Tja eigentlich sollte es an dieser Stelle schon lange weiter gehen, aber ich mache Praktikum und habe schlauerweise mein Geschichtsoriginal zu Hause vergessen...

Naja da ist halt improvisieren angesagt, denn ich muss unbedingt weiter schreiben... und eigentlich steht die Geschichte ja auch in meinem Kopf! Kleine Mängel bitte entschuldigen.

Das Urteil

Die Schreie durchdrangen die Nacht, spiegelten sich im unheimlichen Rauschen der Bäume, zerrten an ihm. Was hatte es zu bedeuten? Was war geschehen? Es war eine düstere Ahnung, nicht viel mehr als ein winziger Hauch, aber sie umklammerte sein Herz, wie die Kralle eines Greifen, der seine Beute zu zerquetschen drohte. Jemand hatte versagt...

Lucius und er waren mitten in der Stadt aufgetaucht, bekleidet mit schwarzem Mantel und silberner Maske, es hatte nicht lange gedauert und die Auroren waren auf sie aufmerksam geworden. Es war nur ein kurzes Scharmützel gewesen, dann waren die zwei geflohen. Snape bezweifelte, dass es auch nur einen einzigen Verletzten gegeben hatte. Während sie noch in der Stadt waren, hatte ER... nein Severus Snape mochte nicht daran denken, was ER in der Zeit getan hatte... er wollte nicht wissen, wer SEIN nächstes Opfer gewesen war. Oh ja, er hatte es versucht, er hatte sich die größte Mühe gegeben Lucius loszuwerden und dem Orden Bescheid zu geben, aber es war ihm nicht gelungen. Alaister Moody war da gewesen, aber irgendwie hatte er Snapes Wink falsch gedeutet und wütend einen Fluch auf ihn geworfen.

Jetzt waren sie zurück und irgendetwas war passiert, irgendetwas war nicht so gelaufen, wie es sich der Dunkle Lord erhofft hatte. Irgendwer hatte SEINEN Plänen im Wege gestanden und irgendwer musste jetzt dafür leiden. Über jemanden hatte ER sein grausames Urteil gefällt.

AHHHHHHHHHHHHH

Erneut drang ein Schrei aus der alten Holzhütte. Er war nicht menschlich, doch auch einem Tier konnte er nicht zugeordnet werden... er gehörte zu einem Wesen, das in einer Welt des Schmerzes gefangen war, irgendwo zwischen Leben und Tod, irgendwo...

AHHHHHHHHHH

Lucius stieß die Tür zur Hütte auf. Er hatte bereits seine Maske abgenommen. Snape zögerte. Er wollte dort nicht hin... nicht jetzt. Aber dann dachte er an SIE... irgendwo da drinnen war SIE und wartete, wartete darauf ihn mit ihren sanften Händen zu trösten und mit einem Kuss den Schmerz von seiner Seele zu nehmen, der seit Jahren auf ihm gelastet hatte.

Snape blickte zum Mond auf, er war hell leuchtend zwischen den Wolken hervorgebrochen und das Licht der Sterne verblasste bei seinem strahlenden Anblick. „Du bist wie dieser Mond, Elena, genauso leuchtend... so schön..." Ein schwarzer Wolkenfetzen zog vor den Mond, als Snape die Hütte betrat. Er sah es nicht. Sah nicht wie sein Licht erlosch. Für immer!

AHHHHHHHHHH

Die Gestalt krümmte sich am Boden. Sie trug noch immer den schwarzen Umhang und die silberne Maske. Snape konnte nicht erkennen, wer es war.

ER drehte sich um. „Lucius ... Severus... eure Arbeit war umsonst, dank dieses Taugenichts... dieses... CRUCIO"Die Gestalt wand sich erneut am Boden, doch sie schrie nicht mehr. Nur noch ein leises Wimmern kam über die Lippen der Gestalt. Es war wie das Wimmern eines kleinen Kindes. Dieser Mensch war dem Tod nun näher als dem Leben. Fast wünschte Snape, die Schwelle wäre schon überschritten, dann würde das Leid aufhören...

Snape blickte sich im Raum um. Wo war Elena? Er konnte sie nicht erkennen. Alle außer er und Lucius hatten noch ihre Masken auf.

„Dieses....", fauchte der Lord, „ich wollte TÖTEN... aber dieses... hat es mir versaut... dafür wird er büßen... bitter und hart wird der Tod sein!"

