Herz zu erobern Viele kleine Missgeschicke

Disclaimer: Nix ist mir.. Bis auf so'n paar Minicharas. Alles weitere gehört dem großen Meister J.R.R. Tolkien.

Anmerkung: Juhu! Danke für die Reviews! °hüpft aufgeregt im Zimmer herum° Freut mich wirklich riesig!!! Fühlt euch alle gedrückt und geküsst! ;-)

@Esmerod: NEIN, ich hab tatsächlich Pflaster geschrieben. °den Kopf auf die Tischplatte schlag° Wie konnt ich das bloß übersehen? °heul° Dabei wollte ich es noch ändern.. °in die Tastatur beiß° Habs vergessen. Natürlich gibt es in Mittelerde KEINE Pflaster. °Haare rauf° ... Schwamm drüber. :D Werd's in diesem Teil noch irgendwie versuchen gerade zu biegen.

@Asahi: Also, ich freu mich über Reviews. Und deine sind ja bisher positiv ausgefallen. Dann kann ich mir ja wieder eins von dir wünschen! ;)

@ all the rest: Hab euch nicht vergessen. Aber oben schon einmal gegrüßt. Wenn ich alle aufzähle, ist meine Begrüßung schon ne Seite lang.^^ Denke aber an euch.

Was wollt ich noch sagen? Ach ja, Kekse.. Tja, hab keine bekommen. Aber die Kuhfleckenschokolade tut's auch. °lol°

So, nun fang ich aber an. Have fun..

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Herz zu erobern Viele kleine Missgeschicke

Der Tag war noch nicht alt, als die Gefährten von Fürst Areneon durch das Schloss geführt wurden. Er nahm sich viel Zeit und zeigte ihnen mit Stolz jeden Winkel seines Palastes.

Die Hobbits gingen ein wenig gelangweilt hinter der Gruppe her. Sie hatten nicht viel Interesse an der großen Bibliothek und den wunderschönen Sälen, in denen das Fest zu Saurons Vernichtung ausgerichtet werden sollte. Sie hätten gerne die Küche wiedergesehen, oder die Vorratskammer. Aber diese Dinge waren am anderen Ende des Schlosses. Sie hatten diese nämlich schon gestern, nachdem die anderen zu Bett gegangen waren, gefunden. Schließlich konnte man einen Hobbit nicht hungrig zum Schlafen schicken.

Doch nun standen sie vor großen Bücherregalen. Gandalf ließ sich schon auf einem großen, alten Sessel nieder. Anscheinend wollte er die Führung nicht fortsetzen und statt dessen in den Büchern stöbern.

Nur zu fünft, denn Frodo und Sam wollten dem Zauberer Gesellschaft leisten, gingen sie weiter durch die breiten, verzierten Gänge.

„Merry, sieh doch mal." Pippin stieß seinem Freund mit dem Ellenbogen an. „Wir gehen in Richtung Küche. Ob wir vielleicht ein zweites Frühstück bekommen können?"

Merry zuckte sichtbar mit den Schultern. „Weiß nicht. Der Fürst möchte sicher andere Dinge zeigen. Aber mich würde es auch freuen. Ein wenig Hunger habe ich schon." Er rieb sich wehleidig über den Bauch, als hätte er seit Tagen nichts zu essen bekommen.

Legolas, der das ganze mit angehört hatte, lächelte offensichtlich über die beiden Hobbits. Wieder einmal zeigten die beiden, was sie am besten können. Essen.

„Fürst Areneon? Ich denke Herr Tuk und Herr Brandybock würden sich sehr für eure Küche interessieren." Gimli und Aragorn blieben bei seinen Worten stehen und grinsten, während der Fürst ungläubig zu den beiden hinunterblickte. Hatten sie nicht vor zwei Stunden etwas gegessen?

