ANDY'S GEHEIMNIS
Kapitel 17
By Kiddo
~*~IN LIEBEVOLLER ERINNERUNG AN JONATHAN BRANDIS~*~
Information:
Ich besitze keine Rechte an der Serie „seaQuest DSV"und verdiene kein Geld mit dieser Geschichte.
Ein Dankeschön geht an Yury und Samusa für ihre netten Reviews.
Feedback und Reviews sind herzlich willkommen.
************************************************************************
Ein paar Minuten später saß Lucas alleine in seiner Kabine und starrte auf den Aqua Tup. Er hatte den sehnlichsten Wunsch, mit Darwin zu schwimmen. In Wirklichkeit hatte er wegen des Gespräches mit Andrews kein gutes Gefühl. Wer weiß, wie lange er noch auf der seaQuest bleiben durfte? Vielleicht hatte er nie wieder die Chance dazu mit Darwin zu schwimmen?
Das Computergenie griff zu seinem Pal.
„Dr. Westphalen hier."
„Hallo, ich bin's Lucas. Ich wollte sie fragen, ob ich mit Darwin schwimmen darf?"
Die Ärztin wollte erst nein sagen, stoppte sich dann aber selbst. Der bittende Ton in Lucas Stimme war ihr nicht entgangen. Es schien dem Jungen sehr wichtig zu sein. Kristin dachte nach, mit den heutigen Gipsen war es kein Problem, wenn sie nass wurden. Aber schwimmen war etwas anderes. Das Problem war nicht das Wasser, sondern das Gewicht des Gipsarmes. Außerdem würde es danach auch dauern bis der Gips trocken war, Lucas würde dann mindest zwei Stunden lang mit einem feuchten Gips herumlaufen. Nicht, dass er sich erkältete.
„Bitte?!?"fragte Lucas erneut.
Die rothaarige Ärztin konnte einfach nicht nein sagen. Das Ganze klang so wichtig für den Teenager. „Okay Lucas, aber sei vorsichtig."
„Danke!"
„Komm, wenn du den Taucheranzug an hast dann noch einmal zu mir. Ich mach dir dann noch etwas um deinen Gips herum, damit er nicht so nass wird."
*******************
Ungefähr eine viertel Stunde später befand sich der blonde Teenager im Moon Pool. Der Delphin war besonders vorsichtig mit dem Jungen, weil er wusste und spürte, dass Lucas verletzt war. Aber es war nicht nur die äußere Verletzung, die der Delphin spürte, er spürte auch eine innerliche. Sein menschlicher Freund war unendlich traurig.
Darwin stupste mit seiner Schnauze Lucas behutsam in die Seite. „Lucas, traurig?"
Das Computergenie brachte ein gequältes Lächeln zustande. Der Delphin wusste immer was er fühlte. Oft brauchten die beiden keine Worte. In manchen Nächten, wenn der Teen nicht schlafen konnte, hatte er sich einfach an den Rand des Moon Pools gesetzt und einfach nur dagesessen und Darwin hatte ihm Gesellschaft geleistet. In anderen Nächten hatten sie miteinander geredet. „Ja, ich bin traurig."
„Warum?"wollte der Delphin wissen.
Lucas überlegte, wie sollte er das am Besten seinem Freund erklären. „Weil ich vielleicht die seaQuest verlassen muss."
„Warum verlassen? Möchtest du weg?"Der Teenager hätte schwören können, dass die Vocoder Stimme traurig klang.
Der Blondschopf schüttelte den Kopf. „Ich möchte nicht weg. Aber es kann sein, das ich gehen muss."Er streichelte dem Delphin, der vor ihm schwamm, über die Melone. „Weißt du, da ist ein Mann, der mich umbringen möchte. Deshalb muss ich vielleicht die seaQuest verlassen."
„Böser Mann. Darwin und Bridger helfen!"
Das Computergenie schüttelte traurig mit dem Kopf. „In der Sache könnt ihr mir leider nicht helfen."
Darwin sagte einen Moment lang nichts, es sah so aus als ob er überlegte. „Darwin auch traurig."
„Danke Fischgesicht!"
Auf einmal spritzte der Delphin den überraschten Jungen nass. „Schwimmen, damit die Traurigkeit vergeht."
