Herz zu erobern

Jeder hat seine Grenze

Disclaimer: Hey, wie wäre es mal mit einem gesungenen Disclaimer? Nihiiichst gehööööööört miiiiiiiiir!!!! °lol° Das müsst ihr euch natürlich gesungen vorstellen. :D

A/N: Danke, danke, danke, danke.. Wahnsinn.. So viel Feedback wieder. Mein email Postfach quillt über und auf den anderen Seiten hab ich auch so viele Reviews und Kommentare bekommen. Fühlt euch mal alle herzlichst gedrückt und geknuddelt.

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Herz zu erobern

Jeder hat seine Grenze

Klack, klack, klack.. Man hörte es ganz deutlich.. Klack.. Es hallte durch die Gassen.  Zwischendurch verstummte es. So, als ob die Quelle des Geräusches auf etwas wartete. Klack, klack.. Da war es wieder. Aber man konnte nicht erkennen, was es war. Es war zu dunkel in Tirell.. Aber von irgendwoher drang das Geräusch aus den dunklen Straßen. Kein Licht brannte mehr in den Häusern. Alles schlief. Oder nicht?

Ließ man seinen Blick über die Hauptstraße schweifen, sah man ein paar Schatten zwischen den abgestellten Wagen hin und her huschen. Das Geräusch von den laufenden Menschen war das einzige, dass die Stille der Stadt störte.

Klack, klack, klack.. Wieder ertönte das Geräusch, denn eine Person hatte sich erneut in Bewegung gesetzt. Sah man genauer hin, konnte man aus ihrem schwarzen Umhang ein paar blonde Haare fallen sehen. Dann vermehrte sich das Geräusch. Eine zweite Gestalt leistete der ersten Gesellschaft und rannte neben ihr her. Nach einiger Zeit bogen sie in eine Seitenstraße ab und blickten nach einer nochmaligen Richtungsänderung auf das Stadttor. Unbemerkt huschten sie hinter eine Kiste und lugten zu den Wachen hinüber. Das Mädchen schluckte verängstigt. Das Tor war schwer bewacht. Nie würden sie unbemerkt hinaus gelangen.

Aber, als hätte ihr Begleiter ihre Gedanken gelesen, legte er ihr eine Hand auf die Schulter.

„Wir schaffen das schon." Er lächelte. Auch in der Dunkelheit der Gasse konnte sie es sehen. Nein, nicht sehen. Sie wusste, dass er wieder sein Lächeln auf den Lippen trug.

„Woher weißt du das, Mat? Da sind so viele Wachen." Ihre Stimme klang bedrückt. Irgendwie hatte sie gewusst, dass es nicht klappen würde. Oder hatte sie einfach von Anfang an nur Angst gehabt?

„Nun.. Warte es ab. Die Schwestern sind auch noch unterwegs. Außerdem ist gleich die Wachablösung." Mats Stimme war nur ein leises Flüstern. Er deutete ihr, ruhig zu sein und zu den Wachen zu schauen. Er hatte recht gehabt. Die Männer der Wache gingen vom Tor weg.. Aber von weiten konnte sie schon die schweren Schritte der anderen Wachen hören. Ihr Herz klopfte wie verrückt. Angstschweiß bildete sich auf ihrer Stirn. Aber bevor sie irgendetwas dagegen tun konnte, leuchtete am Himmel ein riesiger Ball glühenden Feuers auf. Maeglin riss die Augen auf. Das Licht blendete sie und eine unglaubliche Hitze brannte vom Himmel herunter. Unfähig den Blick abzuwenden, bemerkte sie die Wachen nicht, die wie aufgescheuchte Hühner durch die Straßen rannten. Sie fühlte nur Mats kühle Hand, die sich um ihr Handgelenk legte und sie mit sich zog.

Wieder hörte man das Geräusch, dass Maeglins harte Schuhsohlen auf der Straße verursachten. Doch dieses Mal ging es in den Schreien der Männer unter. Wie gebannt ließ sie sich von Mat zum Stadttor zerren, drehte aber den Kopf immer wieder zurück. Mit gezogenen Schwertern rannten die Wachen in die Gassen und suchten nach der Herkunft des Zaubers. Maeglin spürte, wie ihre Kehle trocken wurde. Was, wenn die Männer die anderen Schwestern fanden? Würden sie sie in den Kerker sperren? Oder schlimmer noch.. Töten? Immerhin hatten sie für ihre Flucht einen Zauber gewirkt der, in dieser Ausmaße und ohne erkennbaren Grund, verboten war.

Ein knarrendes Geräusch ließ ihren Kopf herumfahren. Mat hatte sich am Schloss des Tores betätigt und öffnete nun die kleine Seitentür. Sekundenbruchteile später und sie waren entkommen. Maeglin atmete auf. Sie waren draußen. Sie waren frei.

Doch dann packte Mat sie wieder am Arm. „Wir müssen weg.. Schnell!" Sie rannte ihm nach und spürte, wie sich ihr Puls beschleunigte. Sie rannten in die Dunkelheit des Gebirges. Maeglin hörte stetig Mats Schritte, bis sie plötzlich verstummten. Erschrocken lief sie noch weiter und versuchte irgendwas in der Finsternis zu erhaschen. Eine Gestalt vielleicht. Es reichte ihr schon, wenn sie nur schemenhafte Umrisse von ihm erkennen könnte. Aber da war nichts. Angst bildete sich in ihrem Herzen. Sie hatte Mat in der Dunkelheit verloren. War sie nun auf sich allein gestellt?

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‚Warum hat er das wohl getan?' Siané drehte sich erneut auf ihrem Lager um. Überall an ihrem Körper spürte sie die Spitzen Steine, die durch ihre Decke stachen. Sie konnte kein Auge zu tun. Immer wieder kam ihr in den Sinn, was Alés Legolas erzählt hatte. Sie verstand es nicht. ‚Er hat doch nichts davon, wenn er so was sagt.. Hmm.. Aber.. Vielleicht weiß er, wen ich hätte--.. Ach, Unsinn.. Verdammt, ich muss schlafen..' Betrübt schloss sie die Augen und drehte sich noch einmal um.. ‚Au..' Missmutig öffnete sie die Augen wieder und griff unter sich. Ein kleiner Ast piekste ihr in die Rippen, den sie mürrisch zur Seite warf. Sie seufzte leise, als sie ihren Umhang etwas enger um sich zog. Es war kühl heute Nacht...

„Kannst du wieder nicht einschlafen, Melamin?" Überrascht setzte sie sich auf. Sie hatte ihn wieder nicht gehört. Aber sie war froh, dass er zu ihr gekommen war.

„Nein.. Mir schwirren zu viele Dinge im Kopf herum. ... Außerdem ist es unbequem." Sie lächelte ihn fröhlich an, doch auf seinem Gesicht verzog sich keine Miene.

„Meine Wache ist vorbei. Soll ich bei dir bleiben?" Sie hielt seinem Blick stand. Vorsichtig nickte sie. Doch noch immer blieb sein Gesicht ausdruckslos. Was war mit ihm passiert? So kannte sie ihn gar nicht. Sonst hatte er immer ein Lächeln für sie übrig gehabt. Sie legte sich wieder auf den Boden und spürte einen Moment später, wie Legolas sich an sie schmiegte. Seine Hände schlangen sich um ihren Körper und sie fühlte schnell seinen Oberkörper an ihrem Rücken. Sie schloss die Augen, atmete den frischen Geruch ein, der sie an einen Frühlingswind erinnerte. Trotzdem.. Sie konnte ihre Gedanken immer noch nicht richtig ordnen. Warum hatte ihr Bruder das getan?

