Quelle:                            http:// www. schnoogle. com/ authorLinks/ Maya/ Amazing_Bouncing_Rat/

Autor:                             Maya (mayahearthwoman @ hotmail.com)

Übersetzung:                   MilenaLupin

Kategorie:                       Humor, Romance

Altersfreigabe:                 PG13, Dtsch.: Ab 12

Geschrieben nach:           HP und der Feuerkelch

Draco Malfoy wird in eine böse Ratte verwandelt. Wer ist das nur, bei dem die bösen Ratten am Ende immer als Haustiere landen, und wie lautet der Name des armen, armen Draco ? Zum Ende hin D/Hr, wenn auch hier erst mal höchstens Draco/Kaffee, um bei der Wahrheit zu bleiben  ...

Disclaimer:                      Draco, Hermione, Harry und Konsorten gehören JKR, einer Handvoll von Verlagen, Warner Bros. und Merchandising-Herstellern. Plot und Fluffy gehören Maya, vor der ich auf Knien am Boden liegen. Vor Kichern.
Mir gehört nur ein kiloschweres Übersetzerlexikon. Und mein ewiger Dank gehört meinen Betas Kathy, Heike und vor allem Kaya. *schmatz*

Draco Malfoy, Sagenhaft Hopsende... Ratte?

Kapitel 6  - Der Jungen Liebe Erster Kuss

Ron war dieses Mal so lange in der Krankenstation, dass Harry Draco mitnahm, um ihn zu besuchen.

„Wie geht's dir, Junge?" fragte Ron und kitzelte ihn hinter den Ohren.

Zu denken, dass er noch den Tag erlebte, an dem ihm das nichts ausmachte.

‚Oh, weißt du', sagte Draco. ‚Auf den hier muss man aufpassen, er zerbricht ständig seine Brille und vergisst, seine Haare zu bürsten, und hat noch nicht mal Fernsehen. Im Großen und Ganzen kommen wir ganz gut zurecht, aber es wird eine Erleichterung sein, wenn du zurück kommst und selbst auf ihn aufpasst.'

„Ich kümmere mich super um ihn", versprach Harry.

‚Wenn du dich kümmern willst, dann koffeinier mich', grummelte Draco mit einer gewissen Bitterkeit.

„Und... hör zu", fügte Harry hinzu. „Ich hab nachgedacht... über Cho."

‚Und kam zu der Erkenntnis, wer braucht sie? Lass mich dich vernaschen, meine umwerfende rothaarige scharfe Puppe.'

Es war einfach zu komisch, ihre kleinen Gesichter zu sehen, wenn sie dachten, dass das tatsächlich ihre Gedanken waren.

Ja, er wusste es, er war böse.

„Ich war verrückt", gestand Harry. „Aber Cho muss mich nicht mögen, und ich möchte, dass sie glücklich ist. Ich möchte, dass du glücklich bist. Und als ich dich da auf dem Boden liegen sah, war... plötzlich alles klar. Wenn es das ist, was dich glücklich macht, Ron, dann schieß los. Ich – ich würde dir nie im Weg stehen wollen. Wir sind schließlich beste Freunde, oder? Das wird sich nicht ändern."

‚Jau, jau, Stichwort für die männliche Quidditch-Sieg-Umarmung der Hetero-Jungs.'

Draco fragte sich, ob Gryffindors wirklich ihre eigenen bösen Gedanken hegten, oder ob dieses zynische Innerer-Slytherin-Ding sie ernsthaft panisch werden ließ.

„Harry...", Ron errötete, augenscheinlich weil ihm eine Diskussion über ein Mädchen mit seinem besten Freund seit sechs Jahren zu peinlich war.

Vor der Reinheit der Gryffindors, der Idiotie der Hufflepuffs und der allgemeinen Besserwisserei der Ravenclaws Herr erlöse uns.

Berühmtes Slytherin-Gebet.

„Harry, ich wollte dir nie weh tun..."

Harry berührte Rons Schulter. „Ich weiß, Ron. Genau deswegen. Genau deswegen."

Cho trat ein, Blumen in der Hand.

Sie wurde rot wie der Weihnachtsstern in ihrer Hand, als sie Harry sah. Harry allerdings lächelte sie an.

