Titel: Dann tu mit mir, was immer du willst... Autor: serenitatis Teil:6/6 Fandom: DNAngel Pairing: Daisuke x Satoshi Disclaimer: nix mir, alles gehört...*manga hol*...Yukiru Sugisaki
und ich mach keinen Profit mit dem Geschriebsel da
unten.

Hi! So, jetz is der letzte Teil auch on. Hey, ich war richtig schnell... ^__^ Also viel Spaß beim Lesen!

"blabla": Gesprochenes //blabla//: Gedachtes *blabla*: Gesprochenes von Daisuki-chan bzw. Darki, wenn der
jeweils andere aktiv ist

Kapitel 6

Das restliche Wochenende verbrachte Daisuke mit dem recht vergeblichen Versuch, sich von seinen Problemen irgendwie abzulenken. Doch die ganze Zeit steckte diese uns„gliche Wut in ihm und versuchte herauszukommen. Das hatte zur Folge, dass Daisuke sich nicht auf seine Hausaufgaben oder auf sonstige Dinge konzentrieren konnte. Immer wieder dachte er daran, wie sehr Dark ihn doch verraten hatte und jedes Mal schürten diese Gedanken seinen Zorn noch mehr. Allerdings gab ihm die Wut auch die Kraft, Dark zurückzudrängen, wann immer dieser versuchte, wieder an die Oberfläche zu gelangen. Aber das war nicht das einzige, was ihn an diesem Wochenende quälte; er fürchtete sich auch vor dem nächsten Schultag, weil er dann Hiwatari wieder sehen musste und, was das schlimme daran war, er durfte sich vor seinen Klassenkameraden nicht anmerken lassen, dass er den anderen Jungen am liebsten umbringen wollte. Als nun besagter Montagmorgen anbrach und Daisuke auf dem Weg zur Schule Saehara traf, hatte der Rotschopf seine Gefühle zumindest so weit unter Kontrolle, dass er Satoshi nicht sofort an die Gurgel sprang. Er schaffte es sogar, den Blauhaarigen gänzlich zu ignorieren; ihm nicht einmal einen hasserfüllten Blick zuzuwerfen. Das allerdings stürzte Satoshi wiederum in immer größere Verzweiflung. Doch er besann sich darauf, was Dark zu ihm gesagt hatte, und hoffte, dass die Zeit die Dinge ändern würde.

