Ein wildes Leben
Disclaimer:
siehe Kapitel 1
also erstmal danke für das Tolle Feedback..
lasst uns aufbrechen nach Gondor ... soll ja auch recht nett sein dort. Außerdem gibt's ne Hochzeit.. schnief..
@little Lion: ja die armen Frauen... garstige Elben?! Aber mach dir nix draus es wird noch schlimmer aber Trost ist in Sicht!!!
@Seni: Deine warmen Worte ist Balsam für meine Finger. Wie kam ich nur auf die Idee gleichzeitig 3 Geschichten zu schreiben.. tsss.
@ na Eichen.. noch nicht den Review Button gefunden???
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Kapitel 3
Seelenverwandte
Am nächsten Tag trennten sich unsere Wege. Aragorn ging mit den Dúnedain zurück Richtung Arnor. Diejenigen, die mit nach Gondor gingen zogen Richtung Süden. Es waren fünf, die bereit waren in Gondor Dienst zu tun. Neben Halbarad und Natila kam selbstverständlich auch Eirien mit. Dazugesellten sich noch Tesarion und Mineros. Sie gingen aber nicht direkt nach Gondor, da sie noch einen Auftrag von Aragorn erhalten hatten.
Sie sollten nach Lothlorien gehen und Celeborn eine Nachricht überbringen. Eirien bekam Panik. Sie wollte nicht wieder dort hin. Sie mochte den Ort nicht, der Ort hatte ihr eigentlich schon gefallen, nur die Elben nicht.
Eirien vertraute sich Natila an: „Ich möchte nicht wieder diesen Elben begegnen. Sie sind arrogant, eingebildet, und herablassend zu Menschen!" „Aber Eirien nicht alle sind so." Doch als Natila genauer darüber nachdachte, viel ihr auf, dass Eirien recht hatte. Selbst sie wurde nicht immer freundlich behandelt. Trotz Dúnedain und Haldir. „Ich verstehe dich, ich hätte dir gerne Haldir vorgestellt, damit du ein anderes Bild bekommst. Aber ich werde dich nicht zwingen, nicht diesmal!"
Es wurde entschieden, zwei Gruppen zu bilden. Halbarad und Natila gingen in den goldenen Wald und der Rest wartete am Silberlauf auf die Rückkehr der beiden. Sie verabschiedeten sich und ihre Wege trennten sich. Eirien, Tesarion und Mineros konnten sich ungehindert am Rande des goldenen Waldes bewegen. Kein feindlicher Spion kam auch nur in ihre Nähe. So verbrachten sie zwei geruhsame Tage am Ufer des Silberlaufes. Eirien machte noch einige Bogenübungen mit Mineros aber sonst saßen sie herum und erzählten Geschichten. Eigentlich erzählten nur die Männer. Eirien legte sich früh schlafen. Sie rollte sich fest in ihre Decke ein und dachte darüber nach, was wohl Natila in Lorien machte, mit ihrem Elben.
Würde Haldir Natila genauso lieben wie es Elrohir bei ihr tat, und sie dann im Stich lassen mit gebrochenem Herzen. Eirien wünschte es ihr nicht. „Elben können nicht lieben!" stand für Eirien fest! Sie nutzen die Menschen nur nach ihrem Gutdünken aus. Warum war Elrohir so gemein zu ihr gewesen. Sie waren doch ein so glückliches Paar! Eirien schüttelte ihren Kopf. Sie wollte auf andere Gedanken kommen. Nie wieder über Elben nachdenken müssen. Sie wollte doch eigentlich nur wieder glücklich werden, ohne Elben. Doch das scheint in dieser Zeit unmöglich. Überall traf man auf welche. Eirien weinte ganz leise in ihren Mantel. „Nur wieder jemand haben zum Anlehnen!" war ihr letzter Gedanke bevor sie einschlief.
Am nächsten Tag warteten Sie vergeblich auf Halbarad und Natila. Eirien war klar, dass etwas passiert sein musste. „Ich werde jetzt da rein gehen und Natila aus den Fängen dieser Bestien holen!" Sie stand auf und bewaffnete sich. Kurz bevor sie den Wald erreichte, hatte sie Mineros eingeholt. „Nein Eirien, gib ihnen noch etwas Zeit. Weist du wie lange die beiden sich nicht gesehen haben. JAHRE! Die haben einiges Nachzuholen!" Tesarion lachte hinter ihnen. „Nein ich glaube sie haben ihr was angetan! Ich gehe jetzt!" Aber Mineros hielt Eirien auf, in dem er sie hochnahm und sie über den Schulter warf. So gingen sie zusammen zurück. Eirien wehrte sich doch sein Griff war hart. Kurz bevor sie den Fluss erreichten schaffte es Eirien an Mineros Köcher zu gelangen. Sie nahm ein Pfeil heraus und stieß ihn mit voller Kraft in seinen Allerwertesten. Er hatte Glück, dass sie nicht so viel Kraft aufbringen konnte um schlimmer verletzt zu werden. Seine Lederhose schützte ihn vor dem Schlimmsten. Aber Mineros war dermaßen erschrocken, dass er sie hochnahm und mit Schwung in den Fluss beförderte. Da saß sie nun mitten im herrlichen Wasser des Silberlaufs, des Flusses der Elben. Klatschnass! Sie fühlte sich mit einem Mal frisch und ausgeruht. Endlich konnte sie wieder einen klaren Gedanken fassen. Sie stieg aus dem Wasser und stampfte wütend mit ihrer durchnässten Kleidung zu Mineros, der sich gerade von Tesarion die Wunde behandeln ließ. „TU DAS NIE WIEDER!" schrie sie. „Ich bin kein kleines Mädchen mehr. Wenn ich meinen Gefährten zu Hilfe eilen will, hast DU kein Recht mich aufzuhalten."
Sie drehte sich um, zog ihre Kleidung aus, und hänge sie zum trocknen in die Sonne. Sie hatte sich nur ihren Mantel übergeworfen, der noch trocken geblieben war. Sie setzte sich auf einen Stein und murmelte vor sich hin. Tesarion hatte die ganze Sache mit Humor genommen. Er machte sich über beide furchtbar lustig. Was die anderen Beiden nur dazu brachte sich zu verbünden. Mineros brachte Eirien ihre getrockneten Kleider und beide mussten kurz darauf über ihre Dummheiten lachen. Wobei Mineros eindeutig den Kürzeren gezogen hatten, da er drei Tage nicht sitzen konnte.
Als der Abend kam, wurde Eirien wieder sehr nervös. Natila und Halbarad waren immer noch nicht zurück, sie sollten doch schon am Mittag wieder da sein. Sie lief nervös auf und ab und blickte ständig in Richtung Wald. „Sie werden kommen, wenn sie alles erledigt haben!" sagte Tesarion zu ihr. „Mach dir keine Sorgen. Lorien ist der sicherste Ort Mittelerde, außer vielleicht noch Bruchtal!" Das beunruhige Eirien noch mehr. Es gibt eine Bedrohung, die hatte nichts mit Orks oder Mordor zu tun, und war doch genauso gefährlich.
Tesarion zwang sie sich zu setzen und eine Kleinigkeit zu essen. Sie tat es, doch den Wald ließ sie nicht aus den Augen. Als es weit nach Mitternacht war fielen ihr dann die Augen zu. Sie träumte in dieser Nacht wilde Sachen über heimliche Rituale die die Elben an anderen Völkern Mittelerdes ausführten.
Als sie aufwachte war es bereits Morgen. Eirien sprang auf und sah sich um. Natila war immer noch nicht da. Die anderen Dúnedain waren damit beschäftigt sich im Wasser zu waschen. Wie konnten sie nur an so etwas denken, während irgendwo ihre Gefährten in Gefahr waren, schoss es ihr durch den Sinn. Da hörten sie das knacken von morschem Holz. Alle Drei schauten sich gleichzeitig um und sahen Richtung Wald. Da waren sie endlich. Halbarad und seine Schwester, sichtlich gut gelaunt!
„Was ist euch nur zugestoßen" rief gleich Eirien rüber. „Verzeiht unsere Verspätung. Celeborn's Familie hielt uns noch auf." Dabei sah Halbarad lächelnd zu Natila rüber. Natila strahlte eine Glückseligkeit aus, die Eirien schon fast neidisch machte.
Alle zusammen machten sich sofort auf den Weg nach Gondor. Es war noch ein gewaltiger Weg vor ihnen. Eirien sprach Natila nicht auf Lorien an, sie wollte nichts wissen. Am 5. Tag ihrer Reise hatten die die Entwasser überquert und lagerten in einer Talmulde. Die Männer hielten Wache, während die Frauen am kleinen Feuer saßen, das sie zuvor entzündet hatten. Natila sah Eirien an und man merkte, dass sie das Bedürfnis hatte mit Eirien zu sprechen. „Eirien, du hast bestimmt bereits bemerkt, dass ich mich verändert habe seit ich aus dem goldenen Wald zurück bin." „Ja, selbst ein gefühlloser Elb hätte es bemerkt" war Eiriens knappe Antwort. „Und genau so einen Elben hab ich mein Herz geschenkt" „Man kann keine Elben lieben!" erklärte Eirien, aber es klang so, als ob sie selber nicht glaubte, was sie da sagte. „Was haben die Elben dir nur angetan, Kleine?" Eirien schaute Natila mit solch traurigen Augen an, als müsse sie den Schmerz der ganzen Welt tragen. „Nichts!" gab Eirien zurück und legte sich zum schlafen hin, ihren Mantel fest um sich gezogen. „Verzeih mir" sprach Natila tröstend und ging fort.
Es dauerte nicht lange, da hörte Eirien ein knacken in der Nähe. Erst dachte sie, dass es die Männer sind. Doch sie hatte ein ungutes Gefühl und nahm ihren Bogen, der direkt neben ihr lag. Sie stand auf und wollte Natila warnen. Doch sie stand schon mit gezogenem Schwert da. Eirien nahm ein Pfeil und spannte die Sehne des Bogens. Sie konnten die Orks kommen spüren. Dann waren sie endlich da. Zehn Orks mit Schwertern bewaffnet. Sie kamen mit großem Gebrüll auf die beiden Frauen zu. Doch sie waren bereit. Eirien ließ ihren Pfeil los. Treffer! Natila erledigte direkt drei hintereinander mit ihrem Schwert. Da sah Eirien wie sich ein Ork auf Natila stürzen wollte. Sie ließ wieder einen Pfeil von der Sehne. Treffer, mitten ins Auge des Orks, sie steifte dabei aber Natila's Wange. Noch ehe sie etwas unternehmen konnte erledigte Eirien noch einen weiteren mit ihrem Bogen. So viele Ziele hatte sie noch nie getroffen. Sie drehte sich um uns sah gerade noch wie ein Ork Natila den Griff seines Schwertes auf den Kopf schlug und sie auf die Knie sackte. Sie schoss abermals einen Pfeil ab und traf den Ork am Bein. Er gab nicht auf und wollte gerade zum finalen Stoss ansetzten, als sich Halbarad mit seinem gezückten Schwert auf ihn stürzte und ihm den Kopf abschlug. Alles war ruhig. Die Orks waren vernichtet. Tesarion und Mineros kamen unmittelbar hinter Halbarad, der sich zu seiner Schwester kniete. Die anderen kamen sofort dazu. Es sah nicht gut aus. Blut lief aus einer Wunde auf dem Kopf und die Wange hatte einen tiefen Riss. „Natila kannst du mich hören?" Sie reagierte nicht. „Mineros, suche etwas Kräuter für die Wunde, und vergiss nicht etwas athalas. Tesarion folgte ihm. Halbarad riss seinen Hemdsärmel aus und drückte den Stoff auf die offenen Wunden. Sie bewegte sich kurz und murmelte leise „Haldir". „Bitte Natila halte durch!" flehte Halbarad. Eirien kniete sich neben die beiden und hielt Natila's Hand, sie war eiskalt. „Natila bitte komme zurück, wir brauchen dich. Ich brauche dich! Der Elb braucht dich!" Doch sie reagierte nicht. Da kamen endlich die anderen wieder mit den Kräutern. Eirien nahm sie und zerkaute die bitteren Blätter, dann gab sie sie Halbarad, der sie auf die Wunde legte. Es dauerte noch bis zum Sonnenaufgang bis die Wunden geschlossen waren. „Wie konnten wir uns nur so überrumpeln lassen" sprach Halbarad wütend zu sich selbst. „Wir müssen Natila auf schnellstem Wege nach Minas Tirith bringen" meinte Tesarion schnell. Sie stiegen auf ihre Pferde. Halbarad nahm Natila vor sich und hielt sie so gut fest. Eirien führte Natila's Pferd.
