Als Remus weg war und sie beide allein vor dem Kamin saßen, zog Harry Hermine näher an sich heran, umarmte sie sanft und küsste sie erst zärtlich und dann leidenschaftlich.
Nachdem sie sich nach Minuten heftig atmend voneinander gelöst hatten, sagte Hermine „Danke, Harry."
„Wofür?"
„Dafür, dass du mich vorhin gerettet hast. Dafür, dass du versuchst, alle vor Voldemort zu retten. Dafür, dass du meine Zuneigung erwiderst und dafür, dass du bist, wie du bist."
Harry wurde rot.
"Hermine, ich … ich kann gar nicht in Worte fassen, was du mir bedeutest. Ich würde alles für dich tun, alles geben für dich, sogar mein Leben."
„Harry bitte..."
„Hermine, nicht. Du weißt genau, dass ich so bin. Du kannst es nicht ändern."
„Ich liebe dich, Harry." Aus ihren Augen sprach nichts, als ehrliche Zuneigung.
Die Worte brachten Harrys Herz zum Glühen, doch er war sicher, dass er in diesem Augenblick das selbe empfand. Das war ganz anders, als die Verknalltheit, die er für Cho empfunden hatte, das hier war echte Zuneigung, die sich aus jahrelanger Freundschaft entwickelt hatte.
„Ich dich auch, Hermine."
„Was meinte Dumbledore vorhin damit, du hast Miss Weasley entwaffnet?"
„Du hast noch nichts davon gehört?" fragte er und als sie den Kopf schüttelte erzählte er ihr, was sich an seinem Geburtstag ereignet hatte.
„Ich wusste, dass Ginny oft Albträume hatte, ich wusste nur nicht woher. Sie hätte mir etwas sagen können." sagte Hermine sichtlich enttäuscht und doch mitfühlend, „Sie ist jetzt frei?"
„Ja, die Verbindung ist zerstört."
„Du bist großartig, Harry."
Sie saßen noch eine Weile, bevor sie ins Bett gingen.
„Möchtest du ein extra Zimmer, oder möchtest du in meinem Bett schlafen?" fragte Harry schüchtern.
„Ich weiß, dass ich dir vertrauen kann, Harry. Deswegen möchte ich gern in deinem Bett schlafen und mit dir zusammen sein. Aber für mehr bin ich noch nicht bereit."
„Ich auch nicht, glaube ich, obwohl ich zugeben muss, dass du sehr attraktiv bist. Ich freue mich, dass du mir vertraust, Hermine."
Am nächsten Morgen stand Harry unbemerkt von Hermine wieder um sechs auf und absolvierte sein Training. Nach dem Duschen trat er leise in sein Zimmer und betrachtete die noch schlafende Hermine. Sie sah so friedlich aus und ihre weiblichen Züge wurden durch das dünne Nachthemd eher betont, als verhüllt. Sie war so wunderschön, wie ein Engel.
Er näherte sich ihr und hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. Sie öffnete langsam die Augen und lächelte ihn an.
„Guten Morgen, mein Engel." sagte er zärtlich.
„Morgen, Harry. Ich hatte schon gefürchtet, es wäre alles nur ein schöner Traum gewesen, aber nun weiß ich, dass es wirklich passiert ist. Wieso bist du schon angezogen?"
„Ich bin schon eine Weile wach. Ich habe schon trainiert."
„Wie lange?"
„Zwei Stunden."
„Wow. Kann ich morgen mitmachen?"
„Ja, wenn du es langsam angehen lässt."
„Bringst du mir bei, wie man appariert?"
Er schaute sie ernst an.
„Das ist nicht ungefährlich."
„Ich weiß. du bist sicher nicht überrascht, wenn ich dir sage, dass ich ebenfalls schon die gesamte Theorie gelernt habe."
Harry lächelte, „Nein, nicht wirklich. Gut, wenn du magst, passe ich auf dich auf. Aber erst mal frühstücken wir."
Sie frühstückten eine halbe Stunde später mit Remus und erzählten ihm von ihren Plänen. Er schaute Hermine zweifelnd an, doch dann bekundete er seine Zustimmung.
„Ich muss nachher zu Snape, den Wolfsbane-Trank holen. Kommt ihr ohne mich klar? Wenn sich Hermine zersplintert, ruft einfach Poppy."
„Jep, alles klar."
Nachdem Remus verschwunden war, versuchte Hermine es mit dem Apparieren. Harry hatte wieder die Kreise auf den Boden gebracht und ziemlich das selbe erzählt, was Remus ihm gesagt hatte.
Hermine tauchte im zweiten Kreis auf, doch sie hatte ihr T-Shirt im ersten Kreis zurückgelassen. Als sie das bemerkte, wurde sie knallrot und Harry musste sich das Lachen verkneifen.
„Was hast du dir vorgestellt, Hermine?" fragte Harry.
„Ich habe mir vorgestellt, wie sich mein Körper in seine Atome auflöst, und sich dann wieder zusammensetzt."
