Oh Gott, jetzt kommt Lupin auch noch drinne vor. Aber bevor sich jetzt irgendwer Hoffnungen macht, nein ich mache jetzt garantiert kein Slash aus der Story, so leid es mir tut. Dafür benimmt sich Snape aber glaub´ ich ziemlich OOC. Ich find es ja schon allgemein schwierig, über Männer mitleren Alters etwas ERNSTHAFTES zu schreiben, aber Snape ist da ja echt die Spitze. Puh! @Ceres Ich bewundere dich immernoch, dass du, spätestens zwei Tage, nachdem ich was hochlade, sofort mit einem Review zur Stelle bist. DANKESCHÖN ^____________________^!!! *knuff*

Iguana In Trouble (2): Le Sommeil et l'Animal perdu

WARUM konnte sich die restliche Lehrerschaft nicht genauso schnell ins Boxhorn jagen lassen, wie die Schüler? „Tsss.", Snape saß mit verschränkten Armen auf seinem Schreibtischstuhl und starrte griesgrämig an die Wand. Als ob es ihn interssierte, wie die Slytherins McGonagall und ihre Gryffindors in den Wahnsinn trieben. Als ob ihre Goldkinderlein weniger Dreck am Stecken hätten. Vielleicht sollte Snape auch mal eine Liste anlegegen. Schon allein mit der letzten Stunde im dritten Jahrgang hätte man Seiten füllen können. Stetige Unaufmersamkeiten, der Tränkemeister hatte in der gesamten Stunde zwei Zeichnungen von sich selbst eingesammelt, (auf Zeichnung Nummer 1 war Snape mit einem Kürbiskopf abgebildet gewesen, mit dem er gegen eine Wand gelaufen war, auf dem anderen war eine schreiende Strichmännchenkarikatur zu sehen, unter der stand: „Der schreiende Blödmann"), die Gryffindors gingen auch nicht mehr gerade freundlich mit ihren Rivalen um und dann war da nicht zuletzt Longbottom, der diese Stunde sage und schreibe drei Explosionen verursacht und schließlich am Ende noch formvollendet den Schrank umgeworfen hatte (Snape gab ja zu, dass der Junge sich ja nur hatte vor seinem erbosten Lehrer verstecken wollen. Nur leider hatte der Junge dazu leider GAR NICHT DIE ERLAUBNIS!!!). Also, wenn es kein Psychoterror war, diese Monster, es waren ja eigentlich nicht nur die Gryffindors, zu unterrichten, dann war Voldemort Insasse des Streichelzoos. Aus Crowleys Ecke war wieder das typische Geräusch zu hören, dass der Leguan immer von sich gab, wenn ihm etwas nicht passte. Zu Anfang war Snape der Ansicht gewesen, dass das Tier permanent unzufrieden war, da, wenn es mal was von sich gab, es dieses unzufriedene Knurren war. Niemals irgendein Laut, der Behagen oder so etwas ausdrückte. Aber inzwischen hatte der Hauslehrer verstanden, dass, solange Crowley still war, eigentlich alles in Butter war. „Du willst raus, ja?", dass er bis eben noch böse gewesen war, dass Crowley ihn vor McGonagall blamiert hatte, hatte Snape schon wieder vergessen.

