ANDY'S GEHEIMNIS
Kapitel 23
By Kiddo
~*~IN LIEBEVOLLER ERINNERUNG AN JONATHAN BRANDIS~*~
Information:
Ich besitze keine Rechte an der Serie „seaQuest DSV"und verdiene kein Geld mit dieser Geschichte.
Ein Dankeschön geht an Yury und Samusa für ihre Reviews.
Feedback und Reviews sind herzlich willkommen.
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Als die FBI Agenten nur noch circa 15 Schritte von ihnen entfernt waren, ertönte plötzlich ein Gewehrschuss, der Lucas und Bridger nur knapp verfehlte. Lucas hatte nur einen Gedanken: Paul Shefield war hier.
Der Captain ließ die Tasche fallen und handelte schnell. Es gab hier nichts, wohinter sie sich sofort verstecken konnten, bis zum Shuttle waren es noch mindestens 5 Schritte. Das war ein zu hohes Risiko. Ohne nachzudenken, packte er Lucas am Ellbogen und riss ihm mit sich ins Hafenbecken. Dies war die einzige Möglichkeit, aus der Schusslinie zu kommen. Der Fall ins Hafenbecken war zwei Meter tief und beide klatschten ins Wasser.
Der Captain war der erste, der wieder an der Wasseroberfläche auftauchte. Panisch blickte er sich um und hielt nach dem blonden Teen Ausschau. Von der Schießerei, die sich Paul Shefield, mehrere FBI Agenten und das Polizeisondereinsatzkommando lieferten, hörte er nichts. Er blockte die ganzen Geräusche aus.
Als Lucas ein paar Sekunden später immer noch nicht auftauchte, stieg Bridgers Panik. Der Teenager konnte mit dem Gips nicht richtig schwimmen und das Gewicht der nassen Klamotten und des Gipses würden ihn hinunterziehen.
Nathan begann zu tauchen, konnte den Jungen aber nirgendwo entdecken. Als er gerade wieder an der Wasseroberfläche war um Luft zuholen, tauchte Lucas auf einmal prustend neben ihm auf. Aber er war nicht allein. Darwin war bei ihm und an dem hielt sich der Teenager mit aller Kraft fest. Der Delphin war dem Shuttle gefolgt, ohne dass sie es bemerkt hatten. Bridger konnte über die Tatsache nicht glücklicher sein als er war.
Der Captain der seaQuest sah den Jungen besorgt an. „Bist du okay?"
Lucas nickte mit dem Kopf. „Ja, Dank Darwin. Ich hab bloß etwas Wasser geschluckt."
Der Delphin schnatterte freundlich drauf los. Ohne den Vocoder konnten die beiden aber nichts verstehen.
Auf einmal tauchten ein paar Leute am Rand des Hafenbeckens auf und schauten hinunter ins Wasser, Agent Andrews war einer von ihnen. „Sind sie beide okay?"fragte ein Mann mit schwarzen Haaren und Vollbart.
Bridger und Lucas schauten nach oben und nickten beide.
Der FBI Agent, der eben die Frage gestellt hatte, zeigte mit dem Arm nach rechts.
„Schwimmen sie in die Richtung, da ist eine Stelle, an der man Boote ins Wasser lässt und sie die Möglichkeit haben, aus dem Wasser heraus zu kommen."
Nathan, Lucas und Darwin schwammen in die Richtung, wobei Bridger immer darauf achtete, dass Lucas nicht den Halt bei Darwin verlieren würde. Dies erwies sich aber als völlig unnötig, Darwin hatte Lucas schon oft genug beim Spielen durchs Wasser gezogen um zu wissen, wie man so etwas machte.
***************
Etwas später hatten der Captain der seaQuest und das Computergenie wieder festen Boden unter den Füßen und waren in warme Decken gewickelt. Agent Andrews stand bei ihnen und erzählte ihnen gerade, dass Paul Shefield bei der Schießerei gefasst wurden war.
Bridger schaute sich im Hafen um. Dort wimmelte es nur so von FBI Agenten und Polizisten. Das Ganze konnte kein Zufall sein. Sie hatten gewusst, dass Shefield hier auftauchen würde, sie hatten ihm eine Falle gestellt und Lucas als Köder benutzt. Ärger stieg in ihm hoch.
Der blonde Teenager schaute Andrews fragend an. Wasser tropfte von seinen nassen Haaren. „Was passiert jetzt mit Paul Shefield?"