Lucas lächelte. „Ja, das ist eine gute Idee."Mit der gesunden, rechten Hand hielt sich der blonde Teenager an Darwins Rückenflosse fest und ließ sich durchs Wasser ziehen.
Nach ein paar Runden stoppte der Delphin und schwamm direkt neben dem Jungen. Lucas lehnte sich dagegen und ließ seinen Kopf auf die Haut des Delphines sinken.
Endlich ließ er die Tränen kommen, die er den ganzen Tag zurückgehalten hatte. Tränen über den Tod seiner Eltern, Sean und Seans Eltern. Tränen über die ganzen Schuldgefühle und die große Hilflosigkeit, die er spürte.
Darwin blieb die ganze Zeit an seiner Seite und tröstete Lucas auf seine Weise. Für so etwas brauchte man keine Worte. Ein Delphin hatte andere Möglichkeiten.
*****************
Eine Stunde später saß Lucas erneut alleine vor dem Vidphone in der Offiziersmesse und sprach mit Andrews. Er fühlte sich ruhiger und entspannter als all' die Stunden davor. Darwin hatte immer diesen Effekt auf ihn.
Andrews schaute dem Teen ins Gesicht. Er hatte ein dummes Gefühl bei der ganzen Sache. Manchmal hasste er seinen Job wie die Pest. Aber einer musste es ja tun. „Ich hab mit den anderen gesprochen und wir sind zu einer Entscheidung gekommen."
„Und die wäre?"fragte das Computergenie gespannt und nervös. Andrews Körpersprache verritt ihm nichts Gutes.
„Du kannst auf keinen Fall auf der seaQuest bleiben, egal ob es das ist, was du dir wünscht."
„Warum nicht?"fragte Lucas trotzig. „Es ist doch mein Leben und nicht ihres, ich sollte derjenige sein, der entscheidet was damit passiert."
Der FBI Agent seufzte. Lucas machte im das Ganze echt nicht einfach. Er hatte jetzt nur noch einen Trumpf in der Hand, wenn das nicht klappte, würde er nicht mehr weiter wissen. Er hasste sich selbst dafür, was er jetzt tun musste. Die Idee war nicht von ihm sondern von einem seiner Kollegen. Bis auf Andrews selbst, hatten die anderen diesen Vorschlag ziemlich gut gefunden. Sie waren überzeugt, dass dies funktionieren würde. David Andrews vermutete auch, dass dies funktionieren würde, aber er fand es nicht ganz fair dem Teenager gegenüber. „Andy, wir reden hier nicht nur über dein Leben."
„Wie meinen sie das?"
„Stell dir mal vor Paul Shefield begeht wegen dir einen Anschlag auf die seaQuest und du überlebst ihn, aber andere Crew Mitglieder hätten vielleicht nicht so viel Glück und werden schwer verletzt oder würden dabei sogar getötet. Die anderen würden dir sicherlich die Schuld daran geben. Würdest du damit umgehen können? Glaubst du, dass du vor allem mit deinen eigenen Schuldgefühlen klar kommen würdest?"
Lucas senkte den Kopf. Seine Stimme war fast nur ein Flüstern. „Nein!" Andrews hatte die ganze Zeit über Recht gehabt. Er konnte nicht auf der seaQuest bleiben. Er war so egoistisch gewesen, er hatte dauernd nur an sich selber gedacht. Er hatte schon genug Schuldgefühle, die ihn belasteten. Warum hatte er nicht an die anderen gedacht? Wann hatte er sich zu so einer egoistischen Person entwickelt? Er was doch früher nicht so gewesen, oder etwa doch?
Der FBI Agent unterbrach den Teenager in seinen Gedanken. „Du siehst ein, dass du nicht auf der seaQuest bleiben kannst?"
Das Computergenie nickte zur Bestätigung mit dem Kopf.
David nickte. „Wir haben uns dafür entschieden, dich nicht mehr heute Abend abzuholen. So hast du genügend Zeit zum Packen und kannst dich von allen verabschieden. Ich werde mit Captain Bridger abklären, ob dich morgen ein Shuttle zum Festland bringen kann, damit du um 11 Uhr am Hafen bist."
Lucas nickte nur stumm mit dem Kopf.
„Okay, dann bis morgen. Tchüß, Andy!"
„Bye."Der Bildschirm des Vidphones wurde schwarz.
***************
Fortsetzung Folgt...
