Die Lüge eines Lebens 6
Erst mal VIELEN, VIELEN DANK für die lieben Reviews! Anregungen, Wünsche etc. könnt ihr jetzt auch an EvivaMaia@lycos.de schicken, was jetzt nicht heißt, dass ihr keine Reviews mehr schreiben sollt! :o) Im Gegenteil, ich werd langsam aber sicher süchtig danach. Das Chap heute ist nicht wirklich lang, kann ich jetzt schon sagen, obwohl ich es noch gar nicht geschrieben hab und das hat mehrere Gründe. Zum einen, dass ab heute wieder Schule ist und ich einiges lernen muss, blöde Lehrer *g*. Zum anderen liegt es aber auch daran, dass ich in diesem Chap noch nicht die Eltern kommen lasse, sondern erst im nächsten, deshalb wird dieses hier nur das Gespräch zwischen Lucius und Severus, einschließlich einigen Erinnerungen beinhalten und keine Narcissa, die schläft ja :o).
Also, viel Spass!
Maia
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Kapitel Sechs
Sich zu streiten ist nicht schwer, Liebesbrief schreiben dagegen sehr
"Was hat sie denn?" Verblüfft schaute Severus der jungen Frau nach und drehte sich dann wieder Lucius zu. "Weißt du, was mit Narcissa los ist?" Luc schüttelte den Kopf und musterte seinen Freund eingehend, bevor er sprach. "Wenn hier einer wissen könnte, was meine Frau hat, dann bist das ja wohl du! Ihr beide habt euch doch schon immer nahe gestanden, viel näher als ich ihr!" Severus sah ihn verwirrt an. "Wovon redest du überhaupt?" "Ach komm, Severus, du kannst ruhig offen reden, oder denkst du etwa, ich wüsste es nicht?" "Wüsste *was* nicht?" Die Stimme des Schwarzhaarigen war gefährlich leise geworden.
"Was denn, was denn! Du traust dich wirklich, mich das zu fragen?" Lucius` Augen glitzerten wütend, er fixierte seinen alten Freund. "Dass du sie liebst, natürlich." Severus holte hörbar Luft. °Woher kann er das denn wissen?° Angespannt erwiderte er den Blick des jungen Mannes. "Luc, was du denkst, ist Blödsinn!" "Achja?" sagte Lucius kalt. "Dann ist das hier wohl auch Blödsinn, ja?" Der Blonde hob ein Bündel ramponiert aussehender Pergamentrollen hoch. "Liebesbriefe, Severus. Alles Blödsinn, nicht wahr?"
Severus Snape wurde rot, wandte den Blick ab und es durchfuhr ihn siedendheiß. °Woher hat er die nur? Ob Narcissa das weiß?° "Nein, Lucius", erwiderte er sanft, "nein, das ist kein Blödsinn, aber es ist doch schon ewig her, dass ich die geschrieben habe. Und das ist dir auch bekannt. Willst du jetzt wieder mit den alten Geschichten anfangen?" Lucius sah ihn an, die grauen Augen funkelten, vor unterdrücktem Zorn. Er würde nicht schreien, wegen Narcissa und weil Schreien, wie sein Vater ihm immer gesagt hatte, ein Zeichen von Schwäche und mangelnder Argumente war.
Gepresst sagte er: "Ich weiß, dass es etwas her ist, aber ich zweifle nicht daran, dass sich deine Gefühle für meine Frau nicht im Geringsten geändert haben. Obwohl mir unbegreiflich ist, was sie an dir finden soll, wenn sie doch mich hat.", fügte er geringschätzig hinzu. Severus` Gesichtsfarbe wechselte nun von Scharlachrot zu Totenblass. Wie konnte Lucius es wagen! Dass er ihn beleidigte, konnte ja noch angehen, aber seine eigene Frau?
"Möchtest du, dass ich einen vorlese, alter Freund? Möchtest du das?" fragte Lucius lauernd. Severus Snape blaffte ihn an: "Du tust doch so oder so, was du willst! Dir war es schon immer egal, was die anderen wollten, Hauptsache, du hast bekommen, was du im Auge hattest. Egal, ob es jemand anderem gehört hat. so wie Narcissas Herz!" Beinahe sah es so aus, als würde der Herr von Malfoy Manor seinen Gast schlagen, er hielt den Arm in der Luft, beherrschte sich gerade noch. "Du hast es nicht anders gewollt." Seine Stimme, kalt, eiskalt und arrogant wie eh und je. Emotionslos begann Lucius, einen wahllos ausgesuchten Brief vorzulesen. Severus ließ sich auf das Sofa fallen und versank in Erinnerungen, in der Hoffnung, so dem grausamen Spiel seines Freundes zu entgehen.
// Severus nuckelte an der Spitze seiner Feder. Verdammt, es war wirklich verflixt schwer, einen Liebesbrief zu schreiben! Außerdem hatte er Angst, dass sie ihn auslachen würde. Hey, woran dachte er eigentlich? Er war ein Slytherin, ein Viertklässler und hieß auch noch Severus Snape! Er würde es ja wohl noch schaffen, so einen klitzekleinen Liebesbrief zu schreiben! Wäre doch gelacht.
