Disclaimer: Alles gehört JRR Tolkien, bis auf ein paar Charas, die ich mir selbst ausgedacht habe. Trotzdem verdiene ich keinen Cent durch diese Story.
A/N: Man, sooooo viele Reviews! Wie soll ich euch nur danken? Es hat mich wirklich riesig gefreut! °alle ganz feste durchknuddel° Danke, danke, danke! Ich kann's immer noch kaum glauben! ;-)
@ Linthal: Du glaubst Siané ist eine Halbelbin? Nein, nein, nein. Das ist leider falsch. :þ Halbelbinnen gab es schon so oft. Ich hab was anderes in meinem kleinen Köpfchen. :D
@ Asahi: Ich bewege mich drauf zu, ja? Mist, kann ich sicher net mehr abdrehen. Irgendwie kann ich's ihr nicht austreiben. Dabei geb ich mir alle Mühe, keine Mary Sue aus ihr zu machen. Aber vielleicht verzeiht ihrs mir? °Hundeblick aufsetz°
@ BlackPearl: Heldenhaftes dürfen Aragorn und so sicher noch tun.^^ Allerdings weiß ich noch nicht wann, meine Geschichte soll ja lang werden. ;-)
@ Crestoe: Du willst die zeichnen? Na, von mir aus super gerne. :D Brauchst du dafür nicht noch nen paar Angaben? °g°
@ Hitokiri_Kurai: Hihi, Füße küssen. °lol° Das wär ja mal was. Aber ich schreib auch ohne weiter. :D
@ Jelly: Keine Angst, wird noch ne Menge Szenen von Siané und Legolas geben.^^
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Herz zu erobern Die EntführungEs war ein kühler Morgen. Die Sonne verbarg sich hinter einer dicken Wolkendecke und ein frischer Wind, der ungewöhnlich für diese Jahreszeit war, wehte durch die kleinen Risse, die sich am Fuße des Palastes in die Mauer zogen.
Siané zog fröstelnd die Decke höher und wollte sich noch mal in ihr Kissen kuscheln, als sie erschrocken die Augen aufriss. Es war so ungewöhnlich still.
Normalerweise wuselten schon die ersten Mädchen durch die Gänge und gingen im Waschraum ein und aus, der schräg gegenüber von Sianés Zimmer lag. Doch am heutigen Morgen war es still. Niemand schien sich noch in den Fluren zu befinden. Oder schliefen sie alle noch?
Ein Blick zum Fenster verriet ihr jedoch, dass es schon ausreichend hell war, um die angestellten Mädchen im Schloss zum aufstehen zu bewegen.
Noch ein wenig schläfrig, aber mit überaus schlechtem Gefühl, lief sie barfüßig auf den Flur und sah sich um. Es war tatsächlich keine Menschenseele anwesend.
Schnell rannte sie zurück in ihr Zimmer, schlüpfte in das weiße Freizeitkleid, dass noch vom vorigen Abend über dem Stuhl hing und zog ihre Schuhe über. Einen Blick in den Spiegel wagte sie nicht mehr, nahm sich aber im Laufen ein Haarband vom Tisch und schnürte es draußen im Gang hinein.
Nachdem sie um mehrere Ecken gerannt und auch in der Zeit niemandem begegnet war, stürzte sie keuchend durch die Küchentür. Aufgeregt blickte sie sich um. Ein kleiner Kessel stand auf dem Herd, ein Mädchen nahm gerade etwas frisch gebackenes Brot aus dem Ofen und ein hölzerner Löffel wurde ihr unter die Nase gehalten.
Mit den Augen folgte sie dessen Stil, der Hand, die ihn festhielt, über den Arm, bis zu dem sauren Gesichtsausdruck Taris. Sie schluckte schwer, irgendwas schien nicht in Ordnung zu sein.
„Soso, bequemt sich unsere Langschläferin auch mal aus dem Bett?" Sie nahm den Löffel von Sianés Nase fort und verschränkte die Arme unter ihrer Brust.
„Aber.. Aber, es ist doch noch sehr früh. Der Morgen ist noch nicht alt, wir stehen immer um diese Zeit auf." Verwirrt schaute sie ihre Herrin an, die resignierend mit dem Kopf schüttelte.
„Kind, was mach ich nur mit dir? Hast du die Glocke nicht gehört?" Ihr durchdringender Blick war direkt auf ihre Augen gerichtet. Vorsichtig sah sie auf den Boden.
