Ein wildes Leben
Ein wildes Leben
Hinweis: ähm… keinen…
außer…vielleicht… Geburtsbeihilfe benötigt :-)
Disclaimer: Siehe Kapitel 1
Timeline: 4. Zeitalter im Jahre 0001
Warnung: schnief
Pairing: Eirien Elrohir ganz offiziell ein Paar!
Elladan, Callendil, beide Singels mehr oder weniger
Natila ist bekanntlich Witwe (schnief)
@ Seni: nichts wäre mir lieber als meinen Haldir an Natila's Seite..schnief… wein.. kreisch ach und meine arme Callendil, die muss auch noch….verpackt werden…
@ Lion: Würde Eirien Natila im Stich lassen?? Und Elladan, da dem gehört mächtig den Marsch geblasen…aber das ist irgendwie eine andrer Geschichte… und soll ein anderes Mal.. das hab ich doch schon Mal gehört????
@ Eirien: Nur um 1. Klarzustellen: Elladan sieht besser aus! Ist ja wohl klar.. sieh ihn dir doch nur mal an.. diese Augen, dieses Haar diese Ohren.. dieser Duft……ich muss weg.. ne andere Story wartet auf mich :-)
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Kapitel 12
Neues Leben
Am nächsten Morgen erwachte Eirien und stellte fest, dass sie alleine im Bett
war. Elrohir war nicht da. Sie stand auf, zog sich rasch ihre Waldläufer
Kleidung an und machte sie sich auf den Weg in die Stallungen. Elrohir war
bereits da und verteilte das Gepäck auf den Pferden. „Guten Morgen meine Liebe.
Hast du gut geruht?" er lächelte sie an. „In deinen Armen schlaf ich immer gut
mein Lieber!" Sie küssten sich und Eirien fragte: „Wann können wir aufbrechen.
Ich werde immer unruhiger. Etwas passiert mit ihr. Das fühle ich!" „Wir können
sofort aufbrechen. Wir. Hier ist etwas zu essen." Während Eirien etwas Brot aß
gingen sie zusammen zu Elrond um sich zu verabschieden. Elladan war nicht
zugegen. Eirien wusste nicht wo er war und Elrohir schwieg sich aus. „Elben!"
So verabschiedeten sich beide von Elrond und versprachen wieder zukommen, noch
bevor die Elben Bruchtal verließen.
So ritten die Beiden wieder Richtung Süden so schnell es die Pferde erlaubten.
Und sie hatten schon fast Gondor erreicht, als sie aufgehalten wurden. Eirien's
Pferd machte schlapp. Die arme Stute wollte und konnte keinen Schritt mehr
laufen. Eirien stieg ab und streichelte ihr Pferd. „Es tut mir so Leid was ich
dir antun musste. Du darfst dich ausruhen. Ich werde einfach zu Fuß
weiterlaufen." Sie hatten Rohan schon durchquert. Deshalb konnten sie von dort
keine Hilfe mehr erwarten. Da gab Elrohir ihr sein Pferd. „Nimm du ihn. Er ist
noch frisch und trägt dich bis Gondor. Ich werde mit deinem Pferd nachkommen.
Reite los und richte Natila einen Gruß von mir. Ich liebe dich." Dann gab er
ihr einen Kuss und setzte sie einfach auf sein Pferd und flüsterte ihm elbische
Worte ins Ohr. Der Hengst brauste davon.
Die Sonne war bereits untergegangen als sie die Grenzen von Gondor überquerte. Sie traf am Morgen in Minas Tirith ein. Das Pferd brachte sie in die Stallungen und lies es versorgt zurück. Dann ging sie sofort hoch in den obersten Ring der Veste. Als sie Natila's Haus erreichte reagierte niemand auf ihr klopfen. Sie ging hinein aber es war verlassen. Eirien sah sich um, es war Natila's Haus alle Dinge waren da, nur sie nicht und das Schwert hing nicht an der Wand. Eirien rannte nach draußen und sprach eine vorbeigehende Frau an „Wisst ihr wo Natila ist?" Die Frau sah besorgt aus. „Sie sollte in ihrem Haus sein. Ich bin ihre Heilerin und hatte ihr untersagt die Veste zu verlassen" O je dachte Eirien. So etwas hörte Natila nicht gerne. Sie sah sich um und überlegte wo sie wohl hin sein könnte. Eirien war viel zu lange fort gewesen. Sie kannte nicht einmal die Orte an denen sich Natila gerne aufhielt. Doch wer konnte es wissen? Der König! Sie rannte hinüber zum Turm.