Schließlich nickte er aber schnell und bog den nächsten Gang rechts ab. Immerhin wollte er einen möglichst guten Eindruck bei seinen Gästen hinterlassen. Und das war bei den Hobbits mit einem ausgedehnten Besuch in der Küche getan. Bald darauf kamen sie anscheinend dem gewünschten Ziel näher, denn der Geruch von Gebackenem Brot kam ihnen entgegen. Doch mischte sich auch etwas anderes darunter, bei dem Legolas nachdenklich aufblickte. Waren es Stimmen? Sie schallten von der Küche bis hierher? Durch die vielen Gänge hörte man doch nicht Stimmen, die von so weit her kamen. Aber diese schienen sehr laut zu sein...

Zwei Gänge weiter hörten auch die anderen dasselbe, dem Legolas durch seine empfindlichen Ohren eine geraume Weile schon lauschte. Anscheinend wurde in der Küche gestritten.

Fürst Areneon beschleunigte seinen Gang und suchte die Quelle dieser Schreie. Bald standen sie an der Tür zu einer Nebenkammer der Küche, in der rechts etwas frisch gebackenes Stand. Doch der Tür gegenüber standen zwei Kessel, aus denen anscheinend diese Stimmen kamen. Während Merry und Pippin sich auf das köstliche Essen stürzten, beobachteten die Restlichen verdutzt den Streit der beiden Dienstmädchen.

„Und ich sage dir doch, es ist nur deine Schuld!" Eine klare Stimme tönte aus dem rechten Kessel und sie schien ziemlich sauer zu sein.

„Meine Schuld? Ich hab dich nicht gezwungen!" Der andere Kessel schallte zurück. Anscheinend auch von einem Mädchen ‚bewohnt'.

„Nein? Aber wenn ich nicht mitgekommen wäre, hättest du mir noch Wochenlang in den Ohren gelegen. Und nun sitzen wir hier in diesen verdammten Töpfen und können sie sauber machen. Du weißt, wie sehr ich Küchenarbeit hasse. Wenn sie dann noch in diesen stinkenden, fettigen Töpfen stattfindet, hab ich ja wohl ein Recht sauer zu sein!"

„Hör mal! Klar, es ist eklig, aber wir sind doch gleich fertig. Dann solltest du deinen Kopf vielleicht untersuchen lassen!" Das Mädchen aus dem linken Kessel kroch heraus und ein blonder Schopf wurde für die anderen sichtbar.

„Meinen Kopf untersuchen lassen? Was soll das denn wieder heißen?" Sauer kam das andere Mädchen heraus und Legolas stellte mit erstaunen fest, dass es dieselbe war, die er auch im Hof gesehen hatte. Mit einem Lächeln musste er feststellen, dass sie ziemlich viel Temperament hatte.

„Das soll heißen, dass du eine Platzwunde an der Stirn hast und eine Beule am Hinterkopf." Der Blondschopf funkelte das andere Mädchen böse an. Merry und Pippin beobachteten die Szene mit gefallen. Die beiden schienen gar nicht ihren Besuch zu bemerken.

„Ach, und wer ist daran schuld? Du hattest die dumme Idee!" Wütend stand sie auf und nahm einen Teller vom Tisch, der an der Wand hinter ihr stand. Ihr Blick war immer noch nicht auf ihren Besuch gefallen.

„Gut! Ich hatte die Idee. Aber DU bist ungeschickt mit dem Kopf auf den Boden gehauen. An dem Kessel hast DU dir den Kopf geschlagen. Also: Ich hatte die Idee, aber du warst zu trampelig!" Sauer stemmte sie ihre Hände in die Hüfte und blickte kurz zur Tür. Als sie den Kopf wieder wegdrehte wurde ihr plötzlich bewusst, wer dort stand. Erschrocken und nicht im Stande etwas zu sagen blickte sie den Fürsten, den Prinzen und den König an.

Sie schluckte einmal und zupfte ihrer Freundin am Ärmel. Diese bemerkte aber nicht, warum sie sich plötzlich so komisch benahm.

