Er küsste sie zärtlich und sie erwiderte den Kuss voller Leidenschaft.
Es war für beide, als würden sie die Engel singen hören.
Nach einer Weile Ruhe fragte Harry: „Wie wollen wir weiter vorgehen?"
„Ich dachte... wir fangen damit an, dass wir wieder gemeinsam schlafen... aber wir sollten es langsam angehen lassen."
Er sah sie überrascht an, dann lachte er offen.
„Was?" fragte sie.
„Ich möchte gerne wieder mit dir gemeinsam schlafen, aber das meinte ich gar nicht. Ich dachte an unsere Forschungen."
Sie sah ihn überrascht an, dann lachte auch sie, doch sie wurde wieder ernst.
„Ich weiß nicht weiter. Wir haben alle Bücher durchgesehen, die wir haben. Ich bin ratlos."
Harry nickte nachdenklich, dann schlug er sich mit der Hand an die Stirn:
„Nein, haben wir nicht."
„Was haben wir nicht?"
„Alle Bücher durchgesehen, die wir haben."
„Ich verstehe nicht."
„Die Black-Bibliothek."
Ein gieriges Funkeln trat in ihre Augen.
Doch zunächst fragte sie Harry schüchtern: „Ist alles wieder in Ordnung zwischen uns?"
Harry blickte sie nun wieder mit leuchtenden Augen an, dann küsste er sie leidenschaftlich.
„Beantwortet das deine Frage?" fragte er lächelnd.
Sie nickte verträumt und außer Atem.
„So und jetzt gehen wir zu McGonagall. Wir haben nicht mehr viel Zeit."
Sie fanden sie in ihrem Büro.
„Mr. Potter, Miss Granger. Was kann ich für sie tun?" fragte sie erschöpft.
„Wir haben nichts in der Bibliothek gefunden, Professor. Harry hatte die Idee, dass wir in der Black-Bibliothek suchen könnten."
Ihre Augen leuchteten hoffnungsvoll auf, „Das ist einen Versuch wert. Nehmen sie Remus Lupin mit? Gut. Dann gestatte ich ihnen das. Sie können von hier aus über das Floh-Netzwerk reisen."
Sie rief Remus ins Büro und fünf Minuten später traten sie im Black-Haus aus dem Kamin.
Dort wurden sie sofort von Dobby begrüßt.
„Hallo Harry, Miss Hermine, Mister Lupin. Dobby freut sich sie zu sehen."
„Wir uns auch Dobby. Wie geht es dir und Winky?" fragte Harry ehrlich lächelnd.
„Dobby geht es gut, Sir. Winky...Dobby muss was beichten."
„Was ist mit Winky?" fragte Harry ernsthaft besorgt.
„Die Sache ist, hoffentlich ist Harry nicht böse auf Dobby"
„Spuck es schon aus."
„Winky wird Mutter."
Hermine keuchte überrascht.
„Aber Dobby, das ist doch großartig." freute sich Harry.
„Harry ist nicht böse auf Dobby?"
„Warum sollte ich?"
„Hauselfen dürfen ein halbes Jahr frei nehmen, wenn sie Kinder bekommen. Winky muss sich um Baby kümmern. Dobby verspricht auch, Winkys Arbeit mit zu erledigen."
„Keine Sorge, Dobby. Ich freue mich für euch beide. Ich bin ja sowieso noch in Hogwarts. Außerdem kann ich mich auch selbst um das Haus kümmern. Bestell Winky aber schöne Grüße von uns."
„Harry ist so großzügig. Was macht Harry eigentlich hier?"
„Wir suchen ein Buch. Professor Dumbledore wurde mit dem Trank der Lebenden Toten vergiftet und wir suchen ein Gegenmittel."
„Professor Dumbledore vergiftet? Aber das ist ja furchtbar. Trank der lebenden Toten, ja? Harry einen Moment hier warten, Dobby gleich wieder da."
Er verschwand mit einem Plopp, nur um kurz darauf wieder aufzutauchen.
„Hier bitte sehr, Harry. Das Buch enthält das Gegenmittel. Aber schlechte Nachrichten, seltene Zutaten erforderlich."
