So und noch ein Kapitel: Das letzte Schöne! Aber wie schön ;-) Snape kann meiner Meinung nach nämlich echt niedlich sein. Danach wird es leider grausam und gemein: Aber es ist wie es ist: Diese Geschichte kann einfach nicht gut gehen. Leider vermisse ich immer noch eure Reviews. Liest eigentlich keiner meine Geschichte?

Wie im Traum

Severus Snape knallte die Tür zu seinem Büro zu. Filch trieb ihn noch mal in den Wahnsinn. War er hier eigentlich der einzige Lehrer, der hart durchgriff? Snape atmete schwer: Er WAR der einzige Lehrer, der hart durchgriff! Trotzdem: Ständig schleppte Filch irgendwelche Schüler an und verlangte, dass er sie bestrafe. Und jetzt ausgerechnet wieder dieser Potter! Pah! Als ob er nichts Besseres zu tun hatte... obwohl... manchmal... na ja er musste sich eingestehen, manchmal war es schon ein Genuss diesen aufmüpfigen Schüler vor Angst zittern zu sehen! Potter war im 7. Schuljahr und hatte sich kein bisschen verändert, immer noch dieser... dieser... Snape fand keine Worte für seine Abscheu. Solche Minuten konnten einem den ganzen Tag verderben. Snape kochte vor Wut.

Doch schneller als diese Wut gekommen war, sollte sie auch wieder verfliegen. Elena, seine Elena, trat aus der Tür zu seiner Wohnung in das Büro. Sie trug ein langes weißes Kleid aus einem luftig leichten Stoff, das ihren Körper umwallte, wie feine Schleierwolken die Sonne. Sie umgab wie immer ein Hauch, den Snape nicht zu beschreiben vermochte. Ihre langen roten Locken fielen Elena bis zur Hüfte herab, wie rote Wellen, die über einen klaren Strand glitten.

„Ist alles in Ordnung?"fragte sie.

Snape blieb für einen Moment die Luft weg und statt zu antworten, starrte er sie einfach nur an. „Äh ja, äh nein", stotterte er, „ach Filch nervt."

Elena lächelte. „Ach so."

Warum musste sie nur so ein zauberhaftes Wesen sein? Elena war jetzt fast einen Monat bei ihm und es war nichts passiert, aber auch gar nichts. Wie hatte er sie beobachtet, jeden ihrer Schritte verfolgt. Wie begehrte er sie. Aber er konnte nicht! Er durfte nicht: Wenn er sich auf sie einließ, er würde zu viel riskieren, würde er sein Leben, schlimmer noch IHR Leben riskieren.

Elena sah ihn aus ihren sternenklar funkelnden Augen an. Warum tat sie das? Jeder ihrer Blicke schnitt ihm direkt ins Herz. Zögernd ging Snape auf sie zu. Bisher hatte sich das Dunkle nicht zurück gemeldet. Aber wie lange noch? Wie viel Zeit blieb ihm? Snape war verliebt in Elena. Das spürte er in jeder Sekunde, die er bei ihr war und noch mehr wenn er sich von ihr entfernte. Mit jedem Schritt, den er von ihr fort ging, entflammte die Sehnsucht mehr in ihm.

Severus Snape hatte sogar schon den Verdacht, dass sein Verhalten seinen Schülern allzu merkwürdig erschien. Aber was sollte er machen? Er gab sich ja schon Mühe! Wie sollte er es nur aushalten, er musste es ihr endlich sagen. Er würde sonst noch wahnsinnig werden.

„Elena", flüsterte er, „weißt du... dass... du bist einfach... einfach... unglaublich." Elena lachte und stürzte Snape damit in noch größere Verwirrung. Wie war ihr Lachen gemeint? Benahm er sich so albern? Snape sah sie aufmerksam an, doch konnte er kein Zeichen des Spottes erkennen. Vorsichtig streckte er seine Hand nach ihr aus und berührte vorsichtig ihre Wange. Wie weich ihre Haut war. Elenas Lachen verstummte und sie schloss ihre Augen. Sollte er es wagen? Zögerlich näherte er sich ihr weiter bis er ganz nah bei ihr stand. Nein! Er durfte nicht... er durfte sich nicht so gehen lassen. Aber irgendetwas zog ihn immer näher zu ihr.

Snapes Lippen näherten sich Elenas Mund und dann küsste er sie. Elena erwiderte seinen Kuss und Snape hatte das Gefühl, dass ihm der Boden unter den Füßen weg glitt. Ihr Kuss ließ ihn schwindeln. Sie schmeckte süß. Severus Snape vergaß einen Moment alles um sich herum. Schließlich löste er seine Lippen von den ihren und starrte betreten zu Boden.

