Kapitel 2
Gelangweilt saß ich neben Tai im Flugzeug - natürlich im Gang, weil Tai noch nie in einem Flugzeug gesessen hatte und unbedingt aus dem Fenster gucken wollte. Ich seufzte. Irgendwer musste ja der Dumme sein, der jedesmal, wenn die Stuardes vorbeikam, den Getränkewagen gegen den Ellbogen gerammt bekam - und diesmal war es leider nunmal ich. Doch ich war mir ganz Sicher, dass unser Urlaub, wenn wir einmal angekommen wären, der totale Hammer sein würde. Ich lehnte mich also lächelnd zurück, schloss die Augen und schlief ein.
Mitten in meinem schönen Traum - der von Tai gehandelt hatte - wurde ich plötzlich von einer störenden Bewegung geweckt. Genervt öffnete ich die Augen und fand niemand anderen, als Tai ziemlich weit über mich gebeugt. Sofort saß ich kerzengerade in meinem Sitz. "Was machst du da?", rief ich geschockt, zog dann allerdings scharf die Luft ein, als er sich geradezu an mich presste. "Ich versuche, aufs Klo zu gehen!"
"Hier?"
"Nein, Dummkopf. Da hinten am Ende vom Gang, da ist die Toilette, aber es ist hier ja so verdammt eng!"
"Was du nicht sagst!" In der Tat war es eng, zu eng. Ich spürte seinen warmen Atem an meiner Wange, seine Körperwärme. Wieder war es so ein Moment, wie heute Nachmittag nach der Schule. Da war er mir auch so nahe gewesen, so nahe, dass ich mich bloß um einige Zentimeter nach vorne hätte beugen müssen und ... "Was machst du, Matt? Lehn' dich nicht noch weiter vor! So komm' ich hier gar nicht mehr 'raus."
'Ich will ja auch, dass du hier bleibst', dachte ich, sagte aber natürlich nichts. "Lehn' dich lieber zurück", sagte er und drückte mich schroff in den Sitz, um sich an mir vorbeiquetschen zu können. Würde er das doch bloß aus einem anderen Grund tun ...
Eine halbe Stunde später war wieder alles beim Alten, bloß, dass ich jetzt an der Fensterseite saß, da Tai keine Lust gehabt hatte, nochmal über mich drüberzuklettern. Schade eigentlich.
Gelangweilt starrte ich Löcher in die Luft, bzw. in den Sitz meines Vordermannes. Plötzlich spürte ich einen Lufthauch an meinem Ohr. "Tai, lass das!", murrte ich wenig begeistert.
"Mir ist langweilig."
"Glaubst du, ich find' das hier interessant?!"
"Dann lass uns 'was spielen."
"Was denn?"
"Wahrheit, Pflicht, Prozente, aber ohne Pflicht. Das wäre etwas schwierig hier im Flugzeug."
Ich ahnte nichts Gutes. Er würde mich bestimmt über meine 'heimliche Geliebte' ausfragen. Aber wieso machte ich mir Sorgen? Das konnte eigentlich ganz lustig werden.
"Von mir aus", sagte ich schließlich und dreht mich soweit es geht in meinem Sitz zu ihm um.
"Okay, du musst zu erst antworten."
"Wenn du willst."
"Gut, wie lange kennst du dieses Mädchen schon?"
"Ich muss dir doch erst sagen, ob ich Wahrheit oder Prozente nehme!"
"Sagen wir 'mal, du hast Wahrheit genommen."
"Ich will aber Prozente."
Tai seufzte resigniert. "Meinetwegen. Wie viel Prozent deiner Gedanken an einem Tag gelten ihr?"
Das war eigentlich nicht schwer zu beantworten. Immerhin dachte ich fast den ganzen Tag an Tai, träumte sogar von ihm.
"Hmm ... 90% sag' ich 'mal."
"So oft? Matt!"
"Was denn?"
"Du bist ja über beide Ohren verschossen. Wieso hast du mir das nicht erzählt?" Jetzt sah er doch ein wenig beleidigt aus. Wenn er den Grund wüsste, wie würde er dann wohl gucken? Ich zuckte bloß mit den Schultern und versuchte das Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken. "Du bist dran. Wahrheit oder Prozente?"
