Herz zu erobern Die Strafe

Disclaimer: Die Figuren aus dieser Geschichte gehören immer noch Meister Tolkien! Aber manche, die ihr nicht kennt, gehören mir. °g°

Warnung: Na ja, wenn ihr den ersten Teil gelesen habt, wisst ihr, dass ich noch nie eine HDR Fanfic geschrieben hab. Deshalb bin ich für Tipps von euch sehr dankbar. :o)

Anmerkung: Danke für eure Reviews! °knuddel° Hätte nicht gedacht, dass die Geschichte so gut ankommt. °springt vor Freude im Dreieck°

Ach ja, @ Asahi: Ich werde mich bemühen, keine Mary Sue aus Siané zu machen. Hoffentlich pack ich das. Sag mir, wenn sie zu sehr dorthin schweb, ja? ;)

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Herz zu erobern Die Strafe

Die Morgensonne strahlte müde auf die Hafenstadt nieder. Mühevoll schob sie die letzten Wolken der Nacht beiseite und war fast in ihrer vollen Pracht am Horizont erschienen.

Die Menschen regten sich wieder. Verschlafen wurden die ersten Köpfe aus den Häusern gesteckt und lächelten der Sonne entgegen.

Ein schöner Tag stand ihnen bevor.

Die ersten Sonnenstrahlen fielen auch durch die Schlafzimmer der Dienstmädchen, die für gewöhnlich am Morgen im Schatten lagen. Die ersten rannten schon auf dem Flur in Richtung Küche, um den Gefährten, die gestern Abend angekommen waren, ein wundervolles Frühstück zu zaubern.

Alle anderen schlichen gähnend in den Waschraum oder schlüpften schon in ihre Uniform. Nur eine konnte die Federn ihres warmen Bettes noch genießen. Noch..

„Siané!!!" Das schlafende Mädchen kniff die Augen bei dem Ruf ihrer Freundin Maeglin zusammen, zog ihre Decke schnell ein ganzes Stück höher uns bemühte sich die penetrante Stimme ihrer Freundin zu überhören. Eigentlich hatte sie ja eine schöne Stimme, aber laut und am frühen Morgen war sie nicht zu ertragen.

„Siané! Hey, Schlafmütze, aufstehen!! Tu nicht so, als wärst du nicht wach.. Ich kenne dich! STEH AUF!" Bei den letzten beiden Worten schrie Maeglin so laut in ihr Ohr, dass Siané wütend ihre Bettdecke zurückwarf.

„Bist du von allen guten Geistern verlassen? Ich kann heute ausschlafen! Argh, ich bin müde!" Sauer zog sie ihre Decke wieder über ihren Körper und machte Anstalten, sich wieder hinzulegen, als Maeglin ihr selbige wegriss und zur Tür ging.

„Ich weiß, dass du ausschlafen kannst. ICH AUCH!" Triumphierend lächelte sie und schwenkte Sianés Decke hin und her.

„DU AUCH? Sag mal, spinnst du? Dann geh und lass mich. Du bist doch sonst auch so ein Morgenmuffel!" Mehr tapsend als gehend erreichte sie Maeglin und wollte ihr die Decke wieder wegnehmen, als diese lachend in die nächste Ecke lief.

Grummelnd beobachtete das andere Mädchen die morgendlichen Flausen ihrer Freundin, die sich über Sianés Anblick köstlich amüsierte. Sie musste aber auch ein Bild abgeben: Ihre Haare hatten sich an mehreren Stellen aufgestellt, ihr Nachthemd rutschte auf der linken Seite ein wenig herunter und ihre Augen waren kaum geöffnet.

Was aber alles kein Grund sein sollte, um sie am frühen Morgen mit ihrer überholt guten Laune zu quälen.

„Weißt du, was wir machen werden?" Endlich warf Maeglin die Decke zurück auf Sianés Bett und zog ihre Freundin auf einen Stuhl.

„Ich weiß nicht, was du machen wirst, aber ich werde wieder schlafen gehen." Sehnsüchtig blickte sie auf ihr immer noch warmes Bett.

„Der König und seine Freunde werden in der kleinen Halle frühstücken. Du weißt, die Halle im Erdgeschoss.. Und ich möchte ihn so gerne sehen!" Maeglin sah ihre Freundin mit einem ‚Du-bist-meine-beste-Freundin-und-hilfst-mir-doch?' – Blick an und lächelte bittend.

Langsam wurden die grauen Zellen von Siané aktiv und sie konnte darüber nachdenken, was ihre Freundin wollte. Langsam wurden ihre Auge größer und entsetzter.

