Die Lüge eines Lebens 15.1

Danke schön für die Reviews! Und dann noch ein Hinweis:

Spoiler: Nur (!!!) Harry Potter Bücher 1 bis 4, alles, was in OotP passiert oder was man erfährt (Gewisse Verwandtschaftsbeziehungen, der Tod einer gewissen Person etc) wird hier nicht vorkommen! Wenn Harry und Co in dieser Geschichte irgendwann einmal in Klasse 5 aufwärts kommen, wird meine Phantasie da weitermachen, wo Band 4 aufgehört hat, denn das letzte Chap hierzu existiert bereits länger in meiner Vorstellung und ich werde das alles nicht löschen.

So, jetzt viel Spass mit Kapitel 15.1, das im Übrigen gewiss nicht sehr lang wird, weil ich massig zu tun habe.

Eure Maia

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

It is my life

"Was kann ich für Sie tun?" Ein durchdringender, abschätzender, ja, beinahe verächtlich wirkender Blick aus nachtschwarzen, gefühllosen Augen fixierte den Mann, der dem Sprecher gegenüber saß. Die eiskalte Stimme vervollständigte, idealisierte das Bild, von dem der Sprecher wollte, dass alle es sahen und zwar nur es. Denn sein Gefühlsleben ging niemanden etwas an.

Im Widerspruch dazu stand die sanfte Stimme des alten Mannes, der es sich auf seinem Sessel bequem gemacht hatte. "Ich kenne Sie nun schon so lange, Mr Snape, und obwohl Sie in Slytherin waren, kann und will ich nicht glauben, dass Sie ein Todesser geworden sind. Es gibt Beweise dafür, dass Sie unglücklich sind."

Severus Snape wurde leichenblass, seine Augen schimmerten nun wütend. Keiner schrieb ihm vor, wie er sein sollte. "Beweise? Achja? Zeigen Sie mir die und ich werde sie in der Luft zerreißen." Milde lächelnd ging Albus Dumbledore nicht weiter darauf ein. "Ich gebe Ihnen hier und jetzt die Möglichkeit, sich der Guten Seite anzuschließen. Wechseln Sie die Seiten, bevor es zu spät wird!"

Der Schwarzhaarige lachte bitter. "Es ist schon zu spät, Direktor, ich gehöre bereits zu seinem engsten Kreis und wenn ich da wieder heraus kommen will, wird er mich töten. Im Übrigen, wer sagt denn, dass ich nicht fest an das glaube, was der Lord uns verspricht? Dass ich seine Pläne nicht vollen Herzens unterstütze?"

"Das sagt mir mein Verstand, Severus." Energisch sah der Schulleiter seinen ehemaligen Schüler an. "Machen Sie keinen Fehler, nur weil Sie zu stolz sind, zuzugeben, dass Sie im Unrecht waren, als Sie sich Voldemort anschlossen." Severus wandte den Blick ab.

Wenn Dumbledore ihm das offenkundige Angebot machte, zu ihm zu wechseln - denn nichts anderes war das - dann musste der Dunkle Lord schlimmer sein als jemals zuvor. Wenn Dumbledore sich sogar an ihn wandte...

Doch gleichzeitig wuchs ein Gedanke in Severus` Kopf, nahm Gestalt an und wurde größer. Sein Fortgang von den Todessern könnte bedeuten, dass Narcissa...

Nein, gar nicht daran denken. Wenn er den Dunklen Lord verließ, dann, weil er es wollte, nicht alleine, um einer Frau zu imponieren. Auch wenn diese eine Frau seine große Liebe war.

Müde schloss Sev die Augen, dachte über Dumbledores Angebot nach, war fast schon bereit "Ja" zu sagen, als er erneut Nanas Schreie hörte, erneut das Gefühl spürte, nichts, absolut nichts tun zu können und da wusste er wieder, warum er ein Todesser geworden war. Er hatte Rache gewollt, doch er war nicht mächtig genug gewesen. Und wer konnte ihm Macht geben? Lord Voldemort.

Ja, Severus war ein Mitglied seiner grausamen Gruppe geworden, weil er nie wieder fühlen wollte, wie es war, hilflos zu sein. Doch er war gescheitert... Er hatte Nana nicht rächen können und zu oft hatte er mittlerweile erneut erfahren müssen, wie es war, einfach nur zuzuschauen. Ohne etwas tun zu können.

Er hatte beobachtet, wie Narcissa innerlich versteinert war, wie sie ebenso kalt wurde wie er selbst. Er hatte beobachtet, wie sie in den Schatten fiel und er hatte sie nur knapp auffangen können. Zumindest dieses eine Mal. Er hatte so viel beobachten müssen und dennoch litt seine große Liebe. Nein, seine Absicht war gescheitert.

// "Verzeih mir, Severus, verzeih mir. Ich wollte springen, wollte mich in die endlose Dunkelheit fallen lassen und endlich war ich mutig genug, doch du hast mich gerettet. Aber um welchen Preis? Weißt du noch, was du einst sagtest? `Wir haben beide unsere Lieben verloren, denn unsere Augen sagen mehr als tausend Worte.´ Verzeih mir, Severus, verzeih mir alles. Verzeih mir, dass ich dich so verletzt habe, dass dein Herz weint, wenn du mich ansiehst. Ja, ich kann es fühlen...

Und verzeih mir das hier, doch ich konnte nicht mehr. Einmal in meinem Leben fand ich es einfacher zu fliehen und da musste ich scheitern. Versteh mich nicht falsch, ich bin dir nicht böse, dass du mich aufgefangen hast, aber ich schwöre dir, ich werde es immer wieder versuchen und du wirst nicht jedes Mal da sein um mich vor der Dunkelheit zu bewahren. Wenn dieses eine Mal geschieht, sei nicht traurig, mach dir keine Vorwürfe. Denn dann wollte ich es so."//

Severus räusperte sich. "Und wie stellen Sie sich das vor, dass ich die Seiten wechsele?" Dumbledore strahlte ihn erfreut an, er blinzelte kurz, bevor er antwortete: "Ich brauche Sie als Spion. Falls Sie bereit sind, Ihr Leben aufs Spiel zu setzen?"

Sev dachte kurz nach. "Überlegen Sie, was Sie für diese Welt tun könnten." Fügte Dumbledore leise hinzu. "Für diese Welt? Diese Welt hat nichts für mich getan, doch ich sage zu. Ich bin Ihr Spion."

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

So, schlagt mich, ich weiß, es ist kürzer als jemals zuvor, doch ich will euch nicht alles verraten, ihr sollt auch ein bisschen Rätsel raten veranstalten :o) und das nächste Chap wird, wenn's denn rauskommt, ewig, weil da allerhand passiert. Das hier ist sozusagen ein Prolog für Chap 15.2 *g*.

Hätt aber trotzdem gerne Reviews *lieb schau*

Maia