ANDY'S GEHEIMNIS

Kapitel 9

By Kiddo

~*~IN LIEBEVOLLER ERINNERUNG AN JONATHAN BRANDIS~*~

Information:

Ich besitze keine Rechte an der Serie "seaQuest DSV" und verdiene kein Geld mit dieser Geschichte.

Ein Dankeschön geht an Yury und Samusa für ihre lieben reviews.

Feedback und Reviews sind herzlich willkommen.

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Captain Nathan Bridger saß auf einem Stuhl neben Lucas Krankenbett. Es war jetzt bereits zwei Tage her, dass der Teenager von dem BMW angefahren wurden war. Aber in der ganzen Zeit war Lucas noch kein einziges Mal zu sich gekommen. Bridger machte sich große Sorgen um den Jungen. Dr. Westphalen hatte versucht, ihn zu beruhigen, indem sie dem Captain erzählt hatte, dass es manchmal dauerte, bis Personen wieder zu sich kommen würden und das sich Lucas einfach die Ruhe nahm, die sein Körper brauchte.

Aber Nathan glaubte ihr nicht. Irgendetwas stimmte da nicht. Außerdem hatte Bridger am Vormittag zufällig ein Gespräch zwischen zwei Ärzten mitbekommen, was eigentlich nicht für seine Ohren bestimmt war. Die beiden Ärzte machten sich Sorgen um Lucas Zustand.

Beide waren sich einig, dass der Junge bei der Art seiner Verletzungen schön längst wieder hätte zu sich kommen müssen. Entweder wollte Lucas nicht aufwachen oder sie hatten bei der Untersuchung irgendetwas übersehen. Hirnschäden konnte man bei Unfällen ja schließlich nie ausschließen.

Nathan wünschte, dass er das Gespräch nicht mitbekommen hätte. Er wollte sich nicht vorstellen, dass das Gehirn des blonden Teenagers einen Schaden davon getragen hatte. Lucas wäre für ihn zwar immer noch Lucas, aber er wusste, dass der Junge es nicht ertragen könnte, wenn er Auf einmal nicht mehr zu Sachen in der Lage war, die er früher spielend gemeistert hatte. Lucas definierte sich zum Teil über seine Intelligenz und seine Fähigkeiten am Computer, er baute sein Selbstwertgefühl darauf auf. Ohne die beiden Dinge, würde er nicht mehr klar kommen. Der Captain wollte gar nicht über die entsprechenden Auswirkungen nachdenken.

Das andere, was die Ärzte noch gesagt hatten, war, dass der Teenager nicht aufwachen wollte. Bridger hatte schon öfter von solchen Sachen gehört. Aber er konnte sich dies bei seinem jüngsten Crewmitglied einfach nicht vorstellen. Er war sich sicher, dass er vieles über Lucas nicht wusste und sein Besuch auf der Party von Dr. Lawrence Wolenczak hatte ihn noch mehr verwirrt. Aber er konnte sich bei Lucas einfach keinen Grund vorstellen, warum der Junge nicht aufwachen wollte.

Bridger stand auf und schaute einen Moment lang aus dem Fenster. Er hasste diese Ungewissheit, die ihn dazu trieb, solche Gedanken zu haben. Er hatte Angst, Lucas zu verlieren. Er hatte schon Carol und Robert verloren, Lucas tot war etwas, was er nicht auch noch verkraften konnte. Irgendwann war der Punkt erreicht, an dem er nicht mehr weiter konnte. Lucas hatte ihm gerade erst sein Leben zurückgegeben. Er wollte und konnte den Teenager nicht verlieren.

Captain Bridger atmete einmal tief durch, dann drehte er sich wieder um und setzte sich auf dem Stuhl vor dem Krankenbett. Dann nahm er Lucas rechte Hand in seine Hand und beobachtete den Jungen.

Ein paar Minuten später spürte er Auf einmal eine Bewegung. Lucas rechte Hand verkrampfte sich und der Gesichtsausdruck des Jungens veränderte sich. Eine Träne lief die Wange des Teenagers herunter.

"Lucas, Lucas, kannst du mich hören?"

Aber das Computergenie hörte ihn nicht, er war mitten in einem Traum gefangen.

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Lucas saß auf der Rückbank im Auto. Sein Vater saß auf dem Fahrersitz und trommelte mit den Fingern auf den Lenkrad herum. Er schaute auf die Uhr im Auto und schüttelte mit dem Kopf. "Wo bleibt sie nur solange? Sie weiß doch genau, dass wir vor fünf Minuten los wollten!"

Lucas zog es vor, seinem Vater nichts zu antworten und schaute auf das Hochhaus mit den vielen Wohnungen.

Zwei Minuten später kam seine Mutter heraus und stieg auf der Beifahrerseite ein. Sein Vater schenkte ihr einen bösen Blick. "Na toll, jetzt werden wir wegen dir zu spät kommen!"

Die blonde Frau erwiderte den Blick eisig. "Wer hat den so lange im Bad gebraucht, dass ich nicht hinein konnte?" Dann kramte sie in ihrer Handtasche herum. "Mist, ich hab die Karten liegen lassen!"

Lucas Vater schaute sie wütend an. "Na toll, da will man einmal ins Theater und du vergisst die Karten!"

"Reg dich ab, ich hab sie bloß neben dem Vidphone liegen lassen."

Lucas wollte seinen Eltern nicht weiter zuhören. Er schnallte sich wieder los und stieg aus. "Ich bin gleich wieder da, ich hol bloß die Karten."

"Danke, wenigstens habe ich es geschafft, meinen Sohn zu einem Gentleman zu erziehen." sagte die Blondine mit spitzem Unterton.

Lucas lief auf das Haus zu und spurtete dann die vielen Treppen hoch. Er schloss die Tür auf und sah sich nach den Tickets um. Wie seine Mutter gesagt hatte, lagen sie neben dem Vidphone. Er griff nach ihnen und steckte sie ein. Dann schloss er die Tür wieder zu und rannte die Treppen hinunter.

Als Lucas Vater seinen Sohn entdeckte, war Lucas noch etwas 10 Schritte vom Auto entfernt. Er drehte denn Zündschlüssel um, damit sie, sobald der Junge im Auto saß, sofort los fahren konnten. Aber so weit kamen sie nicht mehr. Genau indem Moment, als er den Zündschlüssel drehte, explodierte das Auto.

Lucas wurde von der Druckwelle zu Boden gerissen. Er konnte nichts tun und musste mit ansehen, wie das Auto und seine Eltern mit ihm verbrannten. Tränen liefen ihm über das Gesicht und er schrie: "Neeeein!"

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"Neeeein!" Lucas wachte mit einem Satz auf.

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FORTSETZUNG FOLGT.

Written Dezember 2003