„Das ist viel zu kompliziert und dauert viel zu lange. Ich stelle mir nur bildlich vor, wie ich im zweiten Kreis stehe und spreche, beziehungsweise denke dann den Zauber. Versuch es mal."
„So steht es aber nicht in den Büchern."
„Ja, vielleicht finden es deshalb alle so schwer."
Hermine versuchte es, und es klappte.
„Siehst du, geht doch. Jetzt versuch mal, vom zweiten Stock herunter zu apparieren."
Auch das klappte.
„Wenn du dich bereit fühlst, versuch mal zu deinen Eltern zu apparieren." forderte Harry sie auf.
„Ich weiß nicht." sagte sie verlegen.
„Denk daran, wenn du apparierst, darfst du nicht zweifeln, denn die Unsicherheit ist die Hauptursache für das Zersplintern."
„Gut, ich versuche es."
„Wenn du in fünf Minuten nicht wieder da bist, komme ich nach."
„Gut."
Sie erschien vier Minuten später wieder, allerdings mit einem niedergeschlagenen Gesichtsausdruck.
„Was ist passiert, Hermine?"
„Nichts, ich habe nur die halbe Strecke geschafft. Gott sei dank hat mich kein Muggel gesehen."
„Ach, mit ein wenig Training klappt das schon. Kopf hoch."
„Hat Ron schon was gesagt, ob er uns besuchen kommt?" fragte Hermine vorsichtig.
„Bisher noch nicht."
Wie aufs Stichwort schlug eine grüne Flamme aus dem Kamin und Rons Gesicht tauchte auf. Harry bedeutete Hermine mit einem Augenzwinkern im Hintergrund zu bleiben, als er vor den Kamin trat.
„Hi, Ron. Was gibt's neues?"
„Hi Harry. Du hast doch gesagt, wir könnten dich besuchen kommen. Steht das Angebot noch? Der Fuchsbau ist ziemlich voll, jetzt, wo Percy, die Zwillinge, Charlie und Bill da sind. Und Ginny möchte auch kurz mal vorbeischauen."
„Klar, ich freu mich schon" meinte Harry mit einem Augenzwinkern, „Willst wohl vor Fred und George fliehen? Also ihr seid willkommen. Möchtet ihr alle den Rest der Woche herkommen? Wart ihr schon in der Winkelgasse?"
„Wir sind auf dem Weg in die Winkelgasse. Warst du schon da? Hast du schon was von Hermine gehört? Ich habe ihr nicht wirklich geschrieben diesen Sommer."
„Also ich war schon in der Winkelgasse. Sorry. Soweit ich weiß, wollte Hermine gestern in die Winkelgasse. Kommt einfach vorbei, wenn ihr fertig seid und bringt eure Schulsachen schon mit, wenn ihr bis zum letzten Ferientag hier bleiben wollt."
„Nein. Wir müssen vom Fuchsbau aus zum Bahnhof. Aber es reicht wohl, wenn wir am letzten Ferientag in den Fuchsbau zurückkehren. Dad bringt uns mit einem Ministeriumsauto zum Bahnhof. Er wollte dir und Hermine auch eins besorgen, aber Remus meinte, es wäre nicht nötig. Wie kommt ihr hin?"
„Keine Ahnung, Remus hat noch nichts gesagt." meinte er ahnungslos.
„Also dann, bis nachher und grüß Arthur und Molly und alle anderen Weasleys von mir."
„Ja, bis dann."
Damit verschwand Rons Kopf aus dem Kamin und Harry musste unweigerlich grinsen.
„Ich geh mal davon aus, dass Remus der Meinung ist, wir könnten zum Bahnhof apparieren." sagte Harry amüsiert und Hermine nickte bestätigend.
„Dobby!" rief Harry dann.
"Ja, Harry. Was kann ich für Harry tun?" fragte er eifrig.
„Also nachher kommt Besuch. Ich möchte, dass ihr beide je ein Zimmer für Ron und Luna vorbereitet, eventuell bleibt auch Ginny über Nacht. Es wäre nett, wenn ihr ein Dinner für uns fünf vorbereiten könntet."
„Kein Problem. Wird sofort erledigt." sagte Dobby und verschwand.
„Ich hoffe, Ron fällt nicht sofort auf, was los ist. Oh Harry, wie sollen wir ihm das nur beibringen. Er wird außer sich sein." sagte Hermine verzweifelt.
„Hermine, wir müssen uns einfach zusammenreißen." sagte Harry ernst.
„Möchtest du das beibehalten, dass du bei mir schläfst, oder in deinem eigenen Zimmer schlafen?" fragte er nach und Hermine wurde rot.
„Ich würde sagen, wir behalten offiziell zwei Zimmer, aber ich appariere nachts in deines. Was hältst du davon?"
Harry umarmte sie herzlich und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss. Hermine ließ ihre Hände langsam seinen Rücken hinabwandern und diese zärtliche Berührung ließ ihn schaudern. Er fühlte die Hitze, die ihr Körper ausstrahlte und gab sich voll diesem Moment hin. Er ließ seine Hand langsam bis zu ihrem Becken hinabgleiten und sie schmiegte sich eng an ihn, was eine gewisse Reaktion bei ihm erzeugte, die ihn dazu veranlasste, den Kuss zu beenden.
