1-17.
Die Mallrats waren versammelt, und Lex schwang große Reden darüber, daß es doch auch gewisse Vorzüge habe, wenn man zu den Chosen gehörte. Jack und Ved saßen stumm da und hielten sich hinter den Stuhllehnen die Hand.
"Hast du nicht gesagt, Lex würde mit Bray und Ebony außerhalb der Stadt den Widerstand organisieren?" flüsterte Jack zu Ved. "Wie kann er dann hier in der Mall sein und solches Zeug quatschen?"
"Das hier ist nicht der echte Lex, es ist ein Klon", erklärte Ved.
Die beiden sahen sich an, dann standen sie gleichzeitig auf und entfernten sich von der Runde, ohne daß es jemand beachtete.
"Wir sollten versuchen, aus der Stadt hinauszukommen. Ich glaube, die da draußen haben keine Ahnung, was hier vor sich geht", schlug Ved vor, als sie auf den Ausgang der Mall zusteuerten.
"Was geht denn hier vor sich?" fragte eine schelmische Bubenstimme so plötzlich, daß die beiden zusammenfuhren.
"Mensch KC, mußt du uns so zu Tode erschrecken?" raunte Ved ihn an.
"Was tust du hier? Warum bist du nicht bei der Versammlung", wollte Jack wissen.
"Den Mist höre ich mir nicht an", entgegnete KC mit inbrünstiger Überzeugung. "Lex ist doch total durchgeknallt, jetzt spricht er schon für die Chosen. Wie kommt er überhaupt hierher? Er sollte doch..."
"Ja genau", Jack packte KC am Kragen, "du wirst jetzt mit uns kommen".
"Aber wenn er ein - du weißt schon", wand Ved ein.
"Das werden wir dann schon herausfinden, Bray und Ebony kennen ihn gut genug", erklärte Jack.
"Was? Mich gibt es doppelt?" rief Lex, als er die Neuigkeit aus der Stadt erfuhr. "Ich wußte schon immer, daß ich ein Genie bin. Sie haben mich ausgewählt, weil ich der Klügste bin", schwärmte er eingebildet.
Darauf bemerkte Jack, "ich kann ja kaum glauben, daß ich das sage, aber Lex, du, der echte Lex, bist mir immer noch hundertmal lieber, als dein Klon, der in der Mall gerade dabei ist, unseren Tribe zu den Chosen zu bekehren."
Jetzt war Lex entrüstet. "Was? Na der soll mich mal kennenlernen. Ein feiner Klon ist das. Den werde ich kaltmachen!"
"Wie habt ihr es überhaupt geschafft, aus der Stadt herauszukommen, wo es überall von Wachposten der Chosen wimmelt?" wollte Bray auf einmal mit mißtrauischem Ton wissen.
"Meine Beziehungen und geheimen Wege", prahlte KC stolz und grinste.
"Das hört sich ganz nach dem echten KC an", bestätigte Lex.
"Nun gut", warf Ebony ein, "was wollen wir als nächstes tun? Wir müssen rausfinden, wen sie noch geklont haben, und dann müssen wir die Klone kaltstellen und so tun als wären wir selbst die Klone, damit wir uns beim Guardian einschleichen und seine weiteren Absichten ausspionieren können", schlug sie vor.
"Und wie sollen wir das rausfinden?" fragte Ved.
"Am besten bei einem Anlaß, wo alle Mallrats zusammen anwesend sind", überlegte Ebony laut.
"Die Geburtstagsfeier von Brady", fiel es Ved ein, "da sind alle eingeladen".
"Perfekt", sagte Ebony, "ihr drei, Jack, Ved, KC, werdet einfach nicht hingehen, sondern euch zunächst versteckt im Hintergrund halten. Wenn dann welche mit euren Körpern auftauchen, dann wißt ihr, daß es die Klone von euch sind. Ihr könnt sie dann beschatten, in eine Falle locken und fertigmachen."
Jack und Ved machten fassungslose Gesichter, was Lex gerade recht kam, denn ihn kitzelte es unter den Armen. Genüßlich verkündete er, "die können doch keiner Fliege was zuleide tun. Ich sollte doch besser mitkommen und unseren zarten Bübchen mit einer harten Männerfaust assistieren."