"Wahrheit."
"Okay, wollen 'mal sehen. Hm ... wie sieht's denn bei dir momentan aus? Bist du verliebt?" Ich hoffte, er würde 'nein' sagen, oder 'Ja und zwar in dich, Matt.', aber keines von beiden traf zu. Er sah nur zu Boden und nickte stumm. 'Er liebt ein Mädchen', schoss es mir durch den Kopf 'Das heißt, ich bin abgeschrieben.' Ich musste mich wirklich zusammenreißen, damit er mir nichts anmerkte. "Wer ... wer ist sie denn?" Er sah wirklich so aus, als würde er sich in seiner Haut nicht wohlfühlen. Er war doch sonst nicht so schüchtern, wenn es um Mädchen ging. "Ach, nicht so wichtig", sagte er dann leise und versuchte jetzt seinerseits das Thema zu wechseln. "Du bist dran. Was nimmst du?" Ich merkte, dass ihm das Thema ziemlich unangenehm gewesen war, also gab ich vorerst Ruhe und wählte 'Wahrheit'.
Tai überlegte kurz. "Wie heißt dein Mädchen?" Wie 'sie' hieß? "Du kennst sie sowieso nicht", sagte ich schnell und hoffte, das würde als Antwort reichen. Fehlanzeige. "Egal, sag's trotzdem." Einen Namen, ich brauchte einen Namen. Irgendwas mit 'Ta'. "Äh ... sie heißt Tanya. Tanya, genau. Das ist ihr Name", stotterte ich hektisch, doch er schien es nicht zu bemerken. "Jetzt sag' mir auch, wie deine heißt!"
"Uh, also, ..." Er druckste herum. "Matt, ich muss dir ..." Er wollte mir irgendetwas sehr Wichtiges sagen, das spürte ich, wenn ich in seine Augen sah, doch wie es der Zufall so wollte, fing plötzlich das ganze Flugzeug an zu wackeln.
"Mein Damen und Herren, wir setzen zur Landung an", tönte es durch die Lautsprecher. "Bitte begeben sie sich in eine aufrechte Position und legen sie die Sicherheitsgurte an!"
"Was wolltest du mir gerade sagen?", fragte ich nach der Landung, doch er winkte nur ab. "Ich sag's dir später. Es wird dich wohl ziemlich überraschen; Deshalb muss ich mir erst überlegen, wie ich es dir 'schonend' beibringen kann."
"Tai, du machst mir Sorgen. Du klingst ja gerade so, als würdest du sterben oder als hättest du dich ... Oh, nein, warte! Du hast dich nicht mit diesem Mädchen verlobt oder Ähnliches, oder?"
"Haha, schön wär's!", lachte er und schleppte seinen Koffer weiter Richtung Straße.
Kapitel 3a - Diesmal aus Tais POV
Das Hotel war einfach der Wahnsinn. Es gab einen riesigen Pool und wir hatten sogar jeder ein Zimmer für sich, sowie ein gemeinsames, sehr luxeriöses Badezimmer. Außerdem hatte das Haus einen eigenen Beautysalon mit Friseur, Masseuren und allem Drum und Drann. Und das Schönste war, dass ich mit Matt hier war. Eigentlich fand' ich es schade, dass wir getrennte Zimmer hatten. Ich hätte ihn so gerne beim Schlafen beobachtet. 'Man kann nicht alles haben', dachte ich mir und warf meinen Koffer auf mein Bett. 'Auspacken kann ich später.'
Ich beschloss, erst einmal Matts Zimmer zu bewundern. "Hey, du hast ja 'nen Fernseher", empörte ich mich. "Wieso hab' ich keinen?"
"Wie sehen uns die Filme doch sowieso gemeinsam an. Außerdem ist Urlaub. Da soll man nicht die ganze Zeit vor der Glotze hängen!"
"Hast auch wieder Recht. Apropos, wollen wir nicht 'mal den Swimmingpool testen?"
"Klar, ich such' nur schnell meine Badehose."