So schnell es die Verwundung zuließ ritten sie nach Gondor. Es dauerte sechs Tage bis sie die Tore von Minas Tirith erreichten. Sie mussten öfters innehalten, da die Wunden sich wieder öffneten. Natila hatte Fieberträume und rief öfters Haldirs und Aragorns Namen. Zwei Mal hätten sie sie beinahe verloren. Doch Halbarad's Heilkunst und seine Liebe zu seiner Schwester rettete sie vor dem sicheren Tod.
In Minas Tirith wurde Natila sofort in die Häuser der Heilung gebracht. Dort waren die besten Heiler, die Gondor hervorgebracht hatte. Sie versorgen Natila's Kopfwunde ordentlich und salbten ihre Wunde auf der Wange, die sich bereits Tage zuvor verschlossen hatte. Es war eine saubere Wunde, wie von einem steifenden Pfeil. Halbarad war immer in ihrer Nähe und Eirien verließ das Zimmer nur unter Protest, da man sie hinausgeschickt hatte mit der Begründung die Patientin benötige Ruhe. Halbarad war vor Erschöpfung an ihrem Bett eingeschlafen als er plötzlich spürte wie ihn eine Hand berührte. Sie wachte auf, „Du hast uns einen großen Schrecken eingejagt, mein Kleine" sagte Halbarad erleichtert. Natila versuchte sich aufzurichten, ihr Bruder half ihr. „Wo bin ich?" fragte sie „In den Häuser der Heilung" Eirien hörte das Gespräch von außen und rannte hinein.
Natila fuhr sich gerade über die verbundene Wange: „Ein kleinen Andenken an unsere große Schlacht" erklärte Halbarad. Eirien war geplagt von schlechtem Gewissen: „Es tut mir ja so leid. Meinetwegen wärst du beinahe gestorben. Es ist alles meine Schuld. Ich sollte gehen und nicht wiederkommen. Bevor ich wirklich noch einen von uns töte!" Doch Natila antwortete: „Oh nein! So leicht mach ich es dir nicht. Du wirst schön hier bleiben und deine Pflicht erfüllen! Und außerdem habe ich jetzt etwas gut bei dir." „Du bist mir nicht böse?" fragte Eirien erstaunt. „Kennst du mich denn so schlecht, meine Kleine? Ich liebe dich wie eine Schwester und kann dir doch nicht böse sein, wenn du deine Pflicht erfüllst! Ach ja und außerdem hast du doch einen neuen Rekord aufgestellt. Sooft hast du noch nie ins Ziel getroffen!" Sie lachten alle drei.
Der Truchsess von Gondor hatte von dem Angriff der Orks gehört, und war beeindruckt. Als er hörte, dass es Söldner waren nahm er sie sofort in sein Heer mit auf. Er konnte immer gute Krieger gebrauchen. Die Zeiten waren hart und Mordor schickte üble Geschöpfe Richtung Anduin. Die fünf Waldläufer wurden Boromir, dem Heerführer Gondors und ältester Sohn des Truchsess Denethor, unterstellt. Er war eine stolze Erscheinung, nur etwas zu ernst und er sah sehr, sehr gut aus. Natila sprach zu Eirien leise: „Prinzessin sollte man sein!" beide Frauen lächelten.
Die Gruppe diente viele Monate Boromir und bekam ein immer besseres Verhältnis zum Heerführer, aber sie hatten stets darauf geachtet, nicht ihre wahre Herkunft zu verraten. Boromir erzählte von seinen Träumen die er von der Zukunft hatte. Natila versuchte mal wieder alles schön zu reden. Eirien spürte aber die tiefe Trauer in seinem Herzen. Etwas Schmerzliches ist ihm widerfahren, genau wie ihr. So fanden sich die beiden traurigen Seelen und trösteten sich. Nur in dem sie nebeneinander saßen und die Sterne betrachteten. Sie verstanden sich perfekt auch ganz ohne Worte. Bei Boromir hatte Eirien das erste Mal das Gefühl der Geborgenheit, die sie vorher nur von Elrohir kannte. Sie trafen sich sooft ihr Dienst es zuließ. Und ihr Verhältnis wurde immer enger und persönlicher, auf vollkommen freundschaftlicher Basis.
Dann wurden sie nach Osgiliath versetzt. Sie sollten die Ostseite des Anduin schützten. Sie sollten die Stellungen um jeden Preis halten. Da kannte der Truchsess keine Gnade. Die Angriffe der Orks wurden immer heftiger, doch die Einheit konnte jedes Mal den Sieg erringen. Dann, bei einem Angriff, verschleppten einige Orks Mineros. Die Dúnedain konnten ihn nicht retten und anstatt ihn zu töten nahmen die Orks ihn mit. Plötzlich wurden die Angriffe eingestellt. Es wurde völlig ruhig. Das einzige was Boromir's Einheit hörte war allerdings entsetzlich. Es waren Mineros Schreie. Sie folterten ihn. Eirien war verzweifelt! Hass stieg in ihr hoch. Sie wollte schon losrennen, doch Halbarad hielt sie zurück. „Nicht so hastig kleine Eirien!" Die Dämmerung brach herein, doch keiner Unternahm etwas. „Warum tun wir denn nichts? Sie töten ihn! Wir müssen ihn doch retten. Er ist unser Freund!" brach es aus Eirien heraus. Doch Halbrad sagte völlig ruhig zu ihr: „Wenn wir ihn holen wollen werden wir alle sterben, das ist eine Falle. Das sieht man doch! Mineros ist bereits tot. Wir können nichts mehr für ihn tun. Er weiss es auch selbst. Finde dich schnell damit ab" Er sah Eirien erst an. Natila ging zu Boromir und Eirien folgte ihr: „Wir müssen unseren Gefährten befreien!" „Nein" war die knappe Antwort Boromirs „Ihr werdet hier bleiben, das ist ein Befehl!"
Doch gegen Mitternacht schlichen sich die Frauen aber fort. Tesarion war auf ihrer Seite und lenkte Halbarad und Boromir ab. Sie schlichen sich lautlos in die Nähe des Orklagers. Dort sahen sie Mineros liegen, er hatte längst mit den Schreien aufgehört. Doch er lebte. Er war an ein Holz gefesselt und seine Beine waren gebrochen, das sah man an dem Winkel seiner Beine. Es waren nur vier Orks zu seiner Bewachung, doch es schwirrten noch einige im Dickicht herum. Die Frauen trennten sich und griffen die Orks von zwei Seiten an. Dem ersten Schnitt Natila lautlos die Kehle durch, der zweiten erstach sie von hinten. Eirien schoss mit ihrem Bogen auf den Dritten, verfehlte. Vor Wut rannte sie wie besessen auf ihn zu und bohrte ihren Bogen in ihn hinein. Mehr Orks kamen nun aus den Büschen. Doch ohne größere Mühe erledigten die beiden Waldläufer die Horde. Als alle getötet waren rannte Eirien sofort zu Mineros, der wieder bei Bewusstsein war. „Wir auch Zeit dass ihr kommt. Ich wollte mich schon alleine befreien" scherzte er. „Ich danke euch". Die Frauen banden ihn los und Natila wollte ihn gerade über ihre Schulter werfen, als ihn ein einsamer Pfeil mitten in die Brust traf. Eirien nahm wie in Trance einen Pfeil aus ihrem Köcher legte an und schoss den Pfeil in die Richtung aus dem der tödliche Pfeil kam. Man hörte ein aufstöhnen. Eirien rannte zu dem Geräusch und fand den Ork getroffen da liegen. Er hatte ihr ein fieses Lachen entgegengebracht. Vor Wut nahm sie ihren Dolch und stach auf den am Boden liegenden Ork ein, immer und immer wieder. Bis sie keine Kraft mehr hatte. Dann ging sie zurück zu Natila und Mineros der in ihrem Arm lag. Eirien hörte ihn noch sagen: „Du musst nun alleine unser Kücken bändigen, Natila. Pass aber auf! Sie neigt dazu Narben zu verteilen!" Eirien wollte gerade widersprechen als sie sah wie sein Kopf zur Seite fiel und sie sah seine gebrochenen Augen. Tränen liefen Natila übers Gesicht.
Die Frauen trugen den Leichnam zurück in ihr Lager, wo sie schon von Boromir erwartet wurden: „Für eure Befehlsverweigerung müsste ich euch eigentlich sofort töten. Doch da wir zurzeit zu wenige Soldaten haben, werde ich mir eine entsprechende Strafe für euch ausdenken." Man ließ die Söldner Mineros noch auf den Hügelgräbern von Osgiliath beisetzen dann bekamen Natila und Eirien ihre Strafe.
Sie mussten 3 Wochen Wache halten auf den Mauern der Pelennor - Felder. Sie taten nichts anders als Steine zu bewachen, während im Osten gekämpft wurde. Es war wahrlich eine Strafe. Die beiden Waldläufer hatten nicht anderes als sich und die Steine. Sie gifteten sich immer häufiger an.
Eines Abends am Lagerfeuer beobachtete Eirien wie Natila mit etwas spielte, dass um ihren Hals hing. Neugierig geworden fragte sie sie was das sei. „Das ist das Geschenk meines Liebsten!" Natila sah den Stein an und bekam feuchte Augen. „Haldir wie ich dich vermisse!" Sie reichte Eirien die Kette. Es war ein Anhänger mit einem wunderschönen Stein. Er leuchtete in der Nacht und strahlte eine Wärme aus. Eirien musste lächeln. „Ich hab noch nie etwas Schöneres gesehen, außer Arwen`s Abendstern! Er muss etwas besonderes sein, dieser Elb!" gab sie zu. „Ja, das Beste das mit je geschehen konnte!" sagte Natila mit Stolz. Eirien spürte den Lederbeutel um ihren Hals. Er wurde auf einmal ganz schwer. „Er ist ein Elb, das kann nicht gut gehen Natila. Er wird dich verlassen und eine Frau seines Gleichen suchen. Das machen sie immer so mit uns Menschen!" sagte Eirien ganz leise. „Nein! Das würde Haldir mir nie antun! Wir werden das nächste Mal, wenn wir in Lothlorien sind, den Bund der Valar eingehen!" gab Natila wütend zurück. „Bitte komm und sein mein Zeuge für diesen Bund. Vielleicht siehst du die Elben dann in einem anderen Licht" fügte sie versöhnlich an. Eirien dachte an die Elben in Lorien und sagte: „Ich bezweifele es, aber ich werde kommen, nur für DICH!" Natila sah sie mit großen Augen an und fragte: „ Was hat man dir nur angetan in Bruchtal? Willst du nicht mit mir darüber sprechen?" „Nein! Einen Schwur bricht man nicht!" war die kurze Antwort! Natila sah sie traurig an: „Du solltest dir aber einen Verbündeten suchen, der dein Leid mit dir teilt. Ich glaube Boromir würde dir gerne zu Seite stehen, ihr seit Seelenverwandte!" Eirien konnte nicht klar denken. „Ich werde es mir überlegen, schlaf jetzt – ich übernehme die nächste Wache." Dann nahm Eirien ihren Bogen und sprang auf die Mauer.
Natila war schnell eingeschlafen und so lief sie die Mauer auf und ab und dachte über Natila's Vorschlag nach. Boromir, ja er war wirklich ein guter Freund. Aber ihm die Sache mit Elrohir erzählen, sie konnte es sich nicht vorstellen. Das war doch zu persönlich, oder? Es wäre wirklich schön sich mal wieder an einer Schulter auszuweinen. Sie wollte damit nicht Natila belästigen, obwohl sie es sicher gerne auf sich genommen hätte. Doch Eirien spürte genau was für einen Kampf Natila auszutragen hatte. Ihre Träume waren immer schlimmer. Sie schrie oft und wachte weinend auf. Natila redete mit niemandem darüber nicht mal mit Halbarad, ihrem Bruder! Und doch, Eirien erinnerte sich an das Gespräch zwischen Natila und Aragorn. Aragorn vertraute sie sich an. Vielleicht war es doch eine gute Idee. „Die Zeit wird es bringen" entschied sich Eirien, als sie von weitem Reiter sah. Sie ging zu Natila um sie zu wecken. Sie war aber schon wach, und sah schrecklich aus. „Wieder so ein Traum" dachte Eirien. Zu Natila sagte sie: „Na du Langschläfer, die Sonne geht bald auf, hast du gut geschlafen?" „Natürlich!" kam die Antwort. Doch Eirien wusste das dies gelogen war. „Es kommen Reiter von Osten!" sprach sie schnell und beide sprangen auf die Mauer um das Ziel anzuvisieren. Doch bald sahen sie, dass es Halbarad und Tesarion waren, die kamen um sie zu holen. Es war endlich vollbracht. Wichtige Dinge standen an.