***

In den nächsten Tagen blieb die Situation jedoch gleich. Satoshi wurde von Daisuke nicht eines Blickes gewürdigt und wie durch ein Wunder schien wirklich niemand etwas zu bemerken. In der letzten Nacht hatte es einen halben Meter Neuschnee gegeben und langsam kam auch beim letzten Schüler Weihnachtsstimmung auf. "Was machst du denn eigentlich in den Ferien?", fragte Saehara Daisuke, als sie eine Woche vor Beginn besagter Ferien ein Stück zusammen nach Hause liefen. "Ich werde bestimmt nicht viel machen. Wahrscheinlich kauf ich mir einen kleinen künstlichen Weihnachtsbaum und schau mir im Fernsehen ein paar Filme an, aber sonst wird nicht viel passieren, schätze ich", antwortete Daisuke mit einen traurigen Unterton in seiner Stimme. Saehara verstand sofort. "Tut mir leid, Niwa-kun, das war echt taktlos von mir." Daisuke hob abwehren die Hände und lächelte leicht. "Nein, schon OK, das macht doch nichts. Ich hab mich schon damit abgefunden, zu Weihnachten allein zu sein und mal sehen, vielleicht kauf ich mir ja auch noch ein schönes Geschenk." "Du kannst auch mit uns feiern, wenn du willst", schlug Saehara vor, "Meine Mutter hat bestimmt nichts dagegen." Doch Daisuke lehnte dankend ab. "Da würde ich mir nur wie das fünfte Rad am Wagen vorkommen. Aber es ist lieb von dir, dass du mir das anbietest. So, ich muss dann..." "Ja, bis morgen." Sie trennten sich an einer Kreuzung, an der Daisuke links abbiegen musste. Langsam stapfte er weiter durch den Schnee und erinnerte sich an das letzte Weihnachtsfest, als er mit seinen Eltern und seinem Großvater unter dem Weihnachtsbaum gesessen und Geschenke ausgepackt hatte. Sein Vater hatte seiner Mutter ein Buch mit Bildern von ihr in allen Lebenslagen und kleinen Sprüchen darunter geschenkt, worüber sie teilweise so herzlich lachen musste, dass ihr die Tränen kamen. Wehmütig lächelnd lief Daisuke durch die Straßen und erinnerte sich an viele Episoden aus dem letzten Jahr. Geburtstage, Sommerurlaub in Osaka...Urlaub... Seine Gedanken wanderten zu einem anderen Urlaub, der noch gar nicht so lange her war, und die Wut kehrte zurück. Wie hatte er sich nur so in Hiwatari täuschen können...? Verbittert verzog Daisuke das Gesicht, als er die Tür zu seinem Appartement aufschloss. Er ignorierte seine Hausaufgaben, ließ sich auf die Couch fallen und sah fern. Es war schon sehr spät, als er endlich ins Bett ging, doch schlafen konnte er trotzdem nicht. Zu viele Gedanken schwirrten in seinem Kopf herum, Gedanken, die ihm in der Seele wehtaten. Warum musste er unbedingt seine Familie verlieren? Warum musste Hiwatari ihn so quälen? Tränen brannten ihm in den Augen, und schließlich ließ er ihnen einfach freien Lauf, obwohl er das Gefühl hatte, nicht nur wegen seinen Eltern zu weinen. Die Woche zog sich unendlich hin, aber irgendwann kam das lang ersehnte Wochenende doch. Jetzt waren es nur noch drei Schultage bis zu den Weihnachtsferien, die dieses Jahr erst recht spät, nämlich am zweiundzwanzigsten Dezember, begannen. Daisuke fühlte sich schlechter als je zuvor. Es kostete ihn Unmengen an Kraft, Dark immer wieder zurückzudrängen und langsam befürchtete er, dass er es nicht mehr lange durchhalten würde. Und er fürchtete den Moment, in dem Dark wieder in sein Leben zurückkehrte, denn er wusste, dass der Dieb es ihm würde erklären wollen, doch er wollte diese Erklärung nicht hören. Er leugnete nicht, dass er Angst davor hatte, jedoch wusste er nicht, warum. Vielleicht ängstigte ihn der Gedanke, dass es womöglich einen plausiblen Grund gab, und er Hiwatari verzeihen müsste. Denn das war das letzte, was er tun wollte. Bis Sonntagabend hielt er Darks Drängen noch stand, doch schließlich hatte er keine Kraft mehr und der Dieb erschien wieder in seinen Gedanken. Er begann auch sofort zu reden, denn er wollte das Ganze so schnell wie möglich aus der Welt schaffen. *Daisuke, ich weiß, dass du immer noch sauer bist, was ja auch verständlich ist, aber ich bitte dich trotzdem, mir jetzt zuzuhören.* Eine Weile herrschte Schweigen, in der Dark überlegte, wie er anfangen sollte, dann sagte er eindringlich: *Er weiß, dass er einen Fehler gemacht hat, glaub mir. Und ich weiß es auch. Wir hätten das nicht tun sollen, aber es ist nun mal geschehen. Ich kann nur versuchen, dir Satoshis Gefühlslage zu erklären, und deine auch, denn ich denke, das ist ebenfalls notwendig.* Daisuke schnitt ihm das Wort ab, weil er mit Darks letzter Aussage überhaupt nichts anfangen konnte. //Was meinst du damit? ich weiß doch was ich fühle.// *Weißt du auch, was du wirklich für Satoshi empfindest?* //Natürlich! Das ist doch angesichts der vielen Geschehnisse ziemlich einfach, oder?// *Ich denke eher nicht. Aber dazu später. Zu erst solltest du wissen, dass Satoshi dich wirklich liebt. Auch wenn du das vielleicht nicht glaubst, weil er dir sehr viel schreckliches angetan hat.*, fügte Dark schnell hinzu, als Daisuke schon zum Protest ansetzte. *Lass mich bitte erst einmal reden und sag dann, was du davon hältst, ja? Ich kann dir nicht sagen, warum er dir wehgetan hat, aber Fakt ist, dass er dich trotzdem sehr liebt. Nimm doch zum Beispiel den Überfall im Eshweel-Museum, als er uns, nachdem er die Wette gewonnen hatte, nicht der Polizei übergeben, sondern mit zu sich genommen hat. Wäre er nicht um dich besorgt gewesen, hätte er mich gnadenlos ausgeliefert.* Dark wartete eine Weile und ließ Daisuke nachdenken. Doch dieser sagte erst einmal gar nichts dazu, sondern fragte immer noch etwas kühl: //Und was behauptest du über meine Gefühle zu wissen, was ich nicht weiß?