Herz zu erobern Rache und andere Sünden

A/N: Stellt euch vor: Ich hab gelesen, dass Orlando Bloom eigentlich erst für die ‚Faramir Rolle' vorgesehen war. (Steht in irgend so einem Buch von HDR).. Wer auch immer dafür gesorgt hat, dass er die Rolle von Legolas bekommt: Danke, danke, danke. °g° Ich mein: Wer hätte diesen anmutigen Elben denn besser spielen können? Ich stelle mir gerade so ein Trampeltier für die Legolasrolle vor. °schauder°

Disclaimer: Nichts gehört mir, mal ausgenommen von so ein paar kleinen Charakteren. Aber sonst gehören die Welt und die Personen Meister Tolkien. Eingestehen muss ich noch, dass ich ein wenig von Robert Jordan gemopst hab. Das ist natürlich nur geliehen und wird unbeschadet wieder zurück gegeben. :D

Warnung: NC-17!!!!!!!!

---------------------------- ~ ~ ~ *°* ~ ~ ~ ---------------------------------

Herz zu erobern

Rache und andere Sünden

Ihre Schritte waren leise in den Gängen zu hören. Es war nicht verwunderlich, dass Menschen in Bruchtal zu sehen waren. Und doch war an diesen beiden etwas anders. Ihre Hände waren zu Fäusten geballt und ihr Ziel schien klar zu sein. Die beiden begegneten auf ihrem Weg kaum jemanden. Doch die Elben, die sie sahen, wichen erschrocken vor ihnen zurück. Es war, als wäre etwas auf der Stirn von Maeglin und Siané zu sehen, dass soviel hieß wie: ‚Wir wollen Rache, geht uns aus dem Weg.'

Mit Blicken, die hätten töten können, blieben sie vor einer der vielen Türen stehen. Kurz tauschten sie einen Blick aus, nickten sich zu und betraten dann geschwind das geräumige Zimmer. Auf den ersten Blick schien es leer zu sein, doch einen Moment später, steckte das Objekt ihrer Rachegelüste den Kopf aus der Badezimmertür. Er hatte einen entschuldigenden und reumütigen Blick aufgelegt, der die Laune der beiden aber nicht im geringsten milderte.

Langsam trat er ganz in sein Schlafzimmer. Sein Blick war auf den Boden gerichtet, während er sich mit der Hand unruhig über den Hinterkopf fuhr. Er schien angestrengt darüber nachzudenken, wie er seine Tat entschuldigen konnte. Aber eigentlich hätte ein Blick in die Augen der Mädchen ihm alles sagen müssen. Er KONNTE es nicht mehr wieder gut machen.

Mit seinen großen, treuen Augen sah er zu den beiden auf. Er war noch nie gut darin gewesen, jemanden wieder umzustimmen. Andererseits war es einen Versuch alle Mal wert. Zu seinem Unglück schien sein Hundeblick nicht zu wirken.. Wie so oft. Mutig ging er einen Schritt vor und hob abwehrend die Hände.

„Mädels.. Ich kann das erklären." Seine Stimme war relativ leise und schüchtern. Trotzdem blieb der Blick der beiden hart. Zu allem Überfluss kreuzten sie nun auch noch die Arme vor der Brust. Kein Zucken glitt über ihre Gesichtszüge. Er schluckte. Sie waren wirklich sauer.

„Erklären.. Tz!! Hast du das gehört, Siané?? Er will uns das erklären!" Maeglin zog hämisch die Mundwinkel nach oben und sah zu ihrer Freundin rüber.

„Das kannst du nicht erklären! Was du getan hast, trotzt geradezu von angekratztem Stolz!!" Siané funkelte ihn böse an. Zusammen gingen sie einen Schritt auf ihn zu, auf den Mat zwei Schritte zurück wich.

„Aber hört mich doch an!!" Er wimmerte. „Dich und die beiden Elben wollte ich nicht einmal mit hinein ziehen!!" In seinem Inneren raste es. Wenn die Zwillinge von Lord Elrond genauso wütend waren, sah es überaus schlecht für ihn aus. „Ich war beleidigt, weil Maeglin mich ignoriert hat. Das gebe ich zu. Und ich gebe auch zu, dass ich überreagiert habe. Aber.. Aber.. Ich entschuldige mich schon, was wollt ihr denn noch???" Er hatte die Hände flehend zusammengefaltet und sah die beiden Mädchen vor sich bettelnd an. Doch ihre Züge erweichten sich nicht.

„Was wir wollen?" Siané grinste schelmisch. „Das kannst du dir doch wohl denken. Ich weiß nicht, was wir gestern getan haben. Aber nach den Dingen, die ich heute morgen gehört habe, war es unglaublich peinlich für uns. Maeglin kann sich noch an irgendwelche Bruchstücke erinnern, die ihr immer noch die Röte ins Gesicht treiben. Und das alles nur, weil du angefressen warst! Wir wollen uns nur ein wenig an dir rächen!!" Siané ging noch einen Schritt auf ihn zu und blieb dann abrupt stehen, als Maeglin etwas hinter ihrem Rücken hervorzog.

„Pass mal auf Mat.." Sie sah ihn eindringlich an. Siané versuchte derweil einen Blick darauf zu erhaschen, was ihre beste Freundin dort in der Hand hielt. Enttäuschenderweise konnte sie es nicht identifizieren. „Ich weiß, dass du gleich versuchen wirst, abzuhauen.." Mats Gesicht wurde blass. Hatte Maeglin ihn so leicht durchschauen können? Doch sie fuhr fort, bevor er sich näher mit dieser Einsicht auseinander setzen konnte. „Du hättest mir nie diese Dinger anvertrauen dürfen." Er wusste erst nicht, was sie meinte. Doch dann enthüllte sie den scharfen Liliendolch in ihrer Hand. Er schnappte nach Luft, doch bevor er sich bewegen und abhauen konnte, hatte sie die Spitze der Klinge an ein ungemein empfindliches Teil seines Körpers gehalten. „Versuch es gar nicht erst!" Ihre Stimme war leise und bedrohlich. ‚Sie wird doch nicht..' „Weißt du, wie sehr ich mich heute morgen erschrocken habe?? Du und deine dummen Ideen und Witze! Und das alles nur, weil du dich in deiner Männlichkeit--" Sie verstummte, als sie eine Bewegung aus den Augenwinkeln wahrnahm.

Siané drehte sich zur Tür. Doch alles, was sie noch sehen konnte, war ein buschiger, dunkelgrauer Schwanz. Auch Maeglin hatte sich umgedreht und blickte verwirrt zur Tür hinaus. In Gedanken fragte sie sich, ob ihre Augen sie nicht vielleicht getäuscht hatten.

„Das kann doch wohl nicht wahr sein!!!" Maeglin zuckte aus ihren Überlegungen, als sie Sianés Aufschrei vernahm. Mat hatte den Augenblick der Verwirrung genutzt und war aus dem Zimmer verschwunden. Die beiden Mädchen seufzten synchron auf. Nun mussten sie also erneut nach ihm suchen. Einen Moment verharrten sie noch auf der Stelle, doch dann setzten sie sich in Bewegung. Nach den ersten Metern sahen sie sich an, nickten sich zu und begannen zu rennen...

---------*°*---------

Elladan hatte seine Stirn auf beide Hände gestützt und versuchte die Augen geschlossen zu halten. Sein Bruder schien es ihm gleich zu tun, denn er hörte das Aufstöhnen von Elrohir, dass durch seine Hand ein wenig gedämpft wurde, als ihr Vater erneut mit seiner Predigt ansetzte.

„Er fängt schon wieder an." Elrohir schaute seinen Bruder kaum merkbar an, doch Elladan drehte gleich seinen Kopf zu ihm, als er ihn sprechen hörte. Zwischen den kleinen Spalten seiner gespreizten Finger, konnte man sehen, wie Elladan die Augen verdrehte.

„Wieso glaubt er uns nicht?" Elrohir zuckte auf seine Frage hin mit den Schultern.

„Weißt du was? Du siehst genauso schlimm aus, wie ich mich fühle!" Elrohir bemühte sich zu einem schelmischen Grinsen, als Elladan ein wenig die Gesichtzüge entgleisten.

„Besten Dank auch. Als ob du an diesem Morgen wie das blühende Leben aussähest," zischte Elladan zurück.

„Hört ihr beide mir überhaupt zu?" Die Zwillinge zuckten zusammen, als sie die donnernde Stimme ihres Vaters vernahmen. Unisono stöhnten sie auf. Die Lautstärke war bei diesen Kopfschmerzen kaum zu ertragen. Es kam ihnen immer noch wie ein Wunder vor, dass Siané und Maeglin so schnell wieder auf den Beinen waren. Dabei waren es doch eigentlich die Elben, die schnellere Heilungsfähigkeiten hatten.

„Entschuldige, Vater!" Die beiden senkten ihr Haupt und betrachteten höchst interessiert die Verzierungen des schweren Tisches.

„Ich bitte euch. Ihr, als meine Söhne, solltet genügend Courage besitzen und euer Fehlverhalten einsehen. Nicht nur, dass ihr in meinem Vorratsraum wart. Nein, ihr habt auch noch diese beiden unschuldigen--"

„VATER BITTE!!!!" Elladan war aufgesprungen und sah seinem Vater direkt in die Augen. Elrohir, der bis eben noch auf seinem Stuhl verharrt hatte, stand nun maulend auch auf und erwiderte den Blick, den Elrond seinen Söhnen zuwarf.

„Vater glaube uns doch. Wir haben keinen Tropfen Alkohol getrunken." Flehend sah Elrohir in die Richtung seines Vaters.

„Elrond, vielleicht solltet ihr in Betracht ziehen, dass eure Söhne die Wahrheit sprechen." Die Zwillinge atmeten erleichtert auf, als Gandalf ihnen zu Hilfe kam.

„Ja, ich denke auch, dass sie die Wahrheit sagen." Verzweifelnd blickte der Lord von Bruchtal nun auch zu Aragorn, der sich auf die Seite seiner Söhne geschlagen hatte. Kopfschüttelnd setzte er sich wieder, versuchte aber die angeborene Grazie der Elben dabei zu behalten. Vergeblich.

Die Anwesenden schwiegen wieder. Elrond arbeitete wohl gerade daran, seinen Söhnen Glauben zu schenken, während die restlichen versuchten, keine Geräusche von sich zu geben, die Elladan und Elrohir zur Verzweiflung trieben. Doch so sehr sie sich auch bemühten, so konnten sie die knallend auffliegende Tür nicht verhindern. Die Zwillinge hielten sich schmerzend den Kopf und stellten den Tee wieder auf den Tisch, den eine Magd ihnen eben gebracht hatte.

Die Augen am Tisch hatten sich sofort zu dem Neuankömmling gedreht und selbst Elronds Söhne machten sich die Mühe, sich in ihrem Stuhl herum zu drehen. Es verwunderte sie ein wenig, dass Mat wie ein gehetzter Hund in den Raum rannte und seinen Weg zum Balkon einschlug.

Schnell war die Verwirrung aber verflogen. Zwei Mädchen, die bei allen allzu gut bekannt waren, blieben schwer atmend im Speisesaal stehen und sahen sich nach dem Flüchtigen um.  Als sie gerade noch die Gestalt von Mat wahrnahmen, die den Balkon heruntersprang, setzten sie sich wieder in Bewegung.

„Sag mir bitte, dass er nicht gerade den Balkon heruntergesprungen ist!!!" Maeglin sah Siané mit weit aufgerissenen Augen an und deutete auf die offene Tür.