Snape wandte den Blick ab. Er wollte nichts mehr sehen. Zu oft... zu oft... sollte er noch mehr Menschen sterben sehen. Er konnte es nicht ertragen, schon lange nicht mehr und hätte er nicht das Gefühl mit seiner Spionagetätigkeit etwas wieder gut machen zu können... Schuld... er war schuldig... Snape schluckte schwer.

„Lucius... Severus... diese Kreatur hat euren genialen Plan zunichte gemacht. Euch gebührt die Ehre das Leben dieses Wesens zu beenden!

Lucius grinste: „Darf ich?"

Oh Gott bitte tu es, flehte Snape im Innern, mach das nicht ich... ich kann nicht... ich kann nicht... und ich will nicht... bitte zwing mich nicht.

„Nein Lucius, heute nicht. Severus hat schon soooo lange nicht mehr vor meinen Augen einen Menschen ermordet... IHM will ich zusehen. Sehen ob er schwach geworden ist, mein süßer schwacher Severus", säuselte der Dunkle Lord in einer Mischung aus Süße und Gift, die Severus die Galle hoch trieb.

„Ich... ich..."Severus umklammerte seinen Stab.

„Ja?"

„Lucius kann gerne... wenn er unbedingt will... ich will ihm nichts wegnehmen."

Lucius grinste unverschämt.

„NEIN!"Der Dunkle blickte streng und Severus wusste entweder dieser unbedeutende Mensch oder er selbst würden diese Nacht sterben. ER testete seine Loyalität. Hatte ER etwas geahnt?

Snape zog seinen Stab und richtete ihn auf die am Boden liegende Gestalt. Wo war nur Elena? Musste sie das mit ansehen?

„Worauf wartest du?"

Snape antwortete nicht.

War es jetzt Zeit ihm zu widerstehen? Er wollte jetzt nicht sterben... nicht jetzt wo er SIE hatte, endlich wieder glaubte leben zu können.

„TÖTE!"

Snapes Hände zitterten.

„Oder willst du, dass ich deine kleine Freundin frage?"

Entsetzt blickte Snape auf. „Woher...?"stotterte er.

„Glaub nicht, dass mir irgendetwas verborgen bleibt, Severus. Glaub das nicht... Soll ich sie fragen?"Voldemort zeigte irgendwo in eine dunkle Ecke. Snape konnte nichts erkennen. Es war zu dunkel, aber er glaubte dort tatsächlich eine Gestalt erkennen zu können.

„Nun?"

Snapes Hände zitterten noch immer. Sein Stab war auf die Gestalt am Boden gerichtet. Sie rührte sich nicht... bewegte sich nicht einen Zentimeter.

„STEH AUF!" Voldemort trat der Gestalt mit seinen festen Stiefeln in die Seite.

Snape glaubte nicht, dass dieser Mensch sich überhaupt noch rühren könnte. Doch er bewegte sich... ganz langsam. Richtete sich auf und kniete schließlich vor dem dunklen Lord. Zitternd, am ganzen Körper bebend.

„SEVERUS!"

Snape spürte die Wut des Dunklen Lords. Sie flutete über ihm zusammen wie eine dunkle, schwarze Welle.

Snapes Lippen zitterten als er sie zögernd öffnete.

„Avada Kedavra!"sprach er. Es war nicht seine Stimme. Sie war kalt und gefühllos. Leer. Snape war nicht da, für einen Moment war er seinem eigenen Körper entflohen, entflohen, um dies überhaupt ertragen zu können.

Die Gestalt vor ihm wurde zurück geschleudert. Die Kapuze des Umhangs flog zurück und die silberne Maske wurde vom Gesicht gerissen. Der Anblick traf Snape heftiger, als der Fluch zuvor die Gestalt vor ihm:

Das rote Haar umflutete ihr helles Gesicht... ganz sanft... wie seichte Wellen, die an ein sandiges Ufer glitten.

Ihre Augen waren leer... tot!

Severus Snapes Schrei vermischte sich mit dem irren, grausamen Lachen Voldemorts.

An dieser Stelle doch noch einmal ein Schnitt... wird in der neuen Fassung doch länger als ich dachte! Hei Nachtschatten: dieses Mal aber wirklich – nur noch ein Kapitel!

Der nächste Teil lässt nicht so lange auf sich warten... hoffe ich doch.

Reviews weiterhin dringend ersehnt!