Bei dem Gedanken, Matt in Badehose zu sehen, schlug mein Herz doch gleich wieder höher. Gleichzeitig musste ich daran denken, dass ich ihm noch etwas sehr Wichtiges erzählen wollte. In Klartext hieß das, ich würde ihm mein bis jetzt best gehütetstes Geheimnis verraten, sprich: Dass ich nicht so sehr auf Mädchen stand, wie er glaubte. Ich war schwul, das heißt, ich wusste es selber nicht genau. Ich stand auf Matt, so viel war klar, doch ich war mich nicht sicher, ob ich ihm das wirklich sagen wollte. Vielleicht würde es reichen, ihm vorerst nur zu erzählen, dass ich nicht in ein Mädchen verliebt war, sondern in einen Jungen. Eigentlich hatte ich vorgehabt, es ihm in diesem Urlaub zu sagen - und zwar die ganze Wahrheit. Dass ich ihn absolut umwerfend fand, er mich verrückt machte, dass ich mich in ihn verliebt hatte; In ihn, meinen besten Freund, Yamato Ishida. Aber seit er mir von diesem Mädchen erzählt hatte, hatte mich irgendwie der Mut verlassen. Es bestand jetzt wohl keine Chance mehr, dass er meine Gefühle erwiderte.
Es war bereits später Abend. Um diese Zeit war niemand mehr am Pool, also hatten wir das Becken für uns. Ich war bereits in das warme Wasser gesprungen, als ich Matt in seiner Badehose - er trug eine fast knielange Shorts - aus der Umkleidekabine kommen sah. Sein Anblick verschlug mir fast die Sprache. Ich hatte ihn schon öfter vor und nach dem Sportunterricht und im Schwimmbad so gesehen, aber da er sich seit der siebten Klasse - die jetzt fast fünf Jahre hinter uns liegt - so gut wie nie sportlich betätigte und die meißten Sportstunden blockte, war mir dieser Anblick in letzter Zeit leider verborgen geblieben. Umso mehr faszinierte mich sein Körper jetzt.
"Ist das Wasser schön warm?", fragte er, als er vom Beckenrand auf mich hinabsah.
"Äh ... ja, sicher. Wie in 'ner Badewanne", sagte ich, völlig aus meinen Gedanken gerissen, woraufhin er ebenfalls in das Becken sprang. Als er auftauchte, hingen ihm die Haare über die Augen. Er sah aus wie ein nasser Hund. Ich musste plötzlich grinsen. "Weißt du, was wir lange nicht mehr gemacht haben?", fragte ich ihn und er schüttelte den Kopf, wobei er noch mehr wie ein nasser Hund aussah. "Das", rief ich laut und spritze ihm einen Schwall Wasser ins Gesicht.
"Verdammt, du ...", fluchte er. "Das wirst du büßen!" Mit diesen Worten startete er seine Gegenattacke und das Ganze endete schließlich in einer wilden Wasserschlacht.
Als wir danach erschöpft am Beckenrand hingen, musterte ich erneut seine schlanke Gestalt. Seine Augen waren geschlossen, sein Brustkorb hebte und senkte sich schnell, dann langsamer. Er sah so hübsch aus in dem Mondlicht, das uns beide umspielte. Einen Moment lang dachte ich darüber nach, ob ich ihn einfach küssen sollte, verwarf diesen Gedanken dann allerdings. Jedoch konnte ich mich selbst nicht davon abhalten, ihm eine nasse Strähne aus dem Gesicht zu streichen. Er sah mich verwundert an, dann nachdenklich. "Tai?"
"Mh?"
"Was wolltest du mir jetzt eigentlich sagen?"