„Wow, Hermine!" rief Harry außer Atem.
"Ja, wow. Vielleicht sollte ich mir das noch mal durch den Kopf gehen lassen, was ich gestern abend gesagt habe." murmelte sie ernst. Seine Reaktion war ihr nicht entgangen.
Sie hatten noch etwas Zeit, bis ihre Gäste kamen und Hermine übte noch ein wenig das apparieren. Nach einer Stunde gelang es ihr, ohne lauten Zauberspruch und mit wesentlich weniger Anstrengung. Dennoch war sie danach ganz schön erschöpft. Sie aßen zu Mittag und Hermine begab sich dann mit Harry in die Bibliothek.
„Oh, das ist großartig, Harry. Das sind jetzt alles deine Bücher?"
„Ja, ich habe sie mir noch nicht mal alle angeschaut. Wie auch? Es sind viel zu viele. DOBBY!" rief er.
„Ja, Harry hat nach Dobby gerufen?"
„Habt ihr die Bücher schon katalogisiert?"
„Ja, Dobby hat alle Titel aufgeschrieben."
„Gut, gib bitte Hermine eine Kopie der Liste, sie interessiert sich sicher dafür. Das war schon alles. Und Dobby, danke für eure Arbeit. Ihr seid großartig."
„Oh, Harry Potter ist so nett."
Dobby schnippte mit den Fingern und zwei Listen erschienen in seiner Hand.
„Bitte sehr, Harry. Und bitte sehr Miss Granger."
„Dobby, du nennst Harry bei seinem Vornamen, aber mich nennst du Miss Granger."
„Ja, Harry Potter hat Dobby gezwungen, ihn mit Harry anzureden, Miss Granger."
„Ich möchte, dass du mich Hermine nennst, Dobby."
„Harry hat Dobby nicht gestattet, seine Gäste mit Vornamen anzureden, auch nicht nette Miss Granger."
„Dobby, du darfst alle meine Gäste anreden, wie sie gern angesprochen werden möchten, sofern es angemessen erscheint. Außerdem ist Hermine meine Freundin und ich möchte, dass ihr beide auch auf sie hört, in Ordnung?" erklärte Harry.
„Nette schöne Miss Granger ist jetzt Harrys Freundin? Oh wie schön. Dobby freut sich für sie beide."
„Dobby!"
„Oh Entschuldigung Miss Hermine."
„Ohne ‚Miss' bitte, Dobby." forderte Hermine.
Harry lachte offen.
Dobby verschwand wieder und Hermine studierte die Buchliste.
„Oh, Harry. Du hast einige seltene Exemplare unter deinen Büchern. Einfach wunderbar. Darf ich?" fragte sie begeistert.
„Tu dir keinen Zwang an, Liebling."
Hermine runzelte die Stirn. „Harry, bitte. Keine Kosenamen. Was sollen denn die Schüler von uns denken wenn wir wieder in Hogwarts sind?"
Harry zuckte locker mit den Schultern und meinte „Dass wir ein Paar sind?"
„Harry! Und denk daran, dass Ron nichts von uns weiß."
„Ahh! Du schämst dich, mit mir gesehen zu werden." zog er sie auf.
„Nein. Das ist nicht wahr. Es gibt nur Regeln in der Schule, an die wir uns halten müssen. Und ich bin als Vertrauensschülerin Vorbild für alle jüngeren Schüler. Bitte belass es bei Hermine." flehte sie ihn mit treuen Augen an.
„Gut, Hermine. Heißt das, es gibt keine Küsse in den Fluren von Hogwarts?" fragte er scheinbar enttäuscht.
„Du weißt genau, dass das nicht geht." sagte sie errötend, „Obwohl ich ungern für ein Jahr auf deine Küsse verzichten würde."
„Ah, das heißt also, wir müssen einen Platz finden, an den wir uns zurückziehen können. Das sollte mit unserer Erfahrung im rumschleichen nicht schwer werden, oder?"
Jetzt lächelte Hermine erleichtert.
„Gut, du liest etwas und ich bin nebenan und versuche ein paar neue Schildzauber auszuprobieren." Er gab ihr noch einen Kuss und dann verschwand er.
Eine Stunde später tauchte er erschöpft wieder auf und sah, dass Hermine's Schreibtisch voller offener Bücher und Pergamente war. Er schaute ihr über die Schulter und fragte: „Was studierst du denn da? – Ah, ich sehe, Animagustraining. Wenn du Fragen hast, Professor McGonagall hilft dir bestimmt." lachte er.
„Ich dachte eigentlich daran, eher dich zu fragen. Wie hast du eigentlich herausgefunden, dass du die Fähigkeit hast? Der Zauberspruch oder der Trank?"
Harry zuckte mit den Schultern, „Den Schritt habe ich übersprungen, wenn ich ehrlich bin. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass ich es kann."
