Harry Potter und der Aufstand der Dementoren by: schlumpf12 Dezember 2003 -

XVI Askaban

Harry wachte langsam auf. Als er sich erhob erkannte er einen dunklen schäbigen Raum. Es gab keine Fenster, nur durch einen waagerechten Spalt an der Tür schimmerte etwas Licht hinein. Er hatte auf dem Boden gelegen und stand jetzt auf. Wo bin ich? fragte er sich im Gedanken. Harry untersuchte den Raum etwas genauer, nachdem er seine Brille gerichtet hatte. An den Wänden konnte er Schmierereien erkennen, Worte jetzt aber nicht mehr zu entziffern waren. Dann spürte er Kälte. Kälte die durch den Raum kroch und sich in jeder Pore seines Körpers festsetzte. Er hatte sie schon mehrfach gespürt, so was bewirkten Dementoren. Harry hatte mittlerweile gelernt, die Auswirkungen eines Dementors auf ihn so zu unterdrücken, das er nicht mehr die Schreie seiner Mutter hörte. Dennoch fühlte er sich matt und schwach. Dann durchbrachen Stimmen die Stille. Jemand war vor der Tür, welche mit einem großen Krachen aufging. Zwei Todesser kamen herein. "Ah wieder wach Potter" sagte der eine und Harry erkannte die Stimme. "Snape!" Der Todesser nahm die Kapuze ab. "In der Tat, Potter." Harry wich vor ihm zurück. "Was wollen sie von mir? Wo bin ich?" schrie Harry. Snape lachte höhnisch. "Nun was wir wollen brauch ich ihnen wohl nicht zu sagen. Und wo sie sind? Sie sind da wo ihr nichtsnutziger Pate eine lange Zeit seines Lebens verbracht hat. Sehen sie sich um. Das ist die Zelle in Askaban. Wir dachten es wäre die angemessene Unterkunft für sie bis der dunkle Lord eintrifft." Harry spürte ein ungemeines Ekelgefühl in sich aufsteigen. "Sirius hat mehr geleistet als alle ihre widerlichen Todesser zusammen. Widerlicher Verräter! Wie konnten sie das Dumbledore nur antun" schrie Harry. Wieder lachte Snape. "Den alten Narren hereinzulegen war so einfach. Dumbledore dachte tatsächlich ich würde meinen Meister verraten." "Dumbledore ist kein Narr, er ist der mächtigste Zauberer den es gibt" rief Harry und wollte auf Snape losgehen. Der andere Todesser zückte seinen Zauberstab und richtete den auf Harry. "Das würde ich sein lassen Potter!" "Malfoy" keuchte Harry. Luzius Malfoy nahm die Kapuze ab. "So sehen wir uns wieder" Im Gang hörte man Stimmen und Malfoy ging hinaus. "Aber ich will ihn sehen, Dad!" Wenig später kehrte Malfoy mit seinem Sohn zurück. "Du auch?" schreckte Harry auf. "Das hättest du wohl nicht gedacht. Der berühmte Potter in einer Zelle in Askaban" lachte Draco. "Jetzt kommt wohl keiner der ein Autogramm haben will" setzte er höhnisch hinzu. Nun begann Snape wieder. "Bis der dunkle Lord kommt bleibst du hier. Und mach dir keine Hoffnung hier fliehen zu können." Dann wandten sich die drei um und schlossen hinter sich die Tür. Harry ließ sich in eine Ecke nieder. Er dachte an Hermine und das sie sich zuletzt gestritten hatte. Er würde sie nicht mehr wieder sehen, und konnte ihr nicht mehr sagen wie sehr er sie liebte.