Scheiße auch, dachte Draco. Die Propaganda ist wahr. Der Bastard ist wirklich mutig, edel und gut. Wer hätte das gedacht?

"Wir waren gerade fertig", sagte Harry freundlich. „Schön, dich zu sehen, Cho... obwohl ich glaube, für Ron ist's noch schöner."

Er schaffte es sogar, beinahe schelmisch zu klingen. Cho sah enorm erleichtert aus... und ein bisschen schüchtern.

Ron sah erwartungsfreudig aus.

„Wir gehen dann mal...", fuhr Harry fort, nahm Draco hoch und zog sich zurück.

‚Lass mich runter, du Idiot! Du hast ihn nicht in Anwesenheit von Mädchen gesehen, er braucht mich!'

Ausgerechnet jetzt hatte Harry sich entschieden, nicht mehr zuzuhören. Verdammte Gryffindors.

Draco sah Cho sich über Ron beugen, als sie hinaus gingen.

‚Oh, kein Problem. Chang hat ihn genau, wo sie ihn haben will – hilflos in einem Bett. Gute Sache, dass du nicht bei ihr gelandet bist, Potter... sie scheint ein anspruchsvolles Wesen zu sein. Ron wird's schon gut gehen... große Hände, weißt du..."

Harry schüttelte den Kopf, um die verstörenden Gedanken loszuwerden, als er den Korridor entlang wanderte.

Draco war irgendwie berührt, als er die Tränen in seinen Augen hochsteigen sah.

Was nicht heißen soll, dass Harry nicht die Urmutter allen Spotts kennengelernt hätte, wenn Draco nicht gerade irgendwie... vernagetiert worden wäre.

‚Nein', setzte Draco glatt hinzu. ‚Was ich für dich im Sinn habe, ist etwas weniger forderndes, weißt du, etwas junges, anbetendes und... rothaariges.'

Ehrlich, wie hatten diese Gryffindor nur ihre Liebesleben ohne ihn geregelt bekommen?

Oh, warte mal, das waren Gryffindor, die hatten kein...

Und da waren nun Ginny und Hermione, beide sehr hübsch aussehend, wie Draco sich selber sagen musste. Sie kicherten miteinander auf eine unschuldige Weise, die Draco nicht sonderlich oft unten in den Kerkern sah.

Es war in Ordnung – mal als Abwechslung.

„Hey da, Mädels", sagte Harry. „Wenn ihr Ron besuchen wolltet, gebt ihm fünf Minuten."

‚Potter, das ist beleidigend!' rief Draco aus. ‚Gebt ihm wenigstens zehn.'

„Cho ist da drin", erklärte Harry.

Hermione sah augenblicklich betroffen aus. Sie war netter, als gut für sie war, wenn man Draco fragte.

„Oh, Harry, wie geht es dir?"

‚Gut, wirklich. Überraschend okay. Bedeutungsvoller Blick auf Ginny.'

„Gut, wirklich. Überraschend okay", sprach Harry Draco nach und warf einen bedeutungsvollen Blick auf Ginny.

Dann versuchte er, seinen eigenen Mund erstaunt zu betrachten.

‚Oh, bin ich gut, Baby!' sagte Draco schadenfroh.

„Oh, bin ich..."

Gnädigerweise bremste Harry sich selbst.

Ginny sah ungläubig und entzückt aus. Hermione sah aus, als frage sie sich, ob sie sich verdrücken sollte.

Harry bekam unwissentlich seine Chance zur Revanche, als er in einem verlegenen Versuch, spielerisch zu sein und die Situation zu entschärfen – Draco Hermiones Robe herunter fallen ließ.

„AGGH!!!!"

‚AGGH!!!! Potter, du Bastard, ich werd dich umbringen!'

Oh, Draco war blind. Er fand keinen Ausweg. Warte mal, da ist ein Ärmel... nein, es war mehr so eine Art Träger... verdammt, was für einen Hang war er hier herunter gerutscht...? Woa, woahhh – was war das hier?

Oh.

OH.

‚Oder vielleicht schulde ich dir was.'

Oh, warte mal, nein, er war ein Malfoy, und diese billige Art zu grabschen war...

