ANDY'S GEHEIMNIS
Kapitel 25
By Kiddo
~*~IN LIEBEVOLLER ERINNERUNG AN JONATHAN BRANDIS~*~
Information:
Ich besitze keine Rechte an der Serie „seaQuest DSV"und verdiene kein Geld mit dieser Geschichte.
Ein Dankeschön geht an Yury und Samusa für ihre lieben Reviews. Ein zweites großes Dankeschön geht noch einmal an Yury, du weißt schon wofür :-).
Feedback und Reviews sind herzlich willkommen.
************************************************************************
Lucas klopfte an die Tür des Captains.
„Herein!"ertönte es aus der Kabine.
Der Teenager öffnete die Tür und schloss sie dann wieder hinter sich.
Nathan Bridger blickte von einem Papier auf, das er bis eben studiert hatte. „Gut, dass du kommst, Lucas, ich wollte sowieso gerade mit dir reden."Er zeigte mit dem Arm auf den Stuhl ihm gegenüber. „Setzt dich doch."
Das Computergenie setzte sich. „Über was wollten sie mit mir reden?"
„Das sag ich dir gleich, aber erzähl erst einmal, warum du hierher gekommen bist. Du willst doch sicherlich etwas mit mir besprechen. Zum Schachspielen waren wir jedenfalls nicht verabredet."meinte Bridger lächelnd.
Der Teenager nickte. „Stimmt, deshalb bin ich nicht hier. Wissen sie, ich habe nachgedacht. Ich möchte wissen, ob ich weiterhin auf der seaQuest bleiben darf."
Nathan Bridger nickte. „Natürlich, wie kommst du darauf, dass du nicht hier bleiben dürftest?"
Lucas zuckte mit den Schultern. „Na ja, ich dachte, da das Zeugenschutzprogramm ja jetzt zu Ende ist, dass kein Platz mehr für mich hier ist."
Der Captain schüttelte den Kopf. „Du hast dir deinen Platz auf der seaQuest verdient. Du bist unser Computerexperte und vergiss auch nicht den Vocoder. Wenn du dich entschließt, hier zu bleiben, würden wir uns alle sehr freuen. Wenn nicht, müssten wir jemanden finden, der deine Position ausfüllen kann. Allerdings ist das so gut wie unmöglich, wo kriegen wir schon solch einen Computerexperten her? Das Ganze ist deine Entscheidung, du kannst bleiben oder gehen. Ich fände es aber schön, wenn du bleiben würdest."
„Wenn ich darf, bleibe ich natürlich hier. Wie kommen sie nur auf die Idee, dass ich hier weg wollte?"meinte Lucas überzeugt. „Ach ja, was wollten sie eigentlich mit mir besprechen?"
Bridger wurde nun etwas nervös. Wie würde Lucas auf das Ganze reagieren? Er blickte auf den Adoptionsantrag, den er vor sich liegen hatte. Er hatte ihn sich vor 10 Minuten per Email zu schicken lassen. Nathan nahm einen Stift und fühlte die beiden Kästchen aus, in denen es um den Antragsteller und um den Anzunehmenden ging.
Dann nahm er den Antrag und schob ihn dem Teenager zu. „Darüber wollte ich mit dir reden."Die Schmetterlinge in seinem Bauch machten sich immer mehr bemerkbar. Wie würde der Junge darauf reagieren?
Lucas nahm das Papier in die Hand und lass es durch. Er stockte einen Moment, dann nahm er den Stift, den eben noch Bridger benutzt hatte und setzte seine benötigte Unterschrift unter das Ganze. Dann gab er dem Captain den Antrag zurück und lächelte. „Wissen sie, was sie sich damit aufhalsen?"
Der ältere Mann nickte. „Darüber bin ich mir bewusst."Vorsichtshalber stellte er Lucas noch einmal die entscheidende Frage, er wollte sich sicher sein, dass er die Geste mit der Unterschrift auch richtig verstanden hatte. „Du bist also mit der Adoption einverstanden?"
Das Computergenie nickte mit dem Kopf. „Wissen sie, ich weiß, dass ich jemanden brauche, der mein Vormund wird oder mein Sorgerecht übernimmt. Und wenn sie der jenige sind, der mich adoptieren möchte, bin ich überglücklich."
Bridger lächelte. „Gut, dann werde ich alles entsprechend in die Wege leiten."
