Disclaimer: Inzwischen solltet ihr wissen, dass nix aus Tolkiens Werken mir gehört.^^
A/N: Danke, danke, danke für alle eure tollen, lieben Reviews. Anscheinend gibt es tatsächlich Menschen, die meine Geschichte gerne lesen. °freu°
@ Asahi: Ja, pass weiter auf mich auf, dass ich ja keine Mary-Sue scheiße mache. :D Zumindest nicht zu arg. Eine bessere M.S. Finderin kann ich mir net wünschen. :þ
@ Stoffpferd: Jupp, lese deine Preiselbeeren-Story. Bin irgendwo am Ende.. Und ich könnte mich immer noch wegen Legolas wegpacken. °rofl° Oder wegen Gollum in Moria. {scheissssssssse} °g°
@ Hitokiri_Kurai & Cherry15: Danke für eure Idee mit den Keksen, aber ich hab inzwischen ein kleines Lager angelegt.^^ Und nein, ich verderb mir den Magen schon nicht. °lol°
@ Littlchen: °knuddelknutsch° Ohne dich hätte ich diesen Teil nie fertig bekommen.^^ Immerhin hatte ich ein richtig dickes Brett vorm Kopf. ;-)
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Herz zu erobern Was für ein TagOder:
‚Wie sich Verwandtschaft auf den Charakter ausüben kann.'
„Ratten? Was meint ihr beiden denn bitte damit?" Tari war
bei der Schilderung von Siané und Maeglin über den Zustand der Vorratskammer
weiß angelaufen. An der rechten Seite ihrer Stirn pochte gefährlich ein kleine
Ader und man konnte nicht feststellen, ob sie den beiden glauben schenken oder
sie lieber zum Teufel jagen wollte.
"Na, das heißt, dass wir Ratten in der Vorratskammer haben. Zumindest, wenn man
den Geräuschen dort unten glauben kann!" Maeglin stützte sich mit einer Hand an
der Arbeitsfläche in der Kammer ab und blickte ihrer Herrin provozierend ins
Gesicht. Dabei war doch schon jetzt abzusehen, dass sie wiedereinmal den
Kürzeren ziehen würde.
„Erzählt nicht so einen Quatsch, Kinder!" Während Maeglin bei Taris letztem Wort eine Augenbraue in die Höhe schoss und Siané eher lila als rot vor Wut wurde, sprach die Küchenchefin einfach weiter. „Wir haben erst Anfang des Jahres die Keller nach den kleinen Viechern durchsehen lassen. Unser Schloss ist sauber, da gibt es keine Ratten. Also, macht euch an die Arbeit und denkt euch keine Märchen aus. Du Maeglin, ab in die Küche. Und Siané, du gehst auf den Markt. Ich brauch noch einiges fürs Abendessen. Immerhin haben wir sehr anspruchsvolle Gäste."
Während Tari nach ihrer Einkaufsliste kramte, flüsterte Maeglin Siané ein ‚Sie meint wohl eher kleine, verfressene Gäste' zu und verschwand mit ein paar anderen Mädchen in der großen Küche, in der schon zwei Kessel brodelten.
„So Kind, das besorgst du mir bitte vom Markt!" Tari wollte gerade gehen, als sie Sianés schockiertes Gesicht sah. „Stimmt was nicht?" Doch das Mädchen schüttelte den Kopf. Was sollte schon sein? Sie musste ja nur alleine Einkäufe besorgen, für den sie eigentlich einen Packesel brauchte.
„Kann ich vielleicht..?" Wiedereinmal durfte sie nicht aussprechen. Tari kannte ihre Angestellten in und auswendig. „Nein, du nimmst keines der Ponys zum Tragen mit. Mit ein paar Taschen wirst du das schon schaffen!" So stand Siané also wie bestellt und nicht abgeholt auf dem Flur. Vor ihr lagen ein riesiger Korb und zwei Tragetaschen. ‚Was für ein Tag' schoss ihr gerade noch durch den Kopf, als sie sich den Korb auf den Rücken band und in Richtung Ausgang verschwand.
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Hüpfend versuchte Pippin einen Blick über die Stadtmauer zu erhaschen. Die vier Hobbits hatten sich zusammen mit Gimli und Legolas dort oben hingestellt und warteten auf Aragorn, der sich immer noch mit den Wachen unterhielt. Sein Gesicht war bei dieser Konversation angespannt und umso länger sie dauerte, desto schlimmer wurde es. Anscheinend hatten die Wachposten keine guten Nachrichten auf Lager und würden nicht zur Entwarnung beitragen können.
