Titel: Geheimnis eines Kusses

Teil: 5/10

Autor: MajinSakuko

E-Mail: MajinSakuko@yahoo.de

Beta-Reader: JamesMarsters15

Disclaimer: Mir nix, Toriyama alles

Fandom: Dragonball

Pairing/Main-Chara: B/V

Rating: PG13

Genre/s: Lime, Angst, Thriller

Spoiler: Nein

Warning/s: Fluchen, angedeutetes Rape

A/N: Diesmal ein wenig längerer Teil. Hoffe, er kommt einigermaßen an.

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Es war ganz nett, die vollkommene Kontrolle zu haben. Ein Gefühl der Macht durchströmte Bulma und sie fühlte sich so stark wie schon lange nicht mehr. Mit jeder verstreichenden Sekunde wurde der beinahe verzweifelte Ausdruck in seinen dunklen Augen intensiver. Kontrolle ...

*Aber es ist irgendwie langweilig*, dachte sie. *Es fehlt der gewisse Kick. Der Widerstand. Er kann sich ja nicht mal richtig wehren ...*

Also löste Bulma sich von Vegeta, leckte ein letztes Mal über seine Unterlippe - die bemerkenswert weich war - und setzte sich seufzend auf. Schade, jetzt hatte er die Augen geschlossen. Irgendwie hatten die es ihr angetan.

"Hey, komm schon, Kisama", flüsterte Bulma beinahe freundlich. "Sei doch nicht gleich eingeschnappt. Ich weiß doch genau, dass du es auch wolltest. Du hast es doch geradezu provoziert ... mit deinen herausfordernden Blicken ...", kicherte sie.

Langsam verkrampften sich Vegetas Finger um ein Laken und er knirschte mit den Zähnen. Trotzdem tat er ihr nicht den Gefallen, sie jetzt anzusehen. Er wusste selbst, dass sein Körper sich nicht gerade hundertprozentig so verhalten hatte, wie er es hätte tun sollen. Ein Glück nur, dass er nicht vollständig erregt worden war.

"F*** dich!", stieß er aus zusammengebissenen Zähnen aus. Es war Selbstschutz, auch wenn er es nur aus dem Unterbewusstsein heraus tat. "Du kannst mich nicht lesen!" Sein Blick heftete sich auf die hohe Decke, ihm war der dort angebrachte Spiegel zuvor noch gar nicht aufgefallen, doch jetzt ... Er kam nicht umhin zu bemerken, dass sie beide von diesem Blickpunkt aus gesehen, ein äußerst anregendes Bild ergaben.

Er lag, scheinbar entspannt, ausgestreckt auf dem sinnlichen Bett, sein Kampfanzug halb zerfetzt. Seine Sehfähigkeit war noch nicht vollkommen zurückgekehrt, sodass er nichts Genaueres erkennen konnte.

Sie saß neben ihm, in ihrem aufreizenden Aufzug - konnte sie seine Kleidung so zerrissen haben während einer leidenschaftlichen Begegnung, die scheinbar durch etwas unterbrochen wurde?

Vegeta wartete auf den Schlag.

Doch der kam nicht.

Seine Vision klärte sich und er erkannte durch den Spiegel, dass die Hexe ihn ruhig betrachtete und nicht die geringsten Anstalten machte, ihn anzugreifen. Sich seine Verwirrung nicht anmerken lassend wandte er den Kopf und traf geradewegs auf die meergrünen Augen der kleinen Sadistin.

"Netter Versuch, Kisama, aber da musst du dir schon was Besseres ausdenken." Bulma lehnte sich wieder näher zu Vegeta rüber. "Du denkst doch nicht wirklich, dass ich dich", sie betonte das Wort "dich" indem sie noch einmal mit dem rechten Zeigefinger seine Wange hinauf fuhr, "noch einmal beschädige? So leicht lasse ich mich nicht provozieren."

Doch als ihr Finger den Weg zurück zu seinem Kinn zeichnen wollte, wurde er wieder aufgehalten. Trotz ihrer Worte, blitzte es kurz gefährlich in ihren Augen auf, als Vegeta ihren Finger erneut umfasste und ihn daran hinderte, weiterzugehen.