Aragorn war nicht hier, sagten ihr die Wache am Eingang. Nervös sah sie sich um. Dann rannte sich nach unten. Im 3. Ring fand sie schließlich Aragorn, der sich mit einem Bauern unterhielt. Er sah Eirien und kam sofort auf sie zu: „Eirien mein Kind, schön dich zu sehen. Da wird Natila aber erleichtert sein. Sie macht sich große Sorgen um dich!" „Mein König, wo ist sie?" Er spürte die Unruhe in ihr „Ist sie nicht in ihrem Haus?" „Nein, wo könnte sie mit Schwert hingegangen sein?" Jetzt war auch Aragorn beunruhigt. „Sie macht immer ihre Übungen draußen vor dem Tor. Folge mir."
Eirien ging hinter Aragorn her. Doch im 1. Ring wurden sie schon aufgehalten. Eine Wache kam hinter ihnen her gerannt. „Mein König, ihr werdet oben benötigt. Fürst Imrahil erwartet euch." „Er muss warten ich habe größere Sorgen!" Eirien sah ihn mit entsetzten an. „Nein ich werde sie schon finden geht ihr nur. Sagt mir wo der Ort ist. Ich finde sie. Ich hatte ein ausgezeichneten Lehrmeister wenn ich noch wisst!" Aragorn lächelte. „Du hast Recht."
Von der Stadtmauer aus zeigte er Eirien den Felsvorsprung wo Natila normalerweise ihre Übungen hab hielt. Eirien bedankte sich und rannte los. Es war schon fast Mittag, als sie den Berg erreichte. Sie sah nach oben und sah etwas blitzen. Es könnte Natila sein. Gerade als Eirien sich umdrehte kam etwas von oben geflogen und landete direkt neben ihr. Es war ein Schwert. Es war ein Elbenschwert. Haldirs Schwert. Sie nahm es und betrachtete es. Es war vollkommen in Ordnung und keinerlei Blut dran. Dann hörte sie einen Schrei.
Eirien legte das Schwert in ihre Hand und rannte los. Es dauerte immer noch einige Minuten bis sie den Vorsprung erreichte. Doch da fand sie Natila. Sie lag auf dem Boden und krümmte ich vor Schmerzen. Eirien ließ das Schwert fallen und rannte zu ihr. Sie legte die Hand auf Natila's Stirn. Sie öffnete die Augen und Erleichterung konnte man darin sehen „Wie hast du mich gefunden?" fragte sie Eirien „Was glaubst du wohl? Ich bin Waldläufer, vergessen? Ich suche dich schon seit Sonnenaufgang!"
Eine neue Schmerzenswelle überkam Natila. „Ich glaube ist bald so weit. Das Kind will wohl in der Natur zur Welt kommen und nicht eingepfercht in Mauern!" „Nur Mut Natila, das ist doch eine Kleinigkeit. Wir haben doch schon Schlimmeres gemeinsam vollbracht oder?" machte Eirien ihr und sich Mut. Natila versuchte zu lächeln: „Das sagst du so leicht." Wieder und wieder kamen die Schmerzen in immer kürzeren Abständen. Eirien gab ihr zu trinken und kühlte ihr die Stirn. Was sollte sie nur tun. Sie kam sich so hilflos vor. Bis sie endlich den Kopf des Kindes sah. Auf einmal wusste sie genau was zu tun war. Sie war von sich selbst beeindruckt.
Natila hatte sich aufgerichtet und hielt ihre Beine fest. Es war als ob sie ihre ganze Anspannung, ihr Leiden und ihren Kummer herausschreien wollte. Die Dúnedain atmete schwer und schrie nur noch nach ihrem Elben, der ihr in diesem Augenblick mehr fehlte als jemals bevor. „Haldir! Warum…" kam ihr heißeres Wimmern. „Sch… Natila, wir haben es bald geschafft. Ich sehe schon den Kopf. Los noch einmal, sei noch einmal so stark wie nur eine Dúnedain stark sein kann!" Eirien streichelte ihr ermutigend über die Wange und ein letzter Schrei hallte durch die Berge Ered Nimreis.
