Die Lüge eines Lebens 5
Vielen, vielen Dank für die lieben Reviews! Ich werd mich bemühen, dass dieses Chap etwas länger wird und ich nicht zu lange brauchen werde. Versprechen kann ich allerdings nicht, weil ich ja nebenbei noch an "Glück im Spiel- Pech in der Liebe" und ner neuen FF schreibe und *tief Luft hol* morgen die Schule wieder anfängt, ich jede Menge zu tun hab und an meinen Wochenenden bis 17 Uhr arbeite. Soviel dazu :o). Aber keine Sorgen, meine Abende gehören meinen Stories *g*. Achja, Drake, du kannst doch ruhig sagen, wen du vermutest, bin doch so neugierig und will wissen, *wie* durchschaubar ich bin. Und jetzt viel Spass mit Kapitel 5!
Maia
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Kapitel 5
Eltern und andere Plagen
Narcissa starrte noch immer auf die große Holztür, hinter der Severus verschwunden war. Sie zuckte mit den Achseln (heißt das: mit den Schultern oder mit den Achseln zucken? Ich weiß es nicht!! Denkt euch einfach das richtige *g*). Wenn ihr alter Freund nicht mit ihr über seine Probleme reden wollte, bitte, dann sollte er eben auch nicht. Die junge Frau blieb noch einige Minuten stehen, überlegte, was die Todesser wohl im Wohnzimmer machen würden und ging schließlich wieder hoch auf ihr Zimmer.
Sie hatte nicht vor, bei diesen, diesen Treffen dabei zu sein. Mit der dunklen Seite wollte sie nichts zu tun haben und sie würde ihr Kind davor schützen. Als Narcissa ihre Tür aufschloss, wurde sie bereits erwartet. Eine Schleiereule schuhute leise und flatterte im Zimmer herum. Die junge Frau lächelte. Sie liebte Eulen und diese, Curyll, gehörte den Eltern von Lucius. Was weniger erfreulich war, denn normalerweise schickten die beiden nur eine Eule um ihren Besuch anzukündigen. Narcissa setzte sich auf ihren Sessel, streckte den Arm aus und Curyll landete sanft darauf, streckte das Bein aus und erlaubte es so der jungen Frau, den Brief abzunehmen. "Danke, Curyll." Lachte Narcissa und stellte der Eule eine kleine Schüssel mit Wasser hin, das immer bereitstand.
Lucius` Frau streifte das grüne Samtband, das die Pergamentrolle hielt, ab und entrollte vorsichtig den Brief. Schon beim Lesen der ersten Zeilen verdunkelte sich ihr hübsches Gesicht.
Liebe Narcissa Catherine, lieber Lucius!
Da wir schon so lange nichts mehr von euch beiden gehört haben, haben wir beschlossen, euch wieder einmal zu besuchen. Unser letzter Aufenthalt in Malfoy Manor liegt ja schon ewig zurück! Narcissas Vater haben wir übrigens ebenfalls informiert, er wird also auch kommen. Wir planen unseren Besuch für nächstes Wochenende, also in gut einer Woche. Falls euch dieser Termin nicht passt, schlagt doch bitte recht schnell einen anderen vor, sonst muss Monsieur de Retrève umsonst aus Frankreich anreisen!
Wir freuen uns auf euch!
Margarethe und Andrew
Narcissa seufzte schwer. Schon nächstes Wochenende! Auf diesen Besuch war sie nun wirklich nicht erpicht. Und warum mussten ihre Schwiegereltern auch noch ihren Vater einladen? Die beiden waren so grauenhaft und anmaßend noch dazu! Narcissa hasste es, wenn jemand sie ohne Erlaubnis "Narcissa Catherine" nannte. Das war nur wenigen erlaubt und Maggie und Andrew bestimmt nicht!
Außerdem waren die zwei daran Schuld, dass ihr Sohn so geworden war, wie Narcissa ihn kannte. Und das würde sie ihnen nie verzeihen. Hätten sie Lucius anders erzogen, nicht mit diesen Sprüchen wie "Muggelgeborene sind Dreck!" und "Steh zur Dunklen Seite!", dann könnten Luc und seine Frau vielleicht ein normales Leben führen, aber so? Narcissa machte keinen Hehl aus ihrem Abscheu gegenüber Leuten, die sich auf Kosten Unschuldiger vergnügten. Noch dazu, wenn diese Unschuldigen schwächer waren als man selbst. Das war einfach nur widerwärtig!
Wie viele Stunden, nein, Tage hatte sie wohl schon damit verbracht, Lucius davon überzeugen zu wollen? Doch ihr Mann wollte nichts hören. Es lag einfach an seiner Erziehung, davon war Narcissa überzeugt. Und das war der Grund ihres Hasses gegenüber Andrew und Margarethe.
