Die Lüge eines Lebens 11

Danke schön für die Reviews! (An alle, die jetzt sagen: waren doch gar keine vier?! Waren doch vier, die restlichen zwei sind von Freundinnen per Mail, weil sies nicht schaffen, en Review zu schreiben *g*) In nächster Zeit wird ich wohl nur noch einmal pro Woche ein Chap hochladen können (gilt auf für "Glück im Spiel"). Heute erfahrt ihr, wer Dracos Vater ist (für alle, dies schon vermutet haben: ich weiß, ich bin leicht zu durchschauen), aber ich hoffe, ihr lest trotzdem weiter. Ich weiß, Narcissa hatte mit einigen Männern was, doch das brauch ich noch für den Rest der Story.

Dieses Chap ist für Corinna, weil sie so schön schockiert und entsetzt aufgeschrieen hat, als ich ihr erzählt habe, wer Dracos Daddy ist.

Maia

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Happy Family

"Du wirst einmal ein großer, berühmter und mächtiger schwarzer Magier werden, mein Kleiner, ein Todesser, der zum engsten Kreis des Dunklen Lords gehört, ja, das wirst du werden."

Narcissa spitzte die Ohren, warf entnervt ihren Stift, mit dem sie gerade zeichnete, auf ihren Schreibtisch, sprang von ihrem Stuhl auf, öffnete die Tür und lief hinunter ins Wohnzimmer. Dort, auf einem Sessel neben dem Kinderbettchen, saß Lucius und sprach mit ihrem Sohn.

Vollkommen in sein "Gespräch" vertieft, bemerkte er seine Frau erst, als sie ihn wütend anfuhr. "Luc! Wie oft hab ich dir schon gesagt, du sollst das lassen!? Draco ist gerade mal einen Monat alt, noch nicht einmal dein eigener Sohn und schon fängst du an, ihm diesen Mist einzureden. Was denkst du dir eigentlich dabei?"

Lucius warf Narcissa einen beruhigenden Blick zu. "Aber Schatz, nur dieses eine Mal. Sonst mache ich das doch nie." Die junge Frau schnaubte. "Achja? Und was war gestern? Da hast du ihm erzählt, dass Muggelgeborene, oder um es in deinen Worten zu sagen `Schlammblüter´, einen Dreck wert sind.

Oh, und vorgestern hast du da gesessen und gesagt, dass er stolz darauf sein kann, ein Reinblüter zu sein und dass seine ganze Familie in Slytherin war. Mit Ausnahme seiner Mutter. Und das nennst du: `Nur ein Mal´?"

Narcissas Wangen hatten sich rot gefärbt, die junge Frau war vollkommen empört und ließ ihrer Wut freien Lauf. "Du hast nicht das Recht, meinen Sohn zu erziehen! *Ich* habe schließlich die Qualen der Geburt ausgehalten, *ich* habe ihn neun Monate in mir gehabt, und jetzt kommst du daher und bildest dir ein, mein Kind zu einem Todesser zu machen, im zarten Alter von einem Monat!"

Die blonde Frau ging zu dem Kinderbettchen, warf Lucius noch einen giftigen Blick zu, nahm ihr Kind hoch und verschwand gemeinsam mit Draco wieder in ihrem Zimmer. Was bildete sich Luc eigentlich ein?

Narcissa beruhigte sich nur schwer. Sanft bettete sie ihr Baby auf ihr großes Kopfkissen, betrachtete es noch einen Moment und ging dann wieder zu ihrem Schreibtisch. Doch anstatt weiterzuzeichnen, holte sie drei Briefe hervor, alle versehen mit dem Datum des 6. Aprils, einen Tag nach Dracos Geburt.

Langsam entrollte sie den ersten, auf dem mit fein säuberlicher, blauer Tinte in schrägstehenden Buchstaben ihre Adresse geschrieben stand. Narcissa drehte sich etwas Richtung Fenster und begann zu lesen.