„Willst du sagen, du willst in den Palastgarten, wo Dienstmädchen KEINEN Zutritt zu haben, und durchs Fenster schauen?" Als sie ein aufgeregtes Nicken von dem Blondschopf ihr gegenüber bekam, fasste sie sich frustriert an den Kopf. Außerdem erinnerte sie sich an ihr unmögliches Verhalten, in der gestrigen Nacht, dem Prinzen gegenüber und wollte erstrecht wieder zurück ins Bett, doch dann sah sie wieder den Blick von Maeglin.

„Oh, ich bin aber auch ein Schaf! Dich zur Freundin kann nur Ärger geben.." Abrupt wurde sie in den Arm gezogen und gedrückt.


 „War das ein ‚ja'?" Siané konnte nur noch ein ersticktes ‚hmm' herausbringen, welches ihrer Freundin aber völlig genügte. Schnell wurde ihr ihre Uniform zugeworfen. Nachdem sie sich in diese gezwängt hatte, gönnte Maeglin ihr gerade einmal 3 Sekunden zum Kämmen ihrer Haare, dann wurde sie Schnurstracks in Richtung Gästeflure gezogen.

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„Guten Morgen miteinander!" Frodo kam freudig zu den anderen an den Tisch. Der Fürst hatte sich entschuldigen lassen, angeblich zwang ihn ein dringendes Problem in der Stadt dazu, den Palast zu verlassen.

So saßen unsere acht Gefährten alleine am Tisch und genossen eine ihnen noch unbekannte Küche. Aber allein die Tatsache, fremde Köstlichkeiten zu genießen, brachte die vier Hobbits zu morgendlichen Höchstleistungen. Lachend saßen sie nebeneinander auf den hohen Stühlen und futterten. Das Küchenmädchen, welches ständig Nachschub holte, staunte über den riesigen Verzehr, die restlichen Gefährten nahmen diese altbekannte Marotte aber mit einem Lächeln auf.

„Moen Froho! Has u chut chechlafen?" Frodo warf seinem Freund Pippin einen amüsierten Blick zu, als dieser mal wieder versuchte, mit vollem Mund zu sprechen. Wie oft hatte man versucht ihm das auszutreiben?

„Unverbesserlich, Herr Tuk! Schluck, bevor du sprichst. Und schalte deinen Kopf ein, bevor du etwas tust!" Gandalf lächelte dem Hobbit auf der anderen Seite zu, der gerade noch ein Stückchen Brot nachstopfte.

„Aragorn sag, gedenkst du Fürst Areneon von den Orks zu berichten, die wir in den Wäldern vor seiner Stadt erspähten?" Der König sah von seinem Platz auf und erwiderte nachdenklich den Blick des Elben.

Für wahr, sie sahen vor einigen Tagen eine Gruppe Orks durch ein Waldgebiet streifen. Diese schienen aber keine Notiz von der Reisegruppe zu nehmen, die am anderen Ufer eines kleinen Flusses stand. Unbehaglich war ihm bei dem Gedanken, an die bewaffneten Biester. Doch wer konnte sagen, dass sie diese Stadt angreifen würden? Er wollte keine Angst unter dem Volk Teslons. Und doch sollte der Fürst etwas davon erfahren.

Ein lautes, ersticktes Husten weckte Aragorn aus seinen Gedanken. Pippin schien sich an einer Überdosis Brot, oder was auch immer er in Massen zu sich genommen hatte, verschluckt zu haben. Die anderen Hobbits waren gleich zu ihm geeilt und klopften zu dritt auf den blau anlaufenden Lockenkopf ein.

„Niemand isst dir etwas weg.. Das kommt davon, wenn du so gierig bist, Pippin!" Gimli strich sich belustigt durch seinen langen, roten Bart und begann in sich hinein zu lachen.

„Das Wort gierig sollte ein Zwerg vielleicht nicht in den Mund nehmen!" Legolas grinste Gimli hämisch an und erfreute sich an dem wütenden Gesichtsausdruck des Zwerges.

„Was soll das heißen, HERR ELB?" Mit einem warnenden Blick richtete er sich in seinem Stuhl auf und funkelte den Elben an.

„Soll heißen, dass ihr Zwerge sicher irgendwann mal zu wenig Luft bekommen habt, als ihr eure Nasen zu tief in den Berg gesteckt habt, um Edelsteine zu suchen!" Der Satz tat seine erhoffte Wirkung. Gimli lief erst rot, dann lila an und wollte eine gemeine Antwort dagegen setzen. Doch Gandalf schlichtete rechtzeitig.

