Quelle: http:// www. schnoogle. com/ authorLinks/ Maya/ Amazing_Bouncing_Rat/
Autor: Maya (mayahearthwoman @ hotmail.com)
Übersetzung: MilenaLupin
Kategorie: Humor, Romance
Altersfreigabe: PG13, Dtsch.: Ab 12
Geschrieben nach: HP und der Feuerkelch
Draco Malfoy wird in eine böse Ratte verwandelt. Wer ist das nur, bei dem die bösen Ratten am Ende immer als Haustiere landen, und wie lautet der Name des armen, armen Draco ? Zum Ende hin D/Hr, wenn auch hier erst mal höchstens Draco/Kaffee, um bei der Wahrheit zu bleiben ...
Disclaimer: Draco, Hermione, Harry und
Konsorten gehören JKR, einer Handvoll von Verlagen, Warner Bros. und
Merchandising-Herstellern. Plot und Fluffy gehören Maya, vor der ich auf Knien
am Boden liegen. Vor Kichern.
Mir gehört nur ein kiloschweres Übersetzerlexikon. Und mein ewiger Dank gehört
meinen Betas Kathy, Heike und vor allem Kaya. *schmatz*
Draco Malfoy, Sagenhaft Hopsende... Ratte?
Kapitel 5 - Der Junge, Der Doch Gar Nicht So Schlimm War‚Lass mich los, Potter', befahl Draco. ‚Du riesiger, riesiger Depp. Lass mich aus diesem offen gesagt verdächtig festen Griff. Ich wünsche zu Hermione zu gehen. Sie mag mich. Sie wird mich meine Seifenopern sehen und meine Musik hören lassen, und sie wird mich nicht vergiften.'
Harry Potter, der Held, der den Dunklen Lord überwunden hatte und trotzdem nicht die einfachsten Anweisungen befolgen konnte, hielt Draco weiterhin fest im Griff.
„Ich trau dir nicht", wisperte er. „Aber ich werde tun, was Ron will."
‚Potter, dass du dich derartig Weasleys Launen unterwirfst, deine Unterwerfung unter Weasleys Tricks spricht nicht für deinen Geschmack. Und was ist überhaupt mit dir los, du verrückter, paranoider Bastard? Du vertraust mir nicht? Ich bin eine winzig kleine Ratte. Wie groß sind wohl die Chancen, dass eins von Weasleys Haustieren sich als böse erweist?"
Er wollte eigentlich höchstens mal in Potters Unterwäsche-Schublade pinkeln.
Oh nein, das hatte er gerade einfach nicht gedacht. Er wurde ja völlig zum Nagetier. Egal wie armselig Voldemorts Rachepläne für Harry Potter waren, das hatte nie auf der Liste gestanden. Malfoys hatten viel zu viel Würde, um auch nur daran zu denken, den Schubladenschrank ihres Feindes als Toilette zu benutzen.
Na gut, schön – immer mit Ausnahme von Onkel Ethelfried.
Draco versuchte, das geistige Bild eines auf Potters Kommode hockendem und auf die Boxershorts des Jungen Der Lebte pinkelnden Voldemort zu verscheuchen.
Während er noch damit beschäftigt war, kam Hermione die Zuschauertribüne herunter geflogen.
„Ist er in Ordnung?" fragte sie inständig.
„Oh, j –" begann Harry.
„Er sieht gut aus", sagte Hermione. „Oh Schätzchen, bist du verletzt? Sprich mit Tantchen Hermione. Ich hatte solche Angst, als du gefallen bist."
‚Sprichst du mit mir, Frau?' forschte Draco schockiert.
„Sprichst du mit der Ratte, Hermione?" wollte Potter gleichermaßen schockiert wissen.
Hermione errötete. „Er ist doch das süßeste Ding", verteidigte sie sich.
‚Bin ich nicht', erwiderte Draco brummig. ‚Ich habe einfach erstaunliche sexuelle Reize. Oder, na ja, in meinem gegenwärtigen Zustand – tierische Anziehungskraft.'
„Ich werde ihn nehmen", schlug Hermione vor. „Parvati und Lavender beten ihn sowieso an. Ich würde ihn wirklich gerne bei mir haben. Und er wird sicher seine Seifenopern weiterverfolgen wollen."
„Nein, nein", sagte Potter, der Trottel. „Ron hat mir gesagt, ich soll auf ihn aufpassen, und das werde ich."
Hermione sah niedergeschlagen aus. „Aber, Harry... Ich glaube nicht, dass Fluffy dich mag."
