Freitag Abend fand das erste offizielle Treffen der neuen DA statt. Diesmal waren auch einige Slytherins dabei, sogar Malfoy. Er warf Harry einen abfälligen Blick zu.
Moody testete erst mal das Wissen der Schüler und war besonders bei denen begeistert, die bereits den Patronus-Zauber beherrschten.
„So, nun zu unserem weiteren Vorgehen. Ziel dieses Kurses ist es, euch zu ermöglichen, sich wirkungsvoll gegen die dunklen Kräfte zu verteidigen. Im regulären Unterricht lernt ihr die nötigen Zaubersprüche, Flüche und Hexerein. Hier werden wir diese Kenntnisse vertiefen und Taktik und Reflexe verstärkt trainieren. Das geht natürlich nur durch praktische Übungen. Deswegen werden wir einen großen Teil der Zeit dieses Kurses mit Duellieren verbringen. Ich füge hinzu, dass wir auch das Duellieren mit Schwertern üben werden. Ein Hieb mit dem Schwert oder einem Messer mag einen oder mehrere Gegner weitaus schneller und effektiver außer Gefecht setzen, als es ein Zauberspruch tun kann. Es ist nebenbei gesagt eine der wenigen Methoden, einen Gegner zu töten, ohne dunkle Magie einzusetzen. Zum Schluss werden wir Magie und Waffenkampf in einem Duell kombinieren." erklärte Moody den gespannt zuhörenden Schülern.
Bei den letzten Worten schnellte Harrys Kopf hoch. Er hatte sofort die Prophezeiung im Sinne, denn er wusste, dass er Voldemort töten musste, doch er wusste auch, dass er nie den Todesfluch sprechen würde oder es überhaupt könnte. Damit die unverzeihlichen Flüche funktionierten, musste man wirklich böse sein, hatte er am eigenen Leib in seinem fünften Schuljahr im Ministerium gelernt, als er Lestrange mit dem Cruciatus-Fluch belegen wollte. Sie hatte nicht die Schmerzen gespürt, die er ihr eigentlich zufügen wollte. Das Schwert wäre also eine Möglichkeit, Voldemort zu töten, doch würde er nahe genug herankommen? Er wurde aus seinen Gedanken gerissen.
„Potter! Nach vorn!" bellte Moddy.
Harry ging zu Moody.
Dieser warf ihm ein Schwert zu, während er eines für sich vom Tisch nahm.
Unbewusst fing Harry das Schwert gekonnt am Griff und ging automatisch in Duellstellung.
Moddy warf ihm einen anerkennenden Blick zu und ging selbst in Angriffsposition.
„Potter, ich werde sie jetzt attackieren und sie werden versuchen, sich zu verteidigen. Die Schwerter sind mit einem Bann belegt, daher werden sie oder ich nicht verletzt. Also keine Angst."
Moody führte einen schnellen Schlag von oben rechts nach links unten. Harry parierte den Hieb indem er sein Schwert von unten nach oben führte, während er am Ende seiner Bewegung den Griff seines Schwertes oben hielt, während die Spitze seines Schwertes nach unten zeigte. Moddys Schwert glitt an seiner Klinge entlang und wurde seitlich an Harrys Körper vorbeigeführt. Das öffnete gleichzeitig eine Schwäche in Moddys Verteidigung und aus einem Reflex heraus führte Harry nun einen geraden Stoß zu Moodys Brust. Seine Schwertspitze traf und Moody zuckte überrascht zurück.
„Potter, haben sie schon mal mit einem Schwert gekämpft?"
„Nur einmal, gegen den Basilisken." sagte Harry leise. Die anderen Schüler zuckten überrascht zusammen.
„Es scheint, sie sind ein Naturtalent. So, alle anderen aufgepasst. Ihr werdet jetzt paarweise zusammenarbeiten. Jeder wird einen Angriff auf den anderen ausführen, ihn jedoch nicht zu ende führen. Die letzte Phase eures Angriffs brecht ihr ab und haltet das Schwert still. Euer Partner wird dann überlegen, wie er am besten diesen Angriff abwehren könnte. Wenn er zu einem Schluss gekommen ist, führt ihr den Angriff noch einmal genau so aus und euer Partner wehrt ihn ab. Wenn er es erfolgreich schafft, wechselt ihr euch ab. Potter, sie übern mit Malfoy, ich bin mir sicher, er kann bereits mit dem Schwert umgehen. Auf diese Weise lernen sie am schnellsten."