"Saiyajin'sche Physiologie", meinte Bulma nachdenklich und hatte prompt seinen Finger in ihrer Faust. "Wirklich erstaunlich wie schnell diese Spezies heilt. Nichtsdestotrotz sollte man meinen, du hättest es beim ersten Mal begriffen. Dabei sollen Saiyajin doch Gerüchten zufolge so klug sein ... Vielleicht bist du ja die Ausnahme ... wobei das ja wiederum die Regel bestätigen würde ...", fuhr sie nachdenklich fort, bevor sie wieder zu sich fand. "Einen hübschen Finger hast du da", dachte sie laut und betrachtete das Glied genauer. Es fühlte sich ungewöhnlich weich an, wohl weil er immer Handschuhe trug, wenn er kämpfte oder trainierte - jedenfalls meinte Freezer das immer. Vegeta war also ein wenig eitel? Wie interessant. "Was dagegen, wenn ich mal koste?", wollte sie mit einem einseitigen Grinsen wissen.

Der Saiyajin fühlte das unangenehme Kribbeln seinen Körper durchlaufen, als wären seine gesamten Muskeln eingeschlafen gewesen und wachten gerade erst auf. Nur noch ein paar Sekunden und er könnte diese Wahnsinnige von sich stoßen. Zumindest für ein paar ... Sekunden. War sie nun komplett durchgeknallt? Ein weiblicher Kannibale in Gestalt einer geisteskranken Hexe? Himmel, wo war er da nur hineingeraten?

Vegetas Augen weiteten sich, als Bulmas Lippen seinen Finger in einer suggestiven Geste umschlossen und ihre Zähne sanft an der Kuppe nagten. Okay, das war unerwartet, und normalerweise war Vegeta niemand, den man so leicht Off-Guard erwischte.

Nach einigen Augenblicken zog sie sich wieder zurück, hauchte Vegetas nun feuchten Finger noch kurz an, und stand dann auf. "Das nennt man einen Vorgeschmack."

(+)-(+)-(+)

Nun herrschte vollkommene Stille, er war alleine. Ein Einzelzimmer, wohl die bevorzugte Behandlung des "Neuen".

Vegeta versuchte sich so gut es ging zu entspannen. Er hatte keine Ahnung, ob es in dem Raum Überwachungseinheiten gab, und er hatte nicht das Bedürfnis, sein Unwohlsein zu veröffentlichen. Niemand hatte es bis jetzt geschafft, die Gedanken des Saiyajin no Ouji zu lesen, und so würde es auch bleiben.

Sein Gesicht schon seit Stunden eine starre Maske, spielte Vegeta unzählige mögliche Szenerien durch, wobei er IHRE Stärke, seine Schnelligkeit berücksichtigte und auch noch einige Variablen einbezog wie die Möglichkeit, dass sie Ki unterdrücken konnte, doch das brachte ihn nicht weiter, zu vieles lag im Dunkeln.

Auch wenn Vegeta weit und breit für sein meist voreiliges Temperament berüchtigt war, hieß das noch lange nicht, dass er mit offenen Armen dem sicheren Tod entgegenschritt. Für so bescheuert hatte ihn nur Kakarott einmal gehalten ...

Das Licht war gedämmt und ermöglichte es Vegeta, sich ein wenig umzusehen. Nach seiner kurzen Rast hatte er sich genug erholt und setzte sich langsam auf. Der Raum, in dem er sich nun befand, war irgendwie eine Mischung aus dem ersten und dem letzten, in dem er sich befunden hatte. Es war ein wenig kleiner, die Wände hatten einen bläulicheren Pastellton und auch die Laken des Bettes, das aber so groß war, wie das, in dem diese Hexe zu nächtigen schien, waren in einem Blau gehalten, Royalblau.

Vegeta rümpfte die Nase, vielleicht sah sie ja doch ein, dass er etwas Besseres war und wie der Prinz behandelt werden musste, der er war. Prinzessin hin oder her, Manieren hatte sie offensichtlich absolut keine. Manieren zwar nicht, aber dafür besaß sie andere Vorzüge ...