Siané horchte auf den Atem des Elben. Er war ruhig und doch schien er noch nicht zu schlafen. „Legolas?"

„Hmm?" Sein Atem kitzelte sie am Ohr. Langsam drehte sie sich zu ihm um und sah ihn an. Seine Augen waren genau auf ihre gerichtet. Sie waren so dunkel...

„Stimmt das wirklich?" Sie hatte sich lange Gedanken über seine Worte gemacht. So schön sie sich angehört hatten, so sehr dachte sie nun auch über ihre Glaubwürdigkeit nach.

„Was meinst du?"

„Nun.. Das Elben ihr Herz nur einmal verschenken." Sie beobachtete seine Reaktion. Er zog überrascht eine Augenbraue nach oben und setzte sich ein wenig auf. Er sagte nichts. Dachte er über etwas nach? Doch als Siané schon nicht mehr mit einer Antwort rechnete, stand er auf. Ihr Blick war immer noch in seinem gefangen. Schweigend reichte er ihr eine Hand, die sie auch ohne zu zögern ergriff. Er zog sie auf die Beine. Kurz schweifte sein Blick durch die Dunkelheit. Sie verstand ihn nicht. Was hatte er vor? Sie wagte nichts zu sagen. Wartete. Doch für eine, ihr endlos scheinende, Zeit standen sie dort. Dann nahm er ihre Hand in die Seine und führte sie in die Schwärze der Nacht.

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Ihr Herz schlug schnell. Sie hatte Angst. Es war dunkel. Sie konnte kaum ihre Hand vor Augen sehen. Hektisch lief sie ein paar Schritte vorwärts. Nichts. Mat war verschwunden. Sie schluckte. Tränen stiegen in ihre Augen. Er konnte sie doch nicht einfach allein lassen.

Doch was war das? Sie hörte Schritte. Glücklich wollte sie ihnen entgegen laufen, als sie in eine Nische zwischen den Felsen gezogen wurde. Erschrocken drehte sie sich um. Es war Mat. Er hatte einen Finger auf seine Lippen gelegt. Sie schwieg, drehte ihren Kopf aber wieder so, dass sie auf den schmalen Pfad blicken konnte.

Es dauerte nicht lange, da kamen die Schritte näher. Viel näher. Außerdem hörte sie Stimmen. Weibliche Stimmen.

„Niemand wird darauf kommen." Das kalte Lachen ging Maeglin durch Mark und Bein. Sie begann zu zittern.

„Mylady Elanor, ihr seid wunderbar gerissen." Eine andere weibliche Stimme, die Maeglin ungewohnt bekannt vorkam, ertönte. Doch sie konnte die Gestalten einfach nicht erkennen. Die Frauen waren an ihnen vorbei. Nur noch ein paar Fetzen des Gesprächen drangen herüber, die aber keinen Sinn für die beiden ergaben.

„Was war denn das?" Mat lugte hinter dem Gestein heraus und sah den Gestalten hinterher. Eine von ihnen war das Oberhaupt der Schwestern gewesen. Aber zu dieser Zeit? Was hatte sie vor?

„Keine Ahnung.." Maeglins Stimme war immer noch leise. Doch dann fiel ihr wieder ein, dass dieser Kerl hinter ihr sie einfach allein gelassen hatte. „Sag mal, wo bist du eben gewesen? Ich hab mir schon schreckliche Sorgen gemacht!!" Mürrisch tippte sie mit dem Finger gegen seine Brust und er hob entschuldigend die Hände.

„Verzeih, aber ich dachte, du seiest direkt hinter mir."

„War ich aber nicht." Beleidigt drehte sie sich wieder von ihm weg.

„Verzeih mir!! Ab jetzt, lass ich deine Hand nicht mehr los." Mit diesen Worte spürte sie wieder die raue Haut seiner Handinnenfläche und ließ sich von ihm erneut in die Nacht ziehen.

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Legolas deutete Siané sich zu setzen. Sie waren weit ab von den anderen und das Feuer war nur noch ein kleiner Punkt in der Dunkelheit. Vorsichtig ließ sie sich auf den Boden sinken und lehnte sich gegen einen Baum. Anscheinend waren sie bis zu den äußeren Rändern des Fangorn Waldes gegangen.

Legolas zögerte einen Moment, dann hockte er sich vor sie hin. Zärtlich strich er über ihre Wange und sah sie an. Doch noch immer zierte kein Lächeln sein Gesicht.

„Du hast mir nicht geglaubt?" Seine Stimme war sanft, wie immer. Und doch konnte sie so etwas wie Trauer daraus heraushören.

„Doch.. .. Ich meine.. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen. Ihr verschenkt euer Herz nur einmal?" Er ließ sich auf die Knie nieder und streifte mit seinem Blick ihren Körper. Dann sah er sie wieder an und nickte.

„Wie alt bist du?"

„Was?" Er war verdutzt. Wie kam das Mädchen denn nun auf eine solche Frage?

„Wie alt bist du? ... Du bist unsterblich. Du wirst also älter als ich sein." Sie lächelte.

„Nun, ein wenig älter schon." Er sah sie an. Langsam schlich sich ein leichtes Schmunzeln auf seine Lippen. „Um genau zu sein, bin ich 2521 Jahre alt." Sianés Augen weiteten sich. ‚2521 Jahre.. Oh mein Gott.. Das sind ja .. 2501 Jahre mehr als ich.. Nun, ich lag ja gar nicht schlecht. Ich hab ihn auf 21 geschätzt. ... Sind ja nur 2500 Jahre daneben.. Oh je.. Ich fass es einfach nicht...'

„Nun.. hehe.. Normalerweise habe ich ja nichts für ältere Männer übrig." Sie sah ihn wieder an. Er lachte.

„Nun, irgendwann wirst du auch die normale Zeit der Menschen überschreiten.." Er setzte sich neben sie.

„Ich weiß. Auch, wenn ich es mir momentan einfach nicht vorstellen kann. Aber.. Du hast dein Herz in den ganzen Jahren nie verloren?" Sie sah ihn eindringlich an. Legolas sah in die Ferne. Sie hatte das Gefühl, er versuchte ihrem Blick auszuweichen.

„Nein, mein Herz gehört nur einer.. Und das bist du." Er strich wieder über ihre Wange, doch sie hielt seine Hand fest.

„Du hast keinerlei Erfahrung?"

Er stockte. Mit der Frage hatte er nicht gerechnet. „Nun.. So würde ich das nicht nennen."

„Dann hast du dein Herz aber doch schon an jemand anderen vergeben." Sie sah ihn fragend an, doch er schüttelte nur den Kopf. ‚Was? Aber dann hat er ja..' Sie drehte sich von ihm weg und umfasste ihre Wangen mit den Händen. Verwirrt starrte sie auf den Boden vor sich. ‚Dann hat er ja.. Aber warum auch nicht? ... Oh Gott, ich bin verklemmt.. Mein Vater hat es tatsächlich geschafft.'

Besorgt beugte Legolas sich nach vorne. „Stimmt etwas nicht?" Sie sah ihn wieder an. Seine Haut schimmerte im hellen Licht des Mondes. Ein warmes Lächeln umspielte seine Lippen und sie konnte nicht umhin, die Hand nach seinen Haaren auszustrecken, die silbern glänzten. „Alles ist bestens." Sie versuchte zu lachen, oder wenigstens so zu tun, als würde sie sich keine Gedanken machen. ‚Was geht es mich denn auch an, was er vor 1000 Jahren getan hat? Solange er jetzt bei mir ist..' Sie lächelte nun auch. „So, ist es wirklich? Es kam mir so vor, als würde es dir etwas ausmachen!?" Er setzte sich wieder vor sie hin, damit sie seinem Blick nicht mehr ausweichen konnte.