„Doch ist er.. Und wenn du mich fragst: Das ist auch nicht höher, als der zweite Stock im Tesloner Schloss." Mutig ging Siané ein Stück zum Balkon, wurde aber von ihrer Freundin aufgehalten.

„Du erinnerst dich aber schon noch daran, dass du nach dem Sprung einen gebrochenen Arm hattest und ich einen Muskelriss im rechten Bein!?"

„Weiß ich.. Aber damals war ich auch noch unerfahren!" Siané grinste, als Maeglin sie entsetzte ansah.

„Ach? Und nun weißt du, wie man aus dem Fenster springt?"

„Erstens, ist dies ein Balkon. Und zweitens: Wenn wir uns nicht beeilen, ist Mat über alle Berge!" Das zog. Maeglin nickte, ließ Siané aber vorgehen. Die Zuschauer am Tisch hatten sich noch immer nicht gerührt.

„Ach, bevor ich es vergesse!" Siané drehte sich zu ihrer sprechenden Freundin um und sah sie erwartungsvoll an. „Ich hab zwei davon. Nimm, damit kannst du ihm vielleicht einen Schrecken einjagen." Lachend nahm Siané den zweiten Liliendolch entgegen, bewegte sich aber immer noch nicht zum Fenster.

„Weißt du was? Du gehst über die Treppe in den Garten und ich laufe ihm hier hinterher. So bekommen wir ihn wohl schneller in die Finger.." Langsam trennten sich die beiden voneinander. Jedoch erwähnte Siané noch etwas, bevor die beiden den Raum ganz verlassen hatten. „Der wird was erleben. Uns Hazia in die Kekse zu mischen. Ich bring ihn eigenhändig um.." Mit einem lauten Quietschen wurden zwei Stühle nach hinten geschoben, so dass Siané und Maeglin überrascht innehielten und sich noch mal umdrehten. Elronds Söhne waren aufgesprungen und sahen die beiden Mädchen erwartungsvoll an.

„Was denn? Muss ich noch mehr sagen? Der Kerl ist in den Garten raus." Ohne ein weiteres Wort verließen die Vier den Speisesaal. Siané allerdings, zu Legolas' Schrecken, direkt über den Balkon in den Garten. Wie von etwas gestochen, sprang er auf und war einige Sekunden später am Geländer. Doch alles, was er sehen konnte, waren ihre roten Haare, die zwischen den Blättern verschwanden. Zu seiner Erleichterung konnte er aber sehen, dass sie wahrscheinlich über die vielen Äste des Baumes nach unten gekommen war und somit auch keinerlei Schäden davongetragen hatte.

---------*°*---------

Wie ein Schatten huschte er durch den Garten Bruchtals. Immer wieder blickte er über die Schulter zurück, ob ihn die beiden Mädchen inzwischen eingeholt hatten. ‚Was für Furien.. Ich hätte ihr nie die Dolche geben dürfen.' Leise schlich er weiter, sah aus den Augenwinkeln einen großen Brunnen, der auf dem Hof thronte. ‚Dabei sind die beiden ja nicht mal eine große Gefahr für mich.. Verdammt! Ich schlage nun mal keine Frauen.. Wie halt ich mir die denn vom Hals? Furien.. Vielleicht sollte ich sie fesseln? ... Ich fasse es nicht. Terror, nichts als Terror. Obwohl Maeglin ja--' Hart prallte er gegen etwas, als er nicht mehr aufpasste. Unsicher blickte er auf und wäre am liebsten gleich wieder weggelaufen. Die beiden Elben, die er vor sich sah, blickten alles andere als freundlich drein.

„Also.. Wir können das doch sicher zivilisiert klären!?" Langsam hob er die Hände, wollte zeigen, dass er nichts böses meinte. Doch nachdem Elladan und Elrohir einen Blick ausgetauscht hatten, schnappten sich beide einen Arm von ihm und trugen ihn in Richtung Brunnen.

Mit zusammengekniffenen Augen wartete er auf sein Schicksal. Es dauerte auch nur einen Moment, da wurde er schon wieder auf die Füße gesetzt. Vorsichtig öffnete er die Augen und schaute direkt in die grinsenden Gesichter von Siané und Maeglin.

„Mädels.. Ich bitte euch!" Doch es war schon zu spät. Mit einer geschickten Bewegung hatten die beiden ihn in Richtung Brunnen befördert. Dort fand er sich nun auch wieder. Mit dem Oberkörper auf dem schmalen Rand liegend, blickte er direkt in das klare Wasser. Er versuchte gar nicht, sich mit den Händen abzustützen und wieder aufzurichten. Die beiden Mädchen hatten sich schon längst auf seinen Rücken gesetzt und grinsten hämisch zu ihm herunter. Maeglin hatte sanft ihre Hand auf sein Haupt gelegt, dass nur ein paar Millimeter von der Wasseroberfläche entfernt war. Zu seinem Entsetzen, hielt Siané währenddessen einen der beiden Liliendolche in den Händen und drehte ihn offen zwischen ihren Finger hin und her.

„Aaaaaalso.. Möchtest du noch etwas zu deiner Verteidigung sagen?" Mat schielte zu Maeglin hoch und versuchte es noch einmal mit einem flehenden Blick. Aber wie war es anders zu erwarten? Sie schüttelte nur ihren hübschen Kopf und drückte ihn mit der Hand unter Wasser.

Prustend kam er ein paar Sekunden später wieder hoch. „Hast du uns nun was zu sagen?" Japsend holte Mat Luft, versuchte ein paar Worte herauszubekommen. Aber anscheinend dauerte Maeglin das zu lange. Auf ein Handzeichen von Siané drückte sie seinen Kopf erneut nach unten und versenkte ihn so in dem eiskalten Nass.

„Meinst du, wir hätten ihn reden lassen sollen?" Siané sah ihre drei Freunde an, doch die schüttelten nur einstimmig mit dem Kopf. Sie zuckte mit den Schultern. ‚Wahrscheinlich haben sie recht.'

„Siané, du bist zu nett!!!" Entgeistert sah sie Maeglin an.

„Ich bin NICHT nett!!"

„In dieser Beziehung schon!" Maeglin giftete im gleichen Ton zurück, merkte gar nicht das Tippen auf ihrer Schulter.

„ICH BIN NICHT NETT!!"

„Was denn???" Maeglin drehte sich sauer zu Elladan um, der immer noch auf ihre Schulter tippte.

„Ich dachte nur, du willst ihn vielleicht wieder hoch lassen." Er lachte, als Maeglin blass wurde und Mat mit einem Ruck wieder nach oben holte. Nach Atem ringend hielt er sich eine Hand auf seinen Hals und versuchte etwas zu sagen. Hauptsache, die beiden würden ihn nicht wieder unter Wasser stecken.

Doch zu spät. Wieder drückte die Hand nach unten. Dieses Mal war es aber Siané, die sich über Maeglin gebeugt hatte, ihre Freundin anfunkelte und ‚Ich bin nicht nett' zischte.

Wieder zogen sie ihn nach oben. Dieses Mal durfte er aber etwas sagen. „Es tut mir leid. Wirklich!! Vergebt mir doch!" Triefnass versuchte er einen Blick auf die beiden zu erhaschen, die aber nur noch mal mit dem Kopf schüttelten.

„Das war schon ganz gut, aber noch nicht perfekt." Maeglin grinste wieder gehässig, als sie ihn zurück unter das Wasser beförderte. Nach weiteren Sekunden schnappte Mat erneut nach der lebenswichtigen Luft.

„In Ordnung.. Lasst mich.. Lasst mich nur mal ausreden!" Siané und Maeglin sahen erst sich und dann die Zwillinge an. Alle schienen sich einig zu sein und so durfte Mat noch einmal eine Entschuldigung formulieren.

„Es tut mir wirklich sehr leid. Im Nachhinein finde ich es auch dumm von mir. Nie wieder will ich so einen Schwachsinn machen. Verzeiht mir noch einmal und ihr werdet es bestimmt nicht bereuen." Flehend sah er die Vier an, die ihn dann endgültig frei ließen. Von der Brust auf war er patschnass und innerlich gelüstete es ihm nach Rache. Allerdings sollte er sich das doch wieder aus dem Kopf schlagen.

Noch einmal entschuldigend lächelnd ging er zurück ins Haus. In Gedanken kochte er. ‚Dieses Mal hab ich verloren.. Aber vielleicht.. Irgendwann..' Er fluchte und schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. ‚Wieso will ich das noch mal versuchen? Das kann doch gar nicht gut gehen..'

„Meint ihr, das hat gereicht?" Elladan sah seinen Bruder und die beiden Mädchen fragend an.

„Hoffe ich doch.. Wenn nicht--" Maeglin grinste zu Siané hinüber und sie vervollständigte ihren Satz. „Wenn nicht, wiederholen wir das hier einfach." Alle lachten sie plötzlich, bis sie ein Räuspern hinter sich vernahmen. Die gesamte Tischgesellschaft stand um sie versammelt.

„Darf ich fragen, wie lange ihr hier schon steht?" Elrohir zupfte unwillkürlich an seiner Tunika und sah fragend in die Runde.

„Lange genug, denke ich." Elrond lächelte. Seine Söhne blinzelten überrascht. Lächelte ihr Vater tatsächlich gerade? „Kommt, ihr beiden. Ich habe da etwas gegen die Nebenwirkungen von Hazia. Und wenn ihr Mädchen auch wollt!?" Elrond sah die beiden erwartungsvoll an, woraufhin Maeglin sich gleich anschloss. Nur Siané winkte ab.

„Danke. Aber ich hab da heute Morgen schon so ein widerwärtiges Zeugs bekommen." Elrond nickte und langsam verschwanden alle Anwesenden um sie herum. Alle, bis auf Legolas, der lächelnd gegen einen Baum gelehnt stand und nun auf sie zukam.

„Dem habt ihrs aber gezeigt." Er grinste und bot ihr seinen Arm an.

„Natürlich, das hatte er ja auch verdient." Sie hakte sich ein. Lächelnd gingen sie in die andere Richtung, weg vom Haus.

---------*°*---------

„Was würdest du davon halten, wenn ich dir ein wenig von Bruchtal zeige?" Legolas sah auf Siané herunter, mit der er nun ziemlich allein im Garten stand.

„Um ehrlich zu sein, haben Elladan und Elrohir mich schon herumgeführt." Entschuldigend erwiderte sie seinen Blick.

„Oh. Das ist in der Tat schade." Er zog beleidigt die Lippen zu einem Schmollmund.

„Kann ich.." Schüchtern faltete sie die Hände zusammen und senkte ihren Blick darauf. „Kann ich mal mit dir reden?" Unsicher sah sie wieder zu ihm auf, war aber im gleichen Moment erleichtert, als sie sein strahlendes Lächeln sah und er ihre Frage mit einem heftigen Nicken beantwortete.

„Komm.. Dort hinten können wir uns setzen." Gemächlich folgte Siané ihm, der eine hübsche Bank ansteuerte, die aussah, als wäre sie aus Marmor geschlagen. Der helle Stein funkelte wunderschön im Licht der Sonne.

Einen Moment saßen sie schweigend nebeneinander. Legolas musterte sie aufmerksam, doch Siané schaute unschlüssig auf ihre Hände. Vor ihren Augen sah sie die Elbin, die sie mit Legolas am vorigen Tage entdeckt hatte. Sie war nicht sicher, ob sie ihn darauf ansprechen sollte. Aber sie spürte, wie die Frage auf ihrer Seele brannte. Scheu blickte sie zu ihm auf und lächelte ihn vorsichtig an. Aufmunternd erwiderte er ihren Blick und umfasste ihre kleine Hand mit seiner.