Written Dezember2003
Kapitel 17
By Kiddo
~*~IN LIEBEVOLLER ERINNERUNG AN JONATHAN BRANDIS~*~
Information:
Ich besitze keine Rechte an der Serie „seaQuest DSV"und verdiene kein Geld mit dieser Geschichte.
Ein Dankeschön geht an Yury und Samusa für ihre netten Reviews.
Feedback und Reviews sind herzlich willkommen.
************************************************************************
Ein paar Minuten später saß Lucas alleine in seiner Kabine und starrte auf den Aqua Tup. Er hatte den sehnlichsten Wunsch, mit Darwin zu schwimmen. In Wirklichkeit hatte er wegen des Gespräches mit Andrews kein gutes Gefühl. Wer weiß, wie lange er noch auf der seaQuest bleiben durfte? Vielleicht hatte er nie wieder die Chance dazu mit Darwin zu schwimmen?
Das Computergenie griff zu seinem Pal.
„Dr. Westphalen hier."
„Hallo, ich bin's Lucas. Ich wollte sie fragen, ob ich mit Darwin schwimmen darf?"
Die Ärztin wollte erst nein sagen, stoppte sich dann aber selbst. Der bittende Ton in Lucas Stimme war ihr nicht entgangen. Es schien dem Jungen sehr wichtig zu sein. Kristin dachte nach, mit den heutigen Gipsen war es kein Problem, wenn sie nass wurden. Aber schwimmen war etwas anderes. Das Problem war nicht das Wasser, sondern das Gewicht des Gipsarmes. Außerdem würde es danach auch dauern bis der Gips trocken war, Lucas würde dann mindest zwei Stunden lang mit einem feuchten Gips herumlaufen. Nicht, dass er sich erkältete.
„Bitte?!?"fragte Lucas erneut.
Die rothaarige Ärztin konnte einfach nicht nein sagen. Das Ganze klang so wichtig für den Teenager. „Okay Lucas, aber sei vorsichtig."
„Danke!"
„Komm, wenn du den Taucheranzug an hast dann noch einmal zu mir. Ich mach dir dann noch etwas um deinen Gips herum, damit er nicht so nass wird."
*******************
Ungefähr eine viertel Stunde später befand sich der blonde Teenager im Moon Pool. Der Delphin war besonders vorsichtig mit dem Jungen, weil er wusste und spürte, dass Lucas verletzt war. Aber es war nicht nur die äußere Verletzung, die der Delphin spürte, er spürte auch eine innerliche. Sein menschlicher Freund war unendlich traurig.
Darwin stupste mit seiner Schnauze Lucas behutsam in die Seite. „Lucas, traurig?"
Das Computergenie brachte ein gequältes Lächeln zustande. Der Delphin wusste immer was er fühlte. Oft brauchten die beiden keine Worte. In manchen Nächten, wenn der Teen nicht schlafen konnte, hatte er sich einfach an den Rand des Moon Pools gesetzt und einfach nur dagesessen und Darwin hatte ihm Gesellschaft geleistet. In anderen Nächten hatten sie miteinander geredet. „Ja, ich bin traurig."
„Warum?"wollte der Delphin wissen.
Lucas überlegte, wie sollte er das am Besten seinem Freund erklären. „Weil ich vielleicht die seaQuest verlassen muss."
„Warum verlassen? Möchtest du weg?"Der Teenager hätte schwören können, dass die Vocoder Stimme traurig klang.
Der Blondschopf schüttelte den Kopf. „Ich möchte nicht weg. Aber es kann sein, das ich gehen muss."Er streichelte dem Delphin, der vor ihm schwamm, über die Melone. „Weißt du, da ist ein Mann, der mich umbringen möchte. Deshalb muss ich vielleicht die seaQuest verlassen."
„Böser Mann. Darwin und Bridger helfen!"
Das Computergenie schüttelte traurig mit dem Kopf. „In der Sache könnt ihr mir leider nicht helfen."
Darwin sagte einen Moment lang nichts, es sah so aus als ob er überlegte. „Darwin auch traurig."
„Danke Fischgesicht!"
Auf einmal spritzte der Delphin den überraschten Jungen nass. „Schwimmen, damit die Traurigkeit vergeht."