Zehn Minuten später seufzte Severus auf und bemerkte entnervt, dass sein Papierkorb bereits überquoll vor Pergamentrollen, alle samt mit zehn, zwanzig Wörtern beschrieben und dann zerknüllt. Nein, er würde es wohl doch nicht schaffen. Er beherrschte sämtliche Flüche perfekt, wusste in Zaubertränke mehr als sein Lehrer und war spitze in Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Aber einen Liebesbrief schreiben? Ts, das war eindeutig zu viel verlangt. Vielleicht konnte er es ja durchsetzen, dass man einen Kurs darin anbot. Severus war sich sicher, dass über die Hälfte aller männlichen Jungendlichen, die Selbstmord begingen, es taten, nachdem sie versucht hatten, einen Brief an ihre Angebetete zu schreiben und kläglich gescheitert waren.
Was ja auch durchaus verständlich war. Wer wollte dem Mädchen denn noch in die Augen blicken, nachdem man einen derart peinlichen Liebesbrief geschrieben hatte? Da konnte man sich ja gleich umbringen. Und das war wesentlich billiger, man sparte immerhin Papier und Tinte. Obwohl, zumindest einen Abschiedsbrief sollte man ja schon hinterlassen. Severus stöhnte auf. Einen Abschiedsbrief! Na klasse, damit sich alle anderen auch nach seinem Tod noch köstlich über einen amüsieren konnten, genau das, was er gebraucht hatte.
Vielleicht sollte er auch einfach einen seiner Freunde fragen. Obwohl, Severus grinste, die hatten ja nun ebenfalls nicht gerade viel Erfahrung in solchen Dingen. Lucius fragte das Mädchen einfach direkt, und Severus beneidete ihn deshalb, und die anderen hatten so oder so keine Chance. Aber er? Verflucht, er war eben kein Dichter. Aber alle Welt wusste doch, dass Mädchen auf so was standen! Hätte er sich nicht in einen Jungen verlieben können? Dann wäre alles viel einfacher gewesen!
Nun gut. Zum fünften Mal las Severus durch, was er mittlerweile geschrieben und noch nicht weggeworfen hatte. Das klang doch schon einmal ziemlich gut, fand er. Direkt poetisch und einfühlsam. Jetzt vielleicht noch ein, zwei nette Sätze und es wäre geschafft. Hoffte er zumindest zutiefst. Bisher stand dort, in ausgeprägten, leicht verschnörkelten schwarzen Buchstaben:
"Meine liebe Kit,"
Severus war ausgesprochen stolz auf sich. Kein einfaches "Liebe", nein, ein "Meine liebe", er war schließlich nicht so einfallslos wie die anderen Jungen. Mit Todesverachtung starrte Severus in das Buch "Liebessprüche und Gedichte", das er sich in seiner Verzweiflung in der Bibliothek ausgeliehen hatte. Kein Junge, der etwas auf sich hielt, und schon gar kein stolzer Slytherin würde etwas Derartiges lesen! Nun, Stolz hin oder her, er musste einfach diesen dummen Brief fertig schreiben.
Zumindest war es ein Pluspunkt, dass er "Meine" vor das "Liebe" gesetzt hatte. Ein weiterer Pluspunkt war das "Kit", einer seiner vielen Spitznamen für sie, nachdem sie ihm erzählt hatte, dass sie Narcissa Catherine hieß und ihm auch erlaubte, sie so zu nennen. Eine wahre Ehre, außer ihm durften es nur sehr wenige.
Narcissa hatte, wie er wusste, in ihrem zweiten Schuljahr, also letztes Jahr, einige kürzere Beziehungen gehabt, aber nichts Längeres. Und im Moment war auch keiner in Aussicht, das war ihm bekannt. Doch jetzt weiter, es war schließlich bereits drei Uhr morgens und langsam aber sicher brannte seine Kerze ab. Severus rieb sich die Augen, strich sich das Haar hinter die Ohren und tauchte erneut seine Feder ins das Tintenfass. Zum Glück war Lucius eine Klasse über ihm, sonst würden sie im selben Schlafsaal schlafen und Severus könnte nicht seinen Liebesbrief schreiben.
Der Junge schnaubte. Falls man das Liebesbrief nennen konnte. Vielleicht sollte er doch zuerst sein Testament machen, wäre eventuell sinnvoller. Warum fiel es ihm eigentlich so schwer? Es war schließlich nicht sein erster Liebesbrief und er musste doch einfach nur schreiben, was er für Narcissa empfand. Das konnte doch nicht so schwierig sein! War es aber, wie er sich eingestand. Weil ihm das Mädchen wirklich etwas bedeutete und er es nicht verlieren wollte. Nun gut, weiter im Text.
"Meine liebe Kit!
Es fällt mir schwer, dir diesen Brief zu schreiben, auch wenn ich es nur ungern zugebe."
Na, das war doch schon einmal ein Anfang! Und immerhin war er ehrlich, das wusste sie garantiert zu schätzen. Bestimmt. Hoffentlich. Was ist, wenn sie es nicht tut?? Severus atmete einige Male tief durch. Es würde schon alles gut gehen. Ganz sicher. Naja, ziemlich sicher. Verdammt, wie sollte er so nur weitermachen??
"Der Grund, warum ich es dennoch tue, ist Liebe. Ja, richtig gelesen, Liebe. Denn ich liebe dich, Kit, liebe dich von ganzem Herzen. Ich weiß, viele hier an der Schule glauben, dass die kalten Slytherins nicht zu solchen Gefühlen fähig sind, doch du solltest mich eigentlich besser kennen.