Die Flure der Schule waren ziemlich leer. Kein Wunder, das Schuljahr ging zu Ende und in fast allen Fächern standen jetzt die letzten Tests an. Außerdem war draußen auch nicht gerade das einladendste Wetter, es sei denn, man stand auf ekligen Nieselregen. Wenn es eine Top Ten Liste für halbe Sachen gab, fand der Tränkemeister, dann müsste Nieselregen irgendwo auf den drei obersten Plätzen sitzen. Er hatte weder die Atmosphäre eines Wolkenbruchs aber auch nicht die beruhigende Wirkung eines schönen Sommertages. Früher hatte Nieselregen Snape immer deprimiert, auf ziemlich merkwürdige Art. Das hatten vor allem immer die anderen Häuser gemerkt, da an solchen Tagen noch mehr Punkte ins Nimmerland gingen, als sonst. Aber inzwischen schenkte Snape diesem Wetter nicht mehr so gebürtige Aufmerksamkeit wie damals. Nicht das einzige, was sich verändert hatte, stellte Snape fest. Seit er gezwungen war, sich mit Crowley einmal am Tag zu bewegen, ging er... langsamer... schlenderte mehr. Zuerst hatte er es gar nicht mitbekommen, dass er nicht mehr, wie gewohnt, die Gänge im Laufschritt durchquerte um ja nicht zu lange Zeit in ihnen zu verweilen. Aber Crowley war nun mal ein ziemlich ruhiger Zeitgenosse - auch wenn ihn Snape schon mal im Angriffsmodus im Affenzahn auf Mrs. Norris zurennen gesehen hatte – und der Tränkemeister hatte nach einiger Zeit sein Tempo angepasst. Aber ganz leer war der Korridor doch nicht. Wie Snape feststellte. Durch ein schepperndes Geräusch, das aus dem abzweigenden Gang rechts zu kommen schien. Snapes erster Gedanke war Peeves (wodurch sich seine Mundwinkel wieder nach unten zogen). Ein Blick um die Ecke belehrte ihn jedoch, dass es sich nicht um den Poltergeist mit dem Aufmerksamkeitsdefizit handelte. Stattdessen erblickte er drei Gryffindors von denen einer wie bestellt und nicht abgeholt auf dem Hintern saß, während hinter ihm die Teile einer Ritterrüstung fröhlich auf dem Boden vor sich hin rollten. „Longbottom!!", der runde Junge auf dem Boden zuckte zusammen, als die Stimme des Tränkemeisters messerscharf durch den Gang hallte. Die beiden anderen Jungen hatten sich ebenfalls umgedreht. Weasley und Potter. Das Trio Infernale war perfekt. „Fünf Punkte von Gryffindor für das Herumlärmen auf den Fluren.", zischte er schadenfreudig. „Moment mal.", protestierte Harry wütend. „Oho, Mr. Potter möchte wiedersprechen.", Ja, das kam in letzter Zeit öfters vor, „Weitere Fünf Punkte.", grinste Snape finster, die Arme verkreuzend. „Das war keine..." „Weitere Fünf Punkte!" „Absicht. Wir..." „Fünf Punkte!" „...Neville ist gestolpert und..." „Mr. Potter! Bevor ich ihnen weitere fünf Punkte für ihr Betragen abziehe, möchte ich sie darauf hinweisen, dass, wenn sie mir jetzt noch weiter auf die Nerven gehen und an meiner Beurteilungsfähigkeit zweifeln, ich mich gezwungen sehe, sie nachsitzen zu lassen! FÜNF PUNKTE ABZUG!" Ha, das saß! Harry starrte ihn immer noch bitterböse an, hielt aber die Klappe. Der Tränkemeister hatte festgestellt, dass der Junge inzwischen nicht mehr so leicht einzuschüchtern war, wie früher. Eine ziemlich nervtötende Entwicklung, wie er fand, da er sich jetzt noch mehr mit Potters spatzenhirnigen Einwänden herumärgern durfte. „Äh.. Professor...?", Weasley jetzt auch noch, oder was? „Gibt es ein Problem Mr. Weasley? Reparo!", Snape funkelte den Rotschopf an, während sich die Ritterrüstung von alleine wieder zusammensammelte und schließlich wieder wie vorher an ihrem gewohnten Platz stand. „...Äh.. Ihr Leguan, sir.", Snape drehte sich um und starrte auf den Platz, auf dem eben noch Crowley gesessen und gelangweilt vor sich hin geglotzt hatte. Er war weg. „Wa...", Snape glotzte noch einen Moment ungläubig auf die leere Stelle, als würde er hoffen, den Leguan nur übersehen zu haben. „Crowley.", rief Snape in den Gang hinter ihm. Keine Reaktion, die ihm verriet, dass da irgendwo ein Leguan hockte. Und langsam machte sich Panik im Kopf des Tränkemeisters breit. Angestochen lief er in jeden Gang in der Nähe, fand aber nichts. Was sollte er jetzt machen? Was, wenn ihm irgendwas passiert war? ~Unsinn!~, tönte Snapes Unbarmherzige Stimme der Vernunft in seinem Kopf. ~Vermutlich wurd´ ihm nur zu langweilig, dich die Schüler zusammenstauchen zu sehen. Er rennt jetzt irgendwo durch das Schulgebäude auf der Suche nach einer geeigneten Ecke, wo ihn niemand beim pinkeln stört!~ ~Nur um dich darauf aufmerksam zu machen, diese Schule hat VERDAMMT VIELE ECKEN ZUM REINPINKELN!~, ja die Stimme kannte Snape auch, allerdings meldete sie sich nicht ganz so oft zu Wort, ~Er kann überall sein! Was wenn er nach draußen gegangen ist und ihm was passiert ist! Du musst ihn suchen!!~ „Äääh, Professor?", die drei Gryffindors starrten den Lehrer vor sich etwas verdattert an, der jetzt schon seit zwei Minuten unbewegt, nur mit ständig wechselndem Gesichtsausdruck dastand und vor sich ins Nichts starrte, „Dürfen wir jetzt gehen?"