Hermine sah ihn überrascht an, dann schüttelte sie mit dem Kopf, „Typisch. Immer mit dem Kopf durch die Wand."
Sie murmelte einen Zauberspruch und berührte sich selbst mit dem Zauberstab.
„Und?" fragte Harry.
„Sieht so aus, als könnte ich es. Nun die Form. Wie mache ich das?" und sie griff nach einem Buch, doch Harry zog seinen Zauberstab, deutete auf ihre Stirn und rief: „Revelatio Animagus." Sie versank in Trance und wachte kurz darauf mit leuchtenden Augen wieder auf.
„Na, was bist du?" fragte er lächelnd.
„Das verrate ich dir nicht. Sei nicht so neugierig." wehrte sie ihn lachend ab.
„Weihst du Ron ein?"
„Ich denke schon. Schließlich ist er unser Freund, genau wie Ginny und ich denke, wir können auch Luna zu unserem engsten Kreis zählen. Ich werde es ihnen zeigen, wenn Remus sich verwandelt. Ich hoffe, du hältst es die zwei Nächte ohne mich aus."
„Es lässt sich nicht ändern. Außerdem können wir in Hogwarts auch nicht zusammen schlafen. Und dazu kommt noch, dass Remus es verdient hat, dass wir ihm helfen."
Harry umarmte sie.
„Ich geh mal runter, die Weasleys werden bald kommen. Bleibst du noch hier?"
„Ja, wenn du nichts dagegen hast."
„Ich schick dir dann Dobby hoch."
Harry las unten etwas in dem Buch von Hermine. Kurz darauf kam der erste Rotschopf aus dem Kamin gesaust. Es war Ginny gefolgt von Ron, Luna, den Zwillingen, Arthur und Molly.
„Hi, alle zusammen." begrüßte er sie. Molly umarmte ihn herzlich und auch Ginny , die er zum Schluss begrüßte, umarmte ihn und gab ihm einen Kuss auf die Wange. In diesem Augenblick kam Hermine die Treppe herunter und betrachtete das mit einem Stirnrunzeln, doch sie entspannte sich sichtlich, als er zu Ginny sagte: „Hallo, Kleine Schwester. Wie geht es dir? Du hast seit meinem Geburtstag nichts von dir hören lassen. Und wo hast du Dean gelassen?"
„Ach, Dean ist mit seinem Eltern noch im Urlaub. Aber mir geht es gut, keine Albträume mehr. Danke noch mal für alles, Harry."
„Kein Problem. Bitte nehmt Platz. Hermine ist auch da, ah, da ist sie ja schon." meinte er, als er sah, wie sie die Treppe runter kam.
Sie begrüßte Ron reserviert, und Ron erwiderte die Begrüßung sehr förmlich, als wäre Hermine eine fremde. Harry sah ihr deutlich an, wie sehr sie das schmerzte.
Molly jedoch begrüßte auch sie mit einer Umarmung.
An Ginny gewandt fragte sie leise: „Warum hast du mir nie etwas von Riddle erzählt Gin? Ich dachte du wärst meine Freundin?"
Ginny sah sie verlegen an, „Ich hatte Angst, du würdest mich abweisen, wenn du erfährst, dass ich von Voldemort besessen war und dass ich den Basilisken frei gelassen hab, der dich versteinert hat. So habe ich Harry gebeten, niemandem etwas zu erzählen. Es tut mir leid."
„Ich freue mich, dass Harry dich davon befreien konnte. Ich würde dich nie abweisen, Ginny, schließlich bist du meine Freundin und die kleine Schwester meines Freundes." lachte Hermine.
„Meinst du jetzt Harry oder Ron." fragte Ginny mit wachsamen Blick.
Hermine setzte einen unschuldigen Blick auf und hoffte, dass Ginny ihrem Ausrutscher nicht zuviel Bedeutung beimaß.
Kurz drauf erschien Remus und er war blass und schien ausgemergelt. Der Vollmond stand vor der Tür.
Alle nahmen Platz und die Hauselfen ließen für alle Speisen erscheinen.
Hermine hatte sich neben Harry gesetzt und hatte ihre Hand auf seinem Knie.
Sie unterhielten sich zwanglos, doch Harry merkte, wie Hermine immer nervöser wurde.
Ginny entging nicht, dass sie Harry immer wieder verlangende Blicke zuwarf. Doch Arthur rettete noch einmal die Situation.
„Harry. Kingsley hat mir erzählt, du hättest ihn, Snape und Remus ganz schön eingeseift, wollte uns aber keine Details verraten. Willst du es uns nicht erzählen?" fragte Arthur.
„Wart mal, Arthur, wie war das noch? Ach ja, ich bin kurz nach Hermine aus dem Kamin geschossen und habe dabei Snape, Remus und Shacklebolt umgerissen, die sich als Todesser verkleidet hatten, um Hermine und mich zu erschrecken?" erzählte er mit einem fragenden Ton.