Das einzig Wichtige im Leben, Kit, ist die Spur an Liebe, die wir hinterlassen. Vermutlich wird diese Spur bei mir nicht sehr lang sein, aber allein die Liebe zu dir, macht sie bedeutend, macht sie wichtig für mich.
Es gibt einen Spruch, der lautet "Vertrauen ist die stillste Art von Mut". Ich vertraue dir, Clara, heißt das, ich bin tapfer? Ich vermute, ich war noch nie sonderlich mutig und werde es wohl auch niemals sein, doch dir vertraue ich. Ohne Bedenken. Ohne Hintergedanken. Ohne Misstrauen. Für jemanden wie mich, ist das ein gewaltiger Schritt.
Vielleicht liebst du mich, vielleicht auch nicht. Ich kann und will dich nicht dazu zwingen, Gefühle für mich zu entwickeln, die du nicht hast. Aber ich bitte dich, mein Vertrauen nicht zu missbrauchen.
Du bist die Reinheit, die Unschuld, die Anmut in Person, Cis, und was bin ich? Der düstere Slytherin. Nein, schüttele jetzt nicht den Kopf und denke dir: `Was für ein Unsinn! Nur, weil alles denken.´, denn es ist wahr. Ich habe in meinem bisherigen Leben einiges gesehen und erlebt, das ich am liebsten für immer aus meinem Gedächtnis streichen würde.
Vermutlich passen wir nicht zusammen, aber ich habe mir nicht ausgesucht, in wen ich mich verliebe, tut mir Leid. Und mach dir keine Gedanken. Lucius weiß es nicht.
Ich bin gut und ich bin böse, bin Liebe und bin Hass. Wahrscheinlich verstehst du das jetzt nicht, aber eines Tages wirst du begreifen. Und ich bitte dich, dass du auch dann noch zu mir stehen wirst. Egal, was kommt. So, wie ich es für dich tun würde.
Ich bin schon oft verletzt worden, hab mir hundertmal geschworen, mein Herz niemals mehr einem Menschen so weit zu öffnen und ihm grenzenlos zu vertrauen und hab den Schwur auch schon neunundneunzig Mal gebrochen. Aber bei dir ist es anders. Ich will dir vertrauen, mit dir meine Geheimnisse teilen und hoffen, dass ich mein Vertrauen nicht der falschen Person geschenkt habe.
Ob du mich liebst, oder nicht, bitte enttäusch mich nicht.
Ich bin eine Kämpfernatur, war ich schon immer, doch wenn du nicht willst, werde ich um deine Liebe nicht kämpfen, wenn du nicht bereit bist, sie mir zu geben. Aber lass mir deine Freundschaft. Sie gehört zum Wertvollsten, was ich habe.
In Liebe,
Severus"
Der schwarzhaarige Junge las sich den Brief noch ein zweites Mal durch, war mit dem Ergebnis mehr oder weniger zufrieden und überlegte nun, ob er ihn wirklich abschicken sollte. In seinem Kopf kämpften zwei Gedanken heftig gegeneinander.
`Natürlich wirst du es abschicken! Du liebst dieses Mädchen und hast fast zwei Stunden gebraucht, um einen Brief an sie zu schreiben! Wenn du ihn jetzt nicht abschickst, warst du umsonst bis um fünf Uhr am Morgen auf!´
Okay, das war wirklich ein Argument, dann hätte er sich umsonst eine ganze Nacht um die Ohren geschlagen, würde morgen umsonst im Unterricht einschlafen und sich umsonst Strafarbeiten einhandeln.
`Aber was ist, wenn sie dich auslacht? Wenn sie keinerlei Liebe für dich empfindet? Wäre das nicht peinlich?´ erwiderte eine listige kleine Stimme in seinem Hinterkopf.
Severus schüttelte den Kopf, beschloss, auf Narcissas gutes Wesen zu vertrauen und ihr den Brief zu schicken. "Claire?" flüsterte er leise. Nur Augenblicke später flatterte seine Schneeeule, Claire, ein Geschenk seiner Tante Fiona aus Irland, herbei, schmiegte zutraulich ihren Kopf an seine Schultern, schuhute leise und streckte erwartungsvoll ein Bein aus. "Kluges Tier!" schmunzelte Severus. Seine Eule wusste genau, was los war.
Er rollte den Brief sorgfältig zusammen, band ein silbernes, hauchdünnes Tuch darum und befestigte es an Claires Bein. "Bring das zu Narcissa, okay?" Severus streichelte seiner Eule noch einmal über das seidenweiche Gefieder, trug sie dann zum Fenster und entließ sie in die dunkle Nacht.
Minuten später tauchte sie wieder auf, ohne Brief. Wahrscheinlich hatte sie ihn Narcissa an ihr Bett gelegt. "Brave Claire!" lächelte Severus und stellte ihr ein Schüsselchen mit frischem Wasser hin, bevor er endlich in sein Bett kroch und kurz darauf eingeschlafen war.//
". Sie gehört zum Wertvollsten, was ich habe. In Liebe, Severus." Leierte Lucius gefühllos. Sein Freund erwachte aus seinen Erinnerungen erschrak, als ihm auffiel, dass der Blonde genau den Brief vorgelesen hatte, an den er gedacht hatte. Was war das für eine Nacht gewesen!
"Nun, Lucius, bist du nun zufrieden mit dir?" Zynisch lächelnd sah Severus den Angesprochenen an. "Aber natürlich, mein alter Freund." Luc erwiderte den Blick, und sein Blick ließ den Schwarzhaarigen erschaudern. Prüfend musterte Lucius ihn. "Wirklich rührend, was du ihr da geschrieben hast. Muss man schon sagen. Was hat sie denn geantwortet? Los, erzähl schon!"