Ja, völlig seinem Charakter entsprechend, aber...

Hermione hatte keine Ahnung, und seinen Vorteil aus unwissenden Frauen zu ziehen, war...

In Ordnung, eine ganz verbreitete Slytherin-Praxis, aber...

Oh, offensichtlich waren diese verdammten Gryffindors ansteckend oder sowas.

‚Potter? Ich bin in ihrem linken Körbchen. Komm, hol mich hier raus.'

Draco begriff die Konsequenzen, als Harry versuchte, ihm zu gehorchen, und Hermione empört kreischte.

Draco konnte ein Kichern nicht unterdrücken.

„Harry!" riefen Ginny und Hermione im Chor.

„Ich, ah, uh..."

Den idiotischen Ton in Harrys Stimme mochte Draco gar nicht. Wenn er über Cho hinwegkam, indem er sich Hermione zuwandte...

Also, das war einfach falsch, das war alles. Er war viel zu... klein für sie. Es war lächerlich.

Draco machte schließlich nicht die Regeln.

‚Hände sofort weg, Potter. Weasley, eine helfende Hand ins Kriegsgebiet bitte...'

Draco wurde schließlich befreit. Hermione und Harry waren beide scharlachrot.

„Ich muss gehen,... uh, ein Buch holen..." sagte Hermione hastig und machte sich aus dem Staub.

„Sollten wir auf sie warten?" überlegte Harry.

‚Nein, nein. Sie mag Bücher. Kann nicht genug von ihnen kriegen. Du würdest wahrscheinlich einen ganz besonderen Moment ruinieren', entgegnete Draco hastig.

Er würde jetzt dieses Ginny-und-Harry-Ding in Gang bringen.

Draco Malfoy, der Dorfkuppler.

Na gut, man musste schließlich was zu tun haben in den langweiligen Stunden, in denen man ihn nicht Mädchen-Ausschnitte herabrutschen ließ.

‚Nun, da dieser Vorfall des Jungen Der Seine Hände Beschäftigte vorbei ist', fuhr Draco fort.

„Nun, da dieser Vorfall des Jungen Der Seine Hände Beschäftigte vorbei ist", wiederholte Ginny und lächelte frech.

Draco war irgendwie überrascht.

Er war auch irgendwie beeindruckt. Bei Rotschöpfen wusste man doch nie, nicht wahr.

„... muss ich mir eigentlich noch einen Umhang aus meinem Zimmer holen", beendete Ginny den Satz.

„Oh, ich werd dich begleiten", bot Harry auf der Stelle an.

Er hatte Hermione keine Begleitung angeboten. Seeeehr interessant.

Dracos Veela-geerbtes Barometer Sexueller Anziehungskraft schoss hoch wie nichts.

Und wahrscheinlich, sich selbst überlassen, würden Harry und Ginny auch zum Geschäft kommen – nach zahlreichen weiteren Jahren der Freundschaft, des Stotterns, einem später-nie-wieder-erwähnten Mistelzweig-Ereignis, des sich-gegenseitig-über-die-Füße-fallens, einer unglaublich peinlichen Verlobung und der obligatorischen Hochzeit in Weiß.

Draco beabsichtigte einfach, die Dinge ein wenig zu beschleunigen.

Im Slytherin-Stil.

*

„Und, bist du niedergeschmettert wegen Cho?"

‚Danke, du vor Geist nur so sprühendes, offenherziges, süßes Dingelchen', sagte Draco ihr sehr verbunden. ‚Du machst meinen Job soooo viel einfacher. Man könnte denken, du seist unGryffindorlich genug, Hormone zu haben.'

Harry Potter, der Junge Über Den Sich Jeder Ehrlich Wunderte, runzelte seine Nase verlegen und sah zu Boden.

„Weißt du... Ich meinte es, als ich sagte, ich bin in Ordnung", sagte er zaghaft.

‚Oh, das war es?' kreischte Draco. ‚Damit soll ich jetzt arbeiten? Du feige Rat – Wies – verdammt, vergiss es!'

Ginnys Verstand schien ungefähr in den gleichen Bahnen zu arbeiten, wenn man nach ihrem Gesichtsausdruck ging.

