Neues Chapter - neues Glück. Warte verlangend auf eure Reviews.
Danke diesmal an:
Blackangel8
Hikaru22
Amalyinchen
HEL! *smile*
(Das waren aber auch schon mal mehr, hm?)
~ * ~ * ~ * ~
Kapitel 4: Neuer - alter Slytherin
Zuhause ließ Hermine sich in einen Sessel fallen. Schon die ganze Fahrt hatte sie gegrübelt. Draco ließ sie nicht mehr los. Irgendwie tat er ihr Leid und dennoch hegte sie noch solch einen Hass gegen ihn, dass sie sich selbst nicht verstand. Warum hatte sie bloß diesem erneuten Treffen zugestimmt? Das konnte nicht gut gehen.
Sie hatte sich schon früh in ihrer Zeit in Hogwarts geschworen, sich immer von Malfoy fern zu halten und sich nicht mit ihm anzulegen. Und dann hatte sie es in ihrem zweiten Jahr doch getan. Sollte sie das jetzt ihr Leben lang verfolgen? Und sollte sie ihm jetzt womöglich auch noch verfallen, aus Mitleid? Denn etwas Anderes empfand sie nicht für ihn. Mitleid und Hass zugleich, das war keine gute Mischung.
Seufzend stand sie wieder auf und packte erst mal ihre Einkäufe aus.
Danach machte sie sich an ihren Haushalt. Sie musste dringend Staub wischen und eigentlich brauchten die Fenster ebenfalls mal eine Politur, aber dazu hatte sie heute zu wenig Zeit. Zulange hatte sie in der Winkelgasse rumgetrödelt.
Mit dem Staubwedel bewaffnet, begann sie zu ihrer Lieblingsmusik durchs Wohnzimmer zu wuseln. Das lenkte sie dann doch etwas von ihren Gedanken ab und später, nachdem sie noch eine Kleinigkeit gegessen und sich geduscht hatte, fiel sie todmüde ins Bett und schlief sofort ein.
*
Die nächsten Tage musste Hermine eine Menge für die Uni tun und kam kaum dazu, über ihr nächstes Treffen mit Draco nachzudenken. Doch am Abend vor dem verabredeten Tag kam es ihr wieder in den Sinn. Sie hatte ihn nicht vergessen, sie hatte einfach keine Zeit gehabt, um an ihn zu denken. Und sie war dankbar dafür, denn er verwirrte sie, er hatte sie schon oft verwirrt. Sie hatte die Gedanken seit der letzten Woche verdrängt und arbeitete sie jetzt erst wieder auf. Ein Fehler, wie sie sich später eingestand, denn jetzt bekam Hermine arge Zweifel, wie der folgende Tag laufen sollte. Sie hatte kein gutes Gefühl bei der Sache. Irgendwie kam sie sich dumm vor, lief sie dem eigentlich Feind doch direkt ins offene Messer. Warum hatte sie bloß zugesagt? Aber sollte und konnte sie jetzt noch absagen? Sie hatte nie Angst gezeigt vor Malfoy. Und sie würde sie auch jetzt nicht zeigen.
*
Um Punkt halb drei stand sie am nächsten Nachmittag vor Madam Malkin's. Im Nachhinein fragte sie sich, woher sie diese Uhrzeit noch wusste. Wartend stand sie mit dem Rücken zur Straße und beobachtete die Passanten im Spiegelbild des Schaufensters. Da entdeckte sie Malfoy. Er kam geradewegs auf sie, schnappte sich ihre Hand und zog sie mit. Hermine war so überrascht, dass sie einfach mitlief, ohne sich zu wehren.
Als Draco endlich in einer Seitenstraße stoppte, fuhr sie ihn jedoch sogleich an: "Was soll das?"
Er schmunzelte. "Tut mir Leid, aber ich hatte keine Zeit, dir zu erklären, dass ein Typ hinter mir her war, bei dem ich noch ne Rechnung offen habe."