„Nein Herrin, ich habe keine Glocke gehört. Entschuldigt." Auf eine Strafe wartend schaute sie Tari an. Normalerweise gab es gehörige Strafen aufs Verschlafen. Aber heute war das anscheinend anders.
„Gut, du hast sie also nicht gehört. Dabei weißt du, dass heute das Fest ist, weswegen unsere Gäste überhaupt hier sind. Aber darüber wollen wir uns nun nicht streiten. Du hast in den Audienzsaal zu kommen. Nach dir wurde verlangt. UND ZWAR SOFORT! DU HÄTTEST SCHON LANGE DORT SEIN MÜSSEN!!!!" Tari wollte sich gerade umdrehen, doch als Siané sich nicht vom Fleck bewegte, blieb sie ärgerlich vor ihr stehen.
„Was denn noch? Hast du mich nicht verstanden?"
„Das Fest findet HEUTE statt? Aber.." Sie duckte sich unter dem Holzlöffel weg, der sich auf sie zu bewegt hatte. Anscheinend hatte sie etwas außerordentlich dummes gesagt. Sonst reagierte die Küchenherrin nie so. ‚Aber warum findet das Fest statt? Was ist denn mit den Orks?'
„Geh nun endlich und stell keine dummen Fragen. Natürlich findet das Fest statt. Warum sollte es nicht. Und nun Husch!!" Mit einer schiebenden Bewegung drückte sie Siané nach draußen.
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Schnellen Schrittes entfernte sie sich von der Küche und rannte zum Audienzsaal des Fürsten. ‚Was ich da wohl soll? Vielleicht weiß Tari noch gar nichts von den Orks..'
Nach ein paar Metern war sie an der Vorratskammer angekommen, an der ein großes Schloss befestigt war und mehrere Wachen vorstanden. ‚Oder sie sträubt sich dagegen.. So wie sie es immer tut..' Kopfschüttelnd lief sie weiter.
Eine Treppe hinauf und drei Gänge in Richtung Ostflügel und schon stand sie vor einer Goldbesetzten Tür. Nicht über und über mit Gold beschmückt. Nur an manchen Stellen damit verziert und verstärkt. Worte einer fremden Sprache waren dort hineingraviert. Sie zögerte einen Moment, bevor sie sich entschloss, den Raum zu betreten.
„Ihr könnt ruhig eintreten, Fräulein." Erschrocken drehte sie sich um und sah in das Gesicht eines alten Mannes. Auf seinem Haupt thronte ein spitzer Hut und ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
„Ja, genau.. Ähm, das hatte ich ja auch vor.." Schüchtern blickte sie den Herrn an, den sie schon mal am selben Tisch hatte sitzen sehen, an dem auch der König gespeist hatte.
„Ihr werdet sowieso schon erwartet. Angst braucht ihr keine haben. Wir tun euch nichts." Anscheinend sah man ihr ihre Unsicherheit so arg an, dass selbst dieser Greis sie durchschauen konnte. Doch dann fiel ihr siedensheiß ein, dass Gandalf vor ihr stehen musste. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Wie konnte sie das nur übersehen und ihn für einen normalen alten Mann halten? Dabei war er doch so bekannt in dieser Stadt.
„Vielen Dank, ich weiß doch, dass mir nichts passiert." Sie grinste ihn an und folgte ihm durch die Tür, die er aufgeschoben hatte.
Mit einem eigenartigen Gefühl im Magen betrat sie den Raum und blickte sich hinter seinem Rücken um. Ihr Herz mäßigte sich wieder, als sie keine Spur von Legolas finden konnte. Doch obwohl sie nun ruhiger wurde, machte sich ein enttäuschtes Gefühl in ihr breit. ‚Irgendwie hab ich ja gehofft, ihn zu sehen.. Ach, so ist es sowieso besser..' Mit mehr oder weniger hängendem Kopf schritt sie am Tisch entlang und blieb vor Aragorn stehen. Erst nachdem sie ihren Knicks vollführt hatte, fiel ihr seine Kleidung auf. Ein Schwert hing an seinem Gürtel, seine Arme, Beine und Schulter waren mit einer Rüstung bedeckt und sie konnte ein Kettenhemd an seinem Oberkörper entdecken.
