Okay, hier geht's mal wieder weiter. Hier ein bissle Action!
Tigraine: Hat mich unheimlich gefreut, dass ich ausgerechnet von dir eine Review bekommen habe. Denn ich finde deine Story absolut klasse. Hab sie letztens erst gelesen und werde dir auch was schreiben.
Besonderen Dank gilt hier wieder meiner tollen Betaleserin Eleana!!!!!!
Bitte Meinungen und Kommentare.... :)
In die Dunkelheit
Nun standen sie schon seit einer Ewigkeit vor dem Tor Morias, das nur im Mond- oder Sternenlicht sein Geheimnis enthüllte und Gandalf setzte sich gerade mit einem resigniertem Seufzen. Er hatte alle ihm bekanntem Zaubersprüche und Losungsworte in jeder Sprache Mittelerdes angewandt, doch es war vergebens. Das Tor blieb geschlossen und so wunderschön es auch war, es stellte eine undurchdringliche Barriere für sie dar. Und bestimmt mehr als einer der Reisenden hatte die zwergische Angewohnheit, Zaubertore zu bauen, leise für sich verflucht. Aber nicht einmal Legolas hatte abgesehen von ein paar Sticheleien während der Suche nach dem Tor etwas gesagt.
Gandalfs Gedanken schweiften zum vorherigen Tag, als sie versucht hatten, den Caradhas zu überwinden. Für die Hobbits war es besonders beschwerlich gewesen. Ein fürchterlicher Schneesturm hatte getobt, den Saruman heraufbeschworen hatte, da waren sich die Gefährten sicher gewesen. Dieser und eine Schneelawine, die sie alle unter sich begraben hatte und ihnen die Aussichtslosigkeit dieses Weges klarmachte, hatte sie gezwungen, den Aufstieg aufzugeben und sich einem Weg zuzuwenden, den besonders ihm, Gandalf, überhaupt nicht gefiel. Das alles war sehr besorgniserregend, doch etwas beunruhigte den Zauberer noch mehr. Die Macht des Ringes schien stärker zu werden. Das war ihm klargeworden, als Frodo die Kette mit dem Ring gestern im Schnee vom Hals gerutscht war. Ausgerechnet Boromir war es gewesen, der die Kette aufgehoben hatte.
*~*
Schaudernd erinnerte sich Gandalf an jenen Moment: Boromir besah sich den Ring genauer und sagte leise, jedoch für jeden hörbar: "Ist es nicht ein seltsames Geschick, dass wir so viel Leid und Schmerz erdulden müssen, wegen eines so kleinen Dinges? So klein..." Alle waren stehen geblieben und starrten Boromir an, der vollkommen in den Bann des Ringe geraten war. Niemand wagte es, sich zu rühren oder etwas zu sagen. Nur an Erya und Selasa schien der böse Zauber vorüberzugehen. Erya beobachtete genauestens die Situation, doch Selasa hatte ihren Blick abgewandt und wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Boromir streckte nun seine rechte Hand aus, um den Ring zu berühren.
"Boromir!", sagte Aragorn, der hinter Frodo stand und Boromir zuckte und zog seine Hand zurück.
"Gib Frodo den Ring zurück!"
Boromir zwang sich zu einem Lächeln, gab Frodo den Ring, der ihn schnell wieder an sich nahm und wandte sich ab, nachdem er Frodo lachend das Haar mit einer Hand zerzaust hatte.
"Wie du willst, mir ist es gleich."
*~*
"Es ist ein Rätsel. Sprich Freund und tritt ein.", sagte Frodo plötzlich, "Was ist das elbische Wort für Freund?"
"Mellon!", erwiderte Gandalf völlig perplex über die Einfachheit dieser Antwort.
Lautlos öffnete sich die riesige, steinernen Flügel des Tores von Moria und sie gingen hinein. Die Fackeln, die sie entzündet hatten, leuchteten ihnen nur einige spärliche Meter weit, während Gimli stolz von der Stadt Zwergenbingen erzählte. Die Luft war kalt und roch seltsam modrig, doch das schien den Zwerg nicht zu stören und so sprach er munter weiter: "Prasselnde Feuer, saftige Braten und soviel Met wie das Herz begehrt. Ja, Herr Elb! Dies hier nennt man eine Mine, eine Mine- "
Boromir unterbrach ihn: "Das ist keine Mine, das ist ein Grab! Wir hätten nicht herkommen sollen!"
