So!!! Also, ich weiß, ich weiß, es ist ewig her, seit das letzte Chap online war, aber ich bin in einer verdammt schweren Schreibkrise. Irgendwie hat mich meine Muse verlassen, aber das Kapitel, dass ich grad schreibe ist verdammt schwierig. Also, ich schreibe weiter an der Story, keine Angst!

Aber es wird ziemlich lange dauern!! Bitte lest trotzdem weiter!

Aber lange genug geredet, jetzt geht's los! (Nur ein kurzes Chap! Leider! )

Dreizehntes Kapitel: Gedanken

Unruhig wälzte sich Selasa hin und her. Sie konnte sich hinlegen wie sie wollte, auf die Seite, auf den Bauch oder auf den Rücken. Nichts war bequem oder angenehm genug, um einzuschlafen, aber das war bei weitem nicht der einzige Grund, warum sie noch nicht in Schlaf gefallen war.

Ihre Erinnerungen wurden mit der Zeit immer klarer und sie erinnerte sich an so viele Details aus ihrer Welt. Es war (schon) merkwürdig und der Gedanke, ein anderes Leben in einer anderen Welt gehabt zu haben, noch immer etwas unwirklich. Zuerst erinnerte sie sich vage an ihre Freunde. Es waren nicht viele, aber sie hatte sich immer auf sie verlassen können. Schon seit dem Kindergarten war Selasa etwas merkwürdig gewesen. Man hätte es nicht genau definieren können, um sie herum lag eine gewisse geheimnisvolle Aura, die sie unheimlich erscheinen ließ und es gab viele, die ihren dunkelbraunen, fast schwarzen Augen nicht standhalten konnten. Und genauso ging es in der Schule weiter. Sie war zwar einer der Außenseiter, aber trotzdem nie unglücklich gewesen. Ihre Klassenkameraden ärgerten sie nicht und ließen sie in Frieden. Sie wählte sich ihre Freunde mit Bedacht aus und bessere hätte sie auch nicht finden können, denn sie hielten zu ihr, ganz gleich was geschah, ebenso wie ihre Familie. Sie hatte keine Geschwister und so wurde sie liebevoll als das einzige Kind umsorgt.

Im großen und ganzen war es eigentlich ein ruhiges und vollkommen normales Leben gewesen.

Seufzend schloss Selasa ihre Augen. Sie vermisste ihre alte Welt und wusste, dass sie dorthin gehörte, aber auch Mittelerde war ihr Zuhause. Sie war hier ebenso geboren und aufgewachsen und hatte auch hier ihre Eltern.

'Deshalb bist du mit dieser Gemeinschaft mitgezogen, dass ist der einzige Grund. Weil du deine Eltern suchen willst.', dachte sie sich. "Und was würde ich nicht alles für eine Schlaftablette und ein weiches Bett geben", brummte sie zu sich selbst und wälzte sich auf die andere Seite. Dabei fiel ihr Blick auf Sam, der gerade am Feuer saß und Wache hielt. Er wirkte ein wenig verloren, wie ein Kind, dass nicht wusste was es ohne seine Eltern machen sollte. Dennoch konnte Sam sehr grimmig wirken und dazu fest entschlossen auf seinen Herrn aufzupassen und ihn bei Gefahr zu beschützen.

Langsam setzte Selasa sich auf und ihr Blick war noch immer auf Sam gerichtet, der mit seiner Müdigkeit zu kämpfen hatte. Überzeugt davon, dass sie in dieser Nacht wohl kaum Schlaf finden würde, stand sie leise auf und ging zu ihm hinüber.

"Hallo!"

Sam schaute auf und schien kein bisschen verwundert zu sein, Selasa in der tiefsten Nacht noch wach zu sehen.

"Kannst du wieder nicht schlafen?"

"Wieder?", echote Selasa.

"Mmh, ja. Du hast doch wohl nicht geglaubt, keiner von uns würde es merken? Du bist schon wie Frodo." Dabei glitt sein Blick zu dem Ringträger und wieder zu Selasa zurück. "Zum Glück schläft er wenigstens jetzt ein bisschen. Aber du, du scheinst, seit wir von Lórien aufgebrochen sind, fast überhaupt nicht geschlafen zu haben."

Dazu hatte Selasa nichts zu sagen. Sam hatte einfach recht. Sie schlief schlecht und manchmal wollte sie auch nicht schlafen, denn der Sternenhimmel war so wunderschön und vor allem überall gleich. Sei es in Mittelerde oder in ihrer Welt, wo die Menschen vor lauter Technik vergaßen, dass es die Sterne gab.

In der Dunkelheit verschwamm Mittelerde vor ihren Augen und sie tauchte ab in ihre Welt. In Gedanken ging sie nach Hause und nahm zuallererst eine heiße Dusche, auch ein Komfort, den sie während der Reise manchmal vermisste.