// *Erinnerst du dich noch an die erste Zeit deiner Verwandlungen?* //Ja, klar.// *Was war da jedes Mal der Auslöser gewesen?* //Es passierte immer, wenn ich Risa begegnet bin.// Langsam begann Daisuke sich zu fragen, was die ganze Fragerei sollte. Dark konnte doch einfach sagen, was er glaubte. Aber bestimmt dachte er sich etwa dabei, ihm seine Gedanken so vorsichtig n„her zu bringen. Dark murmelte nur leise: *Das hab ich mir gedacht. OK, dann...*Er dachte kurz nach. *Weißt du noch, als du dich das eine Mal im Schwimmbad verwandelt hast? Als Wizz sich dann in dich verwandelt hat?* Daisuke musste unwillkürlich grinsen. //Oh ja, das war vielleicht knapp.// *Was ist da genau passiert?* Daisuke wunderte sich zwar immer noch, was das alles sollte, aber er entschloss sich, einfach so gut wie möglich zu antworten und abzuwarten, worauf Dark hinaus wollte. //Also, ich war mit Riku in einer Gruppe. Ich ha sie gerade gefragt, warum Hiwatari nicht mit macht, als dann Risa auf mich gefallen ist und dadurch hab ich mich dann verwandelt.// Dark seufzte. *Du machst es mir echt nicht leicht... Na gut, dann machen wir's anders. Hast du dich nie gefragt, warum du auch Herzklopfen hattest, als du nur mit Satoshi allein warst? Zum Beispiel an dem Tag nach dem Überfall auf das Eshweel-Museum, also nachdem er dir das erste Mal wehgetan hatte. Du hattest geduscht und dann hat er dich gewärmt, als dir kalt war. Er war richtig zärtlich und du hast es genossen. Da hattest du auch das Gefühl, dich jeden Moment verwandeln zu müssen. Oder als ihr euch so gestritten hattet und wir dann mal wieder ein Bild stehlen wollten. Da ist er doch auch gekommen und sofort hattest du wieder Herzklopfen. Dann sind wir aus dem Fenster gesprungen und du warst verwandelt.* //Moment mal, willst du mir etwa weismachen, dass ich mich wegen Hiwatari verwandelt hab?! Das ist doch völliger Blödsinn! Das kann gar nicht funktionieren. Ich war in Risa verliebt. Dass Hiwatari jedes Mal anwesend war, war doch nur Zufall oder weil er mich von Anfang an verdächtigt hat und deswegen immer in meiner N„he war.// *Ich denke eher, dass es umgekehrt war. Risa war immer nur zufällig da. Kommen wir noch einmal auf die Szene im Schwimmbad zurück. Du hast dich also gefragt, warum er nicht mit gemacht hat. Genau in dem Moment hat er dich direkt angesehen und deshalb, nur deshalb, hattest du Herzklopfen. Durch den Unfall mit Risa hast du aber gedacht, dass sie der Auslöser war. Weil du der Meinung warst, dass du sie liebst. Doch eigentlich war Satoshi der Auslöser.* //Halt, warte! Wenn das stimmt, dann hieße das ja, dass meine Liebeshormone auf ihn reagieren. Das wiederum bedeutet...// *Das bedeutet, dass du eigentlich Satoshi liebst.* Daisuke war von dieser Offenbarung so geschockt, dass er erst einmal gar nichts erwidern konnte. Doch dann begriff er und sagte plötzlich laut, wovon er sich allerdings selbst erschreckte: "Das ist nicht wahr!" *Es war klar, dass du mir nicht glauben willst, aber es ist nun mal so.*, versucht Dark Daisuke zu überzeugen. //Kannst du mir dann mal verraten, warum ich das nicht bemerkt hab? Ich meine, man muss doch mitkriegen, wen man liebt, oder?// fuhr Daisuke Dark aufgebracht an. *Nicht, wenn du es nicht mitkriegen wolltest. Du hast es sofort so weit in dein Unterbewusstsein verdrängt, dass du es selbst nicht mehr bemerkt hast, zumindest nicht bewusst. Du hattest diese Gefühle von Anfang an, du konntest sie nur nicht einordnen, weil es ja doch nicht alle Tage passiert, dass man so etwas für einen anderen Jungen empfindet. Du hast es also verdrängt und gleichzeitig so ausgelegt, dass es dir in den Kram gepasst hat.* //Als Hass// warf Daisuke grübelnd ein. Langsam verstand er, was der Andere ihm sagen wollte, auch wenn er noch immer völlig anderer Meinung war. *Genau, als Hass, weil du dir eingebildet hast, ihn hassen zu müssen, nachdem er dir das angetan hatte. Aber trotzdem hast du ihn die ganze Zeit über geliebt, sonst hättest du das alles niemals mit dir machen lassen und wenn du ganz ehrlich bist, hat dir sogar der Sex gefallen, zumindest bis zu einem bestimmten Grad.* Daisuke war entsetzt. Wie konnte er denn jetzt so etwas behaupten? //Kannst du mir dafür vielleicht auch ein Beispiel nennen?// fragte er sarkastisch. *Ja. Es hat dir gefallen, wie sanft er zu deinem Geburtstag war und als ihr in der Berghütte wart, war es doch auch schön, oder etwa nicht?* //Doch// murmelte Daisuke grummelnd. *Na also.* //Aber...// Dark schnitt dem Rotschopf schnell das Wort ab. *Ich habe eine Idee. Du kannst es ganz leicht testen.* Jetzt war Daisuke vollkommen verwirrt. //Testen? Wie denn das?// *Du gehst einfach morgen in der Schule zu Risa und redest mit ihr und dann gehst du zu Satoshi und redest mit ihm...es reicht auch wenn du ihm nur gegenüberstehst und 'Hallo' sagst. Vielleicht redest du vorsichtshalber auch noch mit Riku. Dann wirst du ja sehen, bei wem du Herzklopfen bekommst. Aber sei ehrlich zu dir selbst* //Na gut, ich kann's ja mal versuchen. Gute Nacht.// *Schlaf gut.* Mit diesen Worten war ihre Unterhaltung beendet und Daisuke glitt sogar recht schnell ins Land der Träume hinüber, obwohl er gerade diese unglaublichen Neuigkeiten erfahren hatte. Hatte Dark recht? Daisuke dachte nicht weiter darüber nach. Den Dieb zu verdrängen hatte ihn sogar noch mehr Kraft gekostet, als er gedacht hatte.

