Dieses Mal hat es mit dem neuen Kapitel etwas länger gedauert! Immer dieser Zeitmangel ;-) Da das hier meine erste veröffentlichte Geschichte ist: Bitte, bitte schickt mir ein paar Kommentare! Würde mir beim Weiterschreiben echt helfen...

Schweißnass schreckte Severus Snape hoch. Sein Herz raste und sein Körper zitterte vor Kälte. Es war soweit: Die Nachwirkungen des Cruciatus-Fluches hatten ihn voll getroffen. Fiebrige Krämpfe durchschossen seinen Körper und Snape hielt sich verzweifelt an seinem Bettlaken fest. Stöhnend richtete Snape sich auf. Trotz des Heiltrankes schmerzte seine Schulter noch immer. Am liebsten wäre er sofort wieder eingeschlafen und hätte sich in seinen Träumen verkrochen, aber sein fiebriger Körper erlaubte es ihm nicht. Doch noch weniger war er in der Lage aufzustehen. Severus Snape stöhnte auf, als ein erneuter Schmerz durch seinen Körper zuckte. So schlimm war es lange nicht mehr gewesen. Aber auch das würde vergehen... wie immer. Snape horchte auf. War da nicht eben ein Geräusch gewesen? Wieder! Jemand war in seiner Wohnung! Vorsichtig öffnete sich die Tür zu seinem Schlafzimmer und Snape tastete nach seinem Stab, der irgendwo in seiner Robe stecken musste.

Lächelnd betrat Elena den Raum. Und auch Snape konnte sich für einen Moment das Lächeln nicht verkneifen und zog die Hand von seinem Stab zurück. Mit dem langen weißen Nachthemd und ihren langen roten Locken sah sie fast aus wie ein Engel. Vorsichtig näherte sie sich. Snape spürte, dass sie bemüht war kein Geräusch zu erzeugen, dass ihn stören könnte. Mit einer federleichten Handbewegung strich Elena die schwarzen Vorhänge des Bettes beiseite. Schüchtern blieb sie neben dem Bett stehen. „Ich...ich hörte Geräusche und... und ich dachte ich könnte vielleicht hel...helfen?!" „Danke, aber ich brauche keine Hilfe!" Erneut durchzog ein Krampf Snapes Körper von den Schultern bis in die Zehenspitzen und ihm blieb nichts übrig, als sich zurück in seine Kissen zu legen. „Wirklich nicht?" fragte Elena zögerlich. „Es ist gleich vorbei...", stöhnte Snape schwach. Erneut erbebte Snapes Körper unter Schüttelfrost. Elena beugte sich vor und begann die Knöpfe von Snapes Robe zu öffnen. „Was Machen SIE DA?" „Ich helfe Ihnen Ihre Robe auszuziehen." „Sie glauben doch nicht im Ernst das ich zu ... SO ETWAS im Moment in der Lage bin?!" Elena funkelte Snape wütend an. „Ich wollte Ihnen nur helfen!" „Und ich sagte bereits: Ich brauche keine Hilfe." In diesem Moment wurde Snape von einem solch heftigen Krampf geschüttelt, dass ihm die Luft wegblieb. Keuchend rang er nach Atem. Elena sah ihn fragend an. „Ok...ok", stöhnte Snape, „Sie hatten rechte: Ich brauche Hilfe." Snape konnte Elena nicht davon abhalten, dass sie die Robe weiter öffnete und von seinem Oberkörper strich. Ihre Hände waren warm auf seiner Haut, sein einziger Trost. „Warten Sie einen Moment...", flüsterte Elena und stand auf um zur Zimmertür zu gehen. Es dauerte nicht lange bis sie wieder kam. Zunächst schaffte sie eine Schale mit dampfendem Wasser ins Zimmer. Dann ging sie wieder hinaus und kam gleich darauf zurück, den Arm mit Flaschen beladen, die sie scheinbar irgendwo in Snapes Regalen aufgetrieben hatte. „Woher haben Sie das", fauchte Snape leicht verärgert. Was hatte Sie an seinen Schränken zu suchen? „Aus Ihren Regalen", Elenas Stimme hatte trotz seiner Attacke nichts von ihrer Freundlichkeit verloren, „ich denke es wird Ihnen helfen. Können Sie sich aufsetzen?" Elenas Lächeln ließ Snapes Widerstand dahin schmelzen. Während Elena ihn mit einer Hand stützte, richtete er sich auf. Mit der anderen Hand gab Elena einige der Flüssigkeiten aus den Flaschen in die Schale mit dem warmen Wasser. Dann nahm sie ein Tuch und tauchte es in die Flüssigkeit und ließ es darin einweichen. Vorsichtig und voll Angst Snapes geschundenen Körper noch mehr zu quälen, streifte sie den Rest der Robe von Snapes Oberkörper. Dann nahm sie das Tuch aus der Schale. Snape beobachtete angespannt jegliche ihrer Bewegungen. Nicht eine Sekunde ließ er sie aus den Augen. Was sollte das werden? Elena lächelte, als sie das Tuch auf Snapes Brust presste und dann mit zarten Bewegungen begann seinen Oberkörper mit der Flüssigkeit abzureiben. Eine angenehme Wärme breitet sich in Snapes Oberkörper aus und nahm einen Teil der Schmerzen von ihm. Snape vermochte nicht so genau zu sagen, woran diese seltsame Wärme lag. An dem warmen Wasser, den Zusätzen... oder... oder ihren zarten, weichen, einfühlsamen Händen... Vermutlich war es alles auf einmal. Die Krämpfe ließen immer mehr nach und Snape schloss angenehm berührt seine Augen. Schließlich ließ Elena zu, dass Snape sich wieder in seine Kissen gleiten ließ. Gerne hätte er Elena in die Augen gesehen, aber seine eigenen Augenlieder waren so schwer geworden vor Müdigkeit. Jetzt wo der Schmerz nachgelassen hatte, sehnte er sich so sehr nach Schlaf. „Danke", flüsterte er erschöpft. Vermutlich wäre ihm in einem anderen Zustand das „Danke" niemals über die Lippen gekommen. Oder doch? Snape war sich nicht mehr sicher. Elenas Anwesenheit begann ihn immer mehr zu verwirren. „Es war das mindeste, das ich tun konnte, nachdem was Sie für mich getan haben. Schließlich..." „Finden Sie es nicht albern, dass Sie in meinem Schlafzimmer sitzen und mich Siezen?" Wieder einmal hatte sich Snape einen seiner bitteren Kommentare nicht verkneifen können. Am liebsten hätte er ihn sofort wieder zurück genommen. Vorsichtig linste er unter den Augenliedern hervor, fest darauf gefasst von einem bitterbösen Blick niedergestreckt zu werden. Doch nichts geschah. Elena sah ihn nur besorgt an. „Schlaf jetzt...Severus." Snapes Verwirrung stieg zusehends. Durch seine halb geschlossenen Lieder konnte Snape nicht sehen, was Elena dann tat. Aber aufgrund des Flaschengeklimpers schloss er darauf, dass sie diese gerade zusammenräumte. Dann hörte er leise tapsende schritte zur Tür und diese wurde vorsichtig geöffnet. „Elena.." „Hm?" „Ach nichts!" Leise wurde die Tür geschlossen. Und obwohl Snape in seiner Verwirrung nicht glaubte einschlafen zu können, drückte ihn die Müdigkeit viel zu schnell nieder. Schon nach wenigen Sekunden war er so fest eingeschlafen, dass er eine traumlose Nacht verbrachte.