Konsequent schüttelte Vegeta den Gedanken ab und versuchte auf etwas zittrigen Beinen zur Tür zu gelangen. Wie nicht anders erwartet war abgeschlossen. Aber er wäre ja nicht der Prinz der Saiyajin, wenn er sich von einer simplen Tür aufhalten ließe, oder? Entschlossen rüttelte er am Knauf, doch nichts rührte sich. Die ersten Schweißtropfen bildeten sich auf Vegetas Stirn und kurz flackerte der Gedanke auf, dass er vielleicht doch ein wenig schwerer verletzt war, als er gedacht hatte, doch das schüttelte er rasch ab. Als nach minutenlangem Versuchen die Tür nicht nachgeben wollte, sah sich Vegeta gezwungen, es selbst zu tun, vor allem auch deswegen, weil er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Er schaffte es gerade noch bis zum Bett, wo er erschöpft zusammenbrach.

Keuchend und mit ausgestreckten Armen und Beinen lag er am Rücken und starrte zur Decke, an der sich diesmal kein Spiegel befand.

Nach mehreren Minuten hatte sich sein Puls wieder beruhigt und in Vegeta stieg der Verdacht auf, dass mit dem Zimmer etwas nicht stimmte. Wie anstrengend konnte es schon sein, zu stehen und an einer Tür zu rütteln?

Die Gedanken des Saiyajin wurden jäh unterbrochen als die Tür ohne sichtliche Anstrengung der Person auf der anderen Seite (bestimmt hat sie 'nen Schlüssel) geöffnet wurde.

"Wie geht es dir jetzt, Kisama?", fragte Bulma lächelnd, während sie ihm den Rücken zuwandte um die Tür wieder zu verschließen. "Ich hoffe, du hast die Zeit genutzt, um dich einigermaßen zu erholen, und sie nicht verschwendet, indem du versucht hast, hier raus zu kommen."

Vegeta knurrte nur - hatte sie etwa irgendwo wirklich Videokameras installiert? - und kämpfte sich aus dem Bett.

"Das würde ich an deiner Stelle nicht tun", warnte Bulma, "außer du möchtest deine Kraft wieder verlieren. Falls du's noch nicht bemerkt hast: In diesem speziellen Raum herrscht erhöhte Schwerkraft, außer auf dem Bett. Eingeschränkte Bewegungsfreiheit, ja, aber es ist ja genug Platz, was?"

Bei diesen Worten lief Vegeta ein kalter Schauer über den Rücken. Zuvor hatte er sich noch etwas vormachen können, aber jetzt schien alles glasklar. "Was soll ich schon groß auf diesem Bett tun?"

Ein amüsiertes Lächeln zuckte um Bulmas Lippen. "Oh, spiel doch jetzt nicht die unschuldig errötende Jungfrau, kleiner Prinz. Du weißt doch so gut wie ich, was du auf diesem Bett tun sollst ... und mit wem. Oder möchtest du, dass ich dich aufkläre? In Ordnung", fügte sie hinzu, als ihr Gegenüber nichts sagte, und sie machte einen Schritt auf ihn zu. "Du bist ein Mann ... ich bin eine Frau ... den Rest kannst du dir denken, hm?" Mit jeder Atempause war sie einen Schritt näher ans Bett gegangen und jetzt stand sie nur noch zwei Meter davon entfernt. Ihr Adrenalin- wie auch ihr Hormonspiegel stieg in ungekannte Höhen.

"Das kann nicht dein Ernst sein", entgegnete Vegeta aus zusammengebissenen Zähnen.

Bulma überhörte das Du geflissentlich, daran würde sie später arbeiten. In diesem Augenblick erfreute sie sich viel zu sehr an der Gesichtsfarbe des Saiyajin, die noch blasser als gewöhnlich war. Hatte ihm das bereits schon so sehr zugesetzt? Köstlich. "Du hast ja keine Ahnung, wie ernst es mir ist, Kisama." Bulma zählte still bis drei, bis sie fortfuhr. "Zieh dich aus."

"NIEMALS!"