„Ich bitte euch! Müsst ihr einem alten Mann wie mir, mit euren Streitereien schon am frühen Morgen zusetzen?" Ein Lächeln ging durch die Runde und der ‚Streit' verstummte. Wusste doch jeder, dass Gandalf noch so flink wie ein Wiesel und auch auf langen Reisen eine große Hilfe und kein Klotz am Bein war.

„Um noch einmal auf deine Frage zurückzukommen: Ich werde dem Fürsten von den Orks berichten. Aber ich möchte auf keinen Fall, dass das Volk in Panik versetzt wird. Besonders nicht, da die Feierlichkeiten bald beginnen sollen!" Legolas nickte zufrieden. Er spürte einen Schatten, der sich ihnen näherte. Trotzdem hoffte er, dieser würde vorüberziehen, ohne großen oder am besten keinen Schaden anzurichten.

„Alles in Ordnung bei dir, mein Freund?" Aragorn hatte Legolas' Blick bemerkt, der zum Fenster am Ende der Halle gerichtet war.

„Ja, ist es.. Ich glaubte nur eben, jemandem am Fenster gesehen zu haben." Zögernd stand er auf und schritt diesem entgegen.

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„Komm, komm! Lohoos! Sonst bemerken sie uns noch!" Maeglin zischte Siané zu, doch diese beeilte sich nicht im geringsten.

„Ach Maeglin. Wir sind Dienstmädchen. Jeder der uns sieht, wird denken, wir müssen irgendwelche Räume putzen." Gelangweilt faltete sie ihre Hände über dem Kopf und fragte sich immer wieder, warum sie sich auf so was einließ. ‚Ich könnte gemütlich in meinem Bett liegen und vor mich hin träumen.'

„Und wenn Tari uns erwischt? Außerdem sind wir gleich am Eingang des Hofes!" Das stimmte. An Tari hatte Siané noch gar nicht gedacht. Und das es ihnen verboten war, den Palasthof zu betreten, beunruhigte sie sowieso. ‚Oh weh, wenn Tari uns erwischt bekommen wir sicher Ärger. Und nur, weil ich so ein gutmütig Schaf bin. Mein Bruder würde mich dumm nennen...' Kapitulierend legte sie eine Hand auf ihre Stirn und lief dann schnell Maeglin hinterher, die schon im Hof des Palastes verschwunden war.

„Maeglin? Hey, wo bist denn du?" Vorsichtig ging sie an der Außenwand des Schlosses lang und blickte sich immer wieder um. Die Angst, erwischt zu werden gefiel ihr überhaupt nicht.

„Psssst! Ich bin hier! Komm, hier ist das Fenster!" Siané sah Maeglin unter einem hohen Fenster sehen, dessen Scheiben in verschiedenen Frühlingsfarben leuchteten.

Der Hof des Schlosses war so, wie Siané ihn sich immer vorgestellt hatte. Oft hatte sie auf der anderen Seite der Mauer gestanden und zu den Bäumen hochgeblickt, dessen Wipfel man am Rande sehen konnte.

Nun war sie auf der richtigen Seite. Es waren nicht nur ein paar Bäume als Sichtschutz, sondern eine Art kleines Wäldchen, in dem man sich bestimmt eins, zwei Stündchen aufhalten konnte.

Davor erblickte sie eine große Wiese, auf der an vielen Stellen Blumen angepflanzt worden waren. In der Mitte prangte ein wunderschöner Brunnen, der von einem weißen Engel im Zentrum geziert wurde.

Siané fand den Anblick wunderschön, konnte sie diesen aber nicht in vollen Zügen genießen. Immerhin befand sie sich verbotenerweise im Hof. Das nervöse Zischen ihrer Freundin erinnerte sie schnell daran.

„Ja, ich komme ja schon. Ich wollte nur den Anblick genießen!" Sie drehte sich zu Maeglin, die von irgendwoher eine alte klapprige Bank aufgetrieben hatte. Sie beide würden gut darauf passen, wenn dieses morsche Stück sie denn lange genug tragen würde.

„Du kannst gleich einen viel besseren Anblick genießen! König Aragorn und der Prinz des Düsterwaldes sollen sich hier drin befinden!" Schwärmend machte sie die ersten Anstalten, auf das Gebilde von einer Bank zu steigen.

„Aber bitte guck schnell! Dann können wir wieder gehen!" Siané war neben Maeglin getreten und wollte sie auf der Bank festhalten, als diese eine Schnute zog.