***

Am nächsten Morgen stand Daisuke gerade vor seinem Spint, als er Riku und Risa aus dem Augenwinkel auf sich zu kommen sah. *Na, das passt ja perfekt.* Da Dark ihn nun schon so weit gedrängt hatte, konnte Daisuke jetzt natürlich auch nicht einfach den Kürzeren ziehen. Also drehte er sich ein wenig um, so dass sie direkt auf ihn zu liefen. Beide lächelten freundlich, als sie ihn sahen. "Guten Morgen, Niwa-kun!", sagte Risa und Riku tat es ihr gleich. "Morgen. Na, hattet ihr ein schönes Wochenende?", fragte der Rotschopf lächelnd, aber auch ungewollt ein bisschen distanziert. "Ja, wir waren einkaufen, für Weihnachten", erzählte Risa mit Strahlen in den Augen. Anscheinend würde sie etwas ganz wundervolles bekommen. Daisuke hörte ihr aber gar nicht richtig zu. Ihn quälten andere Gedanken. Plötzlich begann sein Herz höllisch weh zu tun. //Weder bei Riku noch bei Risa bekomme ich Herzklopfen!// dachte er verzweifelt. Die Schmerzen in seiner Brust wurden unerträglich und es kam auch noch Übelkeit dazu. Daisuke konnte nicht mehr aufrecht stehen bleiben. Er sank in sich zusammen, während er sich verzweifelt den Bauch hielt. Kurz bevor er ohnmächtig auf dem Boden aufschlagen konnte, spürte er noch zwei kräftige Arme, die ihn aufhielten und hochhoben und er fühlte sich geborgen.

***

Satoshi stand mit Daisuke in den Armen auf und schüttelte den Kopf über all die anderen Schüler um ihn herum, die nicht im Geringsten reagiert hatten, als Daisuke drohte, mit dem Kopf auf den Fliesen aufzuschlagen. "Ich bring ihn ins Krankenzimmer", sagte er zu Riku und Risa. Von den umstehenden Mädchen kamen nur ein paar Kommentare, wie stark Hiwatari doch wäre und was sie für ein süßes Paar waren. Unter anderen Umständen hätte Satoshi wahrscheinlich angefangen verträumt zu lächeln, wenn er das gehört hätte, doch jetzt versetzten die Sätze ihm nur einen Stich mitten in sein Herz. Denn Daisuke und er würden wohl nie ein Paar werden, so sehr er sich das auch wünschte. Ob Dark wohl schon mit ihm geredet hatte? Er legte Daisuke vorsichtig auf einem der Betten ab. In diesem Moment klingelte es zur nächsten Stunde, doch da keine Krankenschwester zu sehen war, hatte Satoshi einen guten Vorwand um noch eine Weile bei seinem Geliebten zu bleiben. Er holte sich einen Stuhl heran, setzte sich hin und betrachtete Daisuke eine Zeit lang. Ohne es selbst sofort zu bemerken, begann er leicht dessen rotes, samtig weiches Haar zu streicheln und über die nächsten Minuten zu grübeln. Was würde er wohl sagen, wenn er Satoshi neben sich fände, wenn er aufwachte? Würde er ihn anbrüllen, was für ein Arschloch er doch war? Er wusste es nicht, aber er konnte auch nicht weiter darüber nachdenken, denn genau in diesem Moment schlug der Rotschopf langsam die Augen auf und sah Satoshi direkt in die Augen. Dieser hielt ohne es zu merken die Luft an und wartete, während Daisuke ihn anstarrte, erst verwirrt und dann zunehmend geschockt. Plötzlich sprang er aus dem Bett rannte zur Tür und war im nächsten Augenblick verschwunden. "Er hasst mich", flüsterte Satoshi traurig in den leeren Raum hinein. Langsam bahnte sich eine einzelne Träne ihren Weg seine Wange hinunter.

