ANDY'S GEHEIMNIS
Kapitel 4
By Kiddo
~*~IN LIEBEVOLLER ERINNERUNG AN JONATHAN BRANDIS~*~
Information:
Ich besitze keine Rechte an der Serie "seaQuest DSV" und verdiene kein Geld mit dieser Geschichte.
Feedback und Reviews sind herzlich willkommen.
Ein dankeschön geht an Yury für ihr nettes Review.
**************************************************************************
Etliche Stunden später war die Party im Hause der Wolenczaks im vollen Gange. Lucas hatte bereits den anderen von der seaQuest seinen Vater vorgestellt und Captain Bridger hatte sich auch eine Weile mit Dr. Wolenczak unterhalten können.
Bridger sah sich im Raum um und versuchte Lucas zu entdecken. Nathans Blick blieb auf dem Kamin hängen. Auf dem Kaminsims standen etliche Fotos. Captain Bridger ging zu dem Kamin und schaute sich die Fotos an. Zu seiner Verwunderung entdeckte er aber kein einziges von Lucas. Auch im Rest des Hauses hatte er bis jetzt noch kein einziges Zeichen dafür gesehen, dass Lucas hier viel Zeit verbracht hatte.
Wie Dr. Wolenczak und sein Sohn miteinander umgingen, fand er auch merkwürdig, sie behandelten sich eher wie Fremde und nicht wie Vater und Sohn.
Endlich entdeckte Captain Bridger ein bekanntes Gesicht. "Hallo Kristin, hast du Lucas irgendwo gesehen?"
Dr. Westphalen schüttelte den Kopf. "Nein, tut mir leid Nathan."
Benjamin Krieg, der das kurze Gespräch der beiden mitbekommen hatte, wandte sich an den Captain. "Sie sind auch auf der Suche nach Lucas?"
Bridger nickte. "Ja."
"Ich hab eben eine von den Angstellen angesprochen. Sie hat mir erklärt, wo Lucas Zimmer ist, sie meinte ich sollte dort einmal nachsehen. Kommen sie mit?"
Nathan nickte. "Aber natürlich." Dann lächelte er. "Ich bin mal gespannt, ob sein Zimmer hier genauso unaufgeräumt ist wie auf der seaQuest."
*************
Schon wenig später klopften die beiden an die Tür, hinter der sie Lucas Zimmer vermuteten. Als sie keine Antwort bekamen, klopften sie erneut. Diesmal aber lauter und nicht mehr so zaghaft.
Diesmal ertönte Lucas Stimme. "Es ist offen!"
Captain Bridger und Lt. Krieg betraten den Raum. Nachdem Ben die Tür hinter sich schloss, sah auch er sich in dem Zimmer um, konnte den Teenager aber nirgends entdecken.
Die Wände des Zimmers waren weiß gestrichen. An einer Wand stand ein Bett mit Nachtisch, sonst befanden sich noch ein Schreibtisch, ein Kleiderschrank, eine Schrankwand und ein kleines Sofa, vor dem ein Tisch stand, in dem Zimmer. Die Sachen waren alle farblich aufeinander abgestimmt, in einer Ecke des Zimmers stand eine Grünpflanze. Lucas Reisetasche stand vor dem Kleiderschrank, sie sah noch ziemlich voll aus, als ob der Junge nur wenig ausgepackt hatte. An den Wänden hingen keine Poster oder Bilder, in der Schrankwand standen ein paar Bücher und ein paar andere Kleinigkeiten. Auf dem Couchtisch lagen ein paar CDs und ein alter Discman. Das Zimmer wirkte nicht sehr eingelebt. Es wirkte nicht so, als ob es dem Geschmack des Teenagers entsprechen würde. Es sah unpersönlich aus.
Was Bridger und Krieg aber am meisten erstaunte, war dass sich in dem Zimmer bloß ein kleiner Computer befand. Und das war Lucas portabler schwarzer Computer, den er auch immer auf der seaQuest bei sich hatte. Beide hatten mit teurem Computerequipement gerechnet.
Erst jetzt entdeckten sie den blonden Teen. An das Zimmer grenzte ein Balkon und auf dem befand sich Lucas.
Sie gingen auf den Balkon und stellten sich neben Lucas. Der Teenager stand direkt am Geländer, seine Arme hatte er darauf abgestützt. Der Junge schaute hinauf in die Sterne ohne seinen Blick abzuwenden, fragte er: "Wollt ihr etwas von mir?"