Schließlich war das Würmchen auf der Welt. Eirien riss ein Stück ihres Hemdes ab und reinigte das Kind notdürftig. Dann wickelte sie es in ihren Mantel und gab es Natila.
„Na wie ich gesagt habe. Ein
Kinderspiel!" Sie waren beide so glücklich. „Wie nennst du deine kleine
Tochter?" fragte Eirien. Natila lächelte ihr Kind an und sagte: „Das wusste ich
schon, als ich sie das erste Mal spürte, damals an Haldir's Grab: Lothmeleth".
Natila strahlte das erste Mal überglücklich, seit Haldir von ihr genommen
wurde. Dann sagte sie: „Schau Haldir, dies ist das Zeugnis unserer Liebe und es
ist gut!"
Dann öffnete das Mädchen die Augen und Natila sah, dass Lothmeleth die Augen
ihres Vaters hatte.
Beide Frauen weinten vor Freude, glücklich aber erschöpft. Dann entdeckte
Eirien etwas an Natilas Arm, dass ihr Sorgen bereitete. Sie nahm ihren Arm um
genau nachzusehen. Es waren frisch verheilte Narben, höchstens einen Monat alt.
Schnittwunden an einem Handgelenk. Eirien fuhr mit den Fingern darüber. Natila
sah sie weinend an. „Natila, im Namen der Valar, was hast du gemacht?" Sie
antwortete nicht sondern streichelte liebevoll die Wange ihrer Tochter, die
neugierig in die Welt blickte.
„Ich spreche mit dir, Natila. Was ist den geschehen?" Natila sah Eirien nicht an sondern betrachtete nur ihr Kind und sprach schließlich: „Nichts, es ist nichts. Du brauchst dir keine Sorgen, Gedanken oder sonst etwas machen. Es war ein kleiner Unfall." Noch bevor Eirien darauf reagieren konnte hörte sie wie mehrere Personen den Berg hinauf kamen. Es war die Wache der Veste, Aragorn musste sie geschickt haben.
Einer der Wachen nahm Natila und trug sie den Berg hinunter. Eirien nahm Lothmeleth. Am Fuße stand bereits ein Wagen bereit, der die Mutter und ihr Kind wohlbehalten nach Minas Tirith bringen sollte. Es waren beinahe 100 Mann, die abkommandiert wurden, den Ausreißer zu suchen. Die Männer mit Pferden ritten voraus. Die Restlichen begleiteten den Wagen. Als Natila im Wagen saß gab ihr Eirien das Kind und gab beiden einen Kuss. Denn Eirien beschloss noch etwas zu erledigen.
Sie ging noch einmal zurück um Natila's Schwert zu holen. Sie fand es nicht gleich, denn es war in eine Spalte gefallen. Nach einer guten Stunde suchen fand sie es aber schließlich und ging ebenfalls zurück in die Veste, auf dem Weg dort hin malte sich Eirien die wildesten Dinge aus, die mit Natila passiert sein konnten. Wut stieg immer weiter in ihr auf.
Ihr Weg führte sie direkt zu den Häusern der Heilung. Doch als sie davor stand überlegte sie es sich anders und ging direkt zum weißen Turm. Eirien ging in den Thronsaal. Die Wachen ließen sie durch, denn sie trug das Zeichen der Waldläufer des Nordens auf ihrer Weste. Nichts in der Welt hätte sie jetzt aufhalten können, nicht einmal ein Höhlentroll. Eirien erreichte Aragorn, der auf seinem Thron saß. Neben ihm Standen sie Fürsten Imrahil und Faramir, sie sahen sich gemeinsam Karten an. Als Aragorn Eirien sah stand er auf und entschuldigte sich bei den Fürsten.
Ohne gefragt zu werden fing Eirien auch schon an zu toben: „ Wie konntest du das zulassen!" Aragorn sah zu Imrahil und Faramir und sprach: „Bitte lasst uns einen Moment alleine." Die Fürsten sahen sich bereits an und zogen sich diskret zurück und verließen äußerst zügig den Saal. „Wie geht es Natila und dem Kind?" fragte Aragorn völlig ruhig. „JETZT geht es ihnen gut. Das verdanken sich nicht DIR! Warum hast du sie alleine hinaus gelassen? Es sind so viele Menschen in dieser Stadt und ihr könnt nicht eine einzige einsame Frau beschützen?"