„Komm, du willst sie doch auch sehen! Ohne dich stelle ich mich nicht darauf!" Sie verschränkte die Arme vor der Brust und Siané schüttelte stutzig den Kopf. Mit einer Geste, die soviel wie ‚Ja, hast gewonnen' bedeutete, stieg sie auf die Bank und zog ihre Freundin an der Hand zu sich hoch.

Innerlich spürte sie schon die ganze Zeit eine ungewollte Aufregung, die nichts mit dem Verbot zu tun hatte. Nein, es war der Gedanke daran, dass sie diesen Elbenprinzen wiedersehen würde. Doch zugeben, wollte sie dies auf keinen Fall.

„Oh schau, da sitzen sie alle!" Verträumt zeigte Maeglin mit dem Finger auf die sitzende Gruppe. Siané versuchte uninteressiert zu wirken und legte ihr Kinn auf ihren Händen ab.

„Oh toll, und wer ist nun wer?" Unbemerkt war ihr Blick aber zu dem blonden Elben gewandert, der gerade zu einem rotbärtigen Zwerg hinüber grinste. ‚Hätte ich Maeglin sagen sollen, dass ich den Prinzen gestern schon getroffen habe? ... Hmm, besser nicht. Sie würde nicht mehr aufhören, von ihm zu sprechen..'

„Du weißt nicht, wer die alle sind? Also pass auf.. Der Mann mit den blonden Haaren ist der Prinz aus Düsterwald. Der ihm gegenüber sitzt, mit den dunklen Haaren, das ist König Aragorn und.." Sie wurde unterbrochen, denn Siané fragte sie, woher sie denn so gut bescheid wisse. Als Maeglin jedoch zur Antwort ansetzen wollte und ihren Finger nach oben hob, was bedeutete, dass sie etwas WICHTIGES zu sagen hatte, riss Siané an ihrem Arm.

„Schnell weg! Der Prinz hat uns bemerkt und kommt zu unserem Fenster!" Als Maeglin ihn auch erspähte, zog sie mit den Worten ‚Das gibt Ärger' auch an Siané. Sie bedachten nicht mehr, dass die Bank, welche sie als Unterlage benutzt hatten, mehr als nur morsch war. Mit einem lauten Knacken brach diese entzwei und die beiden Dienstmädchen plumpsten auf den harten Boden.

Maeglin hatte sich schnell erholt und wollte aufstehen, als sie Siané am Boden sitzen sah, die sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Stirn hielt.

„Siané? Alles in Ordnung? Siané? Antworte mir doch!" Fürsorglich legte sie ihr einen Arm um die Schulter und sah sie an. Das Geräusch eines sich öffnenden Fensters bemerkte sie nicht mehr.

Siané hob vorsichtig den Kopf an und nahm ihre Hand von der Stirn. Maeglin zog im gleichen Moment scharf die Luft zwischen den Zähnen ein. Auf der Stirn ihrer Freundin befand sich eine Silbertalergroße Platzwunde.

Siané hatte nicht mehr rechtzeitig die Arme hochheben können, als sie sich dem Boden näherte und schlug dementsprechend ungeschickt auf dem Stein auf. Hoffentlich hatte sie keine Gehirnerschütterung...

Legolas hatte in der Zwischenzeit das Fenster geöffnet und blickte nach draußen. Im ersten Moment bemerkte er nichts, doch dann wand er den Kopf nach unten.

Er glaubte die beiden Mädchen nicht zu kennen, doch dann kam ihm die Erinnerung an den letzten Abend zurück. Das Mädchen mit den roten Haaren, war dieselbe, die auch den Wein zu ihm gebracht hatte.

Doch nun saß sie mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden. Er hätte gerne gewusst, was passiert war und im selben Moment hob Siané den Kopf zum Fenster.

Legolas kniff einmal kurz die Augen zusammen und sah dann mitleidig hinunter. Das andere Mädchen hatte ihn noch nicht bemerkt, sondern begutachtete die Wunde immer noch mit Schrecken.

Siané aber sah ihn stetig an und wand den Blick nicht ab. Er blickte viel zu lange in die grünen Augen des Mädchens, denn so wurden seine Freunde auf ihn aufmerksam. Die Hobbits kamen schon zum Fenster, um ihre Neugierde zu stillen.

Er blickte schnell noch einmal zu den beiden, die aber nun zu dritt waren. Er hatte gar nicht gemerkt, wie die Küchenherrin zu ihnen getreten war. Sie zog ein Pflaster aus ihrer Schürze und klebte es auf die Stirn des rothaarigen Mädchens. Dann zog sie die beiden schimpfend weg. Legolas vernahm nur die Worte ‚Strafe in der Küche' und schloss schnell das Fenster.