Ben zog eine gelbe Diskette aus seiner Tasche. "Ich wollte dir deine Diskette wieder geben, ich brauche sie jetzt nicht mehr."
Lucas nahm die Diskette in die Hand. "Danke Ben."
Bridger warf dem Lt. einem Blick zu.
Krieg verstand die Botschaft und lächelte. "So, ich muss dann aber jetzt schon wieder runter. Ich muss Katie noch davon überzeugen, dass sie unbedingt mit mir tanzen will!"
Das Computergenie lächelte amüsiert. "Na, dann viel Glück Ben!"
Der Lt. tat entrüstet. "Dafür brauche ich kein Glück!" Dann lachte er kurz und verlies das Zimmer.
Als der Moraloffizier verschwunden war, schaute Lucas denn Captain fragend an, dabei spielte er mit der Diskette in seinen Händen. "Und was wollen sie von mir?"
"Och, nichts Besonderes. Ich wollte nur einmal sehen, wohin du so verschwunden bist," meinte Bridger.
"Aha!" Der Teenager schaute wieder in den Himmel.
Nathan folgte Lucas Blick und schaute auch in den Himmel. Er sah dort außer den Sternen nichts Besonderes. "Ist da etwas Besonderes?"
Das jüngste Besatzungsmitglied nickte mit dem Kopf als Antwort, sagte aber nichts.
"Und was?"
Lucas überlegte einen Moment, sollte er es dem Captain sagen, "Draco."
Bridger hob fragend eine Augenbraue. "Draco?"
Der Teen nickte. "Ja, Draco. Das ist ein Sternbild, in unserer Sprache heißt es Drache."
Nathan hatte bis jetzt nicht gewusst, dass sich Lucas mit Astronomie auskannte. "Ist das dein Lieblingssternbild?"
Lucas schüttelte den Kopf, ließ aber seinen Blick nicht von dem Sternbild abweichen. "Nein."
Der Captain hatte das Gefühl, als ob er dem Jungen heute alles aus der Nase ziehen musste. "Was ist dein Lieblingssternbild?"
Diesmal antwortete der Blondschopf ohne zögern. "Der Delphinus, also der Delphin."
Bridger nickte, ja das passte zu Lucas. "Ich wusste gar nicht, dass du dich für Astronomie interessierst."
Der Junge schaute weiterhin in die Sterne und drehte mit den Händen die Diskette von einer auf die andere Seite. "Tu ich eigentlich auch nicht besonders."
Nathan fand die Antwort merkwürdig. "Oh, und trotzdem hast du den Drachen erkannt, obwohl es nicht dein Lieblingssternbild ist?"
Der Teenager hörte auf, mit der Diskette zu spielen. Sollte er das jetzt auch noch erzählen? "Der Drache warr das Lieblingssternbild meines besten Freundes."
Der Captain beobachtete das Computergenie genau. "War?"
Lucas ärgerte sich über seine eigenen Worte und verzog das Gesicht. "Ja, er starb vor über drei Monaten. In ihrem Haus ist nachts ein Brand ausgebrochen, seine Eltern und er hatten keine Chance. Sie sind alle im Feuer umgekommen." Der Teenager hatte beschlossen, dass er dies Bridger erzählen könnte. Er würde deshalb keinen Verdacht schöpfen. Der Captain würde eher neugierig und misstrauisch, wenn er nichts sagte.
Der ältere Mann legte dem Blondschopf mitfühlend die Hand auf die Schulter. "Das tut mir wirklich sehr leid Lucas!"
Der Teenager lächelte traurig. "Ist schon okay, ich komm damit klar."
"Du weißt, wenn du jemanden zum reden brauchst, bin ich immer da." Bridger hatte das Gefühl, dass er dem Jungen das noch einmal sagen musste, bezweifelte aber, dass Lucas mit so etwas wirklich zu ihm kommen würde. Das junge Genie sprach selten über seine Gefühle.
Lucas nickte. "Ich weiß." Er hatte das Gefühl, als ob Bridger erwartete, dass er noch etwas sagte. Wenn er es nicht tat, würde er sicherlich Fragen stellen. Der Captain war gut im Fragenstellen. "Wissen sie, wenn ich an ihn denke, schaue ich gerne in die Sterne." Lucas lächelte. "Er hat sich sehr für Astronomie interessiert. Es war ein großes Hobby von ihm. Vor etwa einen Jahr haben wir in ihrem Garten nachts gezeltet. Als er richtig dunkel war, sind wir mit unseren Schlafsäcken aus dem Zelt gekrochen, haben uns auf den Rücken gelegt und in die Sterne geschaut. Er hat mir alle möglichen Sternbilder erklärt. Davor konnte ich nur den Orion erkennen. Durch seinen Gürtel und das Schwert finde ich, kann man ihn leicht erkennen. Aber in dieser Nacht habe ich angefangen ihn zu verstehen, ich verstand, warum er die Sterne so liebte. Trotzdem, für mich sind die Sternbilder ein Rätsel. Ich erkenne wirklich nur ein paar Vereinzelte. Aber irgendwie haben die Sterne etwas Tröstliches an sich."