Sie atmete tief ein, schluckte ihre Angst herunter. „Ich hab euch gestern gesehen." Ihre Stimme war ganz leise und sie fluchte stumm, als sie es merkte. Sie wollte doch nicht so unsicher wirken.

Legolas unterbrach ihren Blickkontakt und betrachtete nun die Bäume, die den Weg vor ihnen säumten. Wie sollte er ihr nur das Verhältnis von ihm und Laurelin erklären? Er atmete  hörbar schwer ein und sah Siané dann wieder an. „Sie bedeutet mir nichts. Sie ist einfach.. Nun.." Er blickte zu Boden.

Siané lächelte. Sie hatte ihn noch nie stottern hören. Liebevoll drückte sie seine Hand, woraufhin er wieder zu ihr hochsah. „Weißt du.. Du musst dich nicht vor mir rechtfertigen."

Verwirrt zog er die Augenbrauen hoch. „Warum hast du dann gefragt?"

„Ich weiß nicht. Aber als du mit ihr etwas hattest, war ich wohl noch nicht einmal geboren. Wieso sollte ich also eifersüchtig sein? Da habe ich doch gar kein Recht zu." Munter blinzelte sie ihn an und setzte ein strahlendes Lächeln auf.

„Gut.. Es stimmt. Das mit Laurelin ist schon lange her. Sie hängt sich aber trotzdem immer an mich, sobald ich Bruchtal auch nur betrete." Er machte eine kurze Pause, in der er Siané noch einmal eindringlich musterte. Dann sprach er aber weiter. „Trotz allem verstehe ich nicht, warum du mich darauf angesprochen hast.. Immerhin scheinst du kein Problem damit zu haben. Zumindest nicht direkt, oder?" Zärtlich strich er ihr über die Wange und sie lehnte sich mit geschlossenen Augen in die Berührung.

„Es ist nur.." Sie öffnete ihre Augen wieder und lächelte schüchtern. „Sie ist so unglaublich hübsch."

Legolas blinzelte sie überrascht an. „Und du meinst, du bist das nicht?"

„Also.. Ich.. Ich weiß nicht." Sie senkte errötend den Kopf. ‚Wahrscheinlich lacht er mich gleich aus.. Wieso erzähl ich ihm so einen Quatsch?' Sie hob erschrocken wieder den Kopf, als sie sein melodiöses Lachen vernahm. ‚Ich WUSSTE, dass er mich auslacht.'

„Wie kommst du denn nur auf eine solche Idee?" Er lachte immer noch.

„Nun.. Da war mal jemand, der hat immer gesagt, dass ich eine Haarfarbe habe, die an die Kleidung der Kesselflicker erinnert. Oder an die Stoffe, die von den Schneiderinnen aus versehen verfärbt wurden. Eben so ein hässlicher Ton.. Außerdem.. Andere Gemeinheiten hatte er auch auf Lager." Sie stockte kurz und sah in Legolas' Gesicht, der ihr mit einem ernsten Ausdruck zuhörte. „Es war mir immer egal, aber als ich Laurelin gesehen hab. Nun ja.. Sie sieht.. Also--"

„Weiß du, du gefällst mir viel besser als sie. Und wenn wir diesem Kerl irgendwann mal über den Weg laufen, kann ich mich vielleicht mal mit ihm unterhalten." Das letzte Wort betonte er allerdings so, dass Siané anfing zu kichern. ‚Unterhalten' schien in diesem Fall so was wie ‚Vernunft in ihn hineinprügeln' zu bedeuten.

„In Ordnung.. Vielleicht hast du recht."

„Ich habe immer recht."

„Tz.. Überheblich sind wir wohl gar nicht, was?" Gespielt entrüstet drehte sie ihm den Rücken zu und richtete ihre Augen gen Himmel. Einen Augenblick rührte sich niemand von beiden, doch dann schlang er besitzergreifend seine Arme von hinten um sie und nuschelte etwas in ihren Nacken, dass soviel wie ‚Meine kleine beleidigte Magierin' heißen konnte.

„Ich bin nicht klein." Ihre Stimme zitterte ein wenig, was von den flüchtigen Berührungen seiner Lippen an ihrem Hals herrührte.

„Dann eben: Meine beleidigte Magierin." Sie erschauderte, als sein heißer Atem ihre Haut streifte.

„Beleidigt bin ich auch nicht." Flüchtig berührte sie seine Hände, die knapp unter ihren Brüsten lagen.

„Hmm.. Bist du dann wenigstens ‚meine Magierin'?" Sie kicherte leicht. Anhänglich rieb er seine Wange an ihrer.

„Deine? .. Hmm.." Vorsichtig machte sie sich von ihm los und stand auf. Übermütig beugte sie sich zu ihm herunter und gurrte leise ‚Das muss sich noch herausstellen' in sein Ohr. Verdutzt sah er sie an. Sie stand lachend vor ihm, hatte ihre Arme hinter ihrem Rücken verschränkt und machte auf dem Absatz kehrt.

Es dauerte ein Weilchen, bis Legolas begriff, was sie dort gerade tat. Er hörte, wie sich ihr Lachen immer mehr entfernte und schon bald konnte er nicht einmal mehr ihre Gestalt erkennen. Sie lief weg von ihm. Einfach so und machte sich einen Spaß daraus. Er grinste und stand gemächlich auf. Sie schien zu vergessen, dass er ein Elb war. Er würde sie in wenigen Minuten in dem kleinen Waldstück gefunden haben.

Siané huschte zwischen den Bäumen hin und her, horchte auf die Geräusche, die um sie herum ertönten. Sie war schon ein paar Momente schnell gelaufen und nun verlangsamte sie ihr Tempo ein wenig. Vor sich sah sie einen kleinen See, auf dessen Wasseroberfläche sich die Strahlen der Sonne brachen. Etwas entfernt sah sie die Wasserfälle, die ins Tal stürzten und bald darauf hier vorbeiflossen, um den See zu speisen. Um sie herum standen die Bäume in einem saftigen grün und verschiedene Vogelarten belebten den Platz mit ihren Gesängen.

Unsicher schaute sie sich um. War Legolas ihr vielleicht gar nicht gefolgt? ‚Wahrscheinlich sitzt der dumme Elb immer noch auf der Bank und wartet, bis ich treudoof zurückkomme.' Sauer verschränkte sie die Arme vor der Brust. Sie hörte aber auch nichts, dass auf seine Anwesenheit hinweisen würde.

Nicht weit entfernt blickte der blonde Elbenprinz auf sie hinab. Er hielt sich mit einer Hand am Stamm des Baumes fest, in dem er saß. Seine Lippen waren zu einem schelmischen Lächeln verzogen. Scheinbar vergaß sie mal wieder, dass er sich lautlos bewegen konnte. Wenn er es nun richtig anstellen würde, sähe sie ihn erst, wenn er sie schon in seinen Armen hielt.

Wieder sah Siané sich auf der kleinen Lichtung um. Sie konnte ihn nicht sehen und hören tat sie auch nur die Geräusche, die aus der belebten Natur um sie herum stammten. Seufzend wandte sie sich wieder dem kleinen See zu und wollte schon auf ihn zugehen, als sie in einer fließenden Bewegung am Arm gepackt wurde und sich eine Augenblick später auf dem weichen Gras wiederfand. Sie öffnete erschrocken die Augen, die sie bei dem Fall zusammengekniffen hatte und  erblickte das lachende Gesicht des Elben, auf den sie eben schon gewartet hatte. Er lag über ihr, wobei viele seiner seidigen Strähnen in ihr Gesicht fielen und sie kitzelten.

„Erschrocken?" In seiner Stimme schwang das wunderschöne Geräusch seines Lachens mit und Siané wurde prompt rot.

„Nein.. Wie kommst du darauf?" Sie sah ihn herausfordernd an.

„Dein Herz schlägt so schnell, als seiest du eben zu Tode erschreckt worden." Er lachte immer noch, strich aber inzwischen mit dem Handrücken über ihre Wange.

Es stimmte. Ihr Herz schlug wie verrückt. Das allerdings lag mehr an der Situation, in der sie sich gerade befand. Sein Gewicht, dass sie auf ihrem Körper spürte, führte ihr immer mehr ihre Lage vor Augen. Ihr linkes Bein war angewinkelt, so dass Legolas bequem zwischen diesem und dem anderen lag. Sie spürte jeden Zentimeter seines Körpers. Ihr Herz drohte zu zerspringen. ‚Nein, nein, nein.. Es ist doch nichts. Er tut nichts.. Warum rast mein Herz dann so? ... Ob er wohl merkt, dass es nicht an dem Schrecken liegt?'

Als ob er ihre Gedanken erraten hätte, beugte er sich noch ein Stück zu ihr herunter. „Dein Herz beruhigt sich ja gar nicht. Liegt das an mir?" Empört drehte sie den Kopf zur Seite. Allerdings mehr, um die erneut aufsteigende Röte in ihren Wangen zu verdecken.

„Sind wir heute tatsächlich ein wenig von uns überzeugt?" Langsam drehte sie ihren Kopf zurück.

„Nein, schon immer gewesen." Er lachte wieder und hauchte einen Kuss auf ihre Lippen.

„Du bist unmöglich!" Lachend zog sie ihn sanft an seinen langen Haaren nach unten und strich flüchtig mit ihren Lippen über seine. Es war wie eine Aufforderung für ihn. Er vertiefte den Kuss, öffnete ihren Mund und spielte zärtlich mit ihrer Zunge. Sie seufzte leise, als er mit der Hand über ihr Bein fuhr, dass angewinkelt neben ihm lag.

„Meinst du, wir bleiben ungestört?" Er hauchte ihr die Worte ins Ohr und ließ sie erschaudern. Er berührte ihre Ohrmuschel fast mit den Lippen, machte sie verrückt durch den Atem, der sie als einziges wirklich berührte.

„Ich weiß nicht. Sucht uns denn jemand?" Sie war überrascht, wie normal ihre Stimme klang, müsste sie doch eigentlich genauso zittern, wie ihre Hände es taten.

„Ich hoffe doch, dass sie uns ein wenig in Ruhe lassen." Behutsam küsste er eine Spur von ihrem Hals zu ihrem Brustbein und sah dann wieder zu ihr auf. „Wir könnten es darauf ankommen lassen!?" Sie errötete leicht, als sie seine Erregung ein wenig an ihrem Bein spürte und seine Augen sah, die nun die Farbe eines sich auftürmenden Gewitters hatten. Sie antwortete ihm nicht, küsste ihn aber wieder. Noch immer etwas scheu massierte sie seine Zunge mit ihrer und schlang die Arme in seinen Nacken um ihn noch etwas weiter zu sich zu ziehen.

Legolas erwiderte leidenschaftlich ihren Kuss. Währenddessen löste er langsam die Knoten, die ihr Kleid an der Brust zusammenhielten. Als er den Kuss unterbrach, war Siané danach, ihn sofort wieder zurück zu sich zu ziehen, doch ließ sie schnell von ihrem Vorhaben ab, als er mit der Zunge über ihren Hals fuhr, ihre Haut liebkoste und sich immer weiter nach unten bewegte. Sie atmete hörbar ein, als er mit der Hand ihr Kleid von den Schultern schob und den Stoff weit nach unten zog. Die schwüle Luft des Tages wehte angenehm über die nackte Haut ihres Oberkörpers, war aber nicht in der Lage, die Hitze in ihrem Körper zu vermindern.

