So, das wäre geschafft, ein neues Kapitel ist da.

Vermutlich kommen noch zwei Kapitel. Eigentlich wollte ich dieses teilen, aber da es nicht soviel geworden ist, wie ich geplant habe, habe ich es in einem gelassen.

Viel Spaß beim Lesen, und nicht die Reviews vergessen. J

Andreas schaute umher. Er hatte die meiste Zeit während des Rittes geschlafen. Daher war er nun auch alles andere als müde. Er stand auf, und ging ein wenig umher.

Er bemerkte nicht, dass er beobachtet wurde.

Zwar wusste er, dass er den Schutz der Felsen nicht verlassen sollte, doch einfach nur dazusitzen war ihm zu langweilig.

Sich vergewissernd, dass die Elben schon schliefen, schlich er leise, durch die Felsen hindurch.

Doch als er auf die freie Fläche hinaustrat, war bereits jemand vor ihm.

„Wo willst du denn hin? Es ist zu gefährlich hier draußen."

Andreas sah auf, und erblickte einen Elben vor sich.

„Elrohir?", fragte er leise.

Sein Gegenüber schüttelte leicht den Kopf.

„Ich bin sein Bruder.", erklärte er dem verwirrt dreinschauenden Menschen.

„Du solltest dich auch schlafen legen. Wir werden bei Morgengrauen weiter reiten."

Andreas wollte dem etwas entgegensetzen, doch er sah in dem Blick des  Elben, dass er keinen Widerstand duldete.

Also ging er wieder ins Lager zurück, und legte sich hin.

Er war es jedoch nicht gewohnt auf der Erde zu schlafen. Der kalte Nachtwind, der auch dazukam, erleichterte ihm das Einschlafen  nicht gerade.

Doch irgendwie übermannte ihn  der Schlaf.

Am nächsten Morgen wurde er sehr früh wachgerüttelt, die Sonne stand noch nicht mal am Himmel.

Murrend drehte Andreas sich um. Er wollte noch nicht aufstehen.

Sachte stieß Elrohir ihn nochmals an.

„Steh auf, wir wollen weiterreisen!"

„Jetzt schon? Es ist doch noch so früh.", gähnte Andreas.

„Ja, wir wollen zeitig ankommen. Steh jetzt auf. Du kannst auf dem Pferd weiterschlafen, wenn du müde bist."

Dieses Angebot nahm Andreas dankend an.

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Nach einem schier endlos langen Ritt, kamen sie in Lothlorien an. Ein Wachtrupp des Waldes führte die Gruppe ins Zentrum.

Erst als Elrohir ihn leicht anstieß, merkte er, wie er mit offenem Mund  nach oben gestarrt hatte. Der Anblick, der sich ihm bot war schlicht überwältigend. Noch nie hatte er solche großen Bäume gesehen, auf denen sogar ganze Behausungen gebaut waren.

Die Elben, die sie hergeführt hatten  sprachen etwas, das Andreas nicht verstand.

Elrohir jedoch erklärte es ihm kurz:

„Sie heißen uns Willkommen, und sagen, dass wir in einer Stunde von Frau Galadriel  erwartet werden. Oder besser gesagt unser Vater und du."

„Euer Vater und ich? Warum kommst du nicht mit? Und was ist mit den anderen Elben?"

„Es geht hierbei um dich."

„Aber…"

„Sei unbesorgt, es wird alles gut werden. Doch nun komm mit, ich zeig dir deinen Schlafplatz für diese Nacht."

Mit diesen Worten ging der Elb auf die Strickleiter zu um behände daran hochzuklettern.

Andreas blieb unten stehen und starrte dem im Talan verschwindenden Elben nach, unschlüssig, was er tun sollte.

Da Elrohir aber nicht wiederkam, und er nicht die ganze Zeit herumstehen wollte, wagte Andreas es, dem Elben zu folgen.