"Narcissa-Darling?" Die junge Frau zuckte zusammen. Musste Lucius sie immer so nennen? Sie kam sich vor wie ein kleines Kind, wenn er diesen Namen gebrauchte. "Kommst du bitte einmal herunter?" Narcissa verdrehte genervt die Augen. Wenn Luc die Höflichkeitsmasche abzog, musste sie mitspielen, um sie beide nicht vollends zu blamieren. "Ich komme schon, Liebling!" Narcissa erhob sich, streichelte Curyll kurz über das sanfte Gefieder, ließ die Pergamentrolle achtlos auf dem Tisch liegen und ging hinunter ins Wohnzimmer.
Sie hatte erwartet, alle Todesser noch vorzufinden, doch zu ihrer Überraschung saßen nur noch Lucius und Severus, die sie beide mit einem Lächeln begrüßten, auf den samtenen Sesseln. Narcissa lächelte leicht verwundert zurück und nahm ihnen gegenüber auf dem Sofa Platz. "Darling", begann Lucius, "ich habe Severus eingeladen, noch etwas mit uns zu essen. Das stört dich doch nicht, oder?" Narcissa schüttelte nur den Kopf. Über den Brief würde sie nachher mit Lucius reden.
Sorgfältig vermied sie es, Severus in die Augen zu sehen. Dann würden doch nur wieder die Erinnerungen in ihr aufsteigen und das wollte sie nicht. "Cis?" Narcissa hätte am liebsten aufgeschluchzt. Musste Severus, wenn er mit ihr sprach, immer dermaßen sanft reden? Das tat er doch sonst auch nicht! Verdammt, wieso war er nur manchmal so einfühlsam? Die junge Frau hatte Angst, dass sie ihm auf der Stelle alles erzählen würde, wenn er in dem Ton weiterredete.
Zögernd hob sie den Kopf, sah ihren alten Freund an, der sie mit einem fragenden, besorgt wirkenden Blick bedachte. Narcissa zwang sich ein Lächeln auf die Lippen, strahlte Severus an und meinte betont munter. "Und, erzähl doch mal, wie ist es dir so ergangen? Wir haben uns ja lange nicht mehr gesehen." °Das letzte Mal vor ungefähr fünf Monaten und damals in etwas anderen Umständen° fügte sie in Gedanken hinzu. Doch das ging Lucius nichts an. Überhaupt nichts.
"Ach, da gibt es nicht viel zu erzählen!" meinte Severus, "ich hab an der Universität angefangen, Zaubertränke und Verteidigung gegen die Dunklen Künste zu studieren." Lucius grinste, was Severus schlichtweg ignorierte. "Ich kann mir schon denken, was du jetzt von mir hältst, Cis. Ein Todesser, der ausgerechnet Verteidigung gegen die Dunklen Künste lernt. Halt mir für verrückt oder bescheuert, aber ich habe sogar vor, als Lehrer in Hogwarts oder sonst wo zu beginnen, wenn ich mein Studium abgeschlossen hab." Narcissa sah ihn erstaunt an. `Verrückt`und `bescheuert`trafen es nicht ganz. Lebensmüde oder auch wahnsinnig wäre wohl passender.
Zu ihrem Erstaunen bemerkte Narcissa, dass Severus ihrem Blick auswich. °Hat er etwa auch Angst? Oder was ist los mit dir, mein alter Freund?° Severus war ihr ein Rätsel. Sie hatten sich schon immer nahe gestanden, was viele verwundert hatte. Eine Ravenclaw und ein Slytherin. Aber viel überraschender für alle war, dass ausgerechnet Severus Snape mit der Flamme seines besten Freundes eine so gute Beziehung führte. Ja, ihre Freundschaft war etwas Besonderes. Und sie würde sich diese Freundschaft von nichts und niemandem zerstören lassen, das hatte sie damals nicht getan, tat es jetzt nicht und würde es auch niemals zulassen. Ihre Freundschaft hatte alles überdauert.
Lucius` Eifersucht auf seinen besten Freund, die Gemeinheiten der anderen Schüler, die Narcissa ansahen, als wäre sie ein Stück Dreck, weil sie sich mit einem Slytherin gut verstand, ihre und Severus` Streitereien, von denen es weiß Gott genug gab und vor allem Severus` Liebe zur Dunklen Seite. Das war eines der wenigen Dinge, von denen Narcissa nicht wusste, wie es zustande gekommen war.
Severus` Leben in Hogwarts war nie einfach gewesen, doch es hatte sich gebessert, als seine Freundschaft mit Cis sich verstärkt hatte. Er sah gut aus, viele Mädchen träumten heimlich von ihm, aber weil er in Slytherin war, hielten sich die Mädchen aus Hufflepuff, Ravenclaw und Gryffindor sehr zurück. Und die Slytherinmädchen wollte Severus nicht. Es war keine einzige dabei, die ihm auch nur ansatzweise gefiel. Dann war Narcissa gekommen, hatte sich einfach so mit ihm angefreundet und sein Leben um einiges verbessert. Severus war nie ein Casanova gewesen, doch er genoss es, mit Mädchen zusammen zu sein. Er hatte ja sonst nicht viel, was er genießen konnte.
