So, wir nähern uns immer mehr dem Ende. Das ist das letzte Kapitel, danach wird euch nur noch der Epilog bleiben. Und was das wird... Nya, ihr werdet es sehen. Ich verteile an dieser Stelle schon mal Taschentücher für die Sensiblen unter euch. Aber hey, egal, wie es ausgeht, seid mir nicht böse. Ich bin halt doch irgendwie noch ein Realist. *smile*
Danke diesmal@meine Beta Maia, der es in jeder Hinsicht hoffentlich bald wieder besser geht. *ganz fest in den Arm nehm* Aber was meinst du, vielleicht hätte ich das Potential dieser Story in eine andere stecken sollen? *sigh* Bin halt doch verwöhnt.
@haunted-jess: Happy End/Sad End ... Du wirst's sehen. *smile*
@sweetkitty04: Ich glaube, Hermine wollte nie, dass ihre Rache funktioniert... Und nun?
@mrsgaladriel: Ob sie noch zusammenkommen? Wie viel Hoffnung hast du? Teile diese durch dein Pessimismuspotential und dann hast du das Ergebnis. *nick*
@Megchen: Dass du zwischen dem ganzen Slash auch noch das hier liest... Lieber Himmel. Na ja, ich hoffe, sie gefällt dir bis zum Schluss. *smile*
@Jennifer: Lieber Himmel, bist du aber ungeduldig. Ich hab dir doch gesagt, ich maile dir, wenn ich ein neues Kapitel online stelle. *kopfschüttel* Nya, dann lies mal schön... :)
Okay, das war's für heute von mir. Nun überlassen wir die Bühne wieder unseren Akteuren. Viel Spaß, gutes Schniefen und Rewus nicht vergessen.
*knuddel*s, LeakyC
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Kapitel 9: Für die Ewigkeit„Nein. Neeiin!"
„Hermine!"
Sie wachte auf. Angstschweiß stand auf ihrer Stirn und sie zitterte.
Annette hielt sie im Arm. „Es ist in Ordnung.", flüsterte sie. „Alles wird gut."
Hermine atmete flach und bei diesen Worten stiegen ihr sofort wieder Tränen in die Augen. Warum nur, warum?, fragte sie sich, während sie sich in Annettes Arme verkroch.
Die Freundin strich ihr über die Haare und schwieg.
Vor drei Tagen hatte sie die schlimme Nachricht erfahren. Durch eine Bekannte, die sie bei ihrem wöchentlichen Einkauf in der Winkelgasse getroffen hatte. Draco Malfoy war tot. Man hatte ihn zwei Tage, nachdem er aus ihrer Wohnung getreten war, tot in seinem Haus aufgefunden. Wie die Bekannte ihr auch schilderte, hatte Draco wohl Selbstmord begangen.
Hermine konnte sich nicht beruhigen. Sie weinte nun schon fast drei Tage, immer wieder wurde sie von Weinkrämpfen heimgesucht, weil sie an Draco denken musste, und sogar bis in den Schlaf verfolgte er sie. In ihren Träumen sah sie ihn vor einem Spiegel stehen und den Todesfluch zu seinem Spiegelbild sprechen. So, wie es wahrscheinlich geschehen war.
„Ganz ruhig.", erklang nun wieder Annettes Stimme. „Es war nur ein Traum."
Nein, dachte Hermine, es war kein Traum, es war die Realität. Draco war tot. Sie gab sich die Schuld dafür. Sie hatte ihm die Liebe verweigert und er hatte sich deswegen umgebracht. Sah keinen Sinn mehr in seinem Leben, nachdem selbst sie ihm die Nähe verwehrt hatte.
Auf der Kommode ihres Zimmers lag ein Brief mit dunkelgrünem Umschlag. Den hatte man in Dracos Wohnung gefunden, er war an sie adressiert. Hermine hatte ihn bisher nicht gelesen, sie hatte ihn noch nicht einmal angefasst. Annette hatte ihn entgegengenommen und auf dem Schrank platziert. Bisher hatte Hermine es nicht über sich gebracht, die letzten Worte Dracos an sie anzunehmen. Sie fürchtete, dass er ihr nie verzeihen würde, was sie ihm mit dieser Abfuhr angetan hatte, nach all dem, was ihm zuvor widerfahren war. Sie glaubte nicht an gute Worte, die er an sie richtete, nicht an einen Abschiedsbrief, in dem er ihr seine Gefühle für sie erklärte und auch, warum er seinem Leben nun ein Ende gemacht hatte.