Er hatte den ganzen restlichen Tag nach Crowley gesucht. Verdammt, er hatte sogar das Nachsitzen einer Gruppe Hufflepuffs abgesagt um den Abend weitersuchen zu können. Er hatte die Hälfte der Aufsätze des sechsten Jahrganges nicht fertig und außerdem... außerdem hatte er kaum geschlafen! Es war große Pause. Snape saß im Lehrerzimmer und begutachtete die Augenringe seines Spiegelbildes in seiner Tasse Kaffee. Die erste Doppelstunde Zaubertränke war die Hölle gewesen. Während die Kiddies (es war der zweite Jahrgang gewesen) angefangen hatten, nach den Instruktionen an der Tafel die abgespeckte Version eines Amnesiatrankes zu brauen, war er versehentlich kurz weggenickt. Es waren nur fünf Minuten oder so gewesen, in denen allerdings beinahe eine Katastrophe ihren Lauf genommen hätte. Einer der Ravenclaws hatte die Dosierung so dermaßen völlig verbockt (Snape selbst war sich nicht sicher, wie besagter Schüler das geschafft hatte), dass das Gebräu übergekocht war und jetzt einige Schüler, die etwas davon abbekommen hatten blind auf Zeit in der Krankenstation saßen. Poppy hatte zumindest gemeint, dass es nur vorübergehend wäre, aber es war auch gut möglich, dass er das nur geträumt hatte, da der Tränkemeister während den Erklärungen der Schwester gleich nochmal eingepennt war. Wie um Himmelswillen sollte er die nächsten Stunden heil überstehen, ohne, dass ihm in den nächsten Tagen ein Haufen Eltern wegen Verletzung der Aufsichtspflicht die Tür einrannten? Obwohl... nein, eigentlich besorgte ihn das nicht wirklich. Neben dem kleinen Sorgenbrocken mit der Aufschrift „Eltern"hatte sich nämlich ein ca. zehnmal so großer Brocken hinplatziert, der dem kleineren mühelos die Show stahl. Und auf diesem stand „Crowley". Ja, Snape wusste, dass er sich aufführte, wie eine Mutterglucke oder so etwas in der Art. Aber er machte sich wirklich Sorgen um seinen Leguan. Was, wenn er in den Wald gerannt war. Und er zweifelte stark, dass der grüne Genosse wirklich im Stande war, sich gegen die ganzen irren Kreaturen dort zu behaupten. „Guten Morgen Severus.", eine freundliche, gut aufgelegte Stimme schmiss Snape jäh aus seinen Gedankengängen. Er musste gar nicht aufsehen um zu wissen, welcher Idiot um diese Uhrzeit bereits im Stande war, soviel Glück und Fröhlichkeit in die Welt säen zu wollen. „Morgen Remus.", murmelte der Tränkeprofessor und nahm einen großen Schluck aus seiner Tasse. Wenn er etwas momentan nicht ertragen konnte, sah man einmal von Unterrichten ab, dann war es dieser Strahlemann hier. „Übernächtigt?" „Ist das etwa so offensichtlich?", anwortete Snape gelangweilt. Konnte sich Lupin nicht irgendwen anders zum quälen suchen? Normalerweise wünschte er sich in solchen Augenblicken, dass die Klingel das Gespräch beenden würde, aber heute BRAUCHTE er diese Pause, wollte er am Ende dieses Tages noch irgendwie ganz zurechnungsfähig sein. „Was macht Crowley?" Ja, unter den Lehrern sorgte es immernoch für Belustigung, dass der Kotzbrocken des Kollegiums einen Leguan bei sich im Kerker hausen hatte. „Nichts... ", Snape stürzte den Rest seines schwarzen Kaffees in einem Zug herunter. Eigentlich eine schlechte Idee, das wusste er. Er bekam inzwischen immer Herzrasen, wenn er seinen Kaffee auf die Schnelle trank. Severus, du wirst alt. „Er ist verschwunden, oder?" Snape starrte Lupin für einen kurzen Moment entgeistert an. Woher wusste er davon? Snape hatte es niemandem erzählt, noch nicht mal Dumbledore. Nein, der konnte es nicht sein, genausowenig, wie jeder andere Lehrer. Wer könnte ansonsten davon wissen? In Snapes Kopf kristallisierte sich der hässliche Kopf eines Jungen mit verbogener Brille, Steckdosenfrisur und Narbe auf der Stirn. POTTER! Angeekelt zogen sich Snapes Mundwinkel nach unten. „Ich hab´ dich gestern abend ziemlich aufgescheucht durch die Gänge und um den See rennen sehen und heut´ morgen hab´ ich was von Harry und seinen Freunden aufgeschnappt." Na toll. Das hieß, es wusste schon der halbe Gryffindor-Tower davon. Lupin schloss offenbar durch das Schweigen seines Kollegen darauf, dass er recht hatte und plapperte unbeirrt weiter: „Ich helf dir sonst nachher gerne beim suchen." „Remus, das ist ja...", Snape hustete dezent, „furchtbar nett von dir, aber damit komm ich schon alleine klar." Und wieder einmal rettete ihn die Klingel davor, weitere Zeit mit Lupin verbringen zu müssen, auch wenn der Tränkemeister insgeheim seiner Pause hinterherheulte. Wie angestochen stand Snape auf und verließ im Laufschritt das Lehrerzimmer. Er tat einfach so, als hätte er die letzten Worte des verkappten Werwolfes nicht gehört.