Er hätte das nicht tun sollen, nun brachte er beide in Verlegenheit und eine Zukunft hatte dieser Kuss nicht. Wie konnte jemand wie Elena IHN, Severus Snape, lieben. Es war ein kurzer Traum gewesen, darüber musste er sich im Klaren sein.

„Severus, sieh mich an", Elena hob mit ihrer Hand sein Kinn hoch, „Severus, sag mir, bedeutet es das, was ich gerade denke?"

„Was denkst du?"

„Severus, bitte."

„Was?"Snape versuchte nicht verlegen und beschämt zu klingen.

„Sag mir einfach, was es zu bedeuten hat."

„Nichts"Snape sah wieder zu Boden.

„Ein Kuss bedeutet dir nichts?"In Elenas Stimme schwang Enttäuschung mit. Er hatte sie mit seinen Worten ohne es zu wollen verletzt. „Hab ich mich so in dir getäuscht, Severus?"

Snape sah sie nun direkt an. „Es bedeutet nichts, weil es keine Zukunft hat."

„Was soll das heißen?"

„Verdammt... dass ich dich liebe, bist du jetzt zufrieden."Snape errötete und drehte sich von ihr weg. Er wollte weg von Elena, er schämte sich für seine Offenheit. Doch Elena ließ ihn nicht weg, sondern hielt ihn am Arm fest.

„Endlich hast du es mir gesagt."

„Was?"

„Ich liebe dich auch."

Snape drehte sich zu ihr um und Elena zog ihn zu sich heran und schmiegte sich an ihn. Severus Snapes Hände zitterten, er wagte nicht sie zu umarmen. Zögerlich fuhr er ihr mit einer Hand durch ihr weiches Haar. Dann fasste er sich ein Herz und um schlang ihr Hüfte. Fast ein wenig zu fest presste er sie an sich. Wie sehr hatte er sich nach diesem Augenblick gesehnt, wie sehr hatte er sich gewünscht, dass seine Träume wahr werden würden.

Er liebte sie so unendlich, dass er es nicht in Worte fassen konnte. Sie war der wundervollste Mensch, der ihm jemals begegnet war. Elena sah Snape an und er erkannte, dass ihr Tränen des Glücks in die Augen getreten waren. Erneut küsste er ihre warmen und weichen Lippen und kostete das Glück, dass sie ihm brachten, kostete das Leben, wie er es noch nie geschmeckt hatte.

***

Der nächste Monat verging für die beiden wie im Traum, einem Traum voll Glück und Zärtlichkeit. Manche Schüler mochten nun endgültig an Snapes Verstand zweifeln, rannte er doch all zu oft mit einem seligen Lächeln an ihnen vorbei. Sie konnte es schließlich nicht wissen. Niemand bekam Elena zu Gesicht außer denjenigen, die in die Aktivitäten des Ordens eingeweiht waren. Ausgenommen Potter und seiner Freunde.

Fast hatten Elena und Severus Snape das Dunkle vergessen, das ihr Glück bedrohte. Hatten die lauernde Gefahr vergessen. Snape war nie so glücklich gewesen wie in den Momenten in denen er neben ihr lag und mit seinen Händen über ihre zarte Haut streichelte und ihre Lippen mit Küssen bedeckte. Nie zuvor hatte er so vollkommene Leidenschaft, so vollkommene Zärtlichkeit erlebt.

Doch dann eines Tages geschah das Unvermeidliche, das was sie mehr gefürchtet hatten, als alles andere.

Elena schrie erschrocken auf und griff sich mit ihrer rechten Hand an ihren Unterarm. Und auch Snape verzog erschrocken das Gesicht.

Es war ein so wundervoller Abend gewesen. Sie hatten einfach beisammen gesessen und Elena hatte sich sein übliches Gejammer über unfähige Schüler angehört und dabei wie immer nie ihr Lächeln verloren. Jetzt endete es abrupt.

„Was ist das", keuchte Elena entsetzt.

Snape erhob sich aus seinem Sessel. Er hatte Tränen in den Augen. „Nicht jetzt", dachte er und als er auf Elena blickte beschlich ihn eine dunkle Vorahnung.

„Er... autsch... er ruft uns ... ich muss mich beeilen... nie zu spät kommen, das ist die Regel! Du bleibst besser hier. Hier bist du in Sicherheit!"