„Nun.. Ich denke mein Vater hat es geschafft. Wie oft hat er mir gepredigt, dass ich mich nicht für irgendjemanden hergeben soll. Und nun.. Bin ich.. Ich.. bin noch.." Er legte ihr einen Finger auf die Lippen.

„Das weiß ich doch.." Zärtlich zog er sie etwas näher zu sich. „Mach dir keine Gedanken.. Irgendwann wirst du wissen, wie es ist, von einem Elben geliebt zu werden." Sie zog erschrocken sie Augenbrauen hoch. Wärme stieg in ihre Wangen. Verlegen blickte sie zur Seite, als sie merkte, dass sie mal wieder rot geworden war. Sie hörte Legolas leise lachen. Schüchtern blickte sie ihn an. „Und ... wie ist es?" Sein Gesichtsausdruck wurde ernst. Langsam zog er ihre Lippen zu seinen. Sie schloss die Augen. Sein Kuss war nur flüchtig und er entfernte sich schnell wieder ein paar Millimeter von ihr. Sie spürte immer noch seinen Atem auf ihrer Haut. Am liebsten hätte sie ihn wieder zu sich gezogen, als er etwas sagte. „Es ist.. Sanft." Er küsste sie wieder. „Und zärtlich.." Noch ein kurzer Hauch seines Kusses. „Und so intensiv, dass du irgendwann leise meinen Namen wimmerst." Sie zog ihren Kopf noch ein wenig weg und sah ihn gespielt empört mit offenem Mund an.

„Wimmern? Also.." Sie wollte noch etwas hinzufügen. Etwas, über dass sie sich selbst noch nicht genau im Klaren war, als er sie wieder küsste. Seine Hände streiften die Haut ihres Halses und fuhren langsam nach untern in ihre Taille. Er hob sie hoch. „Wir sollten wieder zum Lager gehen.." Sie sah ihn enttäuscht an. Das konnte er doch nicht tun. Widerwillig nahm sie seine Hand. Andererseits musste sie wirklich noch etwas schlafen.

„Sag einmal, dein Vater wollte nicht, dass du dich irgendjemandem hergibst. Aber er wollte dich verloben?" Sie hatten das Lager noch nicht erreicht, als Legolas stehen blieb.

„Nun, er hatte da wohl jemanden gefunden, den er für perfekt gehalten hatte." Sie zuckte mit den Schultern.

„Und? War er so perfekt?"

„Ich weiß es nicht. Ich habe ihn nie kennen gelernt. Und Paps hat mir auch seinen Namen nicht gesagt." Legolas stutzte.

„Aber, er hat dir doch auf dem Sterbebett davon etwas gesagt. Oder zumindest, als ihr dachtet, dass er stirbt!?" Siané sah ihn mit großen Augen an. Worauf wollte er hinaus?

„Was meinst du?"

„Nun, wie hättest du den Mann heiraten sollen, wenn du ihn nicht kanntest?"

„Ach.. Er hat mir damals gesagt, dass ich ihn erkennen würde. Wahrscheinlich haben sie schon so was wie ein Schreiben aufgesetzt. Aber als er dann wieder gesund wurde, hat er mir den Namen nicht mehr sagen wollen. Auch nicht, woran ich ihn erkannt hätte. Es war mir nur recht. Ich wollte ihn nicht kennen lernen." Sie lächelte wieder und Legolas nickte ihr zu.

„Und sonst war da nie jemand in deinem Leben?" Sie schüttelte den Kopf und lachte ihn dann an. „Mein Vater hätte mir jeden Mann schon irgendwie vergrault. Niemand wäre gut genug für mich gewesen."

„Und ich?"

„Bitte?"

„Wäre ich denn gut genug für dich?" Sie lachte wieder. „Für mich .. bestimmt. ABER für meinen Vater.." Sie wedelte ein wenig mit der Hand hin und her, was soviel hieß wie: ‚Na, nicht ganz gut genug.'

„Was ist mit deinen Eltern?" Sie sah ihn fragend an. Wie oft hatte sie schon daran gedacht? Wie wäre es wohl, seinem Vater gegenüber zu stehen? Sie schluckte bei dem Gedanken. Er war ein König. Und bestimmt von ganz anderer Art, als Aragorn. Vielleicht würde er es nie erlauben?

„Meine Mutter ist in den Westen gesegelt, als ich noch klein war. Sie musste Mittelerde verlassen. Sie hatte dem Ruf nicht mehr länger standhalten können. Und mein Vater. Nun, er wird wohl auch in den Westen segeln, wenn er guten Gewissens seinen Thron abgegeben hat." Sie kamen am Feuer an und Legolas verstummte. Sie mochte nicht mehr nachfragen. Sie hatte Angst, sie könne die anderen wecken. Schweigend legten sie sich wieder hin. Kaum hatte Siané sich ausgestreckt, da spürte sie auch schon Legolas' Arme um sich herum. Glücklich schloss sie die Augen. Unwissend, dass sie Legolas wieder zum Grübeln gebracht hatte. Würde sein Vater die Beziehung billigen?

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„Und du bist sicher, dass du weißt, wo du hingehst?" Maeglin wurde noch immer von Mat durch die Nacht gezogen.


"Aber natürlich, edles Fräulein! Ich kenne dieses Gebirge in und auswendig. Habt keine Angst, ich werde euch führen und schützen." Sie verdrehte die Augen. Warum musste dieser Mann so eigenartig mit ihr reden? Dadurch verfolgte sie ständig das Gefühl, dass er sich in jeder Situation über sie lustig machen würde. Sie kannte sein verschmitztes Lächeln ja inzwischen. Es machte sie nervös.

„Kannst du damit aufhören und mich einfach nur Maeglin nennen?" Er blieb stehen und drehte sich zu ihr um. Wie durch einen Zauber öffnete sich die Wolkendecke und der Mond bestrahlte Mats Gesicht.

„Welch eine Ehre, meine Dame. Was tat ich, um dieser würdig zu sein?" Er grinste sie an und sie stemmte genervt die Hand in die Hüfte. Er schien ihren Blick nicht deuten zu können, der soviel hieß wie ‚Noch mal so einen Satz von dir und du hast einen Handabdruck im Gesicht'. Er zog sie einfach weiter durch die Nacht. Vielleicht war es besser so. Ein Streit wäre nun mehr als ungünstig. Nachher würde dieser Mann sie noch einfach stehen lassen. Das war wirklich das Letzte, was sie wollte.

Sie blickte zum Himmel. Langsam drang immer mehr Licht der Sterne durch die Wolken. Endlich konnte sie den Weg vor sich erkennen, der steil hinauf führte. Kaum Sträucher wuchsen in der unwirtlichen Gegend. Wo sie auch hinsah, ragten spitze Steine aus dem Boden. Sie richtete ihren Blick auf Mat, der sie sicher führte. Sie wunderte sich. Für sie sah hier alles gleich aus. Sie musste also auf ihn vertrauen. Immerhin hatte sie doch sonst niemanden. ‚Nur diesen verrückten Weiberhelden..' Sie lächelte bei dem Gedanken.

Beinahe wäre sie in ihn hineingelaufen, so abrupt blieb er stehen. Sie stolperte ein paar Schritte zurück und hatte schon einen bissigen Kommentar auf der Zunge, als sie Mats besorgtes Gesicht sah.