Erschrocken drehte sie sich zu den anderen Personen im Zimmer um. Der Zwerg trug einen Helm, der sein Gesicht ziemlich bedeckte und ein Hemd, welches wie Mithril glänzte. ‚Das wird doch nicht etwa Mithril sein???' Zu guter Letzt entdeckte sie noch eine schwere Axt an seiner Seite stehen.
Selbst die Hobbits hatten sich in eine, für sie angemessene, Rüstung stecken lassen. Außerdem stand in jeder Ecke des Raumes eine Wache, die bis unter die Zähne bewaffnet schien. Nur Gandalf und die selbst trugen normale Kleidung, die in einem Kampf keinen Schutz geboten hätte. Aber irgendwie hatte Siané das Gefühl, der Zauberer bräuchte so etwas auch nicht..
„Wollt ihr euch nicht setzen?" Sie blickte auf und nickte dem König schnell zu. Mehr konnte sie nicht aufbringen, zu erstaunt war sie über sie momentane Lage. ‚Es ist wohl doch ziemlich ernst..'
„Wie euch aufgefallen sein mag, sind wir alle bewaffnet. Sicher könnt ihr euch denken, warum, denn ihr seid gestern auch mit den Orks in Berührung gekommen. Könnt ihr mir noch etwas anderes erzählen, als dass, was ich schon von Legolas weiß?" Aragorn sah sie ernst an. Innerlich ordnete sie ihre Gedanken, kam aber zu dem Schluss, dass sie nichts anderes gesehen haben konnte.
„Ich glaube nicht, Hoheit. Ich hab sie nur aus der Vorratskammer kommen sehen." Ehrfürchtig senkte sie den Kopf ein wenig.
„Ihr habt nicht gesehen, bis zu dem Moment, wo ihr auf Prinz Legolas getroffen seid?" Aragorn zog seine Stirn in Falten. Es musste doch herauszufinden sein, was die Orks im Schloss gewollt haben.
„Nein.. Obwohl, doch.. Sie sind leise von Zimmer zu Zimmer geschlichen. Einer von ihnen hat sich auf so einem alten Stück Pergament Notizen gemacht.." Sie verzog ein wenig die Lippen und überlegte, ob ihr noch etwas aufgefallen war. Aber das war alles gewesen. Zeitweilig hatten sich die Orks leise in einer fremden Sprache unterhalten, die sie nicht verstanden hatte. Und bald darauf war sie auch schon auf den Prinzen getroffen.
„Er hat sich Notizen gemacht? Können Orks überhaupt schreiben?"
„Ein völlig unnötiger Kommentar, mein lieber Pippin. Sie mögen grausam sein, aber sie können natürlich schreiben. Sie werden sich eine Karte des Palastes angefertigt haben. Vielleicht suchen sie etwas. Und vielleicht wurden schon Orks hineingeschmuggelt, wenn sie etwas bestimmtes suchen." Gandalf legte seinen Kopf auf eine Hand und schien in die verdrehten Windungen orkischen Verstandes eindringen zu wollen.
Siané selbst blieb stumm auf ihrem Stuhl sitzen. Konnte sie gehen, oder war sie noch von Bedeutung? Einfach fragen mochte sie in diesem Moment allerdings nicht.
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„Wir haben sie gefunden!" Sianés Blick glitt zur Tür hinüber, die mit einem Ruck aufgerissen worden war. Die ihr bekannte Stimme ließ ihr Herz wieder schneller schlagen. Dort stand er, auch in eine Rüstung gehüllt, die aber denen der anderen kaum glich. Seine Unterarme waren in Schienen gehüllt und auf seinem Oberkörper lag ein dunkler Brustharnisch. Außerdem war sein Köcher auf dem Rücken befestigt, genauso wie der Bogen und zwei Dolche, die über Kreuz über dem Köcher befestigt waren.
„In Ordnung.. Wo befinden sie sich?" Aragorn war auf seinen Freund zugetreten und stand nun direkt vor ihm.
„Östlich von hier.. Wir müssen ungefähr 6 Meilen reiten und treffen sofort auf sie. Es sind etwa 2000 Orks. Mehr nicht. Sie verstecken sich im dort angrenzenden Wald. Bewachen aber den Eingang des Tunnels sehr gut. Wir könnten von zwei Seiten angreifen." Legolas wandte seinen Blick nicht von Aragorn ab, was Siané einen ungewollten Stich versetzte. Innerlich schalt sie sich selbst, aber es hörte nicht auf.