Schlaf und Crowley. Das einzige, was zur Zeit noch Platz hatte in Snapes Hirn hatte und beide Seiten spielten gerade mentales Tauziehen. Er war so unglaublich müde. Aber... er musste Crowley... finden. Nach seiner letzten Unterrichtsstunde irgendwann am späten Nachmittag zombte der Lehrer mit Maulwurfsäuglein über die Gänge, immer noch ausschauhaltend nach einem gewissen Herrn Leguan. Auch wenne er nicht wusste, wo er noch nach dem Tier suchen sollte. Irgendwie bezweifelte, dass es ein Leguan in dem Bevölkerungkessel Hogwarts schaffte, einen ganzen Tag unentdeckt zu bleiben. Verdammt. Snape stand wirklich kurz davor, in der Schule Plakate aufzuhängen um Crowley wiederzufinden. Wankend stapfte er weiter, während er Mrs. Norris, die reichlich mitgenommen in einer Ecke kauerte und ihm einen finsteren Blick schenkte, mit einem mindestens genauso fiesen Blick bedachte.... Moment! Snape starrte verdattert die Katze an. Wer hatte sie jetzt schon wieder so zugerichtet? Konnte es sein? Er hockte sich vor die Katze hin und begutachtete sie, wagte aber nicht, sie irgendwie hochzuheben. Sie schien einige Male eine gewischt bekommen zu haben, mit einem stumpfen Gegenstand, das sagte zumindest ihre Nase und eines ihrer Vorderbeine aus, da sie noch mehr humpelte, als sonst schon üblich, aber keine Schnittwunden oder so etwas zu sehen waren. „FILCH!!!", Snape wusste, dass sein Gebrüll vermutlich durch den gesamten ersten Stock hallte, aber das war ihm momentan so dermaßen egal. Einige Momente später kam Filch auch schon angerannt. Ja, wo die Katze war, war der Hausmeister nicht weit. „Was issn los!?", krächzte der Squib. Es war offensichtlich, dass er über den gesamten Korridor gerannt und jetzt reichlich enttäuscht war, dass es sich doch nicht um einen Notfall, wie angenommen, handelte. „Wissen sie, wer das mit ihrer Katze gemacht hat?", der Tränkemeister wies auf die verschreckte Katze neben ihm, die ihn nun, dank seiner ebigen Lautstärke anstarrte, als wäre er ein Elephant. „Keine Ahnung, sir.", Filch zuckte die Schultern, „Kam gestern abend mit diesen Verletzungen an. Schien ganz schön aufgelöst zu sein. Scheint sich aber bei dem Jemand, der ihr das angetan hat, revanchiert zu haben. Sonst hätte sie heute keine Ruhe gegeben, bis sie das Wesen... was auch immer gefunden hätte." Snape schluckte. War das... vielleicht der Grund, warum Crowley nicht mehr auftauchte? „Äääääh, danke, Filch...", stammelte Snape, drehte sich auf den Umsätzen um und ging im Laufschritt davon. Schlaf würde heute wieder ausfallen müssen. Ein furchtbaren Bild von einem toten Crowley, der jetzt irgendwo hier in den Gemäuern von Hogwarts lag, hatte sich in seinen Kopf gedrängt. Es würde ihn heute nacht sowieso nicht schlafen lassen. Von daher machte es auch keinen Unterschied, ob Snape sich jetzt die Nacht in seinem Bett oder auf Hogwarts Fluren um die Ohren schlagen würde. Aber vorher musste er dann doch mit jemandem reden.

