben zu. Bis das Kind plötzlich zu sprechen beginnt: „Bitte nicht grausam töten. Elben furchtbare Wesen. Essen Kinder. Der Herr hat's gesagt." „Wie ist dein Name Kleines Menschenkind?" Sie sah auf den Boden. „Kein Name, Namen bekommen nur Krieger! Mädchen sind Jagdzeug. Ich bin Mädchen." Sie sah vorsichtig nach oben und sah etwas, was sie noch nie in ihrem Leben gesehen hatte. Güte! Die Elbenfrau sah das Kind mit einer Herzenswärme an und lächelte! „Dann werden wir ihr einen Namen geben müssen!" beschloss die Tochter des Hauses, die gerade das Zimmer betrat. Sie lächelte ebenfalls. „Du bis ein wahrlich tapferes Kind. Nicht viele ausgewachsene Menschen überstehen auch nur ein Jahr in Angmar, sagt man. „Lass dich Eirien nennen, die Blume, die alles überstehen kann. Da man dich in den düsteren Wäldern Arnors fand soll dein Hause Dawanor sein!" Das Mädchen schaute misstrauisch auf die Elben. Sie hatte in ihrem ganzen Leben noch nichts Schöneres gesehen. Konnte so etwas schönes böse sein, fragte sich das Mädchen. Arwen, die Tochter Elronds kam vorsichtig auf das Mädchen zu. „Ich tuè dir nichts" sie streckte ihre Hand aus. Und versuchte das Kind zu streicheln. Sie lies es aber nicht zu. „NEIN" schrie sie. Arwen ging zurück. „Nun dann soll es noch nicht sein Eirien. Wir werden dich jetzt alleine lassen. Hier ist etwas zu Essen und zu Trinken. Stärke dich. Wir werden später nach dir schauen." Sie verließen den Raum. Das Mädchen war nun alleine. Sie sah sich um. Vorsichtig kam sie aus ihrer Ecke und untersuchte den Raum. Es gab ein Bett, mit Decken und Kissen. Das kannte sie nur von ihrem Herrn, sie selber hatte seither immer auf dem Boden geschlafen. Ein Tisch mit Stühlen stand auch darin. Auf dem Tisch standen herrlich duftende Speisen. Eirien roch daran und konnte nicht wieder stehen. Sie wurde zwar von den Waldläufern mit essen versorgt, doch hatte sie fast alles wieder ausgespuckt, aus Angst es wäre vergiftet. Sie nahm das Brot und biss hinein. Es war herrlich und lecker. Sie probierte von alle Speisen und war euphorisch. „Eirien, gefällt mir!" sagt sie zu sich selber während sie sich überall umsah. Nach einer Weile, es mögen Stunden gewesen sein. Wurde Eirien müde. Sie setzte sich vorsichtig auf das Bett, dann legte sie sich rein und schloss die Augen.
Später am Abend kam Esarian zu ihr ins Zimmer. Eirien lag eingerollt vor ihrem Bett auf dem Boden und schlief fest.

Sie schlief die Nacht durch, und als sie am nächsten Morgen erwachte saß Arwen bereits am Tisch und beobachtete das Kind. Das Mädchen sprang erschrocken auf und verschwand wieder in ihrer Ecke. „Du braucht dich nicht mehr zu verstecken, Kleines. Dir wird hier kein Leid zugefügt. Komm nun und setzte dich mit mir an den Tisch." Aber das Mädchen kam erst hervor als sie alleine im Zimmer war. Diese Prozedur führten sie mehrere Tage durch.
Zwei Mal versuchte Eirien zu fliehen, wurde aber immer sofort eingefangen und zurück in ihr Zimmer gebracht. Am 6. Tag kam Arwen wieder ins Zimmer und Eirien lag gefesselt auf ihrem Bett. „Was ist geschehen, niben lotheg nin?" Die Elbenfrau sah, dass Eirien einen ganzen Büschel Haare in der Hand hielt. „Ich werde dich jetzt losbinden. Versprich mir DIR nicht wehzutun." Sie löste die Fesseln und Eirien sah Arwen mit großen Augen an. „Du wirst mich nicht bestrafen?" fragte sie ängstlich. „Aber nein, komm lieber dein Essen wartet auf dich." Eirien stand auf und ging an den Tisch und setzte sich auf den Stuhl. Arwen setzte sich gegenüber und beobachtete, mit einem gütigen Lächeln, wie Eirien die Speisen in sich hinein stopfte. „An deinen Tischmanieren müssen wir noch arbeiten, doch das gelingt uns sicher noch. Doch eines stört mich doch sehr. Du benötigst richtige Kleidung. Deine Lumpen kann man ja nicht als solches beschreiben. Aber vorher musst du baden!" „Baden? Was ist baden, meine Herrin?" „Nenn mich Arwen, das ist mein Name!" „Ja Herrin, was ist baden?" „Lass dich überraschen. Bitte folge mir." Misstrauisch folgte Eirien Arwen. In geduckter Haltung und nicht von ihrer Seite weichend gingen die beiden nur 1 Zimmer weiter. Dort war bereits eine große Wanne mit frischem Wasser des Sees gefüllt worden. Im Raum war sonst nichts. Esarian kam mit neuer Kleidung über dem Arm herein. Zu zweit und völlig behutsam zogen sie dem Kind die Lumpen vom Körper. Dann hoben sie das Kind in das Wasser. Das war ein Geschrei und Gezappel, Eirien wusste gar nicht wie ihr geschah. Sie saß in der Wanne und hatte das Gefühl keine Luft zu bekommen! Es stürmten mehrere Elben herein. Doch Arwen schickte sie sofort wieder raus. Nach einigen Minuten hatte sich Eirien beruhigt und saß nun ruhig und betrachtete das Wasser. Es war eigentlich ein tolles Gefühl. Es war so erfrischend und prickelnd und man konnte auch gleich seinen Durst stillen. Esarian nahm einen Schwamm und wusch das Kind gründlich. Als es endlich Sauber war wurde sie in ein großes Tuch gewickelt und in ihr Zimmer zurück gebracht. Arwen und Esarian waren nass, erschöpft und erleichtert. Die war ein Sieg auf ganzer Länge. Nun wurde ihr noch ein Elbenkleid angezogen. Es war natürlich viel zu groß, denn es gab keine Kinder in Bruchtal. So stand sie da mit einem Kleid, dessen Ärmel fast bis zum Boden gingen. Aber Eirien tat etwas, dass den Elben das Herz aufgehen ließ, sie lächelte.

