1-11.
Ved schwebte wie auf einer Wolke, während er mit Jack Zärtlichkeiten austauschte. Er hatte das Blaue vom Himmel geholt. Es lag in seinen Händen. Die wunderbar seidenweich glänzenden Haare von Jack umhüllten sein schönes Gesicht wie ein Lichtschein. Ein Gedanke wurde zu einem Wort und glitt über Veds Lippen, "ein Engel".
"Wo?" Jack schaute sofort suchend um sich. Veds schelmisches Grinsen verriet ihm, daß er auf eine Täuschung hereingefallen war. Doch er wollte das Spiel schnell weiterspielen und sich nichts anmerken lassen. "Ja, da ist er", rief er und zeigte auf Ved, "ich sehe ihn - wie schön er ist".
"Er hat blaue Haare", erwiderte Ved und gab den Ball zurück.
Ein greller Blitz durchschnitt die Luft, unmittelbar gefolgt von einem gewaltigen Donnerschlag. Jack und Ved reckten sich instinktiv nach oben. Der Himmel war von mächtigen dunkelgrauen Wolken bedeckt, die so tief hingen, daß man sie fast greifen konnte.
"Unser Chef da oben scheint zornig zu sein", bemerkte Ved scherzhaft. Jack brauchte wieder viel zu lang, um die Spielerei zu verstehen. Bevor er antworten konnte, fuhr Ved fort, "ich glaube, er sucht den ungezogenen Engel, der in seinen Haaren das Blaue vom Himmel gestohlen hat".
Augenblicklich öffneten sich die Schleusen, und es begann aus vollen Kübeln zu schütten. Der warme Sommerregen prasselte auf die beiden Jungen herab, die an dieser Stelle des Parks keine Chance hatten, irgendwo Unterschlupf zu finden. Ringsum war nur die große Wiese, wo sich bei schönem Wetter die Kinder tummelten. Vor dem heraufziehenden Gewitter hatten sich alle schon lang verdrückt.
Ved riß sich sein Hemd vom Leib und warf es über die nächste Sitzbank am Wegrand. Er streckte die Arme senkrecht in die Höhe und fing an, um Jack herumzutanzen. Es erregte ihn, wie das Wasser auf seine nackte Haut klatschte. Aber noch viel mehr erregte ihn der Anblick von Jacks Haaren, die ihm jetzt klitschnaß zu dicken Strähnen zusammengeklebt ins Gesicht hingen und trieften. Die Tropfen perlten ihm über die Haut, rannen von Nasenspitze und Kinn. Ved fand das absolut endgeil, wenn ein Junge nasse Haare und nasse Haut hatte.
"Du siehst dermaßen sexy aus", umschwärmte er Jack, "ich liebe es, wenn dein hübsches Gesicht unter den Wassertropfen glänzt". Fluchs öffnete er Jacks Hemd und schob es ihm über die Schultern hinab, wobei sich ungewollt ein Knopf löste und ihm zwischen den Fingern stecken blieb. Toll, noch einer, dachte er sich und sah vor seinem geistigen Auge den anderen Knopf von diesem Hemd, der er in dem geheimen Köfferchen in seinem Zimmer aufbewahrte, wo er lauter Sachen von Jack drinhatte. Jack griff nach dem Knopf, doch Ved zog schnell die Hand hinter seinen Rücken.
"Ein Glücksknopf", rief er, "den muß ich behalten".
"Gib ihn her", ärgerte sich Jack, "jetzt kann ich das Hemd ja gar nicht mehr zumachen, mein Lieblingshemd".
"Brauchst du auch nicht", entgegnete Ved, "du siehst so sexy aus, wenn das Hemd offen ist".
Dann begann er, sich an Jacks nackter Brust zu reiben, sah dabei nach oben und öffnete den Mund, um ein paar Regentropfen aufzufangen. Bald zogen sie die vollgelaufenen Schuhe aus, die wie gefüllte Eimer an ihren Füssen hingen, dann auch die schweren durchtränkten Hosen. Eng umschlungen wälzten sich die zwei Jungen durch das weiche Gras, ließen den Regen auf ihre nackte Haut plätschern, und erkundeten voller Neugier und Erregung gegenseitig ihre Körper, wie es sich anfühlte, einen anderen Jungen anzufassen, überall da, wo man sich sonst nicht berührt...