Harry und Hermine sahen ihn mit großen Augen an. Sie hatten drei Wochen nach einer Antwort gesucht und Dobby präsentierte sie ihnen nach einer Minute?
„Danke, Dobby. Du hast uns sehr geholfen."
„Dazu ist Dobby da. Hoffentlich kann Harry und Miss Hermine großem Professor Dumbledore helfen."
„Das hoffen wir auch, Dobby."
Sie verabschiedeten sich von Dobby und kehrten durch das Flohnetzwerk nach Hogwarts zurück.
McGonagall sah sie überrascht an, doch sie beruhigte sich, als sie das Buch in ihren Händen sah.
„Wir machen uns gleich an die Arbeit, Professor."
Sie nickte ihnen zu, als Zeichen, dass sie gehen konnten. Remus verabschiedete sich auch von den beiden und kehrte in sein Quartier zurück.
Sie gingen in den Gryffindorgemeinschaftsraum, wo sie auf Ginny, Luna und Ron trafen.
Ginny und Ron schauten extrem erleichtert, als sie Harry und Hermine strahlend und Hand in Hand in den Raum treten sahen.
„Sieht aus, als wäre die Welt wieder in Ordnung." meinte Ron lachend.
Harry sah ihn fragend an, doch Hermine fiel Ginny und Ron um den Hals und sagte:
„Danke, ihr habt mir sehr geholfen. Ohne euch wäre ich nie aufgewacht."
Harry schaute nur noch verwirrter, doch Ron zwinkerte ihm verschwörerisch zu, langsam dämmerte ihm, dass Ron oder Ginny mit Hermine geredet haben mussten und in seinem Blick spiegelte sich ehrliche Dankbarkeit wieder. Dann lächelte er und meinte: „Wir haben etwas gefunden, das heißt, Dobby hat etwas gefunden."
Jetzt waren die anderen drei Feuer und Flamme und sie arbeiteten sich durch das Buch.
„Hmm... sieht gar nicht so schwer aus, dauert allerdings eine Woche. Das heißt, wir haben die Vampire allein auf dem Hals." meinte Hermine zuversichtlich.
„Dobby hatte recht, einige Zutaten sind schwer zu besorgen. Das meiste ist vorhanden, doch Greifenhaare und Einhornblut dürften schwer zu beschaffen sein. Ersteres gibt es nicht mehr, letzteres kann man nicht besorgen, ohne verflucht zu werden." sagte Luna voll konzentriert.
Hermine murmelte abwesend, „Greifenhaare sind kein Problem. Und was Einhörner angeht, haben wir wohl keine Wahl."
„Wo willst du die Greifenhaare herbekommen?" fragte Luna verblüfft.
„Harry." murmelte Hermine lächelnd.
Harry sah sie fragend an und dann lachte er strahlend.
„Ach ja. Hatte ich vergessen. Harry ist ja ein Animagus."
Hermine und Harry sahen sich bedeutend an.
Ron entging der Blick nicht und er starrte Hermine an: „Nein! Sag dass das nicht wahr ist. Bitte Hermine, sag dass das nicht wahr ist."
„Was denn?" fragte sie mit dem unschuldigsten Blick, den sie aufsetzten konnte.
„Dass du auch ein Animagus bist."
„Nein, ich bin kein Animagus." sagte sie ehrlich, doch Harry musste sich ein Grinsen verkneifen. Sicher war sie kein Animagus, noch nicht.
„Nun, dass wir beide apparieren können, wisst ihr sicher inzwischen?"
„Beide? Apparieren? Seit wann?" fragte Ron verblüfft.
„Schon seit den Sommerferien. Wir hatten euch doch von dem Kampf mit Snape, Remus und Shacklebolt erzählt und dass Harry appariert ist und genauso als.... als... der Angriff auf das Haus meiner... Eltern angegriffen wurde." sagte Hermine zum Schluss mit Tränen in den Augen. Harry umarmte sie beruhigend.
Ron und Ginny schauten nachdenklich, dann nickten sie sich zu: „Ihr habt es zwar nicht direkt gesagt, aber durch eure Umschreibungen hätte es uns auffallen müssen. Ok, akzeptiert. Und wann bringt ihr uns das bei?" fragte Ron.