Das Eis war gebrochen. Nun ging es stetig aufwärts mit Eirien. In einem halben Jahr gelang es die beiden Frauen, aus dem Kind eine Bewohnerin Bruchtals zu machen.
Sie lernte Lesen und Schreiben. Sie lernte Lieder zu singen. Und als sie alt genug war, wurde sie ausgebildet in Schwert und Pfeil und Bogen, wie es der Elbenbrauch war. Dabei tat sich das Kind sehr schwer, es war kein Wunder. Waren die Waffen zu groß für die kleinen Hände. Aber ihr Ehrgeiz zeigte bald Erfolge. Sie liebte den Schwertkampf und wurde eine ausgezeichnete Reiterin. Man brauchte ihr das Reiten nicht beizubringen. Sie schien es im Blut zu haben. Jedes Pferd, das sie nahm fühlte sich in ihrer Gegenwart wohl und ließ sich von ihr reiten. Nur das Bogenschießen war eine Qual. Es war ja auch nicht leicht für eine, nun schon Jugendliche, die immer kleiner war als alle Elben, obwohl sie bereits ihre volle Größe hatte. Die Elbenbögen waren nun mal nicht für Menschen gedacht.

Als Eirien als erwachsen eingestuft wurde, durfte sie in die Dienste Arwens treten. Sie war so wieso die meiste Zeit bei ihr gewesen. Arwen's Bruder Elladan nannte das Kind immer Arwen's Schoßhund und machte sich über sie lustig. Elladan's Bruder Elrohir beachtete sie überhaupt nicht. Arwen nahm sie aber immer in Schutz. Sie hatte eine Vorliebe für die Menschen. Das war in ganz Bruchtal bekannt. Nur wusste Eirien nicht warum. Aber es machte sie glücklich, Arwen zu dienen und sie als Freund zu haben. Esarian war wie eine Mutter für sie, allerdings eine Elbenmutter. Sie hatte sich zwar liebevoll um Eirien gekümmert, das es ihr an nichts fehlte, doch hat sie ihre Zuneigung nie gezeigt. Eirien hatte es aber auch nicht vermisst, da sie es ja nicht kannte.
Eirien erhielt ein kleines Haus am See in der sie ganz für sich sein durfte. Immer öfters konnte die nun schon zur Frau gereifte Eirien Bruchtal verlassen und mit anderen Elben durch die Gegend streifen. Am liebsten ging sie mit Figwit, er war so etwas wie ein großer Bruder für sie. Sehr großer Bruder, denn immerhin war er über 2000 Jahre älter als sie.
Es war auch er, der ihr alles beigebracht hatte was sie an Kampfkünste lernen konnte, in den vergangenen zehn Jahren.
Ab und zu bat auch Arwen sie um einen Gefallen. Sie musste gelegentlich Nachrichten an einen geheimnisvollen Waldläufer übergeben, der ihr nicht wirklich geheuer war. Aber sie fand es faszinierend, wie geschickt und geschwind diese Waldläufer waren, für Menschen Verhältnisse!
Einmal nahm Arwen sie auch mit auf eine große Reise. Es ging ins ferne Elbenreich von Lothlorien, in dem Arwens Verwandte lebten. Eirien fühlte sich dort aber furchtbar unwohl. In Bruchtal kamen viele Menschen zu Besuch. Es waren quasi immer Gäste im Hausen. Doch hier in Lothlorien mochte man keine Fremden. Nur selten kamen andere Elben hierher. Menschen noch seltener, und wenn höchstens die von den Numenorer Abstammenden Dúnedain. So wurde Eirien misstrauisch beäugt oder sehr herablassend behandelt. Sie war froh, als sie zurückkehren durfte nach Bruchtal oder „Imladris" wie es die Elben nannten.