„Euer Hoheit, Prinz Legolas.. Guten Tag, Mylord.." Sie blickte die Männer an, die immer noch ein belustigtes Lächeln auf den Lippen trugen. Siané aber verstand nicht. Lag es an ihrer Wut oder war sie einfach nicht die Schnellste?

„Maeglin, was soll der Mist jetzt? Von diesen Leuten habe ich im Moment genug. Wegen diesem dämlichen Elben habe ich diese blutende Stelle auf der Stirn. Und nur, weil du ihn unbedingt.." Sie stockte, als sie den entsetzten Gesichtsausdruck ihrer Freundin vernahm. „Was, ... warum guckst du so komisch?" Vorsichtig drehte sich ihren Kopf zur Tür. Vor ihr standen ein sehr amüsierter Zwerg, ein völlig schockierter Fürst, der wahrscheinlich diesen Gesichtsausdruck wegen ihres Satzes trug, ein trotz der Worte belustigter König und zwei mampfende Hobbits. Außerdem blickte sie direkt in die blauen Augen des ‚dämlichen' Elben, der sie etwas verwirrt ansah. Höchstwahrscheinlich fragte er sich, was er dem Dienstmädchen getan haben könnte, dass sie so sauer auf ihn war.

Vor Schreck ließ sie den Teller fallen, den sie eben noch vom Tisch genommen hatte. Dieser zerschlug mit einem lauten Knall auf dem Boden und die einzelnen Teile verteilten sich hüpfend auf den Steinen des Raumes.

Sianés Gesicht wurde blass. Was hatte sie nun wieder gemacht? Doch als sie das laute Lachen des Zwerges vernahm, wurde ihr blasses Antlitz purpurrot. Schnell schloss sie die Augen. Irgendwie hoffte sie, die Situation wäre eine bessere, wenn sie diese wieder öffnete. Doch dem war nicht so. Eine unglaubliche Hitze stieg in ihr auf. Es war ihr so unangenehm.

Unfähig etwas zu sagen schnappte sie sich ihre Schuhe vom Boden und lief durch den Raum, auf die Tür zu. Dabei trat sie mit ihren nackten Füßen auf eine der vielen Scherben und sie zuckte schmerzlich zusammen. Trotzdem: Sie musste raus hier. Einfach weg. Ihre Anwesenheit würde ihr Missgeschick nicht noch verbessern.

Fast am Ende mit ihren Nerven, einem schmerzenden Fuß und den Tränen Nahe, kam sie in ihrem Zimmer an. Zitternd setzte sie sich auf einen Stuhl und schlug die Hände vors Gesicht. ‚Das kann doch wirklich nur mir passieren', leise fing sie an zu schluchzen..

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Nachdem Siané sich ein wenig beruhigt hatte, fühlte sie endlich den Schmerz, der sich durch ihren linken Fuß nach oben arbeitete. Erst da erinnerte sie sich wieder an die spitze Porzellanscherbe, in die sie getreten war und zog ihren Fuß auf ihr rechtes Knie. Vorsichtig beugte sie sich vor und blickte auf die aufgeschnittene Wunde. Seufzend stellte sie den Fuß wieder ab und versuchte vorsichtig aufzutreten. Doch ein stechender Schmerz pochte in ihrer Fußsohle. Innerlich verfluchte sie sich wieder für ihre Tollpatschigkeit, nahm einen kleinen Verband aus ihrer Tischschublade, wickelte die Wunde ein und zog ihre Strümpfe und Schuhe darüber.

Wieder versuchte sie aufzutreten. Diesmal mit besserem Erfolg. Sie humpelte zwar, konnte aber laufen. Schnell zog sie ihre schmutzige Uniform aus und schlüpfte in eine frische. Gleich begann ihr regulärer Dienst. Einige Räume waren zu reinigen und sie hoffte sehr, dass das Gemach des Prinzen nicht darunter war. Sie würde vor Scham im Boden versinken.

Gerade, als sie sich auf den Weg machen wollte, kam ihre Freundin Maeglin ins Zimmer gestürmt. Sie lächelte übers ganze Gesicht. Doch nach Lächeln war Siané einfach nicht zumute.