Als Hermine aufwachte sah sie Mrs. Weasley an ihrem Bett sitzen, Ron war ebenfalls wach. "Was ist? Haben sie Harry gefunden?" Mrs. Weasley schüttelte den Kopf. "Wir haben noch keine Nachricht von Dumbledore. Matt ließ sich Hermine wieder zurücksinken und weinte. "Es wird besser sein ich bringe euch in den Gemeinschaftsraum" sagte Rons Mutter und führte Hermine, Ron und Luna zurück in den Gryffindorturm wo nur noch Ginny war. "Wo sind die Schüler" fragte Luna. "Dumbledore hat sie nach Hause geschickt" antwortete Mrs. Weasley. "Was macht der Orden?" fragte Ron erneut. "Ein Teil ist nach Askaban aufgebrochen. Ich mache mir schreckliche Sorgen" sagte Mrs. Weasley. "Wir müssen doch was tun" rief Hermine. "Ich kann hier nicht Rumsitzen während Harry." Sie stockte. "Ganz ruhig, du kannst nichts tun. Wir werden heute noch in den Fuchsbau fahren. Dort warten wir auf Nachricht von Dumbledore." Hermine und Ron sahen Mrs. Weasley an. Die antwortete "Ja, Dumbledore ist der Meinung dass ihr dort besser aufgehoben seid." Luna stand auf und sagte "Ron, kommst du kurz mit, ich möchte mich von dir verabschieden". Mrs. Weasley drehte sich um. "Verabschieden? So ein Quatsch. Du kommst natürlich mit!" Luna und Ron sahen sich an und beide lächelten kurz. Als Mrs. Weasley mit Ginny kurz hinaus ging um McGonagall von ihrer Abreise zu informieren sagte Hermine "Die glauben doch nicht dass ich Harry dort im Stich lasse." "Meinst du wir?!" stimmte Ron nach einem Blick von Luna zu. Er schrieb noch schnell eine Nachricht und holte aus dem Schlafsaal Harrys und seinen Besen. Luna hatte ihren geholt. "Du kannst Harrys Besen nehmen Hermine" sagte Ron. Hermine flog nicht gern aber da Harry in Gefahr war überwand sie ihre Bedenken. Mittlerweile konnte sie auch halbwegs vernünftig fliegen, ein paar Übungsstunden mit Harry hatten ihre Wirkung. Sie schlichen durch das Schloss, hinaus auf die Wiese, schwangen sich Harrys Tarnumhang über und liefen Richtung Wald. Dort angekommen, vor Blicken aus dem Schloss geschützt, atmeten sie erst einmal durch. "Hermine, wie kommen wir überhaupt nach Askaban?" fragte Ron. Sie holte ein Stück Pergament aus der Tasche. "Das ist eine Karte, ich hab sie bei Flamel gefunden". Auf der Karte war die Lage Askabans verzeichnet und so wussten sie dass die Flugrichtung Nordwesten war. Die drei stiegen auf ihre Besen und flogen los.

Als Mrs. Weasley und Ginny zurück in den Gemeinschaftsraum kamen fanden sie nur noch die Nachricht von Ron. ---------------------------- Hallo Mum! Mach dir keine Sorgen. Ron ----------------------------

Fassungslos sah Mrs. Weasley auf. Ginny fluchte. "Ich fass es nicht, die sind ohne mich los." "Was? wohin Ginny? Wohin wollen die? Die wollen doch nicht etwa.? Das muss Dumbledore erfahren. Los komm mit" sagte Mrs Weasley. Eilig rannte sie zurück zum Büro von Professor McGonagall, Ginny hinter sich herziehend. Als sie McGonagall davon erzählt hatte, schnaubte diese ärgerlich. Doch dann ging ein Schimmer von Besorgnis über das Gesicht der beiden Frauen, während Ginny nur wütend vor sich hin murmelte ".sie hätten mich mitnehmen müssen.". "Leider können wir im Moment nichts unternehmen, aber ich denke das Albus und die anderen sie in Askaban schon finden werden." "Unter diesen Umständen warte ich lieber hier, wenn du nichts dagegen hast Minerva" sagte Mrs. Weasley. "Natürlich nicht" erwiderte McGonagall und ließ mit einem Schlenker ihres Zauberstabs eine Kanne Tee und drei Tassen erscheinen.

