Quelle: http:// www. schnoogle. com/ authorLinks/ Maya/ Amazing_Bouncing_Rat/
Autor: Maya (mayahearthwoman @ hotmail.com)
Übersetzung: MilenaLupin
Kategorie: Humor, Romance
Altersfreigabe: PG13, Dtsch.: Ab 12
Geschrieben nach: HP und der Feuerkelch
Draco Malfoy wird in eine böse Ratte verwandelt. Wer ist das nur, bei dem die bösen Ratten am Ende immer als Haustiere landen, und wie lautet der Name des armen, armen Draco ? Zum Ende hin D/Hr, wenn auch hier erst mal höchstens Draco/Kaffee, um bei der Wahrheit zu bleiben ...
Disclaimer: Draco, Hermione, Harry und Konsorten
gehören JKR, einer Handvoll von Verlagen, Warner Bros. und
Merchandising-Herstellern. Plot und Fluffy gehören Maya, vor der ich auf Knien
am Boden liegen. Vor Kichern.
Mir gehört nur ein kiloschweres Übersetzerlexikon. Und mein ewiger Dank gehört
meinen Betas Kathy, Heike und vor allem Kaya. *schmatz*
Besonderen Dank an dieser Stelle einmal allen, die den review-Button gefunden haben – ich liebe euch. Wegen weil, tut auch Übersetzern gut, so ein bisschen Feedback... ^^
Gwendoline, Bea, Dranko, Hexenlady – Nachschub. Lecker Kaffee.
Findo – wenn du den Cliffi gemein fandest, dann wart mal auf den nächsten... *böses Kichern*
barbaaara – keine Bange, 12 Kapitel plus Epilog sind fertig übersetzt. Aber ihr kriegt sie trotzdem nur häppchenweise. Kann doch nicht riskieren, dass ihr mir an einer Überdosis Koffein eingeht.
Tinûviel – ja, auch bei TfH müsste es in Kürze weitergehen. Hatte erst ein Beta-Problem, dann ein Uploadproblem. Aber unsere Webmistress hat versprochen, den Upload dieses Wochenende zu machen. – Und wenn's nicht klappt, nächste Woche an dieser Stelle...
Weiter geht's. Drei neue Kapitel Rattenwahn und Koffein... Verschluckt euch nicht!
~*~
Draco Malfoy, Sagenhaft Hopsende... Ratte?
Kapitel 7 - Humiliatus TotalusEinen verrückten Moment lang regierte das absolute Chaos im Gryffindor-Schlafsaal.
Von allen Seiten hagelte es Schreie.
„Es ist Malfoy!", heulte Neville Longbottom und verschwand unter seinem Bett.
„Ron, sag dass das nicht wahr ist!", rief Seamus Finnegan. Sein Gesichtsausdruck deutete auf unterdrückte Hysterie hin.
„Oh Gott", wiederholte Dean Thomas inbrünstig in einer Endlosschleife. „Oh Gott... Oh Gott."
Harry erstarrte vor Schreck. „Gib mir dein Bettlaken!", verlangte Draco entschieden. „Sofort!"
Ron saß nur da und starrte ihn an.
„Fluffy?", sagte er schließlich. „Fluffy?"
Seamus zitterte mittlerweile.
„Bitte, bitte, lass das keinen Kosenamen sein..."
„Oh Gott", sagte Dean mit sogar noch tieferer Eindringlichkeit.
„Mach so weiter, Thomas. Ich bin sicher, eines Tages erhört er dich." Draco zerrte die Bettlaken von Rons Bett und bedeckte endlich seine Blöße. Und keinen Augenblick zu früh. Diese Gryffindors standen wohl auf unziemliches Anstarren.
Da fühlte Mann sich doch irgendwie ganz nackt.
„Malfoy?", fragte Harry schließlich.
Draco blickte hinüber und sah, wie blass er war.
„Fall nicht in Ohnmacht, Potter. Ich bin nicht hier, um dich zu vergewaltigen."
„Wen willst du denn hier vergewaltigen?" Mittlerweile war Seamus' Stimme schrill geworden.
„Oh Gott", sagte Dean.