Severus sprang auf, tigerte im Wohnzimmer umher. "Lucius, das wird mir nun wirklich zu albern! Das war fast schon in einem anderen Leben, so lange ist das her! Willst du die alten Geschichten immer wieder aufwärmen? Willst mich quälen? Oder Narcissa? Sag schon, an wem von uns beiden willst du dich rächen?" Severus hatte sich in Rage geredet, hielt mitten im Zimmer an und sah Lucius herausfordernd an.
"So? Für dich ist es also vorbei, ja? Dann erklär mir doch bitte mal, von wem meine Frau schwanger ist!" Lus Stimme war zum Ende hin immer lauter geworden, hatte seinen Freund dazu veranlasst, zusammen zu zucken.
Snape sah ihn irritiert an. "Na, von dir.oder etwa nicht?" Sein Blick wandelte sich von verwundert zu fragend. Als Antwort bekam er nur ein heftiges Kopfschütteln. Narcissa war nicht von Lucius schwanger? Aber. "Wie?" Lucius lachte kurz und spöttisch auf. "Mein Gott, Sev, ich werd dich doch jetzt nicht aufklären müssen, oder?" Severus` Wangen glühten rot vor Scham. "Natürlich nicht!", schnappte er. "Dann denk mal scharf nach! Vielleicht kommst du ja darauf, wie es passiert ist!", gab Lucius schnippisch zurück.
Amüsiert beobachtete er seinen Freund. Ganz offensichtlich hatte er keinen Ton davon gewusst. Was dafür sprach, dass er der Vater wäre. Denn Narcissa würde es dem Erzeuger ihres Kindes bestimmt nicht sagen, schon alleine, um ihre Ehe nicht zu gefährden.
Eine Ehe, die sie nicht lösen konnte.
Eine Ehe, in der sie nicht glücklich war.
Eine Ehe, zu der man sie überredet und gezwungen hatte.
Sicher, es war grausam, aber Luc war nun einmal grausam. Seine ganze Familie war so. Und auch sein "Kind" würde so werden, denn er hatte nicht vor, Narcissa die Erziehung zu überlassen. Immerhin hatte sie es nur seinem Großmut zu verdanken, dass er sie nicht auf die Straße setzte und der ganzen Zaubererwelt davon erzählte.
Obwohl er, wie Lucius sich eingestand, nicht ohne seine Frau leben könnte. Was der Grund war, wieso er bei ihr blieb. Er liebte sie. Und Narcissa war sich dessen nicht einmal vollkommen bewusst. Was gut für ihn war, denn so würde sie die Macht, die sie zweifellos über ihn hatte, nicht benutzen.
"Ich gehe jetzt wohl besser." Brüsk beendete Severus ihre Unterhaltung und ging Richtung Tür. Lucius hielt ihn nicht auf. Er würde wiederkommen. Wie immer.
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Und, wie hats euch gefallen? Wie gesagt, ist nicht ganz so lang geworden, ich hoff, das nächste wird besser, länger und auch spannender. Gestern abend hab ich nen halben Anfall bekommen, als ich gemerkt hab, dass ich bei Chap Sechs bin und es noch immer der gleiche Tag wie bei Chap Eins ist.
Nun ja, jetzt überspringen wir etwas, denn im nächsten Chap kommen ja die Eltern zu Besuch, also die ein, zwei Wochen zwischendrin lass ich aus. Außerdem hab ich noch festgestellt, dass Narcissa noch gut vier bis sechs Monate hat, bis Harry überhaupt auf die Welt kommt und dann noch ne ganze Weile, bis die Potters ermordet werden. Also stellt euch darauf ein, dass ich nicht die ganzen fünfzehn oder wie viel auch immer Monate bis dahin beschreib :o).
Achja, weiß einer von euch, ob Narcissa und Lucius wirklich auch in dem Gasthaus sind, wenn Harry das erste Mal in die Winkelgasse kommt? Hagrid erwähnt da ja mal so etwas *g*.
Tut mir übrigens Leid, dass bis jetzt nicht sooo viel Handlung in meiner Geschichte war, ich hoffe, ihr lest trotzdem weiter. Und sorry, wenn weder Lucius noch Severus bei mir *wirklich* böse sind, wird sich ja alles noch aufklären. Und Sorry für Severus` Brief *rot werd*, der ist, na ja, *ähm*, sagen wir mal nichts weiter dazu. Und, Vorschläge für Dracos Vater? Nehm ich gerne an :o).
Und dann noch ein Sorry für eventuelle Rechtschreibfehler und nicht nachvollziehbare Gedankensprünge (hab gestern die ersten fünf Kapitel ausgedruckt und feststellen müssen, dass da so einige Kleinigkeiten drin sind (ich statt ihn etc.). Liegt daran, dass ich keinen Beta-Reader hab. Muss man eigentlich einen haben? *deutet auf den kleinen Knopf* Wie wärs mit einem Review? Oder einer Mail? Oder beidem? *begeistert guck* Wie auch immer, ich liebe all meine Reviewer und Leser!! :o)
Maia
P.S. Wie fandet ihr das "Severus schreibt Liebesbrief" Zeug? Ich konnt mir einfach nicht vorstellen, dass der das so einfach hinbekommt :o).