Narcissa und Severus hatten viele ihrer Geheimnisse miteinander geteilt, sich oft und auch heimlich getroffen und damit Lucius` Eifersucht geweckt, was sie nicht im Geringsten störte, weil sie ihn immer wieder hatten überzeugen können, dass zwischen ihnen nichts lief. Und schon war Lucius beruhigt. Denn der blonde Junge hatte sich in Narcissa verliebt. Obwohl der junge Malfoy gewohnt war, dass er alles bekam, was er wollte, willigte Narcissa erst gegen Ende ihres sechsten Jahres in Hogwarts ein, Lucius` Freundin zu werden.
// Narcissa rannte, rannte immer schneller Richtung Quidditchfeld, darüber hinweg und auf den Verbotenen Wald zu. Kurz davor ließ sie sich, schweißüberströmt, die Wangen rot angelaufen und ein glückliches Lächeln auf dem Gesicht, auf die Wiese fallen. Es war Frühling und bereits ihr zweites Jahr in Hogwarts. Und nun endlich schien sich ihr Traum erfüllt zu haben. Narcissa drückte das Schriftstück, das sie in den Händen hielt, fest an sich. Ihr erster Liebesbrief von dem Jungen, für den sie heimlich schwärmte. Sicher, sie hatte schon für viele Jungen geschwärmt, ihre Freundinnen konnten ein Lied davon singen, doch die Gedanken an diesen einen bestimmten kehrten immer wieder zurück, ließen sich nicht abschalten oder auslöschen.
Narcissa setzte sich mühsam wieder auf, zog ihren Umhang aus und legte sich darauf ins Gras. Mit zitternden Fingern entrollte sie das Pergament, glättete es und las es sich einige Male durch, bis sie merkte, dass sie kein Wort mitbekam, so aufgeregt war sie. Das Mädchen holte tief Luft, schloss kurz die Augen und beruhigte sich innerlich, bis sie es ein nächstes Mal versuchte.
Liebe Narcissa!
Bitte wirf diesen Brief nicht gleich weg, sondern lies dir erst einmal durch, was ich dir zu sagen habe. Glaub mir, ich habe endlos lange gebraucht, bis ich überhaupt einige sinnvolle Zeilen zusammen hatte. Einen Liebesbrief zu schreiben ist schwieriger als ich dachte und da ich so etwas noch niemals zuvor gemacht habe, bitte ich dich, meine Mühen zu honorieren, auch wenn du den Brief wahrscheinlich nicht besonders prickelnd finden wirst.
Das Mädchen lachte leise. Seine Briefe würde sie wohl immer toll finden, egal, was er schreiben würde. Aber es war wirklich richtig süß, dass er sich so entschuldigte und sich so viel Mühe gab.
Ich weiß nicht, ob du meine Gefühle erwiderst und ich bilde mir ein, dass ich meine bisher recht gut versteckt habe. Immerhin hat mir keiner meiner "Späher" berichtet, dass ich dir allzu sehnsuchtsvolle Blicke zugeworfen hab.
Jemand hat mir einmal gesagt "Glück ist nur ein Traum und Schmerz die Wirklichkeit." Wenn das stimmt, was ich natürlich nicht hoffe, da ich mein Leben nicht in Schmerzen verbringen will, nun, dann träume ich wohl seit dem Tag, an dem mir klar wurde, dass ich mehr für dich empfinde. Mehr als nur Freundschaft.
Freundschaft ist wie Liebe, nur ohne Flügel, Narcissa. Und ich will fliegen, fliegen, frei sein, frei sein von allen Zwängen und Vorurteilen, in denen wir doch leben.
Weißt du eigentlich, was für eine Qual es ist, dich bei jedem Essen zu sehen? Zu sehen, wie du lachst, mit deinen Freundinnen sprichst, mit den Jungen an deinem Tisch scherzt. Denk jetzt nicht, ich wäre eifersüchtig, ich bin nur neidisch, weil sie dich immer sehen können, ohne, dass es auffällt. Manchmal bilde ich mir ein, dass du zu mir hinüber schielst und mich leicht anlächelst. Wahrscheinlich nur ein Wunschtraum. Ich muss aufpassen, dass meine Blicke mich nicht verraten.
Vielleicht weißt du es nicht, aber dass Lucius in dich verliebt ist, ist jedem an der Schule bekannt. Und ich will nicht, dass er merkt, dass ich dich auch liebe. Für ihn sind wir nur Freunde. Es liegt an dir, Narcissa. Wenn du willst, können wir Freunde bleiben. Für dich würde ich es tun, glaub mir. Doch wenn es dein Wunsch ist, können wir uns auch sonst treffen. Vielleicht würden wir dann beide lügen müssen, was mir mehr oder weniger egal ist. Aber dir.
Denk daran: ich liebe dich und deine Entscheidung werde ich respektieren.
Für immer Dein, Clara,
dein Geliebter
Narcissa wischte sich die Tränen aus den Augen. Er war so süß, so rücksichtsvoll. Und er hatte Recht. Wenn Lucius das herausfand, war wohl alles verloren. Clara. Sie lächelte. Der persönliche Spitzname ihres Schwarmes, nur für sie.
