Geschwister Kapitel 5:

Disclaimer: immer noch derselbe

Rating: PG13 für die Verwendung des f Wortes

Anmerkung: Endlich soll die Geschichte auf dem ffn meinem Schreibrhythmus angepasst werden – daher nun alles, was ich bisher unter „Geschwister" geschrieben habe auch hier.

Zu S.E.: nichts neues... außer: man ist die langsam :-P Scheint ja sehr schwer sich solche Lügen auszudenken. Hat man gut recherchiert wie ich, schreibt sich diese Biografie, wie von selbst.

Und erneut: Viel Spaß!

Kapitel 5 Am Lagerfeuer

Sie ritten Richtung Norden, als sie Lothloriens Grenzen verlassen hatten – immer noch ohne ein Wort zu wechseln. Da sie schön des öfteren zusammen gereist waren, war auch kein Wort nötig, um sich über Richtungen oder Pausen für die Tiere zu verständigen.

In der Tat war sogar Callendil in der folgenden Nacht recht schläfrig, als sie mit ihrem Bruder am Feuer saß. Sie aß eine Ecke Lembas, und rollte dann eine Decke aus, um sich nieder zulegen.

Dann hörte sie etwas – als sie sich wieder aufsetzte, sah sie sich um, doch es schien nur das Feuer gewesen zu sein – ihre Umgebung war vollkommen ruhig. Doch wo war Haldir?

Sie wollte ihn gerade rufen – aber wahrscheinlich war er in der Nähe, und würde denken sie hätte Angst im Dunkeln, außerhalb des sie schützenden Waldes. Trotz allem, rasteten sie natürlich nicht auf freiem Feld, im Schutz einiger Felsen und hoher Hecken hatten sie ihr Lager aufgeschlagen.

Doch in diesem Moment spürte sie eine Bewegung, sie drehte sich blitzschnell um, ihr Schwert aus der Scheide gezogen, und zum Schlag ausholend.

„Erwartest du jemanden bestimmtes?", fragte Haldir, seine Augenbraue erneut eingebildet hochgezogen. „Oder freust du dich nur so sehr mich zu sehen?" Er ging ein Bündel Feuerholz tragend an ihr vorbei, so nah in der Tat, ihre Schwertspitze war nur um haaresbreite von ihres Bruders Kehle entfernt.

Schnell steckte sie das Schwert wieder in die Scheide – allerdings mit einiger Mühe, verfehlte sie doch beim erstenmal den Eingang. Was Haldir natürlich bemerkte, und wie zuvor mit erhobener Augenbraue kommentierte.

Callendil legte sich erneut zum schlafen, anders als ihr Bruder. Dieser saß gedankenversunken auf der anderen Seite des Lagerfeuers. Er starrte in die Flammen und sah eine Frau. Ihr Haar wehte im Wind, des knisternden Feuers, es war wie aus gesponnenem Gold. Doch schon verschwamm das Bild, und die Wärme, die vom Feuer ausging wurde unnatürlich stark – die ruhende Callendil schien jedoch nichts zu bemerken. Er sah weiter in die Flammen, und schon sah er eine andere Frau, deren Haare nun aus Mithril – er erkannte seine Schwester, sie war älter – viel älter. Auch wenn man für die Menschen und andere Kurzlebige ewig jung scheint. Elben sehen einander die Jahre an. Und diese Callendil war mehrere Tausend alt. Anders als ihr Double war diese hier auch viel graziöser... er sah sie kämpfen um ihr Leben. Doch plötzlich ergriff man sie. Sie stand einfach da, und dann....

„Callendil!!!!!!", schrie Haldir aus tiefster Kehle. Doch die Flammen waren wieder nur Flammen – und er erkannte seinen Traum, als was er war.

Sein Schrei jedoch war kein Traum – und die junge Callendil schoss wieder in die Höhe.

„Was??", schrie nun die angesprochene, ihr Schwert wieder mal kampfbereit. Sie sah sich um, suchte nach den Angreifern. Doch wieder fand sie nur ihren Bruder. Dies mal jedoch weniger hochnäsig (erstaunlich für sein Verhältnisse) , sondern vielmehr tief geschockt. Eine Träne lief seine stolzen Wangenknochen hinab. Sein Mund war immer noch vom Schrei geöffnet, und er starrte suchend in die Flammen.

„Haldir, was ist? Was hast du gesehen?", fragte Callendil sanft. Doch ihr Bruder war auf die Flammen fixiert, als könnten sie ihm Antworten auf nie gestellte Fragen geben. „Haldir?", doch erneut kam keine Antwort, nicht mal ein Blinzeln oder eine kleine Bewegung seiner Ohren verriet, dass er sie bemerkte.