„Was denn?" Ihre Stimme war nur ein Hauch. Bereitwillig legte sie sich auf den Boden, als er es ihr deutete. Rechts neben ihnen konnte man auf das Land hinausblicken. Sie sah nichts. Nur tiefe Schwärze. Nicht einmal das Licht des Mondes konnte die Landschaft erhellen. Doch Mat schien etwas zu sehen. Etwas, dass ihn besorgte. Etwas, vor dem er Angst hatte. Seine Augen starrten angestrengt in die Nacht hinaus.

„Mat?" Maeglins Stimme klang wie ein Krächzen, denn sie spürte etwas, dass sie beunruhigte. Sie konnte es sich nicht erklären, aber es war da. Und an Mats Gesichtsausdruck erkannte sie, dass sie recht hatte.

„Siehst du sie nicht? Die Fackeln in der Ferne? Das brennende Licht schlägt ihr Lager an der Burg auf. Sie wollen gegen die Hexen kämpfen. Es wird Krieg geben." Maeglin schluckte schwer. Sie sah keine Fackeln. Sie sah nicht einen einzigen Lichtpunkt in der Ferne. Aber sie glaubte ihm. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund glaubte sie ihm.


"Was nun?" Sie sah ihn mit großen Augen an, als sie den Schein in seinen Augen sah. Seine Pupillen waren geweitet und seine Iris.. Sie war gelb.. Nein, nicht gelb.. Sie war von goldener Farbe, so wie die Augen eines Wolfes.

„Wir verschwinden so schnell es geht von hier. Bald werden diese Gebirge vom brennenden Licht nur so wimmeln. Sie werden genug Wachen postieren, um uns in wenigen Augenblicken zu finden. Komm!" Er nahm wieder ihre Hand. Schnell rannten sie den Weg weiter hinauf. ‚Komisch.. So ernst kenn ich ihn gar nicht.. Nun, eigentlich kenne ich ihn überhaupt nicht.' Sie setzte ein Lächeln auf, als sie ihm laufend durch die Pfade folgte. Was war wohl mit seinen Augen gewesen?

Sie rannten und rannten. Maeglin hatte völlig das Zeitgefühl verloren. Sie wusste nur eins: Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie konnte bald nicht mehr. Was hatte sie bloß geritten, die Stadt zu verlassen? ‚Guuut, die Vorstellung über den Kerker..' Aber wie weit würden sie so kommen? Wie lange würde das brennende Licht brauchen, um sie einzuholen? Oder um Tirell einzunehmen? Sie stolperte. Mit einem Schrei kam sie dem Boden immer näher, als sie zwei Arme um ihrem Körper fühlte.

„Pass auf. Verletz dich nicht, wir haben noch eine lange Reise vor uns." Sie wollte ihm gerade antworten, als sie spürte, dass sie zu aller erst Luftholen musste. Sie kniff die Augen zusammen. Ihr Puls raste immer noch. Sie war solche körperlichen Anstrengungen nicht gewohnt. „Komm.. Du kannst dich gleich ausruhen. Dort vorne ist mein Versteck." Sie blickte zu Mat auf. Versteck? Suchte er des öfteren dort Unterschlupf? Schwer atmend nickte sie und rannte weiter. Und er hatte recht. Etwas weiter ging es wieder Bergab.

Mat blieb an einer steilen Felswand stehen und deutete ihr, näher zu kommen. Sie stützte sich auf die Knie ab. Zu ihrer Verwunderung zeigte Mat keinerlei Zeichen von Ermüdung. Was war dieser Mann?

Neugierig sah sie sich um... .. Nichts. Der Boden glich dem, den sie schon vor Stunden überschritten hatten. Und auch die Wände sahen genauso aus, wie die anderen. Hier sollte sein Versteck sein? Sie zog überrascht die Augenbrauen hoch, als Mat etwas vom Boden aufhob, dass wie ein Laken aussah. Es hatte sich dem Boden perfekt angepasst. Darunter befand sich so etwas wie eine Luke. Sie war aus einfachem Holz. Als Mat sie anhob, gab sie ein knarrendes Geräusch von sich. Erstaunt blickte sie in die Dunkelheit des Schachtes. Sie war doch keine Zwergin. Da würde sie nicht hineinsteigen. Wer wusste denn schon, was dort hauste?

Doch Mat zeigte kein Erbarmen. Er zeigte ihr unmissverständlich, dass sie hinunterklettern sollte. Sie schloss gequält die Augen. Wieso tat das Leben ihr all das an? Was hatte sie böses getan?

Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sie sich durchgerungen hatte. Mutig stieg sie in das Loch hinein. Zu ihrer Verwunderung war es gar nicht so tief, wie es aussah und sie befand sich ein paar Schritte später auf einem glatten Steinboden.

Noch schien das Licht des Mondes hinein. Trotzdem konnte sie nichts von ihrer jetzigen Umgebung erkennen. Er sah düster und feucht aus.

Erschrocken drehte sie ihren Kopf hoch, als das Licht um sie herum erlosch. Mat hatte die Decke wieder über die Luke gezogen und selbige geschlossen. Mit einem Satz war er neben ihr. Sie spürte seine Anwesenheit, die Wärme die von seinem Körper ausging.

„Es ist so dunkel." Sie fröstelte. Warum tat er nichts dagegen? Konnte er nicht eine Fackel entzünden?

„Das ist der Sinn der Sache. Wenn sie uns finden, werden wir ihnen in dieser Dunkelheit entkommen können." Er nahm ihre Hand. Sie zuckte zusammen. Wie hatte er ohne Probleme ihre Hand ausmachen können? Oder hatte er schon etwas länger danach getastet?

„Aber.. Wir sehen doch auch nichts.." Sie ließ sich von ihm weiterziehen. Langsam schloss sie weiter zu seinem Körper auf und hielt sich an seinem Arm fest. Sie wollte auf keinen Fall allein sein. Sie durfte ihn jetzt nicht verlieren.

„Ich sehe genug für uns beide." Seine Stimme klang fröhlich und irgendwie hatte sie wieder das Gefühl, er würde sie ansehen. Leider konnte sie ihre eigene Hand vor Augen nicht erkennen.

„Wie.. Wie kommt das?" Die Höhle war ihr unheimlich. Sie schien groß zu sein. Andererseits war das in einem Gebirge auch nicht ungewöhnlich. Wie lange sie wohl in dieser Finsternis zubringen mussten?

„Davon erzähle ich dir irgendwann mal. Aber wenn es dich beruhigt, ich sehe hier alles." Er strich mit der Hand einmal kurz über ihre Wange. Sie glaubte ihm. Wie würde er sonst den Weg finden? Und vor allem: Wie würde er sie so sicher berühren können, wenn er nichts als die Dunkelheit vor Augen hatte?

„Gut, dann sollte ich dir wohl vertrauen." Sie schenkte ihm ein Lächeln. Zumindest hoffte sie, dass er es wahrnahm.

„Das kannst du." Seine Stimme war so beruhigend. „Wir werden bald wieder draußen sein." Und das beruhigte sie noch mehr. Wenn sie sich auf ihre eigenen Augen verlassen durfte, war alles in Ordnung. Trotzdem hatte sie keine Angst. Zumindest keine Angst vor dieser Dunkelheit.

„Was wird nun passieren? Was machen wir nun?" Sie war die Frage endlich losgeworden. Fragen, die sie schon etwas länger quälten. Doch irgendwie glaubte sie, keine Antwort darauf zu finden. Nicht allzu bald.