‚Du bist eine Frau von großer Wahrnehmungsfähigkeit und Intelligenz', informierte Draco sie. ‚Dein rascher Verstand treibt mich in unglaubliche Höhen der Bewunderung. Nun hau diesem Idioten einen Klatscher an den Kopf, versteck ihn hinter der Hufflepuff-Tribüne und verschwinde mit mir in deinen Turm.'
„Oh, um Himmels Willen", rief Harry aus. „Ist eigentlich jeder außer mir verrückt geworden? Es ist nicht so, als ob diese Ratte eine Person wäre!"
Damit stürmte er von dannen.
Draco wurde trotz seiner vehementen Proteste weggetragen.
Oh, würden diese Erniedrigungen niemals aufhören?
***
Als Potter den Gryffindor-Gemeinschaftsraum betrat, hob dieses Gina Weasley Mädchen ihren Kopf. Das war natürlich soweit nichts Neues – die jüngste Hoffnung der Weasleys war schließlich so was wie ein Spürhund. Sie konnte eine Spur Potters auf fünfzig Schritt wittern.
„Hey, Harry!" sagte sie fröhlich und hüpfte vor ihm auf und ab.
„Hey, Ginny", antwortete Potter mit diesem jungenhaften Ich-bin-so-ein-guter-Junge-Komm-doch-in-meinen-Fanclub-Lächeln, das Draco verabscheute.
Wart mal 'ne Sekunde, Ginas Name war Ginny? Scheiße auch. Demnächst würde ihm noch jemand erzählen, dass die Weasley-Zwillinge gar nicht Fred und Greg hießen?!
„Wie geht's Ron?" fragte sie wispernd.
‚Oh, als ob dich das interessieren würde', sagte Draco. ‚Du willst dich doch nur an Potter rankuscheln und mit ihm rumflüstern. Und du stellst es nicht mal richtig an. Du bist attraktiv genug, wenn die Kerle halt auf Rotschöpfe stehen – aber jeder mag eine Herausforderung. Sprich über Seamus Finnigan.'
Ginny legte ihren Kopf auf die Seite, als ob sie ernsthaft über etwas nachdachte.
„Ron kommt wieder in Ordnung", sagte Harry mit seinem ebenso ekelhaften Ich-bin-so-anständig-bist-du-eine-Jungfrau-in-Nöten-Lächeln.
Ginny Weasley schenkte ihm ein unschuldiges, charmantes Lächeln.
„Ich bin so froh, dass Ron einen Freund wie dich hat, Harry. Du bist so... zuverlässig." Der abwertende Ton in ihrer Stimme war deutlich zu hören. „Sag mal, hast du Seamus gesehen? Er hat so toll gespielt, vorhin. Jäger sind einfach so dynamisch, findest du nicht auch?"
Sie rauschte von dannen. Draco sah ihr anerkennend nach.
Kluges Köpfchen. Gute Instinkte. Schade, dass sie hier in Gryffindor alle so ahnungslos waren – sie hatten eine Menge Potenzial. Muss die Höhe des Turmes sein, überlegte er. Große Höhe – hoher Moralstandard.
Und Moral stand erfolgreichen sexuellen Expeditionen im Weg. Trotzdem war Draco erstaunt, dass alle Gryffindors dermaßen unschuldig waren. Blaise Zabini hatte eine Schneise durch die Schule gezogen, Jungs rund um die Uhr und Mädchen immer in der Woche um den Vollmond rum.
Potter gaffte dem Ginny-Mädchen nach.
‚Mach dir keine Sorgen, Potter', sagte Draco. ‚Ich glaube, Finnigan ist mit Lavender Brown zusammen. Und wenn nicht – uuups, Pech gehabt... Hi hi hi.'
Oooh, das könnte lustig werden.
***
‚Ich wusste immer, dass du unerträglich langweilig bist', informierte Draco Potter. ‚Volle fünf Stunden lang neben dem Fenster rumsitzen und brüten – na, du musst ja der Hammer auf jeder Party sein. Du wahnsinnig lahmarschiger Bastard.'
Potter saß neben dem Fenster, ein großes Buch in seinem Schoß. Er hatte es nicht geöffnet, er starrte nur in das spektakulär uninteressante Grau.
Draco untersuchte Potters Zeugs.
Er hatte schon ein gewisses Pensum hinter sich – er hatte sich unter dem Tarnumhang verborgen und war damit, den Umhang hinter sich her schleifend, durch die Gegend gelaufen, wobei er ‚Ich bin Super-Draco!' gequietscht hatte. Er hatte Potters Socken durcheinander gewühlt und die paar Fotos auf Potters Schreibtisch angesehen.
