Harry Potter und der Aufstand der Dementoren

I. Sehnsucht und andere Gedanken

Harry konnte einfach nicht schlafen. Er wälzte sich in seinem
Bett im Ligusterweg schon die ganze Nacht herum. Viele Gedanken
durchströmten seinen Kopf. Er stand auf und ging ans Fenster,
starrte hinaus in den frühen Morgen. Zum Glück waren die Ferien
nun endlich vorbei und er würde morgen nach Hogwarts
zurückkehren. Harry hatte schon immer Hogwarts als seine
wirkliche Heimat angesehen. Er gehörte einfach in diese Welt, zu
seinen Freunden, nicht in dieses Muggel Haus. Ron und Hermine
hatte er lange nicht gesehen. Er vermisste sie umso mehr als er
vor kurzem auch noch seinen Paten verloren hatte. Dieser war
beim Kampf gegen den Dunklen Lord ums Leben gekommen. Dann fiel
sein Blick auf die Schublade in seinem Schreibtisch. Er öffnete
sie und nahm die Reste des Spiegels heraus den Sirius ihm
gegeben hatte. Dieser war zerbrochen als Harry ihn vor Wut und
Enttäuschung in seinen Koffer gepfeffert hatte. Doch er konnte
ihn nicht wegwerfen, es war eine Erinnerung an seinen Paten.
Harry liefen ein paar Tränen über die Wangen. Seine Trauer über
seinen Tod war einfach zu groß und auch die Enttäuschung nicht
bei Sirius leben zu können. "Nein!" sagte er zu sich selbst.
"Weinen hilft nicht" und packte den Spiegel wieder weg. Er legte
sich wieder ins Bett und ließ seine Gedanken zu seinen Freunden
schweifen. Ron und Hermine. Harry lächelte. Ron war im letzten
Jahr in das Quidditch-Team von Gryffindor aufgenommen worden.
Zunächst hatte er sich etwas dämlich angestellt, was aber nicht
auf seine mangelnden Qualitäten zurückzuführen war, sondern eher
auf die Tatsache, das Ron einfach nicht vor Zuschauern spielen
konnte. Schon gar nicht vor den Slytherins die ihn hänselten.
Doch beim entscheidenden Spiel hatte er es als Hüter geschafft
den Sieg für Gryffindor klar zu machen. Quidditch - darauf
freute sich Harry wohl am meisten. Er hatte letztes Jahr nur ein
paar Spiele machen können, Umbridge hatte es ihm verboten. Doch
jetzt war sie weg und er konnte wieder spielen.
Hermine! Es sah sie genau vor sich. Ihre braunen Locken, ihr
hübsches Gesicht, ihr wohlgeformter Körper. Was? Was waren das
für Gedanken. Er dachte über seine beste Freundin nach. und
plötzlich schien ihn ihr Körper zu interessieren. Na ja er hatte
Hermine schon immer heimlich bewundert. Wie sie aufpasste, wie
sie die richtigen Antworten kannte. Ohne sie wäre er schon oft
aufgeschmissen gewesen. Mit einem Lächeln schlief er ein.

"Junge! Komm sofort runter!" polterte Onkel Vernon ungewöhnlich
früh. Harry blinzelte auf seinen Wecker. Es war erst 9.00 Uhr
und normalerweise ließen sie ihn in Ruhe. Harry zog sich rasch
an und stürmte die Treppe hinunter. Als er in das Wohnzimmer kam
fühlte er ein Glücksgefühl ihn überkommen. Vor ihm standen drei
Rotschöpfe und ein Größerer in einem abgetragenen
Zaubererumhang. Ron, Fred und George mit ihrem Vater Arthur
Weasley. "Hallo Harry" begrüßte ihn Mr. Weasley freundlich. Die
drei Jungs grinsten. "Ha-Hallo" gab Harry überrascht zurück.
"Wir dachten wir holen dich etwas früher ab, damit du noch mit
uns frühstücken kannst bevor wir fahren" sagte Ron. "Tolle Idee"
lachte Harry. "Ich hol meine Sachen und dann kann es losgehen.
"Wir helfen dir" riefen Fred und George gleichzeitig und
stürmten mit Harry die Treppen rauf.