„Na, ich hoffe du hast dich nicht zu sehr erschreckt!" Sie grinste, als sie Sianés böses Gesicht sah.

„Ach, wieso sollte ich? Ich habe ja nur eben den Prinzen von Düsterwald beleidigt!" Sauer schnappte sie sich ihre Schürze und band sie um.

„Sie sind nicht sauer. Keine Angst. Fürst Areneon war zwar erst außer sich, aber als der Prinz anfing zu lachen, sah er von einer Strafe ab." Beruhigend legte sie einen Arm um ihre Freundin.

„Er hat.. Er hat wirklich gelacht?" Unschlüssig blickte sie Maeglin an und wartete ungeduldig auf ihre Antwort.

„Ja, nachdem das laute Lachen von Herrn Gimli durch seinen Schock gedrungen war, fing er auch damit an. Dem Zwerg muss dein Auftritt sehr amüsiert haben. Sogar König Aragorn hat belustigt gelächelt. Von den Hobbits gar nicht zu reden. Sie sind gleich aufgesprungen und wollten es den anderen beiden erzählen, womit sie wahrscheinlich Herrn Beutlin und Herrn Gamschie meinten." Leise kichernd blickte Maeglin in Sianés bestürztes Gesicht.

„Du meine Güte, ich bin eine Lachnummer. Alle werden sich darüber lustig machen." Siané machte ein Gesicht, als würde sie gleich losheulen, doch Maeglin lenkte sie mit einem Zettel in der Hand ab.

„Mach dir keine Gedanken. Hier steht nämlich, wir haben zu tun. Wir müssen heute zusammen den Ostflügel reinigen." Sie wollte gerade zur Tür gehen, als sie noch einmal aufgehalten wurde.

„Den Ostflügel? Da gibt es doch gar nicht genug zu tun für einen Nachmittag!" Siané sah sie fragend an.

„Stimmt, danach sollen wir in den kleinen Festsaal. Fürst Areneon speist zusammen mit König Aragorn und dem Rest. Sie wollen über die Festlichkeiten der nächsten Tage reden. Wir haben heute Dienst. Ach, ich kann den König bedienen. Die anderen Dienstmädchen werden mich beneiden. Uns, mein ich natürlich." Belustigt stellte sie fest, wie aus Sianés Gesicht alle Farbe verschwand.

„Dann muss ich ihm ja wieder unter die Augen treten. Am besten ich suche mir irgendein Loch, wo ich reinkriechen kann." Laut seufzend verließ Siané mit Maeglin ihr Zimmer und machte sich auf in den Ostflügel.

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Es waren schon einige Stunden vergangen, als Legolas und Gimli aus der Stadt zurückkamen. Sie hatten nach dem Vorfall einen kleinen Ausflug vorgeschlagen, den sie dann aber leider allein unternehmen mussten. Aragorn wollte noch etwas mit dem Fürsten besprechen, was anscheinend von großer Wichtigkeit war, Gandalf war immer noch in der Bibliothek und schmökerte in alten Büchern und die Hobbits waren nicht ausfindig zu machen. In der Küche waren sie jedenfalls nicht mehr. Sie hatten Frodo und Sam die Geschichte von dem Fettnäpfchen des Dienstmädchens brühwarm erzählen wollen und waren ein paar Augenblicke später in den Gängen des Palastes verschwunden.

Laut ausatmend traten der Zwerg und der Elb in die Empfangshalle. Gerne hätten sie sich noch ein wenig umgesehen, doch einem kleinen Mädchen waren die spitzen Ohren von Legolas aufgefallen. Somit war für viele klar geworden, dass es sich um den Prinzen handeln musste und die beiden waren innerhalb kürzester Zeit von neugierigen Menschen umzingelt gewesen. Sie suchten ihr heil in der Flucht und kamen dementsprechend außer Atem am Schloss an.