Hermine konnte es nicht glauben. Er war nicht mehr da. Einfach nicht mehr da. Jahrelang war er nicht da gewesen und es hatte sie nicht gestört, sie hatte nie an ihn gedacht. Bis er in der Winkelgasse aufgetaucht war.
Immer wieder gingen ihr die Szenen mit ihm durch den Kopf, wie er auf einmal neben ihr gestanden hatte. „Hallo Granger.", hallte seine Stimme von allen Wänden ihres Schlafzimmers wider und wenn sie die Augen schloss, sah sie sein zufriedenes Lächeln, als er schlief, oder aber das hämische Grinsen und die wutentbrannten Blicke, die er ihr schon seit ihrer gemeinsamen Schulzeit geschenkt hatte.
Zwölf Jahre hatte sie ihn gekannt und sieben Jahre und die letzten Wochen hatte sie davon mit ihm verbracht, mehr oder minder freiwillig.
Hermine hatte all den Streit zwischen ihnen nicht vergessen, doch sie fühlte sich so schuldig, dass sie all die Gemeinheiten, die Draco ihr angetan oder gesagt hatte, verdrängte. Vielmehr fiel ihr nun ein, was sie alles mit ihren Freunden getan hatte, um ihn zu sabotieren.
„Es tut mir so Leid.", flüsterte sie nun zu sich, wie sie es so oft getan hatte in den letzten Stunden. Sie konnte es nicht oft genug wiederholen, hoffte sie doch, Draco könnte sie ein letztes Mal hören und die Entschuldigung annehmen.
„Hermine", meinte Annette nun, sie noch immer in den Armen haltend, „wollen wir nicht auf den Friedhof gehen? Dort kannst du dich von ihm verabschieden. Endgültig."
Sie hob den Kopf und sah ihre Freundin an. „Endgültig? Ich hab ihm nie Lebewohl gesagt, wie soll ich mich jetzt verabschieden?"
Annette strich ihr mit dem Daumen ein Träne aus dem Augenwinkel. „Es wird besser für dich sein, wenn du einen Platz hast, an dem du ihn wiederfinden und trauern kannst."
Hermine überlegte, wie wohl Dracos Grab aussehen mochte. Waren viele Menschen zu seiner Beerdigung gekommen und hatten Blumen hingelegt, oder war niemand gekommen, nicht mal sein Vater? Konnte sich Lucius überhaupt noch an seinen Sohn erinnern? Hermine dachte daran, wie Draco ihr erzählt hatte, dass er nun in St. Mungo's war.
„Ich kann dort nicht hin.", flüsterte sie. „Sein Geist wird mich verfolgen, wie er es schon jetzt tut."
Annette richtete sie auf. „Doch, du kannst es. Du wirst seinem Geist auch nicht entkommen, wenn du dich hier zu Hause versteckst." Sie machte eine kurze Pause. „Hermine, Draco hat dich geliebt. Wir wissen nicht, was ihn zu dieser Tat getrieben hat. Warum sollte er dir also böse sein?"
„Ich bin der Grund für seinen Tod.", sagte sie mit erstickender Stimme.
„Das wissen wir nicht.", wiederholte ihre Freundin sanft. „Ich bitte dich, quäl dich nicht mehr mit diesen Gedanken. Lass uns zum Friedhof gehen, das Grab besuchen, damit du ihm Lebewohl sagen kannst und dann lerne, mit dieser Trauer umzugehen."
Hermine sah Annette an. Sie war ihr dankbar, dass sie da war. Und dass sie mit ihr sprach, wie man mit ihr sprechen musste, um zu verhindern, dass sie sich in sich zurückzog und nicht mehr wiederkehrte.
„Komm." Annette stand auf und reichte ihr die Hand.
Langsam stieg sie vom Bett und ihre Freundin half ihr beim Anziehen. Schließlich verbargen sie noch die ärgsten Spuren ihrer Trauer und machten sich auf den Weg.
