So, hier kommt dann das zweite Kapitel. Vielleicht wird es jetzt ja etwas spannender...
Hoffe ihr r&r!
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Ein Brief
Harry packte noch die anderen Geschenke aus. Er bekam eine Karte von Dumbledore und Professor McGonagall, einen Kuchen von Mrs Weasley und ein Buch von Hagrid, wo es sich um Drachenarten handelte, eine kurze Notiz von ihm war angeheftet.
Harry!
Man, wie die Zeit vergeht. Bist jetzt 16, is´´ n schönes Alter! Hoffe, du kannst was mit dem Buch anfangen. Lass es dir gut gehen und lass dir nix von den Muggeln gefallen.
Hagrid
Harry dachte über Hagrids Worte nach. Irgendwie hatte er schließlich Recht, er hatte sich schon zu viel von Onkel Vernon, Tante Petunia und Dudley gefallen lassen. Gleich heute bei dem Frühstück würde er fragen, ob er zu Ron darf und Vernon Dursley hatte verdammt noch mal „ja" zu sagen.
„Ich erinnere ihn sonst, was passiert wenn ich sauer werde!", dachte er.
Und vor Harrys innerem Auge bildete sich ein Bild einer aufgeblasenen Tante Magda.
Dann blickte er auf seine Geschenke zurück und ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
Draußen war es inzwischen schon heller geworden.
Er ging zu seinem Fenster und öffnete es. Die kühle Morgenluft kitzelte sein Gesicht. Er atmete den frischen Duft ein und ein Glücksgefühl breitete sich in ihm aus. Harry schloss die Augen.
Als er sie wieder öffnete, nahm er eine weiße Schleiereule war, dicht gefolgt von einem Steinkauz.
„Hedwig", flüsterte Harry.
Die Eule kam auf ihn zugeflogen und setze sich auf seine Schulter, knabberte liebevoll an seinem Ohr, als wolle sie sagen : „Alles Gute zum Geburtstag!" und begab sich in ihren Käfig um Wasser zu trinken.
„Na,wer bist du denn?", fragte Harry den Steinkauz, der sein Turteln mit Hedwig von der Fensterbank aus beobachtet hatte.
Dieser streckte ihm ein Bein aus. Ein Stück Pergament war darum gewickelt. Harry nahm es ihm vorsichtig ab. Er war etwas verblüfft, denn er schaute zuerst auf das Ende des Briefes. „Cho" stand darauf.
Harry sah auf. Sein Herz machte einen Hüpfer. Dabei dachte er, er wäre schon längst über Cho hinweg. Aber jetzt hielt er einen Brief von ihr in den Händen. Was wollte sie von ihm? Wieso kam sie auf die Idee ihm zu schreiben? Bedeutete er ihr noch etwas? Tausende von Fragen schwirrten durch Harrys Kopf. Harry, der in Gedanken versunken war, fasste sich plötzlich wieder. Er fing an zu lesen.
Hallo Harry,
alles Gute zum Geburtstag!
Sie wusste das er Geburtstag hatte? Harrys Augen weiteten sich.
Ich wollte mich mal wieder bei dir melden. Es ist soviel passiert letztes Jahr und ich brauchte Zeit. Warum brauchte ich Zeit? Das ist bestimmt eine Frage von dir. Na ja, ich wollte nachdenken. Nachdenken über dich, nachdenken über uns und über Cedric.
Harrys Magen verkrampfte sich, als er den Namen „Cedric" las.
Ich glaube, ich war letztes Jahr noch nicht über seinen Tod hinweg.Harry erkannte, dass dieser Teil des Briefes von kleinen Tropfen übersäht war. Tränen.
Aber ich muss lernen, zu vergessen. Dann habe ich über dich nachgedacht. Du hättest eigentlich mehr Grund dazu gehabt, zu weinen. Stattdessen habe ich dich bei Madam Puddifoot voll geheult. Es tut mir leid. Ich weiß, dass du und diese Hermine Granger nur gute Freunde seid. Nur ich brauchte dich in diesem Moment und du fingst wieder an, über sie zu reden. Das war nicht sehr feinfühlig von dir...
Aber ich habe auch vieles falsch gemacht. Ich brauchte letztendlich jemanden, der mich tröstet und dann kam Michael.
Michael? Ginnys Ex-Freund. Harry erinnerte sich. Cho war mit ihm zusammengekommen gegen Ende des letzten Schuljahres. Ginny hatte darüber ihre Witze gerissen und Ron war einfach nur froh, dass seine Schwester keinen Freund mehr hatte.
„Tja, da kamen ihm wohl seine Schützerinstinkte hoch!", dachte Harry. Er musste lachen.
Er verstand mich, zumindest glaubte ich das. Dabei merkte ich nicht, dass es ihm nur darum ging dieser kleinen Weasley weh zu tun. Das arme Mädchen. Sie ist die Schwester deines Freundes, oder?
Auf jeden Fall ist es jetzt aus. Ich musste auch während der Beziehung mit Michael an dich denken, fast jeden Tag und ich glaube, ich nutzte auch ihn aus. Denn ich versuchte dich zu ersetzen.
Bitte, Harry, lass es uns noch einmal versuchen oder wenigstens miteinander reden.
Liebe Grüße,
Cho
Harry sah auf das Fensterbrett. Der Steinkauz war verschwunden.
Noch vor einem Jahr hätte Harry jetzt Luftsprünge gemacht, doch jetzt nicht mehr. Natürlich, er fühlte immer noch dieses Kribbeln im Bauch, aber er war sehr enttäuscht von Cho gewesen. Mit einem Brief war es für ihn noch nicht getan. Er würde ihr nicht zurückschreiben. Nein! Er würde mit ihr in Hogwarts persönlich sprechen...