„Er wird wegen fünffachen Mordes und versuchten Mordes angeklagt. Lebenslänglich ist ihm sicher."meinte Andrews.
„Hatte ich mit Ryan Taylor Recht? Hatte er Kontakt mit Shefield?"fragte Lucas.
Der FBI Agent nickte. „Ja, wir haben in sofort verhört und er hat alles gestanden. Wir haben einen Deal mit ihm gemacht, das wird ihm bei seiner Verhandlung dann zugute gehalten."
Bridger funkelte den Mann böse an. „Deal, was für ein Deal? Sie haben Shefield eine Falle gestellt und Lucas als Köder benutzt. Sie haben sein Leben in Gefahr gebracht. Wir hatten Glück, dass der ersten Schuss daneben ging!"
David Andrews schaute vom Captain zu Lucas. „Ja, das stimmt. Es tut uns leid, wenn wir Andys Leben in Gefahr gebracht haben, aber das war die einzige Möglichkeit, Shefield zu fassen. Ohne Andy als Köder hätte das nicht funktioniert."
Captain Bridger wollte gerade etwas entgegnen, als der blonde Teenager ihm ins Wort fiel. „Was meinen sie genau mit einem Deal? Was für ein Abkommen haben sie mit Ryan Taylor getroffen?"
„Er hat uns seinen Kontakt zu Shefield gestanden, wo sich Paul aufhielt, wusste er aber nicht. Er hatte aber eine Nummer, unter der er ihn erreichen konnte. Also haben wir folgendes mit ihm ausgemacht: Er rief Shefield an und erzählte ihm, dass er bei der UEO mitbekommen hatte, dass du die seaQuest verlassen würdest und wir uns um 11 Uhr mit dir am Hafen treffen würden. Als Gegenleistung dafür, haben wir ihm versprochen, dass er bei der Verhandlung noch einmal davon kommen wird. Wir haben eh nicht viel gegen ihn in der Hand. Es ist schließlich nicht strafbar, jemanden anderen zu verraten wo sich jemand anders aufhält. Allerdings haben wir Ryan Taylor dies ganze als Beihilfe zu Mord ausgelegt und dann ist es strafbar. Er war schnell bereit, mit uns zu kooperieren."erzählte David.
Lucas nickte verstehend. „Aha, aber woher wussten sie, dass Shefield hier her kommt?"
„Wir konnten uns natürlich nicht sicher sein, aber wir vermuteten es. Dies war für ihn die einzige Möglichkeit, noch einmal etwas zu versuchen. Sobald du im FBI Gebäude gewesen wärest und eine neue Identität bekommen hättest, wärest du wieder unerreichbar für ihn geworden. Er hätte dich wieder von neuem suchen müssen, wer weiß wie lange dies gedauert hätte oder ob er dich überhaupt gefunden hätte. Dies wahr erst einmal seine letzte Chance."
Andrews sprach hauptsächlich zu dem Teenager. Der Captain war ihm nicht ganz geheuer. Der Mann sah so aus, als ob er am liebsten auf ihn losgehen würde. Wer konnte es ihm auch schon verdenken?
Lucas interessierte jetzt etwas ganz anderes, außerdem wollte er auch das Thema wechseln. Der Captain sah nämlich gar nicht so glücklich über die ganze Sache aus. „Und was geschieht jetzt mit mir?"
Der FBI Agent steckte seine Hände in die Jackentaschen. Auf einmal hielt er inne und zog einen weißen Briefumschlag hervor. „Den hätte ich beinahe schon wieder vergessen."Er hielt den Umschlag dem Teenager hin. „Hier, der ist für dich!"
Lucas nahm den Brief und schaute auf den Umschlag. Dort stand in Handschrift nur ein einziges Wort. „ANDY."Es wahr unübersehbar Seans Handschrift. Fragend schaute er David Andrews an. „Er ist von Sean. Woher..., woher haben sie den?"
„Sean hat ihn mir nach einen Gespräch mit euch beiden gegeben. Deine Eltern waren gerade tot, du warst in einer Wohngruppe untergebracht und ihr beide hattet Polizeischutz. Ich sollte ihn dir geben, falls er auch umgebracht wird. Ihm gefiel die ganze Sache nicht und er war sich nicht sicher, wer der nächste von euch beiden sein würde. Er meinte, falls er stirbt, wollte er wenigstens die Möglichkeit haben, sich von dir zu verabschieden auch wenn es nur in Form dieses Briefes wäre."erklärte der FBI Agent.