„Wir werden nun durch dieses Gewölbe gehen. Ich denke in den späteren Morgenstunden werden wir das Ende erreichen. Dann befinden wir uns auf der Ebene von Angmar. Ich habe ein Pferd in der Nähe gelassen. Außerdem liegen dort einige Waffen, die uns nützlich sein können. Ich hoffe, dass uns niemand entdeckt. Das brennende Licht hat noch vor geraumer Zeit dort gelagert. Wie wir aber gesehen haben, sind die Männer nun direkt an die Stadt gezogen." Am liebsten hätte sie ihm gesagt, dass nur ER es gesehen hatte. Andererseits hielt sie ihre Kommentare, angesichts dieses Ernstes, für unpassend. Sie hielt den Mund. „Sie werden die Burg früher oder später angreifen. Ich denke, dass die Frauen sich verteidigen können. Aber es gibt genügend Kinder in der Stadt, die sterben werden. Niemanden ist geholfen, wenn Kinder sterben. Die Frauen werden sie nicht beschützen können, wenn das brennende Licht sie am Scheiterhaufen sehen will.

Ich möchte sie dort herausholen. Aber dafür brauchen wir Hilfe. Ich denke, dass wir in Richtung Bruchtal reisen." Ihr Blick war auf den Boden gerichtet. Sie hatte Angst um ihre Freunde. Die Freunde, die sie in der Burg gerade erst gefunden hatte. Wie konnte so ein Streit aus altem Hass nur wieder entfacht werden?

„Und die Elben werden uns helfen?" Ihre Stimme hallte an den Wänden des Gewölbes wieder und sie schauderte.


"Ich weiß nicht. Aber versuchen müssen wir es. Außerdem möchte ich Elí helfen. Von den Schattenfreundinnen entführt zu werden, ist mindestens dasselbe, als vom brennenden Licht. Vielleicht bleibt sie dort nur etwas länger am Leben. Ich hoffe es zumindest." Maeglin schluckte. Wieso kränkten sie die besorgten Worte Mats über Elí?

„Ist Elí.. Ist sie deine?" Sie schluckte die Worte hinunter, als sie Mats Blick auf sich spürte. Wieso hatte sie diesen Satz angefangen?

„Was meinst du? .. Geliebte?" Maeglin nickte nur, vergaß aber, dass er sie anscheinend sehen konnte. „Um Himmels Willen, nein.. Sie ist meine Cousine." Maeglin horchte auf. Cousine? Das sah in Tirell aber irgendwie anders aus. Doch sie konnte ihren Gedankengang nicht beenden. Mat sprach weiter.


"Cyria hat uns vor einigen Jahren, um genau zu sein vor 6 Jahren, gefunden. Ich war gerade 18. Elí und ich lebten solange in Rohan. In Edoras, wenn es dich interessiert. Unter der Herrschaft von König Theoden. Es war ein gutes und einfaches Leben, bis Cyria auftauchte. Sofort hatte sie die Gabe der Macht in Elí gespürt und wollte sie mit in die gläserne Burg nehmen. Ihre Mutter hat bitterlich geweint, wollte sie nicht gehen lassen. Aber alle wussten, Cyria würde sie mit in die Burg nehmen. Sie musste es. Es war zu gefährlich für Elí, ihrer Kraft allein ausgesetzt zu sein.

Und dann hat sie mich gesehen. Irgendwie hatte sie eine Gabe in mir gespürt. So begleitete ich sie. Nur in Cyrias Nähe zu sein hatte genügt, um meine Gabe zu wecken."

„Was ist das für eine Gabe?"

„Ich sagte doch schon, darüber rede ich irgendwann mal mit dir." Seine Stimme hatte immer noch diesen fröhlichen Klang. Aber tief in Maeglins Inneren fühlte sie etwas. Etwas dass ihr sagte, Mat sei nicht so glücklich wie er tat.

„Vertraust du mir nicht?"

„Darum geht es nicht. Kaum jemand weiß davon." Sie gab sich damit zufrieden. Weiterhin zu bohren hätte wahrscheinlich eh nichts gebracht. Sie konzentrierte sich auf die Dunkelheit vor sich. Inzwischen schienen sich ihre Augen soweit an die Finsternis gewöhnt zu haben, dass sie schemenhafte Dinge erkannte. Unter anderem auch die Umrisse ihrer Hand, die sie sich gerade vors Gesicht hielt.

„Hast du keine Angst?" Maeglin stockte der Atem. Seine Stimme hatte einen so bedrohlichen klang angenommen.

„N-N-- NEIN!" Ihre Augen waren geweitet. Sie hatte gerade nicht daran gedacht, dass in diesem Gewölbe auch irgendetwas schlimmes hausen könnte.

„Nicht? Dann hast du wohl noch nie von den Spinnen im Gebirge von Carn Dûm gehört?" Seine Stimme war angsteinflößend.

„Spinnen?" Schrill hallte das Wort an den kalten Wänden der Höhle wieder.

„Ja.. Riesige Spinnen. Sie sind schwarz und ihre Augen flackern auf, wenn sie ihr Opfer spüren. Mit ihrem Stachel betäuben sie ihren Fang, hüllen ihn ganz und gar in ihre Weben ein und saugen langsam ihr Blut aus." Maeglin klammerte sich an seinen Arm.

„Und die gibt es hier?" Sie zitterte ein wenig und ihr Herz begann vor Angst schneller zu schlagen.

„Tz.. Natürlich nicht. Du glaubst aber auch alles, was?" Er lachte. Maeglin blieb wie angewurzelt stehen. Sie spürte, wie sie bis unter die Haarspitzen rot wurde. Sie hatte ihm diese bekloppte Geschichte natürlich abgenommen. Sauer ging sie wieder einen Schritt vor.

„Mat!!! Warte gefälligst. Was fällt dir ein, mir solche Angst zu machen?" Sie ging weiter in die Dunkelheit hinein, tastete nach seinem Arm. Doch kein Geräusch war mehr zu hören. Wo war er denn? Sie atmete laut ein uns aus. Von irgendwoher hörte man das Fallen von kleinen Steinchen, die sich wahrscheinlich von den Wänden gelöst hatten. Aber sie konnte ihren Begleiter nirgends wahrnehmen.

„He!!" Sie sprang auf, verkniff sich aber gerade noch den Schrei, der ihr schon auf der Zunge gelegen hatte. „Du bist viel zu verängstigt, meine Süße!! Du solltest wissen, dass es diese Spinnen zwar im Düsterwald gibt, aber nicht hier bei uns. Ich weiß zufällig, dass ihr das im Unterricht hattet." Mat nahm wieder ihre Hand und setzte seinen Weg fort. Peinlich berührt schwieg sie. Sie hatte doch so gut wie nie zugehört.

„Aber, was heißt überhaupt ‚meine Süße'? Ich glaube du spinnst." Mat wich lachend dem Schlag aus, den er wohl auf den Kopf bekommen sollte. Wie schade, dass sie hier unten nichts sehen konnte. Er grinste. Maeglin aber malte sich schon aus, wie sie diesem Kerl irgendwann mal alles heimzahlen konnte. Besonders die Geschichte mit den Spinnen. Aber das musste wohl warten, bis sie wieder etwas sehen konnte...

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Siané wachte auf, als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte. Sie blickte auf, hoffte in Legolas blaue Augen schauen zu können, wurde aber enttäuscht. Alés hatte sich über sie gebeugt. ‚Nun, mit dem habe ich eh noch was zu klären..' Missmutig setzte sie sich auf. „Was gibt es denn?" Sie sah, dass die anderen teilweise noch schliefen und die Sonne gerade erst aufgegangen war. Legolas lag nicht mehr bei ihr. Schade eigentlich.. Andererseits hatte sie sich daran gewöhnt, dass Elben nicht so viel Schlaf brauchten, wie Menschen.