Sie verdrehte die Augen. "Guter Beginn."
"Tut mir echt Leid.", wiederholte er und strich ihr kurz über die Wange.
Hermine zuckte zusammen, denn damit hatte sie nicht gerechnet. "Ja, schon gut.", sagte sie und trat einen Schritt von ihm weg. Dann sah sie zur Einbiegung in die Winkelgasse. "Und, wie lange müssen wir jetzt hier bleiben?"
"Können sicher gleich wieder in den Tropfenden Kessel. Der Kerl wird wieder zurück in sein Loch gekehrt sein. Traut sich normalerweise gar nicht aus der Nokturngasse raus.", erklärte Malfoy.
Hermine war mal wieder genervt. Doch dann ermahnte sie sich selbst, ein bisschen nachsichtiger zu sein. Bei Draco ging sie immer viel zu schnell an die Decke.
Er lächelte und machte einen Schritt auf sie zu, bevor er sich zu ihr beugte und ihr einen Kuss auf die Wange gab. "Hallo erst mal. Schön dich zu sehen."
Sie erstarrte in ihrer Bewegung, als er sie berührte. Plötzlich schlug ihr Herz bis zum Hals.
Doch da machte er auch schon wieder einen Schritt von ihr weg, drehte sich um und ging zur Ecke. Nachdem er die Winkelgasse nach oben und unten abgesucht und offensichtlich niemanden gesehen hatte, der ihm gefährlich werden konnte, kam er zurück. "Wir können gehen."
So verließen sie die seltsame Seitenstraße, in der sich Hermine noch nie zuvor aufgehalten hatte und die ihr auch eher wie ein Fluchtweg als ein Teil der Einkaufsstraße vorkam.
"Wollen wir in den Tropfenden Kessel gehen oder hast du was Anderes geplant?", fragte Draco nun.
"Ähm, nein.", antwortete Hermine. "Aber wenn's dir nichts ausmacht, würde ich gerne vorher noch etwas besorgen."
Draco willigte ein und sie liefen zusammen die Winkelgasse hinauf. Hermine hatte nicht bedacht, dass, wenn sie mit ihm zusammen gesehen wurde, sicher für einige Aufruhr sorgte, doch das war ihr jetzt auch egal. Der Tag verlief schon wieder viel zu chaotisch und seltsam, um sich darüber nun auch noch Gedanken zu machen.
Während sie sich bei Flourish und Blotts ihr bestelltes Buch abholte und in der Apotheke noch Kamille und Lavendel besorgte, versuchte sie nur, Draco auf Abstand zu halten. Irgendwie erschien es ihr, als machte er Annäherungsversuche. Aber wenn sie darauf achtete, hielt er sich immer kühl zurück. Er trug ihr die Taschen und war ganz Gentleman, so dass sie sich eigentlich gar nicht über ihn ärgern konnte.
Als sie schlussendlich im Tropfenden Kessel landeten, zweifelte Hermine schon stark an ihren Vorsätzen, sich den ehemaligen Slytherin vom Leib zu halten. Vielleicht hatte er sich ja geändert.
"Was ist eigentlich aus Pansy Parkinson geworden?", fragte sie Draco auf einmal, weil sie ihr seltsamerweise gerade durch den Kopf ging.
"Verheiratet, zwei Kinder.", antwortete Draco wie aus der Pistole geschossen, allerdings keineswegs interessiert.
"Ehrlich?" Hermine sah ihn staunend an. Das konnte sie sich von der Slytherin-Schönheit, die ihr so viele Jahre lang auf die Nerven gegangen war, gar nicht vorstellen.
"Doch, doch.", erwiderte Malfoy. "Bin sogar Pate eines ihrer Bälger. Weiß nicht, warum ich mich hab dazu breitschlagen lassen, aber ich hab's halt gemacht."
Sie schmunzelte, denn sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie Draco ein kleines, schreiendes Kind über ein Taufbecken hielt.