„Warum geben sie ihn mir erst jetzt?"fragte der Teenager, ein leichter Vorwurf klang in seiner Stimme mit.
„Das Ganze tut mir leid, aber ich hatte ihn einfach vergessen. Als ich gestern noch einmal die ganze Akte durchgegangen bin, fiel er mir förmlich in die Hände."
Eine Weile lang starrte das Computergenie nur stumm auf den Umschlag. Nein, er könnte ihn hier ganz bestimmt nicht lesen. Dies wollte er tun, wenn er alleine war und niemand ihm über die Schulter schauen konnte. Dann schaute er Andrews an und wiederholte seine eigentliche Frage von vorhin. „Was geschieht jetzt mit mir?"
Der FBI Agent lächelte. „Du kannst jetzt endlich dein altes Leben wieder haben. Wir haben Paul Shefield und damit ist das Zeugenschutzprogramm jetzt nicht mehr nötig. Du bist jetzt frei."
Der Teenager nickte bloß nachdenklich zu dieser Information. Das Ganze war ein merkwürdiges Gefühl. In großen Kinofilmen mit solchen Themen würde jetzt wahrscheinlich der Abspann kommen und alle Personen wären überglücklich. Aber das war kein Film, dies war die Realität. Wie würde es jetzt für ihn weitergehen? Sein Leben wieder zurück zu bekommen war ja ganz schön und gut, aber was hieß das für ihn? Sein altes Leben war ein einziger Scherbenhaufen. Seine Eltern, sein bester Freund und Mandy und John Richard waren tot. Was war das für ein Leben, zu dem er da zurückkehrte?
Da das Computergenie nichts sagte, entschloss sich Andrews weiter zusprechen. „Am besten setzt du dich mit mir und ein paar Agenten zusammen und wir besprechen das Ganze miteinander."Er konnte den Jungen ja jetzt hier nicht so einfach stehen lassen. „Deine Sachen sind schließlich schon alle gepackt und wir verlieren dadurch keine Zeit."
Jetzt war es endgültig so weit. Captain Bridger platzte der Kragen. „Das glauben sie doch nicht im Ernst! Was erlauben sie sich eigentlich? Erst spielen sie das ganze herunter, das sie Lucas als Köder benutzt haben und jetzt wollen sie ihn einfach so einkassieren. Nicht mit mir! Bis das Ganze mit Lucas Zukunft geklärt ist, nehme ich ihn mit zurück auf die seaQuest! Wenn sie was zu klären haben, rufen sie mich dort an. Sie kennen ja die Nummer."Nathan ließ die Decke fallen und nahm die zwei Reisetaschen des Teenagers. Dann schaute er den Jungen an. „Komm,"und damit setzte er sich in Bewegung Richtung Shuttle.
Lucas und Agent Andrews waren beide sprachlos. Bridger hatte sich schon 3 Meter von ihnen entfernt. Der Teenager sah den FBI Agenten noch einmal kurz an und gab ihn die Decke, die er bis dahin noch um sich gewickelt hatte, dann beeilte er sich, Bridger zu folgen.
*****************
Im Shuttle angekommen legte Bridger gleich ab, er wollte so schnell wie möglich hier weg.
Als sie den Hafen verlassen hatten, gab Bridger die Koordinaten zur seaQuest ein und setzte den Autopiloten. Dann ging er zu dem hinteren Teil des Shuttles. Dort war Lucas gerade damit beschäftigt, den Brief wegzupacken und sich ein paar trockene Kleidungsstücke aus einer seiner Tasche zu holen. Er wollte schließlich nicht den ganzen Rückweg zur seaQuest in nasser Kleidung verbringen. Und wenn Dr. Westphalen ihn so sehen würde, würde sie ihm sicherlich einen endlos langen Vortrag halten. Als er den Captain sah, blickte er auf.
Bridger schaute den Jungen fragend an. „Wie stehen meine Chancen, dass sich in deiner Tasche irgend etwas Trockenes befindet, was sogar mir passen könnte?"
Lucas musterte kurz den Captain und versuchte dabei ein ernstes Gesicht zu behalten. Allerdings war dies sehr, sehr schwierig. Schließlich prustete er vor Lachen los. Es dauerte nicht lange und Bridger stimmte in das Lachen mit ein.