„ Eirien, wir konnten sie nicht einsperren, das wäre viel schlimmer gewesen! Wir hatten es versucht, sie sollte im Haus bleiben. Aber…" er stockte und wechselte schnell das Thema: „Ich bin stolz auf dich, Eirien. Du hast sie gefunden und alles ist nun gut. Du bist eine ausgezeichnete Waldläuferin!"
„Aragorn!" fuhr Eirien leise fort „Was ist mit Natila geschehen? Sie sagt es sei ein Unfall. Ich weiß, dass das nicht stimmt." Er sah sie schuldbewusst an: „Warum sie es getan hat kann sie dir nur selber sagen, aber ich bezweifle, dass sie es selber weiß." Eirien wurde noch besorgter: „Hat sie sich jemandem anvertraut?" fragte sie. „Dach meiner Erkenntnis nicht, nicht einmal Arwen wollte sie es erzählen. Sie spricht gar nicht darüber."
Eirien schossen die Tränen ins Auge: „Ich bin enttäuscht. Ihr habt die Macht und regiert ein großes Königreich und schafft es nicht einmal Natila, eurer eigen Fleisch und Blut, zu versorgen. Ich werde sie mit nach Bruchtal nehmen! Dort wird sie auch die Liebe bekommen, die sie verdient hat! Erinnerst du dich überhaupt noch daran, was sie für DICH geopfert hat?" Eirien wartete nicht auf eine Antwort, drehte sich um und rannte aus dem Raum.
Vor der Tür beugte sie sich nach vorne und holte erst einmal tief Luft. Dann drehte sie sich und stampfte wütend in Richtung Hauser der Heilung im 6. Ring. Unterwegs beschimpfte sie noch zwei Wachen, die ihr nicht schnell genug Platz machten, als sie den Unterirdischen Gang zum nächsten Ring durchschritt.
Ihr Gemüht etwas abgekühlt während sie zu den Häusern ging. Eine Heilerin
saß vor Natilas Tür. Eirien wollte an ihr vorbei gehen, doch die Heilerin ließ
sie nicht durch. „Sie braucht Ruhe! Kommt morgen wieder." Eirien musste erst
einmal tief Luft holen: „Was denkt ihr euch eigentlich? Ihr lasst das arme Ding
wochenlang alleine, und jetzt da jemand da ist, der sich endlich für Natila
interessiert schickt ihr sie fort?" Die Heilerin sah sie mit großen Augen an:
„Aber ich.." doch sie konnte nicht weiter sprechen. Eirien fuhr sie sofort an:
„ Ihr braucht keine Ausrede suchen. Ich möchte zu meiner Schwester!" Sie schob
die Frau einfach zur Seite und öffnete die Tür.
Natila lag in einem Bett und schlief. Eirien schloss leise die Tür. Das Baby
lag in einer kleinen Wiege. Eirien schaute hinein und sah Lothmeleth schlafend.
Sie sah so friedlich aus. Sie wusste auch nicht, was es für Schwierigkeiten gab
sie durch den Krieg zu bringen. Das arme Kind würde niemals ihren Vater kennen
lernen.
Natila bewegte sich und rief im Schlaf Haldirs Namen. Eirien ging sofort zu
ihr und strich ihr über ihre Haare. Natila öffnete ihre Augen. Eirien nahm ihre
Hand und sprach leise: „Na meine Liebe wie geht es dir?" Natila sah sie an und
lächelte: „Mir geht es gut wie schon lange nicht. Ich habe endlich mein Kind
und jetzt bist du auch wieder da. Du warst zu lange fort Eirien! Wo bist du
bitte so lange gewesen. Der König ist so lange wieder zurück. Du warst lange in
Rohan. Wie geht es deinem Vetter dem König? Ich freue mich so für dich Eirien,
ach nein ich muss ja Theowyn sagen. Ich glaube da muss ich mich noch daran
gewöhnen. Aber es wird schon noch werden." „Nenn mich nur weiter Eirien, mir
soll es recht sein. Den Namen hab ich doch von Arwen." Noch ehe jemand weiter
sprach öffnete sich die Tür. Es war Elrohir.
Jetzt machte Natila wirklich große Augen. Erst sah sie Elrohir an dann Eirien.