"Tja, so ist das.", seufzte er.
"Warste wohl zu langsam.", neckte Hermine ihn nun.
Malfoy sah sie an. "Nein. Pansy ist eine Schreckschraube. Ich war froh, als die Schulzeit vorüber war."
"Das glaub ich dir jetzt nicht.", lachte Hermine nun. "Ihr wart doch das Traumpaar schlechthin."
Er schnaubte. "Das glaubst aber auch nur du."
"Nee, zum Glück war ich nicht darunter.", grinste Hermine.
Draco aber blieb ernst. "Nee, nee, ich bin froh, dass sie so nen Deppen gefunden hat und mich in Ruhe lässt."
Auch Hermine hörte auf zu grinsen. "Und dann? Gab's noch andere? Warum haste dir nicht während der Schulzeit schon ne andere gesucht, wenn sie dich so genervt hat?"
Malfoy zuckte mit den Schultern. Dann nahm er plötzlich ihre Hand und drehte an dem Ring, den sie am rechten Mittelfinger trug.
Sie wusste nicht, ob sie ihm die Hand erneut lassen sollte. Diese Situation hatten sie vor einer Woche ja schon einmal gehabt, doch jetzt war sie auch irgendwie anders. Denn noch saß sie neben ihm und sie führten ein Gespräch über sein Liebesleben, da kam es ihr doch recht komisch vor, dass er ihre Hand hielt.
"Wen sollte ich denn noch aussuchen? Ich brauch eine mit Köpfchen, da kamen die Hufflepuffs wohl weniger in Frage." (Er erntete einen strafenden Blick von Hermine.) "Die Gryffindors, ja, das wart ihr - keine gute Idee zu der Zeit." (Hermine schmunzelte, als sie sich vorstellte, wie Draco mit Lavender Brown oder sogar Ginny Weasley händchenhaltend in der Großen Halle auftauchte. Jaah, sein Vater hätte ihn wohl umgebracht.) "Und die Ravenclaws, die wissen immer alles besser. Gott, habe ich den Unterricht mit denen gehasst."
Hermine seufzte. Draco war wirklich nicht einfach.
"Also wärt ihr Gryffindors als einzige übrig geblieben, jedenfalls vom Intellekt, aber ihr seid ja zum Großteil nur noch Halb- oder Schlammblüter."
Noch bevor er den Satz richtig ausgesprochen hatte, hatte Hermine ihm ihre Hand entrissen, war aufgesprungen und schnappte sich nun ihre Tüten, bevor sie mit einem "Du bist doch keinen Deut besser geworden!" aus dem Pub rannte.
Sie glaubte noch immer, sich verhört zu haben, als sie die Winkelgasse hinunter stürmte. Das konnte echt nicht wahr sein! Da hatte sie vor ein paar Minuten noch ernsthaft an ihrer Menschenkenntnis gezweifelt und sich gefragt, ob sie sich nicht doch in Draco getäuscht hatte, als er auch schon wieder die Frechheit besaß, in ihrer Gegenart über Muggelabstämmige herzuziehen.
Sie betrat einen schummrigen Kramladen und suchte die Regale nach irgend etwas ab, hinter dem sie sich verstecken konnte, denn plötzlich liefen ihr Tränen über die Wangen. Zwar konnte sie sich selbst nicht erklären, warum sie nun weinte, doch sie fühlte sich sehr elend. Sie war auf einmal wahnsinnig enttäuscht von Malfoy. Im nächsten Moment, als sie ein Taschentuch aus ihrer Manteltasche zog und sich die Nase putzte, schalt sie sich schon wieder, weil sie so dumm war. Hatte sie in all den Jahren denn nichts dazugelernt?
Nach ein paar Minuten trat Hermine wieder hinaus auf die Winkelgasse, sah sich um, dass sie auch ja niemand entdeckte, der sie in ihrem Zustand nicht sehen sollte und lief dann schnell zum Pub zurück, wo sie auf der Toilette verschwand, sich das Gesicht kühlte und abtrocknete und danach mit Flohpulver wieder nach Hause reiste.