Als sie wieder zu Boromir's Einheit zurückkehrten waren alle glücklich. Selbst Boromir. Er freute sich und nahm Eirien hoch und drückte sie. Natila musste lächeln, sie hatte mal wieder Recht! Die Einheit war noch immer am Anduin stationiert. An der Taktik Mordors hatte sich nichts geändert. In kleinen Gruppen griffen sie an und in noch kleineren Gruppen wurden sie zurückgewiesen.
Eirien war immer mehr mit Boromir zusammen. Sie sprachen über alle Dinge, die es zu besprechen gab.
An einem kalten Februar Abend, saßen die beiden wieder zusammen vor dem Lagerfeuer. Da fasste sich Eirien ein Herz und holte Ihren Beutel hervor, der um ihren Hals hing. Boromir beobachtete sie dabei. Sie holte den Ring heraus. „Willst du darüber reden?" fragte er in seiner ruhigen tiefen Stimme. „Ich habe lange überlegt, ob ich mit irgendjemand darüber reden sollte. Doch wenn ich noch länger schweigen muss, sterbe ich!" Boromir nahm sie in den Arm. „Er hat mich verlassen, und hat eine andere Frau geheiratet! Obwohl er mir ewige Liebe versprochen hatte. Es ist jetzt schon fast fünf Jahre her und immer noch blutet mein Herz. Jede Nacht träum ich von ihm, wie er sich erst mit mir vergnügt und dann zur Anderen geht!" „Es ist wahrlich eine große Liebe, wenn der Schmerz nach so vielen Jahren noch so tief sitzt meine Liebe. Es scheint hoffnungslos, doch lass dir eins sagen: Hoffnung gibt es immer, denn die stirbt zuletzt! Du musst nur lernen mit dem Schmerz zu leben und dir erlauben auch andere Gefühle zuzulassen. Du kannst einen Menschen lieben und trotzdem für jemanden anderen tiefe Gefühle empfinden. Du musst es nur eingestehen! Dann kann daraus auch neue Liebe entstehen." Er sah sie direkt in die Augen. Die Augen die immer stärke zeigen wollten, Tränen kamen heraus. Das erste Mal seit so langer Zeit konnte sie wieder Gefühle zeigen. Sie legte sich in seinen Schoß und weinte und war glücklich zugleich. Dann nahm er sie hoch und wischte Ihre Tränen mit seinen Fingern fort. Ganz nahe kamen sich ihre Köpfe. Eirien holte tief Luft und ließ es geschehen. Ihre Lippen berührten sich. Sie küssten sich voller Leidenschaft, als von hinten jemand hustete.
Es war Boromirs Adjutant: „Entschuldigen sie meine Störung mein Herr, doch ihr Vater lässt nach ihnen schicken. Sie sollen sofort zurück in die Feste kommen." Er verneigte sich leicht und ging rasch fort. Eirien schaute beschämt nach unten. Doch Boromir nahm ihr Kinn nach oben und blickte ihr fest in die Augen: „Lass es einfach geschehen, Liebe! Es wird sicher gut!" Und er küsste sie auf die Stirn und stand auf. Eirien, noch sichtlich verwirrt, blieb sitzen. Was war geschehen? Sie hatte ein komisches Gefühl in der Magengegend. Nein das konnte nicht sein! Sie waren ja nur Freunde – ging es ihr durch den Kopf. Sie strich mit ihrer Hand über ihre Lippen und lächelte. Es war gut!
Eine Stunde später brach die ganze Einheit auf nach Minas Tirith, die Ablösung war bereits angekommen.
In der Festung angekommen wurden die Waldläufer in Gästequartieren untergebracht. Boromir verschwand und sie sahen ihn einige Tage nicht. In dieser Zeit waren sie damit beschäftigt, auszuruhen und spazieren zugehen! Sie fühlten sich nicht sehr wohl in der Enge der Festung. Halbarad hielt es nicht mehr länger aus. Er ging immer öfters hinaus zum Stadttor und erkundete die Umgebung und die Pelennor – Felder.
Als sie ungefähr zwei Wochen in Minas Tirith waren kam Halbarad zurück mit einer erfreulichen Nachricht, die er bekam. Sie hatten den Befehl zurück nach Eriador zu kommen. Sie bekamen nicht mehr die Möglichkeit sich von Boromir zu verabschieden. Er war im Weißen Turm und kam nicht herunter. Das machte Eirien traurig und etwas wütend. Sie wusste ja nicht, ob sie ihn jemals wieder sehen würde, deshalb beschloss sie ihm eine Nachricht zukommen zu lassen:
Mein Heermeister,
leider war es uns nicht mehr vergönnt uns noch einmal wieder zu sehen. Aus welchem Grunde es gewesen sein mag, entzieht sich meiner Erkenntnis. Doch ich wollte dir nur noch sagen, dass ich nichts bereue und die Knospe blühen lasse, sollte sie neue Nahrung bekommen.
Eirien
Sie ritten zurück nach Arnor über Rohan und dessen Pforte. Eirien fühlte sich hier sehr wohl, sie fand es ein wunderschönes, weites Land. Die Grassteppen und die einfachen Häuser. Sie wollte unbedingt mal längere Zeit hier verweilen, sie nahm es sich fest vor. Natila sah sich um. Irgendwie hatte sie immer ein ungutes Gefühl wenn es durch Rohan ging.
Nach etlichen Tagesritten kamen sie endlich in Eriador an. Eirien sah es an den Gesichtern der anderen drei, dass sie zu Hause waren. Zufriedenheit konnte sie darauf erkennen. Für Eirien war es nur wieder eine weitere Etappe in ihrem Kampf mit sich und der Welt. Es waren sehr viele Waldläufer anwesend. Es muss etwas Großes geben, wenn fast alle Waldläufer versammelt werden. Am Nachmittag kam dann auch Aragorn. Er kam zu Halbarad, Natila und Eirien um sie zu begrüßen. Aber Eirien machte sich schnell aus dem Staub und sagte nur: „Ich geh schon mal rüber, Tesarion wartet sicher schon auf mich!"
Sie lief zügig zum großen Platz. Sie sah sich noch einmal um uns erkannte, dass Aragorn gerade Natila über ihre Wange streichelte. „Ja ich weiss, es ist meine Schuld!" beschimpfte sie sich selber. „Was hast du jetzt schon wieder angestellt?" fragte eine Stimme hinter ihr. Sie sah sich um und sah Tesarion. „Nichts, das du nicht schon kennst!" gab sie schnippisch zurück. „Lass uns was trinken gehen, Kleine!"
Er schnappe sich Eiriens Arm und sie gingen zusammen in die Schenke. Es war viel los darin. Aber sie fanden noch einen Platz bei einer anderen Gruppe Waldläufer. Tesarion kannte alle am Tisch, Eirien einige nur vom Sehen. Tesarion begrüßte einen besonders herzlich. „Hallo Jovenor, kannst du dich noch an das kleine Kind erinnern, das du den Wargs zum Fraß vorlegen wolltest?" Einer der Waldläufer lachte: „Ja natürlich, hier hab ich doch ein Andenken von dem Kind!" Er zeigte eine Narbe, die er an seinem Unterarm hatte. „Kannst dich gleich bedanken, mein Lieber. Darf ich vorstellen: Eirien Dawanor aus Bruchtal." Er zeigte auf sie. Eirien war mächtig böse auf ihn und versetzte Tesarion einen kräftigen Schlag gegen die Rippen. „Ahhh, nicht schon wieder!" Sie lachten alle. „Eirien, ich habe viel gutes von dir gehört, du sollst ja wirklich ein guter Waldläufer geworden sein! Da haben sich unsere Narben ja doch noch bezahlt gemacht." Er drückte sie brüderlich.
Sie saßen den ganzen Abend zusammen und redeten und tranken. Eirien hatte keine Sekunde das Gefühl nicht dazuzugehören. Ja sie war ein Waldläufer. Erst spät in der Nacht ging sie in ihr Zimmer, dass ihr zugewiesen wurde. Sie hatte von Natila eine Einladung bekommen bei ihr zu schlafen, doch sie wollte nicht stören. Familiensachen waren nicht so sehr ihr Fall. Woher auch, sie kannte es ja nicht. Sie schlief bis zum Vormittag. Tesarion hatte sie geweckt. „Komm, wir essen noch eine Kleinigkeit und gehen dann zur Versammlung!" Als sie unten angekommen waren saßen Jovenor und eine andere Frau schon am Tisch und aßen etwas. Eirien und Tesarion setzten sich dazu. „Ach Eirien, darf ich dir Aramir vorstellen. Sie ist noch nicht solange dabei. Ich habe sie seit zwei Jahren in meiner Einheit!" sagte Jovenor. „Aramir, das ist Eirien, das Mädchen, das in Bruchtal aufwuchs!" Die Frauen lächelten sich an.
Nach dem Essen gingen sie hinaus zum großen Platz, der bereits gefüllt mit Waldläufer war. Aragorn hatte sich unter sie gemischt. Trotzdem sah man ihn sofort heraus. Irgendetwas umgab diesen Mann. Eirien nickte zu ihm rüber als er sie ansah. Da kamen auch schon Halbarad und Natila angelaufen. Sie begrüßten sich. Eirien sah Natila an. Sie sah verändert aus. Sie lächelte ständig und strahlte eine Glückseligkeit aus das Eirien das letzte Mal an ihr sah, als sie aus Lothlorien kam. „Wo ist er?" fragte Eirien. Natila sah sie verwundert an. „Wen meinst du?" „Na dein Elben-Prinz wen sonst!" „Woher weißt du?" frage Natila erstaunt. „ICH BIN NICHT BLIND! Dein Strahlen sieht man dir aus 100 Schritt Entfernung an." Natila küsste sie auf sie Stirn und tanzte davon. Halbarad schüttelte nur den Kopf und nahm Eirien mit. Aragorn begann zu sprechen.
Er erkläre die Lage und wie schwer es sein wird das Dunkle aus Mordor zu bezwingen. Er sprach über Geschehnisse im Osten und die Pläne dagegen vorzugehen. Er machte eine Pause und sah zu Eirien Gruppe rüber. „Ich werde euch brauche, wenn die Zeit kommt, also seid bereit"! Alle riefen gleichzeitig: „Für den König!" Die Versammlung wurde aufgelöst.
Tesarion schnappte sich Eirien, die eigentlich lieber zu Natila gegangen wäre, und zog sie in die Schenke. „Lass mal Kleine, Natila hat bestimmt besseres zu tun, als uns zu sehen, die ihr die letzten drei Jahre auf der Pelle hingen! Ich hab den Elben sehen!" Eirien verstand. Und so verbrachten sie den Nachmittag mit den gleichen Dingen wie tags zuvor. Getrunken, gegessen und geredet. Es ging diesmal bis der Morgen ergraute. Eirien fühlte sich wohl. Sie verstand sich mit Aramir ausgezeichnet. Sie fragte sie auch nach ihrem außergewöhnlichen Namen. Aramir lachte und sagte nur: „Ich bin das fünfte Mädchen in meiner Familie. Mein Vater hatte die Nase voll und beschoss, dass ich der Junge der Familie sein werde. So geschah es und ich wuchs mehr als Junge denn als Mädchen auf. Was mich nicht störte!" Sie sah dabei zu Jovenor rüber und ihre Augen funkelten. „Aber jetzt bestimmt nicht mehr!" grinste Eirien zu ihr rüber. Beide Frauen lachen. Sie hätten Geschwister sein können. Beide trugen ihre dunklen Haare sehr kurz. Ihr Alter war auch ähnlich. So verging die Nacht schneller als allen lieb sein konnte. Nur gelegentlich dachte sie an Natila, was sie gerade mit ihrem Elben anstellte. Nein sie wollte es nicht wissen. Der Lederbeutel an ihrem Hals wurde wieder schwerer.
Eirien legte sich etwas in ihr Bett um wenigstens etwas geschlafen zu haben, wenn sie schon mal ein Bett hatte. Da lag sie nun in ihrem Bett und statt zu schlafen gingen ihr tausend Dinge durch den Kopf. Natila und natürlich Boromir...ja er war toll. Sie hoffe ihn wieder zu sehen. Tiefe Verbundenheit verspürte sie bei dem Gedanken an ihn. Und dann war da ja auch noch – Elrohir – Würde er sich überhaupt noch an sie erinnern. An das dumme kleine Mädchen, das dachte „Liebe zu Elben ist möglich!". Sie war so wütend auf sich selbst, dass sie überhaupt an ihn dachte. Aber tief in ihr wusste sie es: „Es war ihre einzig wahre Liebe!" und es durfte noch nicht sein! Ach wenn Boromir nur Recht hätte!