"Hermine, weißt du genau wo wir hinfliegen?" fragte Ron ungläubig. Sie waren etwa 3 Stunden geflogen, und derzeit mitten in einer Nebelbank. Sie konnten kaum die Hand vor Augen erkennen. "Keine Sorge, ich weiß was ich tue. Hörst du? Das ist das Meer, wir haben es bald geschafft". Sie hörten das Rauschen der Brandung, und überflogen dann eine kleine Bucht. An der Spitze der Landzunge, die ins Meer hinausragte konnten sie einen Leuchtturm erkennen. "Das ist der Leuchtturm von Howards End" sagte Hermine. "Nördlich davon ist die Insel". Je weiter sie auf das Meer hinaus flogen, desto mehr lichtete sich der Nebel. Nach einer weiteren halben Stunde erkannten sie eine graue dunkle Masse unter sich. "Wir sind da!" sagte Hermine und die drei setzten zur Landung an. Bereits beim Näher kommen an die Insel spürten sie die Kälte die von der Insel ausging. Als sie aufsetzten sagte Hermine "Kommt näher, damit ich den Schutzzauber sprechen kann. Sie stellten sich zusammen und Hermine bewirkte den Zauber, der sie etwas vor der Wirkung der Dementoren schützen konnte und deren Auswirkung etwas dämpfte. "Unheimlich" sagte Luna angsterfüllt. Ron legte ihr den Arm um die Schulter und sagte "Ich pass schon auf dich auf". Er wollte sie beruhigen, obwohl er selbst ziemlich verängstigt war. Doch Ron zeigte das natürlich nicht. "Wohin jetzt?" fragte er. "Ich weiß nicht, lasst uns da lang gehen" sagte Hermine und deutete auf einen schmalen Pfad der vom Strand wegführte. Auf ihrem Weg war kein Laut zu hören, außer dem Meer. Kein Vogelgezwitscher, selbst der Wind schien diese Insel zu meiden. Nach einer Weile sahen sie in der Ferne dunkle Mauern aufsteigen. Eine Festung ragte aus dem Wald empor. "Das muss es sein" flüsterte Hermine. "Askaban" sagte Luna ehrfurchtsvoll und verängstigt zugleich. Die drei schlichen vorsichtig auf das gewaltige Bauwerk zu. "Los da vorn ist ein Tor" sagte Ron. Sie gingen auf das vermoderte, mit Pflanzen verrankte Tor zu. Gerade als Hermine die große Klinke herunter drücken wollte hörten sie hinter sich ein Geräusch. "Halt!". Die drei wandten sich um. Hinter ihnen stand Dumbledore, zusammen mit fast allen des Ordens. "Professor, wir." begann Ron stammelnd doch Dumbledore wehrte ab. "Ich dachte mir schon, dass ihr herkommt. Ich bin zwar dagegen das ihr hier seid, aber ich verstehe euch." Dann wandte er sich zu Luna. "Miss Lovegood, ich weiß das sie gerne helfen möchten, aber ich bitte sie nach Hogwarts zurückzukehren um Prof. McGonagall und Mrs. Weasley aufzuklären. Die beiden sorgen sich sicher um euch. Wollen sie dies tun?" Luna sah zu Ron, der nickte. "Einverstanden" sagte sie. "Gut, richten sie den beiden aus, das wir uns getroffen haben und Mrs. Granger sowie Mr. Weasley auf meinen Wunsch hier bleiben." Dann reichte er Luna einen Port Schlüssel und sie verschwand. "Und ihr beide bleibt in unserer Nähe, verstanden?" sagte er mit einem strengen Blick auf Ron und Hermine. Sie nickten und dann wandte sich Dumbledore dem Tor zu. "Kingsley, Tonks, Sturgis und Dädalus gehen zum hinteren Zugang, der Rest kommt mit mir vorn herum. Sie teilten sich auf und der Trupp um Dumbledore ging durch das Tor. Sie kamen in einen Hof, in der Mitte ein alter Ziehbrunnen. Weiter hinten war der Eingang zum ehemaligen Wirtschaftstrakt zu erkennen. "Dort hin" sagte Dumbledore und deutete auf die Eichentür. Dann ertönte plötzlich Shacklebolts Stimme aus einem kleinen runden Gegenstand den Remus Lupin in der Hand hielt. "Wir sind da und bereit" "Gut, los geht's" sagte Dumbledore und richtete den Zauberstab auf die Tür. Rumms. Die Tür flog auf, ihm gleichen Moment wie auch der Hintere Eingang. Die Todesser die dort Wache standen erschraken und wurden direkt außer Gefecht gesetzt. Die Ordensmitglieder strömten nun von allen Seiten in das Gebäude. Ron und Hermine wurden von Lupin und Moody in die Mitte genommen. Während sie sich immer weiter in das Gebäude vorkämpften rief Hermine immer wieder nach Harry. "Wo bist du???, Harry?!".