*******************
Später ging Lucas zurück zu seiner Kabine. Er war froh, dass seine Zukunft sich geklärt hatte, er war glücklich, dass Bridger ihm das Angebot mit der Adoption gemacht hatte. Von sich aus hätte er sich nicht getraut, so etwas anzusprechen. Er hatte sich ja auch schon vorher über dieses Thema Gedanken gemacht. Er wusste ja selbst, dass er einen Vormund oder jemanden der in irgendeiner Form das Sorgerecht für ihn Übernehmen würde, brauchte. Er hatte schon selbst dabei an Bridger gedacht, aber die entscheidende Frage zu stellen, hätte er sich nicht getraut.
Der Teenager öffnete die Tür zu seiner Kabine und schloss sie dann wieder hinter sich. Sein Blick viel auf den weißen Umschlag, der auf seinem Tisch lag. Es war der Brief von Sean. Er nahm den Brief vom Tisch und setzte sich damit langsam auf sein Bett.
Ein paar Minuten später starrte er den Brief immer noch nachdenklich an. Schließlich öffnete er den gut verklebten Umschlag, durch den gebrochenen Arm dauerte es zwar etwas länger als normal, war aber trotzdem kein großes Problem.
Er zog dem Zettel aus dem Umschlag und faltete ihn auseinander, dann begann er zu lesen:
~*~
Hi Andy,
diesen Brief zu schreiben ist ein merkwürdiges Gefühl.
Ich bin am Leben, aber ich weiß, dass wenn du ihn liest,
ich es nicht mehr sein werde.
Ich habe mich zum Schreiben dieses Briefes entschieden,
damit ich so im Falle aller Fälle die Möglichkeit habe,
mich von dir zu verabschieden. Ich weiß, dass das jetzt
doof klingt, aber so kann ich mir später nichts vorwerfen.
Allerdings hoffe ich sehr, dass dieser Brief unnötig ist
und ich ihn irgendwann in den Müll werfen kann.
Du weißt, wie sehr ich unsere gemeinsamen „Computer
Stunden"immer genossen habe.
Aber ich glaube, wir haben mit unserem Hack in
Shefield&Co in ein Wespennest gestochen. Deine
Eltern sind tot und wer weiß, wer von uns beiden
der Nächste ist. Das Ganze ist einfach zu groß für uns.
Trotzdem, und das kannst du mir wirklich glauben,
bereue ich es nicht, dass wir zur Polizei gegangen sind.
Dies war die richtige Entscheidung! Wir mussten
sie anzeigen! Ich bereue davon keine einzige Sekunde!
Ich weiß, dass du dir die Schuld am Tod deiner Eltern
gibst. Tu das nicht. Du kannst nichts dafür! Und wenn
mir etwas passiert, kannst du ebenso wenig dafür!
Also quäle dich bitte nicht mit Selbstvorwürfen! Das
Ganze bringt nichts, du kannst damit nichts rückgängig
machen. Du machst dich damit nur selbst kaputt!
Wir haben damals die Entscheidung getroffen, uns
in Shefield&Co hineinzuhacken. Wir haben uns
dafür entschieden und das müssen wir akzeptieren!
Seit dem Kindergarten sind wir die besten Freunde
und daran kann auch der Tod nichts ändern. Denk ab
und zu an den ganzen Spaß, den wir zusammen hatten.
Denn, was man tief in seinem Herzen besitzt, kann
man durch den Tod nicht verlieren.
Vergrab dich nicht in deiner Trauer. Mach etwas, was
dir Spaß machst und sitz nicht alleine in irgendeiner
Ecke. Unternimm etwas!
Sean
„Das ist wie mit der Blume. Wenn du eine Blume
liebst, die auf einem Stern wohnt, so ist es süß, bei
Nacht den Himmel zu betrachten. Alle Sterne sind
voll Blumen.
Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es
dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem
von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die
lachen können!
Es wird sein, als hätte ich dir statt der Sterne eine
Menge kleiner Schellen geschenkt, die lachen
können.
Mein Stern wird für dich einer der Sterne sein.
Dann wirst du alle Sterne gern anschauen...
Alle werden deine Freunde sein!
Und wenn du dich getröstet hast, wirst du froh sein,
mich gekannt zu haben!"
Der kleine Prinz - Antoine De Saint Exupéry
~*~
Lucas lies den Brief sinken, Tränen rannen ihn über die Wangen. Sorgfältig faltete der Teenager das Blatt wieder zusammen und steckte es zurück in den Briefumschlag. Dann stand er auf und legte den Brief sorgfältig in eine Schublade. Es war, als ob Sean gewusst hatte, was er sagen musste, erstaunlicherweise fühlte er sich trotz der ganzen Trauer, die jetzt wieder hoch kam, etwas besser.
******************
Fortsetzung Folgt... In noch zwei Kapiteln.