„Was war denn da, Legolas? Du hast so lange hinaus geschaut!" Merry stand neben ihm und hüpfte vor dem Fenstersims herum. Er konnte aber beim besten Willen keinen Blick nach draußen erhaschen.

„Nichts.. Ich habe mir nur den Hof genauer angesehen!" Er schüttelte den Gedanken an das blutende Mädchen ab und setzte sich wieder zu den anderen an den Tisch.

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„Mädchen, wenn du eine Gehirnerschütterung hast, geschieht es dir ganz recht! Und dir Maeglin hätte ähnliches passieren müssen.. Einfach den König zu begaffen. Und sich dann einfach über das Verbot hinweg setzen. Wenn ich nicht zufällig an der offenen Tür des Hofes vorbeigekommen wäre, hättet ihr wahrscheinlich so lange da gestanden, bis sie euch bemerkten." Tari hielt ihre Predigt noch solange, bis sie in einem der Nebenräume der Küche angekommen waren. Hier wurde für gewöhnlich das schmutzige Geschirr aufbewahrt, bis eine der Küchenmägde es gereinigt hatte. Doch heute befanden sich nur zwei riesige, fettige, schwarze Töpfe darin, denen Siané und Maeglin zu Leibe rücken sollten.

Stöhnend schnappten sie sich Wasser und Schwämme und drehten die Töpfe auf die Erde.

Siané hasste Küchendienst. Besonders, wenn sie in diese stinkenden Kessel kriechen musste. Und von wem hatte sie sich überreden lassen? Natürlich, Maeglin war die einzige, die solche Ideen haben konnte. ‚Ich bin ein so dummes Ding! Wenn man Freunde wie Maeglin hat, braucht man keine Feinde mehr..' Grummeln schrubbte sie weiter, als sie ein leises kichern ihrer Freundin vernahm.

„Was ist denn bitte so witzig?, schallte es aus dem Kessel, in den Siané gekrochen war.


„Nichts, aber es ist lustig, wenn man nur dein Hinterteil sieht!" Sauer wollte sie Maeglin etwas erwidern, doch wenigstens musste sie dafür aus dem Topf heraus.

Wieder war sie zu schnell und schoss mit dem Kopf nach oben, als sich noch der Rand über diesem befand. Mit einem lauten ‚PLONK' wusste Maeglin, dass Siané sich den Hinterkopf am Kessel gestoßen haben musste und brach in schallendes Gelächter aus.

„DA GIBT'S ÜBERHAUPT NICHTS ZU LACHEN!!! WER IST DEN SCHULD AN DEM MIST?" Wütend setzte sie sich im Schneidersitz auf den Boden, rieb sich die bald entstehende Beule und warf den nassen Schwamm nach ihrer Freundin. Diese hatte sich aber immer noch nicht wieder beruhigt.

„Es ist nur.. Weißt du.." Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und antwortete Siané endlich, nachdem diese ihr ein bissiges ‚hol erst mal Luft' entgegen geworfen hatte.

„Mindestens einmal im Monat passieren uns beiden irgendwelche Missgeschicke. Man könnte Wetten darauf abschließen. Und du musst zugeben, ich bin nicht an allen Schuld. Durch hast durchaus interessiert zum Fenster geguckt. Das hab ich doch gesehen, als du auf gelangweilt gemacht hast!" Maeglin grinste immer noch amüsiert zu ihrer Freundin, die unter ihrem Vorwurf nach Luft japste.

„Ich? Tse, ich habe keinen bisschen zu dem Prinzen geschaut!" Beleidigt schaute sie sich nach ihrem Schwamm um.

„Legolas hast du dir also angeguckt. Das habe ich allerdings nicht gemerkt!" Siané wurde rot und verschwand mit dem Oberkörper und einem Schwamm schnell wieder im Kessel. Da hatte sie tatsächlich die Falle nicht bemerkt.

„Das bildest du dir alles ein!", hörte Maeglin noch aus dem Nachbarkessel schallen, als sie sich grinsend wieder ihrer Arbeit zuwand.

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Und schon ist der zweite Teil fertig. Ich hoffe wieder einmal auf gaaanz viele reviews! °bettel° °fleh° :o) Ich finde die so aufbauend.

Den nächsten Teil schreibe ich auch bald. Zumindest, wenn ich neue Kekse habe! °g°

Bye bye!