*** Schluss für heute! Das waren Kapiel 2 und 3a, es folgen so bald wie möglich Kapil 3b und vielleicht auch schon 4, mal sehen. Na, wie gefällt's euch bis jetzt??? Ja, ich weiß, ich bin nicht so geübt darin, aber ich hoffe, ihr verzeiht mir meinen schlechten Schreibstil!!! ^^° Naja, bis denne 'mal. Gute Nacht, Freaks. Byechen, Shou
Gelangweilt saß ich neben Tai im Flugzeug - natürlich im Gang, weil Tai noch nie in einem Flugzeug gesessen hatte und unbedingt aus dem Fenster gucken wollte. Ich seufzte. Irgendwer musste ja der Dumme sein, der jedesmal, wenn die Stuardes vorbeikam, den Getränkewagen gegen den Ellbogen gerammt bekam - und diesmal war es leider nunmal ich. Doch ich war mir ganz Sicher, dass unser Urlaub, wenn wir einmal angekommen wären, der totale Hammer sein würde. Ich lehnte mich also lächelnd zurück, schloss die Augen und schlief ein.
Mitten in meinem schönen Traum - der von Tai gehandelt hatte - wurde ich plötzlich von einer störenden Bewegung geweckt. Genervt öffnete ich die Augen und fand niemand anderen, als Tai ziemlich weit über mich gebeugt. Sofort saß ich kerzengerade in meinem Sitz. "Was machst du da?", rief ich geschockt, zog dann allerdings scharf die Luft ein, als er sich geradezu an mich presste. "Ich versuche, aufs Klo zu gehen!"
"Hier?"
"Nein, Dummkopf. Da hinten am Ende vom Gang, da ist die Toilette, aber es ist hier ja so verdammt eng!"
"Was du nicht sagst!" In der Tat war es eng, zu eng. Ich spürte seinen warmen Atem an meiner Wange, seine Körperwärme. Wieder war es so ein Moment, wie heute Nachmittag nach der Schule. Da war er mir auch so nahe gewesen, so nahe, dass ich mich bloß um einige Zentimeter nach vorne hätte beugen müssen und ... "Was machst du, Matt? Lehn' dich nicht noch weiter vor! So komm' ich hier gar nicht mehr 'raus."
'Ich will ja auch, dass du hier bleibst', dachte ich, sagte aber natürlich nichts. "Lehn' dich lieber zurück", sagte er und drückte mich schroff in den Sitz, um sich an mir vorbeiquetschen zu können. Würde er das doch bloß aus einem anderen Grund tun ...
Eine halbe Stunde später war wieder alles beim Alten, bloß, dass ich jetzt an der Fensterseite saß, da Tai keine Lust gehabt hatte, nochmal über mich drüberzuklettern. Schade eigentlich.
Gelangweilt starrte ich Löcher in die Luft, bzw. in den Sitz meines Vordermannes. Plötzlich spürte ich einen Lufthauch an meinem Ohr. "Tai, lass das!", murrte ich wenig begeistert.
"Mir ist langweilig."
"Glaubst du, ich find' das hier interessant?!"
"Dann lass uns 'was spielen."
"Was denn?"
"Wahrheit, Pflicht, Prozente, aber ohne Pflicht. Das wäre etwas schwierig hier im Flugzeug."
Ich ahnte nichts Gutes. Er würde mich bestimmt über meine 'heimliche Geliebte' ausfragen. Aber wieso machte ich mir Sorgen? Das konnte eigentlich ganz lustig werden.
"Von mir aus", sagte ich schließlich und dreht mich soweit es geht in meinem Sitz zu ihm um.
"Okay, du musst zu erst antworten."
"Wenn du willst."
"Gut, wie lange kennst du dieses Mädchen schon?"
"Ich muss dir doch erst sagen, ob ich Wahrheit oder Prozente nehme!"
"Sagen wir 'mal, du hast Wahrheit genommen."
"Ich will aber Prozente."
Tai seufzte resigniert. "Meinetwegen. Wie viel Prozent deiner Gedanken an einem Tag gelten ihr?"
Das war eigentlich nicht schwer zu beantworten. Immerhin dachte ich fast den ganzen Tag an Tai, träumte sogar von ihm.
"Hmm ... 90% sag' ich 'mal."
"So oft? Matt!"
"Was denn?"
"Du bist ja über beide Ohren verschossen. Wieso hast du mir das nicht erzählt?" Jetzt sah er doch ein wenig beleidigt aus. Wenn er den Grund wüsste, wie würde er dann wohl gucken? Ich zuckte bloß mit den Schultern und versuchte das Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken. "Du bist dran. Wahrheit oder Prozente?"