Sie starrten noch immer alle Draco an. Er begann, das Laken um seine Taille zu knoten.
Muss denken. Muss planen.
Punkt Eins: Wieder menschlich. Das ist gut. Das ist ganz entschieden gut.
Punkt Zwei: Im Gryffindor-Turm. Schlecht, schlecht, schlecht. Sogar noch schlechter.
Punkt Drei: War nackt in Weasleys Bett. Kann mich waschen und waschen und werde doch nie wieder sauber sein. Oder aus den Schlagzeilen.
Punkt Vier: Kleidung. Muss irgendwie... an Kleidung kommen.
„Was hast du getan!", brüllte Ron und packte Draco aus heiterem Himmel um die Mitte.
Erschreckt ging Draco mit einem Knall zu Boden. Ron fiel auf ihn, und begann auszuholen.
„Sie ringen", lallte Seamus im Tonfall von jemandem, der sich schon weit jenseits des Traumas befand. „Sie spielen primitive, kleine Spielchen, sie – "
„Seamus!" schnappte Harry. „Du bist keine große Hilfe!"
Seamus schien auch schon jenseits des Hörverständnisses angelangt zu sein. „Ich glaube, er sitzt mit gespreizten Beinen auf ihm."
„Oh Gott", sagte Dean, der Sprung in der Schallplatte mit dem Sprung im Gehirn.
„Runter von mir!", knurrte Draco, dem immer deutlicher bewusst wurde, dass sein Laken nicht sehr sicher war. „Das ist alles deine Schuld, Weasley. Wenn du mich nicht geküsst hättest..."
Punkt Fünf: Hab ich das gerade laut gesagt?
Punkt Sechs: Hab ich. Um Thomas zu zitieren: Oh Gott.
„Oh bitte", keuchte Seamus. „Keine Details. Ich flehe euch an."
„Seamus!", stotterte Ron. „Du glaubst doch nicht etwa, ich sei – du kannst dir unmöglich einbilden –"
„Nun, ich bin sicher, es gibt eine Menge harmlose Erklärungen dafür, dass du... mit einem nackten Malfoy im Bett liegst", meinte Harry schwach. „Ich – ich, das könnte so eine Art Massenhalluzination sein. Oder! Wir sind alle auf Drogen."
„Sei auf allem, was du gerne möchtest – nur nicht auf mir", schnappte Draco. „RUNTER!"
Die sich darauf hin offensichtlich entwickelnde schmutzige Fantasie ließ Seamus vom Bett fallen.
„Viele unschuldige Erklärungen", murmelte Harry schwach. „Oh, wenn mir bloß eine einfiele..."
Seamus, jetzt auf dem Fußboden, wiegte mit dem Oberkörper vor und zurück.
„Malfoy trägt ein Laken, und Ron will nicht von ihm runter, und Ron wird ganz schwitzig, und ganz wild vor tierischer Lust..."
„Jesus, Finnigan, du musst öfter mal ausgehen", erwiderte Draco. „Und du musst RUNTER von mir, Weasley. Oder ich erzähle Chang davon."
Ron sah verständnislos aus.
„Woher weißt du –"
Gedankenverloren und zu Dracos Erleichterung krabbelte er von ihm runter und stand auf.
Draco stand auf, glättete sein Laken, und spendierte ihnen allen sein traditionell spöttisches Slytherin-Grinsen. Ihm war natürlich bewusst, dass diese hochmütige, verächtliche Haltung besser zur Geltung kam, wenn er angezogen war. So war das halt mit diesen Dingen.
„Malfoy!", sagte Harry und traf endlich den Ton Heldenhafter Gerechter Empörung. „Was du hast da mit Ron gemacht?! Ich verlange eine Antwort!"
„Aber bitte keine explizite", betonte Seamus.
„Ich hab gar nichts mit Ron gemacht!"
Ein Gurgeln von „Jetzt sind sie schon beim Vornamen" kam von Seamus.
„Hört mal, es ist alles ganz einfach. Wir waren im Bett – nein, wartet – dann war da der Kuss – Moment mal, aber das kam nach dem – meine Kleider waren im Badezimmer – aber das ist nicht wichtig und – ich hatte sie sowieso seit Ewigkeiten nicht mehr an..."