‚Mutter war ein Rotschopf, hä? Ginny Weasley hat Glück, wenn du einen Ödipus-Komplex hast', hatte er gelangweilt vor sich hin gebrabbelt. ‚Nettes Foto von Hermione da. Furchtbar grässliches von Ron – Augenfarbe wie die seiner Haare! Warum zur Hölle hast du da ein Foto von einem Hund, der sieht ja aus wie ein Grimm – ich würd Alpträume kriegen. Nicht, dass du nicht wahrscheinlich sowieso welche hast, bei dem ganzen angsteinflößenden Mist, der dir passiert – Du-weißt-schon-wer ist hinter dir her, Todesser verfluchen deinen Namen, Millicent Bulstrode ist scharf auf dich...'
Jetzt forschte Draco vorsichtig unter Harrys Bett. Der Junge war eine heimliche Schlampe – zerknitterte Pergamentschnipsel, zerknüllte Ausgaben der einfach großartigsten, genialen Zeitung, dem Tagespropheten, komische Socken und jede Menge Staubflocken verbargen sich dort. Außerdem lag dort ein Bild im Staub, mit einem billigen Rahmen. Draco fragte sich, ob das vielleicht eine heimliche Liebe sei.
Er ging hin und warf einen Blick darauf, kreischte in höchsten Tönen und sprang in seiner panischen Flucht mit einem Satz auf Potters Schoß.
‚Argh, oh mein Gott, es ist furchtbar, furchtbar, sage ich dir! Irgend so ein rosafarbenes, aufgedunsenes, grässliches DING starrte mich mit schrecklichen Schweinsaugen an, ja, es war wie ein Schwein mit Perücke direkt AUS DER HÖLLE, es war nicht menschlich es war bestimmt nicht menschlich es ist zu eklig mir ist schlecht!'
Potter tätschelte ihn (oh welche Schande!) scheinbar leicht amüsiert.
„Na, na, Fluffy. Hat dir das Foto von Dudley Angst gemacht?"
‚Was ist ein Dudley?' fragte Draco misstrauisch. ‚Potter, das ist doch kein heimlicher Liebhaber, oder? Weil, wenn es einer ist, und das ist jetzt das aller-allerletzte Mal, dass ich JEMALS so was zu dir sage, du verdienst was besseres! Hagrid würde was besseres verdienen!"
„Ich wette, alle deine Verwandten sehen besser aus als der da", fuhr Harry abwesend fort.
‚Das ist ein Verwandter?' würgte Draco. ‚Oh, Potter, ich werde es garantiert magisch vergrößern und über den Gryffindor-Tisch hängen.'
Selbstverständlich hatte Potter Recht. Jeder von Dracos Verwandten sah erheblich besser aus als das. Narcissa Malfoy als die auserwählte Trophäen-Ehefrau war natürlich umwerfend, und das lag in ihrer Familie. Sein Vater sah auf seine Kaltherziger-Bastard-Art gut aus, und man wusste, dass das in seiner Familie lag.
Sogar Onkel Ethelfried hatte gut ausgesehen, wenn man mal von dem irren Blick in seinen Augen und den purpurroten Clownshosen absah.
„Ich hab allerdings auch besser aussehende Verwandte", sagte Potter und öffnete sein Buch.
Da drinnen waren mehr Fotos von seinen toten Eltern. Bla bla bla. Hör schon auf, darüber zu brüten, Potter, was bist du eigentlich, Mr. Rauschende-Robe-des-Herzschmerzes Markenzeichen?
Draco, äußerst uninteressiert, wollte schon weghuschen und seine Suche nach Potters verborgenen Steroiden fortsetzen, als etwas Nasses auf sein Fell tropfte.
Draco starrte hoch.
Harry Potter weinte.
Oh nein. Jetzt seht euch das bloß mal an, wer immer da oben für die Welt verantwortlich war – irgendwas hatten sie falsch gemacht. Harry Potter hatte nicht zu weinen, er hatte dieses Markenzeichen-seidenweiche und heroische und Übelkeit erregende Lächeln zu lächeln, oder wenigstens die Stirn in diese Ich-muss-die-Mächte-des-Bösen-schlagen-und-Malfoy-damit-bist-du-gemeint-Stirnfalten zu legen. Er hatte keine echten Gefühle für seine Eltern zu haben, er hatte sich insgeheim im Glorienschein seiner eigenen Berühmtheit zu sonnen und selbstgefällig in jedermanns Anbetung zu aalen. Er sollte das lieben.
Er weinte immer noch.