Es klopfte an die Tür. Eirien stand auf und fuhr sich übers Gesicht. Sie öffnete die Tür. Es war Callendil. Sie lächelte wie immer und trat ein. „Guten Morgen, Eirien meine Liebe!" Aufstehen, wir wollen heute noch los Richtung Lothlorien!" Eirien versuchte klar zu denken. „Was sollen wir den dort. Wir sind doch ins Auenland abberufen!" Callendil lächelte sie an. „Natürlich, aber ihr habt einen kleinen Umweg vor euch! Von Aragorn befohlen." Komm jetzt. Eirien packte ihre Sachen zusammen und ging mit der Elben – Frau. Sie gingen zu Natila und Halbarad's Haus. Halbarad saß schon da und frühstückte. Callendil und Eirien saßen sich dazu und aßen mit. Eirien beobachtete die beiden. „Ihr habt doch etwas? Was ist hier eigentlich los und wo ist Natila?" Halbarad zeigte mit dem Messer, dass er in der Hand hielt nach oben. „Mir scheint, dass unter Brautpaar sich noch etwas vergnügt, bevor es losgeht!" er grinste. Callendil musste ebenfalls lächeln und sagte: „Ich wird mal nachsehen wie weit die beiden sind." Sie stand auf und ging hoch. Eirien kam nicht einmal dazu Halbarad zu fragen, was das alles solle, da kam Callendil schon zurück. Ihr lächeln wurde noch breiter. „Geben wir ihnen noch ein wenig!" war ihr einziger Kommentar.
„Halbarad würdet du mir endlich sagen was hier los ist zum Geier! Von Callendil bekomm ich ja keine vernünftige Antwort." „Wir gehen nach Lorien um Natila und Haldir zu begleiten. Sie werden den Bund der Valar eingehen. Wir sind eingeladen, als Menschen, der Zeremonie beizuwohnen." Eirien bekam einen Schrecken. Nein nicht zu den Elben! Sie wollte nicht, aber sie hatte es Natila versprochen. Sie versuchte ruhig zu bleiben. Doch Callendil spürte die Angst in Eirien. Sie ging an ihre Seite und nahm sie in den Arm. „Keine Angst keine Eirien, ich werde mich persönlich um dich kümmern und Halbarad ist doch auch da. Er würde nie zulassen, dass man dir was antut. Du darfst dir nicht dabei denken. Es gibt einige Elben, die sind nun mal ziemlich eingebildet. Aber nicht alle."
Eirien war zwar immer noch nicht beruhigt aber es ging ihr etwas besser. Sie packten die Vorräte zusammen und warteten eigentlich nur noch darauf, dass die beiden von oben runterkamen. Als es um die Mittagszeit war kam Natila mit Haldir herunter. Sie sah so glücklich aus. Haldir schwebte erhaben die Treppe herunter und lächelte: „Verzeiht uns. Wir haben die Zeit außer Acht gelassen."
Eirien nahm Natila in den Arm und sagte zu ihr: „Ich freue mich für dich und ich werde euch nach Lorien begleiten! Wie ich es versprochen habe!" Natila küsste Eirien auf die Stirn. „Danke liebe Schwester."
Am Nachmittag machten sich die Gruppe aus 2 Elben und drei Menschen auf den Weg nach Lothlorien. Sie kamen schnell voran und stiegen über das Nebelgebirge, indem die den Rothorn Pass des Caradhras nahmen. So kamen sie bereits in der erste Aprilwoche im goldenen Wald an.
Sie wurden am Rande des Waldes bereits erwartet und nach Caras Galadhon gebracht. Dort trennte man Natila von den andern. Eirien kam mit Halbarad in einem Haus unter, wie von Callendil versprochen, denn sie musste bei ihrem Bruder bleiben. Drei Tage lang steiften Halbarad und Eirien durch Lorien und er zeigte ihr wunderschöne Orte und kamen sich näher denn sie verstanden sich wirklich gut. Eirien wurde jedoch merklich trauriger. Ständig von Elben umgeben, konnte sie nicht anders und musste ständig an Elrohir denken. Ob es bei ihr genauso gewesen wäre, hätte sie ihn heiraten dürfen, ging es ihr durch den Kopf. Sie konnte kaum einen vernünftigen Gedanken fassen. Geschweige die schöne Gegend genießen, außer wenn Halbarad bei ihr. Er gab ihr Halt und Kraft. Aber sie vertraute ihm ihre Sorgen und Ängste nicht an.
Dann war es endlich so weit. Am Abend des 3. Tages gab man ihnen edle Elbengewänder und sie wurden zu Natila's Gemach geführt. Kurze seit später kam die Braut heraus, mit zwei Elben. Sie sah wunderschön aus. Natila trug ein herrliches Gewand das silbern und golden schimmerte. Die Ärmel waren so lange, dass sie fast bis zum Boden gingen. Auf ihrem Kopf trug sie Elbenschmuck und ihre Haare sahen aus, wie die Callendils, nur mit Locken. Selbst die Elben hatten Natila's Haare nicht glatt bekommen. Sie sah so glücklich aus. Eirien lächelte ihr zu und konnte doch nicht verhindert, dass eine Träne ihr Auge verließ. Halbarad stand sprachlos neben ihr und starrte nur seine Schwester an.
Sie wurden zu einer Lichtung geführt. Dort wartete Haldir schon mit zwei fremden Elben. Er hatte eine Elben-Rüstung an, die golden schimmerte. Ein roter Umhang rundete die Erscheinung ab. Er lächelte zu Natila rüber. Dort standen sie nun, im Mondlicht, dass Natila's Kleid zum leuchten brachte. Da kam Galadriel und die Lichtung erhellte. Sie lächelte und sprach: „Nicht oft in der Geschichte von Elben und Menschen ist es dazugekommen, dass sich zwei Seelen gefunden haben, wie diese hier. Haldir aus dem Hause Thingol und Natila aus dem Geschlechte Earendils. Diese beiden Seelen haben nun um den Segen der Valar gebeten und wir werden ihn jetzt erbitten: Varda, heiligte aller Valar erhöre unsere Rufe und gib dein Wohnwollen für diesen Sindar und diese Edain die den Bund der Ewigkeit eingehen wollen." Die Elben knieten sich hin und die Menschen taten ihnen nach. Plötzlich fiel eine weiße Mallorn – Blüte vor die Knie Natilas. Haldir nahm sie und erhob sich. Die anderen folgten. Er gab die Blüte mit einem Lächeln Natila und sprach: „Hier ist das Zeichen meiner Liebe für dich. Möge sie uns ewig binden." Natila nahm die Blüte. Eirien konnte nicht verhindert, dass abermals sich eine Träne aus ihrem Auge stahl. Natila blickte Haldir tief in die Augen und sagte schließlich: „Meinen Schwur erfülle ich und lege mein Leben in deine Hände." Dann sang Callendil ein wunderschönes Elbenlied und Galadriel gab noch einen Segenswunsch mit auf den Weg. Haldir nahm seine Natila in die Arme und küsste sie, auf altmodische, menschliche Art. Galadriel gab Natila einen Kuss auf die Stirn, lächelte und zog mit den anderen Elben von dannen.
Nach dem die Elben weg waren kam Eirien zu Natila und umarmte sie. Sie wollte sich für sie freuen, doch kein Lächeln kam ihr über die Lippen, und keine Träne lief. Nein sie wollte nicht mehr weinen. Das Einzige das sie herausbrachte war: „Mögt ihr das Glück der Welt haben, dass mir..." sie konnte nicht weiter. Sie drehte sich um und rannte weg. Sie hörte nur von hinten Halbarad rufen: „Eirien warte doch!" Doch sie war viel zu wütend auf sich und die Welt und rannte so schnell das Kleid es zuließ. Sie rannte in ihre Unterkunft und zog das Kleid aus und ihre Hose und ihr Hemd an. Dann sah sie das Kleid an, sie hasste es.
Sie nahm ihren Dolch und wollte es zerschneiden, als sie von unten Halbarad rufen hörte. Sie ging hinunter und an ihm vorbei. „Es ist alles in Ordnung, lass mich bitte etwas alleine." Sie ging zügig davon. Sie achtete nicht darauf wo sie hinging, sie wollte nur weg. Sie stolperte und fiel. Sie verletzte sich leicht und etwas Blut tropfte auf das Kleid, dass sie immer noch in der Hand hielt. Dieses verfluchte Kleid! Sie setzte sich hin und starrte das Kleid an wie es so vor ihr lag. Dann nahm sie langsam den Dolch und schnitt sich in die linke Hand. Blut quoll heraus und tropfte stetig auf das Kleid. Der Schmerz half ihr etwas zu fühlen. Verdammte Elben! Hinter ihr brüllte Halbarad: „Eirien nein!" Er kniete sich vor sie und nahm ihr den Dolch ab. „Was ist geschehen?" Eirien starrte nur mit leeren Augen gerade aus. Dieses Pochen in ihrer Hand war ein gutes Gefühl. „Warum, Du dummes Ding du!" sagte er verzweifelt. Eine weitere Person tauche auf: „Halbarad was ist geschehen?" es war Natila. „Es ist Eirien!" gab er zu Antwort. Natila kniete sich vor Eirien. „Eirien was ist geschehen, sag doch!" Eirien blickte hoch und sah Natila an. Sie sah immer noch wunderschön aus. Doch trug sie fast nicht an. Sie war nur mit einem Umhang bekleidet, der nicht geschlossen war. „Sie war so schön und ich muss einsam sein!" ging es Eirien durch den Kopf. Dann sagte sie schließlich zu Natila: „Nichts ist geschehen. Ich hatte das Gefühl ich müsse mich befreien. Und manchmal hilft dir die Wut zu überleben!"
Mehrere Elben kamen von hinten. Eirien stand auf und lief in ihrer Unterkunft. „Ich muss hier raus" sagte sie leise vor sich hin. Sie ging in ihr Gemach und legte sich auf das Bett. Sie sah sich ihre Wunde an und sah, dass es immer noch blutete. Dann nahm sie ein Stück des Vorhanges, riss davon Steifen und verband damit die Hand. Dann legte sie sich wieder aufs Bett. Nur etwas schlafen und nichts träumen. Das war ihr einziger Wunsch für diese Nacht. Es wurde ihr Gewährt. Sie schlief ein und erwachte am frühen Morgen. Sie packte ihre Habseligkeiten und nahm eine Decke aus ihrem Reisesack. Dann schrieb sie einen Brief an Natila und Haldir um sich noch einmal zu entschuldigen. Sie gab die beiden Sachen Callendil, die es ins Haus der beiden frisch Vermählten legen sollte. Dann ging sie zu den Pferden und verstaute das Gepäck, da kam auch schon Halbarad. Er nahm sie kurz in den Arm und sagte: „Ich freu mich, dass es dir gut geht!" Sie lächelte ihn an. „Ja ich bin wieder in Ordnung. Ich musste mich etwas abreagieren. Jetzt geht's besser!" Dann kamen auch schon Natila und Haldir. Hatten sie sich doch heraus gewagt aus ihrer Lasterhöhle, dachte Eirien, und lächelte. Natila nahm sie in den Arm und sah sich ihre Hand an. „Soll ich es noch mal verbinden?" frage Natila. Eirien war einverstanden. Und während Natila die Wunde reinigte brachte ihr Haldir Kräuter und Verbandsstoff. „Möchtest du mit mir darüber reden?" fragte sie Eirien. "Nein, es geht mir gut und du brauchst dir keine Gedanken zu machen Bitte verzeih mir nur, dass ich eure Hochzeitsnacht gestört habe. Es war bestimmt nicht meine Absicht!" Eirien lächelte Natila an dann sagte sie: „Nun uns hatte eine kleine Pause nicht geschadet." Sie verabschiedeten sich herzlich und verabredeten sich für Anfang September in Bree. Callendil brachte sie noch zur Grenze. Als Eirien Lorien verließ war sie sichtlich erleichtert. Und gab Halbarad vor Freude einen Kuss. „Wofür war denn das?" fragte Halbarad sie als sie losgingen. „Du hast mich gerettet und hier rausgeholt. Sie lächelte. Er fühlte sich etwas benommen.
So das wars.. ach mein lieber Halbarad.. wird er Eirien rumkriegen? Wird sie endlich diesen dämlichen Halbelben vergessen? Wird Natila Brotbacken, oder doch lieber Seile knüpfen.
Was werden das für Lieder sein, die über den Zwischenfall der Hochzeit gesungen wurden. Wird Galadriel mitsingen?