Harry schüttelte den Kopf, „Ron wir haben keine Zeit dafür und davon abgesehen, bin ich der einzige, der in Hogwarts apparieren kann. Es würde uns im Augenblick nichts nützen. Außerdem haben sich das Hermine und meine Wenigkeit selbst beigebracht. Ich würde dir vorschlagen, du studierst die Theorie aus den Büchern, denn das ist nämlich das wichtigste daran, und wenn du so weit bist, sehen wir nach der Praxis."
Ron schluckte bei dem Gedanken an Bücher.
Luna meinte in ihrem typischen verträumten Ton: „Man kann in Hogwarts nicht apparieren."
„Und wie bezeichnest du das Auftauchen aus dem nichts mitten im Gryffindorgemeinschaftsraum?" fragte Ron ironisch, „Denn das genau war es, wie Harry von Voldemort entkommen ist."
Ginny brachte sie wieder zum Thema zurück: „Was ist mit dem Einhornblut?"
Harry dachte kurz nach, „Ich werde in den Wald gehen. Wenn ich mich verwandle, kann ich ihre Spuren sehen, vielleicht finde ich ja eins, das verletzt ist."
Hermine sah ihn erschrocken an, „Das ist zu gefährlich. Reicht es dir nicht, was letztes Mal passiert ist?"
„Hermine, letztes Mal war ich zu wütend um meine Okklumentik aufrechtzuerhalten. Nur das hat mich in Voldemorts Hände geführt. Es wird nicht wieder vorkommen, mal abgesehen davon, dass er noch nicht wieder aktiv zu sein scheint. Zu guter letzt, kann ich mich in meiner Form gut verteidigen und im Wald an sich gibt es keine Tiere, die mir gefährlich werden können."
„Wir sollten McGonagall fragen." sagte sie resignierend.
„Nein, auf keinen Fall. Sie würde mich wahrscheinlich einsperren und sagen, dass Dumbledore nicht wollte, dass ich das Risiko wegen ihm eingehe. Auf keinen Fall. Und ich werde heute Nacht gehen, je eher, desto besser."
„Ich würde dich gern begleiten." sagte sie leise.
„Nun, DAS wäre zu gefährlich. Nein, du bleibst hier und bereitest mit den anderen alles vor. Was meinst du, in unserem alten Labor?" fragte er zwinkernd.
Sie nickte.
„Gut, wenn ich zurück komme, weiß ich, wo ich euch finde. Ich ruhe mich noch etwas aus, wenn ihr gestattet."
„Ich komme mit." meinte Hermine fest entschlossen und so machten sie sich auf in ihren Raum, Hermine das Buch in der Hand. Ginny hatte sich die Zutaten aufgeschrieben und machte sich mit Luna und Ron auf den Weg, um sie zu besorgen.
In ihrem Raum angekommen, umarmte Hermine ihren liebsten und küsste ihn leidenschaftlich.
Doch Harry schalt sie scherzend: „Dafür haben wir jetzt keine Zeit, mein Engel."
Hermine seufzte: „Es hat bald den Anschein, als soll es nicht sein. Jedes mal ist irgendwas."
„Hermine, das läuft uns nicht weg. Ich muss mich jetzt wirklich ausruhen. Es wird eine lange Nacht werden."
Sie nickte ihm zu und er zog sich aus und ging ins Bett. Hermine gab ihm noch einen Kuss auf die Stirn, dann setzte sie sich auf den Sessel und vertiefte sich in das Buch.
Ab und an sah sie auf und betrachtete Harrys unschuldige schlafende Gestalt. Er sah so friedlich aus. Wenn man bedenkt, was er schon alles ertragen musste, war das ein Wunder. Und bald hatte sie mit ihrer Ignoranz all das aufs Spiel gesetzt. Sie musste wirklich ihre Prioritäten neu ordnen. Lernen war nicht alles im Leben, wie konnte sie das nur je verkennen?
Sie lächelte bei dem Gedanken an ihren ersten Kuss. Sie würde ihn nie aufgeben, niemals.
Kurz darauf, war auch sie in den Schlaf gesunken.
Harry erwachte gegen halb sieben. Ein Lächeln schlich sich in sein Gesicht, als er Hermine so friedlich im Sessel schlafen sah, das Buch aufgeschlagen in der Hand.