"Narcissa? Was tust du hier?" Lucius war unbemerkt herangekommen. Cis schreckte auf, faltete ihren Brief zusammen und steckte ihn eilig in eine Hosentasche. "Oh, Luc, hi. Ich wollte nur etwas spazieren gehen und frische Luft schnappen. Das Wetter ist so schön. Und was tust du hier?" Lucius nickte verständnisvoll und Narcissa atmete erleichtert auf. Puh, ein Glück, dass er ihr geglaubt hatte. "Ich? Ich hatte in den Umkleidekabinen etwas vergessen und hab dich dann hier gesehen." Narcissa lächelte ihn an und wandte sich dann zum Gehen. "Bis dann, Luc." Lucius murmelte einen Abschiedsgruß und sah dem Mädchen noch lange hinterher. //
"Narcissa? Was möchtest du trinken, Darling?" Die Stimme ihres Mannes riss sie aus ihren Erinnerungen. "Ähm", begann Narcissa. °Was zum Merlin hat Lucius mich gerade gefragt.° "Entscheide du, ich bin sicher, du wirst es gut machen." Sie lächelte Luc zuckersüß an. "Drei Gläser Weißwein, Trixy." Ihre Hauselfe verschwand sofort geschäftig in der Küche und Narcissa begriff, was Lucius gewollt hatte. Dabei war Alkohol überhaupt nicht gut für das Kind. Sie seufzte leise. Nun, ein Glas mehr oder weniger konnte ja nicht schaden.
Die beiden Männer unterhielten sich während des gesamten Essens, während Narcissa schweigend ihren Teller anstarrte, bis es ihr schließlich zu bunt wurde. Sie lehnte sich zurück, beobachtete die zwei und hörte zu. "Bald werden wir wohl angreifen, der Dunkle Lord hat es befohlen." Narcissa erschauderte. Es ging, das wusste sie aus Briefen an Lucius, die sie gelesen hatte, um die Ermordung von Lily und James Potter. Zwei ihrer ältesten Freunde. Narcissas Augen brannten vor ungeweinten Tränen und sie wandte den Blick ab, betrachtete Lucius eingehend.
Ihr Mann war gutaussehend, ohne Frage. Die blonden Haare, noch heller als die von Narcissa, reichten knapp bis über die Schultern und fielen ihm sanft ins Gesicht. Lucius` Haar war glatt, im Gegensatz zu dem seiner Frau, das ihr in weichen Wellen auf den Rücken fiel. Es war nicht so sehr gelockt, wie das ihrer Mutter, aber immerhin. Die Augen ihres Mannes strahlten. Allerdings, wie Narcissa feststellte, in einem hellen Grau, nicht wie sonst. Seine Augenfarbe wechselte zuweilen von verschiedenen Grautönen zu einem hellen Blau.
Narcissa hatte ihren Mann noch nie jemanden töten sehen, doch sie vermutete, dass seine Augen dann eben jenes helle Grau annahmen wie im Moment.
Die Potters. Die junge Frau erschauderte wieder. Wieso nur? Sie verstand es einfach nicht. Wieso sollten sie sterben? Sicher, sie waren eben auf der Guten Seite, aber das waren tausende andere auch. Und, gut, sie waren eng mit Albus Dumbledore befreundet, aber auch das war kein Grund, sie umzubringen. Narcissa wusste, dass sie keine Chance hatte, die beiden zu warnen. Lucius war den ganzen Tag zu Hause, also konnte Narcissa nicht den Feuerzauber gebrauchen (so hab ich jetzt einfach mal den genannt, bei dem man die Köpfe von denen im Feuer sehen kann, ihr wisst schon, oder?) und ein Brief schied von vorneherein aus, weil sie dann Lucius` Eule hätte gebrauchen müssen und der würde natürlich wissen wollen, wem sie schrieb oder würde einfach den Brief lesen.
Sorgen über Sorgen. Diese Todesser waren wirklich eine Landplage und Narcissa schämte sich zutiefst für ihren, wenn auch ungewollten, Umgang mit Todessern. Und zu allem Übel würden nächstes Wochenende ihre Schwiegereltern anrücken und auch noch ihren Vater mitbringen. Das konnte ja was werden.
Narcissa wollte die Mordpläne nicht mehr hören. Abrupt stand sie auf, lächelte den verblüfft schauenden Männer noch einmal kurz zu, wünschte eine gute Nacht, lief die Treppe hinauf, ging in ihr Zimmer und ließ sich in ihr Bett fallen. Heiße Tränen rannen über ihr Gesicht, ihre sonst so emotionslosen Augen blickten traurig in die dunkle Nacht hinaus und schließlich fiel Narcissa, übermannt von Trauer und Müdigkeit, in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
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Und, was haltet ihr davon? Ich hoffe, diesmal ist es nicht zu kurz :o), es sind immerhin, ohne das jetzt und ohne Vorwort gut 2200 Wörter und die arme Maia hat sich wirklich Mühe gegeben *g*. Also, wie wärs? Ein, zwei, drei Reviews? Dann bekommt ihr auch, zumindest, wenn ich es schaffe, am Dienstag das neue Chapter, weil ich es heute und morgen erst einmal schreiben und dann noch hochladen muss. Bis bald!