Alles und noch viel mehr gibt es beim nächsten Mal
Disclaimer:
siehe Kapitel 1
also erstmal danke für das Tolle Feedback..
lasst uns aufbrechen nach Gondor ... soll ja auch recht nett sein dort. Außerdem gibt's ne Hochzeit.. schnief..
@little Lion: ja die armen Frauen... garstige Elben?! Aber mach dir nix draus es wird noch schlimmer aber Trost ist in Sicht!!!
@Seni: Deine warmen Worte ist Balsam für meine Finger. Wie kam ich nur auf die Idee gleichzeitig 3 Geschichten zu schreiben.. tsss.
@ na Eichen.. noch nicht den Review Button gefunden???
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Kapitel 3
Seelenverwandte
Am nächsten Tag trennten sich unsere Wege. Aragorn ging mit den Dúnedain zurück Richtung Arnor. Diejenigen, die mit nach Gondor gingen zogen Richtung Süden. Es waren fünf, die bereit waren in Gondor Dienst zu tun. Neben Halbarad und Natila kam selbstverständlich auch Eirien mit. Dazugesellten sich noch Tesarion und Mineros. Sie gingen aber nicht direkt nach Gondor, da sie noch einen Auftrag von Aragorn erhalten hatten.
Sie sollten nach Lothlorien gehen und Celeborn eine Nachricht überbringen. Eirien bekam Panik. Sie wollte nicht wieder dort hin. Sie mochte den Ort nicht, der Ort hatte ihr eigentlich schon gefallen, nur die Elben nicht.
Eirien vertraute sich Natila an: „Ich möchte nicht wieder diesen Elben begegnen. Sie sind arrogant, eingebildet, und herablassend zu Menschen!" „Aber Eirien nicht alle sind so." Doch als Natila genauer darüber nachdachte, viel ihr auf, dass Eirien recht hatte. Selbst sie wurde nicht immer freundlich behandelt. Trotz Dúnedain und Haldir. „Ich verstehe dich, ich hätte dir gerne Haldir vorgestellt, damit du ein anderes Bild bekommst. Aber ich werde dich nicht zwingen, nicht diesmal!"
Es wurde entschieden, zwei Gruppen zu bilden. Halbarad und Natila gingen in den goldenen Wald und der Rest wartete am Silberlauf auf die Rückkehr der beiden. Sie verabschiedeten sich und ihre Wege trennten sich. Eirien, Tesarion und Mineros konnten sich ungehindert am Rande des goldenen Waldes bewegen. Kein feindlicher Spion kam auch nur in ihre Nähe. So verbrachten sie zwei geruhsame Tage am Ufer des Silberlaufes. Eirien machte noch einige Bogenübungen mit Mineros aber sonst saßen sie herum und erzählten Geschichten. Eigentlich erzählten nur die Männer. Eirien legte sich früh schlafen. Sie rollte sich fest in ihre Decke ein und dachte darüber nach, was wohl Natila in Lorien machte, mit ihrem Elben.
Würde Haldir Natila genauso lieben wie es Elrohir bei ihr tat, und sie dann im Stich lassen mit gebrochenem Herzen. Eirien wünschte es ihr nicht. „Elben können nicht lieben!" stand für Eirien fest! Sie nutzen die Menschen nur nach ihrem Gutdünken aus. Warum war Elrohir so gemein zu ihr gewesen. Sie waren doch ein so glückliches Paar! Eirien schüttelte ihren Kopf. Sie wollte auf andere Gedanken kommen. Nie wieder über Elben nachdenken müssen. Sie wollte doch eigentlich nur wieder glücklich werden, ohne Elben. Doch das scheint in dieser Zeit unmöglich. Überall traf man auf welche. Eirien weinte ganz leise in ihren Mantel. „Nur wieder jemand haben zum Anlehnen!" war ihr letzter Gedanke bevor sie einschlief.
Am nächsten Tag warteten Sie vergeblich auf Halbarad und Natila. Eirien war klar, dass etwas passiert sein musste. „Ich werde jetzt da rein gehen und Natila aus den Fängen dieser Bestien holen!" Sie stand auf und bewaffnete sich. Kurz bevor sie den Wald erreichte, hatte sie Mineros eingeholt. „Nein Eirien, gib ihnen noch etwas Zeit. Weist du wie lange die beiden sich nicht gesehen haben. JAHRE! Die haben einiges Nachzuholen!" Tesarion lachte hinter ihnen. „Nein ich glaube sie haben ihr was angetan! Ich gehe jetzt!" Aber Mineros hielt Eirien auf, in dem er sie hochnahm und sie über den Schulter warf. So gingen sie zusammen zurück. Eirien wehrte sich doch sein Griff war hart. Kurz bevor sie den Fluss erreichten schaffte es Eirien an Mineros Köcher zu gelangen. Sie nahm ein Pfeil heraus und stieß ihn mit voller Kraft in seinen Allerwertesten. Er hatte Glück, dass sie nicht so viel Kraft aufbringen konnte um schlimmer verletzt zu werden. Seine Lederhose schützte ihn vor dem Schlimmsten. Aber Mineros war dermaßen erschrocken, dass er sie hochnahm und mit Schwung in den Fluss beförderte. Da saß sie nun mitten im herrlichen Wasser des Silberlaufs, des Flusses der Elben. Klatschnass! Sie fühlte sich mit einem Mal frisch und ausgeruht. Endlich konnte sie wieder einen klaren Gedanken fassen. Sie stieg aus dem Wasser und stampfte wütend mit ihrer durchnässten Kleidung zu Mineros, der sich gerade von Tesarion die Wunde behandeln ließ. „TU DAS NIE WIEDER!" schrie sie. „Ich bin kein kleines Mädchen mehr. Wenn ich meinen Gefährten zu Hilfe eilen will, hast DU kein Recht mich aufzuhalten."
Sie drehte sich um, zog ihre Kleidung aus, und hänge sie zum trocknen in die Sonne. Sie hatte sich nur ihren Mantel übergeworfen, der noch trocken geblieben war. Sie setzte sich auf einen Stein und murmelte vor sich hin. Tesarion hatte die ganze Sache mit Humor genommen. Er machte sich über beide furchtbar lustig. Was die anderen Beiden nur dazu brachte sich zu verbünden. Mineros brachte Eirien ihre getrockneten Kleider und beide mussten kurz darauf über ihre Dummheiten lachen. Wobei Mineros eindeutig den Kürzeren gezogen hatten, da er drei Tage nicht sitzen konnte.
Als der Abend kam, wurde Eirien wieder sehr nervös. Natila und Halbarad waren immer noch nicht zurück, sie sollten doch schon am Mittag wieder da sein. Sie lief nervös auf und ab und blickte ständig in Richtung Wald. „Sie werden kommen, wenn sie alles erledigt haben!" sagte Tesarion zu ihr. „Mach dir keine Sorgen. Lorien ist der sicherste Ort Mittelerde, außer vielleicht noch Bruchtal!" Das beunruhige Eirien noch mehr. Es gibt eine Bedrohung, die hatte nichts mit Orks oder Mordor zu tun, und war doch genauso gefährlich.
Tesarion zwang sie sich zu setzen und eine Kleinigkeit zu essen. Sie tat es, doch den Wald ließ sie nicht aus den Augen. Als es weit nach Mitternacht war fielen ihr dann die Augen zu. Sie träumte in dieser Nacht wilde Sachen über heimliche Rituale die die Elben an anderen Völkern Mittelerdes ausführten.
Als sie aufwachte war es bereits Morgen. Eirien sprang auf und sah sich um. Natila war immer noch nicht da. Die anderen Dúnedain waren damit beschäftigt sich im Wasser zu waschen. Wie konnten sie nur an so etwas denken, während irgendwo ihre Gefährten in Gefahr waren, schoss es ihr durch den Sinn. Da hörten sie das knacken von morschem Holz. Alle Drei schauten sich gleichzeitig um und sahen Richtung Wald. Da waren sie endlich. Halbarad und seine Schwester, sichtlich gut gelaunt!
„Was ist euch nur zugestoßen" rief gleich Eirien rüber. „Verzeiht unsere Verspätung. Celeborn's Familie hielt uns noch auf." Dabei sah Halbarad lächelnd zu Natila rüber. Natila strahlte eine Glückseligkeit aus, die Eirien schon fast neidisch machte.
Alle zusammen machten sich sofort auf den Weg nach Gondor. Es war noch ein gewaltiger Weg vor ihnen. Eirien sprach Natila nicht auf Lorien an, sie wollte nichts wissen. Am 5. Tag ihrer Reise hatten die die Entwasser überquert und lagerten in einer Talmulde. Die Männer hielten Wache, während die Frauen am kleinen Feuer saßen, das sie zuvor entzündet hatten. Natila sah Eirien an und man merkte, dass sie das Bedürfnis hatte mit Eirien zu sprechen. „Eirien, du hast bestimmt bereits bemerkt, dass ich mich verändert habe seit ich aus dem goldenen Wald zurück bin." „Ja, selbst ein gefühlloser Elb hätte es bemerkt" war Eiriens knappe Antwort. „Und genau so einen Elben hab ich mein Herz geschenkt" „Man kann keine Elben lieben!" erklärte Eirien, aber es klang so, als ob sie selber nicht glaubte, was sie da sagte. „Was haben die Elben dir nur angetan, Kleine?" Eirien schaute Natila mit solch traurigen Augen an, als müsse sie den Schmerz der ganzen Welt tragen. „Nichts!" gab Eirien zurück und legte sich zum schlafen hin, ihren Mantel fest um sich gezogen. „Verzeih mir" sprach Natila tröstend und ging fort.
Es dauerte nicht lange, da hörte Eirien ein knacken in der Nähe. Erst dachte sie, dass es die Männer sind. Doch sie hatte ein ungutes Gefühl und nahm ihren Bogen, der direkt neben ihr lag. Sie stand auf und wollte Natila warnen. Doch sie stand schon mit gezogenem Schwert da. Eirien nahm ein Pfeil und spannte die Sehne des Bogens. Sie konnten die Orks kommen spüren. Dann waren sie endlich da. Zehn Orks mit Schwertern bewaffnet. Sie kamen mit großem Gebrüll auf die beiden Frauen zu. Doch sie waren bereit. Eirien ließ ihren Pfeil los. Treffer! Natila erledigte direkt drei hintereinander mit ihrem Schwert. Da sah Eirien wie sich ein Ork auf Natila stürzen wollte. Sie ließ wieder einen Pfeil von der Sehne. Treffer, mitten ins Auge des Orks, sie steifte dabei aber Natila's Wange. Noch ehe sie etwas unternehmen konnte erledigte Eirien noch einen weiteren mit ihrem Bogen. So viele Ziele hatte sie noch nie getroffen. Sie drehte sich um uns sah gerade noch wie ein Ork Natila den Griff seines Schwertes auf den Kopf schlug und sie auf die Knie sackte. Sie schoss abermals einen Pfeil ab und traf den Ork am Bein. Er gab nicht auf und wollte gerade zum finalen Stoss ansetzten, als sich Halbarad mit seinem gezückten Schwert auf ihn stürzte und ihm den Kopf abschlug. Alles war ruhig. Die Orks waren vernichtet. Tesarion und Mineros kamen unmittelbar hinter Halbarad, der sich zu seiner Schwester kniete. Die anderen kamen sofort dazu. Es sah nicht gut aus. Blut lief aus einer Wunde auf dem Kopf und die Wange hatte einen tiefen Riss. „Natila kannst du mich hören?" Sie reagierte nicht. „Mineros, suche etwas Kräuter für die Wunde, und vergiss nicht etwas athalas. Tesarion folgte ihm. Halbarad riss seinen Hemdsärmel aus und drückte den Stoff auf die offenen Wunden. Sie bewegte sich kurz und murmelte leise „Haldir". „Bitte Natila halte durch!" flehte Halbarad. Eirien kniete sich neben die beiden und hielt Natila's Hand, sie war eiskalt. „Natila bitte komme zurück, wir brauchen dich. Ich brauche dich! Der Elb braucht dich!" Doch sie reagierte nicht. Da kamen endlich die anderen wieder mit den Kräutern. Eirien nahm sie und zerkaute die bitteren Blätter, dann gab sie sie Halbarad, der sie auf die Wunde legte. Es dauerte noch bis zum Sonnenaufgang bis die Wunden geschlossen waren. „Wie konnten wir uns nur so überrumpeln lassen" sprach Halbarad wütend zu sich selbst. „Wir müssen Natila auf schnellstem Wege nach Minas Tirith bringen" meinte Tesarion schnell. Sie stiegen auf ihre Pferde. Halbarad nahm Natila vor sich und hielt sie so gut fest. Eirien führte Natila's Pferd.