Harry ging unterdessen in seiner Zelle auf und ab als er plötzlich aus der Ferne einen Ruf hörte. Es klang nach.Hermine?! Doch das konnte nicht sein. Harry dachte er würde verrückt werden. Fängt es so schnell an? Fragte er sich. Dann entstand draußen auf dem Gang Tumult. Er konnte verschieden Todesser herumrennen sehen, und Malfoy Anweisungen rufen hören. "Haltet sie auf" schrie Malfoy. Als er aus dem vergitterten Loch in der Tür lugte schaute er in Draco Malfoys Gesicht, das ängstlich dreinblickte. Dann rief einer der Todesser "Sie sind hier. Er ist auch dabei. Wir können sie nicht aufhalten!" Harry wusste was dies bedeutete. Er schrie aus Leibeskräften. "Hier bin ich. Professor Dumbledore!!!" Dann sprang die Tür auf. Snape kam herein. "Auch wenn wir fliehen müssen, du wirst dies nicht mehr erleben" sagte er hasserfüllt und richtete den Zauberstab auf Harry. Dieser wich zurück, was sollte er tun, er hatte keinen Zauberstab. "STUPOR". Ein Blitz traf Snape im Rücken, und der fiel vorn über. Als er sich aufrappeln wollte ertönte es "IMPEDIMENTA" Snape sank zurück und blieb regungslos liegen. Als Harry aufsah, sah er Hermine, hinter ihr gleich Ron mit gezückten Zauberstäben. "Harry" rief sie und warf sich um seinen Hals. Dieser Moment war für ihn wie eine Erlösung. Er hatte schon geglaubt sie nie wieder zu sehen. Er schwor sich das nie wieder etwas zwischen ihn und Hermine kommen sollte. Nach einiger Zeit machte sich Ron bemerkbar. "Oh Ron" sagte Harry. Er ging auf ihn zu und umarmte auch ihn. Dann wandte er sich seinen beiden Freunden zu und sagte "Ich danke euch. Wenn ihr nicht gewesen wärt dann." doch er verstummte. Dumbledore kam herein. "Oh Harry wie ich sehe geht es dir gut" "Ja" sagte Harry, doch es ging ihm nicht so gut wie er sagte. Harry fühlte sich müde und schwach. Dumbledore bemerkte dies wohl und sagte "Wir werden gleich nach Hogwarts zurückkehren. Einen Moment noch". Dumbledore sah nun auf den regungslos da liegenden Snape. Im Blick des Schulleiters spiegelten sich Wut und Trauer zugleich. Plötzlich kam Moody herein. "Wir haben sie, bis auf Malfoy und seinen Sohn. Crabbe und Goyle haben wir auch gefangen. Shacklebolt bringt sie bereits zum Ministerium.

Snape wurde von 2 Auroren hinausgeführt und dann wandten sich auch Dumbledore und die anderen zum Gehen. Der Schulleiter, Remus Lupin, Moody, Harry, Hermine und Ron bildeten die letzte Gruppe, die den Zellentrakt verließ. Als sie hinaus auf den Hof traten sahen sie sie. Etwa 100 Dementoren schwebten von der anderen Seite des Hofes auf sie zu. Aus dem Ziehbrunnen kamen ihnen immer mehr Dementoren nach. Dann hörte Harry es wieder. Diese Schreie. Er hielt sich den Kopf. 'AHHHHH' ; 'NEIIIN' ; 'TÖTE MICH ABER LASS IHN LEBEN'. Die Schreie wurden lauter und lauter, und vermischten sich mit starken Schmerzen. Seine Narbe brannte wie Feuer. Harry fiel auf die Knie und schrie. Dann plötzlich wurde es dunkel um ihn. Das letzte was er hörte waren "Expecto Patronum" Rufe vermischt mit Hermines Rufen "Harry, was ist?"