Eines schönen Tages, die Söhne Elronds kamen mal wieder von einer langen Reise mit den Waldläufern zurück. Gab es am Abend ein großes Fest. Mit Wettkämpfen. Eirien durfte auch teilnehmen. Für gewöhnlich nahm Elladan Eirien als Sparrings-Partner, und konnte so seine Überlegenheit voll auskosten, wenn es mal wieder ans Bogenschießen ging. Er demütigte Eirien wo er nur konnte. War es Eifersucht auf Arwen? Es wusste keiner.
An diesem Abend durfte nun Eirien mitkämpfen. Die Partner wurden per Los ausgesucht. Eirien betete, dass es nicht Elladan sei, und ihre Gebete wurden erhört. Sie zog seinen Bruder für den Schwertkampf. Doch ihre Hoffnungen sanken dahin. Auch neben Elrohir würde sie keinerlei Chancen haben. Er war seinem Bruder ebenbürtig, denn nicht nur ihr Aussehen war identisch, als Zwillinge kein Wunder. Aber sie wollte sich so teuer wie möglich verkaufen Der Kampf begann. Sie begannen sich vorsichtig anzutasten. Ein leichter Schlagabtausch und sie parierten im Einklang mit den Bewegungen des anderen. Es war wie ein Tanz. Ihre Bewegungen waren perfekt aufeinander abgestimmt. Sie verschmolzen zu einer Einheit und schienen die Welt um sich herum zu vergessen. Es war als ob der eine wusste was der andere vorhatte. Sie hatten Raum und Zeit verlassen und kämpften nun schon zwei Stunden miteinander. Da forderte Eirien's Körper ihren Tribut. Sie war einen Moment unachtsam und Elrohir konnte zum Siegesschlag ausholen. Sie verbeugte sich vor ihm, soweit es Ihre gequälten Muskeln zuließen. Dann Verschwand sie zu ihrem Haus. Sie hatte zwar verloren, aber sie fühlte sich gut, sie hatte alles gegeben. Etwas traurig war sie schon, dass diese Einheit nun nicht mehr existierte, doch ihr Körper verlangte nach seinem Recht.

Als sie an ihrem Haus ankam, beschloss sie ein Bad zu nehmen am nahe gelegenen See. Sie entkleidete sich und stieg ins Wasser. Das tat gut. Ihre Muskeln entspannten sich wieder. Es war eine Wohltat für ihren ausgelaugten Körper. Viel zu lange blieb sie im Wasser, so dass die beinahe das Festmahl verpasste. Sie warf sich nur ihr Hemd über, nahm den Rest unter ihren Arm und rannte zu ihrem Haus. Vor ihrer Tür rannte sie in jemanden hinein. Sie stürzte und verlor ihre Sachen. Als die junge Frau sich wieder aufrappelte sah sie SIE das er Mal. Diese Augen, sie verlor sich sofort ihn ihnen. Sie schienen in die Unendlichkeit zu gehen, sie waren so tief wie die See und so weit wieder Himmel. Sie hatten die gleiche Farbe wie Sturmwolken vor einem Sommergewitter. Eirien war verloren!
Erst jetzt sah sie wem sie da so tief in die Augen geschaut hatte. Es war Arwen Bruder Elrohir. Sie blickte verschämt zu Boden, entschuldigte sich ohne noch einmal auf zu schauen und verschwand in ihrem Haus. Sie blieb hinter der Tür stehen und lehnte sich dagegen. „Warum war er hier. Wollte er wissen ob ich noch lebe, wollte er meine Niederlage auskosten?" dachte sie. Eirien konnte keinen klaren Gedanken fassen. Seit wann hatte Arwen's Bruder solche Augen? Sie wusste es nicht. Schnell zog sie sich an und machte sich für das Fest bereit. Sie zog ihr schönstes Elbengewand an und legte ihren schönen Haarreif mit dem Stern auf der Stirn an, den sie einst von Arwen geschenkt bekommen hatten. Sie wusste nicht warum sie das tat. Aber sie wollte perfekt sein. Das erste Mal wollte sie eine Frau sein.
So ging sie zum Fest und setzte sich neben Figwit, der schon auf sie wartete. "Eirien mein Kind du hast großartig gekämpft. Ich bin ja so stolz auf dich." Er sah sie voller Stolz an, doch er bemerkte, dass etwas mit ihr nicht stimmte: "Was ist den geschehen, niben adan? Hat Elladan…" „Nein es ist alles in Ordnung!" sagte sie schnell und versuchte seinen Blicken auszuweichen. „Ich bin nur etwas müde vom Kampf!" fügte sie leise hinzu. Sie blickte in die Runde und sah Arwen, wie sie zu ihr rüberlächelt. Ja Sie war auch Stolz auf Eirien!
Dann sah sie IHN neben seiner Schwester sitzen, er schaute zu Eirien rüber und seine Augen leuchteten. Das war zuviel für sie. Eirien verabschiedete sich so bald es das Protokoll zuließ. Die anderen dachten einfach, sie sei zu geschwächt, durch den beeindruckenden Kampf mit Elrohir.