Und Draco, zu seinem Grauen, fühlte eine Art... ekelhaftes... Übelkeit erregendes... matschiges und ganz entschieden unnatürliches Gefühl in sich aufsteigen.
Es war beinahe, als ob... oh Gott nein... es ihm Leid tat für Potter.
Wer auch immer für die Welt verantwortlich war, hatte sich ganz offensichtlich den Tag frei genommen.
Potter musste aufhören zu weinen. Dann würde er aufhören, Mitleid mit ihm zu haben, und die Welt wäre wieder ein weniger schlechter Trip.
‚Komm schon, es ist nicht so schlimm', sagte Draco energisch. ‚Kopf hoch. Rücken gerade. Hör auf.'
Potter schien nicht sonderlich getröstet, und Draco, der selbst nicht ganz glaubte, was er da tat, rieb seinen Kopf an Potters Ärmel.
‚Denk an was Fröhliches', bot er an. ‚Du bist reich und berühmt. Du bist der absolute Lieblingsschüler der Lehrer. Ähhh... Ein knackiger Rotschopf will dich poppen?'
Potter schniefte und streichelte Draco.
‚Dachte schon, dass das wirken würde.'
„Oh, hey", sagte Harry. „Du bist tatsächlich irgendwie nett, nicht wahr?"
‚Nein! Und glaub ja nicht, dass du mich so rumkriegst!'
Harry stand auf. "Lass uns gehen und dir etwas Kaffee organisieren."
Oh, verdammt, Potter kannte seine verborgene Schwäche. Wie sollte er nur widerstehen?
‚Du gerissener Bastard!'
Gott, musste er Potter jetzt etwa mögen? Verflixt, als nächstes würde er noch mit bewunderndem Respekt für Longbottom erfüllt werden.
Andererseits, solange er ausreichend koffeiniert wurde...
‚Dreifacher Espresso, bitte.'
***
Ron konnte die Krankenstation dieses Mal relativ bald verlassen, und war überglücklich, als er Harrys neue Haltung seinem Haustier gegenüber entdeckte.
„Ich schätze, er fühlt sich schlecht wegen Cho", wisperte er Draco zu.
‚Sei nicht albern, Weasley', knurrte Draco. ‚Er ist einfach nur meinem unwiderstehlichen Charme zum Opfer gefallen. Es musste so kommen. Es hatte nichts mit dir oder deiner Freundin zu tun.'
Ron und Cho beäugten sich weiterhin aus gewisser Entfernung. Es war geradezu schmerzhaft lächerlich. Draco hatte zu seiner Zeit ein bisschen mehr Action erlebt – ohne sich auch nur ein Viertel soviel anzustrengen.
Aber wenn man blöd genug war, sich mit Frauen emotional einzulassen, musste man sich wohl auf sowas gefasst machen. Draco hatte sich schon im Alter von drei Jahren entschieden, niemanden allzu nah an sich heran zu lassen, und das hatte ihm gut getan.
Dracos Gedankenflug-Besen wurde vom Anblick der auf ihn zu eilenden Hermione und Harry von seinem Quidditch-Kurs abgetrieben.
Der Freudenstoß, der ihn durchfuhr, überraschte ihn.
Dann wurde Hermiones Lauf durch einen kleinen Jungen unterbrochen, der in sie hinein rannte und sie bei dem Aufprall nach Luft japsen ließ.
Draco erkannte ihn sogar. Es war Edmund Baddock, nicht wahr, Malcolms kleiner Bruder.
Er war im ersten Jahr und sah gegenwärtig aufmüpfig und allgemein unfreundlich aus, als Hermione keuchte, „Macht's dir was aus, dich zu entschuldigen?"
Seine schwarzen Augen verengten sich.
„Macht's dir was aus, hinzusehen, wohin du rennst – Schlammblut?"
Uh-oh, dachte Draco, Hermione hatte *ihm* einmal eine geklatscht. Edmund Baddock war klein genug, dass sie ihn wie einen Muggel-Ball herumkicken konnte. Sie hatte zuweilen ein verflixtes Temperament an sich. Wer konnte wissen, was sie tun würde?
Sie brach in Tränen aus.
*
Ron und Harry hatten sich der Situation angenommen, ergriffen Hermione beim Ellbogen und marschierten mit ihr hoch in den Gryffindor Gemeinschaftsraum. Dort setzten sie sie hin, holten Taschentücher und Tee, setzten Draco auf ihren Schoß und sahen sie aufmunternd an.
„Ich bring ihn um, wenn du möchtest", bot Ron verzweifelt an.
‚Tu doch endlich einer was', drängte Draco. ‚Sie leckt schon wieder... urgh, ich bin schon ganz durchweicht.'