Remus hatte sich fast verschluckt vor Lachen und Hermine verkniff sich ein Grinsen. Ron, Ginny und der Rest der Weasleys sahen Harry fragend an.
Hustend meinte Remus: „Hermine, vielleicht erzählst du mal aus deiner Sicht, was passiert ist. Harry ist wie immer viel zu bescheiden."
„Also das war wirklich erschreckend, ich hatte noch nie so viel Angst, wie an diesem Tag. Die drei hatten sich wirklich als Todesser verkleidet und sie hatten mich gefesselt und geknebelt in dem Augenblick, als ich aus dem Kamin kam. Harry kam kurz nach mir, doch er war sofort auf dem Boden und dann plötzlich am anderen Ende des Zimmers, ohne dass ich einen einzigen Zauberspruch gehört habe. Im selben Moment hatte er sich desillusioniert, das kann alles nicht mal eine Sekunde gedauert haben. Remus hielt mich in Schach, während die anderen Harry suchten. Dann hatte Remus Harry aufgefordert, raus zu kommen und als Harry nicht geantwortet hat, drohte er mir mit dem Cruciatus-Fluch. Dann hat Harry eine Serie von Flüchen auf Remus losgelassen, er hat ihm die Knochen in seinem rechten Arm zerstört, ihn entwaffnet und betäubt. Shaklebolt hat sich hinter einem Tisch versteckt und auch Snape hat sich versteckt, dann haben sie Harry mit Flüchen eingedeckt. Ich habe noch nie gesehen, wie sich jemand so schnell bewegt hat, wie Harry. Er hat einen Zauber gesprochen, und aus seinem Zauberstab schossen einige Eisenkugeln, die den Tisch zerfetzten und Shacklebolt einige Knochen brachen. Dann schoss Harry ein Stupor hinterher. Er wurde im selben Augenblick von einem Fluch von Snape getroffen, der ihn an der Schulter verwundete. Harry hat nicht mal gezuckt. Dann hat Snape es geschafft Harry zu entwaffnen, auch einen Reservezauberstab, den Harry sich besorgt hatte. Snape schien sich sicher und wolle Harry mit dem Cruciatus-Fluch belegen, doch Harry reflektierte ihn, ohne Zauberstab. Mir sind fast die Augen rausgesprungen. Dann haben sie ich duelliert, doch keiner schien einen Vorteil zu bekommen. Zum Schluss wollte Snape in Harrys Geist eindringen, er schien sehr wütend zu sein und wandte Leglimens an. Harry schien es abgewehrt zu haben, denn Snape wand sich auf einmal schreiend am Boden. Dann erkannte Harry, dass Snape hinter der Maske steckte und half ihm irgendwie, sich zu beruhigen. Es war scheinbar nur ein Test, weil Harry mit Snape und Shacklebolt das Duellieren trainiert hat. Harry war stocksauer," lachte Hermine jetzt, „Er meinte er hätte sie töten können."
Alle, bis auf Remus, Harry und Hermine waren blass und sahen Harry ehrfurchtsvoll an.
Molly fuhr Remus an: „Was habt ihr euch nur dabei gedacht, zu dritt gegen einen Teenager zu kämpfen, noch dazu mit solch üblen Flüchen."
Remus saß wie vom Donner gerührt: „Molly, wir mussten ihn nach dem Duelltraining auf die Realität vorbereiten."
„Ich seid wohl nicht mehr bei Trost! Der arme Junge. Er ist fast noch ein Kind. Als ob er nicht schon genug zu leiden hatte. Euch sollte man einsperren. Alle drei."
Hermine hielt sich schon den Bauch: „Mrs. Weasley. Ich gebe zu, ich hatte große Angst, aber im Nachhinein betrachtet, hat Harry eher ihnen gezeigt, wie die Realität aussieht. Ich glaube, sie hätten selbst zu viert keine Chance gehabt. Er hatte selbst da noch ein paar Tricks im Ärmel, die er nicht ausgespielt hat."
„Molly, du musst wissen, Harry hat in seinem Training nur völlig harmlose Sprüche eingesetzt und hat damit sowohl Shacklebolt als auch Snape besiegt. Ich wusste das und dennoch habe ich ihn unterschätzt. Auch das war ein Grund dafür, dass wir das gemacht haben, niemand kannte sein Potential. Also mussten wir ihm einen Grund geben, es einzusetzen. Ich selbst war bewusstlos, aber es scheint, als wäre das Duell mit Snape etwas außer Kontrolle geraten. Ich hätte nie den Cruciatus-Fluch gegen Hermine oder Harry eingesetzt. Und Snape wurde von Dumbledore ausdrücklich davor gewarnt, Leglimens gegen Harry einzusetzen. Er musste sich deswegen schon bei Dumbledore verantworten."
„Trotzdem war das unverantwortlich." schimpfte sie und auch Arthur sah Remus strafend an.
„Es ist gut, Molly." sagte Harry plötzlich sehr ernst, „Draußen herrscht Krieg, auch wenn wir gerade eine Verschnaufpause haben. Voldemort wird nach der Sache mit Ginny nur noch mehr hinter mir her sein. Sie haben sich nur Mühe gegeben, mich ordentlich darauf vorzubereiten. Überhaupt, hat irgendjemand etwas von Voldemort gehört?"