Vorsichtig machte er sich an den Aufstieg. Bei ihm sah das allerdings nicht so elegant aus, wie bei dem Elben.

Dennoch schaffte er es irgendwie, heile oben anzukommen.

Elrohir stand wartend am Fenster.

„Du hättest mir wenigstens etwas helfen können."

„Warum denn? Wie ich sehe ist dir der Aufstieg gut gelungen."

Elrohir drehte sich um.

„Und jetzt sieh dich um, wie gefällt es dir?"

Andreas war erstaunt, als er sich umsah. Der Raum war größer und besser ausgestattet, als er sie gedacht hatte.

Neben einem Schrank und Sitzgelegenheiten gab es auch ein bequem aussehendes Bett.

Andreas stutze bei dem Anblick, und fragte sich, wie man es wohl hochgebracht hatte.

Plötzlich spürte er es, den Blick, der auf ihn gerichtet war.

„Was ist los? Warum starrst du mich so an?"

Elrohir seufzte, er suchte nach Worten, die er aber nicht fand. Leise trat er neben Andreas, der neben dem Bett gestanden hatte.

„Setz dich doch", bat der Elb ihn, während er selbst auf der Bettkante Platz nahm.

Einige Momente später folgte der Mensch seinem Beispiel und Elrohir begann langsam.

„Ich, weiß nicht, ob ich noch eine Möglichkeit dazu haben werden, es dir zusagen. Ich hätte es schon in Thranduil's Palast tun sollen… ich…."

Andreas unterbrach ihn, da ihm etwas einfiel.

„Was ist eigentlich noch passiert, als ich im Tunnel gewartet habe."

„Ach, nur ein kleines Fest."

„Bei dem man einen Elben bis in den Tunnel hört?"

Elrohir musste grinsen, dann erzählte er Andreas, was während seiner Flucht noch geschehen war.

*******************************Flashback************************************************

*So, ich habe Euch geholfen, jetzt lasst  mich gehen, ich muss  mich noch umziehen.*

Die Zwillinge sahen sich an und gingen wortlos an dem Prinzen vorbei. Dieser beieilte sich, um schnellstmöglich bei dem Fest zu erscheinen.

Trotz der Eile zwang er sich, ruhig zu bleiben. Es würde keinen guten Eindruck machen, wenn er völlig abgehetzt auf seinem Fest  erscheinen würde.

Nur eine knappe halbe Stunde später stand er vor den Türen des Festsaales. Mit einem mulmigen Gefühl öffnete er sie. Er hatte seinen Vater deutlich schreien gehört, als er damit beschäftigt war, den Twins zu helfen.

Tief durchatmend  betrat er den Festsaal.

Augenblicklich  verstummten alle Gespräche.

Mit wachsendem Unbehagen sah er seinen Vater auf sich zukommen. Kurz vor ihm, blieb Thranduil stehen.

Mit mühsam beherrschter Stimme fing er an zu sprechen.

*Dass du wie immer zu spät kommst, selbst zu deiner eigenen Geburtstagsfeier, das hätte ich mir denken können. Doch vielleicht vermagst mir auch zu sagen, wo sich der fremde Mensch befindet?"

Legolas überlegte, was er antworten sollte. Das wütende Gesicht seines Vaters gefiel ihm überhaupt nicht, ihn anzulügen, würde alles nur schlimmer machen, daher sagte er:

*Das letzte Mal habe ich ihn mit Elronds Söhnen gesehen.*

 Von besagten erhielt er darauf einen warnenden Blick.

*Vielleicht könntest du dich ein wenig detaillierter ausdrücken?*

*Ich hab sie zusammen beim Weinkeller gesehen, aber wo er jetzt ist, weiß ich nicht.*

*So, beim Weinkeller also.*

Der König dachte nach und beschloss schließlich, nach dem Fest nachsehen zu lassen. Selbst wenn sich der Mensch in dem geheimen Tunnel befand, so würde er dennoch nicht den richtigen Ausgang finden.

