So,  nach langer Zeit kommt ein neues Kapitel und das nächste ist in Arbeit. Viel Spaß beim lesen.

Thranduil ging den Gang zu dem Krankenzimmer entlang. Er verstand nicht, weshalb es sein Sohn ihm immer so schwer machte. Immer wieder hatte dieser es geschafft, sich vor einer Heirat zu drücken. Der Junge hatte einfach zuviel Unsinn im Kopf. Es war dem Elbenkönig schon merkwürdig vorgekommen, dass Legolas sich plötzlich ganz selbstlos für einen fremden Menschen einsetzen wollte.

Er hätte den Menschen schon von Anfang an in die Kerker bringen sollen.

Zu seinem Bedauern kam ihm der Halbelb aus Imladris dazwischen, doch nun war die Zeit, die er diesem zugestanden hatte vorbei. Nun wurde er tun, was er schon  von Anfang an hatte tun wollen.

Mit Schwung öffnete er die Tür des Raumes, in dem Andreas lag. Schon wollte er den Wachen befehlen, den Menschen ins Verließ wegzubringen.  Doch kein Laut verließ seinen Mund, als er in den Raum blickte.

Zuerst dachte er, er würde sich täuschen, doch beim zweiten Hinsehen sah er es immer noch:

Der fremde Mensch war weg.

Tief atmete der Elbenkönig durch. Nur wenige Minuten hörte man im gesamten Palast Legolas Namen.

Der junge Prinz war jedoch derweil verhindert.

*Was soll das? Vater wird wütend sein, wenn ich nicht pünktlich da bin, er ist jetzt schon schlecht gelaunt.*

*Ganz wie du sagst, mellon*, erwiderte Elrohir. *Er ist bereits schlecht gelaunt, also  solltest du dich etwas beeilen. Wo ist der Geheime Weg, der  aus dem Palast heraus führt?*

*Ich bin nicht befugt euch das zu sagen.*

Somit wollte Legolas sich abwenden und gehen, denn er musste sich noch für das Fest umziehen. Allerdings verhinderte Elladan dies, indem er sich ihm in den Weg stellte.

*Hört mal, ich habe wirklich keine Zeit für eure Scherze. Lasst mich durch.*

Die Zwillinge tauschten einen Blick aus, dann sprach Elrohir:

*Wir wissen,  dass du jetzt keine Zeit hast, doch uns ist es ernst.*

Er zeigte auf  Andreas, der unbeteiligt neben der Gruppe stand. Er war noch etwas mitgenommen, von dem Spinnenbiss, doch immerhin schon soweit genesen, dass er alleine stehen und gehen konnte.  Obwohl er nichts von dem Gespräch verstand, wusste er, dass es um ihn ging, spätestens, als einer der Zwillinge auf ihn zeigte.

*Ich werde nicht zulassen, dass dein Vater ihn in den Kerker verfrachten lässt, doch er wird ihn uns nicht mitgeben. Daher brauchen wir deine Hilfe.*

*Und was soll ich Vater sagen?*

Elrohir lächelte ihn an.

*Dir wird schon etwas einfallen.*

Legolas seufzte. *Also gut, kommt hier entlang*

Während sie dem Prinzen folgten, zogen sie den Menschen hinter sich her. Der folgte widerstandslos, irgendwann würden sie ihm sicher erklären was los war.

Der Prinz führte sie in den Keller des Hauses. Dort lag, hinter mehreren Weinfässern verborgen ein Durchgang.

Es dauerte einige Zeit, bis sie alle Fässer weggeräumt hatten, doch schließlich war der Durchgang freigelegt.

Elrohir wandte sich an Andreas.

„Geh den Durchgang hindurch und warte am Ende, bis wir zu dir stoßen. Mach dir keine Sorgen, wenn es länger dauert, aber es steht noch ein Fest aus."

„Ein Fest. Kann ich mir das ansehen?", fragte Andreas darauf interessiert zurück.

„Nein, ich denke das wäre zu riskant. Vertrau mir, mellindo", bat ihn Elrohir.

*Elrohir, wir müssen los.*, ermahnte ihn nun auch sein Bruder.

Doch es war keine Ermahnung nötig, denn sie hatten den Ruf Thranduils bereits vernommen. Es schien ihnen, als würde Legolas bereits eine Spur blasser werden, als er seines Vaters Stimme vernahm.

„Geh einfach geradeaus. Wir werden dich in etwa einer Stunde abholen."

Mit diesen Worten verabschiedete sich Elrohir von Andreas und half den beiden anderen Elben den Eingang wieder  mit den Weinfässern zu verdecken.