***

Daisuke rannte so schnell er konnte. Er sah nicht, wohin seine Füße ihn trugen, aber es war auch ihm egal. Er wollte nur weit weg von allen Menschen. Weit weg von IHM. Schließlich fand er sich in einem verlassenen Park wieder. Er ließ sich auf eine Bank fallen und holte erst einmal tief Luft. *Daisuke...* //Fang jetzt nicht an, mich voll zu quatschen, OK?// erwiderte der Angesprochene schroff. Dark hielt den Mund und ließ den Rothaarigen nachdenken. //Was denkst du, kann ich die letzten zwei Tage schwänzen?// fragte er den Dieb nach einer sehr langen Zeit des Grübelns. *Klar, warum nicht? Vor Weihnachten macht ihr doch eh nichts wichtiges mehr. Da kannst du dich schon mal krank melden.* //Gut. Ich will ihm erst mal nicht mehr begegnen. Ich meine, das hat mich echt umgehauen.// *Im wahrsten Sinne des Wortes* fügte Dark spitzbübisch hinzu. //Lass deine dummen Kommentare, ja?// Es herrschte wieder eine Weile Schweigen. //Ich habe wirklich nicht das geringste gespürt bei Riku oder Risa, kein Herzklopfen, kein Kribbeln im Bauch, nichts. Aber bei ihm...Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie heftig das Gefühl bei ihm war. Mein Herz hat so laut geklopft, dass ich dachte, die ganze Schule hört es und das Kribbeln war nicht auszuhalten.// *Doch, ich weiß, wie stark es war, ich war immerhin in deinem Körper; ich hab es gefühlt.* Daisuke ging darauf nicht weiter ein. //Sind das die Reaktionen, die du erwartet hattest?// *Ähm...nun ja...um mal vollkommen ehrlich zu sein hatte ich es nicht so heftig erwartet.* //Und was heißt das dann?// *Na, dass du ihn noch mehr liebst, als ich dachte, was sonst, du Dummerchen. Das kannst du dir doch wohl allein denken.* //Wie kann es eigentlich sein, dass am Anfang nur die Gefühle da waren, ohne dass es zu einer Verwandlung kam und nach dem Streit hab ich mich dann richtig verwandelt?// *Na, ganz einfach, am Anfang waren die Gefühle noch nicht ganz so stark und im Laufe der Zeit hast du dich immer mehr in ihn verliebt.* Daisuke ließ erschöpft die Schultern hängen. "Das kann doch alles nicht wahr sein...", murmelte er verzweifelt vor sich hin. Er stand auf und ging erst einmal nach Hause. Den nächsten Tag verbrachte er größtenteils mit Grübeln, bis Dark ihm schließlich am Mittwoch, also dem letzten Schultag, riet, sich doch ein hübsches Geschenk kaufen zu gehen, um sich abzulenken. Das tat er dann auch. Er ging in die nahe gelegene Einkaufspassage, schaute sich in einigen Geschäften mehr oder weniger genau um, bis er irgendwann das richtige gefunden hatte. Danach holte er sich noch eine Kleinigkeit zu Essen bei McDonalds und war gerade auf dem Rückweg, als er vor dem Schaufenster eines Schnickschnack- Ladens stehen blieb und in Gedanken Dark ansprach. //Dark?// *Ja?* //Mir fällt gerade etwas ein. Nachdem ich das erste Mal von Hiwatari zurückgekommen bin, da hast du doch gesagt, du hättest irgendeinen Verdacht.// *Ja, hab ich gesagt.* //Hast du damals schon gedacht, dass ich ihn auch lieben könnte? War das deine Vermutung?// *Stimmt genau. Aber hätte ich dir das an diesem Abend gesagt, wärst du bestimmt noch verzweifelter geworden.* //Ja, wahrscheinlich... Du hattest recht.// *Ähm...womit jetzt?* fragt Dark verwirrt. Er hasste Daisukes Gedankensprünge. //Ich liebe ihn.// Kurze Zeit schwieg er und starrte nur weiter auf das Schaufenster. Einige der vorbeigehenden Leute schüttelten schon mit dem Kopf über ihn, aber er bemerkte es gar nicht. //Puh. Jetzt ist es raus.// dachte Daisuke dann mehr zu sich selbst als zu Dark. Doch dieser hörte es ja unweigerlich mit. *Ja. Endlich hast du deine Gefühle für ihn akzeptiert.* //Ich bin dir dankbar dafür, dass du mich letztes Mal aufgehalten hast, als ich auf Hiwatari losgehen wollte.// Er löste sich ganz unerwartet von dem Anblick des Schaufensters, in das er immer noch gestarrt hatte und verschwand in dem Laden.