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Kapitel 4: Neuer - alter Slytherin
Zuhause ließ Hermine sich in einen Sessel fallen. Schon die ganze Fahrt hatte sie gegrübelt. Draco ließ sie nicht mehr los. Irgendwie tat er ihr Leid und dennoch hegte sie noch solch einen Hass gegen ihn, dass sie sich selbst nicht verstand. Warum hatte sie bloß diesem erneuten Treffen zugestimmt? Das konnte nicht gut gehen.
Sie hatte sich schon früh in ihrer Zeit in Hogwarts geschworen, sich immer von Malfoy fern zu halten und sich nicht mit ihm anzulegen. Und dann hatte sie es in ihrem zweiten Jahr doch getan. Sollte sie das jetzt ihr Leben lang verfolgen? Und sollte sie ihm jetzt womöglich auch noch verfallen, aus Mitleid? Denn etwas Anderes empfand sie nicht für ihn. Mitleid und Hass zugleich, das war keine gute Mischung.
Seufzend stand sie wieder auf und packte erst mal ihre Einkäufe aus.
Danach machte sie sich an ihren Haushalt. Sie musste dringend Staub wischen und eigentlich brauchten die Fenster ebenfalls mal eine Politur, aber dazu hatte sie heute zu wenig Zeit. Zulange hatte sie in der Winkelgasse rumgetrödelt.
Mit dem Staubwedel bewaffnet, begann sie zu ihrer Lieblingsmusik durchs Wohnzimmer zu wuseln. Das lenkte sie dann doch etwas von ihren Gedanken ab und später, nachdem sie noch eine Kleinigkeit gegessen und sich geduscht hatte, fiel sie todmüde ins Bett und schlief sofort ein.
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Die nächsten Tage musste Hermine eine Menge für die Uni tun und kam kaum dazu, über ihr nächstes Treffen mit Draco nachzudenken. Doch am Abend vor dem verabredeten Tag kam es ihr wieder in den Sinn. Sie hatte ihn nicht vergessen, sie hatte einfach keine Zeit gehabt, um an ihn zu denken. Und sie war dankbar dafür, denn er verwirrte sie, er hatte sie schon oft verwirrt. Sie hatte die Gedanken seit der letzten Woche verdrängt und arbeitete sie jetzt erst wieder auf. Ein Fehler, wie sie sich später eingestand, denn jetzt bekam Hermine arge Zweifel, wie der folgende Tag laufen sollte. Sie hatte kein gutes Gefühl bei der Sache. Irgendwie kam sie sich dumm vor, lief sie dem eigentlich Feind doch direkt ins offene Messer. Warum hatte sie bloß zugesagt? Aber sollte und konnte sie jetzt noch absagen? Sie hatte nie Angst gezeigt vor Malfoy. Und sie würde sie auch jetzt nicht zeigen.
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Um Punkt halb drei stand sie am nächsten Nachmittag vor Madam Malkin's. Im Nachhinein fragte sie sich, woher sie diese Uhrzeit noch wusste. Wartend stand sie mit dem Rücken zur Straße und beobachtete die Passanten im Spiegelbild des Schaufensters. Da entdeckte sie Malfoy. Er kam geradewegs auf sie, schnappte sich ihre Hand und zog sie mit. Hermine war so überrascht, dass sie einfach mitlief, ohne sich zu wehren.
Als Draco endlich in einer Seitenstraße stoppte, fuhr sie ihn jedoch sogleich an: "Was soll das?"
Er schmunzelte. "Tut mir Leid, aber ich hatte keine Zeit, dir zu erklären, dass ein Typ hinter mir her war, bei dem ich noch ne Rechnung offen habe."
Sie verdrehte die Augen. "Guter Beginn."
"Tut mir echt Leid.", wiederholte er und strich ihr kurz über die Wange.