„Oh Gott."
„Halt's Maul, Thomas. Und dann hat er mich hier auf den Boden geworfen, aber wartet … Ich meinte damit nicht – ich hab den Rattenteil ausgelassen …"
„Auch noch Tiere! Ron, wie konntest du!", schrie Seamus.
„Nein, nein, seht doch, es ist alles in Ordnung. Es ist ja nicht so, als ob ich noch nie in Rons Bett gewesen wäre – ich meine, ich war schon monatelang drin... wenn ich nicht in Harrys oder Hermiones war und... Herr im Himmel, will mich denn keiner zum Schweigen bringen?"
Zum ersten Mal in seinem Leben fand sich Draco Malfoy sprachlos.
Er sah herum in die blassen, geschockten und angeekelten Gesichter.
„So", endete er fröhlich, „ich hoffe, das hat jetzt alles aufgeklärt. Und jetzt lasst uns nie wieder davon sprechen."
„Malfoy, du bist eine verrückt gewordene, lügende, bösartige, nackte Person", meinte Harry aus tiefster Überzeugung.
„Ich brauch eine Dusche!", rief Ron auf einmal aus.
„Du brauchst eine Dusche", bemerkte Draco. „Versuch mal, dich Monate lang nur mit der Zunge zu waschen."
„Oh... würg...."
Seamus' Horror hatte offensichtlich den Punkt völligen Verlustes sprachlicher Ausdrucksfähigkeit erreicht.
„Und was ist mit deinen Haaren los?", forschte Neville, der unter seinem Bett nicht so schnell mit der ganzen Situation mitkam.
Draco spürte plötzlich zu seinem Entsetzen, dass etwas auf seine Schultern fiel, diese bedeckte und sich um seinen Hals schmiegte.
Sein Haar war ungebürstet! Ungegelt! Ungekämmt!
Vor den Gryffindors!
Jetzt hatte er wirklich genug. Nackt sein war eine Sache. Schlecht gepflegt eine völlig andere.
„Ich geh nach Hause", verkündete er.
„Oh, Gott sei Dank", sagte Dean mit geringfügig veränderter Sprachformel.
„Oh nein, tust du nicht!", rief Ron.
Seamus gab ein entsetztes Stöhnen von sich.
„Ich meine, hör mal, warte, du warst in meinem Bett!", brüllte Ron. „Ich meine – Ratten-Diebstahl! Sexuelle Belästigung! Entwürdigung!"
„Davon träumst du doch wohl nur", schnappte Draco.
„Malfoy", sagte Harry streng, „ich denke, du schuldest uns eine Erklärung."
Er stand auf. Draco hätte ihm sagen können, dass ein tapferes Aussehen in einem zu kleinen Pyjama verlorene Liebesmüh' war, entschied sich aber, in Anbetracht seiner eigenen Laken-Lage besser den Mund zu halten.
„Und ich werd dir alles geben, was du verdienst", antwortete er glatt. „Morgen."
Das hätte er nicht sagen sollen. Aber zur Hölle, er war ein Malfoy, er konnte nicht anders.
Schuld waren seine Vorfahren.
Er winkte Ron kokett zu.
„Bis bald, Süßer."
Bei dem Keuchen, das aus allen Kehlen drang, verzog sich sein Mund zu einem Lächeln. Dieses Lächeln blieb, als er Longbottoms verängstigte Frage hörte: „Ist er weg?"
Das Lächeln entglitt ihm erst, als er begriff, dass er wohl besser ein paar Roben hätte erbetteln oder stehlen sollen.
Oh Gott, er trug ein Laken.
Oh Gott, bitte, bitte. Er durfte auf keinen Fall irgend jemandem über den Weg laufen.
Er musste wie ein kompletter, absoluter Trottel aussehen.
*
Hermione hatte das Buch hochgehoben, das sie im Gemeinschaftsraum liegen gelassen hatte, als sie die Treppe hoch schaute und ihn sah.