„Severus, alter Junge. Wieso hast du mich nicht schon gestern um Hilfe gebeten?", der Schulleiter rückte seine Brillengläser zurecht und schaute mit einem besorgten Blick, der selbst Oberglucke Mrs. Weasley ausgestochen hätte, auf den übermüdeten Lehrer vor sich, der ein leises Grunzen als Antwort gab. „Natürlich wird dich das gesamte Lehrerkollegium unterstützen, deinen Crowley wiederzufinden." Na toll. Das hatte Snape befürchtet. Dass Dumbledore jetzt sämtliche Lehrer zusammentrommeln und eine Riesensuchaktion veranstalten würde. Groß angelegte Aktionen zu organisieren schien so eine Art Hobby von dem alten Mann zu sein. „Ääääääh, ich glaube nicht, dass das nötig sein wird." „Ach bitte, Severus. Zufriedenes Personal ist gutes Personal. Je schneller wir Crowley gefunden haben, desto eher kann ich auch wieder die normal hervorragende Arbeit von dir erwarten.", Snape starrte Dumbledore an. Aus zweierlei Gründen: Zum einen erfreute es ihn natürlich, dass Dumbledore seine Arbeit für hervorragend hielt, das hieß dann nämlich, dass seine Einschüchterung bei den Schülern immer noch zog, und sich immer noch keiner traute, sich beim Schulleiter über ungerechte Punktabzüge zu beschweren. Zum anderen aber fragte er sich jedoch, was es mit diesem `eher´ und `normal´ auf sich hatte. „Sie meinen..." „Die Sache heute in der ersten und zweiten Stunde. Du bist eingeschlafen, verdammt! Das ist die vorher noch nie, ich wieder hole NOCH NIE passiert. Und Poppy war ebenfalls der Ansicht, dass du fertig aussiehst, wie lange nicht mehr. Und ich muss zugeben,", Dumbledore schielte ihn über seine Brillengläser hinaus an, „dass sie recht hat." Snape verdrehte die Augen. Er hatte keine Lust, sich jetzt mit Dumbledore zu streiten. Alles, was er wollte war vielleicht EINE Person, die ihn vielleicht ein BISSCHEN bei der Suche heute Nacht unterstützen konnte. Und das sagte er dann auch kurzerdings. „Hmm, wenn du meinst?", Dumbledore blickte ihn immer noch über seine Halbmondbrille an. Snape hasste diesen Blick, beim Schulleiter besonders. Es war so ein für verrückterklärender Blick. „Ich werd´ mich mal umhören, wer denn etwas Zeit entbehren könnte. Ich schick ihn dann vorbei! Und bis dahin...", die Besorgnis in Dumbledoren Gesicht wich einer kalten Strenge, „...legst du dich HIN!!"

Aaaaaaargh! Er konnte aber nicht schlafen! Dazu war er viel zu beunruhigt. Jetzt, nachdem er von Filch gehört hatte, das Mrs. Filch einen Zusammenstoß mit irgendwem oder –was gehabt und sich dafür „revanchiert"hatte erst recht nicht. Es war doch ganz offensichtlich! In Gedankengängen malte er sich schon verschiedene nach Unfall aussehende Todesarten für die Katze aus, sollte Crowley nicht wieder zurückkommen... Snape hatte es ganz vergessen. Wie einlullend Rachefantasien sein konnten. Denn eine halbe Stunde später warder Professor, der auf seinem Bett gelegen und an die Decke geglotzt hatte eingeschlafen. Auch wenn es ihm vorkam, als wären es nur fünf Minuten gewesen, bis ihn eine vor Optimismus strotzende Stimme zurück in die Realität holte. „Aufstehen, Schlafmütze!" Oh Gott. Von allem Krankheiten auf der Welt hatte Dumbledore natürlich Lupin heruntergeschickt. „Hast du noch nie was von Anklopfen gehört?", Snape starrte finster in das grinsende Gesicht über ihm. „Oh, ich habe angeplopft!", Lupin kreuzte die Arme, „Aber du hast wohl so fest gepennt, dass du´s nicht gehört hast!" „Wie spät ist es?", die Stimme des Tränkemeisters hörte sich krächzend und erschöpft an. „Hm, lass mich sehen.", Lupin warf einen Blick auf seine Armbanduhr, „kurz nach sieben." Das war eine weitere Eigenschaft, die Snape an dem Mann zur Weißglut brachte. Er schaffte es, selbst aus einem so gottverdammt nebensächlichen Zeug wie Auf-die-Uhr-schauen einen dermaßenen Elephanten zu machen, dass... Snape fiel gerade keine Konsequenz davon ein, aber es nervte tierisch. „Viel zu spät...", murmelte der Tränkemeister bevor er sich immer noch schlaftrunken aufrichtete. Es war ein Fehler gewesen, zu schlafen. Jetzt schrie sein Körper nur nach noch mehr Schlaf, nun, da er wieder zu wissen schien, wie es sich anfühlte. „Na komm.", grinste Lupin zuversichtlich und versetzte Snape einen Klaps auf die Schulter, „Gehen wir Crowley finden.", Snape verzog wieder das Gesicht. Aber irgendwie... war er diesesmal für Lupins ansonsten so unerträglichen Optimismus dankbar. Er sagte es nur nicht, das wär ja noch schöner.