Potter bewegte sich missmutig zu Malfoy und sie begannen mit der Übung. Malfoy konnte tatsächlich bereits mit dem Schwert kämpfen. Was die Sache erschwerte, war, dass Malfoy oft einen Angriff vortäuschte, aber bei der tatsächlichen Attacke einen ganz anderen Angriff ausführte. Zu Harrys Überraschung und Malfoys Missstimmung, konnte Harry dennoch jeden von Malfoys Angriffen erfolgreich abwehren und schaffte es in der Hälfte der Fälle sogar wirksam zu kontern, was Malfoy noch mehr ärgerte. Gegen Ende der ersten Kursstunde scherte sich Malfoy nicht mehr um die Übung und griff Harry einfach an. Harry konnte nichts tun, als alles daran zu setzen, sich wirksam zu verteidigen. Er hielt stand.
Schließlich bemerkte Moody das und setzte dem ein Ende, indem er Malfoy permanent aus dem Kurs warf. Ab diesem Zeitpunkt trainierte Harry Schwertkampf ausschließlich mit Moody. Innerhalb von drei Wochen war er in seinem Training bereits so gut, dass er sich wirklich mit Moody duellieren konnte, obwohl er noch weit davon entfernt war, diese Duelle auch zu gewinnen.
Nach jedem Duell, ob Schwertkampf oder Magie mussten die Schüler ihre Angriffe und Verteidigungen auf Fehler und Verbesserungen analysieren. So verbesserten alle Schüler gleichzeitig ihre taktischen und strategischen Fähigkeiten. Harry und Hermine, die bereits einen Vorteil hatten und schließlich auch bald Ron, mussten in ihren magischen Duellen schnell gegen mehrere Gegner antreten. Harry hatte aufgrund seines intensiven Selbststudiums während der Sommerferien keine Probleme mit vier Schülern fertig zu werden, außer wenn Ron und Hermine gleichzeitig unter den Gegnern waren. Und noch immer setzte er nur Sprüche ein, die er in der Schule oder in der DA lernte.
Besonders betonte Moody noch mal, dass hier keine dunklen Künste angewendet werden dürften und keine Zauber, die den Gegner böswillig verletzen würden. Er stellte jedem frei, jederzeit zu gehen.
Am Morgen nach dem ersten DA-Treffen hatten sie Transfiguration für Fortgeschrittene und Nachmittag Pflege Magischer Kreaturen.
In Transfiguration war Harry nach diesem Sommer wesentlich besser und seine Transfigurationen klappten meistens auf Anhieb. Es gab nur eine Schülerin, die besser war, als er und das war natürlich Hermine.
Auf Pflege Magischer Geschöpfe freute sich die Klasse wenig, nur Harry, Hermine und Ron freuten sich, endlich Hagrid wiederzusehen. Sie beeilten sich, damit sie vor allen anderen bei Hagrid waren und mit ihm etwas reden konnten.
„Hi Hagrid. Wie geht es dir?"
„Hallo ihr drei. Mir geht es gut. Ich freue mich, dass ihr auch in diesem Schuljahr meinem Kurs treu geblieben seid. Ihr werdet es nicht bereuen, ich habe ein ganz besonderes Tier für euch. Es wird sicher auch in der Abschlussprüfung dran kommen. Aber ihr schafft das schon."
Ein unheimliches Grollen ertönte aus dem Wald, das Hermine merkwürdig bekannt vorkam.
Dann kamen schon die anderen. Auch die Slytherins waren wieder dabei, doch kein Malfoy. Er hatte das Fach scheinbar abgewählt. Wie auch immer Millicent Bulstrode war noch dabei und sie war nur unwesentlich besser als Malfoy. Sie lästerte schon jetzt wieder über Hagrids Unterricht.
