Disclaimer: Alles was euch an Personen und Orten in ME bekannt vorkommt ist nur von Tolkien ausgeliehen. Schade eigentlich.

Dies ist meine erste FanFic, ich hoffe sie ist nicht allzu schlimm.

Rating R wegen Slash in späteren Kapiteln

Kapitel 1 Nur ein Spiel

"Hey, Andi, wie fandest du den Film? War doch der Knaller!" Es kam keine Reaktion, im Gegenteil, Andreas war in Gedanken versunken, als sein Kumpel ihn ansprach.

"Hey, hörst du mir überhaupt zu?" Andreas sah seinen Kumpel und danach seine plötzlich lachenden Freunde fragend an. "Oh man, du träumst schon wieder mit offenen Augen.", neckte einer ihn.

"Nein, dem hat der Film so gut gefallen, dass er besessen davon geworden ist."

Andreas kümmerte sich nicht um das herumgealbere seiner Kumpels. Er kannte sie ja schon seit sie klein waren, und an ihre Art gewohnt. "Also ich fand ihn gut, " ließ er verlauten. Diese späte Antwort hatte eigentlich niemand mehr erwartet, daher fragten sie auch nach: "Was fandest du gut?"

Andreas antwortete darauf: "Na den Film, was sonst?"

Mittlerweile kamen auch die Mädels der Clique hinzu. "So, da wären wir." Diese simplen Worte und ein auffordernder Blick, sagten den anderen, was sie damit meinten. Sie waren mit dem Frischmachen fertig und wollten nun Action haben. Kurz ihnen war langweilig. Und wenn sie langweilig waren, kamen einige von ihnen, insbesondere Fabienne manchmal auf seltsame Ideen.

Fabienne war diejenige in der Gruppe, die immer etwas stiller war. Allerdings konnte ihre Art auch schnell umschlagen. Seit längerem schon beschäftigte sie sich mit Magie. Bekannte und auch ihre Clique hatten dafür allerdings nicht viel übrig. Probleme bereitete dies aber nie.

"Schön, und wohin jetzt?" Das war eine gute Frage, die an alle gestellt worden war. Nach Hause zu fahren, dazu hatte keiner der Gruppe so recht Lust. Doch wo sollte man zu dieser Zeit, es war bereits lange nach Mitternacht, noch hingehen. Insbesondere mit einer Gruppe von Herr-der-Ringe-Fanatikern. Ein anderes Wort fiel Andreas derzeit nicht ein und er verkniff sich ein Grinsen, als seine Gedanken bestätigt wurden. Die Mädels seiner Clique schwärmten ununterbrochen, hinter vorgehaltener Hand, wie toll dieser Legolas doch war. Er würde jedenfalls nichts sagen, um sie unbedachterweise zu verärgern, denn nichts war unerträglicher als eine Bande eingeschnappter Mädchen. Doch wenn er darüber nachdachte, er fand den Legolas auch nicht schlecht. Natürlich meinte er damit nur die schauspielerische Leistung des Darstellers, jedenfalls redete er sich das ein.

Fabienne meldete sich schließlich zu Wort, die Frage aufgreifend, was sie denn nun tun wollten. "Wie wär's wenn wir mein neues Zauberbuch mal ausprobieren?" Oh nein, nicht das noch, dachte in diesem Moment wohl jeder in der Clique. Seit Fabienne dieses Buch über okkulte Themen und Rituale hatte, war dies, neben Herr der Ringe zu ihrem Lieblingshobby geworden.

"Also ich weiß nicht"; begann Andreas zögernd. Ihm gefiel der Vorschlag überhaupt nicht, er hatte ein komisches Gefühl bei der Sache.

"Du hast doch nur Angst", konterte Fabienne jedoch zurück, wohlwissend, dass er sich das nicht bieten lassen würde. Sogleich wurde sie bestätigt. Er und Angst? Das würde er nicht auf sich sitzen lassen. "Also gut dann machen wir es, aber wir gehen dazu in deine Wohnung.", sagte Andreas zu ihr. "Einverstanden, lass uns gleich losgehen", freute sich Fabienne.

Beim Rest der Gruppe breitete sich derweil Unbehagen aus. Zum einem, weil sie übergangen worden waren während des Gesprächs, zum anderen, weil sie die Idee ganz und gar nicht toll fanden. Doch bevor jemand etwas dagegen sagen konnte, meinte Andreas beschwichtigend: "Ach gönnt ihr den Spaß doch. Das wird vielleicht auch lustig. Außerdem ist es doch nur ein Spiel, da passiert schon nichts schlimmes.", Darauf sah Fabienne ihn mit einen bösen Seitenblick an, unterließ es aber, näher auf seine Bemerkung einzugehen.

Nach einigem Hin und her, gelang es auch, die anderen zu überreden und sie machten sich auf den Weg zu Fabiennes Wohnung.