"Selasa? Alles in Ordnung?", fragte Sam und legte in einer niedlichen Art und Weise den Kopf schief.

"Nein.", sagte sie und lächelte. "Aber ich hoffe, dass alles in Ordnung kommt."

Sam erwiderte nichts und stocherte noch eine Weile im Feuer herum Selasa hatte den Kopf in die Hände gestützt und musste über sich selbst den Kopf schütteln, als ihr wieder etwas in den Sinn kam, dass sie die ganze Zeit beschäftigte. Was war nur in Lothlórien in sie gefahren? Wieso hatte sie sich nicht einfach von Haldir verabschieden und ihre Klappe halten können? Tirion und Erya hatten ausdrücklich gesagt, dass es strengstens verboten war, das Schicksal zu verändern. Aber es war nun zu spät. Die an Haldir gerichteten Worte waren ausgesprochen und konnten nicht zurückgenommen werden. "Außerdem", sagte sie trotzig zu sich selbst, "habe ich ihm nur gesagt, dass er auf sich aufpassen soll. Hätte ich jedem gesagt! Ich hab ja nichts verhindert oder so."

Die Flammen des kleinen Lagerfeuers leckten an den letzten verbliebenen Holzresten und stetig wandelte sich alles in glimmende Asche. Der Himmel erhellte sich und am Horizont kroch langsam das Morgenrot empor. Die orange-rote Sonne stieg unaufhaltsam höher und ein neuer anstrengender Tag brach an.

Legolas war als Erster auf den Beinen und weckte die anderen. Selasa beobachtete die Schlaftrunkenen und als ihr Blick auf Boromir fiel sagte sie ganz leise und traurig zu sich selbst: "Nur noch so wenig Zeit. So wenig."

Das bisschen Hab und Gut wurde eingepackt und das Frühstück wurde verteilt. Jedoch hatte keiner, außer Merry und Pippin, so richtig Appetit, aber man aß auf, was verteilt worden war, denn der Tag würde noch lang und zermürbend werden. So rasch wie möglich fuhren sie weiter und Selasas Herz wurde immer beklommener, je weiter sie den Anduin entlang fuhren. Es konnte nicht mehr sehr lange dauern, bis sie den Amon Hen erreichen würden und schließlich das geschah, wovor sie sich so sehr fürchtete.

Die Bootbesetzung hatte sich nicht geändert und wie zuvor saß sie neben Boromir. Wann auch immer er völlig konzentriert das Boot lenkte und nicht zu den Hobbits oder Selasa schaute, ruhte ihr Blick auf ihm. Sie konnte nicht anders. Seine Präsenz war zu stark, als dass sie ihn hätte ignorieren können. Wenn sie eine Rast einlegten und ans Ufer fuhren, dann konnte sie ihm gut aus dem Weg gehen. Aber hier, in diesem Boot, war er einfach zu nah. Um sein Gesicht zu berühren, hätte sie nur den Arm ausstrecken müssen. Aber sie wagte es nicht.

Traurig musterte Selasa Boromirs edles Antlitz, seine Züge waren gelassen, doch der Blick war auf Frodo gerichtet und wieder war er da, dieser seltsame Glanz in seinen Augen. Sie wusste was in ihm vorging. Der starke Wunsch Gondor wieder in ruhmreichere Tage zu führen, machte ihn, den sonst so starken Krieger, anfällig für den Ring. Und ohne es zu wollen, hatte sie es, nur um sich selbst zu schützen, noch schlimmer gemacht.

'Wie konnte ich nur so egoistisch sein!', schalt sie sich in Gedanken. 'Nur um es im nachhinein für mich leichter zu machen. Aber jetzt ist es zu spät.'

Es war kühl und mit verschränkten Armen zog sie den weichen Elbenumhang enger um ihren frierenden Körper. Um ihren eigenen Gedanken zu entfliehen, nahm sie ihre Umgebung in Augenschein. Mit Staunen betrachtete sie, was an ihr vorbeizog und ihr war, als ob sie erst jetzt ihre Augen geöffnet hätte für die Schönheit der Natur. Hellgrüne Laubbäume und dunkelgrüne Nadelhölzer säumten den breiten Fluss, wobei ihr immer wieder in den Sinn kam, mit welcher Geschwindigkeit die Uruk-hai sich auf dem Ostufer fortbewegten.

Kleiner bunter Kies oder auch ab und an, heller feinkörniger Sand zeichneten eine sanfte Grenze zwischen Wasser und trockenem Land. Manchmal mussten sie jedoch aufpassen nicht auf Kies- und Sandbänke aufzulaufen, die sich plötzlich in der Mitte des breiten Flusses erstreckten.