Draco dachte wütend nach.

‚In Ordnung, hier ist eine Idee. Vielleicht war es nur eine Verknalltheit. Sag es! Sag es!'

„Vielleicht..." Harry wartete einen quälend langen Moment.

Oooh, er war so Der Junge Der Genauso Gut Geschlechtslos Hätte Geboren Werden Können.

„Vielleicht war es bloß eine Verknalltheit", schloss Harry.

Ja! Ja! Harry Potter, du bist wunderbar!

Himmel, er *musste* weg von diesen Gryffindors, oder man könnte ihn nicht dafür verantwortlich machen, welchen Fanclubs er beitreten könnte.

Nein. Draco schwor, dass er, wenn es jemals so weit kommen sollte, den Weg edlen Selbstmords beschreiten würde.

‚Versuch das', schlug er vor. ‚Ich habe Liebe gesucht... aber ich beginne zu glauben, dass ich am falschen Ort gesucht habe.'

Draco wusste, dass das unerträglich kitschig war, aber die Hühnchen mochten diesen Müll.

Abgesehen davon konnte Harry Heroisch Potter wohl kaum Ginny in seinen Armen nach hinten beugen, und durch den Mundwinkel sagen, ‚Was ich will, nehme ich – auf dem Boden, wenn notwendig, du poppbares kleines Stück.'

Draco schniefte. Nur er kam mit so was durch.

„Ich habe Liebe gesucht... aber ich beginne zu glauben, dass ich am falschen Ort gesucht habe."

Ein dämmerndes Licht zog über Harrys Gesicht, als er das sagte, als ob er...

Anfing, es zu glauben.

Ehrlich, da war gar kein Grund für Ernsthaftigkeit! Draco versuchte hier, jemanden aus zweiter Hand zu verführen, da waren weitere Komplikationen doch nun wirklich nicht nötig!

Typisch Harry, das zu kaufen.

Ginny sah aus, als kaufte sie es auch. Na, das war ein Trost.

„Oh, Harry", sagte sie.

„Ja, Ginny?" sagte der Junge Der Am Ende Doch Hetero Sein Könnte und lehnte sich ihr entgegen.

Oh, danke, dachte Draco. Endlich.

„Wir sind beim Mädchen-Schlafraum", entgegnete Ginny und tauchte hinein.

Böser, böser Rotschopf!

Draco war höchst ernsthaft beeindruckt. Er begann sich zu fragen, ob dieses Mädchen zu gut für Harry war.

Natürlich hieß die andere Option Hermione.

‚Rein da, Mann!' kommandierte Draco. ‚Beende das! Bist du ein Mann oder eine M – okay, wir bleiben weg vom Thema kleiner felliger Tiere. Bring deinen Arsch da rein, oder möge Finnigan sie am Ende doch noch kriegen.'

Harry schien in einem Konflikt zu sein. Ganz klar, in Mädchen-Zimmer hineinstürmen war Nicht-Gryffindor-Betragen.

Draco mochte den Slytherin Mädchen-Schlafraum ganz gern. Der der Ravenclaws war auch nicht schlecht.

‚Sie könnte ihre Kleider ausziehen', schlug er vor.

Harry setzte zwei kluge Schritte zurück.

Vielleicht war Draco doch ein bisschen zu schnell gewesen mit der Annahme, der Junge könnte am Ende doch auf Frauen stehen.

Ehrlich, wenn der Sprechende Hut missraten genug gewesen wäre, Draco in Gryffindor einzuteilen, hätte er aufgeschrieen und wäre hinfort gerannt.

Keinen Treffer in sechs Jahren landen... Diese Ritterlichkeit musste ein Ende haben.

Drinnen gab's ein Krachen und einen Knall.

Dank Salazar, dachte Draco inständig, als Harry hinein stürmte.

Ginny Weasley stand irgendwie verlegen neben ihrer Kommode. Der halbe Inhalt verteilte sich über den Boden.

Offensichtlich hatte Ron kein Monopol auf Weasley-Ungeschicklichkeit. Über Baumwurzeln stolpern und harmlose Kommodeninhalte überall verteilen...

Keine Zeit, über die unglücklichen Weasley-Gene nachzudenken! Verführungsdrehbuch!