Und er hatte recht, überall lagen Skelette, die von Zwergen stammen mussten. Hektisch blickten sie umher, bereit sich zu verteidigen. Legolas beugte sich hinunter und zog einen Pfeil aus einem Skelett. Nach einem schnellem prüfendem Blick rief er:
"Orks!" Zog mit diesem Wort einen Pfeil aus seinem Köcher und legte ihn an seinen Bogen.
Plötzlich schrie Frodo und Merry sah noch, wie ein Fangarm sich um seinen Knöchel geschlungen hatte und ihn in Richtung Wasser zog. Sam schrie und eilte Frodo zu Hilfe, blind stach er mit seinem Schwert auf den Tentakel ein, dieser ließ Frodo los, doch mindestens weitere zehn Arme schossen aus dem dunklen Wasser hervor.
"Streicher, Boromir!", schrie Sam aus Leibeskräften, da Frodo nicht mehr in der Lage war, irgendetwas verständliches von sich zu geben. Selasa war als erste zur Stelle und hieb auch schon den erstbesten Fangarm ab, der ihr in die Quere kam. Die beiden Männer taten es ihr gleich, aber das Geschöpf wich ihnen nun geschickt aus und die Fangarme versuchten, ihnen die Schwerter aus den Händen zu schlagen. Selasa sah nicht den, bestimmt fünften Arm, auf sie zukommen und mit gewaltiger Kraft wurde sie in das dunkle, stinkende Wasser geschleudert. Erya und Legolas zielten mit ihren Pfeilen so gut sie konnten auf die hin und her schlagenden glitschigen Tentakel. Aragorn gelang es schließlich den Arm abzuschlagen mit dem Frodo umschlungen war. Vor lauter Wut und Schmerz heulte das Ungeheuer auf und ließ Frodo fallen, der von Boromir aufgefangen wurde.
"Zurück in die Mine!", reif Gandalf und Boromir hastete mir Frodo im Arm auf den Zauberer zu, während Aragorn ein paar Schritte in das eklige Wasser watete, Selasa packte und sie mit sich zog. Die beiden Bogenschützen gaben ihnen Deckung und rannten, als endlich alle ins Tor geflüchtet waren, auch hinein. Gerade noch rechtzeitig. Die Fangarme glitten über das Ufer und tasteten sich an der Felswand entlang. Gandalf drehte sich um und überlegte fieberhaft, wie das Tor wohl von innen zu schließen wäre, um ihnen Schutz zu geben. Doch das war gar nicht nötig. Die Arme schlangen sich um die riesigen Torflügel und mit gewaltigem Getöse stürzte das Mauerwerk ein und binnen weniger Sekunden war das Tor versperrt und endlose Schwärze umhüllte sie. Sie hörten wie Gandalf mit seinem Stab an das Tor klopfte, doch nichts tat sich. Der Zauberer ging zurück und aus der Spitze des seines knorrigen Stabes drang ein schwaches Licht, dass sich verstärkte und heller wurde.
"Nun müssen wir es wohl mit der langen Dunkelheit Morias aufnehmen." Erya und Selasa, die tropfend im Dämmerlicht stand, wechselten einen Blick. Beide hatten den Unterton von Resignation in der Stimme des Zauberers gehört und da war auch noch etwas anderes. Konnte es Angst sein? Besonders Erya schien sehr besorgt zu sein, aber als sie Selasas Verwirrung sah, straffte sie die Schultern und lächelte aufmunternd.
Im Licht von Gandalfs Stab sahen sie vor sich eine breite steinerne Treppe, die vollkommen heil geblieben war und nach oben führte. Gimli und Gandalf gingen voran und die anderen folgten ihnen. Frodo, dem der Schrecken noch in de Gliedern saß, zählte die breiten Stufen. Doch bei der 280. Stufe hört auf (zu zählen) und beim nächsten Treppenabsatz verspürte er einen großen Hunger. Er schlug eine kurze Rast vor, die von allen dankbar entgegengenommen wurde.
"Was war das für ein Wesen?", fragte Frodo kauend in die Stille hinein.
Selasa wollte etwas erwidern, besann sich jedoch und aß weiter. Wieder wusste sie, wie zuvor in Bruchtal, was Gandalf sagen würde, aber sie hielt es für richtig ihre seltsame Gabe vorerst nicht zu offenbaren.
Gandalf antwortete ihm: "Ich weiß es nicht. Aber es ist gewiss einer der dunklen alten Geschöpfe dieser Welt. Schlimmer als Orks allemal."