Sie spürte, wie er mit der rechten Hand die eine Seite ihrer Brust bedeckte und seine Küsse immer weiter zu der anderen Seite bewegte. Seufzend griff sie mit den Händen ins Gras, ballte diese zu Fäusten und merkte gar nicht, wie sie die Grashalme aus der Erde riss, als er an dem empfindlichsten Punkt ihrer Brust angekommen war.

Zärtlich streichelte er mit der rechten Hand von ihrer Brust weg und fuhr damit wieder über ihr Bein. Dieses Mal, blieb er aber nicht bei der nackten Haut, die er an ihren Unterschenkeln finden konnte. Langsam und qualvoll für Siané strich er zu ihrem Oberschenkel hoch und massierte die Haut dort mit sanften Bewegungen. Er lächelte, als er ihre Reaktionen sah. Sie wand sich genießend unter seinen Händen und Küssen, hatte die Augen fest verschlossen und schien gegen das aufsteigende Seufzen in ihrer Kehle anzukämpfen.

Langsam beugte er sich wieder zu ihr vor, liebkoste ihre wohlgeformte Brust und tauchte Momente später mit seiner heißen Zunge in ihren Bauchnabel ein. Es war der Augenblick in dem Siané nicht mehr dagegen ankämpfen konnte und leise aufstöhnte. Ein triumphierendes Lächeln zierte Legolas' Gesicht. Er wollte sich Zeit lassen und sie bis an ihre Grenze bringen.

Siané fühlte sich wie benebelt. Die Gefühle waren einfach umwerfend und jede Berührung des Elben ließen eine Reihe von Schauern über ihre Wirbelsäule laufen. Doch sie wollte nicht, dass er alles tat. Sie wollte ihm genau dasselbe Gefühl bescheren, wie er ihr. Bestimmend drückte sie ihn ein wenig nach oben, bis sie sich gegenüber saßen. Einen Moment blickten sie sich nur an, sie schien in seinen dunklen Augen förmlich zu versinken. Langsam ließ sie ihren Blick über seinen Körper schweifen und blieb wohl einen Moment zu lang mit den Augen an seiner offensichtlichen Erregung hängen, denn er hob bestimmend ihren Kopf mit den Händen an. Sie grinste ihn leicht an und wollte ihn gerade küssen, als sie überrascht in den Himmel schaute. ‚Oh nein..'

„Was hast du denn?" Er holte sie mit seinen Worten wieder zurück in die Realität.

„Sieh doch mal." Legolas' wand seinen Blick mehr als ungern von ihr ab, doch als die ersten Tropfen auf seine Nase fielen, drehte er doch den Kopf gen Himmel. Graue, dunkle Wolken hatten sich aufgetürmt und in weiter Ferne hörte er schon das erste Grummeln eines Gewitters.

„Man scheint es uns nicht zu gönnen.." Mit einem Ruck zog er Siané auf die Beine und schloss geschwind die Schnüre an ihrem Kleid. Die ersten Tropfen, die er eben noch gespürt hatte, hatten sich nun schon um einiges vervielfacht. Außerdem war das Grollen des Donners schon lauter geworden.

„Ich hasse diese kleinen Frühlingsgewitter.." Schnellen Schrittes liefen sie wieder in das Wäldchen hinein, waren dadurch aber kein bisschen von dem Regen geschützt, der gnadenlos auf sie nieder prasselte.

„Besser als jede kalte Dusche.." Legolas zog sie an der Hand weiter Richtung Haus, spürte aber, dass sie vollkommen durchnässt sein würden, wenn sie ankämen.

„Hattest du die etwa nötig?" Siané lachte, als sie seinen missmutigen Blick sah. Schweigend rannten sie an den Bäumen vorbei und standen bald darauf neben der Marmorbank, auf der sie vor einiger Zeit noch gesessen hatten. Legolas Haare waren vollkommen nass und auch aus denen von Siané tropften immer wieder Wasserperlen.

Sie gaben es auf. Langsam gingen sie zurück zu ihren Gemächern. Den Regen und das stetige Donnern versuchten sie zu ignorieren. Tropfnass und missmutig standen sie einige Zeit später vor Sianés Tür. Siané wagte kaum etwas zu sagen. Zu sehr ärgerte sie sich über das plötzliche Gewitter, dass noch immer mit seinen Blitzen den Flur ruckartig erhellte.

Legolas dagegen ließ seinen Blick immer wieder über ihren Körper schweifen. Durch den Regen klebte ihr Kleid förmlich an ihrem Körper und ließ mehr als nur erahnen, was sich darunter verbergen könnte.

„Ich geh dann mal rein.. Sehen wir uns nachher?" Er blickte erschrocken zu ihr auf. Hatte sie gesehen, dass er sie so offensichtlich angestarrt hatte? Offenbar nicht, denn auf ihrem Gesicht war nur ihr liebes Lächeln zu sehen.

„Ich muss nicht gehen.." Er kam einen Schritt auf sie zu, doch Siané hielt ihn mit der Hand auf.

„Ich denke, da möchte dich jemand sprechen." Sie deutete hinter ihn. Langsam drehte er sich um und seufzte leise auf. Als Siané durch die Tür in ihr Gemach geschlüpft war, ging er einen Schritt auf den Elben zu, der an der gegenüberliegenden Wand lehnte.

„Was gibt es denn, Haldir?"

---------*°*---------

Es war Zeit für das Abendessen, als Siané vor ihrem Spiegel stand und Maeglin und Alés auf ihrem Bett saßen. Sie hatte die ganze Zeit versucht die Locken aus ihren Haaren zu bürsten, die sich durch den Regen gebildet hatten. Sie seufzte auf. Wieso kringelten sich ihre Haaren bloß, wenn sie nass wurden?

Sie stand in einem dunkelblauen Kleid dort, dass an ihrer Brust eng anlag und nach unten, wie fließendes Wasser, fiel. An den Seiten wurde es mit ledernen Schnüren gebunden und ließ dadurch einen kleinen Einblick auf ihre Haut frei. Um ihre Taille lag ein schmaler, lederner Gürtel, von dem zwei lange, geflochtene Bänder an ihrer Seite herabhingen. Ihre Haare lagen, inzwischen glatt, über ihre Schultern.

Schwungvoll drehte sie sich zu ihren beiden Begleitern um und sah sie an.

„Was meint ihr?" Die beiden nickten schwungvoll und standen von ihrem Bett auf.

„Können wir dann endlich zum Essen? Wenn man auf Frauen warten muss, ist man ja wirklich bestraft." Alés lachte, als Siané ihm sanft auf den Arm schlug.

Die drei schritten, über Nichtigkeiten redend, den Gang zum Speisesaal entlang, als Siané Laurelin auf sich zukommen sah. Zu ihrer Überraschung blieb die Elbin direkt vor den Dreien stehen.

„Verzeiht, aber könnte ich mit eurer Begleitung einen Moment allein sprechen?" Maeglin und Alés sahen sich verdutzt an, nickte dann aber stumm.

Siané blieb wie angewurzelt stehen, als Laurelin noch einen Schritt auf sie zukam. Etwas irritiert sah sie die Elbin an, als diese sich bei ihr einhakte und ein kleines bisschen von Alés und Maeglin wegführte. Einige Schritte später und aus Hörweite der anderen blieben die beiden stehen und sahen sich an. Siané sagte kein Wort, blickte nur in die Augen der Elbin.

„Ihr müsst Siané sein, habe ich recht?" Siané nickte nur und wartete, dass Laurelin weitersprach, was diese auch gleich tat. „Nun, ich bin in der Tat überrascht, mit was sich Legolas inzwischen abgibt." Siané riss überrascht die Augen auf. Wie konnte diese Person so dreist sein und ihr das ins Gesicht sagen.

„Ich wüsste nicht, dass es euch etwas angeht, mit wem Legolas sich ‚abgibt'!" Sianés Stimme klang gereizt. Sie hasste es, wenn jemand auf diese Weise mit ihr sprach, wie die Elbin es getan hatte.

„Nun, eine Menge.. Immerhin bin ich diejenige, mit der er zusammen sein sollte. So etwas wie du hat ihn gar nicht verdient." Überrascht blinzelte Siané. Wie schnell diese Laurelin doch zum ‚Du' übergegangen war.

„Zuerst mal, bin ich nicht irgendwas und zum anderen: Ihr scheint ja nicht für ihn geschaffen worden zu sein. Sonst würde er jetzt wohl noch was von euch wissen wollen." Sie sah, wie Lauelin sauer die Augen verengte.

„Mädchen, du weißt doch gar nicht, wovon du redest. Du weißt doch gar nicht, was wir für Nächte miteinander verbracht haben." Sianés Magen verkrampfte sich bei dem Gedanken, dass Legolas tatsächlich mal so etwas mit dieser hysterischen Kuh getan hatte, versuchte aber ein möglichst neutrales Gesicht zu behalten.

„Mich interessieren eure Nächte nicht. Ihr scheint diesen allerdings nachzutrauern. Aber lasst mich mit diesem verbitterten Getue in Ruhe." Ruhig ging Siané an der Elbin vorbei, die aber in Sekundenschnelle nach den Bändern ihres Gürtels griff und Siané zurückzog.

„Glaub mir.. Diese Nächte waren so gut. Er wird sie wiederholen wollen. Dafür werde ich sorgen. Und ich werde auch dafür sorgen, dass so ein missratenes Stück Mensch wieder zur Küchenarbeit kommt, wo es hingehört." Siané schloss die Augen und zählte bis Zehn. Diese Elbin regte sie so auf. Sie wusste, dass sie ihr Temperament zügeln musste, sonst würde dasselbe passieren, wie schon einmal im Tesloner Schloss.. Doch Laurelin sprach weiter und merkte nicht einmal, wie sie die Wut in Siané immer mehr schürte.

„Legolas nutzt dich doch nur aus, damit er eine kleine Abwechslung hat. Am Ende wird er wieder zu mir zurückkommen, weil ich weitaus mehr Klasse habe, als du. Außerdem: Wer will schon ein ungewaschenes Dienstmädchen, dass wahrscheinlich nicht einmal lesen kann?" Laurelin lachte gehässig auf und entließ Siané auf ihrem Griff. Diese öffnete langsam wieder die Augen, in denen kleinen Flammen zu lodern schienen. Sie war so sauer. Dieses Lachen, diese miesen Worte.. Das alles.. Nicht zum Aushalten. Wütend ballte sie ihre Hände zu Fäusten und bevor Laurelin sich versah, hatte sie eine davon am Kinn.

Alés drehte sich erschrocken zu Siané um, als er jemanden auf den Boden fallen hörte. Mit schnellen Schritten stand er neben den beiden. Laurelins Lippen blutete, während Siané mit einem unendlich verletzten und wütenden Ausdruck im Gesicht neben ihr stand. Noch bevor er etwas tun konnte, war die Elbin aufgesprungen und hatte seiner Schwester eine gescheuert. Genervt ging er dazwischen, bevor Siané sich noch mal um sie ‚kümmern' konnte. Ruckartig warf er seine Schwester über die Schulter, die fluchend gegen seinen Rücken trommelte. Er hörte nicht auf sie, ging einfach weiter Richtung Speisesaal, den er mit Maeglin auch bald darauf erreichte.

---------*°*---------

Die wenigen Anwesenden im Speisesaal blickten zur Tür, als sie sich öffnete und jemand fluchend hineintrat. Nein.. Jemand, der ein fluchendes Mädchen über der Schulter trug, trat ein. Legolas lachte, als er diesen Anblick sah, wusste er doch nicht, wo ihre Wut herrührte..