Arthur schüttelte den Kopf. „Es gibt kaum etwas zu melden, Harry oder du hättest es schon gehört. Du scheinst Voldemort wirklich ausgeschaltet zu haben, jedenfalls temporär."
„Oder es ist die Ruhe vor dem Sturm." meinte Harry düster. Hermine drückte ihm unter dem Tisch beruhigend die Hand. Er lächelte ihr dankbar zu.
„Danke für das Abendessen, Harry. Wir sehen uns ja vor der Schule nicht mehr, also passt gut auf euch auf. Wir machen uns jetzt auf den Weg."
Molly und Arthur reisten zurück und der Rest blieb. Harry spielte eine Partie Schach gegen Ron, die er natürlich verlor und Hermine unterhielt sich mit Luna über die für Luna anstehenden ZAG-Prüfungen.
Remus zog sich zeitig zurück.
Als Hermine kurz in die Küche ging, um noch ein paar Süßigkeiten zu holen, folgte ihr Ginny entschlossen.
In der Küche stellte sie Hermine dann zur Rede.
„Sag mal Hermine, was läuft eigentlich zwischen dir und Harry?"
Hermine ließ fast den Teller fallen, als sie sich ruckartig zu Ginny herumdrehte.
„Wa... was meinst du?"
„Du schaust ihn anders an, als sonst... verlangend. Bist du in ihn verschossen?"
Hermine sah keinen Sinn drin, das zu verleugnen, außerdem war Ginny ihre beste Freundin. Sie ließ die Schultern hängen und nickte.
Ginny schlich sich ein Lächeln ins Gesicht.
„Wow, das ist großartig, Hermine. Und, weiß er es?"
Durch die positive Reaktion Ginnys überrascht, schlich sich ein Lächeln in ihr Gesicht, als sie antwortete: „Ja, und er erwidert meine Gefühle."
Ginnys Augen weiteten sich überrascht. Damit hatte sie nun nicht so schnell gerechnet, „Krass. Ich freue mich für euch und besonders für Harry. Er braucht jemanden, der ihn mag. Und wer wäre besser dafür geeignet, als du."
Sie umarmte Hermine herzlich, doch als sie die Umarmung löste, bemerkte sie Hermines ernsten verzweifelten Blick.
„Was hast du?" fragte sie.
„Es ist wegen Ron. Er hat mich gefragt, ob ich mit ihm gehen würde und ich habe abgelehnt und jetzt... jetzt gehe ich mit Harry. Nicht nur, dass ich einen anderen Freund habe, es ist ausgerechnet Harry, sein bester Freund. Und er wird wieder neidisch sein, von wegen Harry bekommt alles... und er steht immer an zweiter Stelle."
Ginny wurde plötzlich ernst, dann nickte sie, „Das wird ein Problem, da hast du recht. ... Wir sollten ihn mit Luna verkuppeln." sagte sie plötzlich grinsend.
Hermine war überrascht, „Genau das hat Harry auch gesagt."
„Weil es offensichtlich ist, dass sie ihn verehrt." antwortete Ginny bestimmt.
„Wir.. wir sollten wieder rein gehen."
„Ja, überlass das mir. Wir kriegen das schon hin."
Daraufhin kehrten sie mit den Süßigkeiten zurück.
Harry und Ron waren in ein Schachspiel vertieft, während Luna tatsächlich verdächtig nahe neben Ron saß und ihm zusah.
„Wo schlafen wir eigentlich?" fragte Ron, als Harry eine halbe Stunde später aufgegeben hatte.
„Ich hab ein Zimmer für jeden von euch vorbereiten lassen. Ich zeig sie euch." meinte Harry lächelnd.
„Ein Zimmer für jeden? Wow." freute sich Ron.
„Es ist genug Platz. Aber ich schlafe eh nur noch eine Nacht oben. Morgen übernachte ich bei Remus, es ist Vollmond."
Jetzt sah Luna ihn interessiert an und Ron war schon wieder sprachlos.
„Wie? Was?" stotterte er.
„Zeigs ihm!" lachte Hermine, „Sonst vergisst er noch zu atmen."
Harry gähnte demonstrativ und meinte trocken, „Das hat Zeit bis morgen, oder?"
Jetzt starrte Ron ihn wütend an: „Harry Potter! Rück sofort raus mit der Sprache! Sonst hetz ich dir die Zwillinge auf den Hals."
Harry grinste diabolisch, dann ging er ein paar Schritte in die Mitte des Raumes und verwandelte sich. Er knurrte einmal warnend, dann verwandelte er sich zurück.
„Zufrieden? Gute Nacht, Ron. Gute Nacht Luna. Gute Nacht Ginny." sagte Harry trocken in die erstarrten Gesichter und ging schnellen Schrittes nach oben. Dort zeigte er ihnen dann, als sie sich endlich zu ihm gesellt hatten, ihre Zimmer und zog sich dann zurück.