"Liebe Narcissa!

Wir haben gehört, du hast gestern einen Jungen zur Welt gebracht! Dir und Lucius übersenden wir unsere herzlichsten Glückwünsche!

Euch dreien alles Gute!

James und Lily"

Narcissa seufzte leise. Die beiden hatten ja keine Ahnung, wie ihr Leben hier in Malfoy Manor wirklich aussah. Mit einem Mann, den sie nicht liebte, einem Kind, das seinen wahren Vater wohl nie treffen würde. Wieder einmal wünschte sie sich, mit den zwei ehemaligen Gryffindors tauschen zu können.

Der zweite Brief, ebenfalls in blauer Tinte verfasst, war um einiges länger. Narcissa glättete zuerst das Pergament, bevor sie ihn las.

"Liebe Clara!

Wie ich gehört habe, bist du gestern Mutter eines gesunden Jungen geworden! Ich hoffe, euch beiden geht es gut und du hast die Geburt unbeschadet überstanden! Mir geht es im Moment wieder besser, das Begräbnis liegt mittlerweile zwar schon über einen Monat zurück, aber wenn ich an Annick denke, wird mir noch immer schwarz vor Augen.

Sirius hat geheiratet, wusstest du das schon? Ja, er hat vorletzte Woche Clarence geheiratet, für uns alle kam es vollkommen überraschend, denn keiner wusste von ihren Gefühlen. Sicher, ich freue mich für die beiden, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie gut getan haben mit ihrer Hochzeit.

Clarence ist keine Frau, die einem Mann ihre ganze Liebe schenkt. Wenn du mich fragst, wird sie Sirius in der Sekunde verlassen, in der etwas geschieht, was sie nicht gut aussehen lässt. Allerdings steht sie ja im Moment fein da. Hat den Schwarm aller Hogwartsmädchen geheiratet.

Ich denke nicht, dass Clarence gut ist für Sirius. Er war in letzter Zeit so schweigsam und ruhig, es war geradezu beängstigend, wenn man bedenkt, wie lebhaft er sonst ist. Er hat "Verwandlung" und "Verteidigung gegen die Dunklen Künste" studiert, wusstest du das? Und auch mit Auszeichnung bestanden.

Aber ich will dich nicht damit langweilen, du hast bestimmt ganz andere Sorgen. Immerhin nimmt ein Baby ganz schön viel Zeit in Anspruch.

In Liebe,

Remus"

Narcissas Nasenflügel bebten verhalten. Sirius und dieses Biest Clarence. Was hatte die, was sie, Cis, nicht hatte? `Vielleicht keinen Todesser als Ehemann?´meldete sich leise und vorsichtig eine Stimme in ihrem Kopf. Und sie könnte Recht haben.

`Was regst du dich überhaupt so auf? Das mit dir und Sirius ist doch schon längst vorbei, du bist verheiratet, hast ihm gegenüber keinerlei Verpflichtungen und er dir gegenüber auch nicht, also lass ihn doch machen, was er will. Kann dir doch vollkommen egal sein.´

Aber es war ihr nicht egal, wie Narcissa sich mürrisch eingestand. Es war ihr alles andere als egal. Um ehrlich zu sein: sie würde Clarence am liebsten die Augen auskratzen. Wie hatte es dieses Biest nur geschafft, sich Sirius Black zu angeln? Sirius Black, Narcissas große Liebe. (Na, wer von euch hat das alles gewusst? Ich wills gar net wissen!!)

Zornig stopfte Narcissa die zwei Briefe wieder in die Schublade, den dritten, den von Severus, ließ sie achtlos liegen. Mittlerweile konnte sie ihn eh schon fast auswendig und am liebsten würde sie ihn zerreißen. So voller Verständnis, das ertrug sie einfach nicht. Severus war viel zu gut für diese Welt.