Er ging zu ihr und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie murmelte im Schlaf seinen Namen und kuschelte sich an seine Hand. Er war in diesem Augenblick so glücklich.
Dennoch zog er vorsichtig seine Hand zurück und schlich sich ins Bad. Dort duschte er kurz, um seine Lebensgeister wieder zu wecken.
Nur mit einem Handtuch um die Hüften kam er wieder zurück.
Hermine schien noch zu schlafen. So wickelte er sich aus dem Handtuch, nahm sich ein paar saubere Sachen, die sie seit einer Weile immer hier im Raum hatten und wollte sich gerade anziehen, als er ein ersticktes „Wow!" hinter sich hörte.
Er drehte sich aus dem Reflex heraus um und wurde knallrot, als er realisierte, dass er nackt war und Hermine ihn gerade im Adamskostüm bewundernd anstarrte.
Hastig zog er sich an und Hermine schaute plötzlich sehr enttäuscht.
Harry war leicht irritiert, „Was ist?"
„Ach, es ist nur schade, dass du es so eilig hast, diesen so wunderschön geformten Körper vor mir zu verstecken."
Harry wurde noch röter, sofern das ging.
„HERMINE!"
„Was denn? Ist doch nur die Wahrheit."
„Und ich dachte immer, du wärst hier der artige und unschuldige Bücherwurm."
„Ich habe eben meine Prioritäten überdacht." sagte sie grinsend, „Ich warne dich, wenn du zurück kommst, möchte ich keinen Kratzer an diesem Adoniskörper sehen. Damit habe ich noch etwas vor."
„Ich glaube, den Engel nehme ich zurück. Ich glaube, ich kenne dich nicht... da fällt mir ein... dich habe ich auch noch nicht nackt gesehen."
„Später." sagte sie zwinkernd., „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen."
Sie gingen zusammen in die große Halle und aßen Abendbrot.
Dann schlichen sie sich in den Astronomieturm, Hermine die Karte in der Hand und Harry den Tarnumhang.
Sie küsste ihn zum Abschied noch mal, „Pass auf dich auf. Ich möchte dich nicht auch noch verlieren."
„Ich verspreche es dir. Denk an die Haare."
Sie nickte und er verwandelte sich.
Sie streichelte ihn noch mal zärtlich und er knurrte zufrieden, dann zupfte sie ihm ein paar Haare aus, bevor er in den Wald flog. Sie verfolgte ihn noch eine Weile, dann aktivierte sie die Karte und schlich sich in das geschlossene Mädchenklo, wo die anderen bereits auf sie warteten.
Harry flog mit gespannten Sinnen über dem Wald entlang. In einer Lichtung landete er.
Er witterte die Luft. Dann glaubte er, etwas entdeckt zu haben und machte sich auf den Weg.
Der Geruch wurde intensiver, schließlich kam er auf eine weitere Lichtung.
Dort sah er friedlich mehrere Einhörner weiden.
Leise schlich er auf die Lichtung.
‚Nun, das war einfach' dachte er, doch wie sollte es weiter gehen? Er konnte kein Einhorn töten, dann wäre er verflucht.
Unentschlossen ging er auf die Einhörner zu. Als sie ihn schließlich bemerkten, geschah etwas seltsames. Statt wegzulaufen, kamen sie zu ihm und verneigten sich vor ihm.
Plötzlich hörte er ein Flügelschlagen über sich und ein Greif landete neben ihm und verneigte sich ebenfalls.
‚Kingscrown' dachte Harry überrascht.
‚Ja, ich bin es'
Nun war Harry von den Socken.
‚Du verstehst mich?'
‚Wir sind von einer Art, oder?'
‚Das macht Sinn. Warum verneigst du dich vor mir oder die Einhörner?'
‚Du bist der eine, der das Böse von der Welt vertreiben wird. Du bist unser Anführer'
‚Du machst Witze'
‚Ich mache keine Witze. Brauchst du unsere Hilfe'
‚Der Schuldirektor wurde vergiftet. Für den Heiltrank benötigen wir Einhornblut.'