Sie stand auf und ging, mit einem kleinen Umweg um den See, zurück in ihre Hütte. Sie wollte ihre Gedanken klar machen. Sie brachte einfach sein Bild nicht mehr aus dem Kopf. Gerade auf dem Scheideweg zu ihrem Haus traf sie wieder auf diese Augen. Sie konnte sich nicht von ihm lösen. Ehe Eirien sich versah, lag sie schon in seinen Armen und er küsste sie, wie es noch nie zuvor jemand mit ihr gemacht hatte. Ihr wurde heiß. Sie wollte sich wehren, doch ihr Wille unterlag. Endlich konnte sie sich lösen. Sie stieß in weg. „NEIN" brach es aus ihr heraus. Sie rannte so schnell sie konnte in ihr Haus. Schloss die Tür hinter sich und holte mehrmals tief Luft. Das musste ein Traum gewesen sein. Er ist doch ein Fürst und sie nur ein Mensch, das durfte nicht sein. Sie legte sich auf ihr Bett und versuchte ihr Durcheinander im Kopf zu entwirren, dabei schlief sie ein.

Morgens kam sie zu spät zu Figwit. Sie waren verabredet für Kontrollgänge um die Lautwasser, oder Bruinen, der Fluss der Bruchtal von dem Rest Mittelerde trennte. Es klopfte an Ihre Tür. Figwit trat ohne auf eine Antwort zu warten ein. Eirien hatte sich in diesem Moment aus dem Bett erhoben und stand da, immer noch in ihrem Festgewand mit dem Reif auf dem Kopf. „Du musst ja gestern ganz schön ausgelaugt worden sein. Zieh dich schnell um. Ich warte am Torbogen auf dich." Sie zog sich schnell um und ging zügig zum vereinbarten Ort. Als sie am Haupthaus vorbeikam winkte Arwen sie zu sich. Eirien ging hinauf und Arwen sagte zu ihr: „niben lotheg ich bin wirklich stolz auf ich. Das hast du gut gemacht gestern. Ihr wart ein perfektes Paar ihr beiden." Eirien lief rot an uns sah zu Boden, sie dachte sofort an diese grauen Augen. Da kamen die Brüder auch schon herbei um mit ihrer Schwester zu reden. Elladan sah Eirien an, verachtend wie immer. Doch Elrohir tat so als ob das Mädchen gar nicht anwesend wäre. Eirien verbeugte sich „Ich werde am Tor erwartet." Ohne eine Antwort abzuwarten ging sie zum Tor und zu Figwit. Sie war totenbleich. Sie kam sich so gedemütigt vor, oder hatte sie sich alles nur eingebildet. Figwit gab ihr die Zügel ihres Pferdes und sie ritten los.
Eirien versuchte den ganzen Tag sich nur auf ihren Auftrag zu konzentrieren. Als die Sonne unterging, ritten sie wieder zurück nach Bruchtal und versorgten die Pferde.

Als sie an ihrem Haus ankam war es bereits Dunkel. Sie ging hinein und zündete eine Kerze an. Im Kerzenlicht entdeckte sie den Schatten. Die drehte sich um und es war ER. Elrohir trat ins Licht und sah sie an. „Es tut mir so Leid, kleine Eirien was ich dir angetan hab. Bitte verzeih! Ich wusste nicht was ich tat." „Ihr braucht euch nicht zu entschuldigen Herr Elrohir. Ich verstehe! Ich werde auch nicht mehr darüber sprechen. Es ist nicht passiert." Er kam näher auf sie zu. „Ich verstehe nicht? Ich meine mein Verhalten heute Morgen bei meiner Schwester. Ich wollte wirklich nicht deine Gefühle verletzten. Verzeih mir!" Er legte seine Hand auf ihr Kinn und hob es sanft nach oben. Sie blicke in diese Augen, es war als ob ein Schauer ihren Rücken herunter lief. Diese Berührung. Er küsste sie und küsste sie." Sie löste sich von ihm. „Nein Herr Elrohir, das darf nicht sein. Ich bin nicht von eurem Stand. Es kann keine Liebe zwischen und geben." Doch ehe sie wegrennen konnte hielt er sie fest. Er nahm sie fest an sich. „Es ist mir gleich welchem Stand wir angehören. Ich liebe dich Eirien. Seit ich dich wieder gesehen habe, letzten Winter als wir wieder aus Arnor kamen." Da schmolz ihr Widerstand dahin und sie gab sich ihm hin. Er nahm sie hoch und trug sie zu dem großen Bett, das neben dem Fenster stand und legte sie behutsam darauf.
Langsam und vorsichtig zog er ihre Kleidung aus und sie ließ es geschehen. Sie tat es ihm nach. Er beugte sich über sie und sah sie an. Das Kerzenlicht spiegelte sich in seinen Augen. Eirien konnte sich nicht von seinem Anblick lösen. Bis er sie innig küsste. Sie erwiderte den Kuss und sie vereinigten sich in dieser Nacht zum ersten Mal und besiegelten damit Ihre Zukunft.