Maia
Vielen, vielen Dank für die lieben Reviews! Ich werd mich bemühen, dass dieses Chap etwas länger wird und ich nicht zu lange brauchen werde. Versprechen kann ich allerdings nicht, weil ich ja nebenbei noch an "Glück im Spiel- Pech in der Liebe" und ner neuen FF schreibe und *tief Luft hol* morgen die Schule wieder anfängt, ich jede Menge zu tun hab und an meinen Wochenenden bis 17 Uhr arbeite. Soviel dazu :o). Aber keine Sorgen, meine Abende gehören meinen Stories *g*. Achja, Drake, du kannst doch ruhig sagen, wen du vermutest, bin doch so neugierig und will wissen, *wie* durchschaubar ich bin. Und jetzt viel Spass mit Kapitel 5!
Maia
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Kapitel 5
Eltern und andere Plagen
Narcissa starrte noch immer auf die große Holztür, hinter der Severus verschwunden war. Sie zuckte mit den Achseln (heißt das: mit den Schultern oder mit den Achseln zucken? Ich weiß es nicht!! Denkt euch einfach das richtige *g*). Wenn ihr alter Freund nicht mit ihr über seine Probleme reden wollte, bitte, dann sollte er eben auch nicht. Die junge Frau blieb noch einige Minuten stehen, überlegte, was die Todesser wohl im Wohnzimmer machen würden und ging schließlich wieder hoch auf ihr Zimmer.
Sie hatte nicht vor, bei diesen, diesen Treffen dabei zu sein. Mit der dunklen Seite wollte sie nichts zu tun haben und sie würde ihr Kind davor schützen. Als Narcissa ihre Tür aufschloss, wurde sie bereits erwartet. Eine Schleiereule schuhute leise und flatterte im Zimmer herum. Die junge Frau lächelte. Sie liebte Eulen und diese, Curyll, gehörte den Eltern von Lucius. Was weniger erfreulich war, denn normalerweise schickten die beiden nur eine Eule um ihren Besuch anzukündigen. Narcissa setzte sich auf ihren Sessel, streckte den Arm aus und Curyll landete sanft darauf, streckte das Bein aus und erlaubte es so der jungen Frau, den Brief abzunehmen. "Danke, Curyll." Lachte Narcissa und stellte der Eule eine kleine Schüssel mit Wasser hin, das immer bereitstand.
Lucius` Frau streifte das grüne Samtband, das die Pergamentrolle hielt, ab und entrollte vorsichtig den Brief. Schon beim Lesen der ersten Zeilen verdunkelte sich ihr hübsches Gesicht.
Liebe Narcissa Catherine, lieber Lucius!
Da wir schon so lange nichts mehr von euch beiden gehört haben, haben wir beschlossen, euch wieder einmal zu besuchen. Unser letzter Aufenthalt in Malfoy Manor liegt ja schon ewig zurück! Narcissas Vater haben wir übrigens ebenfalls informiert, er wird also auch kommen. Wir planen unseren Besuch für nächstes Wochenende, also in gut einer Woche. Falls euch dieser Termin nicht passt, schlagt doch bitte recht schnell einen anderen vor, sonst muss Monsieur de Retrève umsonst aus Frankreich anreisen!
Wir freuen uns auf euch!
Margarethe und Andrew
Narcissa seufzte schwer. Schon nächstes Wochenende! Auf diesen Besuch war sie nun wirklich nicht erpicht. Und warum mussten ihre Schwiegereltern auch noch ihren Vater einladen? Die beiden waren so grauenhaft und anmaßend noch dazu! Narcissa hasste es, wenn jemand sie ohne Erlaubnis "Narcissa Catherine" nannte. Das war nur wenigen erlaubt und Maggie und Andrew bestimmt nicht!
Außerdem waren die zwei daran Schuld, dass ihr Sohn so geworden war, wie Narcissa ihn kannte. Und das würde sie ihnen nie verzeihen. Hätten sie Lucius anders erzogen, nicht mit diesen Sprüchen wie "Muggelgeborene sind Dreck!" und "Steh zur Dunklen Seite!", dann könnten Luc und seine Frau vielleicht ein normales Leben führen, aber so? Narcissa machte keinen Hehl aus ihrem Abscheu gegenüber Leuten, die sich auf Kosten Unschuldiger vergnügten. Noch dazu, wenn diese Unschuldigen schwächer waren als man selbst. Das war einfach nur widerwärtig!
Wie viele Stunden, nein, Tage hatte sie wohl schon damit verbracht, Lucius davon überzeugen zu wollen? Doch ihr Mann wollte nichts hören. Es lag einfach an seiner Erziehung, davon war Narcissa überzeugt. Und das war der Grund ihres Hasses gegenüber Andrew und Margarethe.
"Narcissa-Darling?" Die junge Frau zuckte zusammen. Musste Lucius sie immer so nennen? Sie kam sich vor wie ein kleines Kind, wenn er diesen Namen gebrauchte. "Kommst du bitte einmal herunter?" Narcissa verdrehte genervt die Augen. Wenn Luc die Höflichkeitsmasche abzog, musste sie mitspielen, um sie beide nicht vollends zu blamieren. "Ich komme schon, Liebling!" Narcissa erhob sich, streichelte Curyll kurz über das sanfte Gefieder, ließ die Pergamentrolle achtlos auf dem Tisch liegen und ging hinunter ins Wohnzimmer.
