Ich habe mich entschieden, noch einen Epilog zu schreiben, hier ist er:
Zufrieden lag Dùwath im Schatten eines Baumes, auf einer Wiese. Er beobachtete die jungen Pferde, die auf der Wiese umhertollten.
Der Frühling war wieder ins Land gezogen. Blumen blühten wieder, und in den Bäumen sangen die Vögel ihr Lied.
Ein junger Hengst riss ihn aus seinen Gedanken heraus. Übermütig forderte ein Einjähriger ihn zum Spiel heraus. Doch Dùwath schnaubte nur, machte dem jungen unmissverständlich klar, dass er seine Ruhe haben wollte.
Doch der jüngere ließ nicht locker, und begann den Älteren an den Ohren zu ziehen.
So getriezt gab der Hengst schließlich nach. Er erhob sich und schon bald rannten Vater und Sohn um die Wette.
Lächelnd beobachtete der Elb die Pferde. Er hatte damals kaum angenommen, dass der Hengst überleben würde. Seine Verletzungen waren zu stark gewesen.
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Fast war es unmöglich gewesen, das Tier mitzunehmen, da es kaum in der Lage gewesen war, sich auf den Beinen zu halten. Zudem war Dùwath zu fast jedem sehr misstrauisch.
Er schnappte nach den Elben, die nach ihm sehen wollten, denn er wusste ja nicht, dass sie es nur gut mit ihm meinten.
Daher kam kaum jemand in den Stall hinein, worin er hingebracht worden war.
Nur der Elb kam jeden Tag und schaute nach dem Tier. Ein paar mal hatte er versucht, sich dem verängstigten Pferd zu nähern und dabei mehr als einmal dessen Zähne oder Huf gespürt.
Zu Dùwath's Erstaunen hatte er den Hengst dafür jedoch nie gestraft.
Das war eine der neuen Sachen, die Dùwath widerfuhren.
Zum ersten Mal, seit er nicht mehr unter den Nazgûl stand, wurde er nicht dafür bestraft, wenn er sich wehren wollte.
Diese Erkenntnis hatte ihn wieder neugierig gemacht.
Schließlich war er sogar bereit gewesen, den Elben näher an sich heranzulassen. Es war eine Entscheidung, die er nicht bereut hatte, denn des Elben Hände strichen sanft und beruhigend über sein Fell.
Langsam heilten die Wunden, was Dùwath nicht zuletzt der fürsorglichen Pflege seines Elben zu verdanken hatte, dem er als einzigen vollstes Vertrauen schenkte.
Der Elb war sich schließlich eines Tages sicher gewesen, dass er nun etwas Neues wagen könne. Langsam hatte er die Boxentür geöffnet und war zum Ausgang des Stalles gegangen.
Dùwath hatte zuerst irritiert dem Ganzen zugesehen. Nur zögerlich war er aus seiner Box herausgetreten, doch getraute er sich nicht, weiter zu gehen.
So hatten sie eine Zeit lang gewartet, bis der Elb einige Worte gesagt hatte, sich umgedreht hatte, und rausgegangen war.
Leise hatte Dùwath ihm hinterher gewiehert, doch der Elb war weitergegangen, ohne sich umzudrehen.
Innerlich focht Dùwath einen Kampf mit sich aus. Sollte er dem Elben folgen, ins Ungewisse? Oder sollte er im Stall bleiben? Würde der Elb wiederkehren? Würde er wütend sein, weil er nicht im Stall geblieben war?
Dùwath hatte sich nach einem kurzen Augenblick des Überlegens dafür entschieden, dem Elben zu folgen.
Dieser hatte draußen auf den Hengst gewartet und ihn freundlich begrüßt.
Der Elb hatte ihn auf eine weite Wiese gebracht, wo auch andere Pferde grasten.
Schnell hatte er sich mit ihnen angefreundet.
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Nun war es bereits einige Jahre her, seit er von dem Elben aufgenommen worden war. Die Schatten, die im Land umhergingen waren weniger geworden. So ging auch für ihn keine Gefahr mehr aus, zumindest dort wo er nun war.
Wie aus der Ferne hörte er das melodische Pfeifen des Elben. Er drehte sich um und sah diesen am Rand der Wiese stehen. Gemächlich lief er auf ihn zu. Er wusste, dass der Elb ihn entweder streicheln oder vielleicht auch etwas Leckeres zu Fressen geben würde.
In der Tat hatte der Elb etwas zu Essen dabei. Es war nur ein kleines Mahl. Doch dieses teilte er gerne mit Dùwath.
Darüber freute sich der Hengst.
Der Elb ging zu einem der Bäume, und setzte sich darunter, während Dùwath zu den anderen Pferden zurücktrabte.
Glücklich sog er die Frühlingsluft ein, die durch sein Fell wehte.
Ja, hier war er zuhause.
~Ende~