Nach dieser kurzen Rast gingen die elf Wanderer weiter treppauf und Gandalf und Gimli führten sie durch dunkle Gänge, enge Tunnel, hinauf und hinab reichende Treppen und immer war die Dunkelheit, mit Ausnahmen von Gandalfs Stab, ihr steter Begleiter.
Viele Stunden waren sie unterwegs gewesen und sie vermuteten, dass es nun früher Morgen sein musste, denn als das Tor sich geöffnet hatte, war es tiefste Nacht gewesen. Schließlich kamen sie an eine Abzweigung und Gandalf bleib stehen: "Daran kann ich mich nicht erinnern." Ohne ein Wort setzte sich der Zauberer sich auf einen großen Stein und zündete sich seine lange Pfeife an.
"Was ist, wenn er sich nicht mehr daran erinnert?", fragte Pippin. "Ich weiß es nicht.", erwiderte Merry flüsternd. Selasa lächelte die beiden an und sagte: "Keine Sorge. Gandalf wird sich bestimmt erinnern. Lasst ihm nur ein wenig Zeit."
Selasa holte sich eine Flasche aus ihrer Tasche und verzog plötzlich schmerzverzerrt das Gesicht, gab jedoch keine Ton von sich.
"Was ist mit dir, Selasa?" In Boromirs tiefer Stimme schwang leichte Besorgnis mit.
Abwehrend hob Selasa sie Hand. "Mir geht es gut."
Doch ein schwaches Zittern ihres Armes strafte ihrer Worte Lügen.
"Aber hat dich nicht dieses schleimige Etwas getroffen?", fragte Sam, der ebenso besorgt schien. Sie nickte und Legolas sagte: "Lass es mich ansehen."
Selasa ließ den Elb gewähren und dieser schob mit seinen geschmeidigen Händen das Hemd von ihrer linken Schulter. Dort zeichnete sich ein breiter feuerroter Streifen ab, der noch weiter quer über ihren Rücken zu verlaufen schien. Ganz vorsichtig und sanft strich Legolas mit einem Finger darüber und Selasa zuckte unter Schmerzen zusammen.
Vorwurfsvoll sagte Legolas: "Du hättest etwas sagen sollen."
"Ich dachte, es wäre nicht so schlimm, aber jetzt hat es angefangen zu brennen."
Legolas holte ein braunes Ledersäckchen aus seiner Tasche und lieh sich von Sam ein flaches Schälchen. Er zerstieß Kräuter und fügte ein wenig Wasser hinzu, sodass eine grünliche Paste entstand, die einen widerlichen Geruch verströmte.
"Uuh!", sagte Gimli und verzog sein Gesicht, "Willst du sie vergiften?"
"Nein, Gimli", mischte sich Aragorn ein. "Das ist ein Arznei, die gegen jegliche Art von oberflächliche Verletzungen angewandt wird. Ich jedoch...", wandte sich der Waldläufer an Legolas , "Würde noch ein wenig Mildris hinzufügen, um den unangenehmen Geruch abzuschwächen." Mit diesen Worten zog Aragorn ein kleines Kästchen hervor. Erya schaute von Legolas zu Aragorn und musste grinsen. Dann fiel ihr Blick auf Boromir und sie schaute ihn nachdenklich an. Er schien sich nicht weiter für Selasas Verletzung zu interessieren. Doch als Erya ihn weiter beobachtete, sah sie, dass er Legolas mit einem durchdringendem Blick bedachte und sie dachte sich ihren Teil. Legolas strich in dem Moment geradezu zärtlich die grünliche Arznei auf Selasas entblößte Schulter und ihren freien Rücken. Boromir schien den Anblick nicht länger ertragen zu können und beschäftigte sich demonstrativ mit etwas anderem. Er schichtete etwas Holz auf, das sie mitgenommen hatten, entzündete ein kleines Feuer, um die langsam hervorkriechende Kälte wenigstens ein bisschen zu vertreiben. Die Hobbits waren dankbar für das Feuer, versprach es doch eine warme Mahlzeit mehr.
Selasa saß neben Legolas und sprach leise mit ihm.
"Danke, Legolas, für die Verarztung. Es ist jetzt viel besser."
"Nicht der Rede wert Selasa . Aber versprich mir das nächste Mal, wenn du verletzt sein solltest, sofort etwas zu sagen. Ich werde dir immer helfen so gut ich kann."
Sie lächelte und legte ihre Hand auf die seine. "Ich danke dir. Das weiß ich sehr zu schätzen."