Legolas verabschiedete sich für einen kurzen Moment von Gimli, denn er wollte noch schnell sein Gemach aufsuchen, bevor er in den Speisesaal kam. Er brauchte einen Moment zum nachdenken. Warum, das wusste er selbst nicht so genau.

Er ließ sich auf einen der großen roten Sessel fallen, wie er es schon am ersten Abend getan hatte. Dort war ihm schon das Dienstmädchen aufgefallen, dass ihn inzwischen fast zu verfolgen schien. Dabei spürte er, dass sie diese Zusammenstöße nicht beabsichtigte. Er war ihr nicht böse um ihre Worte. Er hatte ihre Augen gesehen, nachdem sie seine Anwesenheit entdeckt hatte. Die am ersten Abend noch in einem so lebendigen Grün geleuchtet hatten, waren trüb geworden. Er glaubte sogar, sich Tränen darin bilden zu sehen. Deshalb wollte er auch nicht, dass sie bestraft wurde.

Warum eigentlich nicht? Es hätte ihm egal sein können, aber das war es nicht. Er dachte sowieso schon viel zu viel an dieses Mädchen. Dabei kannte er nicht einmal ihren Namen. Selbst Gimli, dem sonst so uninteressierten Zwerg, war seine Abwesenheit aufgefallen. Mehrmals schalt er sich selbst, als er sich wieder dabei erwischte, wie er an ihre Augen dachte.

Seufzend richtete er sich auf. Die anderen würden ihn schon erwarten. Und grübeln war das letzte, was ihm irgendwie weiterhalf.

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„Ah, da ist er ja endlich! Wo warst du solange, Legolas?" Gimli winkte ihm zu und deutete ihm, sich zu setzten. Legolas nickte allen zu und nahm dann links neben Pippin Platz.

„Ich habe mich ein wenig hingesetzt und die Zeit vergessen, verzeiht bitte!" Er lächelte in die Runde und Gimli schüttelte verständnislos den Kopf.

„Ihr vergesst die Zeit, Herr Elb? Wie kann das passieren, bist du krank?" Mit seiner dunklen Stimme begann er mit einem leisen lachen, dass Legolas aber nicht berührte.

„Nein, mir geht es gut." Der Zwerg, der eine giftige Antwort erwartet hatte, hörte schlagartig auf zu lachen und sah ihn ernst an. Erst wollte er noch etwas sagen, glaubte aber nicht, das dies was bringen würde.

„Oh, Frodo, schau!! Dort, das Mädchen!" Pippin deutete mit einem Finger lachend auf ein Dienstmädchen, dass unter seinem Blick rot anlief und sich angespannt auf ihre Arbeit konzentrierte.

Frodo und Sam drehten sich zu ihr um und blickten Pippin dann fragend an. „Na, das ist die, von der Merry und ich euch erzählt haben!" Grinsend blickten die vier sich an. Inzwischen hatten die anderen ihr auch ihre Aufmerksamkeit geschenkt, doch sie blickte immer noch höchst interessiert auf den blank gewischten Boden.

„Ach ja, das Mädchen von vorhin. Was sagst du dazu, Legolas? Man wird nicht oft als dämlicher Elb bezeichnet!" Wieder fing Gimli lauthals an zu lachen und die anderen konnten sehen, wie das Mädchen entsetzt noch mehr Farbe im Gesicht bekam. Anscheinend spürte sie, dass man von ihr sprach.

Mit Maeglin zusammen bediente sie die Gruppe. Doch vermied sie den Blick auf den Elbenprinzen. Dieser sah sie aber des öfteren an und unter diesem durchdringenden Blick wäre sie am liebsten in irgendeiner Ritze versunken.

‚Was er wohl von mir denkt?' Vorsichtig blickte sie ihn an und fing seinen Blick auf. Mit einem Lächeln wandte er seine strahlenden blauen Augen ab und sie spürte, wie ihr Herz ein wenig schneller schlug. Hatte er sie gerade angelächelt? ‚Dummes Huhn, bild dir nicht solche Schwachheiten ein!!!' Wiedereinmal schalt sie sich selbst und holte noch einen Krug Wein.