Bridger nickte mit dem Kopf. Es überraschte ihn, dass Lucas ihm so viel erzählt hatte. "Ich kann dich gut verstehen Kiddo, Carol liebte auch die Sterne."
Einen Moment lang schwiegen beide und schauten einfach nur in den Nachthimmel. Dann erinnerte sich Bridger an eine Stelle aus dem Buch 'Der Kleine Prinz' von Antoine De Saint- Exupéry, er kannte sie auswendig. "Das ist wie mit der Blume. Wenn du eine Blume liebst, die auf einen Stern wohnt, so ist es süß, bei Nacht den Himmel zu betrachten. Alle Sterne sind voll Blumen. Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können! Es wird sein, als hätte ich dir statt der Sterne eine Menge kleiner Schellen geschenkt, die lachen können. Mein Stern wird für dich einer der Sterne sein. Dann wirst du alle Sterne gern anschauen...Alle werden deine Freunde sein! Und wenn du dich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben!"
Lucas fiel die Diskette aus der Hand. Sie segelte vom Balkon hinunter und landete schließlich unten auf den Fliesen neben dem Swimmingpool und zerbrach in lauter gelbe Stücke. Der Teenager schien dies nicht zu bemerken, er schaute den Captain nur geschockt an.
Bridger schaute den Teenager besorgt an. "Was ist los Kiddo?"
Lucas kämpfte sichtlich mit den Tränen. "Die Stelle,... das was sie eben gesagt haben..., das, das hab ich damals für seine Todesanzeige ausgesucht!" Langsam rollten die ersten Tränen über die Wangen des Jungen.
Captain Bridger umarmte den Jungen tröstend. "Es tut mir so leid Kiddo, es tut mir so leid."
****************
FORTSETZUNG FOLGT.
Kapitel 4
By Kiddo
~*~IN LIEBEVOLLER ERINNERUNG AN JONATHAN BRANDIS~*~
Information:
Ich besitze keine Rechte an der Serie "seaQuest DSV" und verdiene kein Geld mit dieser Geschichte.
Feedback und Reviews sind herzlich willkommen.
Ein dankeschön geht an Yury für ihr nettes Review.
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Etliche Stunden später war die Party im Hause der Wolenczaks im vollen Gange. Lucas hatte bereits den anderen von der seaQuest seinen Vater vorgestellt und Captain Bridger hatte sich auch eine Weile mit Dr. Wolenczak unterhalten können.
Bridger sah sich im Raum um und versuchte Lucas zu entdecken. Nathans Blick blieb auf dem Kamin hängen. Auf dem Kaminsims standen etliche Fotos. Captain Bridger ging zu dem Kamin und schaute sich die Fotos an. Zu seiner Verwunderung entdeckte er aber kein einziges von Lucas. Auch im Rest des Hauses hatte er bis jetzt noch kein einziges Zeichen dafür gesehen, dass Lucas hier viel Zeit verbracht hatte.
Wie Dr. Wolenczak und sein Sohn miteinander umgingen, fand er auch merkwürdig, sie behandelten sich eher wie Fremde und nicht wie Vater und Sohn.
Endlich entdeckte Captain Bridger ein bekanntes Gesicht. "Hallo Kristin, hast du Lucas irgendwo gesehen?"
Dr. Westphalen schüttelte den Kopf. "Nein, tut mir leid Nathan."
Benjamin Krieg, der das kurze Gespräch der beiden mitbekommen hatte, wandte sich an den Captain. "Sie sind auch auf der Suche nach Lucas?"
Bridger nickte. "Ja."
"Ich hab eben eine von den Angstellen angesprochen. Sie hat mir erklärt, wo Lucas Zimmer ist, sie meinte ich sollte dort einmal nachsehen. Kommen sie mit?"
Nathan nickte. "Aber natürlich." Dann lächelte er. "Ich bin mal gespannt, ob sein Zimmer hier genauso unaufgeräumt ist wie auf der seaQuest."