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Fortsetzung Folgt...
Written Dezember 2003
Kapitel 23
By Kiddo
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Ich besitze keine Rechte an der Serie „seaQuest DSV"und verdiene kein Geld mit dieser Geschichte.
Ein Dankeschön geht an Yury und Samusa für ihre Reviews.
Feedback und Reviews sind herzlich willkommen.
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Als die FBI Agenten nur noch circa 15 Schritte von ihnen entfernt waren, ertönte plötzlich ein Gewehrschuss, der Lucas und Bridger nur knapp verfehlte. Lucas hatte nur einen Gedanken: Paul Shefield war hier.
Der Captain ließ die Tasche fallen und handelte schnell. Es gab hier nichts, wohinter sie sich sofort verstecken konnten, bis zum Shuttle waren es noch mindestens 5 Schritte. Das war ein zu hohes Risiko. Ohne nachzudenken, packte er Lucas am Ellbogen und riss ihm mit sich ins Hafenbecken. Dies war die einzige Möglichkeit, aus der Schusslinie zu kommen. Der Fall ins Hafenbecken war zwei Meter tief und beide klatschten ins Wasser.
Der Captain war der erste, der wieder an der Wasseroberfläche auftauchte. Panisch blickte er sich um und hielt nach dem blonden Teen Ausschau. Von der Schießerei, die sich Paul Shefield, mehrere FBI Agenten und das Polizeisondereinsatzkommando lieferten, hörte er nichts. Er blockte die ganzen Geräusche aus.
Als Lucas ein paar Sekunden später immer noch nicht auftauchte, stieg Bridgers Panik. Der Teenager konnte mit dem Gips nicht richtig schwimmen und das Gewicht der nassen Klamotten und des Gipses würden ihn hinunterziehen.
Nathan begann zu tauchen, konnte den Jungen aber nirgendwo entdecken. Als er gerade wieder an der Wasseroberfläche war um Luft zuholen, tauchte Lucas auf einmal prustend neben ihm auf. Aber er war nicht allein. Darwin war bei ihm und an dem hielt sich der Teenager mit aller Kraft fest. Der Delphin war dem Shuttle gefolgt, ohne dass sie es bemerkt hatten. Bridger konnte über die Tatsache nicht glücklicher sein als er war.
Der Captain der seaQuest sah den Jungen besorgt an. „Bist du okay?"
Lucas nickte mit dem Kopf. „Ja, Dank Darwin. Ich hab bloß etwas Wasser geschluckt."
Der Delphin schnatterte freundlich drauf los. Ohne den Vocoder konnten die beiden aber nichts verstehen.
Auf einmal tauchten ein paar Leute am Rand des Hafenbeckens auf und schauten hinunter ins Wasser, Agent Andrews war einer von ihnen. „Sind sie beide okay?"fragte ein Mann mit schwarzen Haaren und Vollbart.
Bridger und Lucas schauten nach oben und nickten beide.
Der FBI Agent, der eben die Frage gestellt hatte, zeigte mit dem Arm nach rechts.
„Schwimmen sie in die Richtung, da ist eine Stelle, an der man Boote ins Wasser lässt und sie die Möglichkeit haben, aus dem Wasser heraus zu kommen."
Nathan, Lucas und Darwin schwammen in die Richtung, wobei Bridger immer darauf achtete, dass Lucas nicht den Halt bei Darwin verlieren würde. Dies erwies sich aber als völlig unnötig, Darwin hatte Lucas schon oft genug beim Spielen durchs Wasser gezogen um zu wissen, wie man so etwas machte.
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Etwas später hatten der Captain der seaQuest und das Computergenie wieder festen Boden unter den Füßen und waren in warme Decken gewickelt. Agent Andrews stand bei ihnen und erzählte ihnen gerade, dass Paul Shefield bei der Schießerei gefasst wurden war.
Bridger schaute sich im Hafen um. Dort wimmelte es nur so von FBI Agenten und Polizisten. Das Ganze konnte kein Zufall sein. Sie hatten gewusst, dass Shefield hier auftauchen würde, sie hatten ihm eine Falle gestellt und Lucas als Köder benutzt. Ärger stieg in ihm hoch.
Der blonde Teenager schaute Andrews fragend an. Wasser tropfte von seinen nassen Haaren. „Was passiert jetzt mit Paul Shefield?"