„Siané?" Sie drehte sich um und kam mit dem Krug auf Fürst Areneon zu. Sie knickste einmal und fragte, was sie für ihn tun könne.

„Schenk uns doch allen noch einmal nach. Dann kannst du und Maeglin für heute Schluss machen. Wir werden nicht mehr lange zusammensitzen." Mit einem Lächeln nickte sie und ging um den Tisch herum. Als sie bei Pippin angelangt war, stellte sie sich zwischen seinen und Legolas Stuhl, um besser an seinen Becher heranzukommen. Als sie den Silberbecher des kleinen Hobbits bis unter den Rand gefüllt hatte, merkte sie nicht, wie dieser ihn in schnellen Zügen leerte und ihr den leeren Becher wieder hinhalten wollte.

Siané hatte sich schon an Legolas gewand und wollte ihm Wein nachschenken, als Pippin sie mit dem linken Arm aus versehen anstieß. Sie schwankte ein wenig und wollte ihr Gewicht auf den linken Fuß verlagern, als sie den stechenden Schmerz ihrer Schnittwunde wieder spürte. Sie kniff kurz die Augen zusammen und hoffte inständig, dem Prinzen nicht auch noch den Wein über die Kleidung zu schütten, als sie gerade noch rechtzeitig den Krug auf den Tisch stellen konnte.

Trotzdem verlor sie ihr Gleichgewicht und spürte mit einem mal, wie sie direkt auf Legolas Schoß landete. Alle, die am Tisch saßen blickten sie erschrocken an. Maeglin hätte vor Schreck beinah das gesamte Geschirr fallen gelassen und die Augenbraue des Fürsten zuckte verdächtig nach oben. Siané traute nicht, sich zu rühren. Das warme Gefühl seiner Beine, ließ ein Kribbeln von ihren bis in ihren Bauch gleiten. Sie fühlte nur, wie sie mal wieder rot wurde.

Gimli war der erste, der sich wieder gefangen hatte. Man konnte sein raues Lachen durch den ganzen Raum schallen hören. Aragorn wand seinen Blick ein wenig ab und grinste Gandalf entgegen, der die Peinlichkeiten um die kleine Dienstmagd auch schon mitbekommen hatte. Die Hobbits stopften sich ziemlich schnell noch ein wenig Brot in den Mund, um nicht genauso laut loszulachen, wie Gimli und die Züge des Fürsten entspannten sich wieder.

Siané war unter dem Lachen des Zwerges arg zusammengezuckt und drehte sich nun vorsichtig zu Legolas um. Immer noch auf seinem Schoß sitzend blickte sie ihn an und er erwiderte lächelnd ihren Blick.

„Verzeiht Hoheit! Das war nicht meine Absicht. Ich habe nur.. Ich bin umgeknickt!" Sie spürte, wie seine Hand vorsichtig über ihren Rücken strich und spürte schnell wieder dieses Kribbeln, welches aber nun ihren Ursprung in Legolas zarter Berührung fand.

„Macht doch nichts! Wirklich.." Er lächelte wieder und sie erhob sich langsam. Sie ging mit hochrotem Kopf zu Maeglin hinüber, knickste noch einmal vor dem Fürsten und verließ den Raum. Selbst draußen konnte man noch das Lachen des Zwerges vernehmen.

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„Was hast du dir denn bitte dabei gedacht?" Siané und Maeglin saßen seit geraumer Zeit zusammen in ihrem Schlafzimmer und konnten nicht fassen, was gerade passiert war.

„Ich bin umgeknickt. Es war keine Absicht!" Siané war immer noch rot im Gesicht, so peinlich war es ihr.

„Umgeknickt vielleicht, aber du hast auch nicht so schnell Anstalten gemacht, wieder aufzustehen. Er ist ein Prinz, du hättest nicht so lange sitzen bleiben dürfen!" Maeglin schüttelte immer noch den Kopf, aber langsam huschte ihr altbewährtes Lächeln wieder über ihr Gesicht.