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Schon wenig später klopften die beiden an die Tür, hinter der sie Lucas Zimmer vermuteten. Als sie keine Antwort bekamen, klopften sie erneut. Diesmal aber lauter und nicht mehr so zaghaft.
Diesmal ertönte Lucas Stimme. "Es ist offen!"
Captain Bridger und Lt. Krieg betraten den Raum. Nachdem Ben die Tür hinter sich schloss, sah auch er sich in dem Zimmer um, konnte den Teenager aber nirgends entdecken.
Die Wände des Zimmers waren weiß gestrichen. An einer Wand stand ein Bett mit Nachtisch, sonst befanden sich noch ein Schreibtisch, ein Kleiderschrank, eine Schrankwand und ein kleines Sofa, vor dem ein Tisch stand, in dem Zimmer. Die Sachen waren alle farblich aufeinander abgestimmt, in einer Ecke des Zimmers stand eine Grünpflanze. Lucas Reisetasche stand vor dem Kleiderschrank, sie sah noch ziemlich voll aus, als ob der Junge nur wenig ausgepackt hatte. An den Wänden hingen keine Poster oder Bilder, in der Schrankwand standen ein paar Bücher und ein paar andere Kleinigkeiten. Auf dem Couchtisch lagen ein paar CDs und ein alter Discman. Das Zimmer wirkte nicht sehr eingelebt. Es wirkte nicht so, als ob es dem Geschmack des Teenagers entsprechen würde. Es sah unpersönlich aus.
Was Bridger und Krieg aber am meisten erstaunte, war dass sich in dem Zimmer bloß ein kleiner Computer befand. Und das war Lucas portabler schwarzer Computer, den er auch immer auf der seaQuest bei sich hatte. Beide hatten mit teurem Computerequipement gerechnet.
Erst jetzt entdeckten sie den blonden Teen. An das Zimmer grenzte ein Balkon und auf dem befand sich Lucas.
Sie gingen auf den Balkon und stellten sich neben Lucas. Der Teenager stand direkt am Geländer, seine Arme hatte er darauf abgestützt. Der Junge schaute hinauf in die Sterne ohne seinen Blick abzuwenden, fragte er: "Wollt ihr etwas von mir?"
Ben zog eine gelbe Diskette aus seiner Tasche. "Ich wollte dir deine Diskette wieder geben, ich brauche sie jetzt nicht mehr."
Lucas nahm die Diskette in die Hand. "Danke Ben."
Bridger warf dem Lt. einem Blick zu.
Krieg verstand die Botschaft und lächelte. "So, ich muss dann aber jetzt schon wieder runter. Ich muss Katie noch davon überzeugen, dass sie unbedingt mit mir tanzen will!"
Das Computergenie lächelte amüsiert. "Na, dann viel Glück Ben!"
Der Lt. tat entrüstet. "Dafür brauche ich kein Glück!" Dann lachte er kurz und verlies das Zimmer.
Als der Moraloffizier verschwunden war, schaute Lucas denn Captain fragend an, dabei spielte er mit der Diskette in seinen Händen. "Und was wollen sie von mir?"
"Och, nichts Besonderes. Ich wollte nur einmal sehen, wohin du so verschwunden bist," meinte Bridger.
"Aha!" Der Teenager schaute wieder in den Himmel.
Nathan folgte Lucas Blick und schaute auch in den Himmel. Er sah dort außer den Sternen nichts Besonderes. "Ist da etwas Besonderes?"
Das jüngste Besatzungsmitglied nickte mit dem Kopf als Antwort, sagte aber nichts.
"Und was?"
Lucas überlegte einen Moment, sollte er es dem Captain sagen, "Draco."
Bridger hob fragend eine Augenbraue. "Draco?"
Der Teen nickte. "Ja, Draco. Das ist ein Sternbild, in unserer Sprache heißt es Drache."
Nathan hatte bis jetzt nicht gewusst, dass sich Lucas mit Astronomie auskannte. "Ist das dein Lieblingssternbild?"
Lucas schüttelte den Kopf, ließ aber seinen Blick nicht von dem Sternbild abweichen. "Nein."
Der Captain hatte das Gefühl, als ob er dem Jungen heute alles aus der Nase ziehen musste. "Was ist dein Lieblingssternbild?"
Diesmal antwortete der Blondschopf ohne zögern. "Der Delphinus, also der Delphin."
Bridger nickte, ja das passte zu Lucas. "Ich wusste gar nicht, dass du dich für Astronomie interessierst."