Das Schulgebäude hatten sie nach kurzer Zeit abgehakt. Es war unwahrscheinlich, dass Crowley dort unentdeckt bleiben würde. Außerdem würde dort keine direkte Gefahr für den Leguan bestehen, zumindest im Vergleich zu dem, was ihm im verbotenen Wald ins Haus stehen würde. Das Laub und Geäst raschelte, als Snape sich durch den Wald hindurchkämpfte. Sie waren jetzt mehrere Stunden hier und immer noch nichts von Crowley. Obwohl sie nicht besonders in das Innere vorgedrungen waren, aber Snape wusste, dass es unmöglich war, den ganzen Wald umzupflügen. Und er hatte keine Ahnung, was er tun sollte. Na klar, erstmal zurück zum Treffpunkt zu Lupin, aber danach... Er würde nicht aufhören können, zu suchen, auch wenn der Tränkemeister wusste, dass es zwecklos sein würde... Aber vielleicht hatte der Herr Werwolf ja mehr Glück gehabt, wer ahnte das schon. Da vorne stand er, die Hände ihn den Taschen seines alten Mantels und starrte Gedankenverloren vor sich her. Die Haltung der Silhouette des Professors verriet Snape, dass er sich seine Hoffnung in die Haare schmieren konnte. „Tut mir leid für dich..." Großartig. Wenn Lupin sich jetzt schon entschuldigte... „Lass uns zurück gehen. Ich glaube nicht, dass wir ihn hier finden werden.", zum Glück war es zu dunkel, um Lupins Gesichtsausdruck zu erkennen. Snape kannte den mitleidigen Gesichtsausdruck seines Kollegen, wenn dieser diesen Ton anschlug. Hätte er ihn jetzt sehen müssen, hätte er dem Werwolf bestimmt ohne mit der Wimper zu zucken eine runtergehauen. Alles regte ihn auf und das hier besonders. „Ja, geh´ zurück. Ich werd´ noch etwas suchen.", brachte Snape stattdessen hervor. Na, was hatte er gesagt? „Ach komm, hör auf.", er war sich nicht sicher, aber Snape glaubte, Lupin mit den Augen rollen zu sehen, „Als wenn das jetzt irgendetwas bringen würde." „Mir egal.", er drehte sich auf dem Absatz um und wollte wieder in Richtung Waldesinnere gehen. Aber eine ziemlich starke Hand hielt ihn am Arm fest. Verdammter Werwolf. „Ich weiß, dass dir es gegen den Strich geht, hier nichts mehr tun zu können. Aber werd vernünftig! Der Wald ist riesig! Und außerdem...", man brauchte eigentlich ziemlich lange um Lupin aus seinem Sonnenscheingemüt heruaszuholen, aber Snape hatte es wohl geschafft, „Er ist nicht hier! Und wenn doch, dann ist er schon längst..." Im selben Moment riss sich der Tränkemeister aus dem Stahlgriff seines Kollegen los und stapfte wütend davon, raus aus dem Wald. Es regte ihn auf und zwar unerträglich. Dass Crowley nicht mehr da war. Er keine Ahnung hatte, was er noch tun sollte. Und dass zu allem Überfluss, Lupin sein Strahlemanngehabe ablegen und zur Abwechslung recht haben musste. Hieß das, dass er selber gleich anfangen würde, zu heulen, wie ein kleines Mädchen um sich in seinem Kerker zu verbarrikadieren. Lupin hatte inzwischen aufgeholt und ging jetzt neben Snape her. Zum Glück verzichtete er darauf, den Mund aufzumachen.