Er sah aus wie ein menschgewordenes Schwert aus Mondlicht auf den nächtlichen Stufen. Die Haare in dieser unmöglichen Farbe unschuldiger Kindheit, zu lang geworden, in Locken, die sich an seinen Nacken und seine Wangen schmiegten. Ein weicher Schwung fiel in seine Augen, die mit der blendenden Unfassbarkeit silbrigen Lichtes auf dem Wasser glitzerten. Das Mondlicht musste von einem Renaissance-Bildhauer geschaffen worden sein, um jede Fläche seines Gesichtes in strengen Kanten und erschreckend perfekt zu beleuchten. Seine Wangenknochen und der Kieferbogen waren glatt wie Messerklingen. Jahrhunderte der Aristokratie hatten Nase, Kinn und Stirn geformt, sich wie ein Ornament in elegante Kurven zu neigen.
Seine Haut hatte die gleiche Farbe wie Marmor, was seltsam gut zu den scharf abgesetzten Linien passte, die seinen Hals, seine Brust und seine Arme zeichneten. Es war eine Schönheit, die wie gemeißelt schien, wie eine griechische Statue; eine Verherrlichung der Stärke in einer Form, die zerbrechlich wirkte wie der Stiel eines teuren Weinglases. Die gemeißelte Höhle am Ansatz seines langen Halses, der schlanke Bogen seines Schlüsselbeins und der gerundete Anstieg zu seinen Schultern sah einfach viel zu sorgfältig geformt aus, um irgend etwas anderes als schrecklich zerbrechlich zu sein.
Weißes Material schmiegte sich um seine schlangengleichen Hüften. Dieser Aufputz schien absolut natürlich für einen solch zarten Moment der Schönheit, blass und lieblich, wie eine zitternde Kerzenflamme.
Dann blinzelte sie gegen das Mondlicht und setzte die Teile dieses Gesichtes zusammen zur Wiedererkennung statt zur ästhetischen Bewunderung, und begriff, dass es sich um Draco Malfoy handelte.
Verdammt noch mal!
Wie von der Tarantel gestochen sprang sie auf.
„Malfoy!"
Er trat vor, mit der arroganten Grazie eines jungen Kaisers in sein Laken gehüllt.
Moment mal, das Laken?
Es sah aus, als versuchte Malfoy, in einer beschwichtigenden Weise zu lächeln, die ganz entschieden seltsam an ihm wirkte.
„Nun, Hermione –"
Hermione benötigte ein paar Minuten, um zu begreifen, dass das ihr Name war, und es daher eine durchaus angemessene Sache, sie so zu nennen – so unpassend es auch von seinen Lippen klang.
„Was tust du hier – du kommst aus dem... Jungen-Schlafsaal... trägst... eins der Gryffindor-Laken? Worin bist du hochgekommen? Nein, beantworte das nicht... Malfoy, du wirst seit über einem Monat vermisst!"
Malfoy zuckte irgendwie hilflos mit den Achseln.
„Uh. Sieh mal, es gibt Gründe dafür –"
„Drogen?", fragte Hermione nachdrücklich. „Dunkle Zauber gegen Harry? Eine Art – Liaison – mit Neville Longbottom?"
Malfoy sprang beinah aus seinem Laken.
„Urgh! Urgh, wie unbeschreiblich eklig! Hör mal, ich könnte was viel besseres kriegen als ausgerechnet Longbottom." Er sah mürrisch aus. „Ich bin ganz entschieden der Meinung, dass ich zumindest eine Dean-Thomas-Bewertung verdiene!"
„War das ein Geständnis?"
„Uuurgh!", Malfoy atmete tief aus und ein, um sich selbst zu beruhigen. „Absolut nicht. Ehrlich, liest du insgeheim Pornos hinter der ‚Geschichte Hogwarts'? Weil du für eine angeblich der Gelehrsamkeit gewidmeten Schülerin eine echt schmutzige Fantasie hast. Erst sich in Professor Loveheart verknallen, und jetzt das..."
Hermione legte eine Hand auf ihre Hüfte.
„Das ist genau die Sorte abscheulicher Sachen, die ich von dir zu hören erwarte, Malfoy."
„Schön, dass ich dich nicht enttäuscht habe."