So schnell es die Verwundung zuließ ritten sie nach Gondor. Es dauerte sechs Tage bis sie die Tore von Minas Tirith erreichten. Sie mussten öfters innehalten, da die Wunden sich wieder öffneten. Natila hatte Fieberträume und rief öfters Haldirs und Aragorns Namen. Zwei Mal hätten sie sie beinahe verloren. Doch Halbarad's Heilkunst und seine Liebe zu seiner Schwester rettete sie vor dem sicheren Tod.
In Minas Tirith wurde Natila sofort in die Häuser der Heilung gebracht. Dort waren die besten Heiler, die Gondor hervorgebracht hatte. Sie versorgen Natila's Kopfwunde ordentlich und salbten ihre Wunde auf der Wange, die sich bereits Tage zuvor verschlossen hatte. Es war eine saubere Wunde, wie von einem steifenden Pfeil. Halbarad war immer in ihrer Nähe und Eirien verließ das Zimmer nur unter Protest, da man sie hinausgeschickt hatte mit der Begründung die Patientin benötige Ruhe. Halbarad war vor Erschöpfung an ihrem Bett eingeschlafen als er plötzlich spürte wie ihn eine Hand berührte. Sie wachte auf, „Du hast uns einen großen Schrecken eingejagt, mein Kleine" sagte Halbarad erleichtert. Natila versuchte sich aufzurichten, ihr Bruder half ihr. „Wo bin ich?" fragte sie „In den Häuser der Heilung" Eirien hörte das Gespräch von außen und rannte hinein.
Natila fuhr sich gerade über die verbundene Wange: „Ein kleinen Andenken an unsere große Schlacht" erklärte Halbarad. Eirien war geplagt von schlechtem Gewissen: „Es tut mir ja so leid. Meinetwegen wärst du beinahe gestorben. Es ist alles meine Schuld. Ich sollte gehen und nicht wiederkommen. Bevor ich wirklich noch einen von uns töte!" Doch Natila antwortete: „Oh nein! So leicht mach ich es dir nicht. Du wirst schön hier bleiben und deine Pflicht erfüllen! Und außerdem habe ich jetzt etwas gut bei dir." „Du bist mir nicht böse?" fragte Eirien erstaunt. „Kennst du mich denn so schlecht, meine Kleine? Ich liebe dich wie eine Schwester und kann dir doch nicht böse sein, wenn du deine Pflicht erfüllst! Ach ja und außerdem hast du doch einen neuen Rekord aufgestellt. Sooft hast du noch nie ins Ziel getroffen!" Sie lachten alle drei.
Der Truchsess von Gondor hatte von dem Angriff der Orks gehört, und war beeindruckt. Als er hörte, dass es Söldner waren nahm er sie sofort in sein Heer mit auf. Er konnte immer gute Krieger gebrauchen. Die Zeiten waren hart und Mordor schickte üble Geschöpfe Richtung Anduin. Die fünf Waldläufer wurden Boromir, dem Heerführer Gondors und ältester Sohn des Truchsess Denethor, unterstellt. Er war eine stolze Erscheinung, nur etwas zu ernst und er sah sehr, sehr gut aus. Natila sprach zu Eirien leise: „Prinzessin sollte man sein!" beide Frauen lächelten.
Die Gruppe diente viele Monate Boromir und bekam ein immer besseres Verhältnis zum Heerführer, aber sie hatten stets darauf geachtet, nicht ihre wahre Herkunft zu verraten. Boromir erzählte von seinen Träumen die er von der Zukunft hatte. Natila versuchte mal wieder alles schön zu reden. Eirien spürte aber die tiefe Trauer in seinem Herzen. Etwas Schmerzliches ist ihm widerfahren, genau wie ihr. So fanden sich die beiden traurigen Seelen und trösteten sich. Nur in dem sie nebeneinander saßen und die Sterne betrachteten. Sie verstanden sich perfekt auch ganz ohne Worte. Bei Boromir hatte Eirien das erste Mal das Gefühl der Geborgenheit, die sie vorher nur von Elrohir kannte. Sie trafen sich sooft ihr Dienst es zuließ. Und ihr Verhältnis wurde immer enger und persönlicher, auf vollkommen freundschaftlicher Basis.
Dann wurden sie nach Osgiliath versetzt. Sie sollten die Ostseite des Anduin schützten. Sie sollten die Stellungen um jeden Preis halten. Da kannte der Truchsess keine Gnade. Die Angriffe der Orks wurden immer heftiger, doch die Einheit konnte jedes Mal den Sieg erringen. Dann, bei einem Angriff, verschleppten einige Orks Mineros. Die Dúnedain konnten ihn nicht retten und anstatt ihn zu töten nahmen die Orks ihn mit. Plötzlich wurden die Angriffe eingestellt. Es wurde völlig ruhig. Das einzige was Boromir's Einheit hörte war allerdings entsetzlich. Es waren Mineros Schreie. Sie folterten ihn. Eirien war verzweifelt! Hass stieg in ihr hoch. Sie wollte schon losrennen, doch Halbarad hielt sie zurück. „Nicht so hastig kleine Eirien!" Die Dämmerung brach herein, doch keiner Unternahm etwas. „Warum tun wir denn nichts? Sie töten ihn! Wir müssen ihn doch retten. Er ist unser Freund!" brach es aus Eirien heraus. Doch Halbrad sagte völlig ruhig zu ihr: „Wenn wir ihn holen wollen werden wir alle sterben, das ist eine Falle. Das sieht man doch! Mineros ist bereits tot. Wir können nichts mehr für ihn tun. Er weiss es auch selbst. Finde dich schnell damit ab" Er sah Eirien erst an. Natila ging zu Boromir und Eirien folgte ihr: „Wir müssen unseren Gefährten befreien!" „Nein" war die knappe Antwort Boromirs „Ihr werdet hier bleiben, das ist ein Befehl!"
Doch gegen Mitternacht schlichen sich die Frauen aber fort. Tesarion war auf ihrer Seite und lenkte Halbarad und Boromir ab. Sie schlichen sich lautlos in die Nähe des Orklagers. Dort sahen sie Mineros liegen, er hatte längst mit den Schreien aufgehört. Doch er lebte. Er war an ein Holz gefesselt und seine Beine waren gebrochen, das sah man an dem Winkel seiner Beine. Es waren nur vier Orks zu seiner Bewachung, doch es schwirrten noch einige im Dickicht herum. Die Frauen trennten sich und griffen die Orks von zwei Seiten an. Dem ersten Schnitt Natila lautlos die Kehle durch, der zweiten erstach sie von hinten. Eirien schoss mit ihrem Bogen auf den Dritten, verfehlte. Vor Wut rannte sie wie besessen auf ihn zu und bohrte ihren Bogen in ihn hinein. Mehr Orks kamen nun aus den Büschen. Doch ohne größere Mühe erledigten die beiden Waldläufer die Horde. Als alle getötet waren rannte Eirien sofort zu Mineros, der wieder bei Bewusstsein war. „Wir auch Zeit dass ihr kommt. Ich wollte mich schon alleine befreien" scherzte er. „Ich danke euch". Die Frauen banden ihn los und Natila wollte ihn gerade über ihre Schulter werfen, als ihn ein einsamer Pfeil mitten in die Brust traf. Eirien nahm wie in Trance einen Pfeil aus ihrem Köcher legte an und schoss den Pfeil in die Richtung aus dem der tödliche Pfeil kam. Man hörte ein aufstöhnen. Eirien rannte zu dem Geräusch und fand den Ork getroffen da liegen. Er hatte ihr ein fieses Lachen entgegengebracht. Vor Wut nahm sie ihren Dolch und stach auf den am Boden liegenden Ork ein, immer und immer wieder. Bis sie keine Kraft mehr hatte. Dann ging sie zurück zu Natila und Mineros der in ihrem Arm lag. Eirien hörte ihn noch sagen: „Du musst nun alleine unser Kücken bändigen, Natila. Pass aber auf! Sie neigt dazu Narben zu verteilen!" Eirien wollte gerade widersprechen als sie sah wie sein Kopf zur Seite fiel und sie sah seine gebrochenen Augen. Tränen liefen Natila übers Gesicht.
Die Frauen trugen den Leichnam zurück in ihr Lager, wo sie schon von Boromir erwartet wurden: „Für eure Befehlsverweigerung müsste ich euch eigentlich sofort töten. Doch da wir zurzeit zu wenige Soldaten haben, werde ich mir eine entsprechende Strafe für euch ausdenken." Man ließ die Söldner Mineros noch auf den Hügelgräbern von Osgiliath beisetzen dann bekamen Natila und Eirien ihre Strafe.
Sie mussten 3 Wochen Wache halten auf den Mauern der Pelennor - Felder. Sie taten nichts anders als Steine zu bewachen, während im Osten gekämpft wurde. Es war wahrlich eine Strafe. Die beiden Waldläufer hatten nicht anderes als sich und die Steine. Sie gifteten sich immer häufiger an.
Eines Abends am Lagerfeuer beobachtete Eirien wie Natila mit etwas spielte, dass um ihren Hals hing. Neugierig geworden fragte sie sie was das sei. „Das ist das Geschenk meines Liebsten!" Natila sah den Stein an und bekam feuchte Augen. „Haldir wie ich dich vermisse!" Sie reichte Eirien die Kette. Es war ein Anhänger mit einem wunderschönen Stein. Er leuchtete in der Nacht und strahlte eine Wärme aus. Eirien musste lächeln. „Ich hab noch nie etwas Schöneres gesehen, außer Arwen`s Abendstern! Er muss etwas besonderes sein, dieser Elb!" gab sie zu. „Ja, das Beste das mit je geschehen konnte!" sagte Natila mit Stolz. Eirien spürte den Lederbeutel um ihren Hals. Er wurde auf einmal ganz schwer. „Er ist ein Elb, das kann nicht gut gehen Natila. Er wird dich verlassen und eine Frau seines Gleichen suchen. Das machen sie immer so mit uns Menschen!" sagte Eirien ganz leise. „Nein! Das würde Haldir mir nie antun! Wir werden das nächste Mal, wenn wir in Lothlorien sind, den Bund der Valar eingehen!" gab Natila wütend zurück. „Bitte komm und sein mein Zeuge für diesen Bund. Vielleicht siehst du die Elben dann in einem anderen Licht" fügte sie versöhnlich an. Eirien dachte an die Elben in Lorien und sagte: „Ich bezweifele es, aber ich werde kommen, nur für DICH!" Natila sah sie mit großen Augen an und fragte: „ Was hat man dir nur angetan in Bruchtal? Willst du nicht mit mir darüber sprechen?" „Nein! Einen Schwur bricht man nicht!" war die kurze Antwort! Natila sah sie traurig an: „Du solltest dir aber einen Verbündeten suchen, der dein Leid mit dir teilt. Ich glaube Boromir würde dir gerne zu Seite stehen, ihr seit Seelenverwandte!" Eirien konnte nicht klar denken. „Ich werde es mir überlegen, schlaf jetzt – ich übernehme die nächste Wache." Dann nahm Eirien ihren Bogen und sprang auf die Mauer.
Natila war schnell eingeschlafen und so lief sie die Mauer auf und ab und dachte über Natila's Vorschlag nach. Boromir, ja er war wirklich ein guter Freund. Aber ihm die Sache mit Elrohir erzählen, sie konnte es sich nicht vorstellen. Das war doch zu persönlich, oder? Es wäre wirklich schön sich mal wieder an einer Schulter auszuweinen. Sie wollte damit nicht Natila belästigen, obwohl sie es sicher gerne auf sich genommen hätte. Doch Eirien spürte genau was für einen Kampf Natila auszutragen hatte. Ihre Träume waren immer schlimmer. Sie schrie oft und wachte weinend auf. Natila redete mit niemandem darüber nicht mal mit Halbarad, ihrem Bruder! Und doch, Eirien erinnerte sich an das Gespräch zwischen Natila und Aragorn. Aragorn vertraute sie sich an. Vielleicht war es doch eine gute Idee. „Die Zeit wird es bringen" entschied sich Eirien, als sie von weitem Reiter sah. Sie ging zu Natila um sie zu wecken. Sie war aber schon wach, und sah schrecklich aus. „Wieder so ein Traum" dachte Eirien. Zu Natila sagte sie: „Na du Langschläfer, die Sonne geht bald auf, hast du gut geschlafen?" „Natürlich!" kam die Antwort. Doch Eirien wusste das dies gelogen war. „Es kommen Reiter von Osten!" sprach sie schnell und beide sprangen auf die Mauer um das Ziel anzuvisieren. Doch bald sahen sie, dass es Halbarad und Tesarion waren, die kamen um sie zu holen. Es war endlich vollbracht. Wichtige Dinge standen an.