„Willkommen in eurem sechsten Schuljahr. Wir werden in diesem Jahr eine der mächtigsten magischen Kreaturen studieren, die es neben den Drachen gibt. Es ist nicht direkt gefährlich, aber dieses Tier ist sehr stolz, ähnlich wie ein Hippogreif. Wenn man sich ihnen mit böser Absicht nähert oder sie beleidigt, können sie böse werden. Und glaubt mir, ihr wollt dieses Tier sicher nicht wütend machen. Wie auch immer. Ihr solltet das Tier heute studieren, denn ich bin mir nicht sicher, wie lange es bleibt, da es freiwillig hier ist."
„Was für ein Tier begibt sich denn freiwillig hierher." lachte Millicent.
„So, nun begrüßt bitte Kingscrown." Hagrid stieß einen schrillen Pfiff aus, dann hörten die ein mächtiges Brüllen und das Schlagen kräftiger Flügel. Eine riesige Gestalt erhob sich aus dem Wald und landete direkt neben Hagrid. Es war ein königlicher Greif.
Oh's und Ah's ertönten aus der Klasse und Harry traute seinen Augen kaum.
„Wenn sich einer nach dem anderen langsam nähert, könnt ihr ihn vielleicht streicheln. Nun, wer macht den Anfang?" fragte Hagrid fröhlich.
Als sich niemand traute, hob Ron langsam die Hand und trat langsam vor. Der Greif betrachtete ihn freundlich, rührte sich aber nicht. Ron hob tapfer seine Hand und streichelte die Mähne des Greifen, dessen Kopf sich nahezu in seiner Augenhöhe befand.
„Gut gemacht, Ron. Fünf Punkte für Gryffindor. Wer als nächstes, Hermine?"
Hermine trat tapfer vor und streichelte den Greifen. Der Greif neigte etwas seinen Kopf und rieb seine Mähne an Hermines Kopf. Es war ein deutliches Zeichen der Zuneigung.
„Oh, Hermine, das habe ich ja noch nie gesehen. Er behandelt dich fast, als würdest du zu seinem Rudel gehören. Seltsam." rief Hagrid.
Nun trat Harry langsam vor und der Greif betrachtete ihn fast ehrfürchtig. Als Harry ihn erreicht hatte, sank der Greif plötzlich vor Harry auf die Knie und neigte sein Haupt."
„Harry! Er scheint sich dir unterzuordnen. Er hat dich als seinen Rudelführer anerkannt. Äußerst ungewöhnlich. Bisher hat sich noch nie ein Greif vor einem Menschen geneigt."
„Hmm," meinte Harry zu dem Greifen und streichelte ihn sanft, „Gewährst du mir einen kleinen Rundflug?"
Der Greif knurrte kurz und irgendwie wusste Harry, dass der Greif zustimmte. Er stieg mutig auf den Rücken und achtete darauf, dass er die Flügel nicht einengte. Der Greif stand vorsichtig auf, setzte sich in Bewegung und hob sanft vom Boden ab. Er drehte eine große Runde und landete wieder neben Hagrid. Harry stieg begeistert wieder ab und bedankte sich bei dem Greifen.
„Das hab ich noch nie gesehen. Zehn Punkte für Gryffindor." rief Hagrid perplex.
Harry ging zurück zu Hermine, die ihn stolz ansah.
Plötzlich lästerte Millicent „Was findet Potty bloß an diesem Schlammblut. Es gibt doch wesentlich bessere als diese Miss ‚ich weiß alles'."
Ron sah sie beide plötzlich sehr nachdenklich an, was Harry mit einem großen Schreck bemerkte.
Hermine schaute verletzt und Harry wurde wütend. Ihm war es ziemlich egal, was andere Leute über ihn sagten, aber niemand beleidigte seine Hermine. Doch bevor er etwas entgegnen konnte, hörte er ein Brüllen und ein großer Schatten flog über ihn hinweg.
Der Greif landete direkt vor der erstarrten Millicent und knurrte sie gefährlich an. Er stand genau zwischen Hermine und ihr, als wolle er Hermine schützen.
Die anderen Slytherins stoben verängstigt auseinander und man konnte deutlich hören, wie Millicent sich in die Hose machte.
Hagrid stand ebenfalls vor Schreck erstarrt, so beschloss Harry, etwas zu unternehmen. Er ging zu dem Greifen und tätschelte ihn sanft an der Mähne.
„Komm schon. Sie ist es nicht wert und uns ist nichts geschehen." Der Greif drehte sich zu ihm und schaute ihn fragend an.