"Clara, mein Darling,

erst einmal herzlichen Glückwunsch zur Geburt deines Sohnes! Vermutlich weißt du, dass Black geheiratet hat und ich habe mir gedacht, dass du deswegen wohl ziemlich fertig bist. Ich verstehe dich nur zu gut, es ist schwer, eine Liebe zu verlieren.

Das mit euch, das ist schon länger vorbei, nicht wahr? Sag mir, gehört Black zu den Personen, die du ein ganzes Leben lang lieben wirst? Wenn ja, kann sich der Bastard glücklich schätzen, denn dann ist er reicher als jeder andere.

Es ist kein Geheimnis, das ich für dich eine tiefe, reine Liebe empfinde und es ist auch kein Geheimnis, dass du für mich nur freundschaftliche Gefühle hegst. Narcissa, vielleicht sollten wir endlich einmal darüber reden.

Hättest du früher auch mit Lucius geredet, wäre heute wohl alles anders. Du bist doch sonst so eine mutige Frau, Clara, wieso fürchtest du dich vor einem einfachen Gespräch mit mir, deinem ältesten Freund?

Hast du Angst, mich zu verlieren? Dann fürchtest du umsonst, denn ich werde immer für dich da sein. Hast du Angst, deine Gefühle zu offenbaren? Das habe ich auch, aber es ist notwendig, dass wir beide miteinander reden.

Vielleicht schreibst du mir einfach deine Antwort in deinem nächsten Brief.

Ich nehme an, Black ist der Vater deines Sohnes. Es geht mich nichts an, aber weiß er es? Du solltest es ihm sagen, Clara. Er hat das Recht darauf zu erfahren, dass er ein Kind hat.

Severus"

Die übliche Unterschrift. "Severus". Narcissa zerdrückte das Pergament in ihren rauen Händen. Sollte er doch zur Hölle fahren mit seinem Verständnis! Was sie brauchte, war ein Freund, der ihr half, ihre große Liebe zu vergessen und sie war auch bereits auf dem besten Weg dorthin. Schließlich war die einfachste Methode, einen Mann zu vergessen, sich in die Arme eines anderen zu stürzen.

Lucius war verwundert gewesen, als seine Frau sich in sein Schlafzimmer geschlichen hatte. Verwundert, aber keineswegs abgeneigt. Sicher, er hatte gewusst, dass Narcissa vergessen wollte. Vor allem vergessen. Ob sie ihn liebte oder nicht, spielte hier keine große Rolle.

Narcissa hatte gewollt und Lucius hatte gegeben. Freiwillig, ohne Zwang, einfach weil er sie liebte. `Mach die Augen zu und küsse mich und dann sagt, dass du mich liebst. Ich weiß genau, es ist nicht wahr, doch ich spüre keinen Unterschied, wenn du dich mir hingibst.´Wie genau das passte.

Es war ihm wirklich egal gewesen, bei wem Narcissa in ihren Gedanken gewesen war, auch wenn er natürlich hoffte, dann sie an ihn gedacht hatte. Doch am Ende zählte für ihn nur, *dass* sie zurückgekommen war. Zurück in seine Arme. Denn schließlich war sie seine Frau und Lucius konnte fast sicher sein, dass sie immer bei ihm bleiben würde. *Fast* sicher.

Narcissa hob entschlossen die Hand, zerknüllte den Brief vollends und warf ihn in den Papierkorb. Sirius war Vergangenheit, also wollte sie auch keinerlei Gefühlsduseleien hören, geschweige denn lesen.

Draco. Der schwache Lichtstreif in ihrem Leben, der alles andere, alles Dunkle überstrahlte, dessen Licht heller glänzte als ihre Freundschaft zu Remus oder Severus, heller glänzte als ihre Liebe zu Sirius. Korrigiere: ihre ehemalige Liebe zu Sirius.