Aber etwas anderes faszinierte Selasa am allermeisten, wenn man über die Bäume hinweg blickte, so bot sich dem Betrachter ein atemberaubendes Panorama. Das Immerwährende Grün der Nadelhölzer hob sich von dem klarem Blau des weiten Himmels ab. Aber dazwischen erhoben sich gewaltige Gebirge mit allen Schattierungen von Grau. Die schneebedeckten Gipfel ragten so hoch hinauf, dass sich ihre Spitzen in weichen weißen Wolken verloren.

Nach einiger Zeit glitten sie durch eine riesige Schlucht, deren Felsen interessante Färbungen aufwiesen. An manchen Stellen war das Gestein so porös, dass Wind und Wetter kleine Löcher und Unebenheiten in die Felswand geformt hatten. Vögel nutzen das geschickt aus und machten diese Löcher zu einem behaglichem Nest. Lächelnd nahm Selasa diese ganzen Kleinigkeiten in sich auf und erlaubte ihrem sonst so angespannten Körper sich etwas zu lockern, so gut es in dem schaukelndem Boot ging. Die dunkelgrünen Wälder mit den gewaltigen Gebirgen im Hintergrund erinnerten sie unwillkürlich an die Landschaften in Kanada. Bei diesem Versuch musste sie lächeln und gleichzeitig sehnte sie sich wieder in ihre Welt, was ihr in letzter Zeit recht häufig passierte.

Sie betrachtete ihre Reisegefährten in den zwei anderen Booten. Aufrecht und graziös lenkte der Elb elegant das Boot. Legolas' wachsam, scharfe blauen Augen bewegten sich hin und her, als er die Wälder am Ufer links und rechts in sich aufnahm. Sein neugewonnener Freund Gimli machte ein noch immer halb betrübtes und halb glückseliges Gesicht und tastete immer wieder nach seinem kleinem Holzkästchen, in dem sein irdisch wertvollster Schatz aufbewahrt war. Die drei goldenen Haare der hohen Herrin. Sam saß etwas verkrampft im Boot und schielte immer wieder zu Frodo hinüber, dem man seine schwere Last am Gesicht ablesen konnte. So wie Selasa Aragorn kannte, schien er die Wege ihrer Reise sorgfältig gegeneinander abzuwägen.

Im Allgemeinen war die Stimmung recht drückend und es wurde sehr selten gelacht. Jeder hing seinen Gedanken nach und es wurden nur wenige Gespräche geführt.

Selasa wurde mit einem Mal auf einen treibenden Baumstamm aufmerksam, der seltsamerweise im gleichen Abstand hinter ihnen trieb, obwohl die Boote durch das Paddeln wesentlich schneller als die Strömung waren. Es beunruhigte sie nicht, bedeutete es doch, dass alles seinem Schicksal folgte und somit die Geschicke Mittelerdes im Gleichgewicht hielt. Außerdem wusste ohnehin fast jeder, dass ihnen Gollum folgte, also sprach sie niemanden darauf an.

***

Boromir sagte kaum etwas und gab sich auch keine Mühe an irgendwelchen Gesprächen teilzunehmen. Nichts war für ihn wichtiger geworden, als das Wohl Gondors und nun erschien ihm der Ring als einzige Hoffnung, dem Feind trotzen zu können. Seit er sich sicher war, dass er von Aragorn keine Hilfe erwarten konnte, da dieser nicht gewillt war, die Gemeinschaft nach Minas Tirith zu führen, hielt er an dem Gedanken fest Frodo von seinen Ansichten überzeugen zu können. Denn er konnte und wollte nicht seinem Vater und seinem Volk mit leeren Händen gegenüber treten, wenn er zurückkehrte.

Einzig und allein jene Gedanken beschwerten sein ohnehin schon düsteres Gemüt und die dunkle Macht des Ringes hätte seine Sinne vollkommen vernebelt, wenn nicht sein Ehrgefühl und ein winziger Teil seines Herzens an seiner Menschlichkeit gerüttelt hätten. Während er das Boot lenkte focht er, stärker denn je, einen inneren Kampf aus. Was sollte er tun? Nach Minas Tirith zurückkehren? Mit nichts? Oder etwa Frodo folgen und dabei zusehen, wie dieser die einzig reelle Chance auf einen Sieg über Sauron zunichte machte? Keine von diesen beiden Möglichkeiten konnte er mit seinem Gewissen vereinbaren! Er, ein Mann Gondors, der Sohn des Truchsessen Denethor, war ein Mann der Tat, schon immer gewesen. Er musste etwas unternehmen! Das war sicher!

Vicky@: Ich hoffe du bleibst mir weiterhin treu, obwohl es immer sehr lange dauert, bis die Chaps draußen sind!!!!

Joli@: Willkommen im Kreise meiner Leser! Schön, dass es weitere Leser gibt!!!