„Kann ich mit dir sprechen?" Er sah ernst aus und Siané zog überrascht die Stirn kraus. Eigentlich hätte sie diesen Satz zu ihm sagen sollen. Immerhin hatte SIE ihm einiges zu sagen. Aber auch so würde es wahrscheinlich darauf hinauslaufen.

Sie stand auf, klopfte sich ein wenig Staub von den Kleidern und schnürte ihren Umhang auf die Schultern. Sie folgte ihm. Sie bemerkte schnell, dass er außer Hörweite der Gefährten kommen wollte. ALLER Gefährten. ‚Was er wohl will?' Sie drehte sich ein paar Mal um. Als sie ihren Rastplatz kaum noch sehen konnten, ließ sich Alés auf einem weißen Kalkfelsen nieder. Er sah sie an. ‚Nun? Warum sagt er nichts?' Sie ging ein Stück näher zu ihm. Sie stockte, als sie den kalten Blick in seinen Augen sah. Noch nie hatte sie so einen Glanz in seinen Augen gesehen.

„Siané.. Ich.. Es tut mir unendlich leid." Sie blinzelte. Gut, dass er sich so schnell entschuldigen würde, hatte sie nicht gedacht.

„Das sollte es auch. So einen Unsinn über mich zu erzählen. Ich meine, du hast doch nichts davon." Sie schüttelte den Kopf. Sie verstand es immer noch nicht, war am Abend zuvor zu keinem Ergebnis gekommen.

„Dafür will ich mich nicht entschuldigen. Ich würde es immer wieder tun." Sie öffnete schockiert den Mund. Das konnte doch nun nicht sein ernst sein. „Ich .. Es tut mir unendlich leid, dass ich dir gleich etwas sagen werde. Etwas, wofür du mich hassen wirst.." Sie klappte den Mund wieder zu. Wieso redete er so ein konfuses Zeug? Schließlich glaubte sie nicht, dass sie ihren Bruder irgendwann einmal hassen würde.

„Alés, warum sollte ich dich hassen? Du bist mein Bruder. Ich denke nicht, dass du wirklich böse Absichten verfolgst." Was tat sie da eigentlich? Entschuldigte sie gerade sein gestriges Verhalten?

„Sina, jeder hat seine Grenze. Irgendwann wirst du sie überschreiten. Irgendwann wirst du deinen Hass nicht mehr zügeln können." Sie verstand ihn immer noch nicht. Sie war noch nie der Mensch gewesen, der anderen etwas lange nachtrug. Sie war umgänglich. Hasste sie irgendeinen Menschen? Nein.. Eigentlich hasste sie niemanden aus ganzem Herzen.

„Alés, nun sag bitte was los ist." Sie kniete sich auf die Erde und sah zu ihm auf.

„Sina.. Was ich gestern getan habe. Ich ertrage es nicht, wenn du mit ihm zusammen bist." Wieder öffnete sie ungläubig die Augen.


"Alés, warum erträgst du es nicht? Legolas meint es nicht schlecht mit mir."

„Das mag sogar sein, aber ich würde niemanden in deiner Nähe ertragen. Ich .." Er stockte und sah sie mit glasigen Augen an. „Ich liebe dich."

Siané plumpste auf den Boden. „Alés.. Ich.. Du bist mein Bruder.." Sie holte tief Luft und schloss die Augen. Als sie sie wieder öffnete wich sie wie von selbst ein paar Schritte zurück. Alés hatte sich vor sie gekniet und sah sie mit zusammengepressten Lippen an.

„Das stimmt nicht."

„WAS?"


"Ich bin nicht dein Bruder." Siané hatte das Gefühl, die Welt würde stillstehen und Sekunden später in Scherben zerbrechen. ‚Er ist nicht.. Aber das kann doch nicht sein..' Sie spürte, wie sich ein Schluchzen in ihrer Kehle erhob und sie legte ihre Hand auf ihren Mund. Tränen schossen in ihre Augen. ‚Das darf nicht sein..'

„Wie?" Sie schüttelte erschüttert den Kopf. Sie wollte es nicht wahrhaben.

„Als ich noch kein Jahr alt war, hat dein Vater mich gefunden. Meine Eltern waren sehr krank und haben mich als Findelkind ausgesetzt.

Als Marado nach ihnen gesucht hat, lagen sie schon im Sterben. Er gab ihnen das Versprechen mich aufzuziehen, sich um mich zu kümmern." Er machte eine Pause und sah sie böse an. „Ist dir nie aufgefallen, dass ich dir oder deinem Vater kein bisschen ähnlich sehe??" Seine Stimme dröhnte in ihren Ohren. Sie konnte nichts sagen. Ihr Vater hatte immer gesagt, sie sehe ihrer Mutter ähnlich. Sie hatte sich immer eingebildet, Alés hätte die Augen ihres Vaters. Sie sah ihn an. Er sah ihm wirklich nicht ähnlich. Aber er war doch ihr Bruder. Wieso hätte sie Fragen stellen sollen? Als sie immer noch nichts sagte, sprach Alés weiter.

„Als Vater im Sterben lag, habe ich ihm gesagt, dass ich dich liebe. Er war erfreut. Ja, er war glücklich. Er hätte es gern gesehen, wenn wir geheiratet hätten. Dann, nachdem er wieder gesund wurde, hat er alles wieder abgesagt. Er konnte dich nicht einfach mit mir verheiraten. Er wollte warten, bis du selbst anfängst etwas für mich empfinden. ABER DU HAST JA IMMER NUR DEINEN BRUDER IN MIR GESEHEN!" Seine Händen umfassten grob ihre Schultern. Es tat weh. Tränen rollten über ihre Wangen. Sie hatte Angst. Angst vor ihrem eigenen Bruder.

„Wie hätte ich etwas anderes empfinden sollen? Niemand sagte mir, dass wir nicht verwandt sind. Und auch wenn, ich hätte nie etwas anderes in dir gesehen, als einen Bruder." Ihre Augen waren kalt. Alés ließ schlagartig ihre Schultern los, als sie mit leiser Stimme ‚LASS.MICH.LOS!' zischte. Mit Tränenüberströmten Wangen ging sie zurück zum Lager. Sie blickte sich nicht noch einmal um. Alés blieb allein auf dem Boden zurück. Verzweifelt schloss er die Augen. Hatte er sie von sich getrieben? Hatte er sie verloren? Als Schwester?

--------*°*---------

Siané sah langsam wieder das Lager deutlicher vor sich. Zu ihrem Erstaunen rissen die Gefährten gerade ihre Waffen an sich. Erschrocken drehte sie sich zum Waldrand. ‚Orks' Sie blieb wie angewurzelt stehen. Es waren viele Orks. Zu viele.

Eine Gänsehaut hatte sich über ihren Körper gezogen. Sie fröstelte. Was war das für ein seltsames Gefühl?

Verängstigt sprang sie hinter einen der vielen Felsen und linste zu den Orks hinüber. Zu Hunderten kamen sie aus dem Wald heraus. Wo kamen sie her?

Ihr Blick wanderte zu den Gefährten. Sie sah Pfeile, die sich gezielt in das Herz der Orks bohrten. Legolas und die beiden Elben der Garde, Mendil und Rilrae, zogen sie schneller aus dem Köcher, als Sianés Augen aufnehmen konnten.

Sie sah auf ihren Gürtel. Das Schwert, dass Aragorn ihr gegeben hatte war daran befestigt. Aber sie konnte es noch nicht richtig benutzen..