„Wie ich sehe, habt ihr alles schon geplant. Wollt ihr den König einfach ausschließen?" Lächelnd legte Aragorn eine Hand auf die Schulter von Legolas. Dieser hatte mit Fürst Areneon tatsächlich schon alles durchgesprochen und die Truppen vor der Stadtmauer versammelt.
„Nein, nicht ausschließen. Du musst immerhin mit uns reiten." Nachdem das wichtigste anscheinend gesagt worden war, wand er sich zum Tisch, an dem der Rest der Gruppe wartete.
„Wann schlagen wir los?" Der Zwerg streichelte verträumt seine Axt.
„Das werden wir noch sehen. Habt ihr etwas neues herausgefunden?" Legolas' Blick wanderte zu Siané, die sofort noch mehr in den Stuhl rutschte. ‚Gut, nun beachtet er mich, wie ich's gewollt hatte.. Und nun ist's auch nicht richtig. Ich bin aber auch so.. Argh, Mist!'
„Die Orks suchen etwas. Sie haben eine Karte des Schlosses angefertigt." Gandalf war inzwischen auch aufgestanden und schritt ungehalten durch den Raum. „Siané, wisst ihr etwas über seltene Gegenstände im Schloss?" Nun waren alle Blicke auf sie gerichtet, was noch mehr zu ihrer Nervosität beitrug.
„Soweit ich weiß, gibt es eine Schatzkammer hier, in der die Gelder aufbewahrt werden. Aber mehr weiß ich leider nicht. Außerdem haben die Orks in den Zimmern der hier lebenden Menschen gesucht. Die Schatzkammer wäre am anderen Ende des Palastes." Ihre Augen blitzten hellgrün auf, als Gandalf ihr mit dem Stab das Gesicht beleuchtete.
„Sagt einmal, wie heißt eure Mutter?" Siané war überrumpelt und brachte nur ein ‚was hat das damit zu tun?' hervor. Auch die anderen schienen seinem Gedankengang nicht folgen zu können.
„Es hat nichts damit zu tun. Aber euer Gesicht hat etwas vertrautes, dass mir bekannt vorkommt." Legolas reagierte auf seinen letzten Satz und flüsterte ihm etwas zu, dass niemand verstehen konnte. Doch Gandalf schien es gehört zu haben und drehte seinen Kopf wieder zu Siané.
„Nun, Herr. Mein Vater lebt hier in Teslon. Meine Mutter ist bei meiner Geburt gestorben. So erzählte er es mir. Mehr sagt er aber nie, denn ich habe das Gefühl, es fällt ihm schwer darüber zu sprechen. Daher frage ich auch nicht nach!" Gandalf nickte und befahl den Hobbits und Gimli mit einer Bewegung aufzustehen.
„Wenn sie durch die Schlafräume gewandert sind, suchen sie vielleicht jemanden aus dem Schloss. Es macht keinen Sinn für mich, aber am besten wir bringen die Menschen in die große Halle und lassen sie bewachen. Schickt ein paar Boten, die das erledigen können." Ein Junge lief sofort los, der extra für den Nachrichtentransport hergeholt worden war. Nun war er weg, darauf bedacht, schnell alle zusammen zu trommeln.
„Dann findet das Fest wohl nicht statt." Siané hatte es mehr zu sich selbst gesagt, doch Legolas reagierte darauf. Sie hatte vergessen, wie gut Elben doch hören konnten.
„Nein, wohl nicht. Aber das habt ihr doch gewusst!?" Sein Blick war auf ihr Gesicht gerichtet und am liebsten hätte sie es weggedreht, doch zwang sie sich dazu, endlich einmal standzuhalten.
„Gewusst schon, aber Tari nicht. Daher blieb mir ihr Gemaule nicht erspart." Seufzend schüttelte sie den Kopf und schlug schnell die Hand auf ihren Mund, als sie darüber nachdachte, wie sie wieder gesprochen hatte. Sie war doch nicht mit Maeglin zusammen...
Ein Lächeln huschte über sein Gesicht und er kam ein paar Schritte auf sie zu. „Am besten ihr geht nun auch in die Halle. Wir werden uns mit der Truppe auf den Weg machen." Sie nickte ihm zu und verschwand mit einem geröteten Gesicht aus dem Raum.