Callendil ging um das Feuer herum, das Schwert wieder in der Scheide und legte ihm sanft ihre Hand auf die Schulter. Und da schien er plötzlich ihrer wieder gewahr zu werden. Denn nun fixierte er sie, dann ihre Hand. Was dazu führte, dass sie sie schnell wieder von ihrem Platz entfernte. Er stand auf, sie um wenige Zoll überragend, sah ihr tief in die Augen, die den seinen so sehr glichen, und doch vollkommen verschieden waren. Er sah sie genau an, nahm jede Faser ihres Gesichtes auf, und suchte, die Frau seiner Vision – doch sie war nicht da – noch nicht. Er streckte seine Hand nach ihrer Wange aus – doch wagte er nicht sie zu berühren. Er sah ihre Lippen, so sanft, nach ihm rufend – doch nun begann er nicht mehr an die Zukunft, sondern an die Vergangenheit zu denken – an den vergangenen Morgen.

Ekel nahm sein Gesicht ein, bei dem Gedanken an die Schande, als sich seine kleine Schwester an diesen Schmarotzer geschmissen hatte. Wie konnte sie nur.

Haldir trat schnell zurück, um nicht zum Schlag auszuholen. Doch nicht schnell genug, denn Callendil bemerkte, das leichte zucken seiner Hand, die sie zuvor streicheln wollte.

„Was ist nur in dich gefahren!", fragte Callendil voller Abscheu, „Oh, nein, antworte lieber nicht!" Mit diesen Worten drehte sie sich wieder um, und schritt zu ihrem Lager zurück.

Haldir dagegen verlies den Feuerschein erneut, er ging zur anderen Seite der Felsen, trotzdem im Schatten bleibend, um nicht ungebetene Gäste anzulocken, und hockte sich dort hin, weder an das eben Gesehene, noch Geschehene denken wollend.

Doch langsam schweiften seine Gedanken wieder ab, zu diesen silbernen Haaren im Mondenschein. Er dachte an die vergangen Tage mit seiner kleinen Kerze. Dachte an die schönen Zeiten mit ihm – und auch an seine Worte. Inzest. Vielmehr, dass auch Callendil es wollte. Es war eigentlich nicht unüblich, unter den Elben. Und auch nicht verboten. Eigentlich war seine Reaktion vollkommen unlogisch. Viel zu emotional. Wobei das in sich auch unlogisch war. Und auch wieder nicht. Schließlich war sie seine kleine Schwester. Und er hatte auf sie aufzupassen. Er sollte für sie sorgen. Also warum saß er hier, und nicht neben ihr am Feuer wachend?

Und kaum hatte er das gedacht, war er auch schon an ihrer Seite. Sie war derweil anscheinend eingeschlafen, oder zumindest soweit weggedöst, dass sie nichts mehr gegen seine Anwesenheit einwandte. Er betrachtete erneut ihre blauen Augen. Wolken, die den Mond passierten, spiegelten sich darin – ebenso wie sein Schatten.

„Haldir", seufzte Callendil jetzt. – „Ich bin schon weg, keine Sorge. Ich wollte dich nicht stören.", antwortete Haldir sich erhebend.

„Haldir, küss mich, küss mich wie kein männliches Wesen zuvor." Haldir blieb jegliche Erwiderung im Halse stecken. Sein Mund wurde trocken, und er wollte ihn sich an ihren feuchten Lippen wieder benetzen.

Callendils Lider begannen zu flackern. Und sie setzte sich auf. Wieder sah sie das Gesicht ihres Bruders. Doch diesmal wurde sie rot dabei, und sah schnell weg. Haldir fing sich diesmal schneller. „Interessante Träume?", fragte er herausfordernd.

„Nicht das ich wüsste. Oder, doch. Ich habe von dir geträumt." Haldirs Atem schien langsam in einem gewohnten Rhythmus auszusetzen. „Du hast Mutter einen Kuchen gebacken, und ihr dann gestanden, dass du eine Schande für die Familie bist, und Männer fickst."

„Hat Ohtarcalimo dir je erzählt, wie er zu seinem Posten unter den Galadhrim kam, wo ihr euch doch so nahe zu sein scheint? Glaube mit kleine Schwester, es ist keine Schande unter den Galadhrim, andere Männer zu „ficken", wie du es so schön ausdrückst. Und Mutter ist sich meiner Beziehung zu Licumo und auch den vielen anderen zuvor, durchaus bewusst."

Haldir setzte sich genüsslich wieder auf den Platz auf der anderen Seite des Feuers, und sah wie der Kopf seiner kleinen Schwester arbeitete. Doch, ihm schien er arbeitete nicht schnell genug, daher würde er ihr helfen.

„Eifersüchtig?", fragte er schmunzelnd, und erneut mit erhobener Augenbraue.

Callendil sah ihn erschrocken an. Sie versuchte in seinen Augen seine Motive zu lesen, doch war die Gelegenheit, schon kurz nach ihrem Erwachen verschwunden. Wenn dieser Bastard dachte er hätte sie daher eingekreist, so wusste er weniger als für ihn gut war. Und das würde sie nun ausnutzen. Dieser Mummenschanz sollte endlich ein Ende haben. Er nutzte doch nichts mehr.

„Ja."