Als sie wieder zu Boromir's Einheit zurückkehrten waren alle glücklich. Selbst Boromir. Er freute sich und nahm Eirien hoch und drückte sie. Natila musste lächeln, sie hatte mal wieder Recht! Die Einheit war noch immer am Anduin stationiert. An der Taktik Mordors hatte sich nichts geändert. In kleinen Gruppen griffen sie an und in noch kleineren Gruppen wurden sie zurückgewiesen.
Eirien war immer mehr mit Boromir zusammen. Sie sprachen über alle Dinge, die es zu besprechen gab.
An einem kalten Februar Abend, saßen die beiden wieder zusammen vor dem Lagerfeuer. Da fasste sich Eirien ein Herz und holte Ihren Beutel hervor, der um ihren Hals hing. Boromir beobachtete sie dabei. Sie holte den Ring heraus. „Willst du darüber reden?" fragte er in seiner ruhigen tiefen Stimme. „Ich habe lange überlegt, ob ich mit irgendjemand darüber reden sollte. Doch wenn ich noch länger schweigen muss, sterbe ich!" Boromir nahm sie in den Arm. „Er hat mich verlassen, und hat eine andere Frau geheiratet! Obwohl er mir ewige Liebe versprochen hatte. Es ist jetzt schon fast fünf Jahre her und immer noch blutet mein Herz. Jede Nacht träum ich von ihm, wie er sich erst mit mir vergnügt und dann zur Anderen geht!" „Es ist wahrlich eine große Liebe, wenn der Schmerz nach so vielen Jahren noch so tief sitzt meine Liebe. Es scheint hoffnungslos, doch lass dir eins sagen: Hoffnung gibt es immer, denn die stirbt zuletzt! Du musst nur lernen mit dem Schmerz zu leben und dir erlauben auch andere Gefühle zuzulassen. Du kannst einen Menschen lieben und trotzdem für jemanden anderen tiefe Gefühle empfinden. Du musst es nur eingestehen! Dann kann daraus auch neue Liebe entstehen." Er sah sie direkt in die Augen. Die Augen die immer stärke zeigen wollten, Tränen kamen heraus. Das erste Mal seit so langer Zeit konnte sie wieder Gefühle zeigen. Sie legte sich in seinen Schoß und weinte und war glücklich zugleich. Dann nahm er sie hoch und wischte Ihre Tränen mit seinen Fingern fort. Ganz nahe kamen sich ihre Köpfe. Eirien holte tief Luft und ließ es geschehen. Ihre Lippen berührten sich. Sie küssten sich voller Leidenschaft, als von hinten jemand hustete.
Es war Boromirs Adjutant: „Entschuldigen sie meine Störung mein Herr, doch ihr Vater lässt nach ihnen schicken. Sie sollen sofort zurück in die Feste kommen." Er verneigte sich leicht und ging rasch fort. Eirien schaute beschämt nach unten. Doch Boromir nahm ihr Kinn nach oben und blickte ihr fest in die Augen: „Lass es einfach geschehen, Liebe! Es wird sicher gut!" Und er küsste sie auf die Stirn und stand auf. Eirien, noch sichtlich verwirrt, blieb sitzen. Was war geschehen? Sie hatte ein komisches Gefühl in der Magengegend. Nein das konnte nicht sein! Sie waren ja nur Freunde – ging es ihr durch den Kopf. Sie strich mit ihrer Hand über ihre Lippen und lächelte. Es war gut!
Eine Stunde später brach die ganze Einheit auf nach Minas Tirith, die Ablösung war bereits angekommen.
In der Festung angekommen wurden die Waldläufer in Gästequartieren untergebracht. Boromir verschwand und sie sahen ihn einige Tage nicht. In dieser Zeit waren sie damit beschäftigt, auszuruhen und spazieren zugehen! Sie fühlten sich nicht sehr wohl in der Enge der Festung. Halbarad hielt es nicht mehr länger aus. Er ging immer öfters hinaus zum Stadttor und erkundete die Umgebung und die Pelennor – Felder.
Als sie ungefähr zwei Wochen in Minas Tirith waren kam Halbarad zurück mit einer erfreulichen Nachricht, die er bekam. Sie hatten den Befehl zurück nach Eriador zu kommen. Sie bekamen nicht mehr die Möglichkeit sich von Boromir zu verabschieden. Er war im Weißen Turm und kam nicht herunter. Das machte Eirien traurig und etwas wütend. Sie wusste ja nicht, ob sie ihn jemals wieder sehen würde, deshalb beschloss sie ihm eine Nachricht zukommen zu lassen:
Mein Heermeister,
leider war es uns nicht mehr vergönnt uns noch einmal wieder zu sehen. Aus welchem Grunde es gewesen sein mag, entzieht sich meiner Erkenntnis. Doch ich wollte dir nur noch sagen, dass ich nichts bereue und die Knospe blühen lasse, sollte sie neue Nahrung bekommen.
Eirien
Sie ritten zurück nach Arnor über Rohan und dessen Pforte. Eirien fühlte sich hier sehr wohl, sie fand es ein wunderschönes, weites Land. Die Grassteppen und die einfachen Häuser. Sie wollte unbedingt mal längere Zeit hier verweilen, sie nahm es sich fest vor. Natila sah sich um. Irgendwie hatte sie immer ein ungutes Gefühl wenn es durch Rohan ging.
Nach etlichen Tagesritten kamen sie endlich in Eriador an. Eirien sah es an den Gesichtern der anderen drei, dass sie zu Hause waren. Zufriedenheit konnte sie darauf erkennen. Für Eirien war es nur wieder eine weitere Etappe in ihrem Kampf mit sich und der Welt. Es waren sehr viele Waldläufer anwesend. Es muss etwas Großes geben, wenn fast alle Waldläufer versammelt werden. Am Nachmittag kam dann auch Aragorn. Er kam zu Halbarad, Natila und Eirien um sie zu begrüßen. Aber Eirien machte sich schnell aus dem Staub und sagte nur: „Ich geh schon mal rüber, Tesarion wartet sicher schon auf mich!"
Sie lief zügig zum großen Platz. Sie sah sich noch einmal um uns erkannte, dass Aragorn gerade Natila über ihre Wange streichelte. „Ja ich weiss, es ist meine Schuld!" beschimpfte sie sich selber. „Was hast du jetzt schon wieder angestellt?" fragte eine Stimme hinter ihr. Sie sah sich um und sah Tesarion. „Nichts, das du nicht schon kennst!" gab sie schnippisch zurück. „Lass uns was trinken gehen, Kleine!"
Er schnappe sich Eiriens Arm und sie gingen zusammen in die Schenke. Es war viel los darin. Aber sie fanden noch einen Platz bei einer anderen Gruppe Waldläufer. Tesarion kannte alle am Tisch, Eirien einige nur vom Sehen. Tesarion begrüßte einen besonders herzlich. „Hallo Jovenor, kannst du dich noch an das kleine Kind erinnern, das du den Wargs zum Fraß vorlegen wolltest?" Einer der Waldläufer lachte: „Ja natürlich, hier hab ich doch ein Andenken von dem Kind!" Er zeigte eine Narbe, die er an seinem Unterarm hatte. „Kannst dich gleich bedanken, mein Lieber. Darf ich vorstellen: Eirien Dawanor aus Bruchtal." Er zeigte auf sie. Eirien war mächtig böse auf ihn und versetzte Tesarion einen kräftigen Schlag gegen die Rippen. „Ahhh, nicht schon wieder!" Sie lachten alle. „Eirien, ich habe viel gutes von dir gehört, du sollst ja wirklich ein guter Waldläufer geworden sein! Da haben sich unsere Narben ja doch noch bezahlt gemacht." Er drückte sie brüderlich.
Sie saßen den ganzen Abend zusammen und redeten und tranken. Eirien hatte keine Sekunde das Gefühl nicht dazuzugehören. Ja sie war ein Waldläufer. Erst spät in der Nacht ging sie in ihr Zimmer, dass ihr zugewiesen wurde. Sie hatte von Natila eine Einladung bekommen bei ihr zu schlafen, doch sie wollte nicht stören. Familiensachen waren nicht so sehr ihr Fall. Woher auch, sie kannte es ja nicht. Sie schlief bis zum Vormittag. Tesarion hatte sie geweckt. „Komm, wir essen noch eine Kleinigkeit und gehen dann zur Versammlung!" Als sie unten angekommen waren saßen Jovenor und eine andere Frau schon am Tisch und aßen etwas. Eirien und Tesarion setzten sich dazu. „Ach Eirien, darf ich dir Aramir vorstellen. Sie ist noch nicht solange dabei. Ich habe sie seit zwei Jahren in meiner Einheit!" sagte Jovenor. „Aramir, das ist Eirien, das Mädchen, das in Bruchtal aufwuchs!" Die Frauen lächelten sich an.
Nach dem Essen gingen sie hinaus zum großen Platz, der bereits gefüllt mit Waldläufer war. Aragorn hatte sich unter sie gemischt. Trotzdem sah man ihn sofort heraus. Irgendetwas umgab diesen Mann. Eirien nickte zu ihm rüber als er sie ansah. Da kamen auch schon Halbarad und Natila angelaufen. Sie begrüßten sich. Eirien sah Natila an. Sie sah verändert aus. Sie lächelte ständig und strahlte eine Glückseligkeit aus das Eirien das letzte Mal an ihr sah, als sie aus Lothlorien kam. „Wo ist er?" fragte Eirien. Natila sah sie verwundert an. „Wen meinst du?" „Na dein Elben-Prinz wen sonst!" „Woher weißt du?" frage Natila erstaunt. „ICH BIN NICHT BLIND! Dein Strahlen sieht man dir aus 100 Schritt Entfernung an." Natila küsste sie auf sie Stirn und tanzte davon. Halbarad schüttelte nur den Kopf und nahm Eirien mit. Aragorn begann zu sprechen.
Er erkläre die Lage und wie schwer es sein wird das Dunkle aus Mordor zu bezwingen. Er sprach über Geschehnisse im Osten und die Pläne dagegen vorzugehen. Er machte eine Pause und sah zu Eirien Gruppe rüber. „Ich werde euch brauche, wenn die Zeit kommt, also seid bereit"! Alle riefen gleichzeitig: „Für den König!" Die Versammlung wurde aufgelöst.
Tesarion schnappte sich Eirien, die eigentlich lieber zu Natila gegangen wäre, und zog sie in die Schenke. „Lass mal Kleine, Natila hat bestimmt besseres zu tun, als uns zu sehen, die ihr die letzten drei Jahre auf der Pelle hingen! Ich hab den Elben sehen!" Eirien verstand. Und so verbrachten sie den Nachmittag mit den gleichen Dingen wie tags zuvor. Getrunken, gegessen und geredet. Es ging diesmal bis der Morgen ergraute. Eirien fühlte sich wohl. Sie verstand sich mit Aramir ausgezeichnet. Sie fragte sie auch nach ihrem außergewöhnlichen Namen. Aramir lachte und sagte nur: „Ich bin das fünfte Mädchen in meiner Familie. Mein Vater hatte die Nase voll und beschoss, dass ich der Junge der Familie sein werde. So geschah es und ich wuchs mehr als Junge denn als Mädchen auf. Was mich nicht störte!" Sie sah dabei zu Jovenor rüber und ihre Augen funkelten. „Aber jetzt bestimmt nicht mehr!" grinste Eirien zu ihr rüber. Beide Frauen lachen. Sie hätten Geschwister sein können. Beide trugen ihre dunklen Haare sehr kurz. Ihr Alter war auch ähnlich. So verging die Nacht schneller als allen lieb sein konnte. Nur gelegentlich dachte sie an Natila, was sie gerade mit ihrem Elben anstellte. Nein sie wollte es nicht wissen. Der Lederbeutel an ihrem Hals wurde wieder schwerer.
Eirien legte sich etwas in ihr Bett um wenigstens etwas geschlafen zu haben, wenn sie schon mal ein Bett hatte. Da lag sie nun in ihrem Bett und statt zu schlafen gingen ihr tausend Dinge durch den Kopf. Natila und natürlich Boromir...ja er war toll. Sie hoffe ihn wieder zu sehen. Tiefe Verbundenheit verspürte sie bei dem Gedanken an ihn. Und dann war da ja auch noch – Elrohir – Würde er sich überhaupt noch an sie erinnern. An das dumme kleine Mädchen, das dachte „Liebe zu Elben ist möglich!". Sie war so wütend auf sich selbst, dass sie überhaupt an ihn dachte. Aber tief in ihr wusste sie es: „Es war ihre einzig wahre Liebe!" und es durfte noch nicht sein! Ach wenn Boromir nur Recht hätte!
