1-5.
Ved hatte keine Wahl. Er mußte es versuchen.
Die Schule machte einen etwas verfallenen Eindruck, aber das Gebäude und die Einrichtung der Räume war völlig unversehrt, denn obwohl es ein äußerst praktisches Quartier gewesen wäre, war es für alle Kids nach dem Zusammenbruch der Ordnung und dem Tod der Erwachsenen ein ungeschriebenes Gesetz, daß sie nie wieder eine Schule betreten würden. Es war das vielleicht einzige Erfreuliche an der Katastrophe mit dem Virus, daß es keine Schule mehr gab. Die Chosen hatten nun nach ihrer Rückkehr in aller Eile die Unterrichtsräume hergerichtet und veranstalteten Lehrgänge, um alle, die sich ihnen unterwarfen, in den Gesetzen und Weisheiten des großartigen Zoot zu unterweisen.
Ved schlich die Treppe hinauf in den ersten Stock und betrat das Klassenzimmer, wo sie in einem Halbkreis an den Tischen saßen. Zu Veds Erstaunen saß Ellie neben Luke, dann Patsy, Salene, Ryan, May, und am anderen Ende allein für sich saß Jack. Seine himmelblauen Haare leuchteten wieder so, daß Ved dieser eigentümliche Schauer durchfuhr. Er war betrübt darüber, daß sogar Jack, der doch so intelligent und besonders eigenwillig war, dem Druck der Chosen nicht hatte standhalten können und umgefallen war. Es war kein besonders gutes Zeichen, wenn sie schon soweit waren, daß sie Jack kleingekriegt hatten. Und Ved war traurig, daß Jack in diese Hölle geraten war. Andererseits spekulierte er, was es zu bedeuten hatte, daß Ellie nicht neben Jack, sondern neben Luke saß. Es war bekannt, daß Ellie damals nach dem Sieg über die Chosen Jack verlassen hatte, um mit Luke zusammen zu sein, doch sie war schließlich wieder zu Jack zurückgekommen, und er hatte ihr verziehen. Es war aber auch ein offenes Geheimnis, daß sie immer noch mit Luke liebäugelte. War es nun erneut zum Bruch gekommen? Hatte sie Jack erneut abserviert und war wieder zu Luke gegangen? Ved hätte sich nichts sehnlicher wünschen können, als das. Jack von Ellie zum zweiten mal verlassen, unglücklich und einen tröstenden Freund dankbar in die Arme nehmend, in dieser Situation würde er die besten Chancen haben, Jack für sich gewinnen zu können... träumte Ved.
1-6.
Veds kühnster Traum schien wahr zu werden. Ellie und Luke hielten Händchen, es begann immer offensichtlicher zu werden, daß sich das Rad in den letzten Tagen gedreht hatte. Ellie hatte sich also ein zweites mal für Luke entschieden und eiskalt mit Jack Schluß gemacht. Ved wußte, daß das seine Stunde war. Jetzt oder nie hatte er die Chance, Jack zu erobern und herauszufinden, ob Jack auch die Liebe von einem Jungen erwidern konnte, ob es gar schon immer so war, daß er sich mehr zu Jungens hingezogen fühlte. Ved wußte auch, daß er daran zerbrechen würde, wenn es nicht so war, aber er wollte nicht wahrhaben, daß sein Traum wie eine Seifenblase zerplatzen könnte und Jack ihn abweisen könnte.
Zuerst stand Ved jedoch der Aufgabe gegenüber, Jack und die anderen Mallrats aus den Klauen der Chosen zu befreien.
Es kann doch nicht sein, daß sie auf einmal alle den Verstand und ihren Willen verloren haben, rätselte er, während er versuchte, seine Augen von Jacks schimmernden blauen Haaren loszureißen. May, Salene, die kleine Patsy - bei denen war es nicht so verwunderlich, die drehten doch immer ihr Fähnlein mit dem Winde. Aber Jack? Der Vernunftsmensch, der so viel Eigensinnigkeit besaß? Ved konnte es nicht fassen, daß sogar Jack freiwillig am Unterricht der Chosen teilnahm. Das kann nicht sein - das kann nicht sein - hämmerte es in seinem Kopf. Doch langsam begriff er, daß nur er allein es war, der diesen Alptraum beenden konnte.
"Bray läßt euch ausrichten, daß sie freien Stämme sich zum Widerstand organisieren", sprach Ved laut zu der Runde. Niemand reagierte. Er erntete nur teilnahmslose Blicke. "Bray sagt, ihr sollt durchhalten und nicht aufgeben", fuhr er etwas irritiert fort. Immer noch keine Reaktion. Sie schienen ihn gar nicht wahrzunehmen und setzten unbeirrt die Unterhaltung fort, die sie geführt hatten. Waren sie bereits zu Zombies geworden?