Hermine zuckte zusammen, denn damit hatte sie nicht gerechnet. "Ja, schon gut.", sagte sie und trat einen Schritt von ihm weg. Dann sah sie zur Einbiegung in die Winkelgasse. "Und, wie lange müssen wir jetzt hier bleiben?"
"Können sicher gleich wieder in den Tropfenden Kessel. Der Kerl wird wieder zurück in sein Loch gekehrt sein. Traut sich normalerweise gar nicht aus der Nokturngasse raus.", erklärte Malfoy.
Hermine war mal wieder genervt. Doch dann ermahnte sie sich selbst, ein bisschen nachsichtiger zu sein. Bei Draco ging sie immer viel zu schnell an die Decke.
Er lächelte und machte einen Schritt auf sie zu, bevor er sich zu ihr beugte und ihr einen Kuss auf die Wange gab. "Hallo erst mal. Schön dich zu sehen."
Sie erstarrte in ihrer Bewegung, als er sie berührte. Plötzlich schlug ihr Herz bis zum Hals.
Doch da machte er auch schon wieder einen Schritt von ihr weg, drehte sich um und ging zur Ecke. Nachdem er die Winkelgasse nach oben und unten abgesucht und offensichtlich niemanden gesehen hatte, der ihm gefährlich werden konnte, kam er zurück. "Wir können gehen."
So verließen sie die seltsame Seitenstraße, in der sich Hermine noch nie zuvor aufgehalten hatte und die ihr auch eher wie ein Fluchtweg als ein Teil der Einkaufsstraße vorkam.
"Wollen wir in den Tropfenden Kessel gehen oder hast du was Anderes geplant?", fragte Draco nun.
"Ähm, nein.", antwortete Hermine. "Aber wenn's dir nichts ausmacht, würde ich gerne vorher noch etwas besorgen."
Draco willigte ein und sie liefen zusammen die Winkelgasse hinauf. Hermine hatte nicht bedacht, dass, wenn sie mit ihm zusammen gesehen wurde, sicher für einige Aufruhr sorgte, doch das war ihr jetzt auch egal. Der Tag verlief schon wieder viel zu chaotisch und seltsam, um sich darüber nun auch noch Gedanken zu machen.
Während sie sich bei Flourish und Blotts ihr bestelltes Buch abholte und in der Apotheke noch Kamille und Lavendel besorgte, versuchte sie nur, Draco auf Abstand zu halten. Irgendwie erschien es ihr, als machte er Annäherungsversuche. Aber wenn sie darauf achtete, hielt er sich immer kühl zurück. Er trug ihr die Taschen und war ganz Gentleman, so dass sie sich eigentlich gar nicht über ihn ärgern konnte.
Als sie schlussendlich im Tropfenden Kessel landeten, zweifelte Hermine schon stark an ihren Vorsätzen, sich den ehemaligen Slytherin vom Leib zu halten. Vielleicht hatte er sich ja geändert.
"Was ist eigentlich aus Pansy Parkinson geworden?", fragte sie Draco auf einmal, weil sie ihr seltsamerweise gerade durch den Kopf ging.
"Verheiratet, zwei Kinder.", antwortete Draco wie aus der Pistole geschossen, allerdings keineswegs interessiert.
"Ehrlich?" Hermine sah ihn staunend an. Das konnte sie sich von der Slytherin-Schönheit, die ihr so viele Jahre lang auf die Nerven gegangen war, gar nicht vorstellen.
"Doch, doch.", erwiderte Malfoy. "Bin sogar Pate eines ihrer Bälger. Weiß nicht, warum ich mich hab dazu breitschlagen lassen, aber ich hab's halt gemacht."
Sie schmunzelte, denn sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie Draco ein kleines, schreiendes Kind über ein Taufbecken hielt.
"Tja, so ist das.", seufzte er.
"Warste wohl zu langsam.", neckte Hermine ihn nun.