Sie hatte erwartet, alle Todesser noch vorzufinden, doch zu ihrer Überraschung saßen nur noch Lucius und Severus, die sie beide mit einem Lächeln begrüßten, auf den samtenen Sesseln. Narcissa lächelte leicht verwundert zurück und nahm ihnen gegenüber auf dem Sofa Platz. "Darling", begann Lucius, "ich habe Severus eingeladen, noch etwas mit uns zu essen. Das stört dich doch nicht, oder?" Narcissa schüttelte nur den Kopf. Über den Brief würde sie nachher mit Lucius reden.
Sorgfältig vermied sie es, Severus in die Augen zu sehen. Dann würden doch nur wieder die Erinnerungen in ihr aufsteigen und das wollte sie nicht. "Cis?" Narcissa hätte am liebsten aufgeschluchzt. Musste Severus, wenn er mit ihr sprach, immer dermaßen sanft reden? Das tat er doch sonst auch nicht! Verdammt, wieso war er nur manchmal so einfühlsam? Die junge Frau hatte Angst, dass sie ihm auf der Stelle alles erzählen würde, wenn er in dem Ton weiterredete.
Zögernd hob sie den Kopf, sah ihren alten Freund an, der sie mit einem fragenden, besorgt wirkenden Blick bedachte. Narcissa zwang sich ein Lächeln auf die Lippen, strahlte Severus an und meinte betont munter. "Und, erzähl doch mal, wie ist es dir so ergangen? Wir haben uns ja lange nicht mehr gesehen." °Das letzte Mal vor ungefähr fünf Monaten und damals in etwas anderen Umständen° fügte sie in Gedanken hinzu. Doch das ging Lucius nichts an. Überhaupt nichts.
"Ach, da gibt es nicht viel zu erzählen!" meinte Severus, "ich hab an der Universität angefangen, Zaubertränke und Verteidigung gegen die Dunklen Künste zu studieren." Lucius grinste, was Severus schlichtweg ignorierte. "Ich kann mir schon denken, was du jetzt von mir hältst, Cis. Ein Todesser, der ausgerechnet Verteidigung gegen die Dunklen Künste lernt. Halt mir für verrückt oder bescheuert, aber ich habe sogar vor, als Lehrer in Hogwarts oder sonst wo zu beginnen, wenn ich mein Studium abgeschlossen hab." Narcissa sah ihn erstaunt an. `Verrückt`und `bescheuert`trafen es nicht ganz. Lebensmüde oder auch wahnsinnig wäre wohl passender.
Zu ihrem Erstaunen bemerkte Narcissa, dass Severus ihrem Blick auswich. °Hat er etwa auch Angst? Oder was ist los mit dir, mein alter Freund?° Severus war ihr ein Rätsel. Sie hatten sich schon immer nahe gestanden, was viele verwundert hatte. Eine Ravenclaw und ein Slytherin. Aber viel überraschender für alle war, dass ausgerechnet Severus Snape mit der Flamme seines besten Freundes eine so gute Beziehung führte. Ja, ihre Freundschaft war etwas Besonderes. Und sie würde sich diese Freundschaft von nichts und niemandem zerstören lassen, das hatte sie damals nicht getan, tat es jetzt nicht und würde es auch niemals zulassen. Ihre Freundschaft hatte alles überdauert.
Lucius` Eifersucht auf seinen besten Freund, die Gemeinheiten der anderen Schüler, die Narcissa ansahen, als wäre sie ein Stück Dreck, weil sie sich mit einem Slytherin gut verstand, ihre und Severus` Streitereien, von denen es weiß Gott genug gab und vor allem Severus` Liebe zur Dunklen Seite. Das war eines der wenigen Dinge, von denen Narcissa nicht wusste, wie es zustande gekommen war.
Severus` Leben in Hogwarts war nie einfach gewesen, doch es hatte sich gebessert, als seine Freundschaft mit Cis sich verstärkt hatte. Er sah gut aus, viele Mädchen träumten heimlich von ihm, aber weil er in Slytherin war, hielten sich die Mädchen aus Hufflepuff, Ravenclaw und Gryffindor sehr zurück. Und die Slytherinmädchen wollte Severus nicht. Es war keine einzige dabei, die ihm auch nur ansatzweise gefiel. Dann war Narcissa gekommen, hatte sich einfach so mit ihm angefreundet und sein Leben um einiges verbessert. Severus war nie ein Casanova gewesen, doch er genoss es, mit Mädchen zusammen zu sein. Er hatte ja sonst nicht viel, was er genießen konnte.