Tigraine: Hat mich unheimlich gefreut, dass ich ausgerechnet von dir eine Review bekommen habe. Denn ich finde deine Story absolut klasse. Hab sie letztens erst gelesen und werde dir auch was schreiben.
Besonderen Dank gilt hier wieder meiner tollen Betaleserin Eleana!!!!!!
Bitte Meinungen und Kommentare.... :)
In die Dunkelheit
Nun standen sie schon seit einer Ewigkeit vor dem Tor Morias, das nur im Mond- oder Sternenlicht sein Geheimnis enthüllte und Gandalf setzte sich gerade mit einem resigniertem Seufzen. Er hatte alle ihm bekanntem Zaubersprüche und Losungsworte in jeder Sprache Mittelerdes angewandt, doch es war vergebens. Das Tor blieb geschlossen und so wunderschön es auch war, es stellte eine undurchdringliche Barriere für sie dar. Und bestimmt mehr als einer der Reisenden hatte die zwergische Angewohnheit, Zaubertore zu bauen, leise für sich verflucht. Aber nicht einmal Legolas hatte abgesehen von ein paar Sticheleien während der Suche nach dem Tor etwas gesagt.
Gandalfs Gedanken schweiften zum vorherigen Tag, als sie versucht hatten, den Caradhas zu überwinden. Für die Hobbits war es besonders beschwerlich gewesen. Ein fürchterlicher Schneesturm hatte getobt, den Saruman heraufbeschworen hatte, da waren sich die Gefährten sicher gewesen. Dieser und eine Schneelawine, die sie alle unter sich begraben hatte und ihnen die Aussichtslosigkeit dieses Weges klarmachte, hatte sie gezwungen, den Aufstieg aufzugeben und sich einem Weg zuzuwenden, den besonders ihm, Gandalf, überhaupt nicht gefiel. Das alles war sehr besorgniserregend, doch etwas beunruhigte den Zauberer noch mehr. Die Macht des Ringes schien stärker zu werden. Das war ihm klargeworden, als Frodo die Kette mit dem Ring gestern im Schnee vom Hals gerutscht war. Ausgerechnet Boromir war es gewesen, der die Kette aufgehoben hatte.
*~*
Schaudernd erinnerte sich Gandalf an jenen Moment: Boromir besah sich den Ring genauer und sagte leise, jedoch für jeden hörbar: "Ist es nicht ein seltsames Geschick, dass wir so viel Leid und Schmerz erdulden müssen, wegen eines so kleinen Dinges? So klein..." Alle waren stehen geblieben und starrten Boromir an, der vollkommen in den Bann des Ringe geraten war. Niemand wagte es, sich zu rühren oder etwas zu sagen. Nur an Erya und Selasa schien der böse Zauber vorüberzugehen. Erya beobachtete genauestens die Situation, doch Selasa hatte ihren Blick abgewandt und wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Boromir streckte nun seine rechte Hand aus, um den Ring zu berühren.
"Boromir!", sagte Aragorn, der hinter Frodo stand und Boromir zuckte und zog seine Hand zurück.
"Gib Frodo den Ring zurück!"
Boromir zwang sich zu einem Lächeln, gab Frodo den Ring, der ihn schnell wieder an sich nahm und wandte sich ab, nachdem er Frodo lachend das Haar mit einer Hand zerzaust hatte.
"Wie du willst, mir ist es gleich."
*~*
"Es ist ein Rätsel. Sprich Freund und tritt ein.", sagte Frodo plötzlich, "Was ist das elbische Wort für Freund?"
"Mellon!", erwiderte Gandalf völlig perplex über die Einfachheit dieser Antwort.
Lautlos öffnete sich die riesige, steinernen Flügel des Tores von Moria und sie gingen hinein. Die Fackeln, die sie entzündet hatten, leuchteten ihnen nur einige spärliche Meter weit, während Gimli stolz von der Stadt Zwergenbingen erzählte. Die Luft war kalt und roch seltsam modrig, doch das schien den Zwerg nicht zu stören und so sprach er munter weiter: "Prasselnde Feuer, saftige Braten und soviel Met wie das Herz begehrt. Ja, Herr Elb! Dies hier nennt man eine Mine, eine Mine- "
Boromir unterbrach ihn: "Das ist keine Mine, das ist ein Grab! Wir hätten nicht herkommen sollen!"