Erst mal VIELEN, VIELEN DANK für die lieben Reviews! Anregungen, Wünsche etc. könnt ihr jetzt auch an EvivaMaia@lycos.de schicken, was jetzt nicht heißt, dass ihr keine Reviews mehr schreiben sollt! :o) Im Gegenteil, ich werd langsam aber sicher süchtig danach. Das Chap heute ist nicht wirklich lang, kann ich jetzt schon sagen, obwohl ich es noch gar nicht geschrieben hab und das hat mehrere Gründe. Zum einen, dass ab heute wieder Schule ist und ich einiges lernen muss, blöde Lehrer *g*. Zum anderen liegt es aber auch daran, dass ich in diesem Chap noch nicht die Eltern kommen lasse, sondern erst im nächsten, deshalb wird dieses hier nur das Gespräch zwischen Lucius und Severus, einschließlich einigen Erinnerungen beinhalten und keine Narcissa, die schläft ja :o).
Also, viel Spass!
Maia
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Kapitel Sechs
Sich zu streiten ist nicht schwer, Liebesbrief schreiben dagegen sehr
"Was hat sie denn?" Verblüfft schaute Severus der jungen Frau nach und drehte sich dann wieder Lucius zu. "Weißt du, was mit Narcissa los ist?" Luc schüttelte den Kopf und musterte seinen Freund eingehend, bevor er sprach. "Wenn hier einer wissen könnte, was meine Frau hat, dann bist das ja wohl du! Ihr beide habt euch doch schon immer nahe gestanden, viel näher als ich ihr!" Severus sah ihn verwirrt an. "Wovon redest du überhaupt?" "Ach komm, Severus, du kannst ruhig offen reden, oder denkst du etwa, ich wüsste es nicht?" "Wüsste *was* nicht?" Die Stimme des Schwarzhaarigen war gefährlich leise geworden.
"Was denn, was denn! Du traust dich wirklich, mich das zu fragen?" Lucius` Augen glitzerten wütend, er fixierte seinen alten Freund. "Dass du sie liebst, natürlich." Severus holte hörbar Luft. °Woher kann er das denn wissen?° Angespannt erwiderte er den Blick des jungen Mannes. "Luc, was du denkst, ist Blödsinn!" "Achja?" sagte Lucius kalt. "Dann ist das hier wohl auch Blödsinn, ja?" Der Blonde hob ein Bündel ramponiert aussehender Pergamentrollen hoch. "Liebesbriefe, Severus. Alles Blödsinn, nicht wahr?"
Severus Snape wurde rot, wandte den Blick ab und es durchfuhr ihn siedendheiß. °Woher hat er die nur? Ob Narcissa das weiß?° "Nein, Lucius", erwiderte er sanft, "nein, das ist kein Blödsinn, aber es ist doch schon ewig her, dass ich die geschrieben habe. Und das ist dir auch bekannt. Willst du jetzt wieder mit den alten Geschichten anfangen?" Lucius sah ihn an, die grauen Augen funkelten, vor unterdrücktem Zorn. Er würde nicht schreien, wegen Narcissa und weil Schreien, wie sein Vater ihm immer gesagt hatte, ein Zeichen von Schwäche und mangelnder Argumente war.
Gepresst sagte er: "Ich weiß, dass es etwas her ist, aber ich zweifle nicht daran, dass sich deine Gefühle für meine Frau nicht im Geringsten geändert haben. Obwohl mir unbegreiflich ist, was sie an dir finden soll, wenn sie doch mich hat.", fügte er geringschätzig hinzu. Severus` Gesichtsfarbe wechselte nun von Scharlachrot zu Totenblass. Wie konnte Lucius es wagen! Dass er ihn beleidigte, konnte ja noch angehen, aber seine eigene Frau?
"Möchtest du, dass ich einen vorlese, alter Freund? Möchtest du das?" fragte Lucius lauernd. Severus Snape blaffte ihn an: "Du tust doch so oder so, was du willst! Dir war es schon immer egal, was die anderen wollten, Hauptsache, du hast bekommen, was du im Auge hattest. Egal, ob es jemand anderem gehört hat. so wie Narcissas Herz!" Beinahe sah es so aus, als würde der Herr von Malfoy Manor seinen Gast schlagen, er hielt den Arm in der Luft, beherrschte sich gerade noch. "Du hast es nicht anders gewollt." Seine Stimme, kalt, eiskalt und arrogant wie eh und je. Emotionslos begann Lucius, einen wahllos ausgesuchten Brief vorzulesen. Severus ließ sich auf das Sofa fallen und versank in Erinnerungen, in der Hoffnung, so dem grausamen Spiel seines Freundes zu entgehen.
// Severus nuckelte an der Spitze seiner Feder. Verdammt, es war wirklich verflixt schwer, einen Liebesbrief zu schreiben! Außerdem hatte er Angst, dass sie ihn auslachen würde. Hey, woran dachte er eigentlich? Er war ein Slytherin, ein Viertklässler und hieß auch noch Severus Snape! Er würde es ja wohl noch schaffen, so einen klitzekleinen Liebesbrief zu schreiben! Wäre doch gelacht.