„Ich weiß, ach Maeglin. Was soll ich denn machen?" Verzweifelt zerknüllte Siané den Rock ihres Kleides, dass sie anstelle ihrer Uniform angezogen hatte. Es war weiß, auch nur knielang und wurde an den Armen nach unten hin breiter. Außerdem war es ein wenig mehr ausgeschnitten, als ihre Arbeitskleidung. Trotzdem war es derselbe kratzige Stoff, wie ihre Uniform, aber etwas besseres hatte sie sich nie leisten können.

„Was du machen sollst? Hmm ... Ich weiß.. Komm mit!" Sie schnappte die Hand ihrer Freundin und zog sie durch die Tür. Nachdem sie die Dienstmädchenräume verlassen hatten, liefen sie an der Küche vorbei und Richtung Westflügel. Langsam dämmerte es Siané und sie kämpfte gegen den Griff ihrer Freundin an.

„Nein, da willst du doch nicht hin.. Vergiss es, ich mach mich nicht noch mal lächerlich!!" Doch Maeglin kümmerte sich nicht um die Ausrufe von Siané. Sie blieb erst vor der großen Tür stehen, hinter der Legolas sein musste.

„So, du entschuldigst dich jetzt für das, was du gesagt hast. Dann ist es doch wieder in Ordnung." Schnell klopfte Maeglin an die Tür und verschwand hinter der nächsten Ecke. Siané zischte ihr hinterher, sie könne das doch nicht einfach machen, als schon die Tür von innen geöffnet wurde und sie in das Antlitz des Prinzen blickte. Mit einem scheuen Lächeln wollte sie sich wieder davonmachen, doch als sie den bösen Blick von Maeglin auffing, nahm sie all ihren Mut zusammen.

„Ich.. Also.. Entschuldigt die Störung, euer Hoheit, aber ich wollte mich für meine Worte entschuldigen, die ihr heute in der Kammer neben der Küche hören musstet." Sie senkte den Blick auf die Erde, denn Legolas gab noch nichts von sich, sondern lehnte nur leicht gegen den Rahmen seiner Tür. Erst jetzt bemerkte sie, dass er nur noch ein leichtes, weißes Hemd trug und seine dunkelbraune Hose. Anscheinend wollte er sich zu Bett legen.

„Ich.. Ich verlange nicht, dass ihr mir verzeiht, das Recht habe ich auch gar nicht. Aber ich wollte nur, dass ihr wisst, wie ich mich nun fühle. Ich möchte nicht, dass ihr etwas falsches von mir denkt und ich finde nicht, dass ihr ein  dämlicher Elb seid." Wieder senkte sie ihren Blick und wollte schon gehen, als sie ein leises lachen von ihm vernahm. Als sie ihn wieder ansah deutete er ihr, einen Moment herein zu kommen.

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„Setzt euch doch bitte." Siané war erschreckt über die Art, wie er mit ihr sprach. Jeder andere im Schloss, nannte ihren Vornamen und duzte sie.

Zögernd setzte sie sich auf den weichen Sessel und beobachtete Legolas, wie er etwas in eine kleine silberne Schale füllte. Es war flüssig und roch nach vielen Kräutern. Außerdem tauchte er ein Tuch hinein.

„Euer Name ist Siané, richtig? So nannte Fürst Areneon euch doch?" Er drehte sich um und kam mit der Schüssel auf sie zu.

„Ja, Mylord." Sie konnte ihren Blick nicht mehr von ihm abwenden. Zu ihrer Verwunderung kniete er sich vor sie hin und griff mit einer Hand an ihre Stirn. Dort hatte Tari heute Vormittag ein Stückchen Stoff auf die blutende Stelle gedruckt, damit niemand ihre Wunde sehen konnte. Das getrocknete Blut hatte es an ihrer Stirn gehalten. Als Legolas es mit einem Ruck abzog, zuckte sie zusammen und er schenkte ihr einen entschuldigenden Blick, der ihre Knie weich werden ließ.