Sie schloss zitternd die Augen. Von weitem hörte sie die Schreie der Orks, die Klänge von Schwertern.. Sie hatte immer noch ein eigenartiges Gefühl. Irgendetwas passierte hier. Die Orks kamen nicht von irgendwoher. Mendil und Rilrae hatten die Gegend gestern Nacht noch durchsucht. Wie hatten sie diese Orks übersehen können?

Sie öffnete ihre Augen gequält wieder. Der Geruch von Blut stieg ihr in die Nase. Der Kampf war im vollen Gange. Sie konnte nichts tun. Sie war ihnen doch nur ein Klotz am Bein. ‚Wie sehr ich das hasse.. Ich bin so nutzlos..' Sie verkrampfte ihre Hand um den Griff des Schwertes und lugte um den Felsen herum. ‚Selbst die Hobbits können kämpfen..' Ihr Magen krampfte sich zusammen, als Merry den Kopf eines Orks sauber von den Schultern trennte. ‚Ich kann das nicht..' Ihre Augen wanderten zum Waldrand, aus dem immer noch Orks hervorquollen. ‚Hier muss irgendwo ein Nest sein..' Sie schüttelte ihren Kopf. Sie konnte doch nicht einfach zusehen. Aber was sollte sie tun? ‚Ich hasse das einfach..' Sie biss die Zähne zusammen und umfasste den Griff ihres Schwertes noch fester.

‚Alés?' Ihr Bruder war auch unter ihnen. So sehr sie das Gespräch getroffen hatte. Sie wollte ihn nicht sterben sehen. Und die anderen genauso wenig. Besonders nicht Legolas. Sie atmete tief durch, als sie ihn sah. Er stand etwas abseits von den anderes. Einen Ork tötete er mit dem Pfeil in der Hand und nutzte dann selbigen, um ihm dem nächsten Ork durch die Kehle zu schießen.

Sie könnte nie so sein. Das ganze Blut. Ihr war schlecht. Es stank nach Tod. Sie zuckte zusammen, als sie ein Geräusch hinter sich vernahm. Als sie aufblickte sah sie in die gelben Augen eines dieser Biester. Es leckte sich die gelben Zähne. Mit einem gezielten Griff packte es Siané am Hals uns zog sie nach oben. Sie sah ihm direkt ins Gesicht. Ihr Schwert war zu Boden gefallen und sie klammerte sich an seinem Arm fest. Sie bekam keine Luft mehr.

Von weitem hörte sie Legolas ihren Namen rufen. Er klang verzweifelt. Er kam nicht zu ihr durch. Er war umzingelt. Genauso wie die anderen. Hunderte von Orks standen um sie herum. Siané sah es aus den Augenwinkeln. Das Kribbeln auf ihrer Haut hatte nachgelassen und auch Orks waren keine mehr aus dem Wald getreten. Trotzdem waren zu viele auf dieser Ebene. ‚Sie werden uns umbringen..' Tränen schossen in ihre Augen, als sie das dreckige Grinsen des Orks vor sich sah.

„Schätzchen, du kommst mit uns.." Seine Stimme war krächzend, angsteinflößend. Sie spürte, wie sich der Ork umwandt und zu den anderen drehte. Nun konnte sie es genau vor sich sehen. Die Ebene vor ihr war schwarz. Dicht an dicht standen diese Biester. Wie viele mochten es sein? 200? 300? Sie kniff die Augen zusammen. Das Luftholen bereitete ihr unendliche Qualen.

Der Ork stieß irgendwelche Laute aus, die wohl so etwas wie eine Sprache darstellen sollten. Siané wunderte sich gerade noch, was er wohl gesagt hatte, als die Menge vor ihm laut losjubelte. Er hob sie höher in die Luft. Siané kam sich vor, als würde sie präsentiert werden. Der Fang den sie gemacht hatten. Der Fang, der sich kein bisschen gewehrt hatte. Sie, die ihre Gefährten in den Tod gerissen hatte. Sie, die so nutzlos war und die diese Orks trotzdem haben wollten.

Eine unglaubliche Wut stieg in ihr auf. Warum konnte sie sich nicht wehren? Sie hasste es, so schwach zu sein. Warum hatte sie Gandalf nicht gebeten, ihr irgendwelche Zauber beizubringen? Etwas, womit sie im Kampf helfen konnte.. Oder war sie nicht dazu in der Lage? Da war es wieder. Das Gefühl von Schwäche. Sie hasste es. Sie wollte nicht so sein. Sie wurde wieder zu dem Ork gedreht, der sie immer noch am Hals hielt. Sie war seinem Gesicht so nah. Sein stinkender Atem schlug ihr entgegen. Sie hasste ihn. Seine Augen glühten. Lust lag in ihnen. ‚Nein..' Ihr Herz begann zu rasen. ‚Sie werden mich nicht..' Wie oft hatte sie davon gehört, dass Orks ihre Opfer vergewaltigten? Er kam ihr mit seinem Gesicht immer näher.. Sie riss die Augen auf. ‚Das wagt er nicht..' Sie krampfte ihre Hände in den Arm des Orks. Sie hasste ihn. Angewidert schloss sie ihre Augen wieder, als sie seine raue Zunge an seiner Wange spürte.

Er hatte die Grenze überschritten...

Sie hörte, wie Alés und Legolas gleichzeitig ihren Namen riefen. Ihre Lippen zitterten. Ihre Augen waren immer noch geschlossen. Plötzlich wurde es still. Siané hörte ein unbarmherziges Knacken. So, als würde ein Knochen in unglaublich viele Teile gebrochen werden. Sie schauderte. Wer von ihren Gefährten war tot? Sie wusste es nicht. Doch als sie sich auf dem Erdboden wiederfand, wurde es ihr bewusst. Niemand war getötet worden. Der Ork vor ihr stand steif da. Seine Arme waren gebrochen. Die Knochen stießen durch seine dreckigen Hautlappen ins Freie. Sie drehte sich um. Ihr Körper fühlte sich kalt an.

Sie erblickte Legolas. Er stand umzingelt von unzähligen Orks unendlich weit weg von ihr. Plötzlich hob einer der Orks das Schwert, riss ihn an den Haaren zurück und legte das Schwert an seine Kehle. Siané spürte nichts. Nur die Kälte, sie sich um sie gebildet hatte. Ihre Gedanken waren leer. Sie hatte keinerlei Gefühl im Körper. Nur diese bittere Kälte.

„Du kommst mit uns.. Sonst werden wir ihn töten. Entweder du tust was wir sagen, oder deine Freunde werden allesamt sterben." Ihre Augen wanderten zu dem Ork, der diese Worte gesprochen hatte. Er stand unweit von Aragorn entfernt. Es kümmerte sie nicht, dass er eine Sekunde später in Flammen aufging.

Sie spürte nur, wie einige der Orks verängstigt aufschrieen. Sie bewegte sich nicht vom Fleck. Wie sie diese Ausgeburten doch hasste. Ihre Blick war verschleiert. Sie sah das grausame Bild vor sich. Die Personen die sie liebte. Alle dem Tod geweiht. Es störte sie nicht.

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Legolas drehte sich erschrocken um sich selbst. Orks.. Überall wo er hinblickte waren Orks. Sie waren umzingelt. Ganz ruhig blieb er auf der Stelle. Sie machten keine Anstalten ihn zu töten. Entfernt von ihm standen seine Gefährten. Nur Siané konnte er nicht ausmachen. ‚Hoffentlich ist sie entkommen..' Doch sein Wunsch wurde nicht erfüllt. Sein Herz schien stillzustehen, als er sie in den Fängen eines Orks sah. Er rief ihren Namen, versuchte durch die Reihen der Orks zu kommen. Vergebens. Sie hielten ihn auf, bedrohten ihn. Er konnte nichts tun.. Verzweifelt senkte er den Blick.