„Aber... warte... Woher weißt du, dass ich die ‚Geschichte Hogwarts' gelesen habe?"
Malfoy sah entschieden verschlagen aus, ein vertrauter Anblick, für den Hermione ziemlich dankbar war.
„Ummm – hat das nicht jeder?"
„Nun, Malfoy, ich wusste nicht, dass du lesen kannst."
„Hey, ich verdiene meine Noten nicht nur durch Verführung der Lehrer mit meinem vielgepriesenen guten Aussehen." Er grinste frech. „Wer hat soviel Zeit? Und überhaupt, wenn man an Professor Flitwick denkt – wer hat die Absicht?"
Hermione hatte nie darauf geachtet, ob Malfoy gut in der Schule war oder nicht. Andererseits, bei seiner Begeisterung für Zaubertränke und Arithmantik – aber es war ja nicht so, dass sie das interessierte.
Eine andere Sache schoss in ihr Bewusstsein wie ein Feuerkracher, der Aufmerksamkeit verlangte.
„Und woher weißt du, dass ich in Professor Lockhart verknallt war? Nicht, dass das stimmen würde", fügte sie schnell hinzu. „Und du hast dein Verschwinden noch immer nicht erklärt, oder das – Laken –"
„Äh – öhm – wer war nicht in Professor Lockhart verknallt?"
„Also, bei dem Satz und der Tatsache, dass du gerade aus dem Jungen-Schlafsaal kommst, fange ich an, mich über dich zu wundern –"
Hermione fing tatsächlich an, sich regelrecht wohl zu fühlen. Jungen aufzuziehen war etwas, was sie außergewöhnlich gut konnte, und Malfoy fing an wie Ron auszusehen, wenn der seine Hausaufgaben nicht gemacht hatte.
Als Draco Malfoy sich plötzlich daran erinnerte, dass er – endlich wieder – Draco Malfoy war.
„Ich würde ja so gerne hier die ganze Nacht herumstehen und mit dir plaudern, Granger", sagte er gedehnt. „Aber dieses Laken ist verflixt luftig, wenn du verstehst, was ich meine. Nebenbei schaudert es mir bei dem Gedanken, was Professor McBeschützerinJungfräulicherTugend sich wohl denken würde, wenn sie uns in unserem fragwürdigen Aufzug erwischen würde. Was würde dann aus meinem Ruf?"
Hermione wurde sich ganz plötzlich unangenehm der Tatsache bewusst, dass sie im Nachthemd dastand, was natürlich absolut lächerlich war, wenn man berücksichtigte, dass er nur ein Laken trug.
Bitte lass mich nicht rot werden.
Sie wünschte sich verzweifelt einen Bruchteil seiner unglaublichen Eleganz, völlig ungerührt von der Tatsache, dass er in ein Betttuch gewickelt war. Malfoy war sogar in der Lage gewesen, sofort aufzustehen und den Verrückten zu bedrohen, der ihn in ein Frettchen verwandelt und durch einen Raum hatte hüpfen lassen.
Zu bestimmten Zeiten musste man ihn einfach bewundern – den absoluten Blödmann.
„Natürlich", fuhr Malfoy fort, und seine Stimme wurde aalglatt, „wenn ich die Wahl habe zwischen diesem Gerücht und dem über Longbottom..."
Der hellhaarige Slytherin schritt langsam auf sie zu. In einer Art gelähmten Unglaubens starrte Hermione in den kühlen Glanz seiner Augen, als seine Stimme sie so reich und warm umfing.
Einen Moment später war er ihr so nah, dass sie die Hand ausstrecken und seine bloße Brust hätte berühren können.
Selbstverständlich tat sie nichts dergleichen.
„Was hast du vor, Malfoy?", zischte sie.
Sein Lächeln war völlig Malfoy. „Noch nichts. Gib mir eine Minute."
„Urgh – Malfoy, habe ich in letzter Zeit schon mal erwähnt, dass du widerlich bist?"
„Hast du darum solche Probleme beim Atmen?"
Scheiße.
„Komm schon, Hermione...", Malfoys Stimme war seidenweich. „Wo bleibt denn da die Gryffindor-Freundlichkeit? Du würdest doch nicht diesen ruchlosen Räuber jungfräulicher Reinheit, Longbottom, meinen guten Namen beflecken lassen?"