Zehn Minuten später seufzte Severus auf und bemerkte entnervt, dass sein Papierkorb bereits überquoll vor Pergamentrollen, alle samt mit zehn, zwanzig Wörtern beschrieben und dann zerknüllt. Nein, er würde es wohl doch nicht schaffen. Er beherrschte sämtliche Flüche perfekt, wusste in Zaubertränke mehr als sein Lehrer und war spitze in Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Aber einen Liebesbrief schreiben? Ts, das war eindeutig zu viel verlangt. Vielleicht konnte er es ja durchsetzen, dass man einen Kurs darin anbot. Severus war sich sicher, dass über die Hälfte aller männlichen Jungendlichen, die Selbstmord begingen, es taten, nachdem sie versucht hatten, einen Brief an ihre Angebetete zu schreiben und kläglich gescheitert waren.
Was ja auch durchaus verständlich war. Wer wollte dem Mädchen denn noch in die Augen blicken, nachdem man einen derart peinlichen Liebesbrief geschrieben hatte? Da konnte man sich ja gleich umbringen. Und das war wesentlich billiger, man sparte immerhin Papier und Tinte. Obwohl, zumindest einen Abschiedsbrief sollte man ja schon hinterlassen. Severus stöhnte auf. Einen Abschiedsbrief! Na klasse, damit sich alle anderen auch nach seinem Tod noch köstlich über einen amüsieren konnten, genau das, was er gebraucht hatte.
Vielleicht sollte er auch einfach einen seiner Freunde fragen. Obwohl, Severus grinste, die hatten ja nun ebenfalls nicht gerade viel Erfahrung in solchen Dingen. Lucius fragte das Mädchen einfach direkt, und Severus beneidete ihn deshalb, und die anderen hatten so oder so keine Chance. Aber er? Verflucht, er war eben kein Dichter. Aber alle Welt wusste doch, dass Mädchen auf so was standen! Hätte er sich nicht in einen Jungen verlieben können? Dann wäre alles viel einfacher gewesen!
Nun gut. Zum fünften Mal las Severus durch, was er mittlerweile geschrieben und noch nicht weggeworfen hatte. Das klang doch schon einmal ziemlich gut, fand er. Direkt poetisch und einfühlsam. Jetzt vielleicht noch ein, zwei nette Sätze und es wäre geschafft. Hoffte er zumindest zutiefst. Bisher stand dort, in ausgeprägten, leicht verschnörkelten schwarzen Buchstaben:
"Meine liebe Kit,"
Severus war ausgesprochen stolz auf sich. Kein einfaches "Liebe", nein, ein "Meine liebe", er war schließlich nicht so einfallslos wie die anderen Jungen. Mit Todesverachtung starrte Severus in das Buch "Liebessprüche und Gedichte", das er sich in seiner Verzweiflung in der Bibliothek ausgeliehen hatte. Kein Junge, der etwas auf sich hielt, und schon gar kein stolzer Slytherin würde etwas Derartiges lesen! Nun, Stolz hin oder her, er musste einfach diesen dummen Brief fertig schreiben.
Zumindest war es ein Pluspunkt, dass er "Meine" vor das "Liebe" gesetzt hatte. Ein weiterer Pluspunkt war das "Kit", einer seiner vielen Spitznamen für sie, nachdem sie ihm erzählt hatte, dass sie Narcissa Catherine hieß und ihm auch erlaubte, sie so zu nennen. Eine wahre Ehre, außer ihm durften es nur sehr wenige.
Narcissa hatte, wie er wusste, in ihrem zweiten Schuljahr, also letztes Jahr, einige kürzere Beziehungen gehabt, aber nichts Längeres. Und im Moment war auch keiner in Aussicht, das war ihm bekannt. Doch jetzt weiter, es war schließlich bereits drei Uhr morgens und langsam aber sicher brannte seine Kerze ab. Severus rieb sich die Augen, strich sich das Haar hinter die Ohren und tauchte erneut seine Feder ins das Tintenfass. Zum Glück war Lucius eine Klasse über ihm, sonst würden sie im selben Schlafsaal schlafen und Severus könnte nicht seinen Liebesbrief schreiben.
Der Junge schnaubte. Falls man das Liebesbrief nennen konnte. Vielleicht sollte er doch zuerst sein Testament machen, wäre eventuell sinnvoller. Warum fiel es ihm eigentlich so schwer? Es war schließlich nicht sein erster Liebesbrief und er musste doch einfach nur schreiben, was er für Narcissa empfand. Das konnte doch nicht so schwierig sein! War es aber, wie er sich eingestand. Weil ihm das Mädchen wirklich etwas bedeutete und er es nicht verlieren wollte. Nun gut, weiter im Text.
"Meine liebe Kit!
Es fällt mir schwer, dir diesen Brief zu schreiben, auch wenn ich es nur ungern zugebe."
Na, das war doch schon einmal ein Anfang! Und immerhin war er ehrlich, das wusste sie garantiert zu schätzen. Bestimmt. Hoffentlich. Was ist, wenn sie es nicht tut?? Severus atmete einige Male tief durch. Es würde schon alles gut gehen. Ganz sicher. Naja, ziemlich sicher. Verdammt, wie sollte er so nur weitermachen??
"Der Grund, warum ich es dennoch tue, ist Liebe. Ja, richtig gelesen, Liebe. Denn ich liebe dich, Kit, liebe dich von ganzem Herzen. Ich weiß, viele hier an der Schule glauben, dass die kalten Slytherins nicht zu solchen Gefühlen fähig sind, doch du solltest mich eigentlich besser kennen.