„Lass mich los. Sofort. Dieses dämliche Miststück. Ich werde ihr die Haare ausreißen. Oder sie zum Schweigen bringen. LASS MICH SOFORT LOS!!!!" Kopfschüttelnd setzte Alés seine schimpfende, tretende und schlagende Schwester ab, hielt sie aber fest, damit sie nicht erneut in den Flur laufen konnte.

„Du versprichst mir jetzt, dass du sie nicht umbringen wirst und dich da an den Tisch zum Essen setzt!" Er deutete neben Legolas und Siané nickte zögernd, als sie auch Maeglins bittenden Blick auffing.

„Jaja.. Schon gut. Aber das bekommt die noch wieder.." Die beiden schüttelten nur wissend den Kopf und gingen Siané hinterher, die schon fast neben Legolas saß.

Siané hatte den Blick auf den Tisch gesenkt. Die Haut neben ihrem rechten Auge, wo Laurelin sie getroffen hatte, brannte. Wahrscheinlich konnte man sogar sehen, was passiert war und so ließ sie unauffällig ihre Haare darüber baumeln.

„Entschuldigt die Verspätung." Siané sah erschrocken auf, als sie die Stimme Laurelins vernahm. Schlimmer war noch, dass sie sich direkt gegenüber von Siané setzte und sie mit einem wissenden Grinsen ansah. Siané spürte wieder diese Wut, versuchte sie aber einfach zu unterdrücken.

„Laurelin, was ist euch passiert? Eure Lippe ist ja blutig." Siané reagierte nicht auf die Frage, die Elladan der Elbin stellte, sah nur einfach zu Laurelin hinüber. Diese erwiderte ihren Blick, als sie seine Frage beantwortete.

„Ich bin mit einer Person zusammengestoßen, die anscheinend etwas gegen mich hat." Siané hörte, wie Haldir etwas wie ‚Kein Wunder' murmelte und dafür von Elrohir in die Seite gestoßen wurde, brach aber den Blick zu der Elbin nicht ab. Laurelins Augen waren so voller Hass.

„Vielleicht lag es daran, dass ihr dieser Person Unrecht getan habt?" Sianés Stimme war kalt und Legolas blickte sie bei diesem Klang überrascht an.

„Oh nein. Diese Person hatte es eindeutig verdient." Siané griff verkrampft in die Lehne ihres Stuhles. Diese Elbin regte sie so ungemein auf..

„Verdient? Ich denke nicht, dass jemand eure hyterischen Anfälle verdient hat."

„Hysterisch? Soso.. Wer hat den zuerst die Hand erhoben? So ein Niveau kann auch nur eine Person wie du haben." Legolas wollte etwas sagen, als er Laurelins Worte vernahm, doch Haldir brachte ihn zum Schweigen, indem er ihm eine Hand über den Mund legte und grinsend den Kopf schüttelte.

„Weißt du.. Ich denke, das hattest du allemal verdient, nachdem du mir das an den Kopf geworfen hast." Siané spielte mit dem Besteck, sah sie aber immer noch an.

„Mädchen, es ist die Wahrheit. Wenn du die nicht verkraftest: Dein Problem. Gewöhne dich an den Gedanken, dass jemand wie du früher oder später in die Küche zurück geht. Wovon stammst du denn schon ab? Von irgendeinem schmutzigen Marktschreier wahrscheinlich, der die Tochter einer Hure aufgezogen hat." Laurelin zuckte zusammen, als sie das Besteck hörte, dass Siané wütend auf den Tisch geschlagen hatte. Schneller, als selbst Legolas reagieren konnte, war Siané um den Tisch gegangen und hatte die Elbin an den Haaren aus ihrem Stuhl gezogen.

„Sag das noch einmal. Los!" Ihre Augen funkelten Laurelin böse an, die etwas gebückt vor ihr stand. Kein Wunder, denn Sianés Griff in ihren langen Haaren schien schmerzhaft zu sein.

Gehässig blickte sie zu ihr auf. „Ich brauche es nicht noch einmal zu sagen. Ich habe dich gesehen und nicht lange gebraucht, um dich für ‚nicht gut genug' zu befinden. Gewöhne dich an den Gedanken! Es wird niemals eine Welt geben, in der du den Prinzen bekommst. Ich werde immer diejenige sein, die zu dir herunter schaut und dein Antlitz müde belächelt." Siané brauchte einen Moment, um zu realisieren, was gerade passierte. Laurelin hatte ihr die Beine unter dem Körper weggezogen und beugte sich nun über sie.

„Sollte da nicht mal jemand eingreifen?" Alés hatte sich zu Maeglin hinübergebeugt, doch diese zuckte nur mit den Schultern.

„Weiß nicht. Elrond, Gandalf und Aragorn sind nicht hier. Den Zwillingen und Haldir scheint das Bild der beiden zu gefallen. Wenn ich an der Stelle der Hobbits wäre, würde ich mich auch nicht einmischen und Legolas wird von Haldir auf seinem Platz gehalten. Tu du doch was." Sie streckte ihm die Zunge heraus. Alés drehte sich seufzend wieder zu seiner Schwester, die wie ein Häufchen Elend auf dem Boden saß. Anscheinend war Laurelin mit ihren Hasstiraden auf dem besten Weg, sie klein zu kriegen.

„Legolas, vielleicht solltest du dich mal um die beiden kümmern! Immerhin geht es da gerade um dich." Stirnrunzelnd wandte der junge Elbenprinz sich zu Haldir um. War er es nicht gewesen, der ihm gerade gesagt hatte, er solle sich heraushalten?

Seufzend stand Legolas auf und ging zu den beiden Streitenden. In Sianés Augen blitzte die Wut erneut auf, als Laurelin wieder etwas über ihren sozialen Stand fallen ließ. Liebend gerne ging er dazwischen, doch bevor er etwas sagen konnte, drehten die beiden synchron den Kopf zu ihm. „DU hältst dich da raus!!!" Abwehrend hob er die Hände. Immerhin waren sie sich einig. Missmutig sah er zu Haldir hinüber.

„Ich habe dir gesagt: Halt dich da raus." Offensichtlich irritiert schüttelte Legolas den Kopf. Anscheinend machte sich der Lorische Elb einen Spaß daraus, den überforderten Legolas noch mehr zu verwirren.

„Weißt du.. Irgendwann fällst du von deinem hohen Ross herunter." Siané stand mühsam wieder auf, doch zu ihrem weiteren Ärger, stellte Laurelin ihr einen Fuß auf den Magen und drückte sie erneut nach unten.

„Das wird nie pass--" Mit einem lauten Plumpsen saß nun Laurelin auf der Erde. Siané hatte ihr einen Tritt gegen die Beine gegeben. Wütend stürzte sich die Elbin auf sie. Er dauerte nicht lange, da zogen Legolas und Alés die beiden auseinander. Siané wurde von ihrem Bruder schnell wieder losgelassen, doch er blieb sicherheitshalber neben ihr stehen. Genauso tat es Legolas mit Laurelin. Diese konnte sich aber einen letzten, verhängnisvollen Kommentar nicht verkneifen.

„Du bist einfach nichts wert. Siané, hast du mich verstanden?? Du wirst immer wieder diejenige sein, die allein dasteht. Und nachdem was du heute Abend getan hast, solltest du mir nicht mehr den Rücken zudrehen. Ich werde dafür eigenhändig sorgen, dass man dich zu deiner widerlichen Familie zurückbringt!!" Ihre Stimme war schrill und voller Wut. Siané, die eigentlich schon gehen wollte, drehte sich in einer fließenden Bewegung um und schlug ihr mitten ins Gesicht. Legolas machte keine Anstalten Laurelin aufzufangen, als sie zu Boden ging. Nachdem, was sie heute alles gesagt hatte, verdiente sie dies nun.

Siané sah vor ihren Augen, wie sich ein kleiner flammender Strang bildete. Sie kannte ihn. Sie hatte diese Fäden aus Feuer schon bei dem Kampf gegen die Orks gesehen. Dort waren sie zwar stärker, immerhin waren ihre Gefühle damals anders gewesen. Aber diese kleine Flamme würde aus auch tun. In Gedanken griff sie danach, öffnete sich der Wärme, die bei der Berührung mit der Quelle in sie strömte und leitete den glühenden Faden zu Laurelins wunderschönem Kleid.

Die Elbin schrie auf, als ihr Rock plötzlich Feuer fing. Panisch klopfte sie auf dem Stoff herum, doch die Flammen züngelten fleißig an dem edlen Stoff. Ihre Nase, die durch Sianés Schlag wahrscheinlich gebrochen war und blutete, beachtete sie im Moment nicht. Sie rief gerade nach Wasser. Nach jemandem, der die Flammen löschen würde. Und Siané tat ihr den Gefallen.

Einen Augenblick später hatte sie einen großen Krug Wein über Laurelin ausgeleert. Der Rock brannte nicht mehr, war aber löchrig und verkohlt. Ihre Haare tropften von Wein, außerdem blutete ihre Nase immer noch. Lachend beugte sich Siané über die Elbin. Sie gab aber auch ein zu armseliges Bild ab.

„Komisch.. Ich sah dich und habe dich gleich für ‚nicht gut genug' befunden. Du solltest dich daran gewöhnen: Willkommen in meiner Welt."

Wütend stand Laurelin auf, funkelte Siané noch mal an und stürzte dann aus dem Speisesaal hinaus. Verblüfft blieben Elrond, Gandalf und Aragorn in der Tür stehen, als sie die Elbin sahen. Nach den Gesichtern der Anwesenden zu urteilen, schienen sie einiges verpasst zu haben.

---------*°*---------

Der Rest des Abends verlief relativ ruhig. Die Hobbits ließen für die drei Fehlenden und ihre eigene Belustigung, den Kampf immer wieder Revue passieren. Siané versuche derweil zu ignorieren, was Maeglin und Alés ihr predigten. Immerhin hatte sie sich schon einmal in Teslon so etwas geleistet. Allerdings nicht mit einer Adligen, sondern einem anderen Küchenmädchen.

„Siané, wenn das so weitergeht, schlägst du irgendwann noch eine Königin." Maeglin kicherte, als sie das blasse Gesicht ihrer Freundin sah.

„Es wird nicht so weiter gehen. Ich wollte das ja auch gar nicht." Entschuldigend blickte sie auf. Ihr Bruder und Maeglin fingen schallend an zu lachen. Eben war sie noch so wütend gewesen und nun? Nun war sie ein zitterndes Häufchen Elend, dass vielleicht eine Strafe erwartete.

„Ich denke, das hatte sie verdient." Siané sah auf und traf auf Haldirs Blick. „Sieh mich nicht so ungläubig an. Das musste irgendwann so kommen. Wenn du wüsstest, wie viele sie schon ungestraft so behandelt hat."

„Sie hat sich wirklich unmöglich benommen. Hauptsache, sie lässt dich nun in Ruhe." Legolas lehnte sich bei seinen Worten seufzend in den Stuhl zurück und massierte leicht seine Schläfe. Hoffentlich war es damit vorbei. Laurelin konnte ungemein anstrengend sein.

„Wenn diese Elbin sich nicht benimmt, kann Siané das ja noch mal wiederholen." Maeglin kicherte, als das rothaarige Mädchen vehement mit dem Kopf schüttelte.

„Ich denke, ich gehe auf mein Zimmer. Gute Nacht euch allen.." Siané stand zögernd auf und auch Maeglin erhob sich.