„Die Wunde ist nicht sauber. So wird sie lange brauchen, um zu heilen." Er legte seine rechte Hand in ihren Nacken und zog sie ein wenig nach vorne. Sofort wurde ihr Gesicht wieder von einer röte befallen, die aber durch einen brennenden Schmerz verdrängt wurde. Er hatte mit der anderen Hand das getränkte Tuch auf ihre Wunde gelegt und machte keine Anstalten, es wieder von ihr wegzunehmen.

Siané hatte das Gefühl, die Zeit wäre stehen geblieben. Dann endlich, nachdem sie sich unter seinem Griff und dem brennende Gefühl gewunden hatte, nahm er das Tuch von ihr. Sie blinzelte ein paar Mal, um die Tränen, die sich in ihren Wimpern gefangen hatten, zu vertreiben. Sie erreichte aber nur, dass diese ihr an der Wange hinunter liefen.

„War's so schlimm? Dafür wird die Wunde aber auch schnell heilen!" Mit dem Daumen wischte er ihr die Tränen von den Wangen und lächelte sie an.

„Nein, es geht schon. Vielen Dank, Hoheit. Das hättet ihr nicht tun müssen!" Sie wollte aufstehen und gehen, doch dann fiel sein Blick auf ihren hinkenden Fuß.

„Ihr seid in der Küche auf eine Scherbe getreten, nicht wahr?" Erschrocken sah sie ihn an. Er hatte es gesehen? Zögernd nickte sie.

„Ja, Maeglin sagt immer, ich sei unbeholfen.. Aber ihr wollt mir doch nicht wieder etwas von dem Zeug da raufdrücken? Lieber humpele ich noch ne Woche!" Wieder wandte sie sich zum Gehen, als Legolas sie am Arm fasste und zurück zum Sessel schob.

„Aber ihr humpelt. Es kommt nicht in Frage, dass ihr so weiter arbeitet." Er nahm ihren linken Fuß hoch und zog ihren Schuh aus. Nachdem er ihren Verband abgewickelt hatte, nahm er wieder das Tuch in die Hand. Vorbereitet auf den Schmerz kniff sie die Augen zusammen und wollte ihr Bein einziehen, als sie wieder dieses Brennen verspürte. Doch Legolas hielt ihn fest. Sie musste sich wieder geschlagen geben.

„In Ordnung. Nun dürftet ihr wieder normal laufen können." Der Elb schnürte gerade noch die Bandage fest und nahm dann seine Hand vom ihrem Bein. Verschüchtert sah sie ihn an.

„Warum habt ihr das getan?" Sie sah ihn trotzig an. Anscheinend war sie ihm für ihre Schmerzen, auch wenn es eine Hilfe sein sollte, nicht gerade dankbar.

„Weil ich gerne Dienstmädchen Qualen erleiden lasse?" Er lachte und sie wurde wieder rot im Gesicht. Dieses Mal aber nicht vor Scham.

„Vielleicht seid ihr doch ein dämlicher Elb!!" Wütend und beleidigt drehte sie den Kopf weg, verschränkte ihre Arme vor der Brust und schloss die Augen. Legolas betrachtete sie amüsierte.

„Ich dachte, ihr seid temperamentvoll. Aber ich habe mich getäuscht, zickig seid ihr!" Lächelnd nahm er ein nochmaliges ‚Tse' von ihr auf.

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Ach, Kuhfleckenschokolade bringen meine Ideen nicht so toll in Schwung, wie Kekse. ;-( Muss mir unbedingt neue besorgen. Diesen Teil habe ich bestimmt dreimal überarbeitet, wieder umgeschrieben, immer wieder einen Teil herausgelöscht und neu reingedichtet... Und was ist draus geworden? Ach, so ein Schmu. ^______^ Gefällt mit gar nicht.. Bekomm ich trotzdem Reviews von euch? °Hundeblick aufsetz°

Bye