Narcissa erhob stolz den Kopf. Vergessen. Sie würde nie wieder leiden, denn sie hatte nicht vor, noch einmal an ihn zu denken.

"Darling? Kommst du bitte mit Draco mal eben runter?" Lucs Stimme klang herauf, stark gedämpft durch den Holzboden. Als "Antwort" erhob sich seine Frau, nahm ihren Sohn sanft in ihre Arme und ging zum zweiten Mal an diesem Tag in ihr Wohnzimmer.

Was sie dort sah, verschlug ihr die Sprache, war gewaltiger als die Erinnerung daran, wie Lucius mit Draco gesprochen hatte.

Denn im Wohnzimmer saßen Andrew und Margarethe und spielten Heile Welt.

"Was tut ihr denn hier?", brachte Narcissa nach einer kleinen Ewigkeit, in der das Lächeln der beiden bereits zu einem Starren Grinsen gefroren war, hervor. Lucius warf ihr einen nervösen und warnenden Blick zu. Doch zu spät.

Andrew war bereits aufgestanden, steuerte unaufhaltsam auf Narcissa zu, beide Arme weit ausgebreitet. "Komm, lass mich mein Enkelkind einmal halten." Die junge Frau wich zurück, ihre hübschen blauen Augen zu schmalen Schlitzen verengt. "Nein!", fauchte sie. "Im Übrigen ist das nicht *dein* Enkelkind! Es ist mein Sohn und sonst nichts!"

"So ein Unsinn!", blaffte nun Andrew seinerseits, "natürlich ist es auch mein Enkelkind, immerhin ist es Lucs Sohn." Narcissa grinste überlegen und erwiderte spöttisch. "Genau das ist das Problem. Draco ist nicht Lucius` Sohn."

Ihr Mann wurde leichenblass, warf ihr einen mörderischen Blick zu und ging beschwichtigend zu seinem Vater. Andrew jedoch musterte ihn nur kühl, bedeutete ihm, stehenzubleiben. "Hast du das gewusst, Lucius?" Seine Stimme war leise, leise und kalt. Narcissa lief ein Schauder über den Rücken, beschützend drückte sie ihren Sohn an sich, bereit, ihn zu jeder Zeit zu retten.

Luc senkte beschämt den Kopf. "Ja, ich habe es gewusst und habe es dabei belassen. Sie war schon im fünften Monat, als ich es erfuhr, was hätte ich denn machen sollen?" Verzweifelt wandte er sich an Narcissa, doch seine Frau sah ihn angeekelt an.

"Du widerst mich an, Lucius. Ehrlich. Alles schiebst du auf andere, kannst du nicht wenigstens einmal dafür gerade stehen, dass du eben Mist gemacht hast? Nein, schieb es ruhig auf mich, mich hasst dein Vater ja so oder so, aber der kleine Luc will ja gut da stehen und da ist es sehr nützlich, wenn man eine Frau hat, die sich einem unterordnet." Narcissa war gegen ihre sonstigen Gewohnheiten Luc gegenüber lauter geworden.

"Aber da bist du bei mir an die Falsche geraten! Ich habe mit offenen Karten gespielt, habe nie behauptet, dass es dein Kind ist, und du? Du bist sogar zu feige, es deinen Eltern zu sagen. Wirklich, Luc, du widerst mich an." Mit einem letzten, verachtenden Blick verließ Narcissa den Raum, Draco noch immer eng an ihren Oberkörper gepresst.

Lucius sank auf einen Sessel, saß seiner Frau mit einem verletzten Blick in den Augen hinterher. Wieder einmal hatte er sie verloren, aus eigener Schuld. Nur am Rande bekam er mit, dass seine Mutter und sein Vater wieder gingen. Ein langer Besuch, wie üblich. Und am nächsten Tag würde wieder ein Brief folgen, in dem Andrew sich aufregen würde, was für Jammerlappen sein einziger Sohn doch war.