Written Januar 2004
Kapitel 25
By Kiddo
~*~IN LIEBEVOLLER ERINNERUNG AN JONATHAN BRANDIS~*~
Information:
Ich besitze keine Rechte an der Serie „seaQuest DSV"und verdiene kein Geld mit dieser Geschichte.
Ein Dankeschön geht an Yury und Samusa für ihre lieben Reviews. Ein zweites großes Dankeschön geht noch einmal an Yury, du weißt schon wofür :-).
Feedback und Reviews sind herzlich willkommen.
************************************************************************
Lucas klopfte an die Tür des Captains.
„Herein!"ertönte es aus der Kabine.
Der Teenager öffnete die Tür und schloss sie dann wieder hinter sich.
Nathan Bridger blickte von einem Papier auf, das er bis eben studiert hatte. „Gut, dass du kommst, Lucas, ich wollte sowieso gerade mit dir reden."Er zeigte mit dem Arm auf den Stuhl ihm gegenüber. „Setzt dich doch."
Das Computergenie setzte sich. „Über was wollten sie mit mir reden?"
„Das sag ich dir gleich, aber erzähl erst einmal, warum du hierher gekommen bist. Du willst doch sicherlich etwas mit mir besprechen. Zum Schachspielen waren wir jedenfalls nicht verabredet."meinte Bridger lächelnd.
Der Teenager nickte. „Stimmt, deshalb bin ich nicht hier. Wissen sie, ich habe nachgedacht. Ich möchte wissen, ob ich weiterhin auf der seaQuest bleiben darf."
Nathan Bridger nickte. „Natürlich, wie kommst du darauf, dass du nicht hier bleiben dürftest?"
Lucas zuckte mit den Schultern. „Na ja, ich dachte, da das Zeugenschutzprogramm ja jetzt zu Ende ist, dass kein Platz mehr für mich hier ist."
Der Captain schüttelte den Kopf. „Du hast dir deinen Platz auf der seaQuest verdient. Du bist unser Computerexperte und vergiss auch nicht den Vocoder. Wenn du dich entschließt, hier zu bleiben, würden wir uns alle sehr freuen. Wenn nicht, müssten wir jemanden finden, der deine Position ausfüllen kann. Allerdings ist das so gut wie unmöglich, wo kriegen wir schon solch einen Computerexperten her? Das Ganze ist deine Entscheidung, du kannst bleiben oder gehen. Ich fände es aber schön, wenn du bleiben würdest."
„Wenn ich darf, bleibe ich natürlich hier. Wie kommen sie nur auf die Idee, dass ich hier weg wollte?"meinte Lucas überzeugt. „Ach ja, was wollten sie eigentlich mit mir besprechen?"
Bridger wurde nun etwas nervös. Wie würde Lucas auf das Ganze reagieren? Er blickte auf den Adoptionsantrag, den er vor sich liegen hatte. Er hatte ihn sich vor 10 Minuten per Email zu schicken lassen. Nathan nahm einen Stift und fühlte die beiden Kästchen aus, in denen es um den Antragsteller und um den Anzunehmenden ging.
Dann nahm er den Antrag und schob ihn dem Teenager zu. „Darüber wollte ich mit dir reden."Die Schmetterlinge in seinem Bauch machten sich immer mehr bemerkbar. Wie würde der Junge darauf reagieren?
Lucas nahm das Papier in die Hand und lass es durch. Er stockte einen Moment, dann nahm er den Stift, den eben noch Bridger benutzt hatte und setzte seine benötigte Unterschrift unter das Ganze. Dann gab er dem Captain den Antrag zurück und lächelte. „Wissen sie, was sie sich damit aufhalsen?"
Der ältere Mann nickte. „Darüber bin ich mir bewusst."Vorsichtshalber stellte er Lucas noch einmal die entscheidende Frage, er wollte sich sicher sein, dass er die Geste mit der Unterschrift auch richtig verstanden hatte. „Du bist also mit der Adoption einverstanden?"
Das Computergenie nickte mit dem Kopf. „Wissen sie, ich weiß, dass ich jemanden brauche, der mein Vormund wird oder mein Sorgerecht übernimmt. Und wenn sie der jenige sind, der mich adoptieren möchte, bin ich überglücklich."
Bridger lächelte. „Gut, dann werde ich alles entsprechend in die Wege leiten."