"Wahrheit."
"Okay, wollen 'mal sehen. Hm ... wie sieht's denn bei dir momentan aus? Bist du verliebt?" Ich hoffte, er würde 'nein' sagen, oder 'Ja und zwar in dich, Matt.', aber keines von beiden traf zu. Er sah nur zu Boden und nickte stumm. 'Er liebt ein Mädchen', schoss es mir durch den Kopf 'Das heißt, ich bin abgeschrieben.' Ich musste mich wirklich zusammenreißen, damit er mir nichts anmerkte. "Wer ... wer ist sie denn?" Er sah wirklich so aus, als würde er sich in seiner Haut nicht wohlfühlen. Er war doch sonst nicht so schüchtern, wenn es um Mädchen ging. "Ach, nicht so wichtig", sagte er dann leise und versuchte jetzt seinerseits das Thema zu wechseln. "Du bist dran. Was nimmst du?" Ich merkte, dass ihm das Thema ziemlich unangenehm gewesen war, also gab ich vorerst Ruhe und wählte 'Wahrheit'.
Tai überlegte kurz. "Wie heißt dein Mädchen?" Wie 'sie' hieß? "Du kennst sie sowieso nicht", sagte ich schnell und hoffte, das würde als Antwort reichen. Fehlanzeige. "Egal, sag's trotzdem." Einen Namen, ich brauchte einen Namen. Irgendwas mit 'Ta'. "Äh ... sie heißt Tanya. Tanya, genau. Das ist ihr Name", stotterte ich hektisch, doch er schien es nicht zu bemerken. "Jetzt sag' mir auch, wie deine heißt!"
"Uh, also, ..." Er druckste herum. "Matt, ich muss dir ..." Er wollte mir irgendetwas sehr Wichtiges sagen, das spürte ich, wenn ich in seine Augen sah, doch wie es der Zufall so wollte, fing plötzlich das ganze Flugzeug an zu wackeln.
"Mein Damen und Herren, wir setzen zur Landung an", tönte es durch die Lautsprecher. "Bitte begeben sie sich in eine aufrechte Position und legen sie die Sicherheitsgurte an!"
"Was wolltest du mir gerade sagen?", fragte ich nach der Landung, doch er winkte nur ab. "Ich sag's dir später. Es wird dich wohl ziemlich überraschen; Deshalb muss ich mir erst überlegen, wie ich es dir 'schonend' beibringen kann."
"Tai, du machst mir Sorgen. Du klingst ja gerade so, als würdest du sterben oder als hättest du dich ... Oh, nein, warte! Du hast dich nicht mit diesem Mädchen verlobt oder Ähnliches, oder?"
"Haha, schön wär's!", lachte er und schleppte seinen Koffer weiter Richtung Straße.
Kapitel 3a - Diesmal aus Tais POV
Das Hotel war einfach der Wahnsinn. Es gab einen riesigen Pool und wir hatten sogar jeder ein Zimmer für sich, sowie ein gemeinsames, sehr luxeriöses Badezimmer. Außerdem hatte das Haus einen eigenen Beautysalon mit Friseur, Masseuren und allem Drum und Drann. Und das Schönste war, dass ich mit Matt hier war. Eigentlich fand' ich es schade, dass wir getrennte Zimmer hatten. Ich hätte ihn so gerne beim Schlafen beobachtet. 'Man kann nicht alles haben', dachte ich mir und warf meinen Koffer auf mein Bett. 'Auspacken kann ich später.'
Ich beschloss, erst einmal Matts Zimmer zu bewundern. "Hey, du hast ja 'nen Fernseher", empörte ich mich. "Wieso hab' ich keinen?"
"Wie sehen uns die Filme doch sowieso gemeinsam an. Außerdem ist Urlaub. Da soll man nicht die ganze Zeit vor der Glotze hängen!"
"Hast auch wieder Recht. Apropos, wollen wir nicht 'mal den Swimmingpool testen?"
"Klar, ich such' nur schnell meine Badehose."