„Ich begleite dich!" Das blonde Mädchen riss belustigt die Arme nach oben und lachte. „Sonst verpasse ich vielleicht noch so einen Kampf." Siané verdrehte bei ihren Worten die Augen, nickte aber, als sie den Saal verlassen wollten.

Sie wollte gerade an Legolas vorbeigehen, als dieser ihre Hand nahm und einen Kuss darauf setzte. „Gute Nacht, wünsche ich dir." Er zog sie an der Hand ein wenig zu sich herunter und platzierte einen flüchtigen Kuss auf ihre Lippen. Siané zog sich allerdings sofort zurück, als sie ein allgemeines ‚Hach, wie schön' von Seiten Gimlis und der Hobbits vernahm.

Eilig verließ sie mit Maeglin den Saal, blieb aber zur Überraschung ihrer Freundin direkt vor der geschlossenen Tür stehen und öffnete ihre Hand.

„Was hast du denn da?" Maeglin war die paar Schritte zurückgegangen und sah einen kleinen Zettel in Sianés Hand. Der Hand, die Legolas eben noch in seiner hielt. Maeglin jauchzte belustigt auf und schnappte sich das Blättchen Pergament, bevor Siané etwas dagegen tun konnte.

Siané lief ihrer Freundin gleich nach, als diese lachend ein paar Schritte vorgelaufen war. „Maeglin, lass das!! Das liest du nicht!" Doch zu spät. Ihre Freundin hatte den kleinen Brief schon entfaltet und den kurzen Satz gelesen. Grinsend wedelte sie damit vor Sianés Gesichtsfeld herum.

„Sooooo ist das also." Sie lachte immer noch, als Siané sich den Zettel schnappte und den Satz darauf las. //Schließ deine Tür heute Nacht nicht ab.// Sie errötete. Sofort begann ihr Herz wie verrückt zu schlagen.

„Und? Was machst du nun?" Maeglin grinste schelmisch, als Siané sich nicht einmal rührte, als sie ihr mit der Hand vor den Augen herumwedelte. „Jemand zu hause?? S-I-A-N-È!!!" Ihre Freundin zuckte zusammen und wurde gleich ein wenig mehr rot.

„Was tust du nun?"

Siané zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Abschließen wahrscheinlich."

Maeglin verdrehte die Augen. „Das meinst du nicht ernst."

Wieder zuckte Siané mit den Schultern und blieb dann vor ihrem Gemach stehen. „Ich werde mir das wohl noch überlegen." Maeglin nickte wissend. Sie wusste, ihre Freundin würde solange im Zimmer hin und her stiefeln, bis er die Tür öffnet. Sie sagte aber nichts mehr dazu, wünschte ihr nur eine gute Nacht und ging dann weiter zu ihrem Zimmer.

Siané lehnte sich gegen die Tür in ihrem Gemach und blickte noch einmal auf den Brief. ‚Ich sehe mich jetzt schon, wie ich ständig auf und abschließe.'

---------*°*---------

Es war schon einige Zeit vergangen. Siané hatte sich inzwischen eines der Nachthemden angezogen, die ihr zur Verfügung standen. Es hing ihr bis kurz über die Knie und war so wunderbar weich. Ein paar Mal hatte sie daran gedacht, sich etwas anderes, züchtigeres, anzuziehen. Doch dann entschied sie sich dagegen und beließ es bei dem, zugegebenermaßen, tiefen Ausschnitt.

In der ganzen Zeit hatte sie schon ein paar Mal ihre Meinung geändert. Die Tür war abgeschlossen. Dann wieder offen. Sie wusste nicht, wie oft sie die Prozedur wiederholt hatte, lag aber nun auf ihrem Bett und grübelte, ob die nun verschlossene Tür, die richtige Entscheidung war. ‚Er wird morgen sicher nicht erfreut sein.. Außerdem.. will ich es denn nicht auch?'

Seufzend stand sie auf und öffnete das Schloss wieder. Mit klopfendem Herzen legte sie sich aufs Bett und blickte im Halbdunkel immer wieder zur Tür. ‚Und was soll ich tun, wenn er gleich rein kommt? Ist es nicht noch zu früh? .. Was mach ich nur?' Entschlossen sprang sie wieder auf. ‚Er wird noch warten müssen. Nicht heute Nacht..' Ihre nackten Füße machten tapsende Geräusche auf dem kalten Boden. Langsam ging sie wieder zur Tür, wollte das Schloss schließen, verharrte aber in der Bewegung, als sich die Tür lautlos öffnete und auch wieder schloss. Sie schluckte. ‚Nun ist es zu spät.. Mist.. Was mach ich nun?' Im Schein der wenigen Kerzen, die in ihrem Gemach flackerten, konnte sie Legolas' Lächeln sehen, als er sie betrachtete. Sie zuckte zusammen, als sie das Schloss hörte, wie es mit einem leisen ‚Klack' verschlossen wurde.

Eine Weile betrachteten sie sich nur, doch dann überbrückte Legolas die Entfernung zwischen ihnen. Er stand ganz nah vor ihr. So nah, dass sie schon wieder den Duft seines Körpers wahrnehmen konnte. Unwillkürlich nahm sie ihn in sich auf. Wie benebelt von dem Duft nach Wäldern und frischen Gräsern kam sie einen Schritt auf ihn zu, schlang ihre Arme in seinen Nacken und legte ihren Kopf gegen seine Brust.

„Ich hatte angenommen, du würdest die Türe verschließen." Seine Stimme war nur ein Hauch an ihrem Ohr, der sie weiche Knie bekommen ließ.

„Ich hatte sie auch verschlossen.." Ihre Stimme war ebenso leise wie die seine, doch er verstand jedes ihrer Worte.

„Und wieso war sie offen?" Zärtlich strich er mit der Hand durch ihr Haar, dass sie wieder in einen Zopf gefasst hatte.

„Ich habe sie mehrmals auf und zu geschlossen. Und eben.." Sie kuschelte sich noch etwas mehr an seine Brust. „Eben wollte ich sie erneut verschließen."

„Soll ich wieder gehen?" Er hatte seine Hände nun ruhig auf ihren Rücken gelegt und sah sie fragend an.

„NEIN!" Ihr Blick war im ersten Moment entsetzt, dass er einfach gehen wollte, doch dann senkte sie errötend den Kopf. Er lächelte, das sah sie allerdings nicht. Schüchtern setzte sie noch einmal an. „Nein, bleib.. .. Bitte." Es war so leise, dass er es kaum noch hören konnte. Aber es war mindestens genauso ehrlich, wie ihre erste Aussage. Er sollte hier bleiben, die Nacht mit ihr verbringen.

Zärtlich strich er mit den Fingern die Konturen ihres Gesichtes nach. Sie hatte die Augen geschlossen und genoss jede kleinste Berührung. Die geschundene Haut neben ihrem Auge, die ein paar dunkle Flecken aufwies, liebkoste er liebevoll mit seinen Lippen. Langsam hauchte er kleine Küsse auf jeden Zentimeter ihrer Haut, bis er ihre Lippen erreicht hatte. Behutsam berührte er ihre Lippen, ließ sie erzittern.

„Legolas?" Sie löste sich leicht von ihm und sah ihn scheu an.

„Was denn?" Er ließ seine Hände über ihren Rücken gleiten und setzte viele Küsse auf die Haut ihres Halses.

Siané atmete tief durch und schloss ihre Augen. So konnte sie ihn doch nicht fragen. So konnte sie keinen klaren Gedanken fassen. Und doch.. Sie atmete noch einmal laut ein, als er an den Fleisch an ihrem Hals saugte, setzte dann aber zu ihrer Frage an.

„Ich hab mich erinnert."

Er stoppte in der Bewegung und sah sie irritiert an. „Was meinst du?"

„Nun.. Gestern Nacht. Im.. Im Bad." Sie blickte verlegen nach unten. Die Erinnerung an den vorigen Abend hatte sie vorhin vor dem Spiegel im Badezimmer eingeholt. Sie wusste, was auf der Fensterbank beinah passiert wäre. Aber wie es dazu gekommen war, daran konnte sie sich nicht entsinnen.

„Das.. Ach ja. Das wollte ich dir eigentlich nicht erzählen. Ich dachte, es sei dir unangenehm." Er lächelte sie leicht an und sie erwiderte diese Geste.

„Ein wenig schon. Was habe ich getan, damit es so weit kam?"

Legolas blinzelte überrascht. Sie konnte sich nicht daran erinnern? „Nun.. Du hast.." Er räusperte sich und nahm ihre Hand in seine. Langsam führte er sie zu seinem Ohr und ließ ihren Finger kurz über die Ohrmuschel gleiten. Sie verstand und lächelte.

„So war das also." Sie grinste schelmisch, als sie daran dachte, wie empfindlich Elbenohren doch waren. „Habe ich das ungefähr so gemacht?" Behutsam fuhr sie mit der rechten Hand die Konturen seines Ohres entlang und war regelrecht entzückt, als Legolas genüsslich die Augen schloss und leicht mit dem Kopf nickte. Zärtlich strich sie über die kleine Spitze und stellte sich auf die Zehenspitzen, um seinen Mund zu erreichen. Sie hauchte einen Kuss auf seine Lippen, strich aber weiterhin über sein empfindliches Ohr.

Legolas seufzte leise, als sie ihn küsste. Sie wusste ja nicht, wie viel Beherrschung es ihm abverlangte, sie nicht einfach auf das Bett zu werfen. Sie wusste ja nicht, was für ein Kribbeln seine Wirbelsäule hinabglitt, wenn sie ihn dort berührte.

Zu allem Überfluss nahm sie nun auch noch die zweite Hand dazu und massierte vorsichtig die Spitze seines anderen Ohres. Leidenschaftlich drückte er seine Lippen stärker auf ihren Mund, verlangte mit seiner Zunge Einlass, den sie ihm nur zu gern gewährte.

Besitzergreifend schlang er seine Arme um ihren schmalen Körper und hob sie ein Stück an. Etwas überrascht öffnete sie die Augen, hielt mit ihrer Berührung inne und begutachtete, was Legolas tat. Er setzte sie nur einen Schritt weiter auf dem kleinen Arbeitstisch ab. Lächelnd stellte er sich zwischen ihre Knie, nahm ihre Wangen in beide Hände und begann erneut, sie zu küssen.

Wie in Trance reichten ihre Finger nach den Knöpfen seines Hemdes und begannen zittrig sie zu öffnen. Sie unterbrachen den Kuss nicht und nach einigen Augenblicken konnte Siané das störende Stück Stoff von seinen Schultern streifen. Erst da ließ er von ihren Lippen ab, sah sie an. Seine Augen strahlten wieder in diesem stürmischen Dunkelblau, dass Siané einen wohligen Schauer über den Rücken jagte.

Zärtlich nahm er wieder ihre Hand in seine und legte sie auf seinem Oberkörper ab. Langsam beugte er sich zu ihrem Ohr hinab. „Berühr mich ruhig.. Ich beiße dich nicht." Sie lächelte. Konnte er doch Gedanken lesen? Sie hatte eben in der Tat gezögert. Quälend gemächlich glitt sie mit der Hand über seinen Oberkörper, spürte jede Faser seines Körpers und jeden Knoten seiner Muskeln, die man an seinem Bauch sehen konnte. Er hielt die Luft an, als sie ihre scheuen Küsse auf seinen Hals verteilte. Sie wusste anscheinend wirklich nicht, was sie ihm mit ihren unschuldigen Berührungen antat.