***

Daisuke landete geräuschlos auf dem Balkon, schob leise die Tür auf und glitt in den Raum. Katzenhaft lief er durch die Wohnstube in das angrenzende Schlafzimmer. Eine Weile blieb er vor dem Bett stehen und betrachtete Satoshi, der mit dem Rücken zu ihm lag. //Er ist schön...// Sein Haar glänzte silbern im hereinscheinenden Mondlicht und weckte in Daisuke den unbändigen Wunsch, darüber zu streichen und seine Hände darin zu vergraben. "Willst du heut nun noch was sagen, oder nicht?", ertönte plötzlich eine Stimme und Satoshi drehte sich zu Daisuke um. Dieser wich erschrocken einen Schritt zurück. "Du...du bist wach?" Der Blauhaarige setzte sich auf und schwang die Beine über die Bettkante. "Wie man sieht", erwiderte er nur. Er erhob sich und stand direkt vor Daisuke, höchstens zwei Zentimeter entfernt. Jetzt sah dieser auch den traurigen Blick und die tiefen Augenringe, die ihm sagten, dass Satoshi kaum geschlafen hatte in den letzten Tagen. Kurz blieb Satoshi so stehen und sah auf Daisuke herab. Dann ging er an ihm vorbei auf den Balkon, denn das Appartement wurde ihm auf einmal viel zu eng. Daisuke folgte ihm, blieb aber ein Stück hinter ihm stehen. Als Satoshi sich eine ganze Weile nicht regte, bewegte sich der Rothaarige langsam weiter in Richtung der Brüstung, bis er schließlich neben dem größeren Jungen stand. Sie standen lange so da und beobachteten die Sterne in dieser klaren, eiskalten Nacht und sagten nichts. Irgendwann ergriff Satoshi doch das Wort. "Warum bist du wieder hier?" Er drehte sich zu Daisuke um und sah ihn an. Daisuke erwiderte nichts; er schaute Satoshi nur liebevoll an. Dieser verstand sofort, begann mit einem Mal zu strahlen, zog Daisuke überschwänglich in eine Umarmung und küsste ihn so lange, bis ihnen die Kälte nichts mehr ausmachte. Dann lösten sich die beiden wieder von einander. Daisuke nahm Satoshis Hand und zog ihn wieder in das Appartement hinein. Als sie vor dem Bett standen, knöpfte er langsam das Hemd von Satoshis Schlafanzug auf, wobei er jedes neu freigelegte Stück Haut küsste. Satoshi schloss genießerisch die Augen und gab sich dem Gefühl absoluten Glücks hin. Überall dort, wo Daisukes Mund ihn berührte, schien seine Haut zu brennen, aber es war ein süßer Schmerz. Irgendwann glitt das Hemd von seinen Schultern und Daisuke widmete sich der Hose. Als sie sich dieser und der Shorts entledigt hatten, begann Satoshi dasselbe Spiel bei Daisuke. Schließlich legten sie sich splitternackt auf das Bett, Daisuke über Satoshi. Sie sahen sich eine Weile nur stumm an, dann senkte Daisuke seine Lippen auf Satoshis und erkundete mit seiner Zunge dessen Mund. Nach einem kleinen Kampf gewann Satoshi dann allerdings die Oberhand. Genüsslich ließ er nun seinerseits seine Zunge in Daisukes Mund eindringen. Wie lange war ihr letzter Kuss her? Eine Ewigkeit, wie es ihm schien. Sie trennten sich schließlich wieder voneinander und Daisuke, der erstaunlich mutig geworden war, fuhr mit seiner Zunge sanft über Satoshis Brust, umkreiste die Brustwarzen und biss kurz hinein, sodass Satoshi ein leises, sehr erregtes Stöhnen entwich. Er wand sich unter dem Körper des Rothaarigen und schaffte es sich über ihn zu rollen. Er hielt kurz inne und sah seinen Geliebten an. Beide waren schon sehr außer Atem und die Erregung war deutlich zu spüren. Satoshi liebkoste nun ebenfalls Daisukes Brust, doch dieser ließ ihn nicht weiter als bis zu seinem Bauchnabel vordringen. Er wiederholte das Spiel von vorhin, so dass er jetzt wieder oben lag. Satoshi ergab sich in sein Schicksal, aber