Die Sonne war aufgegangen. Eirien traute sich nicht die Augen zu öffnen, zu groß war ihre Angst, dass alles nur ein Traum gewesen war. Doch es war unbegründet. Sie sah in die Augen, die sie so sehr liebte. Sie lagen eng umschlungen zusammen und sie war völlig in seinen langen schwarzen Haaren verwoben. Er küsste sie liebevoll: "Ich wünsche dir einen guten Morgen meine adaneth". Eirien lächelte ihn an. Ihr Leben war perfekt. Es war nicht nur eine Nacht, das war eine Liebe für die Ewigkeit, dass war ihr klar.

Sie trafen sich von nun an jede freie Stunde, die ihnen vergönnt war. Nur hielten sie ihre Liebe geheim, den eine Ehe kam niemals in Betracht. Das würde Herr Elrond nie gestatten. Aber es genügte den beiden nur zusammen zu sein. Leider wurde das junge Glück getrübt, da Elrohir mit seinem Bruder fort gerufen wurde. Sie sollten zu den Dúnedain, dringende Angelegenheiten. Der Abschied war schwer. Aber sie hatten ja ihr ganzes Leben vor sich. So liebten sie sich in dieser Nacht als Schwur sich bald wieder zusehen.

Elrohir war 10 lange Monate fort. Fast ein ganzes Jahr musste Eirien auf seine Gegenwart verzichten. Sie konnte sich nicht mehr an die Zeit erinnern, als sie noch alleine war. Sie vertraute sich auch niemandem an, da sie Angst hatte aus Bruchtal vertrieben zu werden. Einsame Monate waren es.
Doch als eines Tages die Kunde kam, die Söhne Elrond kehrten heim, hielt sie nichts mehr. Sie kam zum großen Tor gerannt. Doch sofort fiel ihr ihre Fehlhandlung auf und sie stellte sich schnell neben Arwen, die ebenfalls die Brüder willkommen heißen wollte. Arwen sah Eirien an und lächelte nur. Sie hielten Eirien's Hände ohne ein Wort zu sagen. Sie wusste es. Da kamen sie endlich durch das Tor geritten. Ihr Herz pochte wie wild. Würde er sie noch kennen? Würde er sie noch lieben? Sie stiegen von ihren Pferden. Da bemerkte Eirien erst, dass noch ein Reiter dabei war, ein Waldläufer. Alle drei kamen auf sie zu. Wie sie sich irrte. Natürlich gingen alle drei zu Arwen. Der Waldläufer schaute die Lady tief mit seinen wunderschönen Augen an. Sie blickte verschämt zu Boden. Das war Eirien gar nicht gewohnt von ihrer Herrin. Elladan küsste seine Schwester liebevoll auf die Stirn und Elrohir tat es ihm gleich. Doch er blickte kurz zu Eirien rüber und seine Augen funkelten. Es war gut, dass wusste sie nun.

Am Abend dann kam er zu ihr ins Haus. Eirien erwartete ihn schon und hatte das ganze Zimmer mit Kerzen ausgestattet. Er trat über die Schwelle und nahm sie in den Arm. Sie küssten sich eine kleine Ewigkeit, doch ihnen kam es wie Sekunden vor. Er nahm sie hoch und legte sie auf ihr Bett. Und wie beim ersten Mal, entkleidete er sie so behutsam, als ob er eine Blüte pflücken würde. Bei jedem geöffneten Knopf küsste er die nun frei gewordene Stelle, bis sie nichts mehr zum freiwerden an hatte. Nackt wie sie war stand sie auf und im schein der Kerzen öffnete sie sein Gewand, bis es lautlos zur Erde schwebte. Ihre Körper verschmolzen ineinander. Wie damals als sie zusammen ihren Schwertkampf hatten, wusste jeder was der andere wollte. Erst als der Mond bereits lange untergegangen war schlief sie glückselig ein und Elrohir beobachtete sie während ihres Schlafs.

So verbrachten sie drei wundervolle Jahre miteinander, in denen sie sich einander völlig hingaben. Er zeigte ihr Dinge, die sie nie zuvor gesehen hatte, Wunder Mittelerdes und Wunder der Liebe. Er sang wunderschöne Elbenlieder, nur für sie. Und doch blieb ihre Liebe im Geheimen. Niemals würde es gestattet sein den Bund einzugehen. Die Beiden hoffen nur, dass niemals eine Frau für ihn erwählt werden würde, zumindest nicht zu Eirien's Lebzeiten. Doch es kam wie es kommen musste.