Dabei hatte er keine Ahnung. Keine Ahnung, wie schwer es war, neben der Frau zu leben, die man liebte und von der man wusste, dass sie ihn zwar einmal sehr geliebt hatte, aber das jetzt nicht mehr tat. Lucius wusste nicht einmal, was genau Narcissa für ihn empfand.

Keine Ahnung, wie es war, eingesperrt in einem Käfig zu leben, zusammen mit einem Adler, fürsorgend, was seine Kinder betraf, doch dennoch rücksichtslos, wenn es darum ging, sich zu holen, wonach ihm verlangte.

Narcissa war ein solcher Adler, wild, freiheitsliebend, aber mit gestutzten Flügeln. Lucius seufzte. Und dabei hatte er noch Glück. Narcissa nahm wenigstens oft etwas Rücksicht auf ihn. Auch wenn er nicht wusste, womit er das eigentlich verdient hatte. Denn seine Frau hatte Recht.

Er war ein entsetzlicher Feigling und außerdem eifersüchtig. Eifersüchtig auf Remus, weil Narcissa sofort zu ihm gefahren war, um ihn zu trösten. Eifersüchtig auf Severus, weil er immer ihr bester Freund bleiben würde. Oh, und eifersüchtig auf Dracos Vater.

Nicht nur, weil Narcissa ihn liebte, nein, auch, weil Lucius das kleine, hellblonde Baby in sein Herz geschlossen hatte, obwohl das etwas gewesen war, was er sich geschworen hatte, nie zu tun. Und Luc hatte sich vorgenommen, es zu lieben. Für ihn eine Art Vater zu sein. Und wenn möglich, dem Jungen zu verschweigen, dass er, Lucius, nicht sein wahrer Daddy war.

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Narcissa zitterte. Allerdings nicht vor Angst, sondern vor unterdrückter Wut. Auf Andrew, auf Lucius, einfach auf alle. Und vor allem: Wut auf sich selbst. Warum nur hatte sie sich wieder provozieren lassen? Hundert, ach was, tausend Mal hatte sie sich bereits vorgenommen, alles, was Andrew sagte, zu ignorieren.

Und nun? Wieder ein Fehlschlag. Narcissa warf sich auf ihr Bett, legte Draco neben sich, schloss die Augen und dachte nach. Vor allem über Sirius und sich.

Wäre es gut gegangen? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Sie beide waren sich viel zu ähnlich, beide leicht aufbrausend, temperamentvoll, begierig nach Leben und vor allem begierig nach Liebe und Freiheit. Hätten sie miteinander leben können ohne zu explodieren?

Hier, mit Lucius, hatte Narcissa oft genug das Gefühl, eingeengt zu werden, doch mit Sirius? Das genaue Gegenteil. Konnte man nicht vielleicht irgendwo eine Mischung von beidem kaufen? Und was war mit Remus? Narcissa hörte in sich hinein, suchte ihre Gefühle für Remus und stellte einmal mehr fest, dass dort nur Freundschaft war. Reine, tiefe Freundschaft, geboren aus einer vergangenen Liebe.

Severus. Der nächste Mann in ihrem Leben. Ihr bester Freund, ihr Beschützer, ihre Schulter zum Ausweinen, der Mann, bei dem sie sich geben konnte, wie sie war, etwas, das sie sich nicht allzu oft traute. Bei Lucius nicht, weil sie beide sich sowieso schon weit voneinander entfernt hatten. Bei Sirius nicht, weil sie ihn nie hatte belasten wollen, dazu war ihr ihre gemeinsame Zeit viel zu kostbar gewesen. Und bei Remus? Ihm wollte sie ebenfalls nicht zur Last fallen.

Nur bei Severus gab sie sich ganz, wie sie war. Und er liebte sie trotz allem. Eine einsame Träne rann ihr über die Wange. Sie war ein so grauenhafter Mensch, und jemand Wundervolles wie Severus liebte sie mit all ihren Fehlern. So sehr geliebt zu werden oder geliebt worden zu sein, so etwas prägt. Und Narcissa hatte in ihrem Leben bereits viele Lieben erfahren.