Siané schaute wieder auf, als sie seine Hände unter ihren Oberschenkeln spürte. Ohne großen Kraftaufwand hatte er sie hochgehoben und trug sie hinüber zum Bett. Sie war überrascht, wie wenig ihm ihr Gewicht ausmachte. Es war fast so, als würde er nichts in den Händen tragen. Lächelnd hielt sie sich an seinem Hals fest, bis er sie vor dem Bett wieder absetzte. Ihre Unterschenkel stießen leicht gegen die weiche Kante der Matratze und das ließ sie erzittern. Diese unschuldige Berührung, die aber so viel mehr bedeutete. Der bloße Gedanke daran, was hier passieren konnte, hinterließ ein Kribbeln in ihrem Magen.

Doch Legolas holte sie wieder aus ihren Gedanken zurück, als er mit den Händen am Saum ihres Nachthemdes nestelte. Unschuldig blickte er sie an. Im ersten Moment tat sie nichts. Doch dann nickte sie auf seine stumme Frage. Eine flüssige Bewegung später und er ließ den seidigen Stoff zu Boden gleiten. Wortlos legte er wieder seine Lippen auf ihre und umfasste ihren Körper. Anhänglich wanderte er mit den Händen immer wieder ihren Rücken auf und ab, bis er in ihren Haaren halt machte.

Sie lösten sich voneinander, als Siané ihn ein wenig wegschob. Fragend zog er die Augenbrauen hoch, doch Siané legte ihm nur lächelnd einen Finger auf die Lippen. Er schwieg, sah sie einfach nur an. Gemächlich ging sie um ihn herum. Legolas drehte sich mit ihr und als er endlich die Kante des Bettes an seinen Beinen spürte, verstand er. Er ließ sich von ihr hinunterdrücken. Erwartungsvoll sah er zu ihr auf. Sie lächelte immer noch leicht und kniete sich dann langsam hin. Etwas ungeschickt zu Anfang untersuchte sie seine Stiefel, hatte sie dann aber einen Moment später von seinen Füßen gezogen.

Allmählich stellte sie sich wieder hin und drückte ihn weiter aufs Bett. Vorsichtig setzte sie sich auf seinen Schoß und musste sich ein schelmisches Grinsen verkneifen, als Legolas leise aufstöhnte. Hatte sie sich doch auf seine mehr als empfindliche Stelle gesetzt. Liebevoll beugte sie sich zu ihm vor, küsste seine Haut in Höhe seines Brustbeins und liebkoste sie zärtlich mit der Zunge. Legolas schloss wohlig die Augen, ließ sie einfach tun, was sie für richtig hielt.

Vorsichtig bewegte sie sich immer weiter nach unten, umfuhr mit der Zunge die kleinen Brustwarzen, die sich langsam verhärteten. Sie lächelte, als seine Atmung schwerer wurde. Auf dem Weg hinunter, setzte sie viele kleine Küsse auf seine Haut, bis sie tief in seinen Bauchnabel eintauchte und er genüsslich aufstöhnte.

Inzwischen mutig geworden, setzte sie sich auf seine Beine und begann den Bund seiner Hose aufzuknoten. Legolas stützte sich währenddessen auf seinen Ellenbogen ab und betrachtete Siané, wie sie die letzten Schnüre seiner Hose löste und leicht an das Bündchen griff, um sie auszuziehen. Lächelnd hob er seine Hüfte ein wenig an, um ihr eine Hilfe zu sein. Doch sie stockte einen Moment, als sie die Hose schon ein Stück herunter gezogen hatte. Sie konnte kurze, blonde Haare erkennen, die von unter seinem Bauchnabel weiter hinunter wuchsen. Und plötzlich war ihr klar, dass sie gar nicht auf das gefasst war, was sie erwartete. Sie konnte es allerdings erahnen..

‚Und trotzdem.. Ich bin mir nun sicher.' Geschickt legte sie ihre Beine neben seinen ab und zog den restlichen Stoff herunter. Achtlos warf sie die Hose auf die Erde, wo auch seine Stiefel schon lagen und drehte sich zu ihm um.

Sie war zwischen Wonne und Enttäuschung hin und hergerissen, als Legolas sie umarmte, sanft auf das Laken legte und sich über die beugte. Wonne, weil er sie zärtlich küsste und Enttäuschung, weil sie nun doch nichts von ihm gesehen hatte. Sie entschied sich aber schnell für ersteres, als er den Kuss vertiefte. Sie war froh, dass sie lag. Ihre Knie hätten sonst wohl mit Sicherheit nachgegeben.

Seine Körper auf ihrer Haut brachte sie fast um den Verstand. Ihr Herz schlug so unendlich schnell in ihrer Brust, dass sie dachte, er könnte es hören. Sie hatte die Augen geschlossen, als er sich von ihrem Mund löste und seinen Kopf an ihrem Hals vergrub. Sein heißer Atem ließ Schauer der Lust über ihren Rücken laufen und seine Zunge auf ihrem Hals, tat selbiges. Das Kribbeln war benebelnd und schien ihren ganzen Körper zu erfüllen. Sie keuchte auf, als er sich nach unten gearbeitet hatte und sanft an einer ihrer Brustwarze saugte und knabberte. Das vorher schon angenehme Gefühl in ihrem Körper verstärkte sich und traf besonders intensiv zwischen ihren Beinen zusammen.

Legolas erfreute sich an ihrer Reaktion. Sie wand sich unter seinen Händen, erwartete freudig das, was er noch tun würde. Mit leichtem Druck ließ er seine Hände an ihrem Körper herunterwandern, bis seine Finger an dem schmalen Rand ihres Höschens anhielten. Zärtlich massierte er die helle Haut ihrer Oberschenkel, während er mit der anderen Hand das letzte Stückchen Stoff an ihrem Körper entfernte. Unachtsam warf er es beiseite. All seine Konzentration auf das vor Wonne zitternde Häufchen Mensch gerichtet.

Erst, als der kühle Wind des Abends durch das geöffnete Fenster drang und leicht ihre nackte Haut streifte, wurde sie sich der Tatsache bewusst, ihm völlig unbedeckt gegenüber zu liegen. Sich etwas unwohl fühlend, wollte sie nach dem Laken greifen, doch seine Hand hinderte sie daran. „Nicht.. Du bist wunderschön! .. Du brauchst dich nicht zu verstecken." Er hauchte ihr leicht ins Ohr, so dass Siané ohne zu zögern ihre Hand wieder sinken ließ.

Behutsam beugte er sich wieder erneut ganz über sie. Siané atmete hörbar aus, als sie seine Erektion an ihrem Oberschenkel wahrnehmen konnte. Sie spürte die Hitze seines Gliedes und auch das noch nie zuvor gefühlte Verlangen, ihn in sich zu haben. Ohne es groß zu merken, hob sie ihm leicht ihr Becken entgegen, doch er drückte es mit der Hand zärtlich wieder zurück.

„Weißt du noch, was ich dir einmal über elbische Liebe gesagt habe?" Sie riss erstaunt ein wenig die Augen auf, nickte dann aber leicht. ‚Es ist so intensiv, dass du irgendwann meinen Namen wimmerst – Wie sollte ich das vergessen?'

Legolas lächelte. „Dann weißt du ja auch, was ich von dir hören möchte." Schmunzelnd ließ er sich neben sie sinken, hatte eine Hand auf ihren Bauch gelegt und küsste sie wieder.


Es war, als wäre sie in einen Traum versetzt. Der Kuss war so wunderbar sanft und doch leidenschaftlich. Glücklich legte sie eine Hand auf seine Wange und erwiderte die Berührungen, die er mit der Zunge vorgab. Sie war so versunken in die Empfindungen, die der Kuss in ihr auslöste, dass sie stockend die Luft zwischen den Zähnen einsog, als Legolas behutsam den empfindlichsten Punkt zwischen ihren Beinen massierte. Er lächelte leicht, als sie ihn näher zu sich zog und fordernd küsste.

Mit langsamen Bewegungen ließ er seinen Finger über die kleine Erhebung gleiten und merkte, wie immer wieder ein Zittern durch Sianés Körper ging. Zufrieden löste er seine Lippen von ihren und ließ seine Zunge über ihre Brust fahren. Mit den Augen verfolgte er ihre Reaktionen, wie sie sich wand und immer wieder gegen die aufkommenden Geräusche in ihrer Kehle ankämpfte. Er beugte sich wieder über sie, behielt seine Hand aber immer noch zwischen ihren Beinen.

„Siané, glinno nin[1]!" Sie öffnete die Augen, als sie ihren Namen vernahm. Sie lächelte leicht „Lle naa vanima, Melamin[2]!" Ihr Lächeln wurde strahlender. Er hatte ihr ein paar elbische Worte beigebracht und nun war sie mehr als froh darüber. Sie schloss genüsslich wieder die Augen, als er langsam mit einem Finger in sie eindrang.

„Legolas.." Ihre Stimme war nur ein Hauch, doch er verstand sie und es zauberte ein glückliches Lächeln auf seine Lippen. Und doch genügte es ihm nicht. Schmunzelnd beugte er sich wieder zu ihrem Ohr, intensivierte die Bewegungen in ihrem Schoß. „Was sagtest du?" Sein Atem kitzelte sie und sie stöhnte erregt auf, als eine erneute Welle der Lust sie erfasste.

„Legolas..." Ihre Stimme zitterte. Vorsichtig zog er seinen Finger ein Stückchen zurück, massierte aber weiterhin mit der Spitze die heiße Haut in ihrem Inneren. „Ich hab dich immer noch nicht verstanden.." Sie seufzte auf, umfasste mit den Händen ihre Stirn und schob dadurch ein paar feuchte Strähnen zurück in ihren Haarschopf. Sie hatte das Gefühl, als würde sie gleich zerspringen.

Gefühlvoll ließ er den Finger erneut tiefer in sie eindringen, liebkoste dabei zärtlich ihren Hals, biss in das süße Fleisch, bis sie erneut seinen Namen nannte. „Legolas..." Er beugte sich zu ihr hoch, drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. „Das war schon viel besser, Melamin. Und doch.." Behutsam nahm er einen zweiten Finger dazu, massierte mit dem Daumen über den empfindlichen Punkt zwischen ihren Schenkeln.

„Legolas.." Er lächelte, als ihre Stimme langsam lauter wurde. Ein  letztes Mal beugte er sich zu ihrem Ohr vor. „Nur noch einmal, Melamin. So, dass ganz Bruchtal dich hört." Er erhöhte den Druck zwischen ihren Beinen, ließ sie erzittern.

„Legolas.." Glücklich zog er die Hand von ihr zurück. Laut genug, um Bruchtal es hören zu lassen, war es zwar nicht. Aber vielleicht genug für die anliegenden Zimmer. Er setzte sich wieder auf und zog sie mit sich. Fragend sah sie ihn an, doch er legte ihr einen Finger über die Lippen. Er öffnete flink das Band in ihren Haaren und legte die seidigen Strähnen über ihre Schultern. Lächelnd fuhr er mit der Hand durch die weichen Locken und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. Zärtlich legte er die wimmernde Siané zurück in die Kissen und beugte sich über sie.

„Ich tu dir nicht weh.." Sie sah ihn mit großen Augen an, ihre Haut ein wenig gerötet und verschwitzt. Der Anblick war wunderschön, wie sie fast erschöpft vor ihm lag. Behutsam drückte er sie wieder in die Kissen. Noch einmal sah er in ihre Augen. Auch diese stumme Frage beantwortete sie mit einem Nicken. Zärtlich verschloss er ihren Mund mit seinen Lippen, als er ihre Beine ein wenig auseinander schob.