Ginny und Luna gingen auf ihre Zimmer, doch Ron bedeutete Hermine, ihm kurz in sein Zimmer zu folgen.
„Hermine... ich... ich mag dich wirklich gern. Willst du dir das nicht noch mal überlegen... mit uns?" fragte er flehentlich.
Hermine wurde blass.
„Ron... ich mag dich wirklich, als Freund. Mehr kann zwischen uns nicht sein. Ich habe dir doch gesagt, dass mein Herz für jemand anderen schlägt. Bitte mach es uns nicht so schwer."
„Aber der weiß es doch noch nicht. Bitte Hermine."
„Ron, die Situation hat sich geändert. Er weiß es inzwischen und er ist mit mir zusammen." sagte Hermine leise.
Rons Augen weiteten sich überrascht, dann zogen sich seine Augenbrauen zusammen, „Er ist es nicht wert Hermine."
„Wie kannst du so etwas sagen, Ron. Du weißt doch noch nicht mal, wer es ist." fuhr Hermine ihn an.
„Ist doch egal."
„Ron, bitte. Ich möchte unsere Freundschaft nicht verlieren. Aber ich werde nicht meine Liebe verraten." sagte sie flehend, dann eilte sie mit roten Augen in ihr Zimmer.
„Verdammt!" fluchte Ron und warf sich ins Bett.
Hermine versuchte sich in ihrem Zimmer zu beruhigen, dann apparierte sie kurzerhand in Harrys Raum, wo sie schon sehnsüchtig erwartet wurde.
Doch als Harry bemerkte, wie aufgelöst sie war, nahm er sie in den Arm und streichelte sie sanft.
„Was hast du denn, Hermine?" fragte er zärtlich.
„Ach es ist wegen Ron... er hat mich gerade noch einmal gefragt, ob ich nicht mit ihm gehen will... er wollte einfach nicht aufgeben. Er ... er hat sogar gesagt, mein Freund wäre nicht gut genug für mich... er hat nicht mal gefragt, wer es ist. Oh Harry, was sollen wir nur machen? Ich will seine Freundschaft nicht verlieren." Schluchzte sie, dann brach sie endgültig in Tränen aus.
Harrys Stirn umwölkte sich, „Also ehrlich, manchmal ist er so ein .... Idiot. Selbst wenn ich es nicht wäre... er hat einfach kein Recht, so auf dir rumzuhacken."
Er streichelte sie sanft und versuchte sie mit leisen Worten zu beruhigen.
Dicht aneinandergekuschelt schliefen sie schließlich ein.
Früh wachten sie wieder auf und gingen zusammen in den Fitnessraum, wo sie ausgiebig trainierten. Danach duschten sie und machten sich fertig.
Sie gingen zum Frühstück und ließen Ron, Ginny und Luna ausschlafen. Sie kamen später zum Frühstück hinzu. Ron war natürlich der letzte, der am Tisch eintraf. Er bedachte Hermine nicht einmal mit einem Blick, geschweige denn mit einem ‚Guten Morgen'
Harry musste sich hart zusammenreißen, damit er ihn nicht auf der Stelle anfuhr.
Nach dem Essen trainierten Harry mit ihnen einige Duellzauber und Hermine zog sich ab und an zurück, um die ersten Transformationen zu üben.
Abendessen gab es relativ früh und Harry und Remus verabschiedeten sich bald, um in den Keller zu gehen. Hermine schloss die Tür von außen und versprach ihnen, die Tür zu öffnen, sobald es hell wurde.
Harry sah zu, wie Remus sich langsam verwandelte. Zunächst wurden seine Haare dichter und sein Gesicht begann sich zu verformen, bevor er von starken Krämpfen geschüttelt wurde. Harry verwandelte sich augenblicklich und sah in seiner Greifenform zu, wie Remus zum Wolf wurde. Der Wolf knurrte ihn drohend an und langte mit seinen Krallen nach Harry.
Harry knurrte einmal und als sich der Wolf davon nicht beruhigen ließ, verpasste er ihm einen Hieb mit seiner Pranke. Der Wolf winselte kurz, dann legte er sich unterwürfig auf den Boden und wedelte mit dem Schwanz. Harry legte sich neben ihn und beide dösten friedlich ein.
Als Harry aufwachte, war Remus schon wieder zurückverwandelt. Harry stand auf, schüttelte seine mächtige Mähne und verwandelte sich zurück.
„Morgen, Remus. Alles in Ordnung?"
„Guten Morgen Harry. Danke, es war eine ruhige Nacht. Du hast einen ordentlichen Hieb drauf, Harry." meinte Remus und hielt sich die Seite. Harry sah ihn teilnahmsvoll an, doch Remus winkte ab.
„Wenn du mich nicht so in die Schranken gewiesen hättest, hätte ich dich angegriffen und dann wäre ich sicher ernster verletzt. Du hättest mich mal nach meiner ersten Nacht mit James und Sirius sehen sollen. Da war ich überall grün und blau. Aber jetzt hat der Wolf dich als Rudelführer akzeptiert und wird sich immer unterordnen, also keine Sorge. Du hast es vergleichsweise sanft gelöst."