"Gut", meinte Bulma lächelnd, als wäre die Antwort genau das, was sie hören wollte.

Das wiederum brachte die Ader auf Vegetas Stirn bedrohlich zum Pulsieren. Was nahm sich die Hexe heraus, so zu tun, als könnte sie seine Handlungen vorhersehen? "Ich schätze, du verstehst den Sinn des Wortes nicht ganz, was?"

"Doch, doch, kleiner Prinz", versicherte die Lilahaarige. "Aber es ist nun mal so, dass es so viel mehr Spaß macht, zumindest für mich, kapiert? Deswegen hab ich mein Vorhaben zuvor auch nicht ausgeführt. Es ist doch langweilig, wenn du dich nicht mal halbherzig wehren würdest. Wo bliebe da der Spaß? Verstehst du, worauf ich hinauswill? Ohne Widerstand könnte ich doch jeden haben ... nein warte ... ich kann ohnehin jeden haben ... Aber ich will nun mal dich ... heute", fügte sie wie einen Nachgedanken hinzu. "Ich schätze, du wirst es ohnehin nicht bringen, aber für ein bisschen grundsätzliche Unterhaltung wirst du schon zu gebrauchen sein, oder? Was meinst du, wie wär's mit uns beiden?", fragte sie, als hätte er überhaupt eine Wahl.

"Warum ausgerechnet ich?", fragte Vegeta ungewöhnlich ruhig.

"Wie?" Bulma legte den Kopf schräg und überdachte seine Frage. "Warum du?" Dann lächelte sie wieder und ihre meergrünen Augen blitzten. "Ich glaube, du unterliegst einem Irrtum. Scheinbar glaubst du, du wärst etwas besonderes ... Nein, mein Lieber. Du bist nur einer von vielen. Hm ... Polygamie ist wohl nicht die richtige Bezeichnung. Ich hab ein Hobby, weißt du", fuhr sie im Plauderton fort, als würden sich zwei Nachbarn über Gartenarbeit unterhalten. "Ich sammle leidenschaftlich gern. Und meine Sammlung ist bereits beachtlich. Aber es geht dabei eigentlich nicht vorrangig um die Größe", dabei hob sie anspielend die Augenbrauen um auf die Doppeldeutigkeit aufmerksam zu machen, "sondern um die Qualität. Ich füge immer wieder Exemplare hinzu, sortiere ausgediente wieder aus, so geht das immer weiter ..."

"Ein HAREM?", schnaubte Vegeta verächtlich und verblüfft zugleich, obwohl er sich so was in der Art schon gedacht hatte. "Du unterhältst einen Harem und du willst MICH ..."

"Du überschätzt deinen Wert ein wenig, kleiner Prinz", unterbrach Bulma ihn. "Ich habe nicht vor, dich in die Sammlung einzugliedern. Ein Mal wird genügen, denn schon vom Optischen her kann ich bestimmen, dass du nicht an die nötige Qualität herankommen wirst ... Wie gesagt, Qualität über Quantität."

"WAS?!", fuhr Vegeta auf. Wie konnte es diese Furie nur wagen, ihn dermaßen zu beleidigen? Er sprang vom Bett auf, und spürte unmittelbar den höheren Zug der Schwerkraft - wieso hatte er es zuvor nicht bemerkt? - und packte Bulma an den Oberarmen. "Pass gefälligst auf, WIE du mit mir sprichst, du ..."

Die Prinzessin lächelte mit einem nach oben gezogenen Mundwinkel auf den brodelnden Saiyajin hinab. Sein Griff war hart, aber er tat ihr nicht im Geringsten weh. "Soll ich vielleicht meine Schuhe ausziehen? Sie haben wirklich einen ziemlichen Absatz, und dann wären wir immerhin ungefähr auf gleicher Höhe ...", frotzelte sie unbeirrt weiter.

Das gab Vegeta den Rest.

"Obwohl ich ja immer ein Stückchen größer sein werde, als du, KLEINER Prinz."

Okay, DAS gab Vegeta definitiv den Rest und er bohrte seine Finger in Bulmas Oberarme, bis er sich eine Gegenattacke ausdenken konnte. Außerdem fiel es ihm von Sekunde zu Sekunde schwerer aufrecht stehen zu bleiben, da kam ihm die Stütze gerade recht.