Das einzig Wichtige im Leben, Kit, ist die Spur an Liebe, die wir hinterlassen. Vermutlich wird diese Spur bei mir nicht sehr lang sein, aber allein die Liebe zu dir, macht sie bedeutend, macht sie wichtig für mich.
Es gibt einen Spruch, der lautet "Vertrauen ist die stillste Art von Mut". Ich vertraue dir, Clara, heißt das, ich bin tapfer? Ich vermute, ich war noch nie sonderlich mutig und werde es wohl auch niemals sein, doch dir vertraue ich. Ohne Bedenken. Ohne Hintergedanken. Ohne Misstrauen. Für jemanden wie mich, ist das ein gewaltiger Schritt.
Vielleicht liebst du mich, vielleicht auch nicht. Ich kann und will dich nicht dazu zwingen, Gefühle für mich zu entwickeln, die du nicht hast. Aber ich bitte dich, mein Vertrauen nicht zu missbrauchen.
Du bist die Reinheit, die Unschuld, die Anmut in Person, Cis, und was bin ich? Der düstere Slytherin. Nein, schüttele jetzt nicht den Kopf und denke dir: `Was für ein Unsinn! Nur, weil alles denken.´, denn es ist wahr. Ich habe in meinem bisherigen Leben einiges gesehen und erlebt, das ich am liebsten für immer aus meinem Gedächtnis streichen würde.
Vermutlich passen wir nicht zusammen, aber ich habe mir nicht ausgesucht, in wen ich mich verliebe, tut mir Leid. Und mach dir keine Gedanken. Lucius weiß es nicht.
Ich bin gut und ich bin böse, bin Liebe und bin Hass. Wahrscheinlich verstehst du das jetzt nicht, aber eines Tages wirst du begreifen. Und ich bitte dich, dass du auch dann noch zu mir stehen wirst. Egal, was kommt. So, wie ich es für dich tun würde.
Ich bin schon oft verletzt worden, hab mir hundertmal geschworen, mein Herz niemals mehr einem Menschen so weit zu öffnen und ihm grenzenlos zu vertrauen und hab den Schwur auch schon neunundneunzig Mal gebrochen. Aber bei dir ist es anders. Ich will dir vertrauen, mit dir meine Geheimnisse teilen und hoffen, dass ich mein Vertrauen nicht der falschen Person geschenkt habe.
Ob du mich liebst, oder nicht, bitte enttäusch mich nicht.
Ich bin eine Kämpfernatur, war ich schon immer, doch wenn du nicht willst, werde ich um deine Liebe nicht kämpfen, wenn du nicht bereit bist, sie mir zu geben. Aber lass mir deine Freundschaft. Sie gehört zum Wertvollsten, was ich habe.
In Liebe,
Severus"
Der schwarzhaarige Junge las sich den Brief noch ein zweites Mal durch, war mit dem Ergebnis mehr oder weniger zufrieden und überlegte nun, ob er ihn wirklich abschicken sollte. In seinem Kopf kämpften zwei Gedanken heftig gegeneinander.
`Natürlich wirst du es abschicken! Du liebst dieses Mädchen und hast fast zwei Stunden gebraucht, um einen Brief an sie zu schreiben! Wenn du ihn jetzt nicht abschickst, warst du umsonst bis um fünf Uhr am Morgen auf!´
Okay, das war wirklich ein Argument, dann hätte er sich umsonst eine ganze Nacht um die Ohren geschlagen, würde morgen umsonst im Unterricht einschlafen und sich umsonst Strafarbeiten einhandeln.
`Aber was ist, wenn sie dich auslacht? Wenn sie keinerlei Liebe für dich empfindet? Wäre das nicht peinlich?´ erwiderte eine listige kleine Stimme in seinem Hinterkopf.
Severus schüttelte den Kopf, beschloss, auf Narcissas gutes Wesen zu vertrauen und ihr den Brief zu schicken. "Claire?" flüsterte er leise. Nur Augenblicke später flatterte seine Schneeeule, Claire, ein Geschenk seiner Tante Fiona aus Irland, herbei, schmiegte zutraulich ihren Kopf an seine Schultern, schuhute leise und streckte erwartungsvoll ein Bein aus. "Kluges Tier!" schmunzelte Severus. Seine Eule wusste genau, was los war.
Er rollte den Brief sorgfältig zusammen, band ein silbernes, hauchdünnes Tuch darum und befestigte es an Claires Bein. "Bring das zu Narcissa, okay?" Severus streichelte seiner Eule noch einmal über das seidenweiche Gefieder, trug sie dann zum Fenster und entließ sie in die dunkle Nacht.
Minuten später tauchte sie wieder auf, ohne Brief. Wahrscheinlich hatte sie ihn Narcissa an ihr Bett gelegt. "Brave Claire!" lächelte Severus und stellte ihr ein Schüsselchen mit frischem Wasser hin, bevor er endlich in sein Bett kroch und kurz darauf eingeschlafen war.//
". Sie gehört zum Wertvollsten, was ich habe. In Liebe, Severus." Leierte Lucius gefühllos. Sein Freund erwachte aus seinen Erinnerungen erschrak, als ihm auffiel, dass der Blonde genau den Brief vorgelesen hatte, an den er gedacht hatte. Was war das für eine Nacht gewesen!
"Nun, Lucius, bist du nun zufrieden mit dir?" Zynisch lächelnd sah Severus den Angesprochenen an. "Aber natürlich, mein alter Freund." Luc erwiderte den Blick, und sein Blick ließ den Schwarzhaarigen erschaudern. Prüfend musterte Lucius ihn. "Wirklich rührend, was du ihr da geschrieben hast. Muss man schon sagen. Was hat sie denn geantwortet? Los, erzähl schon!"