Eines schönen Herbsttages, kam er zu ihr Haus. Sie strahlte ihn an als er über die Schwelle trat: „Ich habe ich noch gar nicht so früh erwartet. Ich bin erst gerade von Lady Arwen gekommen. Sie wirkt ziemlich bedrückt." Eirien ging auf Elrohir zu und sah in seine Sturm-Augen, doch sie waren verfinstert. Ängstlich fragt sie: „Sag was ist geschehen?" Er nahm sie und führte sie an ihr Bett. Sie setzten sich beide hin. Er nahm ihre Hand und sprach: „Meine geliebte adaneth, es ist wahrlich schmerzlich was ich dir zu sagen habe. Mein Vater teilte mir soeben mit, dass eine Gemahlin für mich erwählt wurde." Stille, man hätte ein Blatt zu Boden fallen hören können. Das einzige was Eirien herausbrachte war: „Wann?" „In einem Monat. Ich werde aber vorher noch nach Lorien reisen müssen. Wir brechen in 4 Tagen auf!" Ihre Hände begannen zu zittern. Sie musste mehrmals schlucken. Doch sie konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie legte sich in seinen Schoss und weinte, während er ihr liebevoll ihr kurzes schwarzes Haar streichelte. Er nahm sie nach einer Weile hoch und schaute sie an. Seine Augen waren verfinstert, doch sie konnte genau seine Liebe darin sehen. Er küsste sie innig und sie erwiderte ihn mit all der Liebe die sie zu Verfügung hatte.

Sie verbrachten die nächsten 3 Nächte zusammen. Sie hatten das Gefühl als müssten sie ihre ganze Liebe in diesen drei Nächten ausleben und sie genossen jede Sekunde. Natürlich waren die drei Tage viel zu schnell vorüber. In ihrer letzten Nacht gingen sie hinaus in den nahen Wald. Dort im Licht des Mondes schworen sie ihren Bund fürs Leben und nur der Wind und die Valar waren Zeugen. Sie liebten sich in dieser Nacht auf dem weichen Waldboden von Bruchtal. Als die Sonne langsam aufging gab Elrohir Eirien einen Ring und sprach: „Möge dieser Ring das Zeichen unserer ewigen Liebe sein. Trage ihn immer am Herzen. Bis der Tag kommen möge, an dem wir ihn offen tragen können." Sie konnte nicht sagen. Tränen liefen an ihrem Gesicht herunter. Sie sah den Ring an. Er war wunderschön und schon sehr alt. Er bestand aus hunderten kleiner Blättern aus Silber. Er reichte ihr einen Beutel dazu. Sie gab ihn hinein und hing ihn um den Hals. Dann sah hoch. Seine langen schwarzen Haare wehten im Wind. Sie nahm ihre Hand und strich im darüber. „Du musst jetzt gehen!" sagte sie tapfer und rannte fort ohne sich noch einmal umzusehen.

Sie ging nicht in ihr Haus. Sie ging zu den Stallungen, nahm sich ein Pferd und ritt hinaus, als müsse sie vor ihrem Schicksal davonlaufen. Sie blieb eine Woche in der Wildnis und konnte doch nicht loslassen. So kam sie nach Bruchtal zurück. Figwit erwartete sie schon: „Kind wo warst du, wir haben uns Sorgen gemacht. Lady Arwen hatte zwar gesagt, du hättest ein Auftrag, aber du hast ja nichts mitgenommen. Was ist los Kleine?" „Ach lieber Freund. Es ist nichts, das du aus der Welt schaffen könntest. Kümmre dich nicht drum. Es geht mir gut!" Er nahm sie in den Arm und führte sie nach Hause. Sie verabschiedeten sich an der Tür und Eirien ging hinein.

Da war sie nun. In dem Haus, in dem sie so glücklich war. Alles erinnerte sie an Ihn, den großen hübschen Elben. Aber sie wollte stark sein. So dachte sie nicht weiter nach, sonder handelte einfach. Sie vergrub sich in Arbeit wo sie nur konnte. Tagsüber war sie bei Lady Arwen und nachts mit Figwit auf Patrouille. Geschlafen hatte sie so gut wie nie und wenn, dann war sie zu erschöpft um zu träumen.
Dann war es soweit. Trompeten kündigten die Ankunft hohen Besuchs an. Die Braut war im Anmarsch. Bruchtal war in heller Aufregung. Es wurden einige Düsterwald Elben erwartet. Da kamen sie. Ganz Bruchtal erwartete die Gäste am großen Tor. Eirien wollte sich nicht sehen lassen, doch Figwit bestand darauf. Er holte sie in ihrem Haus ab und sie standen gemeinsam in der zweiten Reihe um die Gäste zu begrüßen. Da war SIE. Eine Elben - Prinzessin wie sie im Buche stand. Sie war groß, schlank und hatte langes blondes Haar. Ihre erhabene Erscheinung versprach edles Geblüt. Sie wurden aufs herzlichste von Elrond begrüßt und ins Haupthaus geführt. Arwen ließ sich zurückfallen und kam auf Eirien zu. Sie nahm Ihre Hand und küsste sie auf die Stirn. Dann folgte sie schnell den Ehrengästen. Figwit sah Eirien sorgenvoll an. „Kennst du die Düsterwald Elben?" „Nein" gab sie knapp zur Antwort und ging zurück an ihre Arbeit. Ställe ausmisten ist besser als alles andere. Figwit kam ihr nach „Eirien, ich kenne dich jetzt schon fast dein ganzen Leben, du kannst mir nichts vormachen. Es stimmt was nicht mit dir. Sprich mit mir. Ich dachte immer ich bin dein Freund, dein Bruder, dein Gefährte." Sie sah ihn mit traurigen Augen an: „Du bist mein Freund, und doch gibt es Dinge, die Tief in der Seele verharren müssen, bis zum Ende aller Tage." Sie drehte sich um und schaffte eine Ladung Mist aus dem Stall.