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Die Halle war nach gut einer schon voll. Siané sah sich um, indem sie sich auf einen der Tische stellte. Anscheinend hatte sich die Nachricht schnell herumgesprochen und alle waren anwesend.
In der Nähe der Tür standen die Stallburschen, mit denen sie zwar wenig zu tun hatte, die sie aber vom sehen kannte. Ganz in deren Nähe hatten sich die älteren Frauen versammelt, die die jungen Mädchen bei der Arbeit überwachten. Darunter befand sich auch Tari. In der Mitte standen viele der Dienstmädchen herum und auch die Küchenmägde befanden sich ganz in der Nähe. Nur Maeglin hatte sie noch nicht gesehen.
Nervös blickte sie suchend über die Menschen. Weit abseits befanden sich ein paar Damen der höheren Gesellschaft. Sie waren fast gleichzeitig mit König Aragorn angereist und wurden zu ihrer Sicherheit hierher geführt. Die Gegenwart des niederen Volkes, was die Angestellten in deren Augen nun mal waren, schien ihnen nicht zu bekommen, denn sie verzogen gehörig das Gesicht. Aus diesem Grund standen sie wohl auch so weit in der Ecke.
Ängstlich hüpfte Siané vom Stuhl herunter und eilte zu Tari. Nachdem sie ein paar Worte mit ihr gewechselt hatte, ging sie zu einer Gruppe Dienstmädchen, die ihre Quartiere ganz in der Nähe hatten.
„Hat eine von euch Maeglin gesehen? Sie ist hier nicht und die Männer wollen gleich die Tür schließen." Siané bekam aber nur ein ratloses Kopfschütteln von ihnen. ‚Mist, wo ist die denn nur? Tari wusste es auch nicht..' Panisch suchte sie noch einmal den Raum ab. Nichts zu sehen.
Ein Blick zum fester verriet ihr, dass Legolas mit den Reitern inzwischen angekommen sein musste. Und auch Gimli sollte den Fußmarsch durch den Tunnel mit seiner Truppe geschafft haben.
Genau, es war um die Mittagszeit. Maeglin zog sich gerne in ihr Zimmer zurück und genoss ihre Pause. Sie wird nichts mitbekommen haben. Vielleicht war sie sogar eingeschlafen.
Flinken Fußes rannte Siané nach draußen. Die Wachen hielten sie nicht auf. Jeder der Angestellten musste selbst wissen, was er mit seinem Leben unternahm.
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„Habt ihr euch das gemerkt?" Der Ork nickte ehrfürchtig.
„Ja, Herrin. Die linke der beiden. Wir werden sie euch bringen."
„Merkt es euch gut, die Linke ist es. Bring du sie mir hierher. Ich kann diese Magie nur durch dich aufrecht erhalten. Du weißt, dass Tor öffnet sich nur, wenn ich an einen bekannten Ort will oder zu jemandem, der mir bekannt ist. Beschaffe sie also selbst. Ich werde das Tor in ein paar Stunden wieder vor dir öffnen. Wirf sie hinein!"
Khalan stand wieder auf der Lichtung, einen dunklen Umhang um seinen Körper gezogen. Vor ihm befand sich gleißendes Licht, dass die Form eines Tores angenommen hatte. Die Frauenstimme, die das letzte Mal noch so gereizt gewirkt hatte, war dieses Mal die Ruhe selbst. Auch, wenn die Härte in ihrer Stimme auf etwas anderes schließen ließ.
Einen Moment vorher hatte sie ihm zwei Menschen gezeigt, von denen er sich eine einprägen musste. Es waren zwei Mädchen, noch nicht sehr alt. Ein Blondes und ein Rothaariges, die anscheinend gut befreundet waren. Seine Herrin wollte aber nur die eine. Keine Andere. Warum das so war, wusste er nicht. Aber das interessierte ihn auch nicht. Er wollte nur seine Belohnung.
„Herrin, ich werde sie euch bringen. Verlasst euch auf mich!" Er deutete eine Verbeugung an, als das Tor plötzlich vor ihm erlosch. Ein Pfeil steckte vor seinen Füßen.
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Legolas und Aragorn waren vorangeritten und befanden sich unmittelbar vor dem Lager der Orks. Die Hobbits hatten sie im Schloss gelassen, denn diese hatten vor Angst gebibbert. So war es allen lieber gewesen, sie an einem sicheren Ort zu sehen.
