Harry Potter
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The Dark Side of Existence
Chapter 2: Alte Gewohnheiten
Als Harry sich nach langer Zeit wieder traute, seinen Blick zu heben, musste er sehen, dass sich nichts verändert hatte. Es war immernoch dasselbe kalte, dasselbe feindliche Anwesen.
Das große, bedrohliche Hauptanwesen, der feine, gepflegte, künstlich wirkende Garten, durch den sich ein kleiner Pfad zog, der unter einem schmalen, gespenstischen Tor verschwand, und in den - für normale Besucher- verbotenen, gefährlichen Teil führte.
Dort wimmelte es von den abstraktesten und tückischsten Pflanzen und Kreaturen, die man sich nur vorstellen konnte.
Und irgendwo in diesem, als tödliches Labyrinth angelegtem Garten, befand sich dieses Gebäude. Harry hatte es nie zu Gesicht bekommen, aber, um ehrlich zu sein, er wollte es auch nicht.
Alles auf dem Anwesen der Malfoys war grauenerregend, und Harry fehlte die Luft zum Atmen bereits, wenn er nur in die Nähe des Hauses kam.
Es roch nach Tod. Und es strahlte Angst aus.....Angst vor Leid, Folter, Schmerz und Tod waren das, was Harry empfand, wenn es ihm die Luft raubte.
Und Hass.
Hass auf alles nicht reinblütige, und alles was nicht zur dunklen Seite gehörte.
Schaudernd wandte Harry seine Gedanken ab.
Die "Wachen" versetzten ihm einen Stoß, und er stolperte ruckartig weiter, dem Hauptgebäude entgegen und hinein. Auch an der eleganten und feindseligen Inneneinrichtung hatte sich nichts geändert.
"Kümmert euch um ihn, und gewöhnt ihn wieder an seinen Alltag. Dann schickt ihn zu mir."
Mit diesen Worten kehrte Draco ihnen den Rücken zu, und stieg die Treppen hoch zu seinem Zimmer. Endlich hatte er sein Lieblingsspielzeug wieder, und er würde es auskosten.
Je näher er seinem Zimmer kam, desto stärker wurde der Geruch in seiner Nase. Ungewohnt, stark, aber doch angenehm.
Es roch nach Mädchen.
Draco blieb vor seiner Tür stehen und horchte.
Aus seinem Zimmer drangen Geräusche. Recht - explizite- Geräusche. Es schien ganz so, als wenn sein Vater sich dort mit einem weiblichen Wesen vergnügen würde. Draco seufzte und schüttelte den Kopf. Dann setze er sich neben seine Tür und wartete.
Einige Minuten verstrichen, und schließlich öffnete sich die Tür und sein Vater verließ das Zimmer.
Lucius' Blick fiel auf Draco.
"............du bist auch schon da?"
Draco sah ihn ausdruckslos an.
"Naja...jedenfalls haben wir Besuch. Sie wartet in deinem Zimmer. Behandle sie gut."
"...so gut wie du?" erwiderte Draco bissig
"....mach was du willst, aber verderb es dir nicht mit ihr."
Lucius wandte sich ab und verließ den Gang. Draco stand auf, und betrat sein Zimmer.
".............................."
In seinem Zimmer stand ein Mädchen, etwa so alt wie er selber, und zog sich grade langsam an. Draco sog alles von ihrer Erscheinung in sich auf. Ihren wohl geformten Körper, ihre kinnlangen dunkelroten Haare, ihre katzengleichen Bewegungen und ihren Geruch. Sie roch nach Kirschblüten.
Ein sanfter Duft von frischen Kirschblüten umhüllte sie. Ohne auch nur das leiseste Geräusch zu verursachen trat Draco von hinten an sie heran, umfasste sanft ihre Hüften, und sie spürte seinen Atem auf ihrem Nacken. Ihr Körper zerschmolz in Dracos Händen, als er ihn mit seinen schlanken Händen entlang glitt, und ihr sanft und verführerisch ins Ohr flüsterte.
"....du bist also der Besuch den mein Vater so lange erwartet hat....."