Wenige Tage später kam ein ganzer Zug aus dem Süden. Es war ein Trupp Waldläufer sowie die Zwillinge. Die Zeit war gekommen. Heute würde Hochzeit gefeiert werden. Eirien sah von weitem dem Einzug der neuen Gäste zu. Als sie Elrohir sah, stockte ihr das Herz. Nein sie konnte es nicht, sie wollte es nicht. Sie rannte in den Wald, ganz tief hinein. Doch sie wurde beobachtet und verfolgt. Figwit kam hinter ihr her. Als er sie eingeholt hat fiel sie in seine Arme und weinte. Sie wollte aber nicht weinen und wurde wütend, wütend mit sich und der Welt. Sie sah Figwit an und schlug ihn mit aller Kraft nieder. Dann rannte sie zurück zu ihrem Haus. Dort angekommen hielt sie inne. Sie bekam keine Luft mehr, ihr wurde übel, sie musste sich übergeben.
Danach ging sie ins Haus. Sie sah sich um, alles was sie sah hasste sie. Sie schlug um sich und zertrümmerte alles was ihr in den Weg kam und sich zertrümmern ließ. Dann setzte sie sich in eine Ecke und kauerte sich hinein, genau wie damals als sie nach Bruchtal kam und sie weinte, sie weinte bis es an der Türe klopfte.
Sie antwortete nicht. Die Türe ging vorsichtig auf. Es war Lady Arwen. Sie trat vorsichtig ein und ging auf Eirien zu. „Mein armes Kind. Es tut mir so unendlich Leid. Ich fühle mit dir deinen Schmerz" Eirien sah zu ihr auf und rannte auf sie zu. „Ich kann das nicht. Bitte befreit mich von meinem schrecklichen Dasein. Ich liebe ihn doch. Wie kann ich ihn da gehen lassen?" „Weil du ihn liebst! Du tust du das Richtige niben lotheg, Seine Liebe gehört nur dir!" Sie legte ihre Hand auf den Beutel um Eirien's Hals. Arwen blickte traurig aus dem Fenster. Auch ihr wurde Ihre Liebe verwehrt. Doch immer hatte sie Hoffnung im Herzen. „Du hast dein Leben zu leben und du wirst noch so viel erleben und so viele andere Menschen kennen lernen. Du bist nicht alleine!" „Alles was ich hier sehe erinnert mich an Ihn. Wie soll ich so leben. Es ist als ob ich mit dem Messer in die Brust gestochen werde." „Ich habe einen Weg gefunden, Eirien" antwortete Arwen „Es sind doch Waldläufer in Bruchtal. Sie werden dich in ihre Obhut nehmen. Es sind gute und liebe Menschen, Dúnedain aus dem Norden, die dich einst nach Imladris brachten." „Ihr habt Recht, ich werde mitgehen und niemals wiederkommen!" „Niemals ist eine sehr lange Zeit! Wir werden sehen. Komm jetzt du musst zum Fest. Hier zieh dir dieses Kleid an und den Reif, der dir so gut zu Gesicht steht!" Eirien sah Arwen mit ihren verheulten Augen an, nahm die Sachen und flüsterte: „Für Ihn!"

So geschah es, das Eirien wiedererwartend an der Feierlichkeit zur Vermählung ihres geliebten Elrohir teilnahm. Von der Zeremonie hatte sie nichts mitbekommen, zu sehr gingen ihr die Gedanken kreuz und quer durch den Kopf, wie in Trance erlebte sie diesen Tag. Sobald das Protokoll es zuließ verließ die Feier. Ohne ihn noch einmal in seine so wundervollen tiefgrauen Augen zu blicken. Sie hätte es sonst nicht überlebt. Sie rannte in ihre Hütte, schloss die Türe und holte tief Luft. „Du hast es geschafft Eirien, den Rest deines Lebens wirst du es auch schaffen!" Da klopfte es abermals an die Tür. Sie öffnete in der Hoffnung ER sei es. Alle Vorsätze waren dahin. Doch es war Figwit. „Es tut mir ja so Leid was ich dir heute Morgen angetan habe. Bitte verzeih mir" sagte Eirien zu ihm. „Ich habe es überlebt! Es wird nur eine Weile noch schmerzen. Mein liebes Kind bitte lass dir von mir helfen." Sie sah ihn an und all ihr Mut verließ sie. Sie klammerte sich an ihn, der ihr so lieb war wie ein Bruder und sie weinte und hörte nicht mehr auf. Und Figwit nahm sie liebevoll in den Arm und tröstete sie, bis sie vor Erschöpfung in seinen Armen einschlief. Figwit legte sie auf ihr Bett und solange sie schlief räumte er die zertrümmerten Teile weg und räumte das Zimmer auf. Anschließend suchte er all ihre Habseligkeiten zusammen und packte sie in einen Reisesack. Als er fertig war setzte er sich neben Eirien aufs Bett und wachte über ihren Schlaf, bis sie erwachte.