„Ich, ich dachte, du könntest in Schwierigkeiten sein", stammelte Harry.

Ginny wurde sichtlich weicher. „Und du bist gekommen, um mich zu retten."

„Wenn du in irgendwelchen Schwierigkeiten wärst..." sagte Harry, dessen Stimme zunehmend schwächer wurde, als Ginny näher kam... „würde ich – würde ich dich retten kommen..."

„Wirklich?" flüsterte Ginny.

‚Komm schon', sagte Draco. ‚Muss ich hier erst Flagge winken? Das Mädchen bettelt darum! Küss sie! Gebt mir ein K, gebt mir ein U...'

Auch später hatte Draco immer den Verdacht, dass es Ginny war, die den ersten Schritt machte.

Nicht, dass Harry es nicht zu genießen schien.

‚Gebt mir ein ‚Jetzt kommen wir endlich wo hin!' Brave Kinder!' sagte Draco lobend. ‚Exzellent. Hätt's selbst nicht... nein, ich lüge, hätt's selbst eine ganze Menge besser machen können, aber das Mädel scheint glücklich genug.'

Harry zog sich leicht zurück.

„Wonach ich gesucht habe..." wisperte er, „könnte viel näher gewesen sein, als ich dachte..."

Bei diesem besonders übelkeitserregenden Satz hab ich gar nicht geholfen, dachte Draco. Das hat er ganz allein getan.

Er könnte ein Naturtalent sein.

Dankenswerterweise schloss Ginny seinen Mund schnell wieder.

Nach ein paar Augenblicken wurde es Draco etwas unwohl dabei.

‚Nun... nun, ich denke, das war doch für dieses Mal ausreichend, meint ihr nicht?"

Weder Harry noch Ginny hörten ihm zu.

‚Ihr habt Unterricht, wisst ihr!' gellte Draco. ‚Ausbildung ist lebensnotwendig! Wissen ist Macht!'

Niemand rührte sich, und Harrys Brille schien schnell zu beschlagen.

‚Oh, nehmt euch ein Zimmer', Draco wurde wieder ruhiger. ‚Warte, das *ist* ihr Zimmer. Oh Gott.'

In exakt diesem Augenblick stürmte Hermione herein.

„Hörte ich gerade ein – Oh! Oh weia! Es tut mir so leid!"

Draco fragte sich, wieso bloß jeder so ein Theater wegen ihrer Haare machte. Es war wunderschönes Haar! Es ließ sie aussehen wie eine brünette Sonneneruption, wenn sie einen Raum betrat!

In Ordnung, das war wahrscheinlich die hysterische Erleichterung, die da in ihm sprach.

*

Die praktisch simultane Verbandelung von Ron und Cho Chang, und Harry und Ginny war das Stichwort für etwas Angsteinflößenderes und Ekelerregenderes, als Draco es sich je hatte träumen lassen.

Das Gryffindor Vor-Weihnachtsfest der Liebe.

Sechs Jahre aufgestaute Hormone, die einen das Objekt seiner Leidenschaft nur schüchtern anlächeln und anständig und verlegen sein ließen, hatten ihren Tribut gefordert. Es war Zeit für eine Explosion.

Aber es war eine einzigartig Gryffindorsche Explosion. Draco hätte mit leidenschaftlichem Geknutsche umgehen können.

Wenn die Leute anfingen, ihrer großen Liebe die Tür aufzuhalten, wenn sie anfingen, Weihnachtskarten zu basteln, die Ginnys Berühmte Valentinskarte erblassen ließen, wenn Harry unter heftigster Errötung Ginny Blumen präsentierte – urgh, das war einfach zu grässlich!

Lavender und Seamus kamen aus dem Schrank – und gingen schnell wieder rein.

Ganz wörtlich.

Verstörende Laute folgten.

Ron und Cho, Ginny und Harry hielten Händchen und lächelten verträumt, während sich die Dinge um sie rum lawinenartig entwickelten. Dean Thomas schien sich mit entweder einer oder beiden Patil-Zwillingen zu treffen, und selbst ein bisschen verwirrt über die ganze Geschichte zu sein.