Bei dem Gedanken, Matt in Badehose zu sehen, schlug mein Herz doch gleich wieder höher. Gleichzeitig musste ich daran denken, dass ich ihm noch etwas sehr Wichtiges erzählen wollte. In Klartext hieß das, ich würde ihm mein bis jetzt best gehütetstes Geheimnis verraten, sprich: Dass ich nicht so sehr auf Mädchen stand, wie er glaubte. Ich war schwul, das heißt, ich wusste es selber nicht genau. Ich stand auf Matt, so viel war klar, doch ich war mich nicht sicher, ob ich ihm das wirklich sagen wollte. Vielleicht würde es reichen, ihm vorerst nur zu erzählen, dass ich nicht in ein Mädchen verliebt war, sondern in einen Jungen. Eigentlich hatte ich vorgehabt, es ihm in diesem Urlaub zu sagen - und zwar die ganze Wahrheit. Dass ich ihn absolut umwerfend fand, er mich verrückt machte, dass ich mich in ihn verliebt hatte; In ihn, meinen besten Freund, Yamato Ishida. Aber seit er mir von diesem Mädchen erzählt hatte, hatte mich irgendwie der Mut verlassen. Es bestand jetzt wohl keine Chance mehr, dass er meine Gefühle erwiderte.
Es war bereits später Abend. Um diese Zeit war niemand mehr am Pool, also hatten wir das Becken für uns. Ich war bereits in das warme Wasser gesprungen, als ich Matt in seiner Badehose - er trug eine fast knielange Shorts - aus der Umkleidekabine kommen sah. Sein Anblick verschlug mir fast die Sprache. Ich hatte ihn schon öfter vor und nach dem Sportunterricht und im Schwimmbad so gesehen, aber da er sich seit der siebten Klasse - die jetzt fast fünf Jahre hinter uns liegt - so gut wie nie sportlich betätigte und die meißten Sportstunden blockte, war mir dieser Anblick in letzter Zeit leider verborgen geblieben. Umso mehr faszinierte mich sein Körper jetzt.
"Ist das Wasser schön warm?", fragte er, als er vom Beckenrand auf mich hinabsah.
"Äh ... ja, sicher. Wie in 'ner Badewanne", sagte ich, völlig aus meinen Gedanken gerissen, woraufhin er ebenfalls in das Becken sprang. Als er auftauchte, hingen ihm die Haare über die Augen. Er sah aus wie ein nasser Hund. Ich musste plötzlich grinsen. "Weißt du, was wir lange nicht mehr gemacht haben?", fragte ich ihn und er schüttelte den Kopf, wobei er noch mehr wie ein nasser Hund aussah. "Das", rief ich laut und spritze ihm einen Schwall Wasser ins Gesicht.
"Verdammt, du ...", fluchte er. "Das wirst du büßen!" Mit diesen Worten startete er seine Gegenattacke und das Ganze endete schließlich in einer wilden Wasserschlacht.
Als wir danach erschöpft am Beckenrand hingen, musterte ich erneut seine schlanke Gestalt. Seine Augen waren geschlossen, sein Brustkorb hebte und senkte sich schnell, dann langsamer. Er sah so hübsch aus in dem Mondlicht, das uns beide umspielte. Einen Moment lang dachte ich darüber nach, ob ich ihn einfach küssen sollte, verwarf diesen Gedanken dann allerdings. Jedoch konnte ich mich selbst nicht davon abhalten, ihm eine nasse Strähne aus dem Gesicht zu streichen. Er sah mich verwundert an, dann nachdenklich. "Tai?"
"Mh?"
"Was wolltest du mir jetzt eigentlich sagen?"
*** Schluss für heute! Das waren Kapiel 2 und 3a, es folgen so bald wie möglich Kapil 3b und vielleicht auch schon 4, mal sehen. Na, wie gefällt's euch bis jetzt??? Ja, ich weiß, ich bin nicht so geübt darin, aber ich hoffe, ihr verzeiht mir meinen schlechten Schreibstil!!! ^^° Naja, bis denne 'mal. Gute Nacht, Freaks. Byechen, Shou