Malfoy sah sie an. "Nein. Pansy ist eine Schreckschraube. Ich war froh, als die Schulzeit vorüber war."
"Das glaub ich dir jetzt nicht.", lachte Hermine nun. "Ihr wart doch das Traumpaar schlechthin."
Er schnaubte. "Das glaubst aber auch nur du."
"Nee, zum Glück war ich nicht darunter.", grinste Hermine.
Draco aber blieb ernst. "Nee, nee, ich bin froh, dass sie so nen Deppen gefunden hat und mich in Ruhe lässt."
Auch Hermine hörte auf zu grinsen. "Und dann? Gab's noch andere? Warum haste dir nicht während der Schulzeit schon ne andere gesucht, wenn sie dich so genervt hat?"
Malfoy zuckte mit den Schultern. Dann nahm er plötzlich ihre Hand und drehte an dem Ring, den sie am rechten Mittelfinger trug.
Sie wusste nicht, ob sie ihm die Hand erneut lassen sollte. Diese Situation hatten sie vor einer Woche ja schon einmal gehabt, doch jetzt war sie auch irgendwie anders. Denn noch saß sie neben ihm und sie führten ein Gespräch über sein Liebesleben, da kam es ihr doch recht komisch vor, dass er ihre Hand hielt.
"Wen sollte ich denn noch aussuchen? Ich brauch eine mit Köpfchen, da kamen die Hufflepuffs wohl weniger in Frage." (Er erntete einen strafenden Blick von Hermine.) "Die Gryffindors, ja, das wart ihr - keine gute Idee zu der Zeit." (Hermine schmunzelte, als sie sich vorstellte, wie Draco mit Lavender Brown oder sogar Ginny Weasley händchenhaltend in der Großen Halle auftauchte. Jaah, sein Vater hätte ihn wohl umgebracht.) "Und die Ravenclaws, die wissen immer alles besser. Gott, habe ich den Unterricht mit denen gehasst."
Hermine seufzte. Draco war wirklich nicht einfach.
"Also wärt ihr Gryffindors als einzige übrig geblieben, jedenfalls vom Intellekt, aber ihr seid ja zum Großteil nur noch Halb- oder Schlammblüter."
Noch bevor er den Satz richtig ausgesprochen hatte, hatte Hermine ihm ihre Hand entrissen, war aufgesprungen und schnappte sich nun ihre Tüten, bevor sie mit einem "Du bist doch keinen Deut besser geworden!" aus dem Pub rannte.
Sie glaubte noch immer, sich verhört zu haben, als sie die Winkelgasse hinunter stürmte. Das konnte echt nicht wahr sein! Da hatte sie vor ein paar Minuten noch ernsthaft an ihrer Menschenkenntnis gezweifelt und sich gefragt, ob sie sich nicht doch in Draco getäuscht hatte, als er auch schon wieder die Frechheit besaß, in ihrer Gegenart über Muggelabstämmige herzuziehen.
Sie betrat einen schummrigen Kramladen und suchte die Regale nach irgend etwas ab, hinter dem sie sich verstecken konnte, denn plötzlich liefen ihr Tränen über die Wangen. Zwar konnte sie sich selbst nicht erklären, warum sie nun weinte, doch sie fühlte sich sehr elend. Sie war auf einmal wahnsinnig enttäuscht von Malfoy. Im nächsten Moment, als sie ein Taschentuch aus ihrer Manteltasche zog und sich die Nase putzte, schalt sie sich schon wieder, weil sie so dumm war. Hatte sie in all den Jahren denn nichts dazugelernt?
Nach ein paar Minuten trat Hermine wieder hinaus auf die Winkelgasse, sah sich um, dass sie auch ja niemand entdeckte, der sie in ihrem Zustand nicht sehen sollte und lief dann schnell zum Pub zurück, wo sie auf der Toilette verschwand, sich das Gesicht kühlte und abtrocknete und danach mit Flohpulver wieder nach Hause reiste.
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