Pippin und Merry seufzten fast gleichzeitig. Da waren sie schon mal hier, um zu feiern. Mit all den Gefährten, die sie schon lange nicht mehr gesehen hatten, und nun konnten sie dies nicht mal genießen.
„Warum dauert das denn so lange?" Pippin hielt sich verkrampft am Rande der Mauer fest und ließ seinen Blick über das Land schweifen. Er hatte sich auf dem Weg hierher gar nicht darum gekümmert. Aber nun sah er, wie sich vor ihm weites grün ausbreitete. Am Horizont sah man noch die Ausläufer eines Gebirges. Außerdem sah er den Rand des Waldes, der sich hinter der grünen Ebene ausbreitete. Wunderschön würde der Auenländer dies finden, wenn er nicht die Orks im Hinterkopf hätte. Immerhin schienen diese Wälder gefährlicher zu sein, als sie aussahen.
„Wahrscheinlich ist die Situation schlimmer, als Herr Aragorn es befürchtet hat. Oder die Wachen haben mehr zu sagen, als der Fürst es wusste." Sam ließ seinen Blick in die Stadt schweifen. Die Straße hinauf ging es auf den Marktplatz, auf dem reges treiben herrschte. Auch Legolas hatte schon lange seine Augen in diese Richtung gewand und sagte seitdem nichts mehr. Doch war sein Augenmerk nicht auf den Marktplatz gerichtet, sondern auf den weiten Horizont, an dessen Ende der Stadt für Sam nur der Hafen zu sehen war. Doch der Elb konnte mit Sicherheit weit auf das Meer hinausblicken. Auf etwas, wonach sich alle Elben irgendwann sehnten. Und hier, in der Hafenstadt Teslon, war er dem Meer näher, als sonst in seinem Leben.
„So schlimm wird es nicht sein. Das würde man ihm ansehen!" Die vier Hobbits und Gimli drehten sich zu Legolas um. Sie hatten angenommen er sei mit seinen Gedanken woanders, aber anscheinend hatte er ihnen zugehört.
„Ach, und du siehst den Unterschied? So ein angespanntes Gesicht hatte er auch, als wir auf dem Weg zum schwarzen Tor waren!" Gimli stampfte selbstbewusst mit dem Fuß auf, was ihm aber nur ein müdes Lächeln seines Gegenübers einbrachte.
„Seine Augen, Gimli. Sie sind nicht so wie damals. Auch jetzt sind sie besorgt, das mag sein. Aber nun schimmert mehr Hoffnung darin, als wir sie vor 2 Jahren gehabt haben. Außerdem kommt er gerade zu uns." Das stimmte. Als Pippin sich von der Mauer schwang, sah er Aragorn auf sie zukommen. Er lächelte ihnen entgegen.
„Gut, dass ihr gewartet habt. Es sieht doch etwas ernster aus, als wir erwartet haben." Er legte eine Pause ein und sah seine Freunde an. Die Hobbits fürchteten sich, man konnte es in ihren Gesichtern lesen. Sei es Furcht um sich selbst oder um ihr Fest. Aber die Furcht war da. Gimli und Legolas dagegen schienen es mit Fassung zu tragen. Sie ließen sich kaum eine Regung anmerken.
„Fürst Areneon ist vorhin selbst mit ein paar Männern seiner Truppe geritten, um sich der Gefahr bewusst zu werden. Anscheinend nimmt er die Lage doch ernster, als wir zuerst angenommen haben." Gimli zog bewundernd eine Augenbraue hoch. Entweder der Fürst hatte Gandalfs Worte sehr ernst genommen, oder er sie hatten ihn falsch eingeschätzt. Trotzdem ließ er Aragorn weitersprechen.
„Außerdem sind zwei aus meiner Garde mitgeritten. Spurensucher. Ich hoffe, dass sie etwas finden werden. Etwas, aus dem wir schließen können, dass wir nicht in Gefahr sind oder wenigstens etwas, um gegen sie schnell genug vorzugehen. Warten wir ab, was für eine Situation herrscht, wenn die Gruppe zurück ist. Mehr als abwarten können wir im Moment nicht." Die anderen nickten ihm zu, machten aber keine Anstalten zu gehen.