„Er wird wegen fünffachen Mordes und versuchten Mordes angeklagt. Lebenslänglich ist ihm sicher."meinte Andrews.
„Hatte ich mit Ryan Taylor Recht? Hatte er Kontakt mit Shefield?"fragte Lucas.
Der FBI Agent nickte. „Ja, wir haben in sofort verhört und er hat alles gestanden. Wir haben einen Deal mit ihm gemacht, das wird ihm bei seiner Verhandlung dann zugute gehalten."
Bridger funkelte den Mann böse an. „Deal, was für ein Deal? Sie haben Shefield eine Falle gestellt und Lucas als Köder benutzt. Sie haben sein Leben in Gefahr gebracht. Wir hatten Glück, dass der ersten Schuss daneben ging!"
David Andrews schaute vom Captain zu Lucas. „Ja, das stimmt. Es tut uns leid, wenn wir Andys Leben in Gefahr gebracht haben, aber das war die einzige Möglichkeit, Shefield zu fassen. Ohne Andy als Köder hätte das nicht funktioniert."
Captain Bridger wollte gerade etwas entgegnen, als der blonde Teenager ihm ins Wort fiel. „Was meinen sie genau mit einem Deal? Was für ein Abkommen haben sie mit Ryan Taylor getroffen?"
„Er hat uns seinen Kontakt zu Shefield gestanden, wo sich Paul aufhielt, wusste er aber nicht. Er hatte aber eine Nummer, unter der er ihn erreichen konnte. Also haben wir folgendes mit ihm ausgemacht: Er rief Shefield an und erzählte ihm, dass er bei der UEO mitbekommen hatte, dass du die seaQuest verlassen würdest und wir uns um 11 Uhr mit dir am Hafen treffen würden. Als Gegenleistung dafür, haben wir ihm versprochen, dass er bei der Verhandlung noch einmal davon kommen wird. Wir haben eh nicht viel gegen ihn in der Hand. Es ist schließlich nicht strafbar, jemanden anderen zu verraten wo sich jemand anders aufhält. Allerdings haben wir Ryan Taylor dies ganze als Beihilfe zu Mord ausgelegt und dann ist es strafbar. Er war schnell bereit, mit uns zu kooperieren."erzählte David.
Lucas nickte verstehend. „Aha, aber woher wussten sie, dass Shefield hier her kommt?"
„Wir konnten uns natürlich nicht sicher sein, aber wir vermuteten es. Dies war für ihn die einzige Möglichkeit, noch einmal etwas zu versuchen. Sobald du im FBI Gebäude gewesen wärest und eine neue Identität bekommen hättest, wärest du wieder unerreichbar für ihn geworden. Er hätte dich wieder von neuem suchen müssen, wer weiß wie lange dies gedauert hätte oder ob er dich überhaupt gefunden hätte. Dies wahr erst einmal seine letzte Chance."
Andrews sprach hauptsächlich zu dem Teenager. Der Captain war ihm nicht ganz geheuer. Der Mann sah so aus, als ob er am liebsten auf ihn losgehen würde. Wer konnte es ihm auch schon verdenken?
Lucas interessierte jetzt etwas ganz anderes, außerdem wollte er auch das Thema wechseln. Der Captain sah nämlich gar nicht so glücklich über die ganze Sache aus. „Und was geschieht jetzt mit mir?"
Der FBI Agent steckte seine Hände in die Jackentaschen. Auf einmal hielt er inne und zog einen weißen Briefumschlag hervor. „Den hätte ich beinahe schon wieder vergessen."Er hielt den Umschlag dem Teenager hin. „Hier, der ist für dich!"
Lucas nahm den Brief und schaute auf den Umschlag. Dort stand in Handschrift nur ein einziges Wort. „ANDY."Es wahr unübersehbar Seans Handschrift. Fragend schaute er David Andrews an. „Er ist von Sean. Woher..., woher haben sie den?"
„Sean hat ihn mir nach einen Gespräch mit euch beiden gegeben. Deine Eltern waren gerade tot, du warst in einer Wohngruppe untergebracht und ihr beide hattet Polizeischutz. Ich sollte ihn dir geben, falls er auch umgebracht wird. Ihm gefiel die ganze Sache nicht und er war sich nicht sicher, wer der nächste von euch beiden sein würde. Er meinte, falls er stirbt, wollte er wenigstens die Möglichkeit haben, sich von dir zu verabschieden auch wenn es nur in Form dieses Briefes wäre."erklärte der FBI Agent.