Ved hatte keine Wahl. Er mußte es versuchen.
Die Schule machte einen etwas verfallenen Eindruck, aber das Gebäude und die Einrichtung der Räume war völlig unversehrt, denn obwohl es ein äußerst praktisches Quartier gewesen wäre, war es für alle Kids nach dem Zusammenbruch der Ordnung und dem Tod der Erwachsenen ein ungeschriebenes Gesetz, daß sie nie wieder eine Schule betreten würden. Es war das vielleicht einzige Erfreuliche an der Katastrophe mit dem Virus, daß es keine Schule mehr gab. Die Chosen hatten nun nach ihrer Rückkehr in aller Eile die Unterrichtsräume hergerichtet und veranstalteten Lehrgänge, um alle, die sich ihnen unterwarfen, in den Gesetzen und Weisheiten des großartigen Zoot zu unterweisen.
Ved schlich die Treppe hinauf in den ersten Stock und betrat das Klassenzimmer, wo sie in einem Halbkreis an den Tischen saßen. Zu Veds Erstaunen saß Ellie neben Luke, dann Patsy, Salene, Ryan, May, und am anderen Ende allein für sich saß Jack. Seine himmelblauen Haare leuchteten wieder so, daß Ved dieser eigentümliche Schauer durchfuhr. Er war betrübt darüber, daß sogar Jack, der doch so intelligent und besonders eigenwillig war, dem Druck der Chosen nicht hatte standhalten können und umgefallen war. Es war kein besonders gutes Zeichen, wenn sie schon soweit waren, daß sie Jack kleingekriegt hatten. Und Ved war traurig, daß Jack in diese Hölle geraten war. Andererseits spekulierte er, was es zu bedeuten hatte, daß Ellie nicht neben Jack, sondern neben Luke saß. Es war bekannt, daß Ellie damals nach dem Sieg über die Chosen Jack verlassen hatte, um mit Luke zusammen zu sein, doch sie war schließlich wieder zu Jack zurückgekommen, und er hatte ihr verziehen. Es war aber auch ein offenes Geheimnis, daß sie immer noch mit Luke liebäugelte. War es nun erneut zum Bruch gekommen? Hatte sie Jack erneut abserviert und war wieder zu Luke gegangen? Ved hätte sich nichts sehnlicher wünschen können, als das. Jack von Ellie zum zweiten mal verlassen, unglücklich und einen tröstenden Freund dankbar in die Arme nehmend, in dieser Situation würde er die besten Chancen haben, Jack für sich gewinnen zu können... träumte Ved.
1-6.
Veds kühnster Traum schien wahr zu werden. Ellie und Luke hielten Händchen, es begann immer offensichtlicher zu werden, daß sich das Rad in den letzten Tagen gedreht hatte. Ellie hatte sich also ein zweites mal für Luke entschieden und eiskalt mit Jack Schluß gemacht. Ved wußte, daß das seine Stunde war. Jetzt oder nie hatte er die Chance, Jack zu erobern und herauszufinden, ob Jack auch die Liebe von einem Jungen erwidern konnte, ob es gar schon immer so war, daß er sich mehr zu Jungens hingezogen fühlte. Ved wußte auch, daß er daran zerbrechen würde, wenn es nicht so war, aber er wollte nicht wahrhaben, daß sein Traum wie eine Seifenblase zerplatzen könnte und Jack ihn abweisen könnte.
Zuerst stand Ved jedoch der Aufgabe gegenüber, Jack und die anderen Mallrats aus den Klauen der Chosen zu befreien.
Es kann doch nicht sein, daß sie auf einmal alle den Verstand und ihren Willen verloren haben, rätselte er, während er versuchte, seine Augen von Jacks schimmernden blauen Haaren loszureißen. May, Salene, die kleine Patsy - bei denen war es nicht so verwunderlich, die drehten doch immer ihr Fähnlein mit dem Winde. Aber Jack? Der Vernunftsmensch, der so viel Eigensinnigkeit besaß? Ved konnte es nicht fassen, daß sogar Jack freiwillig am Unterricht der Chosen teilnahm. Das kann nicht sein - das kann nicht sein - hämmerte es in seinem Kopf. Doch langsam begriff er, daß nur er allein es war, der diesen Alptraum beenden konnte.
"Bray läßt euch ausrichten, daß sie freien Stämme sich zum Widerstand organisieren", sprach Ved laut zu der Runde. Niemand reagierte. Er erntete nur teilnahmslose Blicke. "Bray sagt, ihr sollt durchhalten und nicht aufgeben", fuhr er etwas irritiert fort. Immer noch keine Reaktion. Sie schienen ihn gar nicht wahrzunehmen und setzten unbeirrt die Unterhaltung fort, die sie geführt hatten. Waren sie bereits zu Zombies geworden?