„Mit so ein paar Orks werde ich doch alleine fertig!" Gimlis raue Stimme durchbrach die Stille und ließ Legolas mit den Augen rollen.
„In Helms Klamm hast du aber oft Hilfe benötigt!" Grinsend blickte der blonde Elb nach unten und fing sich einen drohenden Blick des Zwerges ein, der sich aber plötzlich in ein gehässiges Lächeln verwandelte.
„Wer hat denn den Elben in Helms Klamm um einen Uruk geschlagen?" Mit einem triumphierenden Lachen kletterte er die Leiter hinunter, ließ einen kopfschüttelnden Legolas zurück und wartete auf die anderen.
„Wenn ihr mich fragt, sollten wir uns nach unserem Mittagessen umsehen. Das zweite Frühstück ist etwas mager ausgefallen!" Pippin blickte die drei anderen Hobbits an, von denen zwei ihm zustimmten und mit ihm die Mauer hinab stiegen.
„Bist du sicher, dass wir nicht mehr tun können, als abwarten?" Frodo blickte ängstlich zu Aragorn hinauf. Er hatte in den Nächten, nachdem er aus Mordor zurückgekehrt war, häufig Alpträume gehabt. Und Orks bereiteten ihm in kleiner Zahl schon große Angst. Auch, wenn er diese in viel riesigeren Armeen überlebt hatte. Aragorn allerdings beugte sich zu ihm hinab und legte aufmunternd seine Hand auf seine Schulter.
„Keine Angst! Wir haben schlimmeres zusammen durchgestanden. Und dieses Mal bist du nicht so allein, wie damals mit Sam in Mordor!" Frodo nickte und zwang sich sogar zu einem Lächeln.
„Wollen wir nicht ein bisschen die Stadt anschauen? Auf dem Markt scheint eine Menge los zu sein. Und die anderen drei sind doch schon auf zur Küche Taris!" Legolas und Aragorn stimmten sofort zu und auch Gimli konnten sie nach kurzem Mosern überzeugen. Hätte er doch lieber auf seinem Sofa in seinem Gemach gesessen und sich ein wenig Pfeifenkraut gegönnt. Aber was tat man nicht alles für seine Freunde?
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‚Verdammt, ich bin doch nur ein Mädchen!' Der Korb, den Siané sich auf den Rücken geschnallt hatte, war inzwischen mehr als voll beladen. Als wenn das allein nicht schon schlimm genug wäre, nein, ganz unten in dem Ding mussten sich Unmengen von Kartoffeln befinden. Eine allein war ja nicht schwer, kamen aber mehrere zusammen, war es eine Qual. Außerdem hatte sie noch andere Sachen zu kaufen. Normalerweise wurden mehrere Mädchen zum Einkaufen von frischem Gemüse für das Abendessen weggeschickt. Aber seitdem Siané immer mal wieder unangenehm bei dem Prinzen aufgefallen war, hatte Tari es förmlich auf sie abgesehen. Als ob sie das alles mit Absicht tun würde..
„Guten Tag, Siané! Heute ganz alleine unterwegs? Armes Ding, kannst du das alles tragen?" Die alte Frau, die in einer der Ecken des Marktes ihren Stand betrieb, blickte sie mitleidig an.
„Ja Dori, ich werde es schon schaffen, danke. Gibst du mir das Übliche mit?" Die alte Frau nickte und stopfte die zwei anderen Taschen voll mit verschiedenen Sorten Gemüse.
„Warst du schon bei deinem Vater? Sein Stand geht gut wie immer, aber er hat bestimmt einen Moment Zeit für dich!" Siané blickte sich bei Erwähnung ihres Vaters um und erblickte fast in der Mitte des Marktes seinen Stand. Eigentlich hatte sie dort immer arbeiten sollen, aber im Palast wurde man einfach besser bezahlt, so dass er jemanden angestellt hatte und sie mehr Geld verdienten.
„Nein, ich war noch nicht da. Aber ich hab auch leider kaum Zeit. Tari wartet auf mich." Sie gab der alten Dori ein paar Münzen in die Hand.
„Na, da wird der gute Marado aber traurig sein. Wink ihm wenigstens mal zu." Siané gab der Aufforderung nach und machte sich auf den Weg zu ihm.