Severus sprang auf, tigerte im Wohnzimmer umher. "Lucius, das wird mir nun wirklich zu albern! Das war fast schon in einem anderen Leben, so lange ist das her! Willst du die alten Geschichten immer wieder aufwärmen? Willst mich quälen? Oder Narcissa? Sag schon, an wem von uns beiden willst du dich rächen?" Severus hatte sich in Rage geredet, hielt mitten im Zimmer an und sah Lucius herausfordernd an.
"So? Für dich ist es also vorbei, ja? Dann erklär mir doch bitte mal, von wem meine Frau schwanger ist!" Lus Stimme war zum Ende hin immer lauter geworden, hatte seinen Freund dazu veranlasst, zusammen zu zucken.
Snape sah ihn irritiert an. "Na, von dir.oder etwa nicht?" Sein Blick wandelte sich von verwundert zu fragend. Als Antwort bekam er nur ein heftiges Kopfschütteln. Narcissa war nicht von Lucius schwanger? Aber. "Wie?" Lucius lachte kurz und spöttisch auf. "Mein Gott, Sev, ich werd dich doch jetzt nicht aufklären müssen, oder?" Severus` Wangen glühten rot vor Scham. "Natürlich nicht!", schnappte er. "Dann denk mal scharf nach! Vielleicht kommst du ja darauf, wie es passiert ist!", gab Lucius schnippisch zurück.
Amüsiert beobachtete er seinen Freund. Ganz offensichtlich hatte er keinen Ton davon gewusst. Was dafür sprach, dass er der Vater wäre. Denn Narcissa würde es dem Erzeuger ihres Kindes bestimmt nicht sagen, schon alleine, um ihre Ehe nicht zu gefährden.
Eine Ehe, die sie nicht lösen konnte.
Eine Ehe, in der sie nicht glücklich war.
Eine Ehe, zu der man sie überredet und gezwungen hatte.
Sicher, es war grausam, aber Luc war nun einmal grausam. Seine ganze Familie war so. Und auch sein "Kind" würde so werden, denn er hatte nicht vor, Narcissa die Erziehung zu überlassen. Immerhin hatte sie es nur seinem Großmut zu verdanken, dass er sie nicht auf die Straße setzte und der ganzen Zaubererwelt davon erzählte.
Obwohl er, wie Lucius sich eingestand, nicht ohne seine Frau leben könnte. Was der Grund war, wieso er bei ihr blieb. Er liebte sie. Und Narcissa war sich dessen nicht einmal vollkommen bewusst. Was gut für ihn war, denn so würde sie die Macht, die sie zweifellos über ihn hatte, nicht benutzen.
"Ich gehe jetzt wohl besser." Brüsk beendete Severus ihre Unterhaltung und ging Richtung Tür. Lucius hielt ihn nicht auf. Er würde wiederkommen. Wie immer.
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Und, wie hats euch gefallen? Wie gesagt, ist nicht ganz so lang geworden, ich hoff, das nächste wird besser, länger und auch spannender. Gestern abend hab ich nen halben Anfall bekommen, als ich gemerkt hab, dass ich bei Chap Sechs bin und es noch immer der gleiche Tag wie bei Chap Eins ist.
Nun ja, jetzt überspringen wir etwas, denn im nächsten Chap kommen ja die Eltern zu Besuch, also die ein, zwei Wochen zwischendrin lass ich aus. Außerdem hab ich noch festgestellt, dass Narcissa noch gut vier bis sechs Monate hat, bis Harry überhaupt auf die Welt kommt und dann noch ne ganze Weile, bis die Potters ermordet werden. Also stellt euch darauf ein, dass ich nicht die ganzen fünfzehn oder wie viel auch immer Monate bis dahin beschreib :o).
Achja, weiß einer von euch, ob Narcissa und Lucius wirklich auch in dem Gasthaus sind, wenn Harry das erste Mal in die Winkelgasse kommt? Hagrid erwähnt da ja mal so etwas *g*.
Tut mir übrigens Leid, dass bis jetzt nicht sooo viel Handlung in meiner Geschichte war, ich hoffe, ihr lest trotzdem weiter. Und sorry, wenn weder Lucius noch Severus bei mir *wirklich* böse sind, wird sich ja alles noch aufklären. Und Sorry für Severus` Brief *rot werd*, der ist, na ja, *ähm*, sagen wir mal nichts weiter dazu. Und, Vorschläge für Dracos Vater? Nehm ich gerne an :o).
Und dann noch ein Sorry für eventuelle Rechtschreibfehler und nicht nachvollziehbare Gedankensprünge (hab gestern die ersten fünf Kapitel ausgedruckt und feststellen müssen, dass da so einige Kleinigkeiten drin sind (ich statt ihn etc.). Liegt daran, dass ich keinen Beta-Reader hab. Muss man eigentlich einen haben? *deutet auf den kleinen Knopf* Wie wärs mit einem Review? Oder einer Mail? Oder beidem? *begeistert guck* Wie auch immer, ich liebe all meine Reviewer und Leser!! :o)
Maia
P.S. Wie fandet ihr das "Severus schreibt Liebesbrief" Zeug? Ich konnt mir einfach nicht vorstellen, dass der das so einfach hinbekommt :o).