Und er hatte recht, überall lagen Skelette, die von Zwergen stammen mussten. Hektisch blickten sie umher, bereit sich zu verteidigen. Legolas beugte sich hinunter und zog einen Pfeil aus einem Skelett. Nach einem schnellem prüfendem Blick rief er:
"Orks!" Zog mit diesem Wort einen Pfeil aus seinem Köcher und legte ihn an seinen Bogen.
Plötzlich schrie Frodo und Merry sah noch, wie ein Fangarm sich um seinen Knöchel geschlungen hatte und ihn in Richtung Wasser zog. Sam schrie und eilte Frodo zu Hilfe, blind stach er mit seinem Schwert auf den Tentakel ein, dieser ließ Frodo los, doch mindestens weitere zehn Arme schossen aus dem dunklen Wasser hervor.
"Streicher, Boromir!", schrie Sam aus Leibeskräften, da Frodo nicht mehr in der Lage war, irgendetwas verständliches von sich zu geben. Selasa war als erste zur Stelle und hieb auch schon den erstbesten Fangarm ab, der ihr in die Quere kam. Die beiden Männer taten es ihr gleich, aber das Geschöpf wich ihnen nun geschickt aus und die Fangarme versuchten, ihnen die Schwerter aus den Händen zu schlagen. Selasa sah nicht den, bestimmt fünften Arm, auf sie zukommen und mit gewaltiger Kraft wurde sie in das dunkle, stinkende Wasser geschleudert. Erya und Legolas zielten mit ihren Pfeilen so gut sie konnten auf die hin und her schlagenden glitschigen Tentakel. Aragorn gelang es schließlich den Arm abzuschlagen mit dem Frodo umschlungen war. Vor lauter Wut und Schmerz heulte das Ungeheuer auf und ließ Frodo fallen, der von Boromir aufgefangen wurde.
"Zurück in die Mine!", reif Gandalf und Boromir hastete mir Frodo im Arm auf den Zauberer zu, während Aragorn ein paar Schritte in das eklige Wasser watete, Selasa packte und sie mit sich zog. Die beiden Bogenschützen gaben ihnen Deckung und rannten, als endlich alle ins Tor geflüchtet waren, auch hinein. Gerade noch rechtzeitig. Die Fangarme glitten über das Ufer und tasteten sich an der Felswand entlang. Gandalf drehte sich um und überlegte fieberhaft, wie das Tor wohl von innen zu schließen wäre, um ihnen Schutz zu geben. Doch das war gar nicht nötig. Die Arme schlangen sich um die riesigen Torflügel und mit gewaltigem Getöse stürzte das Mauerwerk ein und binnen weniger Sekunden war das Tor versperrt und endlose Schwärze umhüllte sie. Sie hörten wie Gandalf mit seinem Stab an das Tor klopfte, doch nichts tat sich. Der Zauberer ging zurück und aus der Spitze des seines knorrigen Stabes drang ein schwaches Licht, dass sich verstärkte und heller wurde.
"Nun müssen wir es wohl mit der langen Dunkelheit Morias aufnehmen." Erya und Selasa, die tropfend im Dämmerlicht stand, wechselten einen Blick. Beide hatten den Unterton von Resignation in der Stimme des Zauberers gehört und da war auch noch etwas anderes. Konnte es Angst sein? Besonders Erya schien sehr besorgt zu sein, aber als sie Selasas Verwirrung sah, straffte sie die Schultern und lächelte aufmunternd.
Im Licht von Gandalfs Stab sahen sie vor sich eine breite steinerne Treppe, die vollkommen heil geblieben war und nach oben führte. Gimli und Gandalf gingen voran und die anderen folgten ihnen. Frodo, dem der Schrecken noch in de Gliedern saß, zählte die breiten Stufen. Doch bei der 280. Stufe hört auf (zu zählen) und beim nächsten Treppenabsatz verspürte er einen großen Hunger. Er schlug eine kurze Rast vor, die von allen dankbar entgegengenommen wurde.
"Was war das für ein Wesen?", fragte Frodo kauend in die Stille hinein.
Selasa wollte etwas erwidern, besann sich jedoch und aß weiter. Wieder wusste sie, wie zuvor in Bruchtal, was Gandalf sagen würde, aber sie hielt es für richtig ihre seltsame Gabe vorerst nicht zu offenbaren.
Gandalf antwortete ihm: "Ich weiß es nicht. Aber es ist gewiss einer der dunklen alten Geschöpfe dieser Welt. Schlimmer als Orks allemal."