*******************
Später ging Lucas zurück zu seiner Kabine. Er war froh, dass seine Zukunft sich geklärt hatte, er war glücklich, dass Bridger ihm das Angebot mit der Adoption gemacht hatte. Von sich aus hätte er sich nicht getraut, so etwas anzusprechen. Er hatte sich ja auch schon vorher über dieses Thema Gedanken gemacht. Er wusste ja selbst, dass er einen Vormund oder jemanden der in irgendeiner Form das Sorgerecht für ihn Übernehmen würde, brauchte. Er hatte schon selbst dabei an Bridger gedacht, aber die entscheidende Frage zu stellen, hätte er sich nicht getraut.
Der Teenager öffnete die Tür zu seiner Kabine und schloss sie dann wieder hinter sich. Sein Blick viel auf den weißen Umschlag, der auf seinem Tisch lag. Es war der Brief von Sean. Er nahm den Brief vom Tisch und setzte sich damit langsam auf sein Bett.
Ein paar Minuten später starrte er den Brief immer noch nachdenklich an. Schließlich öffnete er den gut verklebten Umschlag, durch den gebrochenen Arm dauerte es zwar etwas länger als normal, war aber trotzdem kein großes Problem.
Er zog dem Zettel aus dem Umschlag und faltete ihn auseinander, dann begann er zu lesen:
~*~
Hi Andy,
diesen Brief zu schreiben ist ein merkwürdiges Gefühl.
Ich bin am Leben, aber ich weiß, dass wenn du ihn liest,
ich es nicht mehr sein werde.
Ich habe mich zum Schreiben dieses Briefes entschieden,
damit ich so im Falle aller Fälle die Möglichkeit habe,
mich von dir zu verabschieden. Ich weiß, dass das jetzt
doof klingt, aber so kann ich mir später nichts vorwerfen.
Allerdings hoffe ich sehr, dass dieser Brief unnötig ist
und ich ihn irgendwann in den Müll werfen kann.
Du weißt, wie sehr ich unsere gemeinsamen „Computer
Stunden"immer genossen habe.
Aber ich glaube, wir haben mit unserem Hack in
Shefield&Co in ein Wespennest gestochen. Deine
Eltern sind tot und wer weiß, wer von uns beiden
der Nächste ist. Das Ganze ist einfach zu groß für uns.
Trotzdem, und das kannst du mir wirklich glauben,
bereue ich es nicht, dass wir zur Polizei gegangen sind.
Dies war die richtige Entscheidung! Wir mussten
sie anzeigen! Ich bereue davon keine einzige Sekunde!
Ich weiß, dass du dir die Schuld am Tod deiner Eltern
gibst. Tu das nicht. Du kannst nichts dafür! Und wenn
mir etwas passiert, kannst du ebenso wenig dafür!
Also quäle dich bitte nicht mit Selbstvorwürfen! Das
Ganze bringt nichts, du kannst damit nichts rückgängig
machen. Du machst dich damit nur selbst kaputt!
Wir haben damals die Entscheidung getroffen, uns
in Shefield&Co hineinzuhacken. Wir haben uns
dafür entschieden und das müssen wir akzeptieren!
Seit dem Kindergarten sind wir die besten Freunde
und daran kann auch der Tod nichts ändern. Denk ab
und zu an den ganzen Spaß, den wir zusammen hatten.
Denn, was man tief in seinem Herzen besitzt, kann
man durch den Tod nicht verlieren.
Vergrab dich nicht in deiner Trauer. Mach etwas, was
dir Spaß machst und sitz nicht alleine in irgendeiner
Ecke. Unternimm etwas!
Sean
„Das ist wie mit der Blume. Wenn du eine Blume
liebst, die auf einem Stern wohnt, so ist es süß, bei
Nacht den Himmel zu betrachten. Alle Sterne sind
voll Blumen.
Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es
dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem
von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die
lachen können!
Es wird sein, als hätte ich dir statt der Sterne eine
Menge kleiner Schellen geschenkt, die lachen
können.
Mein Stern wird für dich einer der Sterne sein.
Dann wirst du alle Sterne gern anschauen...
Alle werden deine Freunde sein!
Und wenn du dich getröstet hast, wirst du froh sein,
mich gekannt zu haben!"
Der kleine Prinz - Antoine De Saint Exupéry
~*~
Lucas lies den Brief sinken, Tränen rannen ihn über die Wangen. Sorgfältig faltete der Teenager das Blatt wieder zusammen und steckte es zurück in den Briefumschlag. Dann stand er auf und legte den Brief sorgfältig in eine Schublade. Es war, als ob Sean gewusst hatte, was er sagen musste, erstaunlicherweise fühlte er sich trotz der ganzen Trauer, die jetzt wieder hoch kam, etwas besser.
******************
Fortsetzung Folgt... In noch zwei Kapiteln.
Written Januar 2004