Harry lächelte und meinte, „Wir können Hermine auch am Frühstückstisch treffen, oder? Ich habe Hunger wie ein Löwe."
Bei diesem Wortspiel lachte Remus, doch er erstarrte, als Harry fast unbewusst mit einer lässigen Handbewegung die schwere Eisentür öffnete.
Er schüttelte nur stumm den Kopf.
Sie begannen zu frühstücken und Hermine gesellte sich kurze Zeit später zu ihnen. Sie kam auch aus dem Keller und Remus sah sie fragend an.
„Wie seid ihr heraus gekommen? Ich war unten und die Tür stand offen."
Remus deutete nur auf Harry „Eine Handbewegung von unserem Mini-Merlin hier. Und wie bist du bitte in den Keller gekommen, ohne dass wir dich gesehen haben?"
„Appariert." sagte sie leise.
„Harry, du hast sie verdorben. Die regelbewusste Vertrauensschülerin hat ohne Lizenz appariert. Schande über euch." lachte Remus.
„Ja, du vergisst aber, das sie außerdem die klügste Hexe ist, die Hogwarts seit Urzeiten gesehen hat. Ich habe ihr nur bei der Praxis geholfen, die Theorie beherrschte sie schon." antwortete Harry grinsend.
Hermines Wangen färbten sich rosa, ob des Lobes von Harry.
Kurz darauf kamen Ron, Ginny und Luna und sie machten sich alle einen schönen Tag, soweit das in Rons Stimmung möglich war.
Es stellte sich jedoch heraus, dass sich Ron und Luna tatsächlich etwas näher kamen, sie verbrachten immer mehr Zeit miteinander und sie unterhielten sich oft, scheinbar über die Visionen, die Ron hatte. Luna schien so etwas wie ein Verständnis dafür zu haben.
Am Abend vorletzten Ferientages nahm Ron dann Harry beiseite.
„Sag mal, Harry... was hältst du von Luna?"
Harry konnte sein Glück kaum fassen, er musste sich ganz schön zusammen reißen.
„Sie ist in Ordnung, Warum?"
„Naja... ich glaube, sie mag mich."
„Soviel ist offensichtlich." meinte Harry grinsend.
Ron starrte ihn überrascht an, „Bist du sicher?"
„Ja klar. Wenn du nicht die ganze Zeit mit Hermine gestritten hättest, wäre dir das schon früher aufgefallen." meinte Harry nun missmutig.
Ron fühlte sich angegriffen, „Sie war diejenige, die nichts von mir wollte."
„Ron, nichts für ungut, aber manchmal bist du wirklich blöd. Du kannst niemanden zwingen, dich zu lieben. Schnall das doch. Wenn Hermine jemanden anderen liebt, ist das ihre Sache. Lass sie gehen und schau dir lieber an, was vor deiner Nase ist."
„Du fällst mir in den Rücken." beschuldigte ihn Ron.
„Nein, ich möchte nur nicht mitansehen, wie ihr eure jahrelange Freundschaft wegwerft."
„Das will ich doch gar nicht."
„Dann werde erwachsen, Ron. Das sage ich dir als Freund. So, was ist nun mit Luna?"
Ron wurde rot.
„Naja, ich mag sie... irgendwie. Sie sieht gut aus und sie versteht mich... die Veränderungen, seitdem Ministerium, du weißt schon."
Harry sah ihn ernst an. Er bekam schon wieder Schuldgefühle, aber er durfte sie nicht die Oberhand gewinnen lassen. Das hier war zu wichtig.
„Dann frag sie doch, ob sie mit dir ausgeht."
„Meinst du?"
„Mann, Ron. Wach auf. Du magst sie, sie mag dich. Wo ist das Problem? Frag sie!"
„Ich.... ich denke, ich werde sie fragen. Bald."
„Wie wäre es mit jetzt, da kommt sie nämlich."
„Ich weiß nicht..."
„Hey, Luna. Komm mal her. Ron wollte dir was sagen." Rief Harry grinsend und zog sich von Ron zurück. Ron sandte ihm einen drohenden Blick zu.
Dennoch fragte er Luna stammelnd... „Du, Luna... ich ...ich wollte dich fragen.... ob...du .... mit mir mal nach Hogsmeade...."
„Natürlich Ronald. Wann immer du möchtest. Wolltest du sonst noch etwas sagen?"
Ron schüttelte fassungslos den Kopf und Luna schien etwas enttäuscht. Dann festigte sich ihr sonst etwas verträumter Blick und sie gab ihm einen Kuss auf die Lippen, bevor sie zu Ginny zurückkehrte.
Ginny starrte die beiden erst entsetzt an, dann lachte sie erleichtert.
Ron fuhr sich abwesen mit der Hand über die Lippen, die gerade so sanft und zärtlich von Luna geküsst worden waren. Dann wandelte er wie im Traum in sein Quartier.