‚Wir wissen über das Schicksal des großen Zauberers.'
Dann fauchte Kingscrown etwas den Einhörnern zu.
Eines der Einhörner erhob sich, trat langsam hervor und hieb mit seinem Huf gegen einen Baumstumpf. Das Bein des Einhornes begann zu bluten.
Harry verwandelte sich zurück, zog eine Phiole aus der Tasche und fing das Blut auf. Dann riss er einen Streifen Stoff von seinem Umhang ab und verband die Wunde des Einhornes sorgfältig. Dann wurde ihm plötzlich bewusst, dass er ein Einhorn angefasst hatte, das durften sonst nur jungfräuliche Mädchen.
‚Warum hat es das gestattet?' fragte er in seinem Geist.
Überraschenderweise antwortete ihm Kingscrown auch in seiner menschlichen Gestalt, ‚Du bist unser Anführer und eine reine Seele. Du hast nichts zu befürchten.'
Er streichelte das Einhorn dankbar, dass sich mit seinem Kopf an ihn schmiegte. Dann kehrte es zu seiner Herde zurück und Harry winkte ihm zum Abschied.
‚Es wird Zeit, zurückzukehren junger Löwe'
‚Bleibst du in diesem Wald, Kingscrown?'
‚Ich bin in deiner Nähe. Keine Sorge.'
‚Danke'
‚Es ist meine Bestimmung, und nun geh. Dein Weibchen wartet auf dich.'
Harry sah ihn überrascht an, dann erinnerte er sich an die Szene im Unterricht für magische Geschöpfe und musste Lächeln. Er steckte die Phiole ein, verwandelte sich und flog unbehelligt zurück.
Er landete auf dem Astronomieturm und verwandelte sich in einen Menschen zurück. Dann warf er sich den Tarnumhang über und schlich ins Mädchenklo.
Dort angekommen, fiel ihm Hermine um den Hals.
„Ich bin froh, das du zurück bist."
„War kein Problem. Ich hab einen alten Freund getroffen."
„Wen denn, Aragog?" fragte Ron sich schüttelnd.
„Nein, Kingscrown. Und er sagt, ich solle mein Weibchen grüßen." flüsterte er Hermine ins Ohr, was sie zum Erröten brachte.
Harry gab Ginny das Einhornblut, die es Tröpfchenweise in den Trank gab.
„Bist du jetzt verflucht?" fragte Ron.
„Nein, das Einhorn hat es mir freiwillig gegeben. Offenbar sehen sie in mir so etwas wie einen Anführer. Kingscrown hat vermittelt."
„So verstehst du ihn?"
„Ja, ich kann mich mit ihm unterhalten. So, wie weit seid ihr mit dem Trank?"
„Alles soweit fertig, das Blut war die letzte Zutat. Er muss jetzt nur eine Woche hier stehen bleiben."
„Gut. Ich werde dafür sorgen, dass ihn niemand bemerkt." sagte Harry.
Er sprach ein paar Zaubersprüche und der Trank verschwand.
Seine Freunde starrten ihn ehrfürchtig an.
„Was?" fragte er.
„Was hast du getan?"
„Ich habe ihn unsichtbar gemacht und einen Zauber platziert, der jeden Abstand halten lässt, Nur wer weiß, dass der Trank hier ist, kann ihn finden, jeder andere wird unbewusst einen Bogen darum machen."
Sie starrten ihn immer noch an.
„Woher kannst du das?" fragte Ron schließlich.
Jetzt lachte Harry, „Weißt du Ron, es gibt Bücher, die kann man lesen und aus manchen kann man auch etwas lernen. Sirius hatte eine Bibliothek, fast so groß wie Hogwarts und da standen keine Zauber für das erste Schuljahr drin."
„Wo hast du unseren Harry gelassen? Rück ihn sofort wieder raus!" scherzte er.
Luna gab ihm lächelnd einen Klaps auf die Schulter.
„Das muss wohl an seiner Freundin liegen, sie färbt auf ihn ab." sagte nun Ginny lachend.
Hermine wurde rot, doch auch sie lächelte.
Sie zogen sich aus dem Raum zurück und verabschiedeten sich von der maulenden Myrthe.