Gandalf und Gimli schlugen sich gerade durch den Tunnel, der erst am Ende bewacht sein würde. Aber der Überraschungseffekt war das Wichtigste.
Sie trieben ihre Pferde an, als ein Aufschrei durch die Orks ging und sie zu ihren Schwertern und Bögen griffen. Die Truppe Aragorns teilte sich auf und war im Begriff sich durch die Gruppen der Orks zu schlagen.
Es waren mehr, als sie erwartet hatten und so kam es, dass die Pferde mit vielen durchgingen und die Männer auf eigenen Beinen kämpfen mussten.
Aragorn war im Getümmel verschwunden, doch Legolas war zu sehr mit sich beschäftigt, als dass er nach ihm hätte suchen können.
Ein paar der Orks kamen auf ihn zugestürmt und versuchten ihn mit ihren groben Schwertern zu erwischen. Jedoch schoss er einem nach dem anderen einen Pfeil mitten durchs Herz.
Sein Pferd allerdings bäumte sich auf, als es von einem kleinen Pfeil einer orkischen Armbrust getroffen wurde.
Er versuchte noch sein Pferd zu beruhigen, doch dann sprang er ab und ließ es ziehen. Es war panisch geworden und hätte ihm nicht mehr viel genützt.
Aragorn war von Orks eingekreist worden. Mehrere standen vor, andere hinter ihm. Mit einem Aufschrei ließ er sein Schwert durch die vordere Reihe sausen und wunderte sich nicht, als sich hinter ihm auch keine Orks mehr befanden. Gimli hatte inzwischen den Ausgang erreicht und schlug wild auf die davon strömenden Orks ein.
Mit einem Nicken bedankte er sich bei dem Zwerg und pfiff ein paar seiner Männer heran.
Legolas lief ihm, mit mehreren anderen entgegen.
„Sie flüchten. Es war zu einfach.." Legolas hatte eine Schramme an der Wange, aus der ein wenig Blut floss. Anscheinend war er von einem der Orkpfeile gestreift worden.
„Ich habe vorhin einen gesehen, der mit einer Frau geredet hat. Er ist aber vorher geflohen.." Einer der noch übrig gebliebenen Reiter hatte gesprochen und ärgerte sich sichtlich über sein verfehltes Ziel.
In ihrem Umkreis lagen eine Menge entstellter Orkleichen. Zwar waren es mehr
Orks als erwartet, aber sie waren auch mit einer großen Überzahl losgeritten.
Außerdem befanden sich Elben in Aragorns Garde, was ihnen einen Sieg um Längen
leichter gemacht hatte. Trotzdem war es zu schnell gegangen. Aragorn wusste nur
nicht, welches Ziel sie verfolgten.
„Wir sollten sie verfolgen, meint ihr nicht?" Gimli war der Kampf anscheinend zu kurz gewesen und hoffte, sich noch ein wenig mehr austoben zu können.
„Vielleicht hast du recht. Wir sollten nicht riskieren, dass sie noch mehr Orks heranschleppen." Aragorn teilte seine Gruppe wieder und ritt mit mehreren weiter. Der Rest begab sich zurück zum Schloss.
Unbemerkt schlich sich aber ein Schatten in den Eingang des Tunnels. Die Menschen hatten ihren Plan nicht durchschaut. Khalan hatte zwar eine Menge seine Truppe verloren, aber nun ritten die besten zur Jagd. Und er konnte sich unbemerkt ins Schloss stehlen. Wie naiv doch diese Menschen waren..
Ein hässliches Grinsen lag auf seinen dunklen Lippen und seine Zähne blitzten noch einmal auf, bevor er in der Dunkelheit verschwand.
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„Maeglin? Mensch, Maeglin wach doch auf!!!" Siané rüttelte an ihrer Freundin, die auf ihrem Bett wieder eingeschlafen war. Wie sie vermutet hatte, befand sich ihre Freundin in ihrem Zimmer und hatte ihre Pause hier verbracht.
„Hmm, was denn? ... Oh nein, ich bin eingeschlafen.." Erschrocken sprang sie auf und wollte sich ihre Schürze wieder umbinden, als Siané sie aufhielt.
"Lass es ruhig. Wir müssen in die Halle. Man, du hast tatsächlich einen Angriff
verpennt. Schnell, komm!" Maeglin sah ihre Freundin erstaunt an.
„Dein ernst?" Die Angesprochene nickte nur.