Das Mädchen drehte sich wie in Zeitlupe um, und sah ihm tief in die Augen, während ihre Fingerspitzen kaum spürbar Dracos Lippen liebkosten und ihm Schauer durch den Körper jagten.
"........so sehr, wie dein Vater sich mir hingegeben hat, scheint es mir so....."
Ein leichtes Grinsen entfaltete sich auf ihrem Gesicht.
"........also......bist du......Yohko....Riddle...?"
"Ja. Tochter des dunklen Lords persönlich."
Draco hob eine Augenbraue und sah sie durchdringend an.
"Und......weswegen....hast du grade diese Nummer mit meinem Vater abgezogen...?"
Yohko tat ein paar Schritte um Draco herum, behielt ihn jedoch stets fest im Blick.
"Nun.......du als sein Sohn empfindest das natürlich nicht so, aber abgesehen von dir ist er das heißeste, was zwischen den Anhängern meines Vaters wandelt. Jede Frau würde mit ihm schlafen, wenn sie die Gelegenheit dazu hätte. Einmal Lucius Malfoy sehen, wie er seine kühle, berechnende Arroganz in Leidenschaft umwandelt, mit dir spielt und dich als Spielzeug zum Stillen seines Verlangens benutzt. So etwas reizt mich, und diese Gelegenheit konnte ich nicht verstreichen lassen."
Draco sah sie weiterhin an.
"Und ausserdem....fällt der Apfel nicht weit vom Stamm. Ich habe jetzt ein sehr gutes Bild davon, wie du im Bett bist.....Draco.."
Yohko sah ihn mit einem verschlagenen Blick an, und Draco fasste in seine Manteltasche. Er holte eine Schachtel Zigaretten und sein Zippo hervor, zündete sich eine Zigarette an und steckte die Packung wieder ein.
"Hör zu.....Yohko......"
Er streichelte ihre Schulter, und nahm einen tiefen Zug.
"....wenn.....du so bist, wie alle es sagen, dann habe ich etwas, das ich dir gerne zeigen möchte...." Eine weitere kurze Pause, ein weiterer Zug, und tiefer Blickkontakt. ".........dorthin...können wie auch andere Sachen verschieben....es wird dir gefallen......"
Yohko löste den Blickkontakt, steckte sich ebenfalls eine Zigarette an, und musterte Draco von oben bis unten.
"Und.....wohin würden wir gehen?"
"........in unseren Garten.....sozusagen......komm.."
Er fasste mit seinem rechten Arm um ihre Hüfte und sie machten sich auf den Weg zum verbotenen Teil des Gartens.
Hart prallte er auf den Steinboden und keuchte. Bevor er auch nur irgend etwas tun konnte, fuhr der nächste Schlag auf ihn herab und ein anderer trat ihn in den Magen. Potter spuckte Blut, und kauerte sich in der Ecke des Raumes zusammen.
Er hörte ein Klicken und zuckte instinktiv zusammen. Sogleich folgte ein harter Tritt in seine Rippen und Potter stöhnte auf.
Er sah nichts, denn er hatte seine Augen zusammengekniffen, weil er nichts sehen wollte. Potter wollte seine Augen öffnen, schrei jedoch sofort auf. Das Klicken hatte vom Öffnen eines Messers hergerührt, mit dem die Wache grade den Hautlappen seiner Stirn aufgeschnitten hatte. Schmerzerfüllt presste er seine Hände auf seine Stirn, um das Blut daran zu hindern seine Augen und sein Gesicht hinab zu laufen.
Er wollte aufstehen, doch das Blut nahm ihm jegliche Sicht und sofort traf ihn ein Schlag mit der Wucht von 10 Klatschern auf die Nieren. Potter schnappte nach Luft.
Der Wächter packte ihn am Kragen und schleuderte ihn durch das Glasfenster, das beim Aufprall zersplitterte und Potter im Garten landen ließ.
"Wenn du eine Pause brauchst, um dich wieder dran zu gewöhnen, dann lauf du kleiner Bastard, versuch dein Glück im Garten. Lauf und versteck dich."
Heftig atmend, und angetrieben von seiner Angst krabbelte Potter verstört aus dem Gesträuch über den Boden, immer tiefer hinein in die Wirren des Gartens.