„Ich komme mit", Elena sprang vom Sofa auf, „er ruft mich genauso wie dich."

Snape sah sie entsetzt an. „Tu das nicht, bitte. Es ist zu gefährlich. Du selbst sagtest, dass du ihm nicht länger folgen willst. Elena, bitte, bleib hier!"Sie musste einfach auf ihn hören. Er hatte so große Angst wie nie zuvor. Nicht seinetwegen!

„Ich will IHM auch nicht mehr folgen, aber wenn du gehst, werde ich DIR folgen. Verlange nicht von mir, dass ich hier sitze und warte und nicht weiß was mit dir passiert. Bitte Severus, das macht mich wahnsinnig."

Severus wurde wütend, manchmal war sie stur wie ein kleines verzogenes Mädchen. „Und mich macht es wahnsinnig, wenn du mitkommst."

„Aber ich komme mit", fauchte Elena trotzig.

„NEIN!"

„Du kannst mich nicht daran hindern."

„Warum musst du so halsstarrig sein?"Snape erkannte, dass kein weiter Widerspruch etwas nutzte. Da war es wieder dieses Blitzen in ihren Augen, das anzeigte, dass sie keinen Widerspruch mehr dulden würde. Entweder er nahm sie mit und achtete auf sie, oder sie würde ihm einfach folgen... und er könnte sie nicht schützen.

„Also gut, aber beeile dich... ER kann sehr ungehalten werden, wenn man ihn warten lässt."

Snape öffnete eine Truhe in einer Ecke und zog zwei Umhänge und zwei Masken hervor. In eines der beiden Kostüme kleidete er sich selbst, das andere reichte er Elena.

Dann rannten sie los. Sie mussten sich beeilen, durch ihre Diskussion waren sie sowieso schon viel zu spät dran. Snape zerrte Elena hinter sich her. Sie musste schneller laufen, sonst würden sie beide es nicht mehr rechtzeitig schaffen. Snape spürte die Stiche in seiner Seite und hörte Elenas keuchenden Atem hinter sich. Sie rannten am Waldrand des verbotenen Waldes entlang und erreichten schließlich die Grenze des Hogwarts-Gebietes und Snape öffnete ein Portal.

Gerade noch rechtzeitig erreichten sie den alten Holzschuppen, den der Dunkle Lord dieses Mal für seinen Treffpunkt ausgewählt hatte. Getrennt traten sie ein. Die anderen waren schon fast alle da. Schweigend stellten sie sich in den Kreis, nicht nebeneinander, das wäre aufgefallen.

Der Dunkle Lord trat vor jeden einzeln und die Todesser fielen vor ihm in den Staub und küssten den Saum seines Mantels.

Snape schmeckte den Moder und den Tod, der jedes Mal in der Kleidung ihres Herrschers zu hängen schien. Snape hatte das Gefühl das Blut all seiner Opfer zu schmecken und innerlich schüttelte es ihn. Er konnte gerade noch seine Selbstbeherrschung bewahren und spie nicht aus. Krampfhaft drückte er den Würgereiz hinunter.

Schließlich war das Zeremoniell beendet.

„Severus, Lucius ihr werdet für das Ablenkungsmanöver sorgen, den Rest übernehmen wir. Lasst euch etwas einfallen"; fauchte der Dunkle Lord.

Snape ärgerte sich. Wie sollte er Dumbledore informieren, wenn Lucius ständig in seiner Nähe war. Lieber hätte er Elena mitgenommen, dort hätte er sie schützen können. Er wollte sie nicht alleine lassen. Aber danach zu fragen, hieße die Aufmerksamkeit auf sie lenken. Das war zu gefährlich. Das konnte er nicht tun.

„Ich brauche Lucius` Hilfe nicht", sprach Snape verächtlich.

„Ihr geht zu zweit... nun macht schon, wir haben nicht ewig Zeit..."

Snape nickte ergeben. Weiterer Widerspruch war gefährlich.

Als er in der Tür stand warf er noch einen besorgten Blick zurück in den Raum und suchte Elenas Augen. In einer hinteren Ecke erblickte er sie. Elena sah ihm Hilfe suchend hinterher. Aber was sollte er tun? Sie hatte unbedingt mitkommen wollen, jetzt war sie auf sich alleine gestellt, sie musste es alleine schaffen... Wieder beschlich Snape eine dunkle Ahnung, aber er würgte sie hinunter. Er hatte einen Auftrag zu erledigen...

***

Schon von weitem hörten sie die Schmerzensschreie!

Das nächste Kapitel wird vermutlich ziemlich lang... und das Letzte!