Der Junge schaute weiterhin in die Sterne und drehte mit den Händen die Diskette von einer auf die andere Seite. "Tu ich eigentlich auch nicht besonders."
Nathan fand die Antwort merkwürdig. "Oh, und trotzdem hast du den Drachen erkannt, obwohl es nicht dein Lieblingssternbild ist?"
Der Teenager hörte auf, mit der Diskette zu spielen. Sollte er das jetzt auch noch erzählen? "Der Drache warr das Lieblingssternbild meines besten Freundes."
Der Captain beobachtete das Computergenie genau. "War?"
Lucas ärgerte sich über seine eigenen Worte und verzog das Gesicht. "Ja, er starb vor über drei Monaten. In ihrem Haus ist nachts ein Brand ausgebrochen, seine Eltern und er hatten keine Chance. Sie sind alle im Feuer umgekommen." Der Teenager hatte beschlossen, dass er dies Bridger erzählen könnte. Er würde deshalb keinen Verdacht schöpfen. Der Captain würde eher neugierig und misstrauisch, wenn er nichts sagte.
Der ältere Mann legte dem Blondschopf mitfühlend die Hand auf die Schulter. "Das tut mir wirklich sehr leid Lucas!"
Der Teenager lächelte traurig. "Ist schon okay, ich komm damit klar."
"Du weißt, wenn du jemanden zum reden brauchst, bin ich immer da." Bridger hatte das Gefühl, dass er dem Jungen das noch einmal sagen musste, bezweifelte aber, dass Lucas mit so etwas wirklich zu ihm kommen würde. Das junge Genie sprach selten über seine Gefühle.
Lucas nickte. "Ich weiß." Er hatte das Gefühl, als ob Bridger erwartete, dass er noch etwas sagte. Wenn er es nicht tat, würde er sicherlich Fragen stellen. Der Captain war gut im Fragenstellen. "Wissen sie, wenn ich an ihn denke, schaue ich gerne in die Sterne." Lucas lächelte. "Er hat sich sehr für Astronomie interessiert. Es war ein großes Hobby von ihm. Vor etwa einen Jahr haben wir in ihrem Garten nachts gezeltet. Als er richtig dunkel war, sind wir mit unseren Schlafsäcken aus dem Zelt gekrochen, haben uns auf den Rücken gelegt und in die Sterne geschaut. Er hat mir alle möglichen Sternbilder erklärt. Davor konnte ich nur den Orion erkennen. Durch seinen Gürtel und das Schwert finde ich, kann man ihn leicht erkennen. Aber in dieser Nacht habe ich angefangen ihn zu verstehen, ich verstand, warum er die Sterne so liebte. Trotzdem, für mich sind die Sternbilder ein Rätsel. Ich erkenne wirklich nur ein paar Vereinzelte. Aber irgendwie haben die Sterne etwas Tröstliches an sich."
Bridger nickte mit dem Kopf. Es überraschte ihn, dass Lucas ihm so viel erzählt hatte. "Ich kann dich gut verstehen Kiddo, Carol liebte auch die Sterne."
Einen Moment lang schwiegen beide und schauten einfach nur in den Nachthimmel. Dann erinnerte sich Bridger an eine Stelle aus dem Buch 'Der Kleine Prinz' von Antoine De Saint- Exupéry, er kannte sie auswendig. "Das ist wie mit der Blume. Wenn du eine Blume liebst, die auf einen Stern wohnt, so ist es süß, bei Nacht den Himmel zu betrachten. Alle Sterne sind voll Blumen. Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können! Es wird sein, als hätte ich dir statt der Sterne eine Menge kleiner Schellen geschenkt, die lachen können. Mein Stern wird für dich einer der Sterne sein. Dann wirst du alle Sterne gern anschauen...Alle werden deine Freunde sein! Und wenn du dich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben!"
Lucas fiel die Diskette aus der Hand. Sie segelte vom Balkon hinunter und landete schließlich unten auf den Fliesen neben dem Swimmingpool und zerbrach in lauter gelbe Stücke. Der Teenager schien dies nicht zu bemerken, er schaute den Captain nur geschockt an.
Bridger schaute den Teenager besorgt an. "Was ist los Kiddo?"
Lucas kämpfte sichtlich mit den Tränen. "Die Stelle,... das was sie eben gesagt haben..., das, das hab ich damals für seine Todesanzeige ausgesucht!" Langsam rollten die ersten Tränen über die Wangen des Jungen.
Captain Bridger umarmte den Jungen tröstend. "Es tut mir so leid Kiddo, es tut mir so leid."
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FORTSETZUNG FOLGT.