Es klopfte an die Tür. Eirien stand auf und fuhr sich übers Gesicht. Sie öffnete die Tür. Es war Callendil. Sie lächelte wie immer und trat ein. „Guten Morgen, Eirien meine Liebe!" Aufstehen, wir wollen heute noch los Richtung Lothlorien!" Eirien versuchte klar zu denken. „Was sollen wir den dort. Wir sind doch ins Auenland abberufen!" Callendil lächelte sie an. „Natürlich, aber ihr habt einen kleinen Umweg vor euch! Von Aragorn befohlen." Komm jetzt. Eirien packte ihre Sachen zusammen und ging mit der Elben – Frau. Sie gingen zu Natila und Halbarad's Haus. Halbarad saß schon da und frühstückte. Callendil und Eirien saßen sich dazu und aßen mit. Eirien beobachtete die beiden. „Ihr habt doch etwas? Was ist hier eigentlich los und wo ist Natila?" Halbarad zeigte mit dem Messer, dass er in der Hand hielt nach oben. „Mir scheint, dass unter Brautpaar sich noch etwas vergnügt, bevor es losgeht!" er grinste. Callendil musste ebenfalls lächeln und sagte: „Ich wird mal nachsehen wie weit die beiden sind." Sie stand auf und ging hoch. Eirien kam nicht einmal dazu Halbarad zu fragen, was das alles solle, da kam Callendil schon zurück. Ihr lächeln wurde noch breiter. „Geben wir ihnen noch ein wenig!" war ihr einziger Kommentar.
„Halbarad würdet du mir endlich sagen was hier los ist zum Geier! Von Callendil bekomm ich ja keine vernünftige Antwort." „Wir gehen nach Lorien um Natila und Haldir zu begleiten. Sie werden den Bund der Valar eingehen. Wir sind eingeladen, als Menschen, der Zeremonie beizuwohnen." Eirien bekam einen Schrecken. Nein nicht zu den Elben! Sie wollte nicht, aber sie hatte es Natila versprochen. Sie versuchte ruhig zu bleiben. Doch Callendil spürte die Angst in Eirien. Sie ging an ihre Seite und nahm sie in den Arm. „Keine Angst keine Eirien, ich werde mich persönlich um dich kümmern und Halbarad ist doch auch da. Er würde nie zulassen, dass man dir was antut. Du darfst dir nicht dabei denken. Es gibt einige Elben, die sind nun mal ziemlich eingebildet. Aber nicht alle."
Eirien war zwar immer noch nicht beruhigt aber es ging ihr etwas besser. Sie packten die Vorräte zusammen und warteten eigentlich nur noch darauf, dass die beiden von oben runterkamen. Als es um die Mittagszeit war kam Natila mit Haldir herunter. Sie sah so glücklich aus. Haldir schwebte erhaben die Treppe herunter und lächelte: „Verzeiht uns. Wir haben die Zeit außer Acht gelassen."
Eirien nahm Natila in den Arm und sagte zu ihr: „Ich freue mich für dich und ich werde euch nach Lorien begleiten! Wie ich es versprochen habe!" Natila küsste Eirien auf die Stirn. „Danke liebe Schwester."
Am Nachmittag machten sich die Gruppe aus 2 Elben und drei Menschen auf den Weg nach Lothlorien. Sie kamen schnell voran und stiegen über das Nebelgebirge, indem die den Rothorn Pass des Caradhras nahmen. So kamen sie bereits in der erste Aprilwoche im goldenen Wald an.
Sie wurden am Rande des Waldes bereits erwartet und nach Caras Galadhon gebracht. Dort trennte man Natila von den andern. Eirien kam mit Halbarad in einem Haus unter, wie von Callendil versprochen, denn sie musste bei ihrem Bruder bleiben. Drei Tage lang steiften Halbarad und Eirien durch Lorien und er zeigte ihr wunderschöne Orte und kamen sich näher denn sie verstanden sich wirklich gut. Eirien wurde jedoch merklich trauriger. Ständig von Elben umgeben, konnte sie nicht anders und musste ständig an Elrohir denken. Ob es bei ihr genauso gewesen wäre, hätte sie ihn heiraten dürfen, ging es ihr durch den Kopf. Sie konnte kaum einen vernünftigen Gedanken fassen. Geschweige die schöne Gegend genießen, außer wenn Halbarad bei ihr. Er gab ihr Halt und Kraft. Aber sie vertraute ihm ihre Sorgen und Ängste nicht an.
Dann war es endlich so weit. Am Abend des 3. Tages gab man ihnen edle Elbengewänder und sie wurden zu Natila's Gemach geführt. Kurze seit später kam die Braut heraus, mit zwei Elben. Sie sah wunderschön aus. Natila trug ein herrliches Gewand das silbern und golden schimmerte. Die Ärmel waren so lange, dass sie fast bis zum Boden gingen. Auf ihrem Kopf trug sie Elbenschmuck und ihre Haare sahen aus, wie die Callendils, nur mit Locken. Selbst die Elben hatten Natila's Haare nicht glatt bekommen. Sie sah so glücklich aus. Eirien lächelte ihr zu und konnte doch nicht verhindert, dass eine Träne ihr Auge verließ. Halbarad stand sprachlos neben ihr und starrte nur seine Schwester an.
Sie wurden zu einer Lichtung geführt. Dort wartete Haldir schon mit zwei fremden Elben. Er hatte eine Elben-Rüstung an, die golden schimmerte. Ein roter Umhang rundete die Erscheinung ab. Er lächelte zu Natila rüber. Dort standen sie nun, im Mondlicht, dass Natila's Kleid zum leuchten brachte. Da kam Galadriel und die Lichtung erhellte. Sie lächelte und sprach: „Nicht oft in der Geschichte von Elben und Menschen ist es dazugekommen, dass sich zwei Seelen gefunden haben, wie diese hier. Haldir aus dem Hause Thingol und Natila aus dem Geschlechte Earendils. Diese beiden Seelen haben nun um den Segen der Valar gebeten und wir werden ihn jetzt erbitten: Varda, heiligte aller Valar erhöre unsere Rufe und gib dein Wohnwollen für diesen Sindar und diese Edain die den Bund der Ewigkeit eingehen wollen." Die Elben knieten sich hin und die Menschen taten ihnen nach. Plötzlich fiel eine weiße Mallorn – Blüte vor die Knie Natilas. Haldir nahm sie und erhob sich. Die anderen folgten. Er gab die Blüte mit einem Lächeln Natila und sprach: „Hier ist das Zeichen meiner Liebe für dich. Möge sie uns ewig binden." Natila nahm die Blüte. Eirien konnte nicht verhindert, dass abermals sich eine Träne aus ihrem Auge stahl. Natila blickte Haldir tief in die Augen und sagte schließlich: „Meinen Schwur erfülle ich und lege mein Leben in deine Hände." Dann sang Callendil ein wunderschönes Elbenlied und Galadriel gab noch einen Segenswunsch mit auf den Weg. Haldir nahm seine Natila in die Arme und küsste sie, auf altmodische, menschliche Art. Galadriel gab Natila einen Kuss auf die Stirn, lächelte und zog mit den anderen Elben von dannen.
Nach dem die Elben weg waren kam Eirien zu Natila und umarmte sie. Sie wollte sich für sie freuen, doch kein Lächeln kam ihr über die Lippen, und keine Träne lief. Nein sie wollte nicht mehr weinen. Das Einzige das sie herausbrachte war: „Mögt ihr das Glück der Welt haben, dass mir..." sie konnte nicht weiter. Sie drehte sich um und rannte weg. Sie hörte nur von hinten Halbarad rufen: „Eirien warte doch!" Doch sie war viel zu wütend auf sich und die Welt und rannte so schnell das Kleid es zuließ. Sie rannte in ihre Unterkunft und zog das Kleid aus und ihre Hose und ihr Hemd an. Dann sah sie das Kleid an, sie hasste es.
Sie nahm ihren Dolch und wollte es zerschneiden, als sie von unten Halbarad rufen hörte. Sie ging hinunter und an ihm vorbei. „Es ist alles in Ordnung, lass mich bitte etwas alleine." Sie ging zügig davon. Sie achtete nicht darauf wo sie hinging, sie wollte nur weg. Sie stolperte und fiel. Sie verletzte sich leicht und etwas Blut tropfte auf das Kleid, dass sie immer noch in der Hand hielt. Dieses verfluchte Kleid! Sie setzte sich hin und starrte das Kleid an wie es so vor ihr lag. Dann nahm sie langsam den Dolch und schnitt sich in die linke Hand. Blut quoll heraus und tropfte stetig auf das Kleid. Der Schmerz half ihr etwas zu fühlen. Verdammte Elben! Hinter ihr brüllte Halbarad: „Eirien nein!" Er kniete sich vor sie und nahm ihr den Dolch ab. „Was ist geschehen?" Eirien starrte nur mit leeren Augen gerade aus. Dieses Pochen in ihrer Hand war ein gutes Gefühl. „Warum, Du dummes Ding du!" sagte er verzweifelt. Eine weitere Person tauche auf: „Halbarad was ist geschehen?" es war Natila. „Es ist Eirien!" gab er zu Antwort. Natila kniete sich vor Eirien. „Eirien was ist geschehen, sag doch!" Eirien blickte hoch und sah Natila an. Sie sah immer noch wunderschön aus. Doch trug sie fast nicht an. Sie war nur mit einem Umhang bekleidet, der nicht geschlossen war. „Sie war so schön und ich muss einsam sein!" ging es Eirien durch den Kopf. Dann sagte sie schließlich zu Natila: „Nichts ist geschehen. Ich hatte das Gefühl ich müsse mich befreien. Und manchmal hilft dir die Wut zu überleben!"
Mehrere Elben kamen von hinten. Eirien stand auf und lief in ihrer Unterkunft. „Ich muss hier raus" sagte sie leise vor sich hin. Sie ging in ihr Gemach und legte sich auf das Bett. Sie sah sich ihre Wunde an und sah, dass es immer noch blutete. Dann nahm sie ein Stück des Vorhanges, riss davon Steifen und verband damit die Hand. Dann legte sie sich wieder aufs Bett. Nur etwas schlafen und nichts träumen. Das war ihr einziger Wunsch für diese Nacht. Es wurde ihr Gewährt. Sie schlief ein und erwachte am frühen Morgen. Sie packte ihre Habseligkeiten und nahm eine Decke aus ihrem Reisesack. Dann schrieb sie einen Brief an Natila und Haldir um sich noch einmal zu entschuldigen. Sie gab die beiden Sachen Callendil, die es ins Haus der beiden frisch Vermählten legen sollte. Dann ging sie zu den Pferden und verstaute das Gepäck, da kam auch schon Halbarad. Er nahm sie kurz in den Arm und sagte: „Ich freu mich, dass es dir gut geht!" Sie lächelte ihn an. „Ja ich bin wieder in Ordnung. Ich musste mich etwas abreagieren. Jetzt geht's besser!" Dann kamen auch schon Natila und Haldir. Hatten sie sich doch heraus gewagt aus ihrer Lasterhöhle, dachte Eirien, und lächelte. Natila nahm sie in den Arm und sah sich ihre Hand an. „Soll ich es noch mal verbinden?" frage Natila. Eirien war einverstanden. Und während Natila die Wunde reinigte brachte ihr Haldir Kräuter und Verbandsstoff. „Möchtest du mit mir darüber reden?" fragte sie Eirien. "Nein, es geht mir gut und du brauchst dir keine Gedanken zu machen Bitte verzeih mir nur, dass ich eure Hochzeitsnacht gestört habe. Es war bestimmt nicht meine Absicht!" Eirien lächelte Natila an dann sagte sie: „Nun uns hatte eine kleine Pause nicht geschadet." Sie verabschiedeten sich herzlich und verabredeten sich für Anfang September in Bree. Callendil brachte sie noch zur Grenze. Als Eirien Lorien verließ war sie sichtlich erleichtert. Und gab Halbarad vor Freude einen Kuss. „Wofür war denn das?" fragte Halbarad sie als sie losgingen. „Du hast mich gerettet und hier rausgeholt. Sie lächelte. Er fühlte sich etwas benommen.
So das wars.. ach mein lieber Halbarad.. wird er Eirien rumkriegen? Wird sie endlich diesen dämlichen Halbelben vergessen? Wird Natila Brotbacken, oder doch lieber Seile knüpfen.
Was werden das für Lieder sein, die über den Zwischenfall der Hochzeit gesungen wurden. Wird Galadriel mitsingen?
Alles und noch viel mehr gibt es beim nächsten Mal