„Danke sehr." sagte Harry aufrichtig zu ihm.
Der Greif neigte sein Haupt, dann drehte er sich um und flog in den Wald zurück. Nun rannte auch Millicent weg. Die Gryffindors lachten und Hagrid entließ den Rest der Klasse.
Harry, Hermine und Ron blieben, da sie keinen Unterricht mehr an diesem Tag hatten und Hagrid lud sie zu sich in die Hütte ein. Ron verabschiedete sich jedoch kurze Zeit später und meinte, er müsste sich mit Luna treffen.
„Wer ist Luna?" fragte Hagrid neugierig.
„Luna Lovegood, Rons Freundin." antwortete Hermine.
Hagrid grinste, dann fragte er Harry: "Und hast du auch eine Freundin?"
„Jep."
„Darf ich fragen, wer sie ist?"
„Darfst du. Sie ist das schönste, netteste und intelligenteste Mädchen an dieser Schule." antwortete er aufrichtig.
„Schön, nett, intelligent, das kann doch nur.... Hermine?" fragte er verblüfft und sah, dass sie knallrot anlief.
„Ha, ich hab es immer gewusst, dass ihr zusammen kommen würdet. Gratuliere." freute sich Hagrid spitzbübisch.
„Ja, aber behalte es bitte für dich, es ist so... Ron weiß es noch nicht und wir denken, es wird ihm nicht gefallen... er hat oder hatte selbst etwas für Hermine übrig." bat ihn Harry.
„Das ist ernst, aber ihr solltet es ihm sagen. Er ist euer Freund." meinte Hagrid ernst.
Harry sah Hermine an, „Ich glaube das auch. Vorhin schien er fast etwas gemerkt zu haben. Wenn wir es ihm sagen, ist es vielleicht schlimm, aber wenn er es so herausbekommt, dann wird er erst recht böse."
Hermine nickte und Hagrid lächelte ihnen aufmunternd zu.
„Was vorhin geschehen ist, war einfach unglaublich." sagte Hagrid noch immer fassungslos, „Erst scheint der Greif mit Hermine zu schmusen. Greifen geben sich nicht mit Menschen ab, sie sind zu stolz, wisst ihr. Dann verbeugt er sich noch vor Harry. Und obendrein beschützt er euch noch, als würdet ihr zu seinem Rudel gehören. Habt ihr eine Idee dazu?"
Harry zuckte mit den Schultern, doch Hermine meinte nachdenklich: „Es könnte eine Erklärung geben."
Hagrid sah sie überrascht an. Sie blickte Harry fragend an, langsam dämmerte es ihm und er nickte ihr zu.
„Hagrid, was ich dir jetzt sage, darfst du niemandem erzählen, auch keinem Lehrer, außer Dumbledore und McGonagall."
„Ich verspreche es euch." sagte Hagrid ehrlich. Sie beugte sich zu ihm herüber und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Er sah Harry plötzlich überrascht an und meinte stolz: „Du... Wow. Das ist Klasse."
AN: @Sina: Wie Luna bei mir aussieht? Schwer zu sagen. Ich halte sie für schön, doch in einer Art, die nicht so offensichtlich ist, Schönheit, die man sozusagen erst auf den zweiten Blick bemerkt. Das kommt meiner Meinung nach daher, dass sie immer mit ihrem verträumten Blick durch die Weltgeschichte schwebt und sich etwas extravagant kleidet. Ich denke, wenn sie sich mal etwas zurecht machen würde, ihre Haare vernünftig frisieren würde, ihren extravaganten Schmuck durch etwas eleganteres ersetzten würde und ein wenig Make-Up auflegen würde... dann wäre sie ein Augenschmaus für die männliche Schülerschaft. Ansonsten muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich noch kein mentales Bild von diesem Charakter gezeichnet habe (Asche über mein unwürdiges Haupt)
@Eduard: ich bin momentan nicht per ICQ zu erreichen (Schon seit Monaten nicht mehr) hab zu viel Spam bekommen. Ich habe auch im augenblick keinen anderen Buddy-Dienst installiert, doch ich werde wohl in den nächsten Tagen den Messenger ‚Reaktivieren' dort könnt ihr mich – falls ich online und ansprechbar bin – unter der Email-Addy heiko2003@hotmail.com suchen.