Ebony drehte sich demonstrativ weg, ohne Lex zu widersprechen. Jack war erleichtert, obwohl er sich beleidigt fühlte. Er war wirklich nicht der Typ, der sich mit anderen prügelte, schon gar nicht mit seinem eigenen Klon. Aber Lex an sich war ja mit seiner Taktlosigkeit auch eine einzige Beleidigung in Person, wer sich bei jeder seiner Bemerkungen aufregte, hatte sowieso schon verloren. Also war es Jack ganz angenehm, wenn Lex mitkam, um diese verdammten Klone aufzumischen. Und Ved dachte bestimmt genauso.
1-18.
Tai-San war mit einer Eselsgeduld damit beschäftigt, Brady Zöpfchen mit bunten Schleifchen in die Haare zu flechten. Sie sollte an ihrem 2. Geburtstag doch besonders hübsch sein. Salene hatte für sie einen Petticoat genäht, wie ihn die Mädchen in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts trugen. Brady freute sich total, und alle fanden sie darin furchtbar niedlich.
"Weiberkram", murmelte Jack abfällig, der sich in der Mall versteckt hatte und beobachtete, wie die Gäste einer nach dem anderen eintrafen und Brady ihre Aufwartung machten. Eine lange Tafel war im Foyer aufgebaut. Alice war von der Farm gekommen und hatte frische Früchte und Gemüse mitgebracht, die erste Ernte seit die Chosen damals die Äcker verwüstet und alles Gerät zerstört hatten. Ellie und Tai-San hatten verschiedene Speisen und Leckereien daraus zu bereitet. Ryan hatte von Salene den Auftrag bekommen, die festliche Dekoration aufzuhängen, und das tat er brav und pflichtbewußt, wie er nun mal Salenes Hündchen war, und zupfte eilig die letzten Girlanden zurecht, bevor Trudy zu ihrer Ansprache ansetzte, mit der Bradys Geburtstagsfeier offiziell eröffnet werden sollte, obwohl noch einige Plätze leer waren.
Jack war fürs erste erleichtert, daß er sich selbst nicht an der Tafel sitzen sah, auch Ved und KC waren nicht da. Aber Cloe lief sichtlich nervös auf und ab.
"Cloe, nun setz sich doch hin", raunte Trudy ihr zu, "er wird bestimmt jeden Augenblick kommen".
Und kaum hatte Cloe sich auf ihren Platz gesetzt, da spazierte Ved herein und sah sich etwas schüchtern um, weil schon alle da waren und er glaubte unangenehm aufzufallen, weil er der Letzte zu sein schien und zu spät kam. Trudy lief ihm entgegen und nahm ihn an der Hand.
"Wie schön daß du da bist, Ved", schleimte sie ihn mit allzu leicht durchschaubar falscher Freundlichkeit an. "Komm, ich zeige dir deinen Platz", säuselte sie und zog ihn zu dem freien Stuhl direkt neben Cloe, wo er in der Bedrängnis keine andere Wahl hatte, als sich dort hinzusetzen.
"Ach, hallo Ved", sagte Cloe vorsichtig.
Er sah sie an und lächelte. "Hallo - kannst du mir bitte die Saftkanne reichen?"
Cloe wurde ganz heiß, als Ved ihr die Saftkanne aus der Hand nahm und dabei ihre Finger berührte. Das hat er bestimmt absichtlich getan, dachte sie - oder hoffte sie.
Jack wurde es in seinem Versteck langsam aber sicher speiübel, wie er Ved und Cloe dort nebeneinander sitzen und fröhlich flirten sah. Er war kurz davor herauszustürmen und Ved zur Rede zu stellen, was das zu bedeuten hatte. Erst hatte Ved erklärt, daß er in ihn verliebt sei, und jetzt hielt er sich nicht an die Abmachung und fing auf einmal an mit dieser Cloe rumzuschäkern. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Eine Hand berührte seine Schulter und schreckte ihn auf. Es war KC.
"Jack, du sollst sofort zu Lex kommen", richtete KC aus.
"Ich kann jetzt nicht weg, ich muß Ved beobachten", widersprach Jack, "sieh dir das an", und er deutete zornig nach unten, wo Ved und Cloe in diesem Moment nach ihrem angeregten Gespräch aufstanden und händchenhaltend weggingen.
"Oh, das tut mir leid", sagte KC bedauernd, "dann hat Ved dich wohl nur verarscht, und in Wirklichkeit fährt er doch voll auf Cloe ab".
