Woher?

Nachdenklich lege ich das Bild wieder in das Kästchen zurück, nehme meinen Zauberstab und spreche wieder alle möglichen Flüche auf das mahagonihölzerne Kästchen.

Dann drehe ich mich um und sehe auf ein Bild an der hellgestrichenen Wand. Es zeigt ihn und mich, wie wir einander in den Armen halten, ich habe meine Arme um deine Taille gelegt und er seine Arme um meinen Nacken, unsere Köpfe aneinander gelehnt. Es wurde in der Stadt aufgenommen, inmitten einer sich bewegenden Menschenmasse.

Harr` fand es war ein schönes Foto, weil es so aussah als wäre ihre Liebe, sozusagen, der Fels in der Brandung und eigentlich waren wir das auch, denn niemand, außer ein paar Ausnahmen, hatte unsere Beziehung akzeptiert.

Denn wir waren ja zwei Männer und außerdem noch ein Malfoy und ein Potter. (Ich persönlich teile diese Ansichten nicht, denn ich finde schwule nun ja *toll* *kein anderes wort find* und außerdem geben sie ein einfach zu süßes Pärchen ab.) Doch nun war auch der Fels in der Brandung abgeschmirgelt.

Schließlich wende ich mich von dem Bild ab, schnappe mir eine Jacke, wie sich später herausstellte gehörte sie Harry, und trete aus der großen Wohnung in das triste Grau das draußen, durch den Regen, herrscht.

Kurz überlege ich wo ich hinwill.

Dann entscheide ich mich dazu, zu einem See, der etwas außerhalb lag, zu fahren und mich dort auf eine Bank zu setzen und mir über meine Gefühle im Klaren zu werden.

Schnell gehe ich zu einer nahegelegenen Tubestation (1), ziehe mir ein Ticket und steige in einen der Züge ein.

Ich mag Züge, sie fahren so gleichmäßig und machen so gut wie nie Probleme. Aber ich liebe Züge auch aus einem anderen Grund.

In einem Zug war Harry einmal bei einer Vollbremsung zwei Meter weit geflogen und schließlich auf meinem Schoß gelandet. Währenddessen hatte er sich den Kopf so unsanft gestoßen, dass er bewusstlos wurde und ich ihn, zwangsläufig, zu mir nach Hause nehmen musste um ihn dazu zu bringen auf zu wachen.

Das war der Beginn unserer kleinen Romanze gewesen. Natürlich gab es am Anfang Probleme, aber man kann sich gegen Gefühle nicht wehren.

Jetzt bemerke ich dass ich in einer Station aussteigen muss. Schnell stehe ich auf und drücke den Knopf damit ich auch an der nächsten Station aussteigen kann.

Endlich hält der Zug und ich kann endlich aussteigen. Dann laufe ich noch die breite Treppe hinauf und endlich trete ich aus der Station und befinde mich vor dem riesigen, mir sehr vertrauten See. An dem gegenüberliegenden Ufer gibt es einen großen Wald und eigentlich ist das ganze Gewässer von Bäumen umgeben.

Schnell gehe ich zu dem kleinen Pfad und gelange schnell zu der Bank, zu der ich ursprünglich hinwollte.

Einen Meter davor höre ich eine Melodie. Es ist das Lied. Mein Lied, Sein Lied, Unser Lied.

Dann sehe ich den schwarzen Haarschopf, den schlanken Hals, die breiten Schultern. Alles ist mir so vertraut.

Auf einmal steht er auf und dreht sich um. Dann sieht er mich. Er erschrickt kurz dann stiehlt sich ein Lächeln auf sein Gesicht, doch schnell wird er sich unserer Situation bewusst und er setzt eine kalte Maske auf. „Dr.. Malfoy (2). Was ist?"

Es gibt mir einen Stich ins Herz das er mich Malfoy nennt. Ich sehe wie er sich seine Haare aus der Stirn streift. Er trägt meinen Ring nicht mehr. Dann stellt er einen Fuß auf die Bank, lehnt sich vor und will sich den Schuh wiederzubinden.

„Wie geht es dir?"Er sieht mich verblüfft an. „Wie soll es mir schon gehen?"Ich lächele. Ich lächele dieses Lächeln, welches er in meinem, seinem, unserem Song beschrieben hat. Es wirft ihn völlig aus der Bahn.

Ich sehe den Kampf in seinen Augen. Den Kampf zwischen Zuneigung und Hass, zwischen Wollen und Nichtwollen.

Er verschränkt die Arme vor seiner Brust. Ich gehe an ihm vorbei, stelle mich vor die Bank, setze mich aber nicht hin. Er fummelt an einer Kette. Sie ist silbern und sehr wertvoll. Er zwirbelt sie um seine schlanken Finger und entwirrt sie dann wieder. Jetzt sehe ich es. Er trägt meinen Ring nicht mehr. Kurz schaue ich weiterhin zu. Dann sehe ich wie die Kette durch einen Ring gefädelt ist.

Dann stellt er einen Fuß auf die Bank, lehnt sich vor und will sich den Schuh wiederzubinden.

Ich mache einen letzten Schritt auf ihn zu und nehme fasziniert die Kette mit dem daran hängenden Ring in die Hand. Es ist mein, sein, unser Ring.

Es ist eine Schlange die sich wie ein S andauernd verformt und in ihr sind sehr fein die Initialen D.M; H.P; D.P und H.M; eingeritzt, wo bei die Beiden letzteren etwas tiefer und deutlicher sind.

„Ja, ich habe ihn noch. Komm verspotte mich! UUUh, Potter kommt von seinem Ex nicht los."Ich lächele ihn an, nehm sein Gesicht in beide Hände und küsse ihn. Sanft und unschuldig. Er hat immer noch ein Bein auf der Bank und so stelle ich mich vor ihn.

Doch ich wäre nicht ein Malfoy würde ich es dabei belassen. Ich löse mich von ihm und sein Blick fällt auf meinen Ohrring. In ihn habe ich meinen, seinen, unseren Ring ihn meinen Ohrring eingehakt.

„Harry James Potter, ich, Draco Malfoy, liebe einzig und allein dich.

Ich brauche dich, wie die Luft zum Atmen.

Ohne dich bin ich

wie ein Wingardium ohne Leviosa,

wie ein Avada ohne Kedavra,

wie ein Harry ohne Potter,

wie ein Snape ohne Sarkasmus.

Bitte, ich weiß das ich falsch geurteilt habe.

Gib mir noch eine Chance.

Ohne dich geht es mir derbe

denn du bist der Einzige auf der Erde,

den ich auf immer und ewig Lieben werde."

Harry gibt mir keine Antwort, sondern nimmt seine Kette und den Ring ab, steckt sich den Ring wieder auf den Finger. „Steht dein Angebot immer noch?"

Verblüfft sehe ich ihn an und nicke. „Ja, ich will dich immer noch heiraten."

Harry nimmt meinen Ohrring ab, zieht meinen Ring von ihm und steckt ihn mir auf.

Dann lächelt er und küsst mich stürmisch.

Londoner Underground Tram

Er wollte Draco sagen, nicht Doktor