nicht ohne den Rotschopf zur Strafe so heftig zu küssen, dass dessen Lippe zu bluten begann. Daisuke störte es nicht weiter; er leckte es einfach ab. Was er nicht wusste, war, dass er es auf so erotisch Weise tat, dass Satoshi fast auf der Stelle gekommen wäre. Wieder wanderte Daisukes Zunge über Satoshis Brust und diesmal hielt dieser ihn auch nicht auf. Daisuke stoppte auch nicht, als er schließlich zwischen Satoshis Beinen angelangt war. Er strich quälend langsam über dessen Penis bis zur Spitze, die er dann in den Mund nahm und kurz und kräftig daran sog. Das allein reichte, um Satoshi mit einem erstickten Schrei kommen zu lassen. Daisuke krabbelte wieder nach oben, bis er auf gleicher Höhe mit Satoshi war, und ließ ihn sich selbst kosten. Während er den Blauhaarigen küsste, wanderte seine Hand zu Satoshis Hinterteil, ohne dass dieser es bemerkte; er war viel zu sehr abgelenkt. Er bekam es erst mit, als Daisuke einen Finger ganz langsam in ihn hinein schob. Sofort war er wieder hart und dachte auch nicht daran, den Anderen aufzuhalten. Warum sollte Daisuke nicht auch mal oben sein? Doch als der Finger einen bestimmten Punkt in ihm berührte, konnte er gar nicht mehr denken. Er schwebte auf einer Wolke ganz weit weg von jeglichen Problemen. Das einzige, was er noch hörte, war Daisukes Keuchen und das einzige, was er noch fühlte, war dessen Finger in seinem Innersten, dessen Mund, der eine Brustwarze liebkoste und dessen Penis, der leicht und auf zu Tode folternde Weise immer wieder an dem seinen auf und abfuhr. Für Daisuke war es genauso eine Tortur, doch er wollte dieses Mal zu einem ganz besonderen Moment machen, an dem alles stimmte, und deshalb musste er sich beherrschen. Er ließ einen zweiten Finger in Satoshi eindringen und umkreiste mit der Zunge die andere Brustwarze. Dabei lauschte er den kleinen, süßen Geräuschen, die der Andere unbewusst von sich gab und die ihn noch mehr erregten. Auf einmal legte Satoshi seine Hand an Daisukes Kinn, zog dessen Kopf zu sich hoch und flüsterte eindringlich: "Nimm mich." Daisuke ließ sich auch nicht weiter betteln. Er zog seine Finger aus Satoshi heraus und ersetzte sie mit seinem Penis. Langsam drang er in den Blauhaarigen ein, während dieser seine Finger in Daisuke Schultern krallte und leise aufstöhnte. Daisuke wartete eine Weile, obwohl er noch nicht ganz eingedrungen war und zog sich wieder zurück. Dann stieß er aufs Neue in den Anderen hinein, diesmal so weit es ging, und berührte damit wieder den einen bestimmten Punkt, der Satoshi erneut genüsslich aufstöhnen ließ. Langsam bewegte er sich in dem Anderen und küsste ihn dabei zärtlich. Mit der Zeit wurden die Bewegungen jedoch immer schneller und die Küsse immer wilder. "Ich liebe dich, Satoshi", hauchte Daisuke dann auf einmal in dessen Ohr. Dann war es an ihm, erstickt aufzuschreien, als er seinen Samen tief in Satoshi ergoss. Gleichzeitig kam auch dieser noch einmal und verteilte die Flüssigkeit auf seinem Bauch und auf dem Bett. Daisuke zog sich aus Satoshi heraus, ließ sich erschöpft auf ihn fallen und lauschte seinem schnellen Herzschlag, der sich allmählich wieder beruhigte. Satoshi legte seine Arme ganz fest um seinen Geliebten. Eine Weile bleiben sie still so liegen, doch dann lösten sie sich doch voneinander. Daisuke legte sich neben Satoshi und wischte mit der Bettdecke das Sperma von dessen Bauch. Dann kuschelte dieser sich ganz fest an seinen Liebsten und Daisuke zog die Decke über sie beide. Nach ein paar weiteren Minuten des Schweigens sagte Satoshi leise: "Danke."