Vorsichtig drang er in sie ein. Sie kniff unwillkürlich die Augen ein wenig zusammen und zuckte ungewollt. Legolas sah sie an. Er wollte ihr sagen, dass der Schmerz vorbeigeht oder wie sehr er sie liebt, doch die Hitze und Enge zwischen ihren Beinen raubte ihm die letzte Kontrolle. Einige Zeitlang sahen sie sich einfach nur an, beide viel zu überwältigt von dem Gefühl, dass diese Nähe auslöste.

Siané schloss ihre Arme um Legolas' Nacken und rieb ein wenig mit den Oberschenkeln an seiner Hüfte, so dass er langsam einen Rhythmus aufbaute..

Immer wieder entfloh ihrem Mund ein leichtes Stöhnen, als er sich schneller bewegte, doch sie brach den Augenkontakt nicht ab. Dieses Gefühl... Er bewegte sich immer schneller, flüsterte ihren Namen. Seine Hände schienen überall zu sein, ließen sie in dem wundervollen Gefühl versinken.

Legolas stützte seine Ellenbogen neben ihr auf. Siané fühlte sich wohl. Seine Haut auf ihrer. Alles fühlte sich so richtig an. Sie spürte sein Herz schlagen und es schlug genauso schnell wie ihr eigenes. Es beruhigte sie und wühlte sie zugleich auf.

Erst, als sie das Gefühl verspürte, er würde seinen Rhythmus beibehalten, drang er tiefer in sie ein und veranlasste sie, ihre Bewegungen seinen anzupassen. Langsam begann sich etwas in ihrem Körper aufzubauen, etwas dass ihre Muskeln verkrampfte und nach Erlösung verlangte. Leise flüsterte sie seinen Namen. Nie hätte sie gedacht, dass er sie zu solchen Empfindungen bringen konnte.

Immer wieder zog er sich aus ihr zurück, ließ sie in ihrem Verlangen, ihn in sich zu halten. Verzweifelt schloss sie die Beine um seine Hüfte, wodurch sie ihn noch intensiver spüren konnte. Schwer atmend bohrte sie ihre Fingernägel in seinen Nacken, als sie ihren Höhepunkt erreichte. Sie schloss ihre Augen, genoss es, wie das Gefühl sie davon schwemmte.

Legolas rang mit seiner Beherrschung, als er spürte, wie sich ihre Muskeln entspannten und ihn an seine Grenze trieben. Er ließ seine letzte Kontrolle fallen, drang noch einmal tief in sie ein und ergoss sich in ihr, als sie die Augen erschöpft geschlossen hatte. Er zitterte leicht, als er sie ansah und spürte schnell, dass ihr Körper dasselbe tat. Glücklich strich er einen langen Moment über ihre Wange, bis sie ihre Augen wieder öffnete und ihn anlächelte.

„Milin cen, Tarienamin.. Milin cen..[3]" Er küsste sie zärtlich auf die Lippen, als er sich aus ihr zurückzog und sich neben sie legte. Sanft schloss er sie in seine Arme und vergrub sein Gesicht in ihrem Nacken.

Völlig in Gedanken streichelte sie über seine Hände, die vor ihrem Körper lagen. Sie hatte ein glückliches Lächeln auf ihren Lippen. ‚Ich liebe ihn.. Dieses Gefühl, als wären wir eins..' Sie drehte sich zu ihm um und kuschelte sich an seine warme Brust. Als sie aufsah und seine blauen Augen erblickte, drückte sie ihm einen Kuss auf die Lippen.

„Kaimelineamin en'sina" Sie blinzelte und sah ihn fragend an. Er lachte. „Ich habe davon geträumt." Wieder küsste sie ihn und ließ ihre Hand über seine Seite bis zu seinem Oberschenkel wandern. Dort legte sie diese ab und sah ihm in die Augen.

Liebevoll hauchte er ihr erneut einige Küsse auf die Lippen, tauchte mit der Zunge in ihren Mund ein. Schmunzelnd begann Siané, die weiche Haut auf seinem Oberschenkel zu massieren und erwiderte lachend seinen fragenden Blick.

„Siané.. Tu das nicht. Sonst lasse ich dich heute Nacht nicht mehr schlafen." Sie lachte wieder, als er es sagte und brachte ihren Mund ganz nah zu seinem Ohr.

„Wer sagt denn, dass ich müde bin?" Nun schmunzelte auch er und zog ihre Lippen erneut auf seine.

---------*°*------------------*°*------------------*°*---------

[1] Siané, sieh mich an!

[2]Du bist wunderschön.

[3]Ich liebe dich, meine Prinzessin.. Ich liebe dich

Nebenbei: Ich gebe keine Garantie, dass meine Übersetzungen richtig sind. Ich habe sie auf Sindarin.de gefunden oder auch in manchen Foren. Seid mir also nicht böse, wenn ich einen Fehler gemacht haben sollte.^^

Hilfe.. Ich hab's geschrieben. °mich hinter einen Zug schmeiß° Wie gut, dass ich am 8. Juni drei Wochen auswandere. :D .. Aber.. Vielleicht habt ihr es ja auch gemocht? °hoff° Hinterlasst mir eine Nachricht, damit sich diese kleine FF Autorin nach ihrem Gran Canaria Urlaub freuen kann. ;)

Hab euch alle ganz doll lieb! Bis zum nächsten Mal. Ich werde im Urlaub fleißig über die Fortsetzung nachdenken.^^ Bis bald!!

Eure Tig

Und nun noch zu euren Nachrichten vom letzten Mal. :o)

@ Daga: Na ja.. Das Hazia war ja nicht direkt eine Droge. Es kann auch heilende Wirkungen haben. :D Daher denke ich, packt er nicht irgendwann eine Kiste mit Pillen aus.^^ Einmal die Leute in den Rauschzustand versetzen reicht doch. :D

@ Crestoe: Huhu! Sag mal.. Du hattest Siané doch gezeichnet, oder? Hast du das inzwischen coloriert? °gespannt bin° Mir hat die schwarz-weiß Zkizze nämlich unglaublich gut gefallen.^^

@ Himmelslied: Nun.. Um ehrlich zu sein: Keine Ahnung. :D Ich denke aber, dass noch einige Kapitel kommen, denn die Gefährten müssen noch in ein paar andere Teile Mittelerdes.^^ Lass dich überraschen, ich wird so schnell nicht aufhören. ;)

@ Vanillaspirit: °hehe° JA, wie du siehst. Laurelin und Siané sind aufeinander getroffen und es war sicher nicht das letzte Mal. :D

@ Miss_Sixty: °lol° Ich sag dir mal dasselbe wie VS. Sie sind ja aufeinander getroffen.^^ Und die Zwillinge mit auf reisen? Die lässt Papi doch nicht weggehen. ;)

@ Kazuji: Haldir kam dieses Mal ja auch nur kurz vor. Sorry.. Aber vielleicht bekommt er zwischendurch noch ein paar kleine Rollen. ;)

@ hana_chan: Hey.. Ich fand den Teil wirklich nicht lustig. Aber das ist doch normal. Wär ja schlimm, wenn ich über meine eigene Witze lachen würde.^^

@ Escalina: Hey, hey.. Bei mir wird niemand von den Gefährten umgebracht. Auch Mat nicht. Nur die bösen Orks müssen damit rechnen.^^ Mat wird also immer nur gequält, aber nicht um die Ecke gebracht. :D

@ SabSab: Hmm.. Anscheinend hab ich es ja noch vor Freitag geschafft. :D Nun musst du aber drei Wochen warten. Ich bin nämlich ab Sonntag im Urlaub.^^ Viel Spaß beim Rock am Ring. Ich geh morgen (6. Juni) erst mal aufs Bon Jovi Konzert bei uns. °vor Freude durch die Gegend hüpf°

@ Goldmond: °lach° Nein, nein.. Die Stelle, wo Siané die beiden beobachtet hat, hatte keine besondere Bedeutung. Das mit der negativen Energie war einfach nur, weil sie so eifersüchtig war. Weißt du, öhm.. Wie erklär ich das? Ach ja.. Liest du Manga? Wenn da jemand eifersüchtig oder sauer ist, pocht diese kleine Ader auf ihrer Stirn und ihr Kopf raucht. Mit der negativen Energie wollte ich so was darstellen. °schwitz° °so was nicht gut erklären kann° ;)

@ Shelley: Also, das mit den Gesprächen musst du mir doch noch mal näher erklären. Ich mein, ich versuch das immer so logisch wie möglich aufzubauen, aber was für mich logisch ist, kann für andere mehr als chaotisch sein. Hab versucht, das in diesem Teil zu ändern. Glaube aber, das ist mir nicht gelungen. Kannst mir vielleicht ja doch ein Beispiel per Mail schreiben.^^ °knuddel°

@ Meldis: Wie du siehst: Mat lebt noch. :D Aber nur so nebenbei: Seine Reaktion überzogen? Hallo? Er ist ein Mann. :D Ich meine.. Ich hab schon mehrmals das Bedürfnis gehabt meinen Kopf gegen eine Wand zu hauen, wenn ein Freund von mir mal wieder völlig unverständlich reagiert hat. °mich wegpack° Aber egal..

°räupser° Tigimausi??? °so tu, als hätte ich es nicht gesehen.° :D

@ Asahi: Jupp.. Hast ganz recht. Über Elladan und Elrohir gibt es wirklich nicht so viel zu lesen. Daher konnte ich es mir aussuchen: Entweder todernst oder lieber ein wenig lockerer. Hab dann gedacht, letzteres kommt besser an.^^ Fred und George bei Haary Potter wären sicher nicht so beliebt, wenn sie solche ruhigen Typen wären. ;)

@ Black Pearl: Hmm.. Ja.. °schäm° Hab für das letzte Chap voll lange gebraucht. Und für dieses ja irgendwie auch. Aber dieses Mal kann ich die Schuld auf die eine Szene am Ende schieben. °mit dem Finger draufzeig° Die war's!!! :D Irgendwie hab ich mich da mehr als schwer mit getan. Aber nach den drei Wochen Urlaub werde ich bestimmt viele neue Ideen haben. Versprochen! :o)

°flüster° Ich hab ja schon eine neue Geschichte angefangen. Aber: Pssst!! Nicht verraten. ;) Die kommt erst nach ‚Herz zu erobern', wenn ihr die denn auch lesen wollt. :D

Ach so: Auf die ernsteren Themen in meiner Geschichte komme ich auch wieder zu sprechen. Versprochen.. ;) Aber erst mal wollte ich zwischendurch was nettes haben. :D

Wo's in den Urlaub geht? Gran Canaria, Playa del Inglés um genau zu sein.^^ °freu° Ich liebe diese riesigen Sanddünen und das schöne Meer. :o)

@ Kimberly: Stimmt.. Er hätte ihnen die Kekse abnehmen können. Aber als er aus dem Zimmer raus war, hatte er sie nicht mehr gesehen. Und mal was anderes: Wie hätte er erklären sollen, dass er unbedingt DIE Kekse haben muss, obwohl in der Küche Massen liegen? :D Außerdem wär's dann nicht lustig geworden. ;)

Sooooo.. Und ansonsten noch einen lieben Dank an bluelady, HexenLady, Atap, Bluefire16, Sumomo, Shana, Sakurajima, ADD02, leve-chan, Nenime, feanen, Nifilwen, Tanlaith und LadyWhight!! °alle ganz doll knuddel°

Ich werde eure Kommis sicher die drei Wochen vermissen. ;) Aber ich komme ja wieder, keine Frage. (kommt das nicht aus Pink Panther? °kopfschüttel° Egal. :D) Bis bald. Hab euch lieb!

Tig