Er glitt weiter auf sie zu.
In ihrer Brust explodierte ein Feuerwerk der Panik. Sie hob eine Hand und schob ihn von sich, was natürlich das Berühren seiner nackten Haut mit sich brachte, und mehr Körperkontakt bedeutete, als sie je mit Malfoy hatte haben wollen.
Außerdem weckte es alle möglichen verstörenden Gedanken über Haut, die sich über Muskeln spannte, sanft gleitende Hände, und wie weich wohl die Locken seien, die in ganz bestimmte Augen fielen – aber diese Gedanken schob Hermione auf den Stress des Augenblicks.
Malfoy hob seine Hände in einer Geste der Unschuld, die verdammt unwahrscheinlich war.
„Raus hier!", fauchte Hermione.
Er zuckte die Achseln, was dieses beunruhigende Spiel der Muskeln unter der Haut fortsetzte.
„Wie du willst."
Er glitt aus dem Gemeinschaftsraum. Einen Moment, nachdem er fort war, bemerkte Hermione, dass er ihr nicht eine der wichtigen Fragen, die sie gestellt, beantwortet hatte.
Scheiße, Scheiße, Scheiße.
*
Na, das war ja unglaublich gut gelaufen, gratulierte Draco sich selbst. Von allen Trotteln der Welt... hatte er ein verdammtes Laken getragen, als sie ihn wiedersah.
Ein Laken!
Er konnte es immer noch nicht glauben. Er nahm an, er müsste noch dankbar sein, dass sie nicht davon gerannt war, lauthals quietschend in höhnischem Gelächter. Und was war bloß in ihn gefahren, auf sie zuzugehen, so rein und Gryffindorisch in einem mädchenhaften Nachthemd, etwas, das er wohl nicht mal berühren könnte...
Er hatte versucht, sie von ihren unbequemen Fragen abzulenken, und sich selbst dabei mitreißen lassen.
Bitte, dachte Draco. Noch mehr peinliche Szenen ertrage ich nicht. Lasst mich einfach in mein schönes, kuscheliges Bett, und um alles andere kümmere ich mich morgen früh.
„Blaise Zabini ist ein Flittchen", flüsterte er und die Tür schwang auf.
Malcolm Baddock gab ein gottloses Geheule von sich.
Draco verfluchte Murphy, und jeder einzelne Slytherin in Hogwarts, eingeschlossen Professor Snape in Kuscheltierpuschen (ein Anblick, der Dracos Tag irgendwie aufhellte), tauchte in doppelter Geschwindigkeit am Eingang auf.
Und starrte ihn an. Und starrte.
Ein paar der Mädchen starrten ihn auf eine Art und Weise an, bei der Draco sich höchst unwohl fühlte...
Blaise Zabini beäugte den Knoten in seinem Laken auf eine Weise, die bei ihm ein ausgeprägtes Panikgefühl auslöste.
Pansy Parkinson warf sich auf ihn auf eine Weise, bei der er sich wirklich als Opfer empfand.
„Oh, Draco!", schrie sie. „Gott, wir haben uns alle solche Sorgen gemacht."
„Äh... das ist nett... Pass auf das Laken auf..."
Alle gehorchten und beobachteten ihn interessiert.
„Wo bist du gewesen?", wollte Pansy wissen.
„Was hast du getan?", fragte Goyle.
„Was ist Ihnen passiert?", verhörte ihn Snape.
„Was hast du da an?", wollte Crabbe wissen.
„Ist das nicht ein Gryffindor-Laken?" Blaise war einfach ein winziges bisschen zu aufmerksam.
Draco sah sich zwischen all den besorgten, neugierigen, fragenden Gesichtern, die ihn umgaben, um. Er unterdrückte vehement den Wunsch wegzurennen.
„Ich kann alles erklären", versprach er.
Es gab eine erwartungsfreudige Pause.
„Morgen früh", fügte er hinzu und fegte in echtem Malfoy-Stil davon, indem er sein ganzes Haus stehen und ihm nachstarren ließ.
*