Seit sie denken konnte, kümmerte sich die Verkäuferin, die eine Freundin von Sianés Vater war, um sie. Als sie noch klein war, ersetzte sie ihr die Mutter und wenn es Streit gab, versuchte sie zu schlichten. Auch sonst hat sie immer versucht sich um die beiden zu kümmern. Aber nachdem Siané ins Schloss zog, um dort zu arbeiten, probierte sie mit aller Kraft Marado zu überzeugen, dass es die richtige Entscheidung war, seine Tochter gehen zu lassen. Er hatte es nie glauben wollen...
Siané hatte sich überlegt, noch nicht zu ihrem Vater zu gehen. Stattdessen setzte sie sich auf den Brunnen, der in der Mitte des Marktes seinen Platz gefunden hatte. Jedermann konnte auf diesen Brunnen schauen, außerdem war es nicht nur die Mitte des Platzes, sondern die Mitte der Stadt. Zumindest besagten das einige Bücher, die Siané einmal gelesen hatte.
Sie hatte ihre beiden Taschen abgestellt und den Korb vom Rücken genommen, als sie zu ihrem Vater hinüberschaute. Er war gerade ziemlich beschäftigt.
Sein Stand war der einzige auf dem Markt, der einen so wundervollen Duft versprühte. Seine Teigwaren, die unglaublich süß schmeckten, waren bekannt und sogar im Palast beliebt.
Unwillkürlich musste sie an die Hobbits denken, wie sie diese Dinger haufenweise in sich hineinstopften und musste schmunzeln. Wahrscheinlich würde ihr Vater sich sehr geehrt fühlen.
Gerade meckerte er wieder mit seiner Gehilfin. Seinem Gesichtsausdruck nach, hatte sie etwas anbrennen lassen. Diesen Blick kannte sie nur zu gut. Die großen Augen, der erhobene Finger und die Haare, die sich scheinbar mit aufstellten. Außerdem fügte er immer seinen berühmten Satz hinzu, den viele auf diesem Markt schon auswendig konnten. ‚Willst du unseren Kunden etwas angebranntes verkaufen? Du ruinierst mich!' Natürlich war er dadurch nicht ruiniert, aber wenn man etwas theatralisch darstellen konnte, tat er es auch.
„Müssen wir heute etwa nicht arbeiten?" Siané schreckte hoch, als sie eine Stimme hinter sich hörte. Eine Stimme, die ihr nur allzu bekannt war. Sie wagte es kaum sich umzudrehen, oder etwas zu erwidern. Gerade, als sie sich doch zu einer Antwort durchgerungen hatte, kam noch eine andere Stimme hinzu, die sie aber eigentlich eher kannte, wenn die dazugehörige Person lachte.
„Legolas, warum bist du auf einmal gegangen? ... Oh, wenn das nicht unsere Miss ‚ich schlag den Prinzen KO' ist." Und da war es wieder. Das raue Lachen des Zwerges, dass ihr noch einmal den peinlichen Auftritt von heute morgen verinnerlichte.
„Ich.. Ich habe das doch nicht mit Absicht getan!" Sie sah immer noch nicht auf. Konnte sie sich doch vorstellen, wie die beiden grinsten.
„Das hat ja auch niemand behauptet." Nun stand sie doch auf und drehte sich um. Vor ihr stand Aragorn und daneben der Ringträger Frodo. Hektisch knickste sie vor ersterem und wollte sich gerade ihre Taschen nehmen, als sie eine Hand daran hinderte.
„Sind das alles deine Taschen? Sag nicht, die willst du allein tragen?" Sie blickte zu dem Hobbit hinunter und lächelte.
„Doch, Herr Frodo. Meine Herrin hat mir aufgetragen diese Dinge für das Abendessen zu besorgen. Bis zum Schloss ist es ja nicht allzu weit. Das schlimmste sind die Massen Kartoffeln im Korb." Sie deutete mit einer gerunzelten Stirn auf das große geflochtene Ding, das schon Beulen an den Seiten hatte. Anscheinend war mehr darin, als der Korb ertragen konnte.
„Sieht aber doch ein wenig schwer aus!" Siané winkte ab, als sie den Einwurf von Legolas vernahm. Dieses Mal konnte sie ihm zeigen, dass sie keine Hilfe brauchte und in ihrer Nähe nicht nur Missgeschicke passierten. Doch wie aus einem schönen Traum zu erwachen, hörte sie plötzlich ihren Namen, der aus ein paar Metern Entfernung gerufen wurde.
