Und wieder ein neues Kapitel. Es wird noch ein Kapitel geben, und dann ist auch diese Geschichte zu Ende.
Andreas folgte dem fremden Elb. Dieser führte ihn eine endlose Anzahl von Stufen hinauf, bis sie vor dem Palast Lothloriens ankamen.
Einen Blick nach unten bereute Andreas sofort. Dass es so hoch war, hatte er sich nicht vorgestellt.
Unwillkürlich hielt an dem Geländer fest, bemerkte nicht, dass der Gastgeber bereits da war.
„Hattest du eine angenehme Reise?", wurde er gefragt, von einer lieblichen Stimme.
Diese passte perfekt zu dem Aussehen, dass die Elbin hatte, die zu ihm sprach.
„Sei willkommen Andreas."; begrüßte sie ihn. Dabei lächelte sie sanft.
„Äh, danke.", kam es nur von Andreas.
Er wusste nicht, wie er sich ihr gegenüber verhalten sollte.
„Hab keine Angst, komm herein, denn ich habe dir wichtiges mitzuteilen."
Andreas widerstand dem Drang, einfach umzudrehen und wegzugehen. Irgendwie war ihm die Angelegenheit nicht ganz geheuer.
Die Elbin wirkte sehr mystisch, trotz der Tatsache, dass sie sehr freundlich zu ihm war. Irgendwie erinnerte ihn das alles an das Treffen mit seinen Freunden, nach dem Kinobesuch. Weshalb er auf einmal daran dachte, wusste er nicht, doch ihm wurde klar, dass er sie vermisste.
„Ich kann dich wieder in deine Welt zurückschicken."
Mit einem staunenden Blick wandte er sich wieder zu Galadriel.
Ungläubig fragte er: „Ach, und wie soll das gehen?"
„Vertrau mir, es gibt einen Weg, dich wieder in deine Welt zurückzuschicken."
Andreas dachte nach. So ganz glaubte er ihr nicht, doch andererseits, es war ja auch möglich gewesen, durch Magie in diese für ihn fremde Welt zu gelangen.
Doch wollte er überhaupt zurück? Was sollte er den anderen sagen, wenn er wieder auftauchte, er war doch schon so lange weg, und was war mit Elrohir? Dieser Elb hatte ihm gesagt er würde ihn lieben. Doch war das ein Grund, um hier zu bleiben.
Leicht fragend sah er Galadriel an.
Diese lächelte wieder sanft.
„Das wird bei dem Zauber berücksichtigt.", erwähnte sie und lächelte, als sie seinen erschrockenen Ausdruck im Gesicht bemerkte.
Hatte er es noch nicht bemerkt, so wusste er es zumindest jetzt, dass seine Gedanken wie ein offenes Buch für sie waren.
Insgeheim nahm er sich vor, genau aufzupassen, was er gerade dachte, zumindest wenn sie in der Nähe war.
„Du wirst eine knappe halbe Stunde, bevor du durch den Zauber in diese Welt kamst zurückkehren.", fuhr Galadriel derweil in ihrer Erklärung fort.
„Doch ist es, durch die Sternenkonstellation nur zu bestimmten Zeiten möglich, diesen Zauber durchzuführen. Heute Nacht ist solch ein günstiger Zeitpunkt. Und was Elrohir betrifft, du hast noch bis Mitternacht Zeit, wenn du dich verabschieden möchtest."
Andreas nickte, um zu verstehen zu geben, dass er verstanden hatte.
Er verabschiedete sich für ein paar Stunden von der Elbin und machte sich dann auf, um Elrohir noch ein letztes Mal zu treffen, und etwas Neues auszuprobieren.
Er fand den Elb, der noch immer im gleichen Talan saß, somit musste Andreas wieder eine mühevolle Klettertour hinter sich bringen.
Überrascht sah der Elb auf.
Dass er den Jungen noch einmal wieder sehen würde, damit hatte er nicht gerechnet. Noch weniger hatte er allerdings mit dem gerechnet, was Andreas nun tat, denn ohne ein Wort zu sagen ging dieser zu dem Elben hin und küsste ihn.
Wie von selbst legte der Elb einen Arm um den Menschen und zog diesen an sich heran, um dann den Kuss zu intensivieren.
Für den Elben ging ein geheimer Wunsch in Erfüllung, als sich der Mensch ohne Zögern von ihm zum Bett führen ließ.