Keine, die so schmerzhaft gewesen war, wie ihr Neid auf Lily und James, denen sie ihr Glück zwar gönnte, es sich aber selbst wünschte.

Keine, die so tief ging, wie ihre Freundschaft zu Severus.

Keine, die so unschuldig war, wie die zu ihrem Kind.

Keine, die so zart war, wie ihre Freundschaft zu Remus.

Keine, die so emotionslos war, wie ihre Ehe mit Lucius. Ja, sie liebte Lucius, auf ihre besondere Art und Weise, doch nicht als Ehemann, sondern als den guten Freund, den sie früher einmal so sehr geschätzt hatte.

Und keine, die sie so sehr in ihrem Inneren berührt und geprägt hatte, wie ihre Liebe zu Sirius.

Manchmal dachte Narcissa, dass Severus ihr wohl doch am nächsten stand, weil er sie so gut kannte. Und er hätte es verdient gehabt, dass sie ihm ihre ganze Liebe schenken würde. Nun, vielleicht würde er eines Tages glücklich werden, sie würde es ihm von ganzem Herzen gönnen.

Warum Sirius? Es verging wohl kein Tag, an dem Narcissa sich das nicht auch fragte und nie fand sie eine Antwort darauf. Er sah gut aus, aber er hatte auch etwas an sich, dass sie berührte, faszinierte. Sie würde es wohl schaffen, die Erinnerung an ihn zu verdrängen, wenn sie das wollte. Und Narcissa wollte, zweifellos. Verdrängen, ja, aber würde sie ihn jemals vergessen können?

Die junge Frau glaubte nicht daran. Sirius Black hatte sie zu tief in ihrer Seele berührt, als dass es eines Tages wieder vergehen würde.

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"Komm endlich, Margarethe!" Andrew Malfoys Stimme war wie immer eisig, gefühllos, selbst gegenüber seiner Frau und seinem Sohn. Maggie stand noch immer auf dem Balkon ihres Hauses in der Nähe der schottischen Grenze. Vor gut drei Stunden waren sie von Lucius und Narcissa zurückgekehrt, Andrew hatte sich ganz allmählich wieder beruhigt, doch seine Frau stand nun schon seit einer kleinen Ewigkeit dort draußen und besah sich den Himmel.

"Gleich, Andrew, gleich. Ich denke nach." Andrew verdrehte die Augen, ging genervt in ihr Esszimmer, um eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen, doch Margarethe ließ sich dadurch nicht im Geringsten stören.

Wehmütig seufzend senkte sie den Blick, schaute auf die Blumen, die auf einer Wiese in der Nähe blühten und fragte sich, was sie wohl falsch gemacht hatten.

`Falsch gemacht? Du hast doch gar nichts getan!´erwiderte eine spöttische Stimme in ihrem Kopf. `Richtig. Ich habe nichts getan und genau das ist das Problem.´

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Naa? Reviews? *gaaanz lieb guck* Wenn ihr wollt, dass ich weiterschreib, hätte ich gerne ein nettes, aufbauendes Review von jedem meiner Leser :o), dann tippen meine Finger auch viel schneller. So, jetzt noch was: Ich weiß, Andrew und Maggie waren mal wieder sehr lange zu Besuch, aber wir begegnen ihnen noch häufiger. Stellt euch schon einmal darauf ein, dass Harry bald geboren wird und die Potters an Halloween sterben. Ich weiß, Harry ist laut Buch schon knapp ein Jahr alt, das kommt dann bei mir nicht hin, da ist er knapp einige Monate alt, aber das passt mir viel besser :o).

Ich hab euch lieb.

Maia, die jetzt noch schön Birthday feiert :o)