Und Daisuke wusste, dass er nicht nur vom Sex redete.

***

Daisuke glitt langsam aus dem Land der Träume wieder in die Wirklichkeit zurück. Sofort dachte er an diese wundervolle Nacht, die er niemals vergessen würde. Ob Satoshi wohl noch schlief? Blinzelnd öffnete er die Augen, denn die Sonne schien genau auf sein Gesicht. Er drehte den Kopf ein Stück, doch von dem anderen Jungen war nichts zu sehen. Stattdessen fiel Daisuke Blick auf eine Uhr an der gegenüberliegenden Wand.

//Schon nach zehn?// Gemächlich stand er auf, schlang sich die Bettdecke um die Schultern und tapste barfuss ins Wohnzimmer. *Morgen, Daisuke.* ertönte plötzlich Darks schlaftrunkene Stimme in seinem Innern und er erwiderte den Gruß genauso verschlafen. Er fand Satoshi schließlich auf dem Balkon mit einer Tasse Kaffee in der Hand den Ausblick genießend.

"Guten Morgen, Liebling. Hast du noch ne Tasse Kaffee für mich?", fragte er fröhlich. Satoshi drehte sich erschrocken um. "Was hast du gerade gesagt?", fragte er ungläubig zurück. Daisuke wusste natürlich, was der blauhaarige Junge meinte, aber er stellte sich dumm. "Ob du noch ne Tasse Kaffee hast?" "Nein, das davor." Daisuke kam zärtlich lächelnd auf Satoshi zu, legte die Arme um dessen Taille und fragte: "Hast du etwa was dagegen, wenn ich dich 'Liebling' nenne?" Satoshi musste unwillkürlich grinsen. "Nein, natürlich nicht." "Gut, krieg ich nun noch ne Tasse Kaffee?" "Klar doch, aber nur, wenn du dir was wärmeres als die Bettdecke zum Anziehen suchst." Missbilligend blickte er an Daisuke hinab und schubste ihn dann sanft wieder ins Wohnzimmer zurück. Dieser holte sich brav seine Sachen von nebenan und gesellte sich dann zu Satoshi auf die Couch, wo dieser das Frühstück aufgebaut hatte. "Fröhliche Weihnachten", sagten sie fast gleichzeitig und stießen dann kichernd mit ihren Kaffeetassen an. "Da fällt mir ein...", sagte Daisuke nach dem Frühstück plötzlich. Er stand auf und lief zur Garderobe, wo seine Jacke hing. "Was denn?", rief Satoshi ihm nach, doch statt einer Antwort kam der Kleinere zurück und hielt ihm ein kleines Päckchen vor die Nase. "Für dich." Satoshi nahm es lächelnd an sich, legte es auf den Tisch und holte nun seinerseits ein Geschenk für Daisuke. Beide packten sie nun ihre Geschenke aus. Satoshi bekam von Daisuke einen kleinen grinsenden Plüschmond mit Schlafmütze, an dem eine Maus hoch krabbelte und Daisuke eine dünne silberne Kette, an den das Kanji-Zeichen für Liebe hing. Er stürzte sich so überschwänglich auf Satoshi, dass dieser fast vom Sofa fiel. Daisuke lag jetzt an Satoshi gekuschelt, der es sich auf der Couch bequem gemacht hatte. "Ich danke dir", sagte er glücklich. "Ich dir auch", erwiderte der Blauhaarige. Doch dann fiel Daisuke etwas auf. "Du, sag mal, warum hattest du eigentlich ein Geschenk für mich? Ich meine, du wusstest doch nicht, dass ich zu dir kommen würde, oder?" "Nein, das wusste ich nicht. Ich hatte das schon vor ewigen Zeiten gekauft, als noch nicht daran zu denken war, dass das alles mal so kommt." Nach ein paar Minuten des Schweigens ergriff Daisuke wieder das Wort. "Sato-chan?" Der Angesprochene lächelte verträumt bei dieser Anrede. "Ja, Kleiner?" "Warum warst du wieder so grausam zu mir letztes Mal? Na ja, oder wolltest es sein, wenn Dark nicht dazwischen gegangen wäre." "Ich weiß nicht, ich konnte einfach nicht anders. Tut mir leid, wenn ich dir Angst gemacht habe. Wahrscheinlich hab ich so etwas wie eine 'dunkle' Seite in mir, die es auch mal ein bisschen härter braucht, wenn du verstehst... Aber ich verspreche dir, dass es in Zukunft wirklich nicht mehr vorkommt, es sei denn, du willst es auch..." Bei seinen letzten Worten lächelte Satoshi seinen geliebten geheimnisvoll und verführerisch an. Daisuke wurde leicht rot und grinste. "Woher weiß ich, dass du dein Versprechen nicht brichst?" "Keine Ahnung", erwiderte Satoshi schulterzuckend, "Du wirst mir vertrauen müssen." Und er tat es.

Ende

So, jetzt ist es geschafft! Und ich hab's wirklich hingekriegt genau ein Jahr, nachdem ich den ersten Teil veröffentlicht hab, den letzten Teil zu veröffentlichen. Ich danke meinen treuen Lesern, die mir immer so liebe Kommis geschriebselt haben und ich hoffe, dass es euch gefallen hat. Mal sehen, vielleicht liest man sich ja mal wieder. Ciaoi, seri *alle noch mal durchknuddel*