Es war nichts mehr von dieser eisigen Stille zu spüren. Elrohir kam zu Natila
und küsste sie auf die Stirn: „Meine kleine Dúnedain. Es ist wirklich schön
dich wohlauf zu sehen. Wir haben uns ganz schöne Sorgen gemacht. Eirien
schaffte das Wunder in nur etwas mehr als einer Woche von Bruchtal nach Gondor zu
gelangen.
Natila sah die beiden verwundert an. „Weshalb hattest du es so eilig?" „Es war ein innerer Zwang, der mir Befahl so schnell wie möglich zu dir zu gelangen." Natila musste wieder lächeln. „Ich glaube du bist mehr eine Dúnadan denn eine Rohirrim!" Eirien sagte schließlich: „Aber wir haben noch etwas zu beichten!" Natila sah beide an. Dann sagte sie zu Elrohir: „Du hast doch nicht etwa auf meinen Rat gehört?"
Er lächelte, stellte sich neben Eirien und nahm ihre Hand. „Ich hab nicht nur auf dich gehört. Wir haben und vermählt und mein Vater hat den Bund gesegnet." Eirien strahlte Natila an. „Es ist wahr. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ich den Mann den ich über alles und in alle Ewigkeit Liebe, jemals der meine sein würde!" Natila nahm Eirien ganz fest in den Arm und flüstere ihr ins Ohr: „Ich habe es gewusst. Ihr seit füreinander bestimmt!" Als sie sich wieder trennten sah Eirien die Tränen auf Natilas Wangen. „Es tut mir Leid, Natila. Ich wollte dich nicht unglücklich machen." „Nein Eirien das tust du nicht. Ich freue mich für euch beiden. Ihr seid doch meine Freunde. Ich weiß auch das Haldir glücklich ist mit eurer Verbindung. Er wusste immer, dass du, Eirien, die Elben mochtest."
Dann hörten sie ein wimmern aus der Wiege. Eirien ging sofort rüber und
schaute nach. Lothmeleth war aufgewacht. Sie sah neugierig in die Welt. „Darf
ich sie herausnehmen?" fragte Eirien. Natila nickte.
Es war ein schönes Kind. Man sah sofort, dass sie eine Elbin war. Schon als
Baby waren die Gesichtszüge fein und ebenmäßig. Ihre Ohren liefen leicht spitz
zusammen und sie hatte jetzt schon blonde Locken auf dem Kopf. Elrohir sah
neugierig das Kind an. „Es ist wahrlich ein Kind Lothloriens. Es sieht
Callendil sehr ähnlich findest du nicht Eirien?" Es stimmte. Nur die Augen,
solche Augen hatte sonst nur ihr Vater.
Wieder ging die Türe auf. Die Heilerin trat ein: „Also ich war jetzt
wirklich großmütig. Aber nun ist genug. Das Kind muss nun versorgt werden. Ich
werde es mitnehmen und sie und der Herr Elb gehen jetzt. Natila muss schlafen!
Eirien ging mit dem Kind zu Natila. Sie gab ihrem Kind einen Kuss und
verabschiedete sich: „Meine geliebte Lothmeleth, du bekommst jetzt ein schönes
Bad, dann darfst du wieder zur Mami." Eirien übergab das Kind der Heilerin.
Aber weigerte sich zu gehen. Sie schlossen einen Kompromiss: Elrohir ging dafür
durfte Eirien noch eine Weile bleiben.
Als die beiden Frauen alleine waren wurde Eirien wieder ernst. Sie nahm die
Hand Natilas und fuhr abermals über die Narben. „Willst du mir nicht endlich
sagen was geschehen ist. Ich bin doch deine Freundin. Ich werde schweigen."
Natila sah sie an und eine dickte Träne rollte an ihr herunter. „Es war so dumm
von mir. Ich weiß nicht was ich mir gedacht habe, Eirien." „Erzählst du mir
es?"
„Es ist jetzt schon eine kleine Ewigkeit her. Du warst schon über einen
Monat fort. Aragorn und Arwen waren wieder zurückgekehrt. Ich hatte große
Schmerzen und die Heiler machten sich Sorgen. Ich sollte in die Häuser der
Heilung umziehen. Doch ich wollte nicht. So hatten wir die Vereinbarung, dass
ich in meinem Haus bleiben durfte.