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„Siané? Siané!! Mein Kind, mit was für Leuten treibst du dich denn herum?" Die Gesellschaft, in der sie sich befand, reagierte sofort auf das Wort ‚herumtreiben' und drehte sich nach dem Herkunftsort um. Ein Mann, ungefähr 40, kam auf sie zugelaufen. Sein Haar war trotz seines Alters noch ganz schwarz und war mit einem kleinen weißen Tuch bedeckt. Außerdem trug er eine Schürze, auf der ein paar Teigflecken zu sehen waren.
„Hab ich dich nicht gut genug erzogen, dass du dich mit solchem Gesindel herumtreibst?" Sianés Gesicht wurde blass. Sie sah sich um. Irgendwo musste es doch ein Loch geben, in dem sie sich verkriechen konnte. Aber anscheinend blieb ihr nichts anderes übrig, als zu bleiben.
„Gesindel, ähm, wen meinst du denn bloß? Hehe.." Sie blickte sich zu den anderen um, deren Gesichter von erschrocken zu schockiert wechselten. Ihr eigenes Gesicht war immer noch so weiß, wie die Steine im Palasthof. Doch ein leichter Rotschimmer bildete sich knapp unterhalb ihrer Wangenknochen, der durch den hervortretenden Angstschweiß hervorgerufen wurde.
„Kind, stell dich nicht dumm. Was sind denn das für Leute? Ich habe dir immer gesagt.." Doch er stockte kurz, als er ihren Gesichtsausdruck sah. Außerdem schien es ihm, als würde sie mit den Zähnen knirschen.
„Paps, benimm dich doch einmal. Das sind Gäste des Palastes!" Schnell wollte sie ihre Taschen nehmen, als Legolas ihr den Korb abnahm.
„Ich trag die für dich. Wir gehen eh zurück zum Schloss!" Er lächelte sie an, was er aber vielleicht nicht hätte tun sollen.
„Und sie junger Mann sind bitte wer?" Marado drehte sich zu Siané um und blickte sie beschwichtigend an. „Kind, was soll aus dir werden? Solche Zottelköpfe taugen doch nichts. Du hast noch Zeit genug, dir einen vernünftigen..."
„PAPS!" Ihre Stimme schallte auf dem ganzen Markt wieder. „Musst du mich so in Verlegenheit bringen? Weißt du, wer hier vor dir steht?" Ihr Gesicht hatte inzwischen mehr Farbe, als es nötig gehabt hätte. Da glaubte sie doch wirklich in der Nähe ihres Vaters kam es zu keinen Peinlichkeiten. Wie konnte sie nur so naiv sein?
„Wer sollte denn vor mir stehen? Ich wusste nicht, dass Fürst Areneon inzwischen schon irgendwelche Dorflinge im Palast als Gäste aufnimmt."
Siané wäre fast der Kragen geplatzt, aber dann betrachtete sie Aragorn und Gimli noch mal genauer. Die beiden trugen sehr abgewetzte Kleidung. Der Zwerg hatte sich sogar einen Brustharnisch übergezogen, der nicht mehr der neueste zu sein schien. Vielleicht war er noch aus dem Ringkrieg? Aragorn selbst wollte wohl nicht auffallen und hatte sich gekleidet, wie er es damals als Waldläufer getan hatte. Aber Legolas sah doch wirklich gut aus. ‚Ah, die Haare.. Stimmt, mein Vater hat etwas gegen so was. Wie sagte er damals noch zu dem Jungen in der Nachbarschaft, der seine Haare bis über die Schultern trug? ... Stimmt, eine Frisur wie ein Putzlappen hatte er gesagt. Aber sieht er denn nicht, dass dies ein Elb ist?'
„Paps, das sind.."
„Nein, schon gut. Ich werde das regeln. Werter Herr, wie war ihr Name noch gleich?" Aragorn war auf ihn zugetreten und richtete sich in voller Größe auf. Er überragte ihren Vater um einen Kopf.
„Ich heiße Marado und ich bin der Vater von Siané!" Er kreuzte sie Arme vor seiner Brust, ein Zeichen, dass er sich nichts sagen lassen wollte.
„Ja, man erkennt die Verwandtschaft." Gimli fing sich für seinen Kommentar einen giftigen Blick von Seiten Sianés und ein von ihr gezischtes ‚was soll das denn bitte heißen?' ein.