Es gab sogar ein Gerücht über Colin Creevey und Blaise Zabini, was Draco nur für einfach krank hielt.

Neville schaute die ganze Zeit zu Hermione rüber. An dieser Stelle war Schluss.

Draco wusste nicht, ob er viel mehr ertragen konnte.

Dem Himmel sei Dank schien Hermione nicht von der rasenden Hormonwelle beeinflusst zu werden. Sie sah die Leute mit einem leicht amüsierten und verächtlichen Ausdruck an und las ruhig im Gryffindor Gemeinschaftsraum mit Draco auf dem Schoß, während um sie herum die Pärchen kicherten und flüsterten und knutschten.

Draco fand das ein sehr erwachsenes Verhalten.

„So, ähm, Hermione", sagte Neville, „du magst also die Sterne, nicht wahr?"

‚Nein, tut sie nicht. Verzieh dich.'

„Sie sind ganz nett", entgegnete Hermione statt dessen. „Wieso?"

Draco fand seine Version besser.

„Ich dachte nur gerade... wir könnten vielleicht, ähm, mal hingehen und sie vom Astronomie-Turm ansehen?"

Die Aufmerksamkeit des gesamten Raumes war plötzlich auf sie gerichtet.

‚Der Astronomie-Turm!' heulte Draco wütend auf. ‚Du...! Dieser Sündenpfuhl, dieses Sexnest, diese Festung Blaise Zabinis! Sie ist nicht diese Sorte Mädchen!'

Hermione lächelte.

Viel zu freundlich.

Und trat Longbottom nicht.

Dracos Meinung nach ein äußerst schlecht überlegter Zug.

„Ich bin irgendwie müde, Neville", antwortete sie. „Ich gehe hoch ins Bett. Vielleicht ein andermal."

‚Ungefähr wenn die Hölle zufriert, und all die kleine Dämönchen Hand in Hand Schlittschuh laufen gehen und kleine Achten in kosmisch komischer Harmonie zu wirbeln...'

„Darf ich Fluffy mitnehmen, Ron?" fuhr Hermione fort.

Ron sah auf von seiner beschwerlichen Aufgabe, einen weiteren Brief an Cho zu komponieren.

„Hm? Oh ja, sicher doch, fein."

‚Du widmest mir nicht mehr genügend Aufmerksamkeit, seit dieses Chang-Mädchen hergelaufen ist", tadelte ihn Draco streng. ‚Wenn du nicht aufpasst, werde ich dich verlassen und bei Hermione einziehen. Dann wird's dir leid tun. Und du musst deine Zaubertränke-Hausaufgabe noch machen."

Nichtsdestotrotz war er ganz glücklich, als Hermione ihn mit hochnahm. Hermione hatte ein Radio und einen Fernseher.

Sie drehte das Radio an und kletterte ins Bett, Draco auf das Kopfkissen bettend. Ihre Haare, was man auch immer darüber sagen mochte, roch wirklich nett und war extrem weich.

Hermione, die überhaupt nicht müde zu sein schien, begann Draco zu streicheln. Ihr Gesicht war nachdenklich.

„Ist nicht so, dass ich eifersüchtig wäre", sagte sie. „Ich bin glücklich für sie alle. Bin ich wirklich."

Das Radio spielte weiter.

I put on my PJs and I hop into bed...

„Ich wäre nur einfach gerne... selber glücklich", murmelte Hermione. „Ich weiß, was sie alle sagen. Hermione Granger, steht mehr auf Bücher als auf Jungs."

‚Bücher können auch Spaß machen', warf Draco enthusiastisch ein. ‚Da gibt es diese bestimmten Bereiche in der Verbotenen Abteilung, und nun... ach, das hatte ich wohl vergessen. Es war ein Traum. Und es war gar nicht mein Traum, es war Blaise Zabinis. Und lass uns das Thema wechseln, einverstanden?'

„Und ich liebe Bücher, aber – ich bin auch menschlich. Viktor war süß –"

‚Wenn man Männer mag, die wie ENTEN watscheln! Er war mehr ein Vogel als ein Mensch.'