Snape heulte nicht los, auch wenn ihm, als sie das Schloss erreichten, danach zu Mute war. Lupin wünschte ihm im Inneren eine gute Nacht. „Nimms nicht so schwer...", mit einem Schulterklapps verschwand der Werwolf in Richtung seines eigenen Quartieres. Snape schaute ihn nicht an. Er schaute auf gar nichts Spezifisches. Er starrte nur vor sich her ins Nichts, während seine Füße von ganz alleine in Richtung Kerker schlurften und sich seine Gedanken im Kreis drehten. Crowley war weg. Das hieß, es würden harte Zeiten werden. Das hieß, Snape war in der gesamten Schule nur noch von Idioten umgeben. Niemand mehr da, der nichts sagte und einfach nur da war und Ruhe spendete. Niemand mehr da, der es mochte, wenn man ihm den Nacken streichelte. Hervorragend. Als der Tränkemeister endlich todmüde in sein Kerkerquartier wankte war er wirklich versucht, sich einfach in sein Bett fallen zu lassen und zu schlafen, bis die Welt unterging. Aber wenn, dann sollte er das dann doch lieber in Schlafsachen tun. Würde er sich jetzt in voller Montur hinlegen, würde das nur den Eindruck eines nervlich völlig fertigen, heruntergekommenen, seelischen Wracks machen. Und der Eindruck sollte erst in zwei Tagen einsetzen, wenn sich Crowleys Fehlen erst richtig schmerzhaft herauskristallisiert hatte. Er sah furchtbar alt aus. Zumindest sagte das der Spiegel im Badezimmer und der musste es ja wissen. Snape starrte für einige Minuten in sein Spiegelbild, als würde er sich jeden Moment selber Punkte abziehen wollen. Hatte er schon immer so ausgesehen? Missmutig starrte Snape auf die riesigen Ringe unter seinen Augen und seine Mundwinkel sackten noch ein Stück weiter nach unten. Ruckartig drehte sich der Professor um und schwankte aus dem Badezimmer. Er würde sich morgen oder irgendwann anders mit dem ganzen depressiven Gesocks befassen, aber betimmt nicht mehr heute abend. Der Boden war ziemlich kalt, wenn man barfuß drüber lief. Warum hatte er sich eigentlich nie einen Teppich für das Zimmer besorgt? Nein, das wäre vermutlich keine gute Idee gewesen. Das Ding hätte keine sieben Tage überlebt mit Crowley und seinen übergroßen Krallen... Aargh, konnte er nicht mal an irgendwas anderes denken? Es ging schon los. Vermutlich würde Snape doch schon morgen sein Leben als psychisches Wrack beginnen können.

Es war nicht so, als hätte er nicht geschlafen. Ganz im Gegenteil, er war kein einziges Mal aufgewacht. Aber trotzdem hatte Snape den Eindruck, als hätte es gar keinen Unterschied gemacht, ob er jetzt die ganze Nacht wachgelegen hätte oder nicht. Sieh den Tatsachen ins Auge, Severus. Du bist im Arsch. Einen Tag noch, dann war Wochenende. Endlich Pause, sah man von einigen Nachsitzern ab. Erste Stunde. Und zu allem Überfluss auch noch Potter und Longbottom in der zweiten Reihe. Klar, normalerweise hätte das geheißen, jede Menge Punktabzüge für die Gryffindors, aber das schien inzwischen seine aufheiternde Wirkung auf den Tränkeprofessor verloren zu haben. Genauso, wie das Schüler zur Schnecke machen. Die Schüler schienen den Unterschied zu merken, wer hätte das gedacht, da inzwischen ein Großteil der Rauminsassen anfingen, hörbar zu tuscheln, mit Seitenblicken auf den Lehrer. Aber Snape war heute viel zu deprimiert,das mit den gewöhnlichen Mitteln zu unterbinden. Vielleicht ein anderes Mal. Stattdessen saß er einfach nur an seinem Pult und dachte vor sich hin, eventuell mal ein Auge auf die üblichen Gefährdeten, um im Notfall zu verhindern, dass der Kerker in die Luft flog. Obwohl Snape selbst dazu der Elan zu fehlen schien. Im schlimmsten Fall waren sie dann eben alle zum sterben verdammt. Auch nicht die schlechteste Wahl. „Ähm, Professor?", den Tag, an dem er nicht dieses penetrante Fingergeschnippe und die aufdringliche Piepsstimme hören musste, würde er zum nationalen