Aber man gestattete mir nicht einmal vor die Veste zu gehen. Kannst du dir
vorstellen wie das ist, als Waldläufer ist man ständig draußen und nun sollte
ich nur noch im Haus bleiben? Ich fühlte mich schrecklich. Meine Narben taten
weh. Mein Bauch wurde immer größer ich konnte mich kaum noch bewegen. Dann
beschloss ich meine Schwertübungen im Haus abzuhalten. Ich kann mich nur noch
daran erinnern, dass ich das Schwert aus der Scheide genommen habe. Es glänzte
in der Sonne, die durch das Fenster schien. Ich sah die feinen Linien und
Schriftzeichen erkennen, Elbenzeichen. Haldirs Name und sein Spruch waren
darauf verewigt: haltha- uireb cuil. Ich fuhr die Klinge entlang und achtete
nicht auf die Kante. Ich schnitt mich an der scharfen Klinge. Blut tropfte
sofort auf den Boden. Ich spürte den Schmerz in dem Finger. Dann sah ich das
Blut und dachte nur: ‚Zum Schutz ewigen Lebens' was nützt dir ewiges Leben,
wenn du durch eine Klinge sterben kannst. Dann geschah etwas, dass ich mir bis
heute nicht erklären kann.
Ich sah nur noch das Blut und wollte mehr. Ich nahm das Schwert und schnitt mir langsam in das Handgelenk. Dann ließ ich das Schwert fallen und erkannte was ich da angerichtet hatte. Das Blut quoll nur so aus der Wunde. Ich schrie und wollte schnell zur Tür laufen, doch ich konnte mich nicht mehr auf den Beinen halten, mir wurde schwindelig. Ich stürzte und versuchte zu Tür zu kriechen. Ich erreichte sie auch mit meiner letzten Kraft. Doch ich schaffte es nicht mehr zum Türgriff und blieb einfach liegen. Mein Bauch schmerzte wieder so sehr. Ich musste schreien. Tausend Dinge gingen mir durch den Kopf. Ich sah mich um und überall war mein Blut verteilt. Ich hielt mein Bauch und versuchte mich bei Lothmeleth zu entschuldigen.
Da versuchte jemand die Tür zu öffnen. Doch ich lag davor und so ging sie nicht auf. Dann wurde ein Fenster eingeschlagen. Dann sah ich noch wie Aragorn sich über mich beugen. Ich wollte mich noch bei ihm entschuldigen, doch mir wurde schwarz vor den Augen. Er trug mich sofort in die Häuser der Heilung, nach dem er die Wunden verband. Dort konnte man schnell die Blutung stoppen. Aragorn legte sich mächtig ins Zeug um mich zu retten. Ich weiß noch, dass ich einen Tag später wach geworden bin. Sofort hatten sie den König gerufen und Aragorn war sofort an meinem Bett und er setzte sich neben mich.
Ich sagte ihm wie sehr mir das Leid tat und dass es nicht mit Absicht geschah und er solle mir verzeihen. Stell dir mal vor Eirien, wenn er mich nicht rechtzeitig gefunden hätte, Haldir hätte es mir nie verziehen. Aber weißt du was Aragorn zu mir gesagt hat?" Eirien schüttelte nur sprachlos den Kopf. „'Ich weiß meine Kleine, du bist stark' hat er gesagt und ich musste ihm etwas versprechen ‚Es sind nur noch wenige Wochen, bis eurer Kind da sein wird. Denk daran und gib euch diese Chance. Du wirst Narben behalten. Sie werden dich jeden Tag daran erinnern, dass du eine Verantwortung hast. Du hast es nicht nur mir und deinen Freunden versprochen, Natila sondern auch Haldir!' da hatte ich es verstanden.
Ich gab mir und ihm ein Versprechen.
Ich würde mich in Arbeit stürzen und mein Training wieder aufnehmen. So wollte
er seine Dúnadan haben. Ich habe mich dann wieder voll auf mein Training konzentriert
und ich fühlte mich von Tag zu Tag besser. Das sah auch Aragorn und machte sich
nicht mehr so große Sorgen. Und diese Dinger" sie fuhr sich über ihre Narben
„Werden dafür sorgen, dass ich mein Kind niemals im Stich lassen werde. Egal
wie sehr mein Herz vor Sehnsucht vergeht. Ich weiß, das Haldir auf mich wartet,
und wenn es eine kleine Ewigkeit dauern wird!"