Die Mallrats waren versammelt, und Lex schwang große Reden darüber, daß es doch auch gewisse Vorzüge habe, wenn man zu den Chosen gehörte. Jack und Ved saßen stumm da und hielten sich hinter den Stuhllehnen die Hand.
"Hast du nicht gesagt, Lex würde mit Bray und Ebony außerhalb der Stadt den Widerstand organisieren?" flüsterte Jack zu Ved. "Wie kann er dann hier in der Mall sein und solches Zeug quatschen?"
"Das hier ist nicht der echte Lex, es ist ein Klon", erklärte Ved.
Die beiden sahen sich an, dann standen sie gleichzeitig auf und entfernten sich von der Runde, ohne daß es jemand beachtete.
"Wir sollten versuchen, aus der Stadt hinauszukommen. Ich glaube, die da draußen haben keine Ahnung, was hier vor sich geht", schlug Ved vor, als sie auf den Ausgang der Mall zusteuerten.
"Was geht denn hier vor sich?" fragte eine schelmische Bubenstimme so plötzlich, daß die beiden zusammenfuhren.
"Mensch KC, mußt du uns so zu Tode erschrecken?" raunte Ved ihn an.
"Was tust du hier? Warum bist du nicht bei der Versammlung", wollte Jack wissen.
"Den Mist höre ich mir nicht an", entgegnete KC mit inbrünstiger Überzeugung. "Lex ist doch total durchgeknallt, jetzt spricht er schon für die Chosen. Wie kommt er überhaupt hierher? Er sollte doch..."
"Ja genau", Jack packte KC am Kragen, "du wirst jetzt mit uns kommen".
"Aber wenn er ein - du weißt schon", wand Ved ein.
"Das werden wir dann schon herausfinden, Bray und Ebony kennen ihn gut genug", erklärte Jack.
"Was? Mich gibt es doppelt?" rief Lex, als er die Neuigkeit aus der Stadt erfuhr. "Ich wußte schon immer, daß ich ein Genie bin. Sie haben mich ausgewählt, weil ich der Klügste bin", schwärmte er eingebildet.
Darauf bemerkte Jack, "ich kann ja kaum glauben, daß ich das sage, aber Lex, du, der echte Lex, bist mir immer noch hundertmal lieber, als dein Klon, der in der Mall gerade dabei ist, unseren Tribe zu den Chosen zu bekehren."
Jetzt war Lex entrüstet. "Was? Na der soll mich mal kennenlernen. Ein feiner Klon ist das. Den werde ich kaltmachen!"
"Wie habt ihr es überhaupt geschafft, aus der Stadt herauszukommen, wo es überall von Wachposten der Chosen wimmelt?" wollte Bray auf einmal mit mißtrauischem Ton wissen.
"Meine Beziehungen und geheimen Wege", prahlte KC stolz und grinste.
"Das hört sich ganz nach dem echten KC an", bestätigte Lex.
"Nun gut", warf Ebony ein, "was wollen wir als nächstes tun? Wir müssen rausfinden, wen sie noch geklont haben, und dann müssen wir die Klone kaltstellen und so tun als wären wir selbst die Klone, damit wir uns beim Guardian einschleichen und seine weiteren Absichten ausspionieren können", schlug sie vor.
"Und wie sollen wir das rausfinden?" fragte Ved.
"Am besten bei einem Anlaß, wo alle Mallrats zusammen anwesend sind", überlegte Ebony laut.
"Die Geburtstagsfeier von Brady", fiel es Ved ein, "da sind alle eingeladen".
"Perfekt", sagte Ebony, "ihr drei, Jack, Ved, KC, werdet einfach nicht hingehen, sondern euch zunächst versteckt im Hintergrund halten. Wenn dann welche mit euren Körpern auftauchen, dann wißt ihr, daß es die Klone von euch sind. Ihr könnt sie dann beschatten, in eine Falle locken und fertigmachen."
Jack und Ved machten fassungslose Gesichter, was Lex gerade recht kam, denn ihn kitzelte es unter den Armen. Genüßlich verkündete er, "die können doch keiner Fliege was zuleide tun. Ich sollte doch besser mitkommen und unseren zarten Bübchen mit einer harten Männerfaust assistieren."