Nach dieser kurzen Rast gingen die elf Wanderer weiter treppauf und Gandalf und Gimli führten sie durch dunkle Gänge, enge Tunnel, hinauf und hinab reichende Treppen und immer war die Dunkelheit, mit Ausnahmen von Gandalfs Stab, ihr steter Begleiter.
Viele Stunden waren sie unterwegs gewesen und sie vermuteten, dass es nun früher Morgen sein musste, denn als das Tor sich geöffnet hatte, war es tiefste Nacht gewesen. Schließlich kamen sie an eine Abzweigung und Gandalf bleib stehen: "Daran kann ich mich nicht erinnern." Ohne ein Wort setzte sich der Zauberer sich auf einen großen Stein und zündete sich seine lange Pfeife an.
"Was ist, wenn er sich nicht mehr daran erinnert?", fragte Pippin. "Ich weiß es nicht.", erwiderte Merry flüsternd. Selasa lächelte die beiden an und sagte: "Keine Sorge. Gandalf wird sich bestimmt erinnern. Lasst ihm nur ein wenig Zeit."
Selasa holte sich eine Flasche aus ihrer Tasche und verzog plötzlich schmerzverzerrt das Gesicht, gab jedoch keine Ton von sich.
"Was ist mit dir, Selasa?" In Boromirs tiefer Stimme schwang leichte Besorgnis mit.
Abwehrend hob Selasa sie Hand. "Mir geht es gut."
Doch ein schwaches Zittern ihres Armes strafte ihrer Worte Lügen.
"Aber hat dich nicht dieses schleimige Etwas getroffen?", fragte Sam, der ebenso besorgt schien. Sie nickte und Legolas sagte: "Lass es mich ansehen."
Selasa ließ den Elb gewähren und dieser schob mit seinen geschmeidigen Händen das Hemd von ihrer linken Schulter. Dort zeichnete sich ein breiter feuerroter Streifen ab, der noch weiter quer über ihren Rücken zu verlaufen schien. Ganz vorsichtig und sanft strich Legolas mit einem Finger darüber und Selasa zuckte unter Schmerzen zusammen.
Vorwurfsvoll sagte Legolas: "Du hättest etwas sagen sollen."
"Ich dachte, es wäre nicht so schlimm, aber jetzt hat es angefangen zu brennen."
Legolas holte ein braunes Ledersäckchen aus seiner Tasche und lieh sich von Sam ein flaches Schälchen. Er zerstieß Kräuter und fügte ein wenig Wasser hinzu, sodass eine grünliche Paste entstand, die einen widerlichen Geruch verströmte.
"Uuh!", sagte Gimli und verzog sein Gesicht, "Willst du sie vergiften?"
"Nein, Gimli", mischte sich Aragorn ein. "Das ist ein Arznei, die gegen jegliche Art von oberflächliche Verletzungen angewandt wird. Ich jedoch...", wandte sich der Waldläufer an Legolas , "Würde noch ein wenig Mildris hinzufügen, um den unangenehmen Geruch abzuschwächen." Mit diesen Worten zog Aragorn ein kleines Kästchen hervor. Erya schaute von Legolas zu Aragorn und musste grinsen. Dann fiel ihr Blick auf Boromir und sie schaute ihn nachdenklich an. Er schien sich nicht weiter für Selasas Verletzung zu interessieren. Doch als Erya ihn weiter beobachtete, sah sie, dass er Legolas mit einem durchdringendem Blick bedachte und sie dachte sich ihren Teil. Legolas strich in dem Moment geradezu zärtlich die grünliche Arznei auf Selasas entblößte Schulter und ihren freien Rücken. Boromir schien den Anblick nicht länger ertragen zu können und beschäftigte sich demonstrativ mit etwas anderem. Er schichtete etwas Holz auf, das sie mitgenommen hatten, entzündete ein kleines Feuer, um die langsam hervorkriechende Kälte wenigstens ein bisschen zu vertreiben. Die Hobbits waren dankbar für das Feuer, versprach es doch eine warme Mahlzeit mehr.
Selasa saß neben Legolas und sprach leise mit ihm.
"Danke, Legolas, für die Verarztung. Es ist jetzt viel besser."
"Nicht der Rede wert Selasa . Aber versprich mir das nächste Mal, wenn du verletzt sein solltest, sofort etwas zu sagen. Ich werde dir immer helfen so gut ich kann."
Sie lächelte und legte ihre Hand auf die seine. "Ich danke dir. Das weiß ich sehr zu schätzen."