Feiertag erklären. „Ja, Miss Granger?", Snape gab sich inzwischen noch nicht mal mehr Mühe, Sarkasmus in seiner Stimme mitschwingen zu lassen, was nicht nur bei dem Waschbären mit eingedrehten Locken neben Potter für Irritation sorgte. „Ähm, ich bin fertig.", war ja klar, dass die kleine Miss Klugscheißer schon nach der Hälfte der Zeit fertig war. Inzwischen war Snape immer auf sowas vorbereitet. „Seite 172. Die Zutaten...", seufzte der Professor und wies auf einen der Schränke am anderen Ende des Raumes, „...sind dort." Und wieder wandte sich Snape seinem Selbstmitleid zu und starrte vor sich hin, als ihn nocheinmal die gewohnt aufdringliche Stimme wieder in die Realität zurückholte. „Ähm, Professor? Ich glaube, sie sollten einmal herkommen!", Granger hatte Mühe, die Unruhe, die inzwischen im Kerker herrschte, zu übertönen und sah peinlich berührt aus. Mit einem Augenrollen hievte sich Snape schwerfällig auf die Füße. Würde Granger nicht den Durchschnitt des dritten Jahrganges so anheben, hätte er vermutlich schon längst versucht, sie mit Hilfe eines Giftes aus dem Verkehr zu ziehen. „Gibt es ein Problem, Miss Granger?", Whoops, das war doch nicht etwas doch Sarkasmus, oder? Ein Blick auf das Mädchen vor ihm, die ihn jetzt noch etwas ehrfürchtiger und ängstlicher ansah, als vorher, bestätigte ihn. Es WAR Sarkasmus. Wer hätte damit noch gerechnet. Aber heute schien allgemein der Tag der nicht berechenbaren Ereignisse zu sein. „Äh... da drinne...", stotterte sie und öffnete die Schranktür. Aus der Dunkelheit des Schrankes funkelte ein dunkles Augenpaar ins Freie. ~Oh Gott! Jetzt sag bitte nicht, dass er die ganze Zeit hier im Schrank gesessen hat!~ Crowley starrte nervös und in Angriffsposition auf seine Umgebung. Sein Körper war übersät mit mehreren Kratzspuren und er zitterte leicht. Als er Snape erblickte, entspannte sich die Haltung des Leguans langsam und immernoch mit nervösem Blick auf die anderen Kinder, von denen einige die Szenerie am anderen Ende des Kerkers mitbekommen hatten und jetzt auf das Tier starrten, kroch er langsam aus seinem Versteck heraus. Snape starrte ungläubig auf Crowley herab. Es war bei weitem nicht fair. Er sorgte sich krank, suchte zwei Nächte nach dem Tier, machte sich lächerlich und dann war Crowley am einzigen Ort, wo er nicht ernsthaft gesucht hatte: im Kerker. Im gleichen Augenblick fiel dem Professor aber auch ein Stein in der Größe des Himalayas vom Herzen. Crowley war wieder da und zwar weder tot noch in mehreren Teilen. Snape sagte nichts. Er grinste nur. Und das schien er noch nicht mal zu bemerken. Es war nicht unbedingt das fiese „Ich ziehe euch jetzt zwanzig Punkte ab"-Grinsen. Es war breiter. Es sah allerdings nicht viel weniger unheimlich aus, in Kombination mit seiner restlichen Erscheinung, wie den gelben Zähnen und dem immer noch stechenden Blick. Nach Jahren der Unfreundlichkeit schien er so etwas einfach verlernt zu haben und keiner der Schüler hätte in dieser Situation mit dem Leguan tauschen wollen, den Snape jetzt hochgehoben hatte und immer noch überglücklich angrinste. Aber die komischen Blicke seiner Schüler bemerkte der Professor gar nicht. Er war doch nicht nur von Idioten umgeben. Crowley war wieder da, und starrte ihn desinteressiert an und sagte keinen Ton. „Willkommen zurück...", murmelte der Snape zufrieden aber immernoch abwesend, immer noch angegafft vom dritten Jahrgang aus Slytherins und Gryffindors, von denen sich einige inzwischen fragte, ob sie es wohl bereuen würde, sollten sie die Situation ausnutzen und einfach abhauen.

Ende

Ja, furchtbar. Ihr dürft alle flamen, wenn ihr Bock habt. Hauptsache, es reviewt wenigstens mal wer. Was mich mal interessieren würde: Könnte man Crowley als Mary Sue bezeichnen *amkopfkratz*? Ja es ist spät, da stellt man sich solche Fragen O.o