Lucas lächelte. „Ja, das ist eine gute Idee."Mit der gesunden, rechten Hand hielt sich der blonde Teenager an Darwins Rückenflosse fest und ließ sich durchs Wasser ziehen.
Nach ein paar Runden stoppte der Delphin und schwamm direkt neben dem Jungen. Lucas lehnte sich dagegen und ließ seinen Kopf auf die Haut des Delphines sinken.
Endlich ließ er die Tränen kommen, die er den ganzen Tag zurückgehalten hatte. Tränen über den Tod seiner Eltern, Sean und Seans Eltern. Tränen über die ganzen Schuldgefühle und die große Hilflosigkeit, die er spürte.
Darwin blieb die ganze Zeit an seiner Seite und tröstete Lucas auf seine Weise. Für so etwas brauchte man keine Worte. Ein Delphin hatte andere Möglichkeiten.
*****************
Eine Stunde später saß Lucas erneut alleine vor dem Vidphone in der Offiziersmesse und sprach mit Andrews. Er fühlte sich ruhiger und entspannter als all' die Stunden davor. Darwin hatte immer diesen Effekt auf ihn.
Andrews schaute dem Teen ins Gesicht. Er hatte ein dummes Gefühl bei der ganzen Sache. Manchmal hasste er seinen Job wie die Pest. Aber einer musste es ja tun. „Ich hab mit den anderen gesprochen und wir sind zu einer Entscheidung gekommen."
„Und die wäre?"fragte das Computergenie gespannt und nervös. Andrews Körpersprache verritt ihm nichts Gutes.
„Du kannst auf keinen Fall auf der seaQuest bleiben, egal ob es das ist, was du dir wünscht."
„Warum nicht?"fragte Lucas trotzig. „Es ist doch mein Leben und nicht ihres, ich sollte derjenige sein, der entscheidet was damit passiert."
Der FBI Agent seufzte. Lucas machte im das Ganze echt nicht einfach. Er hatte jetzt nur noch einen Trumpf in der Hand, wenn das nicht klappte, würde er nicht mehr weiter wissen. Er hasste sich selbst dafür, was er jetzt tun musste. Die Idee war nicht von ihm sondern von einem seiner Kollegen. Bis auf Andrews selbst, hatten die anderen diesen Vorschlag ziemlich gut gefunden. Sie waren überzeugt, dass dies funktionieren würde. David Andrews vermutete auch, dass dies funktionieren würde, aber er fand es nicht ganz fair dem Teenager gegenüber. „Andy, wir reden hier nicht nur über dein Leben."
„Wie meinen sie das?"
„Stell dir mal vor Paul Shefield begeht wegen dir einen Anschlag auf die seaQuest und du überlebst ihn, aber andere Crew Mitglieder hätten vielleicht nicht so viel Glück und werden schwer verletzt oder würden dabei sogar getötet. Die anderen würden dir sicherlich die Schuld daran geben. Würdest du damit umgehen können? Glaubst du, dass du vor allem mit deinen eigenen Schuldgefühlen klar kommen würdest?"
Lucas senkte den Kopf. Seine Stimme war fast nur ein Flüstern. „Nein!" Andrews hatte die ganze Zeit über Recht gehabt. Er konnte nicht auf der seaQuest bleiben. Er war so egoistisch gewesen, er hatte dauernd nur an sich selber gedacht. Er hatte schon genug Schuldgefühle, die ihn belasteten. Warum hatte er nicht an die anderen gedacht? Wann hatte er sich zu so einer egoistischen Person entwickelt? Er was doch früher nicht so gewesen, oder etwa doch?
Der FBI Agent unterbrach den Teenager in seinen Gedanken. „Du siehst ein, dass du nicht auf der seaQuest bleiben kannst?"
Das Computergenie nickte zur Bestätigung mit dem Kopf.
David nickte. „Wir haben uns dafür entschieden, dich nicht mehr heute Abend abzuholen. So hast du genügend Zeit zum Packen und kannst dich von allen verabschieden. Ich werde mit Captain Bridger abklären, ob dich morgen ein Shuttle zum Festland bringen kann, damit du um 11 Uhr am Hafen bist."
Lucas nickte nur stumm mit dem Kopf.
„Okay, dann bis morgen. Tchüß, Andy!"
„Bye."Der Bildschirm des Vidphones wurde schwarz.
***************
Fortsetzung Folgt...
Written Dezember2003