Ebony drehte sich demonstrativ weg, ohne Lex zu widersprechen. Jack war erleichtert, obwohl er sich beleidigt fühlte. Er war wirklich nicht der Typ, der sich mit anderen prügelte, schon gar nicht mit seinem eigenen Klon. Aber Lex an sich war ja mit seiner Taktlosigkeit auch eine einzige Beleidigung in Person, wer sich bei jeder seiner Bemerkungen aufregte, hatte sowieso schon verloren. Also war es Jack ganz angenehm, wenn Lex mitkam, um diese verdammten Klone aufzumischen. Und Ved dachte bestimmt genauso.
1-18.
Tai-San war mit einer Eselsgeduld damit beschäftigt, Brady Zöpfchen mit bunten Schleifchen in die Haare zu flechten. Sie sollte an ihrem 2. Geburtstag doch besonders hübsch sein. Salene hatte für sie einen Petticoat genäht, wie ihn die Mädchen in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts trugen. Brady freute sich total, und alle fanden sie darin furchtbar niedlich.
"Weiberkram", murmelte Jack abfällig, der sich in der Mall versteckt hatte und beobachtete, wie die Gäste einer nach dem anderen eintrafen und Brady ihre Aufwartung machten. Eine lange Tafel war im Foyer aufgebaut. Alice war von der Farm gekommen und hatte frische Früchte und Gemüse mitgebracht, die erste Ernte seit die Chosen damals die Äcker verwüstet und alles Gerät zerstört hatten. Ellie und Tai-San hatten verschiedene Speisen und Leckereien daraus zu bereitet. Ryan hatte von Salene den Auftrag bekommen, die festliche Dekoration aufzuhängen, und das tat er brav und pflichtbewußt, wie er nun mal Salenes Hündchen war, und zupfte eilig die letzten Girlanden zurecht, bevor Trudy zu ihrer Ansprache ansetzte, mit der Bradys Geburtstagsfeier offiziell eröffnet werden sollte, obwohl noch einige Plätze leer waren.
Jack war fürs erste erleichtert, daß er sich selbst nicht an der Tafel sitzen sah, auch Ved und KC waren nicht da. Aber Cloe lief sichtlich nervös auf und ab.
"Cloe, nun setz sich doch hin", raunte Trudy ihr zu, "er wird bestimmt jeden Augenblick kommen".
Und kaum hatte Cloe sich auf ihren Platz gesetzt, da spazierte Ved herein und sah sich etwas schüchtern um, weil schon alle da waren und er glaubte unangenehm aufzufallen, weil er der Letzte zu sein schien und zu spät kam. Trudy lief ihm entgegen und nahm ihn an der Hand.
"Wie schön daß du da bist, Ved", schleimte sie ihn mit allzu leicht durchschaubar falscher Freundlichkeit an. "Komm, ich zeige dir deinen Platz", säuselte sie und zog ihn zu dem freien Stuhl direkt neben Cloe, wo er in der Bedrängnis keine andere Wahl hatte, als sich dort hinzusetzen.
"Ach, hallo Ved", sagte Cloe vorsichtig.
Er sah sie an und lächelte. "Hallo - kannst du mir bitte die Saftkanne reichen?"
Cloe wurde ganz heiß, als Ved ihr die Saftkanne aus der Hand nahm und dabei ihre Finger berührte. Das hat er bestimmt absichtlich getan, dachte sie - oder hoffte sie.
Jack wurde es in seinem Versteck langsam aber sicher speiübel, wie er Ved und Cloe dort nebeneinander sitzen und fröhlich flirten sah. Er war kurz davor herauszustürmen und Ved zur Rede zu stellen, was das zu bedeuten hatte. Erst hatte Ved erklärt, daß er in ihn verliebt sei, und jetzt hielt er sich nicht an die Abmachung und fing auf einmal an mit dieser Cloe rumzuschäkern. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Eine Hand berührte seine Schulter und schreckte ihn auf. Es war KC.
"Jack, du sollst sofort zu Lex kommen", richtete KC aus.
"Ich kann jetzt nicht weg, ich muß Ved beobachten", widersprach Jack, "sieh dir das an", und er deutete zornig nach unten, wo Ved und Cloe in diesem Moment nach ihrem angeregten Gespräch aufstanden und händchenhaltend weggingen.
"Oh, das tut mir leid", sagte KC bedauernd, "dann hat Ved dich wohl nur verarscht, und in Wirklichkeit fährt er doch voll auf Cloe ab".