"Das reicht jetzt", meinte Bulma und fasste nach Vegetas Fingern, um einen nach dem anderen von ihren Armen zu lösen. Nicht gerade vorsichtig stieß sie ihn rückwärts aufs Bett und folgte ihm. Mit einer Hand hielt sie ihn durch Druck auf die Brust in die Matratze gedrückt und mit der anderen liebkoste sie seine Wange. Obwohl sie von seiner mangelnden Qualität gesprochen hatte, fand sie ihn irgendwie äußerst anziehend, dabei wusste sie nicht mal, was genau sie so anmachte. Er war kurz, ziemlich blass und nicht nur seine Frisur war äußerst stachelig. Bulma war so versunken in ihren Fantasien, dass sie gar nicht richtig bemerkte wie Vegeta ihre Hände mit seinen umklammert hielt und sie hindern wollte, weiter vor zu dringen.

Elegant schwang sie sich über Vegetas Hüften und behinderte ihn dadurch noch mehr am bewegen, natürlich wäre es am Boden noch leichter gewesen, dank der hohen Schwerkraft, aber dann hätte sie ihn auch zuvor schon nehmen können. Sie wollte, dass er sich wehren konnte, und wehren das tat er, sie wollte, dass er ...

Bulma hielt seine Hände mühelos mit einer Hand über seinem Kopf, seine wilden Bewegungen unter ihr hatten scheinbar nicht den gewünschten Effekt, aber sie zeigte sich nur milde interessiert. Fasziniert ließ sie die Finger ihrer anderen Hand durch seine widerspenstigen Haare gleiten, zeichnete seine Augenbrauen nach, die wie stets in Ärger zusammengezogen waren, und blieb an seinem rechten Wangenknochen hängen.

Und dann blickte sie in seine schwarzen Augen. Tief und unergründlich, schien die Zeit stillzustehen, wie bei einem schwarzen Loch, aus dem es kein Entkommen mehr gab. Beinahe hätte sie ihren Griff um seine Handgelenke gelockert, aber eben nur beinahe. Noch immer starrte sie in die dunkle Seele ihres neuesten Opfers.

Als hätte sie sich plötzlich verbrannt zog sie die Hand von seiner Wange zurück, energisch wischte sie sich mit dem Kimono-Ärmel über die Lippen bis sie in ihrer natürlichen rosigen Farbe leuchteten.

"Angst, den kostbaren Lippenstift zu verschmieren?", fragte Vegeta spöttisch, obwohl ihm nicht nach Scherzen zumute war. Er hätte viel lieber gewusst, was es war, das die Hexe da in seinen Augen gefunden hatte, dass sie so plötzlich zurückzucken hatte lassen. Aber sie würde ihm wohl kaum antworten.

"Nein, Shôfu, ich will ihn nur nicht an dich verschwenden."

(+)-(+)-(+)

Unnatürlich laut hörte Vegeta das Wasser prasseln. Er hatte es auf die höchstmögliche Stufe eingestellt, aber er machte sich nicht wirklich Sorgen um irgendwelche Brandblasen. Am liebsten würde er sich die ersten drei Hautschichten wegätzen, und all die Erinnerungen gleich hinterher.

Die Bürste war grob und borstig, und das kam dem Saiyajin gerade recht, in wütenden, kantigen Bewegungen rieb er über seine Arme, seinen Oberkörper, seine Beine ... Doch es ging nicht ab.

Vegeta stellte sich direkt in den harten Strahl der Dusche und ließ das Wasser alles wegschwämmen. Den Schaum, die abgeschabten Hautfetzen, den letzten Rest Würde, den er sich noch behalten hatte. Seine gesamte Hautoberfläche war rot und wund, gleichermaßen wegen des heißen Wassers und der groben Bürste, doch das machte nichts.