„Angegriffen? Von wem?" Maeglin stand mit offenem Mund mitten im Zimmer.
„Von Orks, aber das erzähl ich dir besser, wenn wir in der Halle sind. Ist ne lange Geschichte und da sind wir sicher.." Siané schnappte sich die Hand von ihrer Freundin und rannte schnell aus dem Raum hinaus, um die Ecke und stieß mit einem großen, stinkenden Körper zusammen.
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„Meinst du nicht, wir haben nun alle?" Gimli steckte seine Axt wieder weg. Es war einige Zeit vergangen, nachdem sie den Orks gefolgt waren. Nun gab es keine Zeichen mehr von ihnen. Zumindest von keinen Lebenden.
„Selbst wenn nicht. Die anderen erwischen wir nicht mehr." Aragorn wischte sich das dunkle Blut aus dem Gesicht, dass sich durch verschiedene Enthauptungen darauf verteilt hatte und Legolas tat es ihm nach. Ihre Kleidung war über und über mit stinkendem Orkblut bedeckt und sie waren froh, wenn sie diese wieder ablegen konnten.
„Ihr habt recht. Reiten wir zurück." Sie setzten wieder auf und ritten in Richtung Teslon. Auf ihrem Weg sahen sie noch einige der getöteten Orks, was die jungen Männer in der Gruppe mit einem leichten Würgen aufnahmen.
Auch Aragorns Männer hatten Verluste gehabt. Allerdings nicht viele. Ungefähr 20 waren durch die Pfeile der Orks gestorben, andere waren verletzt wieder ins Schloss gebracht wurden. Es war alles zu einfach gewesen.
Aber so sehr er auch darüber nachdachte, er glaubte immer mehr, dass diese Biester sie nur ablenken sollten. Wovon konnte er sich nicht erklären, doch das würde er bald erfahren...
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„Da hab ich dich ja.. Du kommst mit mir!" Der große Ork packte Maeglin grob am Arm und riss sie herum. Siané stand stocksteif daneben und wusste nicht, was sie tun konnte.
Dann aber rannte sie zurück ins Zimmer, schnappte sich den einzigen Stuhl des Raumes und rannte dem Ork nach.
Mit einem lauten Knall zerbarst das Holz auf seinem Rücken und der Ork ging in die Knie. Maeglin ließ er aber nicht los, die er wie einen Kartoffelsack über den Rücken geschmissen hatte.
„Lass sie los! Verdammt, was tust du da, verdammter Bastard!!" Sie wollte Maeglins Arme ergreifen, als der Ork sich umdrehte und Siané genau musterte.
„Sei froh, dass wir sie wollen und nicht dich!" Er packte Sianés Hals und drückte seine Finger hinein. Nur ein Keuchen konnte sie aus ihrer Kehle entweichen lassen. Die Luft wurde ihr knapp und langsam wurde ihr schwarz vor Augen. Doch dann lockerte sich plötzlich der Griff, als sie eine harte Stimme vernahm, die eindeutig von einem Menschen kam.
"Habt ihr sie?" Der Ork stieß Siané gewalttätig gegen die Wand und sie verlor
entgültig das Bewusstsein. Zusammengesackt blieb sie an der Wand neben Maeglins
Zimmer liegen.
„Ja, Herrin, ich habe sie." Ein Schlag auf Maeglins Kopf brachte auch sie zum Einschlafen. Und so bekam sie nicht mehr mit, wie der Ork mit ihr durch gleißendes Licht stieg und sie sich plötzlich ganz woanders befand. Nicht mehr dort, wo sie so lange Zeit gelebt hatte...
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Oh je, oh je.. Nun bin ich fertig und bin mal wieder voll unzufrieden. ;( Die Kampfszene wirkt unausgearbeitet. Aber ich wollte ja, dass sie kurz wird. Da das ja kein richtiger Kampf war, wie ihr auch gemerkt habt.
Außerdem weiß ich nicht, wie ich die kurzen Teile zwischendurch länger machen kann. Immerhin wollte ich schnell von Situation zu Situation springen.. Mist, einfach Mist!! °grummel° °heul°
Also, ich weiß, das nächste Kapitel wird besser. Das versprech ich hoch und heilig. Und es kommt schnell, schon allein, weil ich mit diesem so unzufrieden bin. Hoffentlich schreibt ihr mir trotzdem Reviews!? Bitte, bitte. Würde mich sehr freuen!
Ciao, Tig