„Aber ich war gar nicht so interessiert. Und Ron, na gut, ich liebe Ron, wirklich, aber er wird so unsicher und er kann so eifersüchtig sein, und er hat es gehasst, dass ich Viktor immer noch eulte. Damit wurde ich einfach nicht fertig."

‚Das würde niemand', beruhigte sie Draco. ‚Warte, was? Du eulst dem Entenmann immer noch? Bist du bescheuert, Frau?'

I'm half alive, but I feel mostly dead...

„Und ich mag Neville, aber ehrlich... ich weiß, dass ich nicht hübsch bin, aber... Gibt's da denn überhaupt keinen? Ich würde einfach gerne... jemanden haben."

... turn out the light, I shouldn't think any more tonight...

Draco sah Hermione an, als sie ihre Wange gegen das Kissen drückte. Sah ihr süßes, herzförmiges, trauriges und ziemlich einsames Gesicht, das warme Licht in ihren sich schließenden braunen Augen. Auch wenn ihr ein bisschen elend war, war sie eine gute Person und sah auch so aus, intelligent, ein bisschen zu unschuldig.

Sie hatte über Arithmantik gestritten, diese Hauselfen-Gesellschaft gegründet, als sich sonst niemand kümmerte, und ihn ernsthaft wegen irgend so eines dummen Tiers geschlagen, geweint wegen Edmund Blöder Baddock, und sie hatte weiche Hände.

Und... da war einfach irgend etwas...

Oh, göttlicher Gott.

I know you love me, und soon you will see...

‚Du hast mich', sagte Draco mit leiser Stimme. ‚Falls... falls du magst.'

Hermione lächelte leicht in dem dämmrigen Licht.

„Ich schätze, dann sind's wohl nur du und ich, hm, Fluffy?"

Sie döste weg, ihr Atem regelmäßig und, oh, irgendwie tröstlich in der Dunkelheit dieses Raums.

‚So scheint es jedenfalls', sagte Draco zuletzt wie vom Blitz getroffen und schaute ziellos in die Nacht.

You were meant for me, and I was meant for you...

*

Unglücklicherweise hatte das Gryffindor Knebel-mich-mit-einem-Löffel-Knutschfest weiterreichende und weit furchtbarere Konsequenzen als dass jedermann über Weihnachten blieb, um mit seinem Liebling zusammen zu sein und zum Weihnachtsball zu gehen, der seit dem Trimagischen Turnier jedes Jahr abgehalten wurde, weil Dumbledore es als seine Lebensaufgabe ansah, seine Schüler zu quälen.

Dachte jedenfalls Draco über dieses Thema.

Ron fing an zu denken, dass Draco einsam aussähe. Also verkuppelte er ihn mit Hannah Abbots Ratte!

Eine Hufflepuff-Ratte. Oh diese Menschheit!

Eine eklige, braune, gewöhnliche, nagetierische Ratte.

Die ganz dringend ein wenig Action von Fluffy wollte.

Draco konnte ihr das nicht vorwerfen, aber gleichzeitig ging das natürlich nicht an.

Iiiiiiieh.

Draco würde es nicht so bald vergessen, wie er wie bescheuert über den Fußboden schoss, die andere Ratte in heißer Verfolgung, und schrie ‚Hilf mir, Weasley, du blöder Idiot!', während er versuchte, auf Longbottoms Bett zu springen, um verzweifelt seine Freiheit zu bewahren.

Rons Eingreifen war das einzige, was Draco schließlich davon abhielt, ‚Auf Wiedersehen, grausame Welt' zu verkünden und sich selbst vom Gryffindor-Turm zu werfen.

Ein Lichtfunken erwuchs allerdings aus dieser ganzen armseligen Angelegenheit. Longbottom war von Hannah bezaubert, und gerade jetzt selbst dabei, ihr einen Liebesbrief zu schreiben.

Ein Longbottom und eine Hufflepuff.

Möge doch bitte mal jemand an die Kinder denken!

Draco räkelte sich genüsslich in Hermiones Schoß und überlegte, dass dies nicht sein Problem sei. Sie saß am Feuer, eine Tasse Kaffee in greifbarer Nähe, die sie ihm überlassen hatte. Gelegentlich griff Harry nach vorn, und kitzelte ihn zwischen den Ohren.