Vegeta drehte den Hahn und im nächsten Moment schoss eiskaltes Wasser aus der Düse. Der Schock vom plötzlichen Temperaturwechsel war genau das Richtige, um seine Gedanken zu lähmen, wenigstens kurzzeitig. Er stand so lange im Strahl, breitbeinig, mit an den Fliesen gelehnten Handflächen, bis das Zittern nicht mehr zu ertragen war und seine Glieder sich vor Kälte steif anfühlten.

Mit unsicherer Hand schob er die Duschwand zur Seite und trat tropfend auf die Badematte. Ein offensichtlich bereitgelegtes Handtuch diente ihm zum Abtrocknen, und daneben fand er auch frische Kleidung, bestehend aus einer schwarzen Boxershorts, einer grauen Jogginghose und einem grünen Muskelshirt.

Nachdem er sich angezogen hatte, entdeckte er eine Tür, die aus diesem Badezimmer führte.

(+)-(+)-(+)

Das Essen war annehmbar, okay zugegeben, es war mehr als das, es war gut, ja verdammt, ausgezeichnet! Hatte er demnach den Test bestanden oder war es die Henkersmahlzeit?

Die Hashi klapperten nur ganz wenig in seinen Fingern als Vegeta die letzten Bissen des Tempura runterschlang. Das Essen war einfach ... UNWICHTIG! Ja, das war es, einfach unwichtig, aber womit sollte er sich sonst beschäftigen? Er musste schließlich was essen und da bot es sich doch geradezu an, darüber nachzudenken, oder? Essen war immerhin wichtig, damit er wieder zu Kräften kam, damit er ... Geräuschvoll fielen die Hashi auf den niedrigen Tisch auf dem die Mahlzeit extra für ihn aufbereitet worden war. Wenn es darum ging, sollte er vielleicht lieber doch nicht mehr zu Kräften kommen oder?

Wieder alleine, wieder ein anderer Raum.

War es wirklich ein Glück gewesen, dass er DANACH das Bewusstsein verloren hatte?

*Vielleicht ist das Essen ja vergiftet*, dachte er leicht zynisch, und es überraschte ihn, dass er es sich irgendwie auch wünschte. Dann wären seine Probleme gelöst, er wäre tot, er hätte einen ehrvollen Tod, na ja, ehrvoller als Selbstmord, er wäre vor allem SIE los ... und mit ihr dieses Gefühl.

Benutzt und abgelegt, leer und hohl, wütend und ...

Nein, das Essen war nicht vergiftet.

(+)-(+)-(+)

Bulma starrte noch lange völlig emotionslos in den Spiegel. Konnte sie sich überhaupt sehen oder blickte sie einfach hindurch? Nach scheinbar unendlichen Minuten kam endlich wieder Bewegung in die Prinzessin, als sie die Arme hob und die zahlreichen Nadeln aus ihrem Haar zog, die ihre Frisur in Form gehalten hatten. Weiche, seidig glänzende Wellen bedeckten die Hälfte ihres Rückens. Bulma ließ ihre Finger durch eine Strähne gleiten und griff dann plötzlich zu einer Nagelschere.

-Schnipp-

Und schon hielt sie eine lange Locke in der Hand. Weitere folgten und schon bald lagen kleine Haufen lila Haare rund um ihren Sessel. Mit einem leisen Klirren fiel nun auch die Schere zu Boden, halb auf ein Haarnest gebettet.

Bulmas Gesicht blieb ausdruckslos, als sie ihre neue Haarlänge im Spiegel betrachtete, jetzt reichten sie nicht einmal mehr bis zu ihren Schultern. Versuchsweise ließ sie ihre Finger hindurchgleiten, bewegte den Kopf hin und her, und befand, dass diese Frisur viel praktischer war, nicht mehr so schwer zu pflegen, trotzdem noch genauso attraktiv ...

Bulma senkte den Kopf und ihre Lippen zuckten, als sie die Eindrücke sah, die die Schere in ihrer weichen Haut hinterlassen hatte. *Schon gut*, versuchte die Stimme in ihrem Kopf sie zu beruhigen.

"Nein", widersprach Bulma laut, während sie an ihrem Schminktisch zusammenbrach und ein Weinkrampf ihr den Atem stahl. "Gar nichts ist gut ..."

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Shôfu - Hure