„Warum geben sie ihn mir erst jetzt?"fragte der Teenager, ein leichter Vorwurf klang in seiner Stimme mit.
„Das Ganze tut mir leid, aber ich hatte ihn einfach vergessen. Als ich gestern noch einmal die ganze Akte durchgegangen bin, fiel er mir förmlich in die Hände."
Eine Weile lang starrte das Computergenie nur stumm auf den Umschlag. Nein, er könnte ihn hier ganz bestimmt nicht lesen. Dies wollte er tun, wenn er alleine war und niemand ihm über die Schulter schauen konnte. Dann schaute er Andrews an und wiederholte seine eigentliche Frage von vorhin. „Was geschieht jetzt mit mir?"
Der FBI Agent lächelte. „Du kannst jetzt endlich dein altes Leben wieder haben. Wir haben Paul Shefield und damit ist das Zeugenschutzprogramm jetzt nicht mehr nötig. Du bist jetzt frei."
Der Teenager nickte bloß nachdenklich zu dieser Information. Das Ganze war ein merkwürdiges Gefühl. In großen Kinofilmen mit solchen Themen würde jetzt wahrscheinlich der Abspann kommen und alle Personen wären überglücklich. Aber das war kein Film, dies war die Realität. Wie würde es jetzt für ihn weitergehen? Sein Leben wieder zurück zu bekommen war ja ganz schön und gut, aber was hieß das für ihn? Sein altes Leben war ein einziger Scherbenhaufen. Seine Eltern, sein bester Freund und Mandy und John Richard waren tot. Was war das für ein Leben, zu dem er da zurückkehrte?
Da das Computergenie nichts sagte, entschloss sich Andrews weiter zusprechen. „Am besten setzt du dich mit mir und ein paar Agenten zusammen und wir besprechen das Ganze miteinander."Er konnte den Jungen ja jetzt hier nicht so einfach stehen lassen. „Deine Sachen sind schließlich schon alle gepackt und wir verlieren dadurch keine Zeit."
Jetzt war es endgültig so weit. Captain Bridger platzte der Kragen. „Das glauben sie doch nicht im Ernst! Was erlauben sie sich eigentlich? Erst spielen sie das ganze herunter, das sie Lucas als Köder benutzt haben und jetzt wollen sie ihn einfach so einkassieren. Nicht mit mir! Bis das Ganze mit Lucas Zukunft geklärt ist, nehme ich ihn mit zurück auf die seaQuest! Wenn sie was zu klären haben, rufen sie mich dort an. Sie kennen ja die Nummer."Nathan ließ die Decke fallen und nahm die zwei Reisetaschen des Teenagers. Dann schaute er den Jungen an. „Komm,"und damit setzte er sich in Bewegung Richtung Shuttle.
Lucas und Agent Andrews waren beide sprachlos. Bridger hatte sich schon 3 Meter von ihnen entfernt. Der Teenager sah den FBI Agenten noch einmal kurz an und gab ihn die Decke, die er bis dahin noch um sich gewickelt hatte, dann beeilte er sich, Bridger zu folgen.
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Im Shuttle angekommen legte Bridger gleich ab, er wollte so schnell wie möglich hier weg.
Als sie den Hafen verlassen hatten, gab Bridger die Koordinaten zur seaQuest ein und setzte den Autopiloten. Dann ging er zu dem hinteren Teil des Shuttles. Dort war Lucas gerade damit beschäftigt, den Brief wegzupacken und sich ein paar trockene Kleidungsstücke aus einer seiner Tasche zu holen. Er wollte schließlich nicht den ganzen Rückweg zur seaQuest in nasser Kleidung verbringen. Und wenn Dr. Westphalen ihn so sehen würde, würde sie ihm sicherlich einen endlos langen Vortrag halten. Als er den Captain sah, blickte er auf.
Bridger schaute den Jungen fragend an. „Wie stehen meine Chancen, dass sich in deiner Tasche irgend etwas Trockenes befindet, was sogar mir passen könnte?"
Lucas musterte kurz den Captain und versuchte dabei ein ernstes Gesicht zu behalten. Allerdings war dies sehr, sehr schwierig. Schließlich prustete er vor Lachen los. Es dauerte nicht lange und Bridger stimmte in das Lachen mit ein.
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Fortsetzung Folgt...
Written Dezember 2003