Ron saß in seine Zaubertränke-Hausaufgaben vergraben, durch die er tatsächlich relativ schnell durchkam, weil Draco ständig über seine Schulter lugte und ihm die richtigen Antworten zuflüsterte.

„Ich hab's verstanden! Ich habe es wirklich verstanden!" jubelte er gelegentlich.

Man musste ein bisschen Mitleid mit dem Jungen haben.

Draco hatte aber noch mehr Mitleid mit sich selbst, als er merkte, dass ihm der Kaffee ausging, aber ein schneller Hinweis von ihm an den für Suggestionen extrem empfänglichen Longbottom regelte das.

‚Ahahahaha. Ihr seid alle meine unwissenden Sklaven', gackerte er, als er an seiner frisch gefüllten Tasse nippte.

Harry lächelte leicht, grundlos, während er Brot im Feuer toastete. Hermione lächelte beim Lesen.

Es war alles so warm, und – und natürlich abstoßend, aber wirklich so... gemütlich.

Der Slytherin Gemeinschaftsraum war nicht so.

Draco gähnte. Ron sprang auf.

„Fluffy ist erschöpft und ich auch. Wir gehen ins Bett."

‚Kannst es nicht erwarten, mich für dich allein zu haben, Weasley', grummelte Draco.

„Oooooch, Ron, ich will ihn", protestierte Hermione.

„Du hast ihn immer!" maulte Harry. „Ich bin es schließlich, der sich um ihn gekümmert hat, als Ron krank war. Er mag mich auch, weißt du."

‚Na kommt schon, ein Drei-Zicken-Kampf', drängte Draco begeistert. ‚Da fühl ich mich dann so richtig besonders.'

„Entschuldigt mal? Das ist meine Ratte", sagte Ron und verließ Draco triumphierend forttragend den Raum, unter Rufen von „Teilen heißt Lieben!"

Draco gähnte wieder. Sie waren gar nicht mal... schlechte Leute, alle miteinander.

Eigentlich – mochte er sie alle irgendwie.

Sogar diesen rothaarigen Riesentrampel, der ihn gerade inständig knuddelte, als er ihn ins Bett steckte.

Draco bemühte sich nicht einmal, sich zu wehren. Ihm war noch immer warm von dem Feuer, und ein wenig schwindlig... es störte ihn nicht einmal, als die anderen Jungs reinkamen und ins Bett gingen.

Er fühlte sich – friedlich. Friedlich wie ein Kind, von den Eltern liebkost.

Nicht dass seine Eltern von der liebkosenden Sorte wären. Sie waren nicht kuschelweich. Und Draco hatte das nie gestört, aber...

Das hier war auch nicht... grässlich.

Er war beinahe... glücklich.

„Weißt du, Fluffy", murmelte Ron schläfrig, „alles ist so wundervoll, seit ich dich gefunden habe. Es ist, als ob... du Glück bringst. Meine magische Glücksratte... Es ist... großartig."

‚Da werde ich ja rot', sagte Draco trocken. ‚Na gut. Unter dem Fell.'

„Nacht Nacht", flüsterte Ron und küsste ihn oben auf den Kopf.

Draco wollte gerade darauf hinweisen, dass das nicht hygienisch sei, und Hermione es nicht schätzen würde, und er auch persönlich gar nicht so veranlagt sei, aber...

In dem Moment fühlte er einen plötzlichen, heftigen Schmerz, der von seinem Rückenmark aus bis in die Fellspitzen strahlte, und wie verrückt und furchtbar kribbelte, als er durch seinen Körper schoss. Er bäumte sich auf vor Schmerz, nur für ein Zucken, einen Moment lang, und er ballte seine Fäuste und...

Ballte seine Fäuste?

Seit wann hatte er denn...

Er sah Rons Augen in schierem Horror in der Dunkelheit aufleuchten. Sie sahen auf einmal furchtbar viel kleiner aus als in letzter Zeit.

Oh nein. Oh Scheiße.

Gleichzeitig begriffen beide Jungen die gleiche schreckliche Wahrheit.

Draco Malfoy war nackt in Ron Weasleys Bett.

Beide Jungen schrieen.

Alle Lichter im Schlafsaal gingen an.

*