Beide Frauen schwiegen. Dann nahm Eirien Natilas Hände und küsste sie. „Natila
du bist nicht alleine. Vergiss das niemals. Du hast mich, und Elrohir und die
Elben die in Bruchtal bleiben. Du hast den König und vor allem hast du
Lothmeleth." „Ja ich weiß meine liebe, liebe Eirien, und doch fehlt er mir, er
ist noch nicht einmal ein Jahr tot. Wie soll ich es nur schaffen 50 Jahre ohne
ihn zu leben?" „Mit viel Liebe!" war das einzige, dass Eirien zur Antwort gab.
Dann kam die Heilerin herein. Der kleine Sonnenschein war frisch gebadet und trug neue Kleidung mit den Symbolen Gondors versehen. „Hier habt ihr eure Schönheit" sagte die Heilerin und gab Natila das Kind. Sofort leuchteten ihre Augen wieder und die Tränen trockneten. Gerade als die Heilerin Eirien nach draußen drängen wollte kam der König herein. Sie verbeugte sich demütig und verließ sofort den Raum.
„Na meine Kleine Dúnadan, wie geht es dir und Lothmeleth?" „Da sieh selber" sagte Natila und streckte Aragorn ihre Tochter entgegen. Er nahm die kleine und lächelte sie an. „Sie ist euch wirklich gut gelungen, Natila. Wenngleich ich leider sagen muss, dass sie nicht viel von einer Dúnadan hat. Das wird natürlich Arwen besonders gefallen!" Sie mussten alle Lachen. „Arwen kommt später und schaut nach euch. Ich muss heute noch fort. Es gibt ein größeres Problem in Ithilien. Faramir braucht meine Hilfe."
Er gab Natila das Kind zurück und
küsste beide auf die Stirn und streichelte sie beide an der Wange. „Siehst du
Natila, ich hatte Recht!" waren seine letzten Worte als der hinausging. Eirien
wurde sofort, nachdem der König das Haus verlassen hatte, nach draußen
geschickt. „Ich werde später wieder nach dir sehen. Ich liebe dich, Natila!"
dann sah Eirien noch während sie die Tür schloss, wie Natila ihr Kind küsste.
Eirien rannte nach draußen, sie versuchte Aragorn einzuholen, was ihr auch
gelang. Sie stellte sich vor ihn auf und verbeugte sich: „Ich möchte mich für
mein Verhalten von vorhin entschuldigen mein König. Ich hab mich nicht
gebührlich verhalten. Verzeih mir bitte. Natila hat mir alles erzählt und auch,
dass du sie gerettet hast. Ich habe dich zu Unrecht beschuldigt" noch einmal
verbeugte sie sich vor König Elessar und drehte sich um, um zu gehen. Aragorn
hielt sie an der Schulter fest und sagte: „Eirien, ich verstehe deinen Zorn.
Ich habe mir selbst genug Vorwürfe gemacht. Ich toleriere aber nicht so ein
Verhalten, nicht in meiner Gegenwart besonders wenn ich Gäste habe. Ich habe
mir überlegt was ich mit dir anstellen sollte. Normalerweise bedeutet so ein
Verhalten mindestens 2 Tage Kerker.
Leider haben wir hier in Minas Tirith keinen. Also hast du noch einmal Glück
gehabt. Aber in anbetracht der Tatsache, dass du Natila gefunden hast und
Lothmeleth zur Welt brachtest, gehörst du angemessen belohnt. Ich wüsste nur
nicht mit was ich dich glücklich machen könnte. Du hast ja jetzt alles was du
begehrst! Ich habe bereits mit Elrohir gesprochen. Ich habe ihn wahrlich noch
nie so glücklich gesehen die letzten 20 Jahre, ich freue mich für euch beide.
Wenn es etwas gibt das ich euch erfüllen kann dann kommt bitte zu mir." Er
verbeugte sich vor Eirien und ließ sie stehen. „Was war denn das?" fragte sie
sich. Sie hatten einen Wunsch frei bei König Elessar? Aber den einzigen Wunsch
den sie momentan hatte war Natila mit nach Bruchtal zu nehmen.
wird fortgesetzt
Wird Natila nach Bruchtal gehen?
Was wird sich Eirien vom König wünschen?
Wird Callendil nach Valinor ziehen oder zieht sie die Liebe vor?
Wird Seni genügend Tempos finden?
Das alles und noch vieles mehr beim nächsten Kapitel :-)