Narcissa und Severus hatten viele ihrer Geheimnisse miteinander geteilt, sich oft und auch heimlich getroffen und damit Lucius` Eifersucht geweckt, was sie nicht im Geringsten störte, weil sie ihn immer wieder hatten überzeugen können, dass zwischen ihnen nichts lief. Und schon war Lucius beruhigt. Denn der blonde Junge hatte sich in Narcissa verliebt. Obwohl der junge Malfoy gewohnt war, dass er alles bekam, was er wollte, willigte Narcissa erst gegen Ende ihres sechsten Jahres in Hogwarts ein, Lucius` Freundin zu werden.
// Narcissa rannte, rannte immer schneller Richtung Quidditchfeld, darüber hinweg und auf den Verbotenen Wald zu. Kurz davor ließ sie sich, schweißüberströmt, die Wangen rot angelaufen und ein glückliches Lächeln auf dem Gesicht, auf die Wiese fallen. Es war Frühling und bereits ihr zweites Jahr in Hogwarts. Und nun endlich schien sich ihr Traum erfüllt zu haben. Narcissa drückte das Schriftstück, das sie in den Händen hielt, fest an sich. Ihr erster Liebesbrief von dem Jungen, für den sie heimlich schwärmte. Sicher, sie hatte schon für viele Jungen geschwärmt, ihre Freundinnen konnten ein Lied davon singen, doch die Gedanken an diesen einen bestimmten kehrten immer wieder zurück, ließen sich nicht abschalten oder auslöschen.
Narcissa setzte sich mühsam wieder auf, zog ihren Umhang aus und legte sich darauf ins Gras. Mit zitternden Fingern entrollte sie das Pergament, glättete es und las es sich einige Male durch, bis sie merkte, dass sie kein Wort mitbekam, so aufgeregt war sie. Das Mädchen holte tief Luft, schloss kurz die Augen und beruhigte sich innerlich, bis sie es ein nächstes Mal versuchte.
Liebe Narcissa!
Bitte wirf diesen Brief nicht gleich weg, sondern lies dir erst einmal durch, was ich dir zu sagen habe. Glaub mir, ich habe endlos lange gebraucht, bis ich überhaupt einige sinnvolle Zeilen zusammen hatte. Einen Liebesbrief zu schreiben ist schwieriger als ich dachte und da ich so etwas noch niemals zuvor gemacht habe, bitte ich dich, meine Mühen zu honorieren, auch wenn du den Brief wahrscheinlich nicht besonders prickelnd finden wirst.
Das Mädchen lachte leise. Seine Briefe würde sie wohl immer toll finden, egal, was er schreiben würde. Aber es war wirklich richtig süß, dass er sich so entschuldigte und sich so viel Mühe gab.
Ich weiß nicht, ob du meine Gefühle erwiderst und ich bilde mir ein, dass ich meine bisher recht gut versteckt habe. Immerhin hat mir keiner meiner "Späher" berichtet, dass ich dir allzu sehnsuchtsvolle Blicke zugeworfen hab.
Jemand hat mir einmal gesagt "Glück ist nur ein Traum und Schmerz die Wirklichkeit." Wenn das stimmt, was ich natürlich nicht hoffe, da ich mein Leben nicht in Schmerzen verbringen will, nun, dann träume ich wohl seit dem Tag, an dem mir klar wurde, dass ich mehr für dich empfinde. Mehr als nur Freundschaft.
Freundschaft ist wie Liebe, nur ohne Flügel, Narcissa. Und ich will fliegen, fliegen, frei sein, frei sein von allen Zwängen und Vorurteilen, in denen wir doch leben.
Weißt du eigentlich, was für eine Qual es ist, dich bei jedem Essen zu sehen? Zu sehen, wie du lachst, mit deinen Freundinnen sprichst, mit den Jungen an deinem Tisch scherzt. Denk jetzt nicht, ich wäre eifersüchtig, ich bin nur neidisch, weil sie dich immer sehen können, ohne, dass es auffällt. Manchmal bilde ich mir ein, dass du zu mir hinüber schielst und mich leicht anlächelst. Wahrscheinlich nur ein Wunschtraum. Ich muss aufpassen, dass meine Blicke mich nicht verraten.
Vielleicht weißt du es nicht, aber dass Lucius in dich verliebt ist, ist jedem an der Schule bekannt. Und ich will nicht, dass er merkt, dass ich dich auch liebe. Für ihn sind wir nur Freunde. Es liegt an dir, Narcissa. Wenn du willst, können wir Freunde bleiben. Für dich würde ich es tun, glaub mir. Doch wenn es dein Wunsch ist, können wir uns auch sonst treffen. Vielleicht würden wir dann beide lügen müssen, was mir mehr oder weniger egal ist. Aber dir.
Denk daran: ich liebe dich und deine Entscheidung werde ich respektieren.
Für immer Dein, Clara,
dein Geliebter
Narcissa wischte sich die Tränen aus den Augen. Er war so süß, so rücksichtsvoll. Und er hatte Recht. Wenn Lucius das herausfand, war wohl alles verloren. Clara. Sie lächelte. Der persönliche Spitzname ihres Schwarmes, nur für sie.