Sie waren kaum auf dem Flur, kam ihnen Peeves entgegengeschwebt.
„Filch! Filch! Schüler im Flur!" schrie er lachend.
„Schnauze Peeves! Sonst rufe ich den roten Baron." rief Ron verärgert.
„Der Rote Baron ist im Slytheringemeinschaftsraum! Ätschebätsch!" rief der Poltergeist und zeigte ihnen eine lange Nase.
Harry zog cool seinen Zauberstab und rief: „LAPIDEUS!"
Die gasförmige Gestalt von Peeves verwandelte sich in Stein und krachte zu Boden. Die Geisterfigur hatte einen ziemlich überraschten Gesichtsausdruck.
Seinen Freunden ging es nicht anders.
„Ich sag doch, lesen bildet." sagte er und zuckte mit den Schultern.
„Bleibt der jetzt etwa so?" fragte Ginny lachend.
„Vielleicht ein zwei Tage, maximal fünf. So steht es jedenfalls im Buch. Das hängt von der Macht des Zauberers ab, aber ich habe nicht mit voller Kraft gezaubert."
Ron klopfte ihm anerkennend auf die Schulter.
In dem Moment kam McGonagall den Flur entlang geeilt.
„Was ist hier los?" fahr sie die Schüler an.
Dann erst sah sie Peeves.
„Wer war das?"
Harry sah sich schuldig an, „Äh... das war wohl ich, Professor. Ich... ähh... Peeves hat Krawall gemacht und ich.. wollte ihn ruhig stellen."
Sie sah ihn ernst an, „Wie
haben sie das bewerkstelligt?"
"Der Lapideus-Fluch" antwortete Harry kleinlaut.
„Mir ist nie in den Sinn gekommen, den Fluch auf Geister anzuwenden. Danke für den Tipp. Jetzt wird sich Peeves hoffentlich zweimal überlegen, bevor er Unsinn anstellt." sagte sie und Harry hätte schwören können, dass sich ihre Mundwinkel leicht nach oben zogen. Wie auch immer, sie wurde augenblicklich wieder ernst.
„Was tun sie eigentlich hier draußen? Um diese Zeit haben sie sich nicht außerhalb des Gemeinschaftsraums aufzuhalten."
„Professor, wissen sie, wir haben doch dieses Projekt, um Professor Dumbledore zu helfen." sagte Harry leise. McGonagalls Augen leuchteten hoffnungsvoll auf.
„Ich verstehe. Haben sie schon irgendwelche Fortschritte erzielt?"
„Es ist in einer Woche abgeschlossen, Professor."
Ihre Augen weiteten sich überrascht.
„Zu schade, dass es nicht eher geht. Wie auch immer. Ich werde sie zum Gryffindor-Turm begleiten. Ach und Mr. Potter, zehn Punkte für Gryffindor für die kreative Anwendung eines komplexen Zauberspruches." fügte sie mit einem Augenzwinkern hinzu.
Luna hatten sie unterwegs am Ravenclaw Gemeinschaftsraum abgesetzt und anschließend lieferte McGonagall sie im Gryffindor-Gemeinschaftsraum ab.
Ron und Neville verabschiedeten sich augenblicklich in ihren Schlafsaal.
Hermine gab Harry einen leichten Kuss auf die Lippen, „Gute Nacht, Harry."
Ginny sah sie entsetzt an, „Was denn? Ihr schleicht euch heute mal nicht raus?"
Hermine sah Harry plötzlich schuldig an, schließlich hatte sie einige Anspielungen gemacht.
Harry lächelte ihr zu, „Ach lass nur, ich bin einfach zu müde. Es war ein anstrengender Tag und die Verwandlung kostet auch viel Energie. Wie sieht es mit dir aus?" fragte er Hermine.
Sie wirkte erleichtert, „Mir geht es genau so. Du bist wirklich nicht böse?"
Harry schüttelte leicht den Kopf und lächelte ehrlich, „Gute Nacht, Liebling. Gute Nacht, Schwesterchen."
Damit verabschiedete er sich in Richtung seines Schlafsaales. Ron war schon fest eingeschlafen und schnarchte laut, wie üblich.
Die nächsten Tage würden hart werden, dachte Harry bevor er einschlief.