Er wollte nicht mit ansehen, wie diese Bestien sie quälten. Sie wurde ihnen gezeigt wie eine Trophäe. Er biss sich auf die Unterlippe. So konnte es doch nicht ausgehen. Er sah nur, wie der Ork sich ihr näherte. Er wusste was passieren würde. Er konnte nichts tun. Es tat ihm so unendlich leid.

Er schrie ihren Namen, als der Ork sie mit seiner grässlichen Zunge berührte. Auch ihr Bruder hatte sie gerufen. Einen kurzen Moment tauschten sie einen Blick aus. Legolas sah Schmerz und Wut in seinen Augen. Er konnte ihn nur allzu gut verstehen.

Dann wurde es still. Er wandte sich wieder um. Doch alles was er sah, wollte sein Verstand nicht akzeptieren. Der Ork stand vor Siané, verletzt, schockiert. Siané hatte eine kalte Aura um sich herum.. Er stockte, als sie sich umdrehte. Ihre Augen sahen so anders aus. So grausam.

Einen Moment später wurde er zurückgerissen und er spürte eine Klinge an seinem Hals. Er spürte, wie sein Puls raste. Er musste etwas tun.

Sein Kopf wanderte herum, als er einen der Orks brennen sah. Sein eigener Widersacher schrie vor Angst auf. Was war geschehen?

Ein Blick zu Siané erklärte ihm alles. Ihre Aura war kalt, das spürte er. Aber was ihn am meisten erschreckte, waren ihre Haare, die Schneeweiß geworden waren. Sie rührte sich nicht von der Stelle. Und die Orks schienen zu glauben, sie hätten eine Erscheinung. Sie bewegten sich nicht.

Geschwind griff Legolas nach seinen Dolchen und sah aus den Augenwinkeln, dass Aragorn und die anderen dasselbe taten. Sie nutzen die Chance, auch wenn sie so unendlich gering war. Langsam erwachten die Orks aus ihrer Starre. Sie versuchten die Gefährten wieder einzukreisen, was ihnen auch mühelos gelungen wäre, wenn sie nicht wie von Geisterhand sterben würden.

Von weiten sah Legolas, dass unter Gimlis Axt viele der Orks fielen. Und auch die kleinen Hobbits wehrten sich so gut sie konnten. Doch er wollte nur zu ihr. Was immer mit ihr los war, es war nicht richtig. Das war nicht seine Siané.

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Warum war da nichts? Kein Gefühl, keine Angst.. Nur die grenzenlose Kälte. In ihrem Körper baute sich etwas auf. Sie spürte, wie ihr Blut in den Ohren rauschte. Es pulsierte. Es fühlte sich an, wie das wunderbare Leben. Und doch war es nicht richtig.

Sie spürte ihr eigenes Herz laut schlagen. Aber was war da noch? Irgendetwas war noch bei ihr. Sie sah Stränge vor sich. Stränge aus Feuer.. Stränge, die aussahen, wie aus Seide. Manche, die hellblau glühten.. Sie konnte sie verformen. Sie konnte sie zusammensetzen.

Sie brauchte etwas mächtiges. Sie sah die Kämpfenden vor sich. Niemand würde eine Chance haben. Nur sie würde überleben. Ihr wollten die Orks nichts tun.

Sie ging einen Schritt vor. Sie musste etwas tun. Legolas war inzwischen näher zu ihr gekommen. Aber er konnte ihr nicht helfen. Sie wollte auch keine Hilfe von ihm. Sie war nicht schwach..

Sie spürte, wie ihre Gedanken die Stränge aus Feuer ergriffen. Irgendetwas in ihr hatte die Kontrolle übernommen. Wie von selbst formte sie das Feuer zusammen, nahm ein wenig von den hellblauen Strängen hinzu und schickte sie gen Himmel. Sie spürte nur, wie sie ihre Hand nach oben bewegte und ihre Handfläche dem Himmel preisgab. Etwas glühte dort auf. Die Orks blickten erschrocken auf und stoben heulend auseinander. Das helle Licht senkte sich auf die Erde. Sie sah noch, wie die Gefährten ihre Augen ungläubig nach oben richteten, als sie auch schon im Licht verschwanden.

Nur ein paar Augenblicke später und die Ebene vor ihr war tot. Legolas stand schwer atmend auf derselben Stelle, wie eben. Kein Ork war mehr am Leben. Auch die anderen Gefährten standen erstaunt auf der Erde. Niemand wusste was geschehen war.

Siané hörte ihr Herz schlagen.. Er war so unendlich kalt. Und dann sah sie ihn. Einer hatte überlebt. Ein Ork, der sich mit Armbrust vor sie aufgebaut hatte. Er schoss.

Sie sah ihn ausdruckslos an, als sich der Pfeil tief in ihr Fleisch bohrte. Sie spürte keinen Schmerz. Alles war so unendlich kalt. Sie verzog auch keine Miene, als Legolas dem Ork enthauptete und auf sie zugelaufen kam. Sie sackte zusammen, fing kein Wort von ihm auf, dass er zu ihr sprach. Sie fiel in seine Arme...

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Muaha.. Ich hör mal wieder an der ungünstigsten Stelle auf, ich weiß.. Hey, das erste Mal, dass ich mich an ne größere Kampfszene gewagt hab. Hoffe, dass sie bei euch gut ankommt. Ich mag die ja nicht so ausführlich, daher könnte es euch zu trist sein. Hoffe nicht. :D

Hey.. Was ist das? Ich weiß, dass ihr es wollt. ;) Genau, auf den Knopf da drücken.. :o) Ich freue mich auf Reviews und Kommentare.^^

Was ist mit Siané? Wie schwer ist sie verletzt? Was war los mit ihr? Wo sind Mat und Maeglin? Erfahren wir endlich, warum Orks hässlich sind? Hat Gimli bald wieder eine Sprechrolle oder wird er sich beleidigt an GZSZ wenden? Fragen über Fragen, die ich vielleicht im nächsten Teil beantworte. Also, ich hoffe ich sehe euch wieder bei ‚Herz zu erobern – Teil 18' °knuddel°

Und nun noch mal zu eurem lieben Feedback. ;)

@ Black Pearl: Man, der Fehler ist mir gar nicht aufgefallen. °rotwerd° Danke, ich werde das wohl noch nachträglich berichtigen. Denke ich zumindest. :D

°lol° Ich hab mir auch schon überlegt, wie es wird, wenn Siané auf Papi Thranduil trifft. ;) Armes Mädel.. Aber das kommt ja noch nicht. Es sei denn, er taucht urplötzlich irgendwo auf. °gg° Nein, das wird nicht passieren. Wär ja irgendwie blöd..

Und danke für das, was du gesagt hast. °knuddel° War wirklich lieb. Und hat auch ein bissel geholfen.^^

@ Stoffpferd: Hey, nicht selbst auspeitschen. °dir das Ding wegnehm° Das hast du gar nicht verdient. °knuddel° Danke für dein Review. Ich freu mich immer voll drüber. :o) Dieses Mal war Maeglin ja auch wieder dabei. Da du den Plot so magst mein ich. :D Freue mich schon auf deine Lebertran Fortsetzung.^^

Ansonsten danke ich noch Miriel, feanen, Lady Whight, Kimberly und Nenime. :o) Danke für eure Reviews.. Nebenbei: Wo ist Asahi mit meiner MS Benotung? Die hat beim letzten Teil gefehlt. °ggg°