"Narcissa? Was tust du hier?" Lucius war unbemerkt herangekommen. Cis schreckte auf, faltete ihren Brief zusammen und steckte ihn eilig in eine Hosentasche. "Oh, Luc, hi. Ich wollte nur etwas spazieren gehen und frische Luft schnappen. Das Wetter ist so schön. Und was tust du hier?" Lucius nickte verständnisvoll und Narcissa atmete erleichtert auf. Puh, ein Glück, dass er ihr geglaubt hatte. "Ich? Ich hatte in den Umkleidekabinen etwas vergessen und hab dich dann hier gesehen." Narcissa lächelte ihn an und wandte sich dann zum Gehen. "Bis dann, Luc." Lucius murmelte einen Abschiedsgruß und sah dem Mädchen noch lange hinterher. //
"Narcissa? Was möchtest du trinken, Darling?" Die Stimme ihres Mannes riss sie aus ihren Erinnerungen. "Ähm", begann Narcissa. °Was zum Merlin hat Lucius mich gerade gefragt.° "Entscheide du, ich bin sicher, du wirst es gut machen." Sie lächelte Luc zuckersüß an. "Drei Gläser Weißwein, Trixy." Ihre Hauselfe verschwand sofort geschäftig in der Küche und Narcissa begriff, was Lucius gewollt hatte. Dabei war Alkohol überhaupt nicht gut für das Kind. Sie seufzte leise. Nun, ein Glas mehr oder weniger konnte ja nicht schaden.
Die beiden Männer unterhielten sich während des gesamten Essens, während Narcissa schweigend ihren Teller anstarrte, bis es ihr schließlich zu bunt wurde. Sie lehnte sich zurück, beobachtete die zwei und hörte zu. "Bald werden wir wohl angreifen, der Dunkle Lord hat es befohlen." Narcissa erschauderte. Es ging, das wusste sie aus Briefen an Lucius, die sie gelesen hatte, um die Ermordung von Lily und James Potter. Zwei ihrer ältesten Freunde. Narcissas Augen brannten vor ungeweinten Tränen und sie wandte den Blick ab, betrachtete Lucius eingehend.
Ihr Mann war gutaussehend, ohne Frage. Die blonden Haare, noch heller als die von Narcissa, reichten knapp bis über die Schultern und fielen ihm sanft ins Gesicht. Lucius` Haar war glatt, im Gegensatz zu dem seiner Frau, das ihr in weichen Wellen auf den Rücken fiel. Es war nicht so sehr gelockt, wie das ihrer Mutter, aber immerhin. Die Augen ihres Mannes strahlten. Allerdings, wie Narcissa feststellte, in einem hellen Grau, nicht wie sonst. Seine Augenfarbe wechselte zuweilen von verschiedenen Grautönen zu einem hellen Blau.
Narcissa hatte ihren Mann noch nie jemanden töten sehen, doch sie vermutete, dass seine Augen dann eben jenes helle Grau annahmen wie im Moment.
Die Potters. Die junge Frau erschauderte wieder. Wieso nur? Sie verstand es einfach nicht. Wieso sollten sie sterben? Sicher, sie waren eben auf der Guten Seite, aber das waren tausende andere auch. Und, gut, sie waren eng mit Albus Dumbledore befreundet, aber auch das war kein Grund, sie umzubringen. Narcissa wusste, dass sie keine Chance hatte, die beiden zu warnen. Lucius war den ganzen Tag zu Hause, also konnte Narcissa nicht den Feuerzauber gebrauchen (so hab ich jetzt einfach mal den genannt, bei dem man die Köpfe von denen im Feuer sehen kann, ihr wisst schon, oder?) und ein Brief schied von vorneherein aus, weil sie dann Lucius` Eule hätte gebrauchen müssen und der würde natürlich wissen wollen, wem sie schrieb oder würde einfach den Brief lesen.
Sorgen über Sorgen. Diese Todesser waren wirklich eine Landplage und Narcissa schämte sich zutiefst für ihren, wenn auch ungewollten, Umgang mit Todessern. Und zu allem Übel würden nächstes Wochenende ihre Schwiegereltern anrücken und auch noch ihren Vater mitbringen. Das konnte ja was werden.
Narcissa wollte die Mordpläne nicht mehr hören. Abrupt stand sie auf, lächelte den verblüfft schauenden Männer noch einmal kurz zu, wünschte eine gute Nacht, lief die Treppe hinauf, ging in ihr Zimmer und ließ sich in ihr Bett fallen. Heiße Tränen rannen über ihr Gesicht, ihre sonst so emotionslosen Augen blickten traurig in die dunkle Nacht hinaus und schließlich fiel Narcissa, übermannt von Trauer und Müdigkeit, in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
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Und, was haltet ihr davon? Ich hoffe, diesmal ist es nicht zu kurz :o), es sind immerhin, ohne das jetzt und ohne Vorwort gut 2200 Wörter und die arme Maia hat sich wirklich Mühe gegeben *g*. Also, wie wärs? Ein, zwei, drei Reviews? Dann bekommt ihr auch, zumindest, wenn ich es schaffe, am Dienstag das neue Chapter, weil ich es heute und morgen erst einmal schreiben und dann noch hochladen muss. Bis bald!
Maia
