So, hier nun das siebte, und voraussichtlich letzte Kapitel der Geschichte. Vielleicht schreib ich noch einen Epilog, mal sehn.

Danke an alle die mir ein Review geschrieben haben. *knuddeltalle*

Viel Spaß beim Lesen.

Behände folgte der Elb der Spur, die Dùwath sichtbar hinterließ.

Er wusste nicht, in welchem Zustand das Pferd war, doch er konnte ahnen, dass es um das Tier nicht gut gestellt sein würde. Ein flüchtiger Blick über die Spuren bestätigte seine Vermutung, denn vereinzelt konnte er Spuren von Blut ausmachen. Der Spur nach zu urteilen, konnte das Pferd allerdings nicht weit sein. Daher horchte der Elb auf, ob er irgendeinen Laut vernehmen konnte. Tatsächlich vernahm er ein Schnauben, dem er, die Spur nicht aus den Augen lassend, eilends folgte.

Als er über eine Anhöhe stieg sah er ihn dann.

Der Anblick des Pferdes erschütterte ihn.

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Nicht fähig, noch weiter zu laufen forderte sein Körper nun endgültig sein Recht auf Ruhe. Keinen einzigen Schritt vermochte er mehr zu gehen. Müde drehte er die Ohren nach hinten, und vernahm ein leises Rascheln.

Er wurde noch immer verfolgt.

Dùwath versuchte, trotz seiner Erschöpfung weiterzugehen, doch seine Beine waren nicht willens, ihn weiter zu tragen und versagten ihm den Dienst.

Schwer atmend lag er nun am Boden, und versuchte, zu Kräften zu kommen.

Er schaute zurück, in die Richtung, aus der er seinen Verfolger erwartete.

So bekam er nicht mit, dass sich die eigentliche Gefahr für ihn von einer anderen Seite näherte.

Erst als er ein Hecheln ganz in seiner Nähe fast spürte, drehte er sich ruckartig nach vorne und sah sich zwei ausgewachsenen Wölfen gegenüber.

Unter normalen Umständen hätten sie sich nicht allein an den Hengst herangewagt. Doch dieser lag bereits am Boden, und  sah auch ziemlich mitgenommen aus, war also eine leichte Beute.

Panisch versuchte der Hengst aufzustehen und wieherte entsetzt, als er es nicht schaffte. Denn als er sich halb aufgerappelt hatte, brachte ihn einer der Wölfe mit einem Sprung zu Fall.

Dies war das letzte, was dieser in seinem Leben tat, denn nur einen Moment später steckte ein Pfeil in seinem Körper. Dem anderen Wolf erging es nicht anders.

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Entsetzt hatte der Elb die Wölfe gesehen, die sich dem Hengst näherten, doch dieser schien sie erst nicht zu bemerken. Als einer der Wölfe lossprang, zog er blitzschnell einen Pfeil heraus, und schoss ab. Ebenso verfuhr er mit einem zweiten, mit dem er den zweiten Wolf traf.

Dann ging er langsam zu dem aufgeregten Tier hin.

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Dùwath sah den Elben auf sich zukommen. Er hatte Angst, denn es war ein Zweibeiner, zwar sah er anders aus als die Orks oder die Nazgûl. Doch auch er lief auf zwei Beinen, und er hatte auch spitze Ohren.

Er versuchte, nach dem Zweibeiner zu schnappen und sich aufzurichten. Erneut gelang es ihm nicht, denn je panischer er wurde, desto mehr verhedderte er sich in den Resten des Zaumzeuges.

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Der Elb spürte die Angst des Tieres. Doch er musste näher an ihn herankommen, wenn er ihm helfen wollte.

Behutsam begann er auf den Hengst in Sindarin einzureden.

Beruhigt durch den Klang der Worte ließ der Hengst es schließlich zu, dass der Elb näher kam. Es schien, als habe er gespürt, dass dieser ihm nichts Böses tun wolle.

Der Elb bewegte sich langsam, um den Hengst nicht zu erschrecken.

Dann entfernte er vorsichtig die Reste des Zaumzeuges, was Dùwath mit einem erleichterten Schnauben quittierte.

Als den Hengst das Zaumzeug nicht mehr behinderte, sprang der Elb rasch zurück, denn mit Aufbringung der letzten Kraftreserven kam der Hengst mit einem Ruck hoch und blieb, am ganzen Körper zitternd stehen.

Erneut sprach der Elb beruhigende Worte, und langsam schien der Hengst ihm zu vertrauen.

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Das Wesen vor ihm sprach seltsame Worte, Dùwath verstand sie nicht. Doch sie wirkten freundlich, etwas, was ihm in Minas Morgul nie widerfahren war. Obwohl der Zweibeiner sehr flink war, hielt er sich zurück und redete ständig mit dieser melodiösen Stimme auf ihn ein.

Langsam entspannte er sich. An dem Zweibeiner konnte er keine Gefahr ausmachen, im Gegenteil, dieser strahlte eine Ruhe aus, die auch auf den Hengst überging.

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Minuten, die wie Ewigkeiten erschienen, standen beide da. Der Hengst hatte immer noch ein wenig Furcht, und der Elb  wollte das Tier nicht zwingen.

Dùwath war es schließlich, der den ersten Schritt tat, und auf den Elben zuging, und langsam seinen Kopf gegen die herabhängende Hand des Elben legte.

Als dieser ihn dann sanft berührte wusste Dùwath es:

Sein Leiden würde ein Ende nehmen, und er würde endlich in Frieden leben können.