Auf dem Friedhof nahm Annette Hermines Hand und gemeinsam gingen sie zu Dracos Grab. Einige Kränzen und viele einzelne Blumen lagen darauf.
„Als Schlange geboren, als Schlange gelebt, als Schlange gestorben - hier ruht auf ewig ein Slytherin.", stand auf einem Grabstein aus dunklem Marmor.
Hermine machte einen Schritt auf den Stein zu und legte eine rote Rose, die sie auf dem Hinweg gekauft hatte, auf den breiten Rand. „Auf ewig.", wisperte sie, Tränen stiegen ihr erneut in die Augen. Sie strich über den kühlen Stein, der in der Wintersonne glänzte, und ihr wurde kalt.
Dann drehte sie sich zu Annette um. Ihre Freundin stand noch immer an der selben Stelle. „Er ist einfach weg.", flüsterte Hermine mit tränenerstickter Stimme und presste die Hand vor den Mund.
Annette war schnell bei ihr und stützte sie. „Nein, er wird immer bei dir sein, wenn du das willst.", sagte sie leise und strich Hermine beruhigend über den Rücken.
Für immer, dachte sie. Er hätte für immer bei ihr sein können, wenn sie dieses Spiel nicht begonnen hätte. Wenn sie früher gemerkt hätte, welcher Gefahr sie ausgesetzt waren. Wenn sie nicht auf einmal wieder ihren Rachedurst hatte stillen wollen.
„Vielleicht", meinte ihre Freundin nun, „ist es besser so. Draco hatte anscheinend keine Freude mehr am Leben. Er hat sich jahrelang nur gequält. Vielleicht hast du ihm einfach noch einmal eine schöne Zeit geschenkt, bevor er sich verabschiedet hat. Keiner weiß, ob er nicht schon länger mit dem Gedanken gespielt hat."
„Aber- Aber ich hätte es verhindern können.", schluchzte Hermine nun.
„Nein.", entgegnete Annette. „Hermine, du hast ihn nicht geliebt und du hast ihm nur die Wahrheit gesagt. Deswegen bist du aber nicht Schuld an seinem Tod. Den hat er selbst zu verantworten, so schwer das für dich jetzt vielleicht auch zu akzeptieren ist. Er hat beschlossen, der Welt den Rücken zuzukehren und niemand konnte ihn aufhalten, weil er niemanden darum gebeten hat. Er war ein Slytherin, Hermine. Slytherins sind eigenwillig bis zum Letzten. Du weißt, dass er nie Schwäche gezeigt hat. Ich kannte ihn nur von deinen Erzählungen und doch weiß ich ihn gut einzuschätzen, weil ich genügend Slytherins kenne."
Hermine sagte nichts. Es fiel ihr wirklich schwer, die Wahrheit zu akzeptieren, da sie dann sicher nicht nur noch im Guten an Draco denken konnte. Er war oft gemein zu ihr gewesen, besonders wenn er Schwäche zeigen sollte und es nicht wollte, das hatte sie noch einmal ganz zum Schluss erfahren müssen. Ja, er war ein typischer Slytherin gewesen. Geprägt durch seinen Vater, aber auch durch das Haus selber, er war immer eine Schlange und wäre auch immer eine gewesen. Und Hermine hatte das gewusst, sonst hätte sie nicht schon seine Freundschaft abgelehnt.
Sie ging ein letztes Mal zurück zum Grabstein und legte die Hand drauf. Bald würde sie wieder hierher kommen, um ihn zu besuchen, da war sie sich sicher. Sie hoffte, dass er glücklich war, wo auch immer er nun sein mochte.
Eine kleine Weile stand sie so da und sah auf das frische Grab. Die Wintersonne schien auf sie hinab und ein leiser Wind rauschte in den Bäumen und Sträuchern.
Irgendwann aber glitt ihre Hand vom kühlen Stein ab. Sie warf einen letzten Blick auf die Inschrift. Vierundzwanzig Jahre Leid waren nun vorüber.
„Leb wohl, Draco Malfoy, leb wohl."
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Bitte, beruhigt euch. Das war abzusehen! Das konnte kein Happy End geben. Also, bitte... *Taschentücher verteil* Kopf hoch!