Als Snape erwachte, stand Professor Dumbledore an seinem Bett. „Ich habe mich schon gewundert, dass du dich heute nicht blicken lässt, Severus. Aber wenn ich dich so ansehe, weiß ich was passiert ist. Aber eine Frage habe ich doch: Wer ist sie?" Dumbledore deutete in Richtung der geschlossenen Tür. „Eigentlich", sprach Snape während er sich aufrichtete, „ist sie eine von SEINEN Anhängern." Dumbledore zog eine Augenbraue hoch. „Aber?" „Sie na ja, ich glaube sie...sie ist zu schwach, um ... um eine von ihnen zu sein." „Das heißt?" „Na ja...sie ist nett..." „Severus, jetzt lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen." „Na ja, sagen wir mal: Sie ist Mitschuld an meinem Zustand... aber nicht wie du jetzt vielleicht denkst, Albus! Sie...sie sollte jemanden töten und konnte es nicht... und... und da habe ich es getan." „SEVERUS!?" „Er wäre sowieso gestorben, sie hatten ihn schon fast zu Tode gefoltert. Es... es... es schmerzt mehr als dieser verdammte Fluch, aber er hätte Elena umgebracht und... und das wollte ich nicht." Dumbledore sah ihn mit einer Mischung aus Zweifel, Neugier und Mitleid an. Er schien zu spüren wie sehr Severus Snape unter den Ereignissen der letzten Nacht litt. Und Snape begann zu erzählen. „Ich musste ihr helfen...", schloss Snape schließlich seine Ausführungen. Dumbledore sah ihm direkt in die Augen. Snapes Augen glänzten und Dumbledore konnte nicht sagen, ob vor Fieber und Erschöpfung oder weil... „Du wolltest ihr helfen, ist das alles? Oder ist da noch mehr?" Snape lächelte. „Sie ist ein nettes Mädchen, mehr nicht!" Dumbledore begann nun auch zu lächeln. So war das also! „Dann hilf ihr... aber Severus, bitte vergiss über das alles nicht wieder deinen Kopf... begib dich nicht unnütz in Gefahr. Sei vorsichtig, du weißt, dass wir dich dort brauchen und ich will nicht, dass dir irgendetwas zustößt." Snape sah Professor Dumbledore mit einem Blick an, der verriet, dass er sich dieser Gefahr überlegen fühlte. Das war seine Stärke und Schwäche zugleich, er konnte nie zeigen, wenn er schwach war, konnte nie andere um Hilfe fragen... es sei denn die Not war so groß, dass er keinen Ausweg mehr sah. Dumbledore schüttelte den Kopf, um diese Gedanken zu vertreiben. Dann stand er auf, um den Raum zu verlassen, an der Tür drehte er sich noch einmal lächelnd um. Dann ging er in der Hoffnung, dass sein Schützling sich seine Worte zu Herzen genommen hatte. Er fürchtete um Severus Snape, fürchtete das Feuer, das manchmal in ihm aufloderte. Doch wie weit Severus Snape gehen würde, konnte er in diesem Moment nicht einmal erahnen.

Snape stand mühevoll auf und tastete sich seinen Weg zu dem alten, schweren Holzschrank in dem er seine Kleidung aufbewahrte. Etwas ungeschickt zog er sich eine leichte Robe über und wandte sich dann zur Tür. Er konnte nicht länger im Bett liegen. Eine Unruhe trieb ihn, woher sie kam konnte er nicht sagen, oder zumindest wollte er es sich nicht eingestehen. Wo war Elena?