Plötzlich fiel ihm noch etwas Weiteres ein.

*Ich erinnere mich, dass du vor 500 Jahren nicht anwesend warst. Im Laufe der Jahre habe ich daran nicht gedacht, doch nun wäre es doch an der Zeit, zu erklären, warum du dich nicht zur Geburtstagsfeier deines Vaters blicken lässt, noch dazu bei einem solch wichtigen Tag.*

Legolas schluckte, und wünschte sich ganz weit weg.

*Ich, hatte es doch erklärt, damals?*, begann er zögerlich. Doch ein Blick seines Vaters machte ihm klar, dass dieser ihm schon damals keinen Glauben geschenkt hatte.

Die übrigen Gäste schauten dem ganzen teilnahmslos zu.

Nach einer Schweigephase erhob sich Elrond und richtete sich an den König.

*Ich denke, ich kann euch etwas Licht in die Angelegenheit bringen.*, sagte er zu Thranduil. Dieser wandte sich nun aufmerksam dem  Halbelben zu.

Legolas dachte sich derweil: ‚Valinor soll ja ganz schön sein zu dieser Jahreszeit…'

Unauffällig versuchte er, etwas Abstand zwischen sich und seinem Vater zu bringen.

Elrond begann derweil seine Erklärung.

*Es ist ganz einfach, der Grund für sein Nichterscheinen damals war ich, und dafür bitte ich vielmals um Verzeihung."

‚Ja, sehr schön soll's da sein', dachte Legolas weiterhin und trat einen weiteren Schritt zurück.

Thranduil indes wollte nicht  glauben, was er da hörte.

*Ihr wollt mir damit sagen, dass ihr …?*

*Dass ich mit eurem Sohn eine angenehme Nacht hatte.*

‚Ob es in Mandos Hallen auch so schön ist', dachte Legolas nun, als er den Blick seines Vaters auf sich sah.

Dieser wandte sich jedoch zuerst an Elrond, forderte ihn diskret auf, sich von dem Fest, sowie aus seinem Reich zu entfernen. Dann glitt sein Blick wieder zu Legolas.

*********************Flashback ende************************************

„Was noch weiter geschehen ist, weiß ich nicht. Wir holten dich aus dem Tunnel ab, und den Rest weißt du ja.", endete Elrohir seine Erzählung.

Nachdem Andreas wieder zu Atem gekommen war, wandte er sich, noch immer schmunzelnd, an Elrohir.

„Was wolltest du mir eigentlich zu Beginn sagen?"

In diesem Moment kam ein fremder Elb herein.

„Die Herrin lässt ausrichten, dass sie den Jungen Andreas nun empfangen wird."

Dieser schaute nur verwirrt. Elrohir hingegen sagte dem Elben, dass Andreas sofort kommen würde.

Etwas traurig sah er den Menschen an. Dann riskierte er es: er zog den Menschen an sich heran und küsste ihn intensiv.

Erleichtert registrierte er, dass Andreas ihm darauf antwortete.

Als sie den Kuss unterbrachen, flüsterte er in Andras Ohren:

„Ich liebe dich."

Nun war es raus. Elrohir rechnete mit allem, auch, dass der Mensch ihn von sich stoßen würde. Doch nichts geschah.

Statt einer Antwort fing Andreas nun den Elben in einem langen Kuss.

Dann löste er sich von dem Elben und ging zum Ausgang.

„Ich muss jetzt los. Du wartest doch hier? Wir sehen uns dann in ein paar Stunden wieder."

Einen letzten Blick  auf den Elben werfend, kletterte Andreas den Weg hinab, wesentlich besser, als beim Aufstieg.

In Elrohir machte sich derweil ein Gefühl der Leere breit. Eine Ahnung beschlich ihn, dass er den Jungen in den letzten Minuten zum letzten Mal gesehen haben sollte.