„Wieso regst dich das eigentlich so auf?" brauste Harry auf. „Er ist nichts, er zählt nicht, er ist nur ein stinkender Slytherin..."
Hermione schluchzte regelrecht.
„Hört auf!" schrie sie. „Das könnt ihr nicht sagen!"
Harry, Ron und Draco saßen still und wie gelähmt da.
„Oh Gott", sagte Hermione. „Genau das ist es... Genau das, seht ihr's nicht, ganz genau das. Das ist der Teufelkreis des Hasses. Es endet in Sachen wie dem Ku Klux Klan –"
„Dem was?" fragten Draco und Ron im Chor.
„Und Voldemort", fuhr sie fort. „Und es fängt hier an, mit Leuten wie uns, in einer Schule. Unter Gleichaltrigen. Kinder spucken aus, was Erwachsene ihnen erzählen, sie sagen ‚Schlammblut' oder ‚stinkender Slytherin' und dann hassen sie sich, und dann werden sie erwachsen und *bringen sich gegenseitig um*, und niemand *denkt* auch nur mal drüber nach!"
Ron wedelte mit einem Taschentuch, auf die selbe Weise, wie eine Mutter den Breilöffel vor einem Baby hin- und her wedeln und ‚Hier kommt das Breichen' gurren würde.
„Dieses Kind würde mir nicht zuhören", sagte Hermione. „Und ich wette, seine Jahrgangskollegen hassen ihn und schlagen ihn, und er hasst und schlägt sie zurück, genau wie wir immer Malfoy und seine Gruppe gehasst haben, genau wie alle Gryffindors das tun."
‚Jetzt beruhige dich mal', protestierte Draco. ‚Halb Gryffindor scheint heiß auf mich zu sein, erinnerst du dich? Ich bezweifle, dass sie mich anketten und strafen wollen – es sei denn, sie sind erheblich abgedrehter, als ich ihnen das zutraue.'
„Aber Malfoy ist Bubotubler-Eiter", wand Ron ein.
‚Oh, vielen Dank auch.'
„Siehst du?" sagte Hermione. „Wir hassen uns alle gegenseitig, und da führt es hin. Es beginnt mit unwissenden Kindern, die nachplappern, was man ihnen beibringt, und wir zeigen ihnen nie, dass das falsch ist, und wir hassen uns alle gegenseitig, und es endet in Blutvergießen. Harry, du hast mir erzählt, dass Hagrid sagte, Slytherins wären schlechter als die anderen Häuser, du hast ihn sagen hören, dass alle Malfoys verdorben seien."
‚Weißt du, er ist voreingenommen seit dem unbedeutenden Vorfall mit Onkel Ethelfried und seinem Hund. Oh, und seit mein Vater ihn nach Azkaban gebracht hat.'
Hermione sah jetzt nur noch blass und ziemlich krank aus.
„Wir haben ihn nie ihm nie widersprochen, oder? Wir sind wütend geworden über anderer Leute Vorurteile, wir haben uns nie Gedanken über unsere eigenen gemacht, und... wir sind alle beinahe so schlimm wie der jeweils andere."
„Wir haben aber nie Ärger mit Malfoy angefangen, so wie er das mit uns gemacht hat!" rief Harry.
„Wir haben auch nie aufgehört!" schrie Hermione. „Und nein, ich mag keinen von den Slytherins, ich finde, sie sind unwissende Idioten, aber wie können wir das so weiter gehen lassen? Gibt es nicht jemanden, irgend jemanden, dem wir beweisen könnten, dass... dass..."
Sie verbarg jetzt ihr Gesicht in ihren Händen.
„Dass ich nicht glaube, dass sie alle böse sein müssen", flüsterte sie. „Dann gibt es vielleicht auch bei ihnen welche, die ihre Überzeugung noch einmal überdenken, dass Muggel-Geborene Abschaum sind. Oh, gibt es denn keinen Weg, diesen endlosen Hass zu überwinden?"
Es gab so wenig Leute, die wegen so etwas geweint hätten, dachte Draco. Aber Hermione war klug, und Hermione sah Dinge, die andere Leute nicht sahen, und versuchte, die Dinge gerade zu rücken, und... hatte ein paar sehr gute Ansätze.
„Wir sehen uns nicht einmal mehr als Menschen an", sagte sie mit leiser Stimme. „Gibt es einen einzigen Slytherin in Hogwarts, den es kümmert, wenn er mich weinen sieht?"
‚Mich kümmert es', sagte Draco.
Oh, Scheiße auch!
Er saß noch tiefer in der Patsche, als er gedacht hatte.
***