„Mein Name ist Aragorn, Arathorns Sohn. Ich bin der König von Gondor, wie sich sicher schon in eurer Stadt herumgesprochen hat. Meine Gefährten, Prinz Legolas, Thranduils Sohn aus dem Düsterwald, Gimli, Gloinssohn vom einsamen Berg und Frodo aus dem Auenland. Ihre Tochter befindet sich ganz sicher nicht in schlechter Gesellschaft." Er lächelte leicht und Siané hätte am liebsten angefangen zu lachen, da ihrem Vater anscheinend die Augen aus dem Kopf fielen. Und doch kannte sie ihn und seine Kommentare, die grundsätzlich zu den ungünstigsten Momenten kamen.
„Aha." Er drehte sich um und ging. Siané verstand die Welt nicht mehr. Sie hatte ihren Vater noch nicht sprachlos erlebt. Doch ein Blick zum Himmel ließ sie hochfahren.
„Oh je, ich muss los. Müsste schon längst wieder im Schloss sein und bei Tari die Einkäufe abgeben haben." Schnell schnappte sie sich ihre beiden Taschen und suchte verzweifelt den Boden nach dem großen Korb ab. Er war verschwunden. ‚Oh nein, man hat mich bestohlen.. Was mach ich denn nun? Die Sachen muss ich aus eigener Tasche bezahlen!' Ihr war zum Heulen zumute, als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte, die wieder ein leichtes Kribbeln durch ihren Körper schweben ließ. Als sie sich umdrehte sah sie den Korb, den Legolas um eine Schulter gehängt hatte.
„Wollen wir gehen? Die anderen sind schon fast in der Menge verschwunden." Sie folgte seinem Blick und sah Aragorn und Frodo fast am Ende des Marktes. Gimli aber stand immer noch neben den beiden.
„Also, ich muss dir etwas sagen. Ich sehe nun endlich, woher diese Missgeschicke kommen. Sie wurden dir in die Wiege gelegt. Und wenn mich meine Menschenkenntnis nicht täuscht, hast du eine genauso lose Zunge wie dein Vater." Gimli brach in schallendes Gelächter aus und Siané verspürte den plötzlichen Drang ihm gegen das Schienbein zu treten.
„Dich täuscht deine Menschenkenntnis nicht, sie hat eine lose Zunge. Ich durfte schon zweimal damit Bekanntschaft machen." Siané zuckte unter den lachenden Worten des Elben zusammen und sie erinnerte sich lebhaft an den Tag, an dem sie ihn zweimal als ‚dämlichen Elben' beizeichnet hatte.
Gerade, als sie sich mit den beiden und ihren Taschen auf den Weg machen wollte, rief ihr Vater noch einmal nach ihr. Legolas blieb neben ihr stehen und blickte sich auch nach ihm um. Gimli dagegen war schon etwas vorgelaufen, stoppte nun aber auch.
„Was ist denn noch, Paps?" Er kam von seinem Stand ein Stück weg, faltete seine Hände um den Mund und rief ihr entgegen.
„LASS DICH JA NICHT MIT DEM ZOTTELKOPF NEBEN DIR EIN!!" Damit verschwand er wieder zu seinen Waren und ließ eine purpurrote Siané, einen blassen Legolas und einen grölenden Gimli zurück. Schon zum zweiten mal an diesem Tag, wollte sie im Boden versinken. Aber auch diesmal war es ihr nicht vergönnt. ‚Wie peinlich' war das einzige, was sie noch dachte, als sie eine Berührung an ihrer Hand spürte und sich von Legolas Richtung Schloss ziehen ließ.
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Hey, ich bin fertig. Wahnsinn, ich hab gedacht, ich pack's nicht mehr. Ich hatte so ein blackout. Und wisst ihr, was das heißt? Nachdem ich nun Stundenlang über der Fortsetzung gesessen habe (Nochmal danke an Littlechen!) brauch ich ganz viel Aufmunterung von euch. °g° {Nein, ich sage nicht, dass ich vieeele Reviews möchte! ... ... ... Huch! °lol°} Hab ich mich verraten, gut ich möchte ganz viele Reviews. Auch immer Verbesserungen, immerhin will ich nicht ewig irgendwelche doofen Fehler machen.^^
Hoffentlich wird der nächste Teil leichter für mich zu schreiben. Meine Kekse konnten mich nicht einmal aufheitern. °g°