Sie öffnete die Augen und sah sich um und entdeckte Figwit an ihrem Fußende. „Guten Morgen Kleines. Du musst dich anziehen und rüber ins Haupthaus. Lady Arwen erwartet dich." Sie stand auf und wunderte sich über das Zimmer: „Warst du das?" „Wozu sind Freunde da?" Sie lächelte leicht und zog sich an während Figwit draußen wartete. Auf einmal war alles anders. Sie spürte eine seltsame Leere in sich. Sie hatte keinerlei Gefühle in sich. Nicht einmal Trauer. Es waren keine Tränen mehr übrig. Sie ging hinaus und folgte Figwit zu Arwen.
Dort angekommen entdeckte Eirien eine der Waldläufer bei Arwen. „Liebe Eirien, ich weiss wie gern du in Imladris bist. Aber ich habe entschieden, damit du eine Aufgabe erhältst die dich glücklich macht, ich schicke dich zu den Waldläufern. Natila wird deine Ausbildung übernehmen, Sie ist eine der Beste." „Wie ihr wünscht Herrin, ich werde erst wieder zurückkehren, wenn ihr stolz auf mich sein könnt" gab Eirien in Demut zurück. Arwen fügte hinzu: „Ich bin stolz auf dich Eirien, nie bin ich einem tapfereren Menschen begegnet. So ihr beiden macht euch miteinander vertraut. Ich werde noch meinen Bruder verabschieden. Er bringt seine Gemahlin wieder sicher nach Düsterwald." Eirien sah sie ängstlich an. Aber Natila ergriff das Wort: „ Ich würde mich gerne von Elrohir und Elladan verabschieden." Panik befiel Eirien. Sie wollte die Flucht ergreifen. Doch Arwen sagte: „Nun denn, komm mit Natila aus dem Lande Arnor. Eirien du kannst schon einmal deine Sachen zusammenpacken. Ich werde Natila zu deinem Haus schicken." Ohne noch etwas zu sagen oder sich auch nur umzusehen verließ Eirien das Haus.

Der Abreise Tag war für den übernächsten Tag geplant. Eirien blieb während der Zeit in ihrem Haus und sortierte ihre Habseligkeiten. Fünfmal packte sie ihre Tasche neu. Aber sie war beschäftigt. Nur nicht zuviel nachdenken. Natila kam ein paar Mal ins Haus um mit Ihr zu reden und sich besser bekannt zu machen. Eirien hatte sie eigentlich sofort ins Herz geschlossen. Natila drängte sie zu nichts und fragte auch nichts, was sie verletzten könnte. So als ob sie genau spürte, warum Eirien wirklich Bruchtal verließ. Hauptsächlich unterhielten sie sich über die Ausbildung, die Eirien bevorstand und sie zeigte auch Natila was sie schon alles gelernt hatte. Eirien hatte das Gefühl, Natila war zufrieden mit ihr und nicht nur ein Klotz am Bein.

Dann kam der Tag des Abschieds. Alle Bruchtal Elben kamen um die Gäste und Eirien zu verabschieden. Elronds Söhne waren noch nicht wieder zurückgekehrt. So verabschiedete Eirien sich tapfer von allen, die sie so lieb gewonnen hatte. Von Esarian, die wie eine Mutter war, von ihr erhielt sie einen schönen Elbendolch. Von Figwit, der wie ein Bruder war, von ihm bekam sie einen wunderschönen Elbenbogen und er sagte: „Damit du noch fleißig üben kannst meine Kleine" er lächelte und verbeugte sich vor ihr. Arwen gab ihr einen Kuss auf die Stirn und gab ihr eine Kette und flüstere ihr ins Ohr: „Wenn die Glieder stark genug sind wird die Kette niemals reißen." Eirien verbeugte sich tief und stieg auf ihr Pferd, das ihr von Elrond geschenkt wurde. Er stand oben auf seinem Balkon und neigte seinen Kopf zum Abschied. Bevor die Gruppe der Waldläufer das Tor durchschritten blickte Eirien noch ein letztes Mal zurück und flüsterte: „So sei es denn. Ich werde stark sein!"