Dort angekommen beschlagnahmten die Mädchen sogleich das Bad, schließlich wollten sie für den Spaß ordentlich aussehen. Die Jungs derweil kämpften um die Vorherrschaft auf dem Sofa, neben dem Küchenstuhl die einzigste Sitzmöglichkeit in Fabiennes Wohnung. Das Sitzplatzproblem erledigte sich jedoch rasch, als Fabienne anmerkte, sie würden alle auf dem Boiden sitzen.

"Was genau machen wir jetzt eigentlich?", fragte einer der Anwesenden, während Fabienne die weiteren benötigten Utensilien zusammenkramte. "Ich dachte wir versuchen es mit was einfachem, so was wie ein kleiner Dämon?", antwortete sie mit einem Schulterzucken.

"WAS? Du spinnst wohl!" Überrascht, sahen sich alle zu Andreas um. " "Wieso, stört dich das etwa? Ich dachte du hast keine Angst?", fragte ein anderer aus der Gruppe etwas unsicher nach. "Außerdem meintest du doch, das es ganz ungefährlich sei, da passiert doch nichts?" Andreas winkte ab. "Ja, ich weiß, aber, ähm, Fabienne vielleicht, sollten wir lieber mit etwas einfacherem anfangen", wandte er sich an das Mädchen. "Vielleicht etwas harmloseres." Fabienne schaute ihn fragend an. "Und an was dachtest du da?"

Andreas dachte nach. Verdammt, wieso hatte er sich nur darauf eingelassen. Er hätte dem nicht zustimmen sollen, ja, ein Fehler war es gewesen. Noch diesen Abend würde er es bereuen, das ahnte er schon. Sein Blick glitt über die Herr der Ringe Poster an den Wänden. "Wie wäre es denn damit: Eine Reise in eine fremde Welt, z.B. Mittelerde?", schlug er vor. Es war eigentlich nur als Scherz gedacht, doch Fabienne war sofort Feuer und Flamme dafür.

"Großartig, deine Idee. Aber wir brauchen einen Freiwilligen." Auffordernd sah sie in die Runde, in der jeder plötzlich irgendwas in dem Raum sehr interessant fand, nur ihre Freiwilligensuche nicht. "Weshalb brauchst du einen Freiwilligen? Mach du es doch, du wolltest doch unbedingt diese Nummer abziehen", hielt Andreas ihr vor. Sie erklärte ihm dann, warum es so nicht gehen würde.

"Ganz einfach, weil ich bei dieser Nummer das Ritual vollziehen werde." Ja, das war in der Tat einleuchtend. Doch wer würde sich für eine solche Aktion schon freiwillig melden?

"Nein, das habe ich nicht wirklich gemacht", dachte Andreas bei sich, als er mitten in dem auf dem Boden aufgemalten Pentagramm saß, in voller Kostümierung. "Du willst doch nicht mit deinen Klamotten auffallen!"; hatte Fabienne argumentiert und der Rest hatte ihr beigepflichtet. Er selber dachte, dass er in diesen Sachen einfach nur bescheuert aussah, als wäre er einem Mittelalter Life Rollenspiel entlaufen. Doch da er einstimmig überstimmt wurde, gab er sich schließlich geschlagen.

Er war einfach zu gutmütig, das sollte er baldmöglichst ändern, denn ständig brachte er sich damit in Schwierigkeiten. Oder lag es an Fabienne. Ihm war überhaupt nicht gut, als er sich seiner Situation bewusst wurde. "Ich bin doch echt verrückt.", dachte er wieder bei sich, während um ihn herum das Ritual stattfand, von dem er noch weniger verstand als der Rest der Clique. Wobei sich diese dabei prächtig amüsierte, während er nur hoffte, alles heil zu überstehen.

Irgendwie waren die Worte, die Fabienne aussprach ermüdend, so kämpfte Andreas bald schon gegen das Einschlafen an. Die Augen hatte er bereits geschlossen und er neigte sich bereits bedrohlich zur Seite, als ihn einer der Kumpels anstieß.

"Hey Andre, wach auf, wir sind fertig! Hast recht gehabt, ist nix passiert."

Fast erleichtert stand Andreas auf. Das sitzen auf dem Boden war nicht gerade angenehm gewesen, darum reckte er sich erstmal etwas. Den Aufschrei Fabiennes, die den Jungen noch zurückhalten wollte, der das noch nicht beendete Ritual unterbrach, hörte er gar nicht.

"Okay, und was nun?", fragte Andreas, noch immer die Augen geschlossen, einmal tief durchatmend. Komisch, er hatte die Luft in Fabiennes Wohnung nicht so frisch in Erinnerung, und der Fußboden war auch nicht so weich gewesen. "Ach du Scheiße!", entfuhr es ihm